10.3.11

Auch Retriever sind Jagdhunde

Die Gastautorin, im Hauptberuf Erzieherin und Mutter von 3 Kindern ist Retrieverführerin, Jägerin und bildet in ihrer Freizeit Retriever sowohl als Begleithunde als auch für den jagdlichen Gebrauch aus.


Auch Retriever sind Jagdhunde
von Marion Kuhnt
www.jagd-dummytraining.de


Viele Leute haben einen Retriever weil sie ein hervorragendes Wesen haben und Kuschelhunde sind......
So denken viele, deshalb möchte ich hier eine kleine Vorstellung dieser Hunde schreiben.
Es gibt 6 Retriever Rassen, Chesapeake Bay-, Nova Scotia Duck Tolling-, Curly Coated-, Flat Coated Retriever, die bekanntesten sind der Labrador Retriever und der Golden Retriever.







Die Hunde werden überwiegend für die Arbeit nach dem Schuss: Apportieren,Schleppe und Schweißarbeit eingesetzt.

Zu den Arbeiten nach dem Schuss gehört neben dem Apportieren von Wasserwild auch das Suchen und Apportieren von Hase oder Kaninchen. Der Jagdhund wird immer dann zum sogenannten „Verlorensuchen“ und „Bringen“ eingesetzt, wenn das geschossene Wild nicht mehr gesehen wird oder in für den Jäger unerreichbarem Gelände liegt.
Die "Königsdisziplin" ist das Einweisen, Voran, Abstoppen, rechts, links schicken und dem Hund mit einem bestimmten Pfiff zum suchen an dieser Stelle aufzufordern. Ein weiterer bedeutender Einsatzbereich des Jagdhundes ist die sogenannte Schweißarbeit. Diese Aufgabe des Jagdhundes heißt nicht nur deswegen Schweißarbeit, weil der Hundeführer nach getaner Arbeit meist schweißgebadet ist, sondern weil es sich hier um die Verfolgung der mit Schweiß - so nennt der Jäger das Blut von Wildtieren - versehenen Spur verletzen Wildes handelt, um das verletze Wild zu finden.
Retriever sind aber auch für die Arbeit vor dem Schuss: Suchen, Buschieren und Stöbern, sehr gut einsetzbar.
Bei der Suche arbeitet der Hund in der Regel mit Sichtkontakt zum Jäger in nicht sehr weiter Entfernung zu ihm. Der Hund sucht dabei eine zugewiesene Fläche systematisch und planmäßig ab. Eine weitere Arbeit vor dem Schuss ist das Buschieren. Beim Buschieren sucht der Hund vor dem Jäger im Abstand von rund 30 Metern, der sogenannten Flintenschussentfernung. Diese Art des Jagens mit dem Hund wird im Wald oder auf dem Feld praktiziert. Der Hund soll dabei ebenso wie bei der Suche planmäßig vorgehen und sich leicht, ohne viele Kommandos lenken lassen.

Ebenfalls im Wald, aber auch im Schilf wird der Jagdhund zum Stöbern eingesetzt. Die Aufgabe des Jagdhundes ist es hier, ein Stück Wald/Schilf selbstständig nach Wild zu durchsuchen.
Um den Jagdhund Retriever sinnvoll zu beschäftigen und geistig auszulasten, auch wenn er nicht jagdlich geführt wird, gibt es das sogenannte Dummytraining.
Beim Dummytraining werden Hunde im Gelände zum Apportieren ausgebildet.
Um bei der Hundeausbildung auf totes oder gar lebendes Wild verzichten zu können, wird mit Dummys gearbeitet. Diese bestehen meist aus Segeltuch- bzw. Canvasstoff-Säckchen, die mit Kunststoffgranulat gefüllt sind.
In der Zwischenzeit hat sich diese spezielle Art der Ausbildung zu einer eigenständigen Disziplin entwickelt, die zwar immer noch den Grundgedanken der Jagdausbildung verfolgt, aber von vielen aus rein sportlichen Gesichtspunkten betrieben wird. Durch wechselndes Gelände und unterschiedlichste Apportieraufgaben ist dies eine sehr anspruchsvolle, interessante und abwechslungsreiche Arbeit für den Hund, die ihn körperlich und geistig fordert. Das gute Zusammenspiel zwischen Hundeführer und Hund sind die Basis jeder erfolgreichen Dummyarbeit.
Die gesamte Dummyarbeit baut auf den drei Grundpfeilern Markieren, Suchen und Einweisen auf.
Um die Hunde auf die jagdliche Praxis vorzubereiten, können viele Ausbildungsschritte anhand von Dummys als Wildersatz erlernt werden. Es ist standardmässig 500g schwer und schwimmt auch auf dem Wasser. Wird das Dummy mit einem speziell ausgerüsteten Schiesswerkzeug abgeschossen (dem Dummy-Launcher), fliegen die Dummies über eine grosse Distanz. So kann der Effekt des «nach dem Schuss» nachgestellt werden.
Das Dummytraining wurde zunächst in England als Vorbereitung des später jagdlich eingesetzten Retrievers durchgeführt. Inzwischen hat sich die Dummyarbeit bis zu einem gewissen Grad verselbstständigt und bietet somit auch den Nichtjägern eine art- und rassegerechte Beschäftigungsmöglichkeit.










Auch für den jagenden Retrieverbesitzer oder andere Jagdhunderassen ist sie eine interessante Alternative um den Hund langfristig auf einem hohen Ausbildungsstand zu halten. Der Einsatz von Wild zu Ausbildungs- und Prüfungszwecken kann damit minimiert werden, was für die Akzeptanz der Jagdhundeausbildung in der Öffentlichkeit eher förderlich wirkt. Einschränkend ist hierbei festzustellen, dass zwar nicht alle wichtigen Qualitäten eines guten Jagdhundes anhand von Dummys getestet werden können, aber doch viele wichtige Ausbildungselemente damit prüfbar sind. Für den Nichtjäger ist die «Dummyarbeit» eine wunderbare und für den Hund wertvolle Beschäftigungs-Möglichkeit , welche die jagdliche Arbeit des Apportierens nach dem Schuss nachempfindet.
Leute mit Prüfungsambitionen, können mit ihrem ausgebildeten Retriever an Dummyprüfungen und an Workingtests teilnehmen.
Diese Tests dienen auch als Vorbereitung für den jagdlichen Einsatz. Es gibt keine speziellen Prüfungsordnungen dafür, vielmehr werden Jagdsituationen nachgestellt. Je nach Beschaffenheit des Geländes, gestaltet der Richter die Aufgaben selbst, was vom Hund einiges an Können und Flexibilität verlangt.
Mehr über meine Arbeit , meine Hunde ( Golden Retriever aus Arbeitslinien )und mich erfahren sie auf meiner HP www.Jagd&Dummytraining.de
Marion Kuhnt

9.3.11

Retrieverseminar mit Jörg Brach im Niederoderbruch

Das Wetter meinte es gut mit den Teilnehmern des ersten Retrieverseminars in diesem Jahr. Bei kalten Temperaturen aber strahlendem Sonnenschein fand das erste Retrieverseminar in diesem Jahr statt
Mit Jörg Brach hat das Lehrrevier nach Walter Coenen und Marion Kuhnt einen weiteren Seminarleiter im Bereich Hundeausbildung gewinnen können, und er war sichtlich vom Revier und den Trainingsverhältnissen beeindruckt.

Besonders freut es mich, dass sich immer mehr Menschen finden, die mich aktiv bei der Organisation der mittlerweile zahlreich stattfindenden Veranstaltung unterstützen. So auch bei diesem Seminar.
Mit Nina Reitz, der Organisatorin des Seminars, hatte ich eine hervorragende Unterstützerin. Schon Wochen vorher hatten wir uns getroffen und den Ablauf der 3 Tage geplant. Dass Nina Reitz auch eine gute Fotografin ist, stellte sich aber erst nach dem Seminar heraus.

Hier ihr Bericht und eine Auswahl ihrer Bilder über das Retrieverseminar


Retrieverseminar im Niederoderbruch
von Nina Reitz

3 Tage im wunderschönen Lehrrevier in Liepe, dazu begeisterte Retriever und ihre Besitzer, ein toller Seminarleiter und ein strahlend blauen Himmel, was braucht man schon mehr?
Wir durften genau das erleben und es war einfach wunderbar.
Apportierseminare für unsere Retriever erfreuen sich mittlerweile sehr großer Beliebtheit und sind für mich immer Highlights im Jahr. Leider ist es oft schwierig so was zu organisieren, weil ein passendes Revier dafür sehr schwer zu bekommen ist. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir das Lehrrevier dafür wirklich nutzen durften und damit auch ein wunderbares Drumherum mit All Inclusiv- Verpflegung durch das Rosencafé und durch Stefan Fügners Organisationstalent. Das war wirklich ganz toll alles und hat somit zum Gelingen dieses Wochenendes unglaublich beigetragen.
Unser Seminarleiter Jörg Brach ist vom Niederrhein angereist und hat den unterschiedlichsten Retrievern –Labradors, Golden Retriever, Flat Coated Retriever und einem Chesapeake Bay Retriever-, die auf unterschiedlichstem Ausbildungsstand sind, 3 Tage lang ein tolles, sehr gut aufgebautes Training beschert.
Jeder Teilnehmer konnte wieder Trainingsideen für die anstehende Dummysaison mitnehmen und gerade von dem anspruchsvollen und abwechslungsreichen Gelände des Reviers profitieren. Unsere Hunde haben toll gearbeitet, so dass am Ende des Tages jeweils Hund und Halter glücklich und zufrieden waren.
Ich konnte diese 3 Tage komplett begleiten, 2 Tage als Teilnehmerin mit meinen Labradormädels und einen Tag als Fotografin, was fast genauso schön war, da die Sonne vom Himmel gelacht hat und die Hunde so unglaublich fotogen waren.
Bei den doch noch recht kühlen Temperaturen zu dieser Jahreszeit war die Mittagssuppe, die uns ins Revier gebracht wurde, einfach ein Segen. Und auch nach dem Trainingstag wurden wir bereits im schönen, neu ausgebauten Kellergewölbe des Rosencafés mit Hausmannskost und warmen, kalten und lustigen Getränken empfangen.
Auch die Eindrücke über den Retrievertellerrand hinaus waren einfach nur toll, gerade beim gemeinsamen Abendessen konnten wir sowohl bildlich als auch durch Erzählungen Eindrücke der Jagd im Oderbruch gewinnen.
Wenn wir dürfen, kommen wir sehr, sehr gerne wieder. Danke, dass wir diese 3 Tage im Lehrrevier in Liepe zur Hundearbeit verbringen durften und alles so reibungslos geklappt hat.
Wirklich, einfach nur empfehlendwert!!!


Die Autorin, Fotorgrafin und Organisatorin des Seminars, Nina Reitz
www.muschelsucher-labrador.de




Foto: Olaf Franke
www.sportblen.de





Der Seminarleiter Jörg Brach
www.gundog.de












Die Hunde:



Wassertemperaturen um den Gefrierpunkt schienen den Hunden nichts an zu haben



























Ein auf Retrieverseminaren eher seltener Gast:
Ein Chesapeake-Bay-Retriever











Flat-coated-Retriever im Profil













Die Teilnehmer:



Die Zuschauertribüne auf dem Damm des Oder-Havel-Kanals













Gruppenbild mit Damen













Hab ich auch alles richtig gemacht?




















Schwarz und weiß...














...schwarz und braun...














...und schwarz und blond














Mit der Haltung beim Einweisen nimmt es Jörg Brach sehr genau!













Jawohl, so ist es richtig













Das Gelände:


An der Lieper Schleuse mündet der Finowkanal in den Oder-Havel-Kanal. Ideale Bedingungen für die Wasserarbeit.




















Das Niederoderbruch mit seinen großflächigen Wiesen ist nicht nur ein ideales Übungsrevier, sondern konnte den Seminarteilnehmern noch mehr bieten:











Wenige Tage vor dem Seminar trafen die ersten Kraniche ein, das Wahrzeichen des Niederoderbruchs, und begannen mit der Balz.




























Einen Vogel, denen die meisten nur aus Büchern und Filmen kennen: Auch der Seeadler zeigte sich am Trainingsgelände











Ein Relikt aus der Zeit, als das Lehrrevier noch Staatsjagdgebiet war:
Die "Honeckerkanzel"











Die vollständige Bildergallerie von Nina Reitz kann man sich hier ansehen.

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

7.3.11

Professioneller Sportfotograf zu Gast beim Retrieverseminar im Lehrrevier

Eigentlich sollte hier als erstes ein Bericht über das dreitägige Retrieverseminar mit Jörg Brach stehen. Dieser wird in den nächsten Tagen hier erscheinen.

Doch ein echter Profi auf dem Gebiet der Fotografie beweglicher Objekte hatte sich unter die Seminarteilnehmer gemischt. Für jemanden wie mich, der viele Jahre nie ohne Kamera unterwegs war, aber den Sprung ins digitale Fotografieren verpasst hat, war dies die echte Überraschung des Seminars.

Wenn solch ein Seminar es dann noch schafft, auf dem Blog des Fotografen erwähnt zu werden, so soll dies auch hier nicht unerwähnt bleiben.

Traumhafte Photos vom kalten, aber klaren ersten Seminartag sind nun auf der Seite des Photografen online

waidmannsheil

Euer

stefan


Hier der Bericht auf der Internetseite www.sportblen.de mit Links auf die Fotos von Olaf Franke aus Berlin:

Gundogs

Wieder einmal waren wir mit unserer jungen Labrador Retriever Hündin Cay unterwegs. Diesmal im Oderbruch. Zu Gast waren wir im Rosencafé im Ort Liepe, der nur wenige Kilometer von Eberswalde entfernt ist. Das Rosencafé bildete unser "zentrales Lager" für das Dummyseminar mit Jörg Brach von "Gundogs".

Überaus freundlich wurden wir auch von Stefan Fügner empfangen, der uns sein Jagdrevier für das Dummyseminar zur Verfügung stellte. Er vermittelte uns und auch allen anderen Teilnehmern mit vielen netten Anekdoten nachdrücklich - vor Allem beim Abendessen - dass wir dort mit unseren Hunden wirklich gern gesehene Gäste sind. Stefan führt übrigens auch ein eigenes Jagdtagebuch in Form eines Blogs.

Sein tolles Revier und unsere Cay im Einsatz gibt es in einer kleinen Bildershow hier zu sehen: Klick!

Noch mehr Fotos vom Seminar, auch von den anderen Teilnehmern sind für kurze Zeit hier zu finden.