Immer wieder kommt es zu heftigen Diskussionen zwischen den Forstbetrieben und der Jägerschaft über das für und wider von Verbissgutachten oder Vegetationsgutachten und den daraus resultierenden Abschussplänen.
Der Forst steht mittlerweile unter hohem Kostendruck und möchte Gatterungs- und Anpflanzungskosten möglichst völlig unterbinden.
"Von oben" wird massiver Druck auf die Revierleiter ausgeübt, diese Aufforstungskosten so niedrig wie möglich zu halten. Auf der anderen Seite steht die Jägerschaft, die gerne einen hohen Wildbestand haben möchte, schließlich zahlt man eine hohe Pacht und da möchte man sich nicht zum "Verbissschadensbekämpfer" abstempeln lassen.
Wenn dann keine Einigung erzielt wird, kann der Waldeigentümer handeln:
Er übernimmt die Bejagung selbst!
Regiejagd heißt das Wort, dass vielen Jägern zu denken geben sollte
Was der Jägerschaft blüht, wenn sie es nicht schafft, sich mit den Waldbesitzern auf eine gemeinsame Bejagung zu einigen, zeigt nachfolgender Fall im badischen Schopfheim, Nähe Lörrach.
Es zeigt aber auch , dass die Jäger, die keinen gemeinsamen Nenner bei der Bejagung mit den Waldbesitzern finden, den Kürzeren ziehen werden.
waidmannsheil
Euer
stefan
Über das neue Modell "Regiejagd" berichtet das Onlinemagazin der Badischen Zeitung:
Den Wald gut in Schuss halten
SCHOPFHEIM. Hervorragend in Schuss ist der Wald in Gersbach. Das hat (auch) damit zu tun, dass hier der Förster am Drücker ist: als Jäger und Förster zugleich. Für den Forst ist das Modell ein Volltreffer, Wildverbiss kein Problem. Das spart Geld – und ist Munition für den Forst in Diskussionen, wenn es ums Erfüllen von Abschusszahlen geht. Gerade jetzt, wo die neuen Dreijahrespläne gemacht werden.
Den Wald vor lauter Bäumen – der Laie sieht ihn in diesem Fall wirklich nicht. "Das", sagt Jörg Gempp, 43, und deutet mit einer weit ausholenden Armbewegung auf ein Waldstück, "ist der Grund, warum ich vor 25 Jahren Förster geworden bin. Da geht einem Förster das Herz auf." Der Blick folgt der Hand. Große Bäume. Kleine Bäume. Laubbäume. Nadelbäume. Was ist daran besonderes? Bäume sollen im Wald ja zuweilen vorkommen. Was hat das aber mit der speziellen Jagdmethode hier oben zu tun?
Die Erklärung, die folgt, öffnet buchstäblich die Augen. Hier an dieser Stelle wurde nichts von Försterhand gepflanzt. Alles reine Naturverjüngung. Eine luftige, vermischte und damit gegen Stürme, Käfer und Krankheiten robuste Ansammlung von Bäumen. Kurzum, so Gempp: "Ein Wald, wie man ihn sich wünscht."
So einen Wald zu haben, wäre vor einigen Jahrzehnten in Gersbach tatsächlich ein frommer Wunsch gewesen. "Eigentlich hatte man immer Probleme mit dem Verbiss". Das sei aus den Akten der letzten 200 Jahre ersichtlich. Eines Tages aber war der damals noch selbstständige Gemeinderat Gersbach mit seiner Geduld am Ende. In einem von drei Revieren, 1500 Hektar groß, wurde anstelle der Jagdpacht die Eigenregiejagd eingeführt. Quasi ein Modellversuch. Eigenregie heißt: statt dass ein Revier an einen Jäger verpachtet wird, hat der Förster den Finger selber am Abzug. Er ist Förster und Jäger in Personalunion. "Das war noch unter meinem Vorgänger Werner Sutter", erzählt Gemp. Er selbst ist seit 1991 für dieses Revier zuständig. "Fühlen Sie mal." Gempp streckt einen Tannentrieb entgegen. Weich und glatt. Angenehm auf der Haut. Dann zum Vergleich ein Fichtentrieb. Au, das piekst! "Wenn Sie ein Reh wären, welchen würden Sie eher fressen?" Die Antwort liegt natürlich auf der Hand.
Nur natürlich ist es auch, dass es in Gersbach immer noch Verbissschäden gibt. Allerdings längst nicht mehr so stark wie einst. "Auch ich freue mich über einen Wald mit Wild", sagt Gempp. Das Reh – der natürliche Feind des Försters? Nein, dieses Bild sei falsch. "Die Frage ist: Wie viel Wild verträgt der Wald."
Das sagt auch Forstdirektor Thomas Unke vom Landratsamt. Alle drei Jahre werden die Abschusspläne für die Jagdreviere überarbeitet. Im Moment ist es wieder soweit. Ein heikles Thema.
Ohnehin knallt es ganz gerne zwischen Jägern, Waldbesitzern und Förstern, wenn’s um Verbiss geht. Nimmt er nach Meinung des Försters und Waldbesitzers Überhand, ist der Jäger gefordert. Dann muss er intensiver schießen. Oder Zäune bauen. Oder Triebe mit Mitteln einstreichen, die dem Wild den Appetit nehmen. Doch mitunter gehen die Meinungen über die Dringlichkeit auseinander. Gerade die Gutachten, die der Forst erstellt und Grundlage der Abschusspläne sind, geraten da zuweilen ins Visier. Muss die Abschusszahl erhöht werden? Kann sie gleich bleiben? Oder gar sinken? Die Antwort darauf wurde bisher am Verbiss festgemacht. Der Gutachter trug auch gleich noch eine Abschusszahl ein. Gutachter aber sind die Förster. "Und das", sagt Unke, "hat dazu geführt, dass es heißt: Der Forst legt den Abschussplan fest". Falsch. Festgelegt wird der Plan von der Jagdbehörde. Hier sind nebst Forst auch Jäger vertreten. Doch das Misstrauen ist da. Keine gute Ausgangslage, um bei den Jägern dafür zu werben, Abschussquoten gewissenhaft zu erfüllen. Deshalb wurde jetzt das Verfahren geändert. Stichprobenartig geben nun auch unabhängige Zweitgutacher ihre Meinung ab. Auf die Nennung von konkreten Abschusszahlen wird in den Gutachten komplett verzichtet. Und der Verbissgrad ist auch nicht mehr das alleinige Kriterium. Unke: "Wichtiger als der allgemeine Verbiss ist die Frage, ob die waldbaulichen Ziele gefährdet sind. Man kann ja durchaus damit leben, wenn es in einem Revier lokal einen hohen Verbiss gibt. Hauptsache dort, wo man sich Ziele gesetzt hat, wie etwa einen Waldumbau, wird geschützt."
Dabei hat der Forst gute Argumente und mit Gersbach ein Vorzeigemodell. "Zum ersten Mal nach 160 Jahren funktioniert hier die Idee der Naturverjüngung", so Gempp. Dabei wird in Gersbach keineswegs mehr geschossen als anderswo. Weil aber Gempp selber schießt oder einer seiner Jagdgäste, ist garantiert, dass hier die Quote zu 100 Prozent erfüllt ist. "Und das reicht aus, um den Verbiss auf einem erträglichen Stand zu halten."
Die Botschaft an die Jäger: Wer die Abschusszahl erfüllt, hat weitgehend Ruhe im Revier. Und nicht nur das: Wo die natürliche Verjüngung weggefressen wird, muss angepflanzt werden. Das ist biologisch die schlechtere Variante. Nicht immer fassen die Wurzeln Fuß. Und es ist teuer. Bei 1500 Hektar Wald müssten pro Jahr sieben Hektar Verjüngung her. Ein Hektar Pflanzung aber kostet rund 10 000 Euro. Sieben Hektar somit 70 000 Euro. Naturverjüngung indes ist biologisch besser – und kostet nichts. "Viele sehen das auch so ein und dort ist die Situation auch voll in Ordnung", nimmt Unke die Jäger in Schutz. Doch eben nicht alle. Auch Gempp hat da so seine Erfahrungen machen müssen. Etwa mit dem Klischee, dass hier in Gersbach zu viel geschossen würde. "Wenn dem so wäre, müssten die Rehe hier seit 18 Jahren ausgerottet sein. Wir haben aber immer die gleiche Quote."
31.5.09
Regiejagd statt Jagdverpachtung
Jagd und Tierschutz
Jagd und Tierschutz
Samstag 11. Juli 2009
Nürnberg, Naturkundehaus des Nürnberger Tiergartens
9.30 – 16.00 Uhr
Programm
9.30 – 11.45 Uhr
-Begrüßung: Dr. W. Kornder (Vorsitzender ÖJV Bayern)
- Grußworte
Referate
- Dr. W. Kornder: Feindliche Brüder. Ein Blick auf die Problemlage zwischen Jagd und Tierschutz (Einleitungsreferat)
- Berthold Merkel (Präsident des Bayerischen Tierschutzbundes): Die Würde der Mitgeschöpfe als Maßstab unseres Handelns
Ca. 11.45 – 12.45 Uhr Mittagspause
- Dr. Helmut Kruckenberger: Jagd auf Wasservögel - Störwirkungen und ihre Bedeutung für Vogelschutz, Landwirtschaft und Tourismus
Film: Der bleifreie Schuss – Glückstreffer für den Seeadler (40 Min.) Zur tierschutzrelevanten Problematik bleihaltiger Munition
- Dr. Daniel Müller (Betriebsleiter BaySf): Der Fall „Felix“ (Kurzreferat)
- Dr. Helmuth Wölfel: Wie viel Jagd verträgt das Wild: zur "Waidgerechtigkeit" von Bewegungsjagden"
Ende gegen 16.00 Uhr
Anmeldung bis Ende Juni 2009:
Tagungsgebühr (bitte vor Seminarbeginn überweisen):
Für Nichtmitglieder: 25 €
Für ÖJV-Mitglieder: 15 €
ÖJV Bayern
Geschäftsstelle Erlanger Str. 19
91341 Röttenbach
Telefon: 09195-923224
Fax: 09195-923225
bayern@oejv.de
Bankverbindung:
Raiffeisenbank Seebachgrund e. G.
BLZ: 760 696 02
Kto. 413 364
29.5.09
Waffenrechtsreform verabschiedet- DJV Präsident Borchert ist zufrieden
Scheinbar war die Protestbriefaktion des DJV erfolgreich, zumindest können wir Jäger mit der Waffenrechtsreform, wie sie nun verabschiedet wurde, leben. Glaubt man dem Rundschreiben, wurde der Protestbrief 3.000 mal heruntergeladen und verschickt.
Dank gilt allen, die sich an der Aktion beteiligt haben, zeigt es doch , dass das Internet eine immer größere Bedeutung bekommt, wenn es darum geht, dass sich kleinere gesellschaftliche Gruppen Gehör verschaffen wollen.
waidmannsheil
Euer
stefan
Hier das DJV Rundschreiben zur Waffenrechtsreform:
DJV-Nachrichten 29. Mai 2009
Waffenrechtsreform vom Kabinett verabschiedet
Sachargumente des DJV berücksichtigt / Protestbrief-Aktion des DJV erfolgreich
Am 27. Mai 2009 hat das Kabinett der Bundesregierung eine Waffenrechtsreform verabschiedet Auslöser der Reformbestrebungen war der Amoklauf in Winnenden, der eine emotionale Debatte mit Forderungen bis hin zum kompletten Verbot von Schusswaffen in Privatbesitz zur Folge hatte. DJV-Präsident Borchert hat in vielen politischen Gesprächen die Position der Jäger erfolgreich vertreten. Gemeinsam mit den Landesjagverbänden hat der DJV eine Versachlichung der Diskussion bewirkt. Und einzelne Jäger haben den DJV-Protestbrief innerhalb von 9 Tagen 3.000 Mal aus dem Internet heruntergeladen um ihre Bundestagsabgeordneten anzuschreiben. Das alles zusammen zeigte Wirkung: Zahlreiche geplante Verschärfungen für Jäger – etwa verdachtsunabhängige Kontrollen ohne Zustimmung oder die sofortige Einführung von biometrischen Sicherungssystemen – konnten verhindert werden. Die Details:
Verdachtsunabhängige Kontrollen der Waffenaufbewahrung zu Hause (§ 36):
Geplant waren diese zu jeder Tag- und Nachtzeit und gegen den Willen des Besitzers. Im Entwurf zur Waffenrechtsreform wird jetzt klargestellt, dass Wohnräume von Behörden nur gegen den Willen des Eigentümers betreten werden dürfen, wenn es darum geht, dringende Gefahren zu verhüten. Das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung ist also weiterhin geschützt. Erst bei wiederholter grundloser Verweigerung des Nachweises der sicheren Aufbewahrung kann die Behörde die Zuverlässigkeit des Waffenbesitzers anzweifeln. Die Formulierungen für verdachtsunabhängige Kontrollen sind jetzt angelehnt an das Baurecht und Regelungen für Schornsteinfeger und somit nach Aussagen des Justiz- und Innenministerium verfassungskonform.
Die DJV-Forderung,dass Behörden künftig bereits bei Antragstellung für eine Waffenerlaubnis den Nachweis über vorgesehene Maßnahmen zur sicheren Aufbewahrung prüfen, wurde umgesetzt.
Die Jungjägerausbildung ist weiterhin gesichert (§ 27):
Das Hochsetzen der Altersgrenze für das Schießen mit großkalibrigen Waffen gilt nicht für Jungjäger.
Biometrische Sicherungssysteme:
Der Gesetzentwurf sieht lediglich vor, dass das Bundesinnenministerium durch eine Verordnung weitere Sicherungssysteme einführen kann, wenn es der Stand der Technik in Zukunft erlaubt. Damit hat der DJV sich mit seinen Argumenten gegen eine sofortige Einführung durchgesetzt.
Elektronisches nationales Waffenregister:
Dieses wird bis 2012 eingeführt, was der DJV begrüßt.
Strafbewehrung (§ 52):
Diese ist nur dann bei einer nicht vorschriftsmäßigen Aufbewahrung von Waffen und Munition vorgesehen, wenn der Besitzer vorsätzlich handelt –also wissentlich und willentlich –und dadurch die konkrete Gefahr des Zugriffs Dritter entsteht. Dies gilt nur für die stationäre Aufbewahrung der Waffen, etwa zu Hause. Die vorübergehende Aufbewahrung im Zusammenhang mit der Jagd – etwa einer Jagdreise, Übernachtung oder Schüsseltreiben –ist ausdrücklich von § 52 nicht erfasst.
Der Kabinettsbeschluss geht Anfang Juni zur ersten Anhörung in den Bundestag, damit dann das weitere parlamentarische Verfahren –Beratung in den zuständigen Ausschüssen sowie eine mögliche Expertenanhörung– terminiert werden kann. Der Bundestag kann die Waffenrechtsreform also frühestens Ende Juni verabschieden. „Wir werden uns mit Vehemenz dafür einsetzen, dass bis zur Verabschiedung im Bundestag keine Fehlinterpretationen und Verschärfungen für die Jägerschaft eingebaut werden“, sagte DJV-Präsident Jochen Borchert.
Weitere Beiträge zum Thema neues Waffenrecht:
In Donaueschingen sollen die Waffenbesitzer die Kontrollen bezahlen
Bundesregierung verschärft das Waffenrecht
DJV startet Protestbriefaktion
Offener Brief an Dr. Wolfgang Schäuble
Behörden mit dem neuen Waffengesetz personell überfordert
Waffenkontrolleure als Minijobber im Rhein Neckar-Kreis
Waffenkontrolleure als Minijobber auf Eis gelegt
Überprüfung von Waffenbeitzern in Baden-Württemberg bei nicht gemeldeter ordnungsgmäßer Aufbewahrung
25.5.09
Der Einstangenspießer - Geduld zahlt sich aus
Schon Ende April hatte ich ihn ausgemacht.
Aus über 100 Meter Entfernung erkannte ich nur eine kümmerliche Stange in Form eines Spießes. Doch bei der ersten Begegnung im Mai war es zu weit, um einen sicheren Schuß abzugeben. "Irgendwann wird er von einem stärkeren Bock auf Trapp gebracht werden und dann werde ich ihn schon kriegen." war mein Gedanke und ich setzte mich abermals an.
Doch fast auf jedem Ansitz sah ich ihn, ohne dass er in Schußweite herankam. Im Gegenteil: Er äugte ständig sichernd in meine Richtung und entfernte sich im Laufe des Ansitzes immer weiter von mir. An einem Abend wurde mir klar, dass alles Warten sinnlos ist: Ein starker Sechser trat direkt neben dem Ansitz aus. Er war der Grund, weshalb der "Einstangenspießer" respektvoll Abstand hielt.
Gegen Mitte Mai hörte ich auf, die Abend- und Morgenansitze zu zählen, die ich in den Bruchwiesen "An den Choriner Grenzhäusern", wie der Revierteil heißt, verbracht hatte. Um nicht völlig zu verzweifeln, ging ich immer nur noch jeden zweiten Ansitz dorthin. Aber als eingefleischter "Knopfbockjäger" ließ der Bock mich nicht ruhen.
Mittlerweile hatte der starke Sechser seinen Einstand weiter ausgedehnt und dem Einstangenspießer einen Einstand nahe einem alten Hochsitz zugewiesen.
Meine Hoffnung stieg und ich zog um.
Leider aber war der Wind auf diesem Sitz oft ungünstig und täglich mußte ich erst die Windrichtung prüfen, bevor ich den Sitz bezog.
Durch das häufige Sitzen auf den zwei in Frage kommenden Kanzeln kannte ich nun alle Rehe, die sich dort aufhielten. Die Reviergrenze des Sechsers hätte ich nun metergenau eintragen können, denn sein täglicher Auftritt auf der Wiese war begleitet von ständigem Fegen an Weiden und Erlen. Dort, wo es keine Bäume gab und seine Grenze durch die Wiese lief, stach er wütend in die Grasnarbe und schleuderte die Wurzeln mit Erde in die Luft. Doch der Einstangenspießer war wie vom Erdboden verschwunden.
Als der Wind mal wieder gut stand, gezog ich den Sitz im Einstand des Einstangenspießers und nur wenige Minuten nachdem ich es mir bequem gemacht hatte, marschierte der Sechser direkt auf mich zu. Er überqerte einen Entwässerungsgraben , der eigentlich seine Reviergrenze war. Er war auf der Suche nach seinem Rivalen! Nachdem er die Wiese direkt vor meinem Hochsitz erfolglos abgesucht hatte, verschwand er wieder in die Richtung, aus der er gekommen war. Auch ich war enttäuscht, hatte ich doch die Hoffnung, er würde auf seinen Rivalen stoßen und ihn dann direkt vor meinen Sitz treiben.
Kaum war der Sechser verschwunden, zeigte sich ein Reh im besagten Entwässerungsgraben. Dichtes Schilf machte es schwer, das Stück anzusprechen. Doch irgendwann war das Haupt frei und ich erkannte den Einstangenspießer. Er hatte sich geschickt vor seinem Rivalen versteckt!
Der entsicherte und eingestochene Repetierer suchte das Blatt. Es war zum Verweifeln: Immer wieder verdeckten Schilf oder Grasbüschel den Bock, dann wieder war er völlig im Graben verschwunden. Immer weiter zog er zum Schilfdickicht. Der Versuch , einen sicheren Schuß anzubringen, mag über eine halbe Stunde angedauert haben, bis ich entnervt mit dem Schwinden des Büchsenlichts das Gewehr sicherte und erfolglos den Heimweg antrat.
Zuhause traute ich mir den Grund meiner erfolglosen Jagd nicht mehr schildern. Auf die Frage:"Und?" antwortet ich nur noch:"Nichts!"
Doch dann kam der 22.Mai.
Gewitterwolken zogen am späten Nachmittag auf und ein Wolkenbruch entlud sich über den Wiesen. Bockjagdwetter! Wenn es aufhört zu regnen und es in den Einständen tropft, kommen sie heraus, um sich die Decke zu trocknen.
Als ich das Auto abstellte, regnete es noch und ich blieb noch fast eine Stunde im Wagen. Gegen 20.00 Uhr, als sich die ersten Sonnenstrahlen zeigten , ging ich zum Ansitz.
Fast eine Stunde tat sich nichts. Nur eine Ricke, die jeden Abend minutengenau auf die Wiese zog, zeigte sich. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass sie auch heute pünktlich war. Doch dann sehe ich meinen Einstangenspießer direkt auf mich zukommen. Er kommt aus dem Einstand des Sechsers und strebt die Reviergrenze der beiden Böcke, den Entwässerungsgraben an. Ich entsichere und steche ein. Als er den Graben erreicht, habe ich die gleiche Situation wie Tags zuvor. Ein sicherer Schuß auf den im Graben äsenden Bock ist unmöglich.
Plötzlich schießt er wie von Sinnen aus dem Graben, kommt hochflüchig über die Wiese vor meinem Sitz - und verschwindet im Schilfdickicht. Ich schaue über den Graben und sehe seinen Rivalen, den Sechser, wie er ihm drohend nachschaut.
Waffe sichern und aus der Traum. Doch vielleicht kommt er über die Schneise, die links vom Sitz durch das Schilfdickicht verläuft. Ich muss meine Sitzposition verändern und prüfe, ob ein Schuß möglich ist. Und tatsächlich: Kaum bin ich schußfertig, steht er auf der Schneise. Aber nur das Haupt ist zu sehen. Entsichert und eingestochen warte ich über 1/4 Stunde auf den einen Schritt, den er noch machen muss. Doch auch den Gefallen tut er mir nicht. Eine große Flucht über die Schneise und der Bock ist im Schilfdickicht auf der anderen Seite der Schneise verschwunden. Ich bin mit den Nerven fast am Ende. Doch er könnte auch durch dieses Dickicht hindurchziehen und auf der Wiese im Rücken meines Sitzes auftauchen.
Ich drehte mich abermals auf dem Sitz und nahm den Rand des Schilfs ins Zielfernrohr. Doch nun spüre ich den Wind im Nacken. Wenn er heraustritt wird er Wind von mir bekommen. Kein Bock erscheint im Zielfernrohr. Das Büchsenlicht beginnt zu schwinden. Als ich kurz über das Ziefernrohr auf die Wiese schaue, sehe ich ihn stehen. Irgendwie ist er, ohne dass ich ihn im Zielfernrohr erfasst hatte, aus dem Schilf auf die Wiese gelangt. Hoffentlich hat er noch kein Wind von mir bekommen! Ich entsichere, steche ein und fahre mit dem Zielfernrohr zum Haupt, prüfe, ob es auch wirklich der Spießer ist, sehe einen Spieß, fahre zum Blatt und lasse die Kugel aus dem Lauf. Als ich über das Zielfernrohr auf die Wiese schaue , ist sie leer. Er kann den Knall nicht mehr gehört haben.
Als ich zum Bock trete, befühle ich den noch im Bast befindlichen nur wenige Zentimeter langen Spieß. Daneben eine Stange, die gebogen ist wie der Schlauch einer Gams. Deshalb sah ich immer nur die eine Stange.
Im letzten Licht breche ich ihn auf und als ich ihn zum Auto trage, versuche ich vergeblich die Tage zu zählen, die ich auf ihn ansaß. Aber eines ist sicher: Noch nie habe ich in den vielen Jahren meiner Bockjagd so lange versucht, einen Bock zu erlegen. Aber Geduld zahlt sich aus, insbesondere bei der Jagd.
Unzählige Ansitze benötigte ich, um endlich am 22.5.2009 um 21.20 Uhr diesen schwachen Jährling zur Strecke zu bringen.
Der anfänglich als Spießer mit einer Stange angesprochene Jährling hatte doch noch eine nach hinten gebogene zweite Stange. Er wog aufgebrochen mit Haupt gerade 10,5 kg.
waidmannsheil
Euer
stefan
Weitere Berichte zum Thema Blattzeit, Rehbrunft und Bockjagd:
Regeln für die Bockjagd zur Blattzeit bitte hier klicken
Wenn der achte Monat kommt... bitte hier klicken
Woran erkennt man den alten Bock? bitte hier klicken
Warum unterbleibt der so häufig der notwendige Jährlingsabschuss im Mai? bitte hier klicken
Wenn der Weißdorn blüht, (Anfang Juni) wird der Bock selten bitte hier klicken
Die Totenwacht- Ein Moment der Besinnlichkeit bitte hier klicken
Der abnormste Bock 2007 kommt aus der Steiermark bitte hier klicken
Eine Jährlingsspießerdoublette bitte hier klicken
Mein erster Ansitz mit einer Jägerin bitte hier klicken
Wo noch starke Böcke heranwachsen können bitte hier klicken
Hat sich der Beginn der Blattzeit verschoben? bitte hier klicken
Gedicht zur Blattzeit und Hirschbrunft
22.5.09
Bericht von der Internationalen Waffenausstellung (IWA)
Viele Leser des JagdBlogs wissen, dass wir eher selten über Waffen und Munition berichten.
Einen sehr ausführlichen Bericht über Neurerungen rund um alle Jagd- und Sportwaffen auf der Internationalen Waffenausstellung IWA liefert das Onlinemagazin des Jagdmagazins St.Hubertus aus Österreich.
Größer denn je
Überschattet wurde die Messe durch den Amoklauf in Winnenden, und Spekulationen über weitere Verschärfungen des Waffengesetzes waren überall zu hören. In der Eröffnungsrede wurde eine Gedenkminute für die Opfer dieser Tragödie eingelegt. Mit 1.132 Ausstellern aus 53 Ländern und 32.000 Besuchern hält das Wachstum der IWA weiterhin an, und bereits am zweiten Messetag waren Besucher aus über 100 Nationen zu Gast, die sich über neue Trends informieren wollten – und die gab es reichlich....
Weitere Informationen zu den Messeneuheiten der Internationale Waffenausstellung in Nürnberg bitte hier klicken
Den 2. Teil des Berichtes über Neuerungen auf der Internationalen Waffenmesse kann man hier nachlesen
waidmannsheil
Euer
stefan
18.5.09
Wo noch kapitale Böcke heranwachsen können
Hier in sehr ruhigen , aber schwer zu bejagenden Wiesen mit Knicks und kleinen Wäldchen wachsen noch alte kapitale Böcke heran, wie der nachfolgende Artikel beweist.
Über mehrere Jahre waren die Wiesen in den Hängen oberhalb des Oderbruchs ganzjährig beweidet worden. Zudem konnte das Vieh auch die zahleichen Knicks und Waldstücke abweiden und als Schutz vor Regen und Sonne nutzen, da die Hänge dieser Endmoränenlandschaft weiträumig eingezäunt waren. Doch erstmals in diesem Frühjahr steht kein Vieh mehr auf den steilen Hängen und langsam erholt sich die geschundene Grasnarbe und die abgefressenen Sträucher und Bäume der Knicks und Wäldchen können wieder austreiben.
Doch wegen der mehrjährigen Dauerbeweidung konnte der Revierteil nicht gejagt werden, es fehlen Reviereinrichtungen bzw. die vorhandenen sind zugewachsen oder bedürfen der Reparatur, weshalb die Pirsch zur Zeit die einzige Möglichkeit der Bejagung darstellt, zumal die Wilddichte hier eher gering ist.
Gestern gegen 19.30 hatte ich es mir auf einem Stein hinter einer Eiche bequem gemacht, von wo ich einen Blick auf eine Wiese hatte. Ein Fuchs schnürte vorbei und ein Hase suchte nach Kräutern, bei deren Anblick ich mit DD Rüde Ajax die Standruhe üben konnte und das stumme Beobachten des Wildes klappt schon recht gut.
Doch als sich auch bis 21.00 Uhr kein Rehwild zeigte, wollte ich entlang eines Knicks pirschen, um auf eine Wiese zu schauen, auf der ich Tags zuvor Rehwild gefährdet hatte. Ich verließ nach 100 Metern den Knick über die offene Wiese, um eine andere, sich talwärts neigende Wiese einzusehen und dort sah ich dann auch einen Bock auf ca. 70 Meter direkt auf mich zubewegen.
Die Waffe legte ich sofort auf den Schießstock auf und bevor ich versuchte, den Bock ins Zielfernrohr zu bekommen, zischte ich nach unten das Kommando "Platz", das Ajax auch sofort befolgte. Der kühle Abendwind, der vom Oderbruch hinaufwehte, blies mir direkt ins Gesicht. Dies gab mir Gewissheit, dass er keinen Wind von mir bekommen konnte, doch ich stand ohne Deckung frei auf der Wiese.
Als ich den Bock dann im Zielfernrohr hatte, stockte mir der Atem! Ein mehr als doppelt lauscherhohes Gehörn zierte sein Haupt. Eine starke Auslage und helle gleichmäßige extrem lange Enden erinnerten mich eher an das Geweih eines Sikahirsches. Einen Bock mit einem solchen Gehörn hatte ich in über 30 Jägerjahren noch nie gesehen. Langsam ziehend bewegte er sich suchend auf mich zu , bis er fast 35 Meter vor mir stand. Nur ein Weidezaun trennte uns und als er anfing, die "Statue" auf der Wiese zu beäugen, hatte ich Zeit, mir den Bock im Zielfernrohr anzusehen. Als er einmal breit stand und mit seinem mächtigen Kopfschmuck zu mir herüberäugte, fehlte nur noch das hell leuchtende Kreuz zwischen seinen extrem großen Stangen. Zumindest hatte ich erstmals das Gefühl, zu wissen, wie die Erscheinung des Hirsches mit einem Kreuz zwischen den Stangen auf den heiligen Hubertus gewirkt haben muss.
Irgendwie bekam der Bock dann doch etwas mit und sichtlich unruhig, aber nicht flüchtig, verließ er Wiese.
Bleibt zu hoffen, dass er zur Blattzeit noch da ist und erlegt werden kann, aber sein Standort ist ruhig und weit ab der Reviergrenze, die Voraussetzungen sind gut, dass er im August zur Strecke kommt. Eine Medallie wird dieser Bock garantiert erzielen.
Der über mehrere Jahre kaum bejagte Revierteil beweist erneut, dass nur das Altwerden der Böcke über mehrere Jahre starke Trophäen, wenn sie dann erwünscht sind , entstehen lassen.
Kleine Reviere, in denen fast nur 2-3 jährige Böcke, also die "Halbstarken" im doppelten Sinne, erlegt werden und viel zu wenig in die Jährlingklasse eingegriffen wird, machen das Heranreifen solcher Hochkapitalen in der heutigen Zeit unmöglich.
waidmannsheil
Euer
stefan
Regeln für die Bockjagd zur Blattzeit bitte hier klicken
Wenn der achte Monat kommt... bitte hier klicken
Woran erkennt man den alten Bock? bitte hier klicken
Warum unterbleibt der so häufig der notwendige Jährlingsabschuss im Mai? bitte hier klicken
Wenn der Weißdorn blüht, (Anfang Juni) wird der Bock selten bitte hier klicken
Die Totenwacht- Ein Moment der Besinnlichkeit bitte hier klicken
Der abnormste Bock 2007 kommt aus der Steiermark bitte hier klicken
Eine Jährlingsspießerdoublette bitte hier klicken
Bericht vom Jungjägerseminar bitte hier klicken
Wo noch kapitale Böcke heranwachsen können bitte hier klicken
Der Einstangenspießer- Geduld zahlt sich aus bitte hier klicken
Hat sich der Beginn der Blattzeit verschoben? bitte hier klicken
Gedicht zur Blattzeit und Hirschbrunft
Jagdtagebuch in Bildern
Wenn man immer eine Kamera dabei hat, wenn man ins Revier fährt und in einem Revier jagen kann, dass extrem ruhig gelegen ist, wo das Wild auch tagsüber aktiv ist, kann man bei Tageslicht und auch ohne aufwendige Optik gute Bilder zu machen.
Hier sollen nun in loser Folge die Schnappschüsse nach einem Reviergang eingestellt werden.
1. Mai 2009
Noch Kitz oder schon Schmalreh?
Ständig verjagte die Ricke dieses Rickenkitz vom Vorjahr. Bald wird sie setzen, doch vorher muß sie sich vom alten Nachwuchs trennen.
2.Mai 2009
Fasane lieben Schilf, Wasser, Weiden und Wiesen, weshalb sie sich in solchen Biotopen auch ohne Raubwildbejagung in geringen Besätzen halten.
13.Mai 2009
Wo ein solch starker Bock seinen Einstand hat, kann man lange auf einen Kümmerer warten.
15.5.09
DJV startet Protestbriefaktion, bitte alle mitmachen!!!!
Der DJV als Interessenverband der deutschen Jägerschaft startet eine Protestbriefaktion, zu der sich auch das JagdBlog anschließt und alle Leser bittet, sich daran zu beteiligen.
Hier die wichtigsten Informationen:
DJV Stellungnahme Waffenrecht bitte hier klicken
Koalitionsgruppe Waffenrecht bitte hier klicken
Ich bitte alle Jäger, nachfolgenden Brief zu kopieren und auf den eigenen Briefkopf im Rechner zu übertragen.
Hier der zu kopierende Brief:
-------------------------------------------
Absender
Vorname und Name MdB (Um den MdB Deines Wahlkreises zu finden, bitte hier klicken)
Platz der Republik 1
11011 Berlin
(Datum)
Modifizierung des Waffenrechts – Sachargumente haben Vorrang
Sehr geehrter Herr , / Sehr geehrte Frau ,
seit dem 13. Mai 2009 liegen nun die Ergebnisse der Koalitionsarbeitsgruppe vor. Daher wende ich mich heute an Sie:
Am 11. März 2009 tötete ein verwirrter 17-jähriger im baden-württembergischen Winnenden 15 Menschen und sich selbst. Die Schusswaffe gehörte dem Vater, der diese nicht ordnungsgemäß und nicht gesetzeskonform im Waffenschrank aufbewahrte.
Der Druck auf alle Parteien, etwas gegen die zunehmende Gewalt von Jugendlichen zu unternehmen, wächst. Verständlicherweise. Aber: Die vorgelegten Waffenrechtsänderungen, vor allem verdachtsunabhängige Kontrollen, sowie teure und bisher technisch nicht ausgereifte oder zugelassene Sicherungssysteme, sind kaum mehr als eine Alibi-Aktion. Auf Kosten der über 349.000 Jäger in Deutschland und Millionen anderer legaler Waffenbesitzer sowie zu Lasten jedes einzelnen Steuerzahlers: Polizei und der Deutsche Städte- und Gemeindebund haben bereits vermeldet, dass es mehrerer tausend zusätzlicher Beamter bedürfe, um die geplanten Kontrollen überhaupt umzusetzen.
Ich finde es sehr wichtig, dass Konsequenzen aus dem tragischen Amoklauf gezogen werden, aber es dürfen nicht nur symbolische Handlungen sein. Das Waffenrecht zu ändern, ist laut Experten nicht der richtige Ansatzpunkt, um Amokläufe zu verhindern. Viel wichtiger ist es, unsere Jugendlichen in ihrer Entwicklung besser zu begleiten, sie in unsere Gesellschaft einzubinden und ihnen Anlaufstellen im Krisenfall anzubieten.
Legalwaffenbesitzer sind überdurchschnittlich gesetzestreu und werden bereits heute stärker auf ihre Zuverlässigkeit geprüft als nahezu alle anderen Bevölkerungsgruppen. Das vorhandene Waffengesetz ist auch laut Bundesregierung eines der schärfsten der Welt. Aber auch das schärfste Gesetz kann Straftaten nicht verhindern. Die richtige Aufbewahrung von Waffen und Munition kann bereits beim Lösen der Waffenbesitzkarte oder des Jagdscheins vom Amt geprüft werden – ohne zusätzlichen finanziellen und personellen Aufwand. Sobald ein Verdacht über die Unzuverlässigkeit besteht, können die zuständigen Behörden schon heute die Aufbewahrung vor Ort überprüfen. Die Innenminister der Länder und die Behörden müssen nur bestehendes Recht umsetzen.
Statt auf fragwürdige Kontrollen zu setzen, fordere ich Sie deshalb auf, das Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft langfristig zu stärken. Wir brauchen eine Kultur des Zuhörens – zu Hause und an Schulen –, damit gefährdete Jugendliche erst gar nicht im Abseits landen und zur Waffe greifen. Zusätzliche Sozialarbeiter und Psychologen kosten Geld. Viel Geld. Dieses Engagement ist aber unendlich viel wirksamer als die nun vorliegende „Waffenrechtsreform“.
Ich bitte Sie eindringlich, diese Argumente zu berücksichtigen, wenn die Diskussion zur Modifizierung des Waffenrechts ansteht. Die Waffengesetzreform darf nicht im Eilgang durchgepeitscht werden, ohne sachliche Argumente zu berücksichtigen. Beigefügt finden Sie eine fachliche Aufarbeitung zu den geplanten Modifizierungen des Waffenrechts. Ich bin sicher, Sie werden mir zustimmen und selbst feststellen, dass viele der geplanten Änderungen nicht praxistauglich sind oder der erhoffte Erfolg schon durch die jetzige Gesetzeslage erzielt werden könnte.
Ich verwahre meine Waffen schon jetzt sicher und gesetzestreu und hoffe sehr, dass die Politik mich und eine große Gruppe von Bürgern nicht für das rechtswidrige Handeln Einzelner bestraft.
Ich vertraue darauf, dass Sie so wichtige Diskussionen und Entscheidungen besonnen und kritisch begleiten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Position zu der Debatte um das Waffenrecht mitteilen könnten.
Mit freundlichen Grüßen
(Unterschrift)
Anlage: Stellungnahme des Deutschen Jagdschutz-Verbandes zu den geplanten Modifizierungen des Waffenrechts
Diese Stellungnahme des DJV ausdrucken und an den Brief anhängen
Weitere Beiträge zum Thema neues Waffenrecht:
In Donaueschingen sollen die Waffenbesitzer die Kontrollen bezahlen
Bundesregierung verschärft das Waffenrecht
Waffenrechtsreform verabschiedet
Offener Brief an Dr. Wolfgang Schäuble
Behörden mit dem neuen Waffengesetz personell überfordert
Waffenkontrolleure als Minijobber im Rhein Neckar-Kreis
Waffenkontrolleure als Minijobber auf Eis gelegt
Überprüfung von Waffenbeitzern in Baden-Württemberg bei nicht gemeldeter ordnungsgmäßer Aufbewahrung
13.5.09
Ehemaliger Vorstand und die Kreisjägerschaft Solingen streiten vor Gericht
Am Anfang stand eine gute Idee:
Die Kreisjägerschaft Solingen wollte ein eigenes Domizil für die Mitglieder und die Jungjägerausbildung und gründeten das Tränkebach-Zentrum.
Doch scheinbar nutzten einige damalige Verantwortliche das Projekt, um sich einige Pöstchen auf Lebenszeit zu sichern.
Anders ist es nicht zu erklären, warum der neue Vorstand nach Übernahme der Geschäfte aus seiner Sicht Unregelmäßigkeiten in der rechtlichen Konstellation des Projektes erkennt. Nach Prüfung der Verträge und einer Einreichung einer Zivilklage vor dem LG Wuppertal gegen den damaligen Vorstand wurde zudem die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
waidmannsheil
Euer
stefan
Über die zerstrittene Kreisjägerschaft Solingen berichtet das Onlinemagazin des Solinger Tagblattes
Streit um Tränkebach-Zentrum
KREISJÄGERSCHAFT Derzeitiger Vorstand strengt Zivilprozess an. Strafanzeige gegen Ex-Vorsitzenden erstattet.
Es kracht mächtig im Gebälk des Tränkebach-Zentrums der Kreisjägerschaft Solingen. Auf der einen Seite steht der ehemalige langjährige Vorsitzende Walter Küller (78). Auf der anderen der derzeitige geschäftsführende Vorstand um den Vereinsvorsitzenden Frank Feller: Die Fronten sind so verhärtet, dass beide Seiten nur noch über Rechtsanwälte miteinander kommunizieren. Inzwischen wird sogar ein Gericht bemüht – und mehr noch: Die Staatsanwaltschaft Wuppertal bestätigt, dass sie nach Strafanzeige durch die Kreisjägervereinigung gegen den Ex-Vorsitzenden und ein weiteres ehemaliges Vorstandsmitglied wegen des „Anfangsverdachts der Untreue“ ermittelt.
Es geht dabei um das Tränkebach-Zentrum an der Bonner Straße in Ohligs, Domizil und Ausbildungszentrum der rund 320 organisierten Jäger in Solingen. 2002 kaufte man das knapp 1500 Quadratmeter große Areal samt der Gebäude mit einer Nutzungsfläche von rund 280 Quadratmetern von der Stadt. Vorsitzender war damals Walter Küller. Er und das damalige Vorstandsmitglied Albert Lambracht sowie zwei weitere Mitglieder aus dem Vorstand gründeten dafür aus fiskalischen Gründen eigens eine GmbH. Nachgeschaltet wurde noch eine zweite Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR), die für die Unterhaltung der Anlage zuständig sein sollte.
Zivilprozess am 5. Juni vor dem Wuppertaler Landgericht
Die Kreisjägerschaft stellte der GmbH ein Darlehen zum Ankauf zur Verfügung. Laut damaligem Vorstandsbeschluss wurden die Vorstandsmitglieder automatisch Gesellschafter, Walter Küller zudem alleiniger Geschäftsführer der GbR.
Allerdings, so recherchierte das ST: Wenige Tage bevor es 2006 zu Neuwahlen der Kreisjägerschaft kam, zu denen Küller nicht mehr antrat, wurde im Vorstand beschlossen, dass nicht automatisch die Mitglieder des neuen Vorstands auch Gesellschafter der GmbH werden, sondern es die alten bleiben. Inzwischen ist ein ehemaliges Vorstandsmitglied verstorben, ein anderes aus der Gesellschaft ausgeschieden. Seitdem kämpfen der neue Vorstand, Mitgesellschafter Albert Lambracht und die Mitglieder darum, dass der ehemalige Vorsitzende seine Anteile an der GmbH (50 Prozent) an die Kreisjägerschaft abtritt. Sie ist weiterhin nur Mieterin.
Darum der Zivilprozess am 5. Juni. Sowohl Frank Feller als auch Walter Küller bestätigen die juristische Auseinandersetzung, wollen aber ansonsten wegen des schwebenden Verfahrens nichts sagen.
Zur Strafanzeige merkt Wolf-Tilman Baumert, Sprecher der Staatsanwaltschaft, an: „Es geht darum zu klären, ob es sich beim Vertrag zwischen dem alten Vorstand und der damals gegründeten Gesellschaft um ein verbotenes ‘In-sich-Geschäft’ gehandelt hat, weil Gesellschafter und Vorstand dieselben Personen waren. Und ob damals nicht die Mitglieder über das Darlehen hätten abstimmen müssen.“ Bislang, so Baumert, sei man aber noch bei der Sichtung der Akten und Stellungnahmen.
10.5.09
Jagd ist...
Jagd ist Schauen, Jagd ist Sinnen, Jagd ist Ausruhen, Jagd ist Erwartung. Jagd ist Dankbarsein, Jagd ist Advent, Jagd ist Vorabend, Jagd ist Bereitung und Hoffnung.
(Friedrich Freiherr v. Gagern)
8.5.09
Bundesregierung verschärft das Waffengesetz
Nun scheint es Gewissheit:
Obwohl alle Experten einheitlich darauf hingewiesen haben, dass eine Verschärfung unseres jetzt schon strengen Waffengesetzes einen Amoklauf wie in Winnenden nicht verhindern können, wird das Waffengesetz abermals verschärft.
Nicht nur Paintballspiele sollen verboten werden, sondern auch unangemeldete Kontrollbesuche durch Ordnungbehörden soll es geben.
Aus meiner Sicht blinder Aktionismus der Politiker , der uns Jäger weiter in die Rechtfertigungsecke drängt und von den eigentlichen Problemen ablenken soll.
Eine Zusammenfassung der Stellungnahmen aller Parteien zum Thema Verschärfung des Waffenrechts , die im Bundestag vertreten sind, liefert das Forum Waffen online.
waidmannsheil
Euer
Stefan
Über die voraussichtlichen Eckpunkte eines neuen Waffengesetzes berichtet spiegel online:
Regierung will Paintball-Spiele verbieten
Die Spitzen der Koalition haben sich auf eine Verschärfung des Waffenrechts geeinigt. Private Waffenschränke sollen in Zukunft biometrisch gesichert und unangemeldet kontrolliert werden. Freizeit-Ballerspiele wie Paintball und Laserdrom werden verboten - weil sie das Töten simulieren.
Berlin - Es ist die Reaktion der Politik auf den Amoklauf von Winnenden: Zwei Monate nach der Tragödie, bei der Tim K. 15 Menschen und sich selbst erschoss, haben sich Union und SPD auf eine Verschärfung des Waffenrechtes geeinigt. Das berichteten die "Berliner Zeitung" und die "Neue Osnabrücker Zeitung" übereinstimmend.
Demnach sollen Spiele wie Paintball und Laserdrom künftig verboten und Verstöße mit einer Geldbuße von bis zu 5000 Euro belegt werden. Bei Paintball, auch Gotcha genannt, machen die Spieler mit Farbkügelchen, bei Lasergame mit Laserpistolen Jagd aufeinander.
"Dabei wird das Töten simuliert", begründete der stellvertretende Unionsfraktionsvorsitzende Wolfgang Bosbach (CDU) das geplante Verbot in der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die Übereinkunft sei auch mit Innenminister Wolfgang Schäuble (CDU) abgestimmt, hieß es.
Auch verdachtsunabhängige Kontrollen von Waffenbesitzern seien beschlossen worden. "Es wird eine Pflicht eingeführt, Kontrolleuren Zutritt in die Wohnung zu gewähren", sagte Bosbach. Wer das grundlos verweigere, müsse mit dem Widerruf seiner Waffenerlaubnis rechnen.
Solche Kontrollen werden von Teilen der Union aber abgelehnt. Der SPD-Innenpolitiker Dieter Wiefelspütz sagte der "Berliner Zeitung", es zeichne sich auch ab, dass sich die Große Koalition auf die schnelle Einführung eines bundesweiten Waffenregisters und auf eine Amnestie für Besitzer illegaler Waffen einigen könne.
Nach Informationen des SPIEGEL hatten sich Bund und Länder bereits in der vergangen Woche eine kleine Reform des Waffenrechts verständigt. Demnach einigte sich eine Arbeitsgruppe der Innenministerien auf verdachtsunabhängige Kontrollen, die auch gegen den Willen der Besitzer stattfinden dürfen. Für mehr Sicherheit solle zudem ein nationales Waffenregister und eine Anhebung des Mindestalters für das Üben mit großkalibrigen Sportwaffen auf 18 Jahre sorgen.
Eine zeitlich begrenzte Amnestie für die Besitzer illegaler Waffen soll weiterhin dazu motivieren, Gewehre und Pistolen bei der Polizei abzugeben. Weiterreichende Vorschläge, die nach dem Amoklauf von Winnenden diskutiert wurden, sind dagegen vom Tisch, etwa ein generelles Verbot großkalibriger Waffen im Schießsport oder die Lagerung von Munition oder Waffen in Schützenheimen.
In der Frage der Einführung von biometrischen Sicherungssystemen waren sich die Koalitionspartner bereits Ende März einig. Allerdings äußerte der SPD-Fraktionsvize Körper damals Bedenken, die Technik sei noch nicht serienreif. Es werde Jahre dauern, bis sie flächendeckend eingeführt werden könne.
Weitere Beiträge zum Thema neues Waffenrecht:
In Donaueschingen sollen die Waffenbesitzer die Kontrollen bezahlen
DJV startet Protestbriefaktion
Waffenrechtsreform verabschiedet
Offener Brief an Dr. Wolfgang Schäuble
Behörden mit dem neuen Waffengesetz personell überfordert
Waffenkontrolleure als Minijobber im Rhein Neckar-Kreis
Waffenkontrolleure als Minijobber auf Eis gelegt
Überprüfung von Waffenbeitzern in Baden-Württemberg bei nicht gemeldeter ordnungsgmäßer Aufbewahrung
6.5.09
Carinhall im Jahre 2009 - Eine Spurensuche
Das Jagdhaus Herrmann Görings im vollendeten Zustand.
Photo: www.bunker-kundschafter.de/Carinhall.htm
Dass durch die Wiedervereinigung Deutschland mit der Schorfheide eines der wildreichste Regionen Europas geerbt hat, hat sich zumindest in Jägerkreisen herumgesprochen.
Die Schorfheide wird heute als Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin bezeichnet und kann sich mit ihrem Wildreichtum, der Einmaligkeit der Landschaft und seiner schieren Größe mit allen Naturschutzgebieten der Welt messen.
Doch bei der historischen Erkundung dieses einmaligen jagdlichen Refugiums auf deutschem Boden stößt man unwillkürlich auch immer wieder auf die Spuren der neueren deutschen Geschichte.
Insbesondere der Teil der deutschen Geschichte, mit dem wir immer noch große Berührungängste haben, ist in der Schorfheide allgegenwärtig.
Ein besonderes peinliches Beispiel für die Verklemmtheit, mit der wir Deutschen unsere neuere Geschichte verdrängen, ist der Umgang mit der Geschichte des Jagdhauses der Nazigröße Hermann Göring.
Hermann Göring, sicherlich eine der schillernsten Figuren der Nazidiktatur, war nicht nur ein begeisterter Jäger und Naturmensch, sondern war auch krankhaft prunksüchtig, wie viele seiner despotischen Vorgänger. Dies führte dazu, dass er sich ein Jagdhaus in der Schorfheide errichten ließ, dass er nicht nur als Jagdhaus, sondern auch zur Selbstdarstellung und zur Unterbringung von geraubtem Kunstgut nutzte. Er nannte es "Carinhall", nach dem Vornamen seiner verstorbenen Frau und errichtete es in der Schorfheide bei Friedrichswalde.
Kurz bevor die sowjetischen Truppen die Schorfheide erreichten, wurde das Anwesen von einer Wehrmachtseinheit auf Anweisung Herrmann Görings gesprengt.
Eine sehr ausführliche Beschreibung Carinhalls kann man hier nachlesen.
Doch was findet man heute im Jahre 2009 an dem Ort, an dem der Prunkbau "Carinhall" einst stand?
Die Spurensuche erfordert tatsächlich pfadfinderisches Können, gepaart mit Neugier und einer gewissen Neigung zur Schüffelei, denn scheinbar sollen alle Spuren, die zum Ort der Stelle führen, getilgt werden.
Im kleinen Ort Friedrichswalde, von wo aus man Carinhall erreichen kann, existieren keinerlei Hinweisschilder. Erst nach mehreren Kilometern Fahrt über eine holprige Kopfsteinpflasterstaße der erste Hinweis:
Doch dann die erstaunliche Entdeckung nur wenige Kilometer weiter:
Das Wort Carinhall ist auf dem Stein am nächsten Wegabzweig weiß übertüncht, nur der Pfeil und die Kilometerangabe zeigt, dass wir richtig sind.
Der Granitblock, an dem Carinhall weiß übertüncht wurde. Die Kilometerangabe 1,0 km wurde nicht entfernt und weist uns den Weg
Wir erreichen das Eingangsportal mit beiden den noch existierenden Wachhäuschen und den danebenliegenden , noch bewohnten und gut erhaltenen Quartierhäusern des Wachpersonals.
Weiter geht es über die ehemalige Zufahrt, die von einer doppelreihigen Kastanienallee eingefasst ist und heute als Waldwirtschaftsweg genutzt wird.
Als wir am Ende der Allee ankommen, ist dieser durch mehrere Findlinge versperrt und nur ein kleiner Pfad führt uns weiter.
Doch an dieser Stelle trugen sich in den letzten Jahren sonderbare Dinge zu.
Beim Recherchieren im Internet stieß ich auf 2 Photos, die an exakt an der gleichen Stelle aufgenommen wurden.
Sie zeigen einen Gedenkstein mit der Aufschrift "Karinhall" , also der falschen schreibweise....
Photo: www.bunker-kundschafter.de/Carinhall.htm
...und einen Gedenktein mit richtiger Schreibweise mit "c"
Photo: www.bunker-kundschafter.de/Carinhall.htm
Die Stelle ist heute leer, nur die Tafel im Hintergrund mit Hinweisen der Forstverwaltung, mit der auf das Biosphärenreservat hingewiesen wird, steht noch. Nichts soll mehr den Besucher dieser Stelle darauf hinweisen, dass hier einst das Jagdhaus Carinhall stand.
Wir folgen dem Pfad und erreichen den ehemaligen Eingang Carinhalls.
Dahinter zwischen Fichten, Kiefern und Birken stoßen wir auf die Reste der Fundamente und Kellereingänge. Nur wenige Bewehrungseisen , Mauersteine und Betonreste sind vorhanden und beweisen, dass hier einmal ein Gebäude stand. Die zugeschütteten Kellereingänge nutzen Fledermäuse als Quartier.
Direkt dahinter der mittlerweile zugewachsene Blick auf den Großdöllner See.
Der Versuch, den Ort des Jagdhauses Carinhall völlig zu tilgen, beweist, wie verklemmt wir noch mit unserer neueren Geschichte umgehen.
Welche Verklemmtheit auch noch 70 Jahre nach dem 3. Reich das Tun der Behörden bestimmt, zeigt ein Zeitungsbericht, den man hier nachlesen kann.
Man muss sich mit der Geschichte, auch ihren dunkelsten Seiten, beschäftigen. Eine Tabuisierung und gar Auslöschung ist der falsche Weg. Wenn man überhaupt aus der Geschichte lernt, dann sicherlich nicht dadurch, dass man sie leugnet.
Im Gegenteil:
Die aus der dadurch resultierenden Unkenntnis der Geschichte in der Gesellschaft entsteht ein Nährboden, den Ideologen für neue und vor allem eigenen Interpretationen der Geschichte zu nutzen wissen.
Ein diesmal nachdenkliches
waidmannsheil
Euer
stefan
3.5.09
Eine Frühpirsch durch das Niederoderbruch in Bildern
"Manchmal, in der Frühe des Morgens, wenn der Tag noch ganz jungfräulich und in eine fast weihvolle Stille gewoben ist, so, als läge der Atem der Schöpfung noch frisch auf Wald und Flur, ahnt wohl auch der Jäger, warum der Volksmund von der „Herrgottsfrühe“ spricht."
Wer die Frühpirsch zu seiner Lieblingsjagdsart zählt , der weiß, was der Dichter dieses Spruchs meinte, als er ihn verfasste.
Nun gehöre ich wirklich nicht zu den Frühaufstehern, im Gegenteil, wenn die meisten Menschen aufstehen, gehöre ich zu denen, die sich dann noch einmal umdrehen.
Eine Ausnahme ist bei mir die Frühpirsch, die ich eindeutig zu meiner Lieblingsjagdart zähle.
Doch von allen Frühpirschen, die ich in zahlreichen Revieren erleben durfte, hat das Niederoderbruch einen ganz besonderen Reiz. Ich behaupte, dass jedem Jäger, der noch nie eine Morgenpirsch in der Bruchlandschaft erleben durfte, etwas verpasst hat.
Hier eine Frühpirsch im Niederoderbruch in Bildern:
(Zur Vergrößerung bitte auf die jeweiligen Bilder klicken)
Auch nach langen Trockenperioden im Sommer liegt dichter Morgennebel über den Wiesen...
.. der die Landschaft im Zeitlupentempo vor dem Auge des Betrachters verändert...
... und der Landschaft ein ständig neues Bild gibt.
Kopfweiden....
undurchdringbar erscheinende Schilfgürtel ...
...feuchte Wiesen ....
... und sich selbst überlassene Auwälder geben der Bruchlandschaft etwas einmaliges.
Die völlig unbelassene Natur der Bruchlandschaft mit den ausgedehnten Feuchtgebieten weist nicht nur eine einmalige Vielfalt an Tieren und Pflanzen auf . Durch die auch in langen Trockenphasen immer vorhandenen Wasserflächen ist die Wilddichte enorm.
Rehwild fühlt sich in dem Feuchtgebiet ebenso wohl,...
... wie auch der Fasan.
Aber auch die Bachen nutzen die dichten Schilfgürtel als Kinderstube, wie dieser Kessel aus Schilf beweist.
Direkt an das Niederoderbruch beginnen die kargen steilen Hänge der Endmoränen. Zwischen den dicht bewaldeten Hängen liegen verbuschte Wiesen, die zum Pirschen geradezu ideal sind...
...und von denen man einen herrlichen Blick ins Oderbruch hat.
Am Ende einer langen Frühpirsch.
waidmannsheil
Euer
stefan