12.12.13
NABU stellt aktualisierte Position zur Jagd vor
Pressemitteilung des
Naturschutzbund Deutschland e. V. NABU vom 12.12.2013
Tschimpke:
Ökologische Novellierung der Jagdgesetze überfällig
Berlin - Der NABU hat heute sein Positionspapier zur
Ausrichtung der Jagd in Deutschland vorgelegt, in dem er eine grundlegende
Novellierung der Gesetzgebung fordert.
„Das vor 60 Jahren in Kraft getretene Bundesjagdgesetz
ist bis jetzt im Wesentlichen nahezu unverändert. Wissenschaftliche
Erkenntnisse der Wildtierökologie, des Natur-, Arten- und Tierschutzes sowie
sich ändernde gesellschaftliche Erwartungen an die Jagd wurden seitdem nicht
berücksichtigt. Daher müssen die derzeitigen Jagdgesetze endlich auf den
Prüfstand und nach ökologischen und ethischen Kriterien novelliert werden. Die
Jäg erschaft muss auf diese Veränderungen ebenso reagieren wie Bund und
Länder“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
In seinem Positionspapier bekennt sich der NABU
ausdrücklich zu einer naturverträglichen Jagd als eine legitime Form der
Landnutzung, wenn sie den Kriterien der Nachhaltigkeit entspricht und ethischen
Prinzipien nicht widerspricht. So muss das erlegte Tier sinnvoll genutzt
werden, die bejagte Art darf in ihrem Bestand nicht gefährdet sein und zum
Zweck der Jagd nicht aktiv gefördert werden, Störungen in der Brut- und
Aufzuchtzeit von Wildtieren sind zu reduzieren und natur- und
artenschutzrechtliche Regelungen zu beachten.
Für den NABU ergibt sich daraus, dass die Liste der
jagdbaren Arten deutlich gekürzt wird. „Auch wenn wir den Fuchs als jagdbare
Art einstufen, ist es trotzdem nicht nachvollziehbar, weshalb in Deutschland
jährlich gut eine halbe Million Füchse erlegt werden, ohne dass eine sinnvolle
Nutzung stattfindet“, so Tschimpke. Eine Neuausrichtung der gesamten
Jagdpolitik sei daher mehr als überfällig. Auch Reh und Wildschwein werden vom
NABU als jagdbar eingestuft.
Ferner fordert der NABU eine Vereinheitlichung der
Jagdzeiten auf die Monate September bis Dezember und eine Überarbeitung der
derzeit üblichen Jagdmethoden. Aus Sicht des NABU sind in einem zukunftsfähigen
Jagdgesetz nur noch Ansitz- und Bewegungsjagden zuzulassen, während Beiz-,
Fallen- und Baujagden abgeschafft werden sollten. Die Jagd sollte ferner mit
bleifreier Munition erfolgen, um Tiere, Umwelt und Verbraucher nicht weiter mit
Blei zu belasten. Auf die Fütterung von Wild sollte grundsätzlich verzichtet
werden.
Zudem darf die Jagd in Schutzgebieten des
Naturschutzrechts ausschließlich dem Schutzzweck dienen, Kernzonen von
Großschutzgebieten sind als Wildruhezonen auszuweisen.
Der NABU fordert darüber hinaus, dass künftig deutlich
zwischen der Jagd als eine Form der Landnutzung und dem Wildtiermanagement als
geeignetes Instrument für Konfliktlösungen im Bereich von wirtschaftlichen
Schäden sowie bei Artenschutzmaßnahmen unterschieden wird. Sogenannte Neozoen
wie Marderhund, Mink und Waschbär sind aus NABU-Sicht aufgrund der nicht
vorhandenen Verwertung keine jagdbaren Arten. „Für diese Tiere ist unter
Umständen ein Wildtiermanagement zum Schutz anderer gefährdeter Arten
erforderlich. Auch wenn dabei jagdliche Methoden zur gezielten Regulierung von
Beständen angewendet werden können, soll das Wildtiermanagement dem
Naturschutzrecht unterliegen“, so NABU-Jagdexperte Stefan Adler.
Für Rückfragen:
Stefan Adler, NABU-Jagdexperte, Telefon 030-284984-1623,
Stefan.Adler@NABU.de
Till Hopf, NABU-Naturschutzexperte, Tel. 030-284984-1618,
Till.Hopf@NABU.de
Im Internet zu finden unter www.NABU.de und
www.NABU.de/jagd
2.12.13
Der fehlende Nachwuchs bei den Nachsuchengespannen wird zur Achillesferse des deutschen Jagdwesens
Manfred Lindsey, Hundeobmann des bayerischen Jandesjagdverbandes fordert die Kreisgruppen im bayerischen Landesjagdverband auf, sich um eine flächendeckende Versorgung mit Nachsuchengespannen zu kümmern
Photo. Deutsche Jagdzeitung
In der neuesten Ausgabe
der Verbandszeitung des Bayerischen
Jagdverbandes "Jagd in Bayern" kommt der
Landesobmann für das Hundewesen des BJV, Herr Manfred Linsey zu Wort. Unter der
Überschrift „Im Zweifel für den Tierschutz“ nimmt er ausführlich zu den
veränderten Anforderungen, die das
Tierschutzgesetz an die Jagdhundeführer stellt, Stellung.
Interessant sind seine Ausführungen deshalb, weil er
Anstand, Waidgerechtigkeit, Jagdkultur und Tierschutz in einem Satz nennt. Dies
ist insofern eine Besonderheit, da man die Nennung dieser Begriffe in einem
Atemzug bei Jäger eher selten findet.
Als erfahrender Hundemann zeigt Manfred Linsey in seinem Artikel die Verpflichtungen,
aber auch die Grenzen bezüglich Hygiene und Tierschutz der Nachsuchenarbeit auf.
Gegen Ende des Artikels richtet er mahnende Worte an die
bayerischen Kreisgruppen, die Hundearbeit stärker zu unterstützen. Vielen Kreisgruppen
fehlt es an erfahrenen Nachsuchengespannen und als Landeshundeobmann von Bayern wird
Herr Linsey wissen, wovon er redet.
Doch wer „A“ sagt, der muss auch „B“ sagen
Was Herr Linsey verschweigt, ist der Grund für das
Dilemma des Hundeführernachwuchses :
Seitdem die Schwarzwildstrecken auch in
Bayern enorm angestiegen sind, ist ein ganz anderer Hundeführertypus gefordert, der mit dem
gelegentlich zur Rehwildnachsuche gerufenen Hundeführer nichts mehr gemeinsam
hat. Bei der Jagd auf Schwarzwild müssen 30-35% der beschossenen
Stücke nachgesucht werden. Kontrollsuchen sind hier noch nicht mitgezählt. Dazu benötigt man erfahrene Nachsuchenmänner mit sauscharfen
Nachsuchenhunden. Bei Nachsuchen auf Schwarzwild benötigt man Hundeführer und Hunde,
die mit Mut und Entschlossenheit das kranke, aber auch wehrhafte Wild zur Strecke bringen. Die
Verletzungsgefahr für Hundeführer und Hunde ist enorm hoch und der Verlust des
Hundes, besonders in der Einarbeitungsphase, muss bei jeder Nachsuche mit einkalkuliert
werden. Diese Nachsuchenarbeit ist mit den Risiken einer Reh- oder Rotwildnachsuche
nicht ansatzweise vergleichbar.
Solange aber die Kostenverteilung der Nachsuchenarbeit ungeklärt bleibt, wird
der Appell des bayerischen Hundeobmanns, den Hundeführernachwuchs zu fördern, ungehört verhallen.
Noch immer setzen die Kreisgruppen der Jägerschaften auf
das Ehrenamt in der Nachsuchenarbeit. Doch woher sollen die zukünftigen Hundeführer
das Geld für Schutzkleidung, Schlagschutzwesten, Welpenkauf, Hundeausbildung, Fahrt-
und Tierarztkosten nehmen? Hierauf müssen die Hundeobleute in den Kreisgruppen, wollen sie sich ernsthaft für den Hundeführernachwuchs
einsetzen, Antworten finden.
Die Nachsuchenarbeit in den Zeiten hoher
Schwarzwildbestände hat mit der traditionellen Nachsuchenarbeit nichts mehr
gemeinsam. Addiert man die jährlichen
Kosten eines Nachsuchengespanns, das 1/3
der beschossenen Sauen in einem Kreis nachsuchen soll, kommen schnell mehrere 1000 Euro/Jahr zusammen, die niemals durch einen ehrenamtlichen Hundeführer
erbracht werden können. Dabei ist noch
gar nicht berücksichtigt, welchen Beruf der ehrenamtliche Hundeführer haben
muss, um den Zeitaufwand für dieses Ehrenamt zu erbringen.
Solange sich die Jägerschaften nicht dazu bereit
erklären, für Nachsuchengespanne rechtsverbindliche Vereinbarungen
abzuschließen, die ihnen zumindest eine teilweise Erstattung ihrer Kosten
ermöglicht, wird sich an dem Dilemma des
Nachsuchennachwuchses nichts ändern.
Es liegt wohl auch daran, dass vielen Vorständen in den
Kreisjägerschaften die Kenntnisse fehlen, welche Mühen und Kosten ein Nachsuchenmann
mit sauscharfen Hunden auf sich nimmt, damit
die Saujagd nicht nur waidgerecht erfolgt, sondern vor allem auch die Auflagen des
Tierschutzes erfüllt werden.
Die Weigerung der Jagdverbände, sich des
Hundeführernachwuchsproblemes anzunehmen, kann schnell zur Achillesverse des
deutschen Jagdwesens werden, wenn die Jäger aus Mangel an guten Hundeführern in Zukunft die Auflagen aus dem Tierschutz bezüglich der
Nachsuchenarbeit nicht mehr erfüllen können.
waidmannsheil
Euer
Stefan
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Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden
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27.11.13
Unmotiviert: Jäger schießen zu wenig
Der Präsident des Landesjagdverbandes Niedersachsen, Helmut Dammann-Tamke droht dem Gesetzgeber, sich nicht zur Wildbestandsreduzierung zwingen zu lassen
Photo: wikipedia.org
Unter dem Thema: "Unmotiviert: Jäger schießen zu wenig" strahlte der NDR am 26.11.2013 eine Reportage zum Thema der überhöhten Wildbestände in Niedersachsen aus. In dieser Reportage wurde neben verschiedenen Mitgliedern des ÖJV und der Niedersächsichen Forstbetriebe auch der Niedersächsische Landwirtschaftsminister Christian Meyer interviewt, der eine Novellierung des Landesjagdgesetzes ankündigt, um die überhöhten Wildbestände in Niedersachsen in den Griff zu bekommen.
Doch in der Reportage, in der auch der Präsident des Niedersächsschen Landesjagdverbandes, Herr Dammann-Tamke zu Wort kam, drohte dieser dem Gesetzgeber. Er sagte wörtlich:
"Der Gesetzgeber, egal ob er in Hannover oder in Berlin sitzt, wird Gesetze machen, bis zum Ende seiner Tage, draußen in der Natur, im Wald, wird er niemanden zwingen werden, Tiere zu erlegen oder zu töten."
Da fragt sich der aufmerksame Zuseher, ob es sich bei dieser Aussage um eine Drohung eines Präsidenten eines Landesjagdverbandes handelt, zukünftige Anweisungen des Gesetzgebers nicht zu befolgen? Oder ist es mehr eine Trotzhaltung auf die bereits vor einigen Wochen ausgestrahlte Sendung "Waidmannsheil- Jägern auf der Spur" über die Jäger in Niedersachsen, in der die Jägerschaft nicht gut weg kam? In einem offenen Brief an den NDR hatte damals Dammann-Tamke seinem Unmut über die aus seiner Sicht einseitigen Berichterstattung Luft gemacht.
Egal, was die Ursache für seine Drohung ist, Gesetze des Bundes oder des Landes Niedersachens nicht zu befolgen, dient sicherlich nicht dazu, das Verhältnis zwischen den verschiedenen Trägern öffentlicher Belange, die eine Jagdrechtsnovellierung diskutieren müssen, zu harmonisieren.
Es scheint so, als ob auch die Jägerschaft in Niedersachen auf einen Konfrontationskurs beim Thema Jagdrechtsreform zusteuert.
waidmannsheil
Euer
stefan
Jägerinnen - der etwas andere Jagdkalender 2014
Vorschau auf den "Jägerinnen - der etwas andere Jagdkalender 2014"
Photo: www.jagdkalender.eu
Mit über 20.000 Besuchern und über 50.000 Seitenzugriffen pro Monat ist das Jagdblog mittlerweile im Bereich des Jagens das meistgelesenen Blog. Mit dem Namen "Jagdblog - das etwas andere Jagdtagebuch" hat es sich ein gewisses Alleinstellungsmerkmal erwoben.
Diesen Bekanntheitsgrad hat nun die Firma Jagdexperte Kamler e.K. in Lauf an der Pegnitz dazu genutzt, in Anlehnung an das Jagdblog den "Jägerinnen - der etwas andere Jagdkalender 2014" zu kreieren.
Dass die Abwandlung unseres Blognamens nun zur Vermarktung des neuen Jägerinnenkalenders 2014 benutzt wird, freut uns sehr.
Dass es sich beim "Jägerinnen - der etwas andere Jagdkalender 2014" um einen Kalender handelt, der wenig mit der Jagd , aber viel mit nackten Mädes zu tun hat, die gut anzusehen sind, tut der Sache keinen Abbruch.
Einen eindrucksvolles Video über die Entstehung des "Jägerinnen - der etwas andere Jagdkalender 2014" im Sommer 2014 kann man sich auf Youtube ansehen.
Wir weisen darauf hin, dass das Jagdblog in keinster Weise an der Auflagensteigerung des Jagdkalenders 2014 finanziell profitiert, wünschen der Firma Kamler aber trotzdem viel Erfolg mit dem neuen Jagdkalender 2014.
waimannsheil
Euer
stefan
"Die Jäger wurden verunglimpft"
Das Interview, das Helmut Brücher, Mitglied des Landesvorstand des NABU Brandenburg der Potsdamer Neuesten Nachrichten ("Jägern geht es nur um Trophäen") gab, hat den Geschäftsführer des Landesjagdverbandes Brandenburg dazu veranlaßt, der Potsdamer Neuesten Nachrichten eine Interview zu geben, in dem er den Anschuldigungen des NABU Vorstandsmitglied Helmut Brücher widerspricht:
Georg Baumannn, Geschäftsführer des Landesjagdvernband Brandenburg nimmt zu den Vorwürfen des NABU Vorstandes Helmut Brücher Stellung
Photo: www.pnn.de
"Die Jäger wurden verunglimpft"
Herr Baumann, Brandenburgs Jäger machen nahezu alles
falsch, hat Nabu-Landesvorstand Helmut Brücher in einem PNN-Interview gesagt.
Fühlen Sie sich persönlich angegriffen?
Nein, persönlich fühle ich mich nicht
angegriffen. Allerdings verunglimpft Herr Brücher die rund 12 000 Jäger in
Brandenburg, von denen übrigens viele auch Nabu-Mitglieder sind. Zudem geht
seine Kritik an der Sache vorbei. Seine Äußerungen offenbaren schlicht
mangelnde Sachkenntnis. Ob er damit als Mitglied des Jagdbeirats in
Teltow-Fläming haltbar ist, darf zumindest bezweifelt werden.
Unter anderem
wirft Brücher Ihnen vor, ständig nur auf dem Hochsitz rumzusitzen und zu
warten, bis mal ein Reh vorbeikommt. So könne man dem steigenden Hirsch-, Reh-
und Wildschweinbeständen nicht Herr werden. Nötig wären sogenannte
Bewegungsjadgen.
Das zeigt die eben erwähnte Unkenntnis des Herrn Brücher.
Bewegungsjagden sind seit Langem gelebte Praxis in den meisten Revieren
Brandenburgs. Nur die Kombination aus engagierter Einzeljagd und
Bewegungsjadgen bringen solche Jagderfolge, wie sie sich auch in der aktuellen
Streckenstatistik ausdrücken.
Das vollständige Interview kann man auf dem OnlinePortal der Potsdamer Neuesten Nachrichten nachlesen
Zum vollständigen Interview von NABU Vorstand Helmut Brücher "Jägern geht es nur um die Trophäen"
24.11.13
Ein Jahr danach – Was geschah und geschieht an der Müritz?
Das Onlineportal des Jagdmagazins Wildundhund berichtet über die ersten Ergebnisse zur Untersuchung über Jagd im Müritz Nationalpark vor einem Jahr..
Dr. Till Backhaus, Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern zieht ein Jahr nach der Jagd im Müritz Nationalpark eine erste Bilanz
Photo: www.wildundhund.de
Den vollständigen Artikel kann man auf dem Onlineportal des Jagdmagazins Wildundhund nachlesen
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