12.1.12

Die Bezahljagd- das rote Tuch der deutschen Jägerschaft

Kaum ein Thema erhitzt die Gemüter in der deutschen Jägerschaft so sehr , wie die Bezahljagden. Dies gilt für die Standgelder auf Drückjagden ebenso, wie der Verkauf von Einzelabschüssen. Diese Art der Jagd ist in Deutschland verpönt und wird deshalb überwiegend von Auslandsjägern genutzt, wenn sie dann angeboten wird.

Der Begehungsschein - die deutsche Art der Bezahljagd

Verfolgt man die Diskussionen an den Jägerstammtischen, könnte man glauben, dass alle Jäger, die kein Revier haben, in Deutschland kostenlos zur Jagd gehen, weil sie ständig von einem großzügigen Pächter eingeladen werden. Dem ist natürlich nicht so. Der revierlose Jäger in Deutschland muss sich auf dem völlig undurchsichtiger Markt der Begehungsscheine bedienen. Dort werden gegen Handgelder, die in der Regel Hegebeitrag genannt werden, vom Jagdpächter Einnahmen erzielt, um einen Teil der Jagdbetriebskosten zu decken. Geschmückt wird dieser Begehungsschein noch mit Verpflichtungen zur Revierarbeit und/oder der Wildbretübernahme. Hier soll der Eindruck erweckt werden, man leistet ehrenamtliche Arbeit und übt keine Bezahljagd aus.
Das Problem dieser Einnahmen ist es aber, dass sie oft mit dem Jagdpachtvertrag unvereinbar sind und somit Außenstehenden verborgen bleiben müssen. Ein absoluter Tabubruch ist es, diese Art der Jagd dann noch Bezahljagd zu nennen, über die Handgelder und deren Höhe legt man den Mantel des Schweigens.
In diesen völlig undurchsichtigen Markt der oft rechtswidrigen Begehungsscheine müssen sich Jungjäger erst einmal über viel Jahre hineinarbeiten, ist es doch eine zugegebenermaßen urdeutsche Art der Bezahljagd, die vielen unbedarften Jungjägern zeitlebens verschlossen bleibt.
Dabei wundern sie sich, dass sie oft jahrelang keine Jagdeinladung bekommen, ist doch der großzügige Jagdpächter, der zur Jagd einlädt, ein scheinbar ausgestorbenes Wesen. Nach vielen Jahren des Wartens stellt man dann fest, dass dieser Jagdpächter, wenn es ihn dann gibt, nur in der Erinnerung einiger Stammtischjäger existiert.

Jagddienstleistung - eine in Deutschland unbekannte Tätigkeit
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Dass die Bezahljagd überwiegend von Ausländern in Anspruch genommen wird, hat einen einfachen Grund. Die Dienstleistung rund um die Jagd ist in den meisten Ländern eine übliche und anerkannte Dienstleistung. Die Deutschen, das zeigen Vergleiche mit dem Ausland, sind nicht nur Dienstleistungsmuffel. Auch bei der Bezahlung von Dienstleistung sind die Deutschen im internationalen Vergleich äußerst knauserig und sind immer im hinteren Feld zu finden. Bei uns stellt der Dienstleistungssektor die meisten Geringverdiener. Warum soll dies im konservativen Jagdwesen anders sein.
Doch ein Blick über den deutschen Tellerrand hinaus ist von Nöten.
Hier gilt es, Länder mit einem professionellen Jagdmanagement einem Vergleich mit Ländern ohne ein solches zu unterziehen. Hier haben Studien bewiesen, dass dort und nur dort, wo ein professionelles Jagdmanagement betrieben wird, auch der Artenschutz funktioniert und dort das Jagen in der Öffentlichkeit eine breite Zustimmung findet, schließlich liegt die Leitung bei der Ausübung der Jagd durch Hobbyjäger in profesionellen Händen. Die Einnahmen aus der Bezahljagd der Freizeitjäger kommen zudem dem Arten- und Landschaftschutz zugute.

Gesetzliche Veränderungen werden die deutsche Jägerschaft zum Umdenken zwingen

Für viele Jäger unbemerkt haben sich in den letzten Jahren schleichend gesetzliche Veränderungen vollzogen. Es ist nicht mehr nur das Jagdrecht, was den Jäger zu einer waidgerechten Jagd verpflichtet. Der Tierschutz und die Hygienevorschriften haben massiven Einfluß auf die Jagd und den Begriff der oft schwammig auslegbaren Waidgerechtigkeit abgelöst.

Am Beispiel der Statistik der Schwarzwildbejagung zur Wildschadensabwehr im Lehrrevier mit 970 ha soll dies verdeutlicht werden:

Im Jagdjahr 2010/11 wurden neben 35 Stück Rehwild 52 Sauen erlegt. Nur so konnte der Wildschaden nachhaltig eingedämmt werden.
Die erlegten Sauen ergaben ein Gesamtgewicht von 2,1 Tonnen Wildfleisch.
Ohne die Hilfe von Jagdgästen wäre die Strecke nicht erzielt worden, 80 % der Sauen wurden von Jagdgästen erlegt.
Etwa 25 % aller Erlegungen zieht eine aufwendige Bergung mittels Bergehaken über mehrere 100 Meter oder eine mehr oder weniger schwierige Nachsuche nach sich.

Um einerseits dieses Ergebnis zu erzielen, andererseits die gesetzlichen Bestimmungen zu erfüllen, bedarf es einer professionellen Jagdbewirtschaftung:

Bei Gruppenansitzen, die einen hohen Erfolg garantieren, müssen Hundeführer und Bergefahrzeug in der Bereitstellung stehen. Schon wenige Minuten nach dem Schuss muss der Hundeführer mit Bergefahrzeug am Anschuss sein und bergen und/oder nachsuchen. Das erlegte Stück muss in den kühlen Jahreszeiten binnen 2 Stunden versorgt im vorgekühlten Kühlhaus hängen, längere Zeiträume sind aus Hygienegründen nicht zu verantworten. Im Sommer sollte der Zeitraum maximal 1 Stunde betragen.
Der Hundeführer muss sofort und immer verfügbar sein. Ein Herbeirufen erst dann, wenn nach Untersuchung des Abschusses Schweiß gefunden wird, ist aus Tierschutzgründen in der heutigen Zeit kaum noch vertretbar.
Im Mittel fielen für die Bergung, die eventuelle Nachsuche, die Versorgung am Kühlhaus und die Probenentnahme für Trichinenbeschau bei 52 Sauen 2,5 Stunden Arbeitszeit/erlegte Sau an. Völlig unabhängig von den zusätzlichen Kosten für Fahrzeug und Kühlhaus sind diese Arbeiten unmöglich von einem ehrenamtlichen Jagdhelfer zu erbringen.

Viele Jagdpächter klagen über den hohen Wildschaden durch Schwarzwild, machen sich aber kaum Gedanken, mit welchen Kosten und mit welcher Logistik eine tierschutzgerechte und den Hygienevorschriften entsprechende Jagdausübung verbunden ist.
Auch glauben viele Jagdpächter, mittels zahlenden Begehungsscheininhabern, die in der Regel zusätzlich zur Jagd noch Beruf und Familie haben, den gesetzlichen Verpflichtungen als Jagdpächter gerecht zu werden. Die Jagd ausschließlich mit ehrenamtlichen Helfern so zu erbringen, dass alle Bestimmungen des Jagdrechts, der Hygiene und des Tierschutzes eingehalten werden, stößt an ihre Grenzen. Ein Umdenken in der deutschen Jägerschaft ist dringend notwendig.

Fazit:

Die verschärften Gesetze in der Jagdausübung werden die Jäger früher oder später zum Umdenken zwingen. Eine Jagd, die sich ausschließlich auf ehrenamtliche Helfer stützt, wird den gesetzlichen Bestimmungen nicht mehr gerecht.
Die Bezahljagd braucht auch in Deutschland ein besseres Image. Bezahljäger sorgen mit ihren Beiträgen dafür, dass die Jagd in Deutschland von hauptberuflichen Jägern professionell organisiert werden kann, damit auch in Zukunft die Jagd in Deutschland sicher und vor allem den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend ausgeübt wird.

Eine Tabuisierung oder gar Dämonisierung der Bezahljagd ist für die Zukunft der Jagd nicht dienlich, sondern versperrt den Blick in die Zukunft.

waidmannsheil

Euer

stefan

10.1.12

Drückjagd im Sumpf

Drückjagden haben ihren besonderen Reiz. Wenn zudem die Drückjagd in kaum zugänglichem Gelände statt findet, wird die Jagd auch im Winter zu einer schweißtreibenden Angelegenheit.
Von einer Drückjagd auf Sauen in einem Sumpfgebiet in Brandenburg berichtet Sebastian Holtmann.



Der Autor beim Ansitz in Liepe















Drückjagd im Sumpf
von Sebastian Holtmann

Am vorletzten Wochenende, 7. Januar war bei uns im Revier die zweite Drückjagd. Ich sollte mit durchgehen. Eigentlich hätte ich lieber angesessen. Aber mein Hund Henry war nach einer heftigen Keiler-Kollision im Grunewald (lacht nicht - das war kein Spass - mitten im Hundeauslaufgebiet hatte der Hund eine kurze aber heftigere Keilerei mit einem Klavier (120kg+)) Hund war endlich wieder fit, daher wollte ich dann auch gerne mit Ihm durchgehen. Hatte mich seit Tagen auf die Drückjagd gefreut und wie zu Jungjägerzeiten, hatte ich in der Nacht vor der Jagd schlecht geschlafen und stündlich auf die Uhr geguckt, wann es endlich losgeht.
Morgens war dann echtes Sauwetter. Nieselregen mit starkem Regen im Wechsel. Dazu kräftiger, stürmischer Wind. Nach der Ansprache und nachdem die Schützen abgerückt waren, fing ich dann an, mich fertig zu machen. Dabei überlegte ich, ob ich diese etwas albernen Loden-Gamschen anziehen sollte. Finde die ganz hübsch, aber zum Durchgehen ?! Wird einem ja auch schnell mal zu warm !? Auf´m Ansitz und bei viel Schnee sind die ja ganz ok, gut der Regen ... Nun wollte ich eh den Rucksack mitnehmen, bin so ein Gedönstyp, kann mich von dem Kram nicht trennen. Etwas zu trinken, ein erste Hilfe-Paket, noch eine Wachsjacke, für den Fall das es richtig anfängt zu regnen ... da dachte ich -ok- zieh die Dinger an, wenn sie nerven, kannst du sie immer noch ausziehen und in den Rucksack packen.
Nach der Hälfte des Treibens kamen wir ans Luch. Hatten schon gut Anblick gehabt, vor allem Rehwild aber auch eine Rotte, Leitbache, Bei-bache und 3 Frischlinge gingen schräg vor uns durch. Es waren ca. 20 Schuss gefallen. Wir haben dann eine kleine Pause gemacht - war eh auch Aufbrechpause ... und wir wollten dann, mit einem kleinen Schlenker den selben Weg wieder zurück gehen. (Im Luch waren Spezialisten am Werk). Nur mein Hund Henry (GM) der hat den Plan nicht so richtig verstanden und ist einfach ab ins Luch. Und er kam auch erst mal nicht wieder.
Nach ungefähr 10 Minuten, wir hatten alle gemeinsam gewartet, wir hatten auch noch 3 anderen Hunde dabei, etwas quirlige DK, die waren auch mal kurz im Sumpf verschwunden, inzwischen aber alle zurück, kam von recht weit weg, aber deutlich hörbar, ich war mir ziehmlich sicher, von meinem Hund > Standlaut.
Die Spezialtruppe, also die Treiber und Hunde welche im Luch waren, konnte ich vereinzelt, schemenhaft weit weg aber in einer ganz anderen Ecke sehen. Die gingen aber in eine ganz andere Richtung. Schienen sich für meinen Hund, bzw. für den Standlaut auch gar nicht zu interessieren oder vielleicht hörten die das auch nicht. Oder die hatten andere Dinge zu tun !? Hmm.

Vor uns lag ein 2 Meter breiter Graben, dahinter im Luch mehr Wasser als Boden, zwischendurch ein paar Grasinseln und vereinzelt ein paar Bäume. Es kam kontinuierlich Standlaut. Man kann in dem Luch schon bis zur Hüfte wegsacken. Da muss man schon aufpassen. Irgendwie bin ich über den Graben rüber, von Grasbüschel zu Baumstamm. Die ersten 10 Meter waren am schwierigsten, dann ging es immer besser und dann war ich auf einer Art Damm. Da war auf einmal alles voller Fährten. Zwischendurch bin ich immer mal wieder knietief weggesackt, es ging aber voran. Nach ca. 5 min komme ich dann langsam an den Bail. Das hatte ich bis dahin noch nicht so oft erlebt.
Mein Hund hatte einen Überläufer gestellt. Die Sau stecke unter einem eingewachsenen, leicht schräg liegenden Baum, umgeben von Wasser, teilweise gut sichtbar. Der Hund kam nur schlecht näher dran, versuchte zu packen, kam aber in dem Wasser auch nicht weiter. Die Sau hat mich kaum mitbekommen. Das war ganz gut, die hatte nur den Hund im Kopf, machte auch ab und an immer kleine Ausfälle oder versuchte den Hund anzunehmen. Da konnte ich ganz gut schiessen. Spitz von vorn, auf ca. 6 m. Hatte ein Docter Sight drauf. Schiesse 30-06. Bin sauber abgekommen. Überläuferkeiler mit ca. 50 kg. Beim Bergen mußten wir dann auch wieder mehrfach länger ins Wasser. Die Hemmschwelle war nur inzwischen völlig weg. Man wußte auch halbwegs wo man wie noch Boden unter den Füssen hatte.
Puh - ich war fix und fertig. Kurze Pause -Sammeln -Durchatmen -Etwas trinken, da wollten wir langsam weiter bzw. raus aus dem Luch. Henry war wohl auf aber moorschwarz. Eigentlich ist der Hund für einen GM recht hell. Die Signalfarben der Stichschutzweste schimmerten nur noch ansatzweise durch. Egal ... nach 100 Meter, wir sind jetzt vier Durchgeher mit fünf Hunden, da macht mein Hund einen Bogen zurück !? Wieso will der jetzt zurück zu der Sau !? was soll das !? versuche Ihn abzurufen, keine Chance. Mein Hund zieht in einem weiten Bogen nach links hinten weg. Nach ein paar Minuten > Standlaut und das ganze Programm noch mal von vorn, nur etwas anders.
Diesmal durch undurchdringliches Dickicht, überall Wasser und Wasser. Ich komme langsam heran, höre mehrere Hunde Laut geben, höre dann auch eine Sau blasen, kann aber nichts sehen, habe da ordentlich Muffensausen, vor mir eine Wand aus Brombeer, Holunder, Dornengestrüpp und Schliff ... wenn da jetzt eine Sau heraus kommt, dann muss man echt schnell sein. Die Hunde geben dann weniger Laut, es wechselt eher zu einem knurren und die Sau klagt ... nach wie vor nix zu sehen, aber weit kann es nicht sein ... dann bin ich im Bogen aussen herum, versuche von der anderen Seite heran zu kommen, von dort kommt dann auch ein anderer Hundeführer zur Hilfe und auf einmal waren wir dann dran, Frischling, keine 30 kg, zwei Hunde halten den Frischling, den hat der andere Hundeführer dann abgefangen. Der Frischling hatte einen Gebrächschuss ! War natürlich super, das wir den bekommen haben. Mein Hund hat super gearbeitet. Ich war, bin immer noch etwas stolz und zufrieden. Aber noch mal zurück zum Anfang meiner Geschichte: die Lodengamaschen !
An der zweiten Sau bin ich auch noch mal mehrfach tief, knietief im Wasser gewesen! Ich hatte eine ordentlich gewachste Baumwollhose an, mehr oder weniger selbst gestrickt, kräftiger Stoff mit verstärkten Knien, mit dem Wachs von Barbour imprägniert (eingebügelt !), Schuhe von Hanwag - Trapper Top GTX - die sind etwas höher, und jetzt kommts, warum ich überhaupt angefangen hatte, das alles aufzuschreiben - gebe ja zu: lange Rede kurzer Sinn:
Die Loden-Gamaschen von Hubertus (Schleichwerbung ok - ich war schon vor dieser Jagd ein Fan, bin weder verwandt noch verschwägert !) die Gamaschen waren von der Innenseite- haltet Euch fest >>> trocken !!! Kein Scheiss !!! Meine Schuhe innen und die Hose dadrunter sowie die Socken > alles trocken ! Das finde ich schon erstaunlich ! Ich war dann doch recht froh, das ich die Dinger angezogen hatte !!!

War eine tolle Jagd. Horrido- Sebastian


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1.1.12

Jagdbetriebslehre einmal anders

Seminarausschreibung Jagdbetriebslehre

Problemstellung:

Begehungsscheininhaber und Revierpächter – Zwei Welten prallen aufeinander

Kaum ein Thema berührt die Jäger an Stammtischen und in Internetforen so sehr, wie die Kosten eines entgeltlichen Begehungsscheins. Doch auch der unentgeltliche Begehungsschein wird mit zahlreichen Leistungen, wie zu erbringende Revierarbeiten und der Wildbretübernahme geschmückt, sodass schnell erkennbar wird, dass es keine kostenlosen Jagdmöglichkeiten gibt.

Doch was ist eine Jagdmöglichkeit ob gegen Hegebeitrag oder gegen Mithilfe wert?

Und wie ermittelt man den Wert eines Begehungsscheins?


Lösungsansatz:

Jagdbetriebslehre einmal anders

Sucht man unter dem Begriff der Jagdbetriebslehre in der Fachliteratur, so liest man viel über die Organisation von Jagdveranstaltungen und es gibt Anleitungen zum Bau von Reviereinrichtungen.

Doch welche Kosten fallen neben der Pacht und dem Wildschaden im Laufe eines Jahres an?

Welche Kosten ergeben sich aus den in den letzten Jahren geänderten Verpflichtungen aus Tierschutz (Hundeführer) und Hygiene (Bau und Unterhaltung einer Wildkammer) ?

Was kostet nicht nur der Bau, sondern auch die Pflege der Reviereinrichtungen unter Zugrundelegung der Unfallverhütungsvorschriften?

Das Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz (Juni) und der Jagdverein Lehrprinz e.V. haben über mehrere Jahre alle Kosten der Revierbewirtschaftung zusammengetragen und in die Kostenstellen

Revierfahrzeug

Jagdleitung

Bau von Reviereinrichtungen

Pflege bestehender Reviereinrichtungen

Jagdhof

Wildbergung und – versorgung einschl. Kühlkammer

Wildvermarktung

gegliedert.

Die genauen Daten wurden im Forschungs- und Lehrrevier Liepe/Brandenburg gewonnen, dass mit einer Fläche von fast 1.000 ha und 100 Stück erlegtem Schalenwild professionell bewirtschaftet wird.

Das Revier hat sowohl zahlende Jagdgäste, als auch Jäger, die sich durch Mithilfe im Revier ihre Jagdmöglichkeit erarbeiten. Durch eine Erfassung der Arbeitsstunden und der Kosten der gewerblich tätigen Unternehmer, die Reviereinrichtungsarbeiten erbringen, konnten in den letzten Jahren sehr genaue Kenntnisse erworben werden, mit welchen Kosten ein Jagdpächter rechnen muss, um ein Jagdrevier so zu führen, dass er den Anforderungen des Tierschutzes, der Hygiene und der Unfallverhütung voll gerecht wird.


Vorteile für Jagdgast und Revierpächter:

Darstellung der Kosten schafft Vertrauen auf beiden Seiten

Erst durch die Ermittlung der Jagdbetriebskosten und die Unterteilung in Kostenstellen konnte ermittelt werden, welchen Beitrag der Jagdgast in Form eines Geldbetrages oder in Form von Arbeitsstunden zu erbringen hat, um das Revier in einem dauerhaft ordnungsgemäßen Zustand zu halten. Der Jagdgast hat die Möglichkeit, in einem professionell betreuten Revier die Jagd auszuüben. Dabei ist es gleichgültig, ob er dafür bezahlt oder Arbeitsstunden erbringt.


Seminarinhalt

Professionelles Jagdmanagement im Lehr- und Forschungsrevier Liepe

1 Tag: Begrüßung der Seminarteilnehmer

Am Freitag findet die Begrüßung der Seminarteilnehmer im Jagdkeller des Rosencafe statt. Bei einem zünftigen Jagdessen in lockerer Atmosphäre können sich die Seminarteilnehmer über das bevorstehende Seminar bei den Seminarleitern Dr. Wolfgang Lipps (Jagdpächter) und Stefan Fügner (Jagdleiter) über das Lehr- und Forschungsrevier informieren.

Die Verköstigung über die Dauer des Seminars übernimmt der Verein „Besser leben auf dem Lande Lieper Vorwerk e.V.

2. Tag: Vorstellung „Was ist professionelles Jagdmanagement?“

Vormittags referiert Dr. Wolfgang Lipps über die Entwicklung des Lehr- und Forschungsreviers und gibt einen Rückblick auf 20 Jahre Pächterschaft. Er zeigt auf, welche Gründe (Hygienerecht, Tierschutzrecht, Naturschutzrecht, Sicherheit im Jagdablauf) dafür sprachen, das Revier einer professionellen Bewirtschaftung zu unterwerfen.

Des weiteren zeigt er auf, wie wichtig die Erstellung von Abschussplänen ist, um eine Jagd zu bewirtschaften.

Nachmittags gibt Jagdleiter Stefan Fügner Einblick in die Kostenstruktur des 970 ha großen Lehr- und Forschungsrevier. Die Kosten sind so gegliedert, dass sie sich an der Reviergröße und an den Abschussplänen bzw. Streckenergebnissen orientieren und somit auch auf andere Reviere übertragbar sind.

Danach zeigt er auf, wie bedeutsam eine professionelle Jagdleitung für die Sicherheit der Jagd bei einem hohen Anteil an Gastjägern ist. Insbesondere wird die Bedeutung des Jagdleiters bei Nichtanwesenheit des Jagdpächters als dessen Stellvertreter aufgezeigt, um für die Einhaltung der rechtlichen Bestimmungen bei der Ausübung der Jagd zu sorgen.

3. Tag: Revierbesichtigung des Lehr- und Forschungsreviers Liepe

Mit den reviereigenen Geländewagen findet nach einem ausgiebigen Frühstück eine Revierbesichtigung unter Leitung der beiden Referenten statt. Hierbei besichtigen die Seminarteilnehmer nicht nur einen Teil der 55 Reviereinrichtungen. Auch die reviereigene Kühlkammer und der Jagdhof mit der dazugehörigen Hochsitzwerkstatt werden gezeigt.

Das Seminar klingt mit einem gemeinschaftlichen Mittagessen im Rosencafe aus, bei dem noch weitere Fragen zum Lehrrevier und den gewonnenen Eindrücken beantwortet werden.


Die Referenten:

Seit Jahrzehnten Erfahrungen in der Revierbewirtschaftung

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Lipps ist als anerkannter Jagd­rechtler (Autor von: „Jagdrecht in Brandenburg“ im Verlag Neumann-Neudamm, langjähriger Dozent für Jagdrecht an der HNE Hochschule für nachhaltige Entwicklung – früher Forsthochschule – in Eberswalde, Mitglied im „Deutschen Jagdrechtstag“) und seit fast 20 Jahren Pächter des gemeinschaftlichen Jagdreviers Liepe. Er wurde für seine Verdienste um die Jagd mit der brandenburgischen Hegemedaille ausgezeichnet.

Stefan Fügner ist seit 2 Jahren Jagdleiter im Lehr- und Forschungsrevier. Seit seinem 16. Lebensjahr ist er Jäger in der 2. Generation. Vor seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Berufsjäger war er über 10 Jahre als freier Revisor und Controller in der Industrie tätig. Die aus dieser Zeit gewonnenen Kenntnisse führten dazu, auch für die Jagd ein kostenorientiertes Management zu entwickeln.


Seminartermine:

1.Seminar:

Anreise Freitag, 17.2.2012 bis Sonntag, 19.2.2012

2. Seminar:

Anreise Freitag, 16.3.2012 bis Sonntag, 18.3.2012


Kosten des Seminars:

In den Seminarkosten ist die Unterbringung und Verköstigung über die Dauer des Seminars enthalten.

Seminarteilnehmer, die frühzeitig am Freitag anreisen, können an einer Ansitzjagd teilnehmen. Ebenso ist die Teilnahme an einer Ansitzjagd am Sonntag nach dem Mittagessen möglich.

Seminarkosten pauschal 770,00 Euro

Wir würden uns freuen, Sie in unserem Lehr- und Forschungsrevier in Liepe begrüßen zu dürfen.

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Lipps, Geschäftsführer des Instituts für Jagd, Umwelt und Naturschutz

Revierleiter Stefan Fügner, 1. Vorsitzender des Jagdverein Lehrprinz e.V.


Weitere Informationen zum Seminarablauf erhalten Sie bei Stefan Fügner Mobil 0178 614 18 56 oder unter seiner Festnetznummer 033458 64247

Buchungen richten Sie bitte an:

Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz

Herrn Dr. Wolfgang Lipps

Neue Parsteiner Str.3 (Lieper Vorwerk)

16248 Liepe/Brandenburg