28.1.14

Schluß mit tendenziösen Berichterstattung beim ZDF - Onlinepetition gestartet




Die Gruppe der Jagdgegner nahm einen aus Sicht der Jäger viel zu breiten Raum in der Reportage des ZDF über die Jagd ein


Seit dem Bericht " Jäger in der Falle" des Spartenkanals "ZDF planet e kochen die Emotionen in der Jägerschaft hoch. Der Rechtsanwalt und Jäger Max Götzfried, der sich bei den Dreharbeiten dem ZDF in Jagdfragen beratend angeboten hatte, war entsetzt, was das ZDF aus dem Film gemacht hatte. Die Reportage kann man sich hier ansehen.

Aus diesem Grund hat Max Götzfried nun eine Onlinepetiton gestartet. Ich bitte alle Jäger sich mit vollständiger Adresse dort einzutragen, denn nur so wird die Petition ein Erfolg.

Hier geht es zur Onlinepetition
  
Also, liebe Jagdblogleser, ich zähl auf Euch, zeigen wir der Öffentlichkeit, dass wir uns nicht alles bieten lassen!!

waidmannsheil

Euer

stefan

26.1.14

"Schöner Jagdtag" - Das Jagdblog kürt das Treibjagdphoto des Jahres 2013/14


"Schöner Jagdtag"

Diesen Titel  hat der Photograph diesem Photo gegeben. Eine kleine Jagdgesellschaft auf dem Heimweg von der Jagd zum Schüsseltreiben.  DK Rüde "General Vorwärts" mit Adjudant ganz vorne in der Speissbütt.

Man beachte die zufriedenen Gesichter, sowohl der Jäger, als auch der Hunde!


Deshalb haben wir vom Jagdblog dieses Photo zum Treibjagdphoto 2013/14 gekürt

waidmannsheil

Euer

stefan

24.1.14

"Die Streckenmeldungen meiner Jagdpächter haben den Wahrheitsgehalt eines arabischen Frontberichtes"

Abschusspläne und Streckenmeldungen - mit zweifelhaften Wahrheitsgehalt

Mit diesem Vergleich erklärte mir ein Jagdvorsteher, der seit 27 Jahren einer Jagdgenossenschaft vorsteht, die Bedeutung, die er den  Streckenmeldung zumisst, die ihm seine Jagpächter alljährlich zur Unterschrift vorlegen.

Nun wissen wir nicht, wie hoch der Wahrheitsgehalt eines arabische Frontberichtes in der Regel ist und wir wollen hier auch keine Volksgruppen, schon gar nicht Andersgläubige aus dem Nahen Osten diskriminieren. Doch die Behauptung des Jagdvorstehers ging mir, seit ich ihn hörte, nicht mehr aus dem Kopf. Schließlich, das war klar, gab der Jagdvorsteher zu, dass für ihn die Streckenmeldungen seiner Jagdpächter nicht das Papier wert sind, auf dem sie verfasst wurden.

Doch als ich unlängst über einen Beitrag des Jagdpublizisten Manfred Nolting auf seiner Homepage "Ein Jagdmensch" zum Thema "Rehe drücken, aber richtig" stolperte, stockte mir der Atem. Es waren weniger die sehr interessanten Ausführungen zum Thema "Effiziente Bejagung des weiblichen Rehwildes" und Manfred Noltings jahrzehnte langen Erfahrungen als Jagdpächter auf diesem Gebiet, die mich stutzen ließ, als vielmehr sein Link auf die Jagdstrecken der letzten 6 Jahre des Landes Nordrhein-Westfalen der Jahre  2007/08 bis 2012/13. 

Als altgedienter Controller ist man ja immer froh, griffiges Zahlenmaterial über mehrer Jahre in die Hände zu bekommen und so setzte ich mich über eine Auswertung dieser Streckenmeldungen. Ziel meiner Untersuchung war es, in den Streckenmeldungen von 6 Jahren Informationen zu erhalten, die die Behauptung des Jagdvorstehers untermauert, Streckenmeldungen seien in der Regel ein (wörtlich): "Phantasiegebilde jagdunfähiger Jagdpächter".

Oberflächlich erscheinen solch große Zahlenkolonnen für den Außenstehenden wenig aufschlussreich. Erst die Gegenüberstellung mit der prozentualen Verteilung von Abschusszahlen und Fallwild läßt eine Diskrepanz erscheinen, die so scheinbar noch niemandem aufgefallen ist. Das Ergebnis ist verblüffend. Wäre ich kein Jäger und würde ich den Jagdvorsteher und sein Zitat nicht kennen, müßte ich aus der Auswertung herleiten:

Rehwild verunglückt prozentual zwischen 7 und 10 mal häufiger im Straßenverkehr, als alle anderen Schalenwildarten! 
    
Hat man alle Streckenprotokolle der letzten 6 Jahre ausgewertet, ergibt sich für alle Schalenwildarten, außer Rehwild, immer wieder der gleiche prozentuale Anteil des Fallwildes an der Gesamtstrecke:

Die durchschnittliche Anteil des Fallwildes an der Gesamtstrecke beträgt bei allen Schalenwildarten außer Rehwild zwischen  3,5 - 8 %. Höhere Prozentwerte gibt es bei keiner Schalenwildart in keinem einzigen Jahr. Nur beim Rehwild hat sich der Fallwildanteil der letzten 6 Jahre bei knapp 30 % eingependelt.

Scheinbar hat sich noch kein Jagdverband und noch kein einziges wildbiologisches Institut mit dem Phänomen der extrem hohen Quote der im Straßenverkehr verunglückten Rehe beschäftigt. Diese extreme Diskrepanz bedarf aber einer Untersuchung.

Geschönte Zahlen gehen, abgesehen von der Illegalität socher Handlungen, der ADAC mit seinem Kommunikationschef Michael Rammstetter beweist es zu deutlich, einher mit einem großen und vor allem langanhaltenden Vertrauensverlust. Dies können wir uns als Jäger, die in der Öffetlichkeit stehen, nicht erlauben.

Allen Jagdpächtern empfehle ich, die immer noch glauben, man könne den jährlichen weiblichen Rehwildabschuss beim Ansitz erledigen, deshalb aber ihren Abschussplan nicht erfüllt bekommen, den Artikel von Manfred Nolting: "Rehe drücken- aber richtig"


waidmannsheil

Euer

stefan

23.1.14

Interview-Angebot bestand jederzeit





Pressemitteilung des DJV vom 23.1.2014

DJV nimmt Stellung zum Fernsehbeitrag „Jäger in der Falle“

Der Deutsche Jagdverband (DJV) nimmt aktuelle Medienberichte zum Anlass, um folgendes klarzustellen:

Das Angebot eines Interviews oder einer Stellungnahme für die Sendung „Jäger in der Falle“ bestand von Seiten des DJV jederzeit. Das ZDF hat das angebotene Gespräch im Ergebnis nicht wahrgenommen; die angebotene Gesprächssituation würde, so der Autor Berndt Welz, keine „geeignete waidmännische Situation“ abbilden.

Der DJV hatte konkrete Termine für einen Dreh bei einer Drückjagd genannt. Deren Wahrnehmung scheiterte zum einen an den Terminvorgaben des Autors und zum anderen aus organisatorischen Gründen: Groß angelegte Drückjagden sind langfristig mit hohem Aufwand geplant. Die Integration von zwei Kamerateams innerhalb weniger Tage vor der Jagd war nicht sicherzustellen. „Wir haben sogar in Internet-Foren für das ZDF nach Drehorten gesucht. Leider ohne Erfolg. Uns ‚erhebliche Widerstände‘ gegen die Dreharbeiten vorzuwerfen, ist allerdings absurd“, so DJV-Pressesprecher Torsten Reinwald. „Die Bereitschaft zur Stellungnahme bestand jederzeit“. Dass es dazu insbesondere nicht kam, weil die Örtlichkeit angeblich nicht ins Filmkonzept passte, sei im Hinblick auf die vom ZDF zu wahrende journalistische Sorgfaltspflicht bemerkenswert. Wegen ZDF-interner Planungsänderungen wurde die Ausstrahlung der Sendung kurzfristig von März auf Januar vorverlegt, was die Drückjagd-Suche für einen Dreh vor den Weihnachtsfeiertagen zusätzlich erheblich erschwerte.

Hier der Artikel auf der Homepage 

22.1.14

Abgelegenes Jagdhaus im Sauerland steht zum Verkauf






Photo: Strieve Immobilien
Objektbeschreibung
Dieses gemütliche Jagdhaus befindet sich auf einem ca. 527 m² großen, schön eingewachsenen Grundstück in idyllischer Alleinlage. Bei diesem Objekt erlebt man Natur es dient als Sport-, Freizeit- und Erholungsfläche. Zudem gehören ca. 6.345 m² Waldfläche mit einen wunderschönen Ausblick dazu.

Über einen befestigten Waldweg gelangen Sie auf das Grundstück. Neben dem Haus befindet sich eine massiv gebaute Garage.
Das ebenfalls in massiver Bauweise erstellte Haus ist mit Holz verkleidet und verfügt über ein mit Dachpfannen eingedecktem Satteldach. Das Objekt wird über eine Flüssiggas-Etagenheizung versorgt.

Über die große Terrasse kommen Sie in das urgemütliche Wohn-/ Esszimmer mit offenem Kamin. Hier können Sie bei einem molligen Kaminfeuer die Seele baumeln lassen. Über Rafinessen erreichen Sie von hier aus das Schlafzimmer. Eine kleine komplett eingerichtete Küche ist ebenfalls vorhanden. die Raumspartreppe führt Sie in das Untergeschoss, in dem sich ein zusätzlicher Gästeraum sowie ein Badezimmer mit Dusche befindet. Ein Abstellraum bzw. Versorgungsraum hinter dem Bad bietet zusätzliche Stell- und Lagerfläche.

Lagebeschreibung

- sehr ruhig gelegen
- von Feldern, Weiden und Wäldern umgeben
- Hier ist Mobilität gefragt !
- Einrichtungen für den täglichen Bedarf
(z.B. Ärzte, Banken, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten)
in Halver = 10 Autominuten
in Breckerfeld = 10 Autominuten

Halver: einfach sympathisch,
Halver: Natur genießen,
Halver: sportlich sein,
Halver Spaß haben
Halver: Eine Reise wert

Ausstattung

Bauweise: massiv
Bauart: konventionell
Heizung: Gas-Zentral (1994)
Warmwasserversorgung über Durchlauferhitzer
Dach: Satteldach
Fenster: Holz-Doppelverglasung
Trinkwasser: eigener Brunnen
Rollläden: Ja

Hier geht es zum vollständigen Expose des Objektes
Weitere Informationen zum Anbieter : Strieve Immobilien

16.1.14

Erfolgreiches Saujagdwochenende in der Uckermark

Ganz am Rande Deutschlands, im Nordosten, an der Grenze zu Polen, liegt der Landkreis Uckermark, bei den Brandenburger kurz "Die Uckermark" genannt, wobei ihr nördlicher Teil bereits in Mecklenburg-Vorpommern liegt. Kommt man nach Westdeutschland und berichtet über diesen Landstrich, wissen die wenigsten, wo er sich befindet. Mit gerade einmal 40 Einwohnern pro km² ist die Uckermark einer der dünnbesiedelsten Gebiete Westeuropas. 

Doch wo der Mensch ich zurückzieht, da erobert das Wild die Region zurück. Ausgedehnte Schilflandschaften, Ackerflächen, die bis zum Horizont reichen und eben eine weitestgehend menschenarme Landschaft prägen diesen Landstrich. Hier können Sauen noch alt werden.

Bei einer Schilfjagd auf Sauen in der Uckermark entstand dann dieses herrliche Erlegerphoto, auf dem nicht nur die Hunde und Erleger stolz wirken. Auch die beiden Bassen vermitteln auf dem Photo einen würdevollen Einruck  und man hat das Gefühl, den beiden auch nach der Erlegung Respekt und Achtung entgegenbringen zu müssen..    



Hier der Bericht des Erlegers:
Am Freitag den 10.1.2014 besichtigten wir das Revier in der Uckermark. An einigen Stellen konnte man frische Bewegung von Sauen erkennen. Jeder bekam eine Kanzel zugewiesen. Um 22.30 Uhr kam bei Norbert eine Rotte von ca. 20 Sauen, aus der er einen Keiler zur Strecke brachte.
Am Samstag wurden einige Schilfdickungen mit den Hunden durchgedrückt.  Wobei eine Sau von Martin beschossen wurde. Nach einiger Zeit wurde mit der Nachsuche begonnen. Die Fährte führte uns zum See, dortb endete die Fährte am Wasser.
Wir suchten das Ufer ab und tatsächlich, auf der gegenüberliegenden Seite  fanden wir Schweiß. Von da an ging die Nachsuche ca. 1km über die Felder. Danach weiter über die Landesstraße, wo wir vor dichten Schilfdickicht  und Brombeeren die Suche wegen der anbrechenden Dunkeheit abbrachen. 
Am nächsten Morgen ging es weiter. Nach ca.200m standen wir am längst verendeten Keiler. Er  wog aufgebrochen ca. 70kg.

Es war ein wunderschönes Jagd Wochenende in der Uckermark, großer Dank an den Jagdpächter, wir werden das Wochenende so schnell nicht vergessen .

Andreas

Denkmalgeschütztes historisches Anwesen mit langfristiger Jagdnutzung in Mecklenburg-Vorpommern oder nördliches Brandenburg zum Kauf gesucht


Es wird ein denkmalgeschütztes, historisches Anwesen in Mecklenburg-Vorpommern oder nördliches Brandenburg gesucht.

1. Lage:

Mecklenburg-Vorpommern- landesweit
nördliches und nordöstliches Brandenburg mit den Landkreisen OVL, UM, BAR, MOL

2. Objektbeschreibung:

Gesucht wird ein denkmalgeschütztes Anwesen (Gutshaus, Herrenhaus, Schloss, Resthof etc.) in möglichst unsaniertem oder baufälligem Zustand zum Wiederaufbau. Insbesondere kommen Objekte in Frage, deren Erhalt kultur- und kunstgeschichtlich als wertvoll eingestuft werden können. Die Wohnfläche darf 400 m² nicht unterschreiten, wobei ausbaufähige Nebengelasse mitgerechnet werden können. Es kommen nur Objekte mit Ortsrandlage oder Alleinlage in Frage.

3. Ausschlusskriterien:

 Objekte innerhalb der Bebauung kommen nicht in Frage. Auch kommen keine Objekte in Frage, bei denen eine Sanierung begonnen hat oder Objekte, die bereits fertiggestellt sind. 

4. Kauf, Abwicklung, Übernahme:

Frühjahr/Sommer 2014
 
5. Jagdnutzung: 

Wünschenswert ist die langfristige Pacht einer Eigenjagd/Genossenschaftsjagd im näheren Umfeld des Anwesens (keine Bedingung). Die Jagdnutzungsfläche sollte 600 ha nicht unterschreiten. Angestebt wird eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem Waldbesitzer/den Jagdgenossen bei der Umsetzung der waldbaulichen Zielsetzung. Jagdaufsicht/Begehungsscheine werden an ortsansässige, wie auch ortsnahe Jagdscheininhaber vergeben.

6. Holznutzung: 

Eine langfristige Waldnutzung zur Brennstoffgewinnung muss angeboten werden.

7. Zeitliche Planung:

Mittelfristig ist die Umwandlung des Objektes in eine gemeinnützige Stiftung geplant.

8. Ansprechpartner:

Zu Fragen der Immobilie: In der Schweiz:  +41 (0) 71 535 90 96 email: kirrung@gmx.net
Zu Fragen zur Jagd und Holz: In Deutschland : Jagdverein Lehrprinz e.V. +49 (0) 33458 64247 email: jagdblog@gmail.com

14.1.14

"Wer nicht schießt, muss zahlen" - ein Gastkommentar zum Artikel in der Märkischen Oderzeitung von Axel Plümacher



 
          Wild in einem sich selbst verjüngenden Wald - bis dahin ist es noch ein weiter Weg


Der Artikel "Wer nicht schießt, muss zahlen" in der Märkischen Oderzeitung hat viele Leser motiviert,  Kommentare im Anschluss an den Beitrag einzustellen. Der Gastkommentator des Jagdblogs, Axel Plümacher, nimmt zu den Kommentaren Stellung:

Es fehlt eine sachliche Diskussionskultur     

Ich habe mir aber die Kommentare in der Odermärkischen Zeitung durchgelesen. Es ist grausam. Warum? Vieles  nur Geschwafel, Stammtischgerede und der Versuch, die eigene Meinung zu diesem Thema  mit Argumenten aus dem großen Vorratstopf zu belegen. Was hilfreich sein könnte, wird erwähnt, was der eigenen Meinung widerspricht, wird weggelassen.  Es gibt nur wenige gute Kommentare. Ich finde die Verallgemeinerung unerträglich, wie

Der Wähler
Der Förster
Der brandenburgische Wald
Der Jäger
Der Bauer usw.

um nur einige zu nennen. 

Mit der Benutzung solcher Begriffe ist eine sachliche Argumentation und Diskussion nicht möglich.
Was feststeht ist, dass wir Jäger keine eigenen, wissenschaftlich nachgewiesenen Argumente zu vielen Themen ins Spiel bringen können. Wir sind immer auf die Erkenntnisse anderer Stellen angewiesen und tun uns somit schwer, wenn keine Studien, die an irgendwelchen Hochschulen  oder in Forschungsgruppen erstellt wurden, vorliegen. 

Der DJV hat die Entwicklung verschlafen

Ursache hierfür ist ein nach traditionellen Vereinsstrukturen organisierter DJV, der es verpennt hat, sich dem total veränderten Weg der allgemeinen Meinungsbildung anzupassen.
Als Beispiel sei nur erwähnt, dass der DJV aus dem deutschen Naturschutzring ausgetreten ist, weil der damalige Präsident sich von irgend so einer grünen Tussie beleidigt gefühlt hat und meinte die deutsche reiterliche Vereinigung oder der Organisation der Waldbesitzer ( da sind ja viele adelige Kumpels drin ) könnten die Interessen der Jäger in dieser Institution wahrnehmen. Oder: Um wieviel schwächer wäre Position des DJV, wenn des keinen Prof. Pohlmeier an der Uni Hannover gäbe.

Bei uns in Niedersachsen hat die Landesjägerschaft eine Halbtagsstelle für eine Biologin geschaffen, als Wolfsbeauftragte. Als Resultat  ist bislang zu mindestens dabei herausgekommen, dass es einen Vertrag zwischen dem Landesjagdverband Niedersachsen und der Landesregierung gibt, dessen Inhalt in Kürze ist:
“ In Sachen Wolfsmanagment vertraut die Landesregierung auf die Sachkompetenz der Landesjägerschaft“ und damit haben wir gegenüber anderen Landesjägerschaften schon mal etwas zum Vorzeigen.

Es bedurfte nicht mal eines Institutes, oder einer Forschungsgesellschaft, oder eines gesponserten Lehrstuhls, nein es reichte eine Halbtagsstelle für irgendeine junge Biologin! Das irgendeine ist nicht negativ gemeint.


Ich besitze selber Wald, und beobachte das was darin geschieht seit nun ca. 45 Jahren, das ist immerhin ein Zeitraum, der kaum einem Förster zur Beurteilung seiner Arbeit zur Verfügung  steht, vor allem in der heutigen Zeit, wo eine Forstreform die nächste jagt. Ich gehe seit ca. 1992 auf Drückjagden beim Staatsforst und komme so immerhin etwas rum und schaue mir in Hinblick auf Waldstruktur und Wilddichte an, was da so passiert.

Das einzige, was feststeht ist: Es gibt nicht “den Wald“ !!!!


Jeder Wald ist anders.
Es gibt nicht den Wildbestand. 

Manchmal sieht man die Folgen eines ehemals überhöhten Wildbestandes und heute lebt da kaum noch ein Tier.
Ob in dem ein oder anderen Wald die Wilddichte zu hoch, angepasst  oder zu gering ist, das wird die Zukunft zeigen aber heute entscheiden darüber auf Umwegen und durch Mittelsmänner Politiker einer bestimmten Richtung, und das ist das, was falsch ist.

Die Gegner langfristigen Denkens: Politische Karrieristen und grüne Ideologen
An die gut bezahlten Stellen kommt man nur, wenn man den Politikern nach dem Maul redet und handelt, und leider werden die Landwirtschafts- oder Umweltministerien oft von den Grünen geführt, die mehrheitlich ein, salopp gesagt, gestörtes Verhältnis zu Jägern Tieren und Waffen haben und vor allem bei  einer großen Gruppe von Wählern, den NABU und BUND Mitgliedern, Stimmen einheimsen wollen.
Immer wieder wird als Argument ins Spiel gebracht, wie hoch der Schaden ist, den das Wild durch den Verbiss anrichtet. Das rechnet jedes Forstkompetenzzentrum so aus, wie es ideologisch geprägt ist! Und darüber entscheiden dann Politiker, bzw. deren Handlanger in den Führungsetagen der Ministerien.

Schäden, die in keiner Statstik auftauchen
 
Wie hoch ist denn der Schaden, der dadurch entsteht, dass völlig zugewachsene Buchennaturverjüngungen oder noch schlimmer Anpflanzungen gelichtet werden müssen, damit die sich weiterentwickeln können, bzw. beim Fällen der reifen Bäume zerschlagen werden? Ein paar Bäume weniger und man könnte sich das Freischneiden sparen. 

Wieviel Geld wird vernichtet, wenn die dichten Kiefernwälder gelichtet werden, in denen man Buchen oder Eichen drunter gepflanzt hat, von der Qualität dieser Bäume mal ganz abgesehen?  Überwiegend nicht maschinengerechtes Brennholz für die Handaufarbeitung, kaum jemals wertvolles Holz für Möbel oder Furnier. Das kann man vielerorts jetzt nach ca. 20 Jahren ideologisch geprägter Forstwirtschaft schon erkennen.

Wie hoch ist der Schaden beim Verbraucher der dadurch entsteht, das Nadelholz knapp und damit teuer wird?

Wie hoch ist der Umweltschaden, der durch die daraus resultierenden elendig langen Transportwege entsteht?

Wie hoch ist der Umweltschaden dadurch, dass das aus Osteuropa eingeführte Holz um die Mengenlücke zu schließen und überwiegend nicht aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt?

Wie hoch ist denn der Schaden, den der Kleinwaldbauer tragen muß, weil seine 3 Fichten, 4 Birken, 5 Buchen und eine Eiche und  dazu noch von unterschiedlicher Qualität nur unter einem Abzug  vom Verkaufspreis abgeholt werden? Die Industrie braucht volle LKW gleicher Güte.

Wie hoch ist denn der Schaden, der den Bauern und Waldbesitzern entsteht, weil Großrudelbildung beim Rotwild durch bereits heute lokal überhöhte Wolfsbesätze Schälshäden verursacht?

Wie hoch ist denn der Schaden der durch das Wild in den wenigen verbliebenen Ruhezohnen entsteht, weil jeder Honsel zu jeder Tages-und Nachtzeit mit oder ohne angeleintem Hund, mit oder ohne Blinklichter am Körper durch den Wald rauschen darf?  

Wie hoch ist der Schaden, weil niemand mehr zu den Jagden kommt, weil kein Wild, kein Anblick, kein Jagderfolg mehr da ist? Noch funktioniert‘s, dank der Holländer und Dänen, was ist wenn selbst die nicht mehr kommen? Da wird manch einem Waldbesitzer richtig Geld in der Kasse fehlen, Jahr für Jahr. 
Mir hat mal ein Bundesforstamtsleiter gesagt, er würde 2500 Jagdgäste im Jahr an der Jagd (Abschusserfüllung) beteiligen, das sind ca. € 500.000 + Trophäenentgeld + Wildpreterlös. Dafür kann man viele Kilometer Zaun bauen, wenn  man dann wirklich muß. All diese Schäden werden ignoriert, es zählt nur, was verbissen wird.

Bei der ganzen Diskussion um überhöhte Wildbestände geht es doch vielfach  gar nicht um die Bestände. Die Überlegungen und Versuche einiger Gruppierungen gehen doch immer in die gleiche Richtung. Auf welchem Umweg auch immer, wie z. B.Totalschonung der Prädatoren, Verschärfung der Wildschadenshaftung, Verbot der Fallenjagd, Verkürzung der Jagdzeiten, Verschärfung des Waffenrechtes, Verteuerung des Waffenbesitzes, den Jägern das Jagen zu versauern, um sie auf diesem Wege zur Aufgabe der Jagdausübung zu bewegen, weil man aus welchen Gründen auch immer grundsätzlich gegen die Jagd ist.

Wann ist ein Wildschaden ein Wildschaden?

Bevor wir über das Bezahlen Wildschäden reden, müssen wir erst einmal klären, wieviel “ Schaden“ eigentlich zu tolerieren ist. Denn alle, wirklich alle Organisationen sagen, dass das Wild unabdingbarer Bestandteil unserer Kultur-oder Naturlandschaft ist und bleiben soll. Da wird es immer einen sogenannten “Schaden“  geben. Das fehlt in der gesamten Diskussion völlig. Wenn die Politik sagt, autorisiert durch demokratische Wahlen, wir wollen Wild, dann gibt es keinen einzigen Grund einen einzelnen abgebissenen Baum,  1m² umgebrochene Wiese oder 1 Zentner Ernteausfall zu bezahlen. Das hat der Grundbesitzer zu tolerieren. 

Tolerierbare Schäden und Wildichten müssen durch unabhängige Institute festgelegt werden

Die Grenze, ab wann bezahlt werden muss, muss festgelegt werden. Hier müssen von der Politik unabhängige  Institute und Universitäten ermitteln, welcher nachhaltige Schaden in der Forstwirtschaft und aktueller Schaden in der Landwirtschaft  durch den notwendigen Bestand zur nachhaltigen Aufrechterhaltung der  Arten verursacht wird, und somit zu tolerieren ist. Vor allem auchwelcher  Lebensraum dem Wild zur Verfügung zu stellen ist, sprich was hat ein Grundbesitzer zu tun, damit das Wild eine ausreichende Lebensgrundlage hat. ( Eigentum verpflichtet ).  Es kann nicht sein, dass Schaden, der durch wildunverträgliche Wirtschaftsformen bei notwendiger Bestandsdichte entsteht, bezahlt werden muß. Es kann nicht sein, dass es einer Forst-oder Landwirtschaft erlaubt ist, dem Wild die Lebensgrundlage zu entziehen. Wir sind doch schließlich nicht die amerikanischen Siedler, Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer. Wir prangern Wirtschaftsformen z.B. in Südamerika an, verhalten uns aber eigentlich genauso.

Die Jägerschaft muss sich in diesem Prozess einbringen

An diesem Prozess muss sich die Jägerschaft beteiligen, dazu braucht man gute Leute, dazu braucht‘s Ideen. Erfolge und Erkenntnisse müssen kommuniziert werden, es wird Geld kosten, das kann man den Mitgliedern abverlangen, die maulen zwar, aber die meisten bleiben in der Organisation ( zumindest bei uns im Hegering haben die zwei ausgetretenen Geld für die Öffentlichkeitsarbeit gespendet )
Wenn das alles geschehen ist, dann kann jeder, der das Jagdausübungsrecht ausübt, für sich selbst entscheiden, wie er mit seinem Wildbestand umgeht, ob er lieber zahlt, schießt, wildgerechten Wald oder Landwirtschaft fördert oder zu Hause bleibt.
Die Zeiten von Megastrecken werden dann zwar überwiegend vorbei sein. Aber jeder Jäger wird mit einem für sich selbst festgelegtem, kalkulierbaren Einsatz an finanziellen Mitteln zum einen seiner Passion nachgehen können, und zum anderen Teil und Mitwirkender an der Aufrechterhaltung einer artenreichen Tierwelt in Deutschland sein können. Eine Aufgabe, ein Umstand, eine Möglichkeit seine Spuren für die Nachwelt zu hinterlassen. 

In diese Forschung muss die Jägerschaft sich einbringen!

Mit Waidmannsheil und freundlichen Grüßen

Axel Plümacher