Ich erinnere mich noch gut an meine Jungjägerzeit, in der Rehwild 2 Tage ungekühlt in der Scheune hing, bis es verkauft wurde.
Diese Zeiten sind Gott sei Dank nun vorbei und obwohl viele Jäger die mit der Hygieneverordnung verbundene Bürokratie bemängeln, hat das Ganze etwas Gutes:
Wir Jäger müssen uns intensiv um eine professionelle Vermarktung unseres Fleisches kümmern.
Viele Jäger schließen sich zusammen, um gemeinsam eine Zerwirkkammer zu betreiben und entwickeln gemeinsame Vermarktungstrategien.
Einige Jägerschaften, wie die Kreisjägervereinigung Biberach gehen noch einen Schritt weiter.
Die geschäftstüchtigen Schwaben sind uns mal wieder eine Nasenlänge voraus. Man hat eine eigenes Gütesiegel entwickelt, um als professioneller Anbieter von Wildfleisch in der Region, insbesondere bei den Gasthöfen, Restaurants und Landmetzgereien, wahrgenommen zu werden.
Bleibt zu hoffen, dass diese Art der Vermarktung Schule macht, damit die Jägerschaft auch als Lieferant gesunder Lebensmittel in den Regionen wahrgenommen wird.
waidmannsheil
Euer
stefan
Von der Einführung des Gütesiegels für Wildfleisch aus der Region Biberach berichtet das Onlinemagazin der Schwäbischen Zeitung:
Mit Gütesiegel garantieren die Jäger gute Fleischqualität
BIBERACH - Um dem Verbraucher einwandfreies Wildbret zu garantieren, führt die Kreisjägervereinigung Biberach ein spezielles "Gütesiegel" ein. In verschiedenen Bundesländern und einigen Landkreisen Baden-Württembergs existiert es bereits.
Immer mehr Verbraucher schätzen das frische Fleisch von Reh und Wildschwein, da es mager, fett- und cholesterinarm ist und einen hohen Nährwert besitzt. In Zeiten der Gammelfleisch-Skandale und Etikettenschwindel mit importiertem Fleisch stieg die Nachfrage nach Wildbret und Lebensmitteln aus heimischer Region deutlich an.
Diesen Trend will die Kreisjägervereinigung (KJV) Biberach mit ihrem "Gütesiegel" unterstützen. Dieter Mielke, stellvertretender Kreisjägermeister aus Mettenberg, erklärt dazu: "In einer freiwilligen Erklärung verpflichten sich hiesige Gastronomen und Metzgereien, mindestens 90 Prozent ihres angebotenen Wildbrets von Jägern aus dem Landkreis zu beziehen. Dafür erhalten sie von uns ein Zertifikat." Dadurch kann der Verbraucher den Weg des Wildbratens vom Jagdrevier bis in den Kochtopf sicher nachvollziehen. Dreizehn Gastronomien und Metzgereien ließen sich bisher von der KJV Biberach zertifizieren.
Marc Mainka und Frank Engel, Geschäftsführer vom Restaurant "Weißer Turm" haben Erfahrung mit Produkten aus regionaler Herkunft. "Es fällt auf, dass die Gäste mehr konsumieren, wenn man heimische Lebensmittel anbietet", weiß Marc Mainka.
In den vergangenen Jahren wurde von den Jagdverbänden immer mehr unternommen, um die Qualität des Wildbrets zu garantieren. So werden Jäger geschult, um eventuell erkranktes Reh- oder Schwarzwild im Vorfeld zu erkennen. Zudem unterhält die KJV Biberach zwei Cäsium-Messstationen, "in denen Schwarzwild auf erhöhte Belastung vor Verkauf untersucht wird", erklärt Dieter Mielke. "Das neue Gütesiegel ist somit eine Ergänzung und eine gute Sache für alle."
23.2.09
Kreisjägervereinigung Biberach mit eigenem Gütesiegel für Wildfleisch aus der Region
21.2.09
Schießstandbetreiber im Visier der Staatsanwaltschaften
Sicherlich waren die Betreiber des Schießstandes in Gießen sich ihrer Vergehen nicht bewusst, anders ist es auch nicht zu erklären, warum durch eine freiwillige, vor der Verurteilung ergangene großzügige Spende an eine gemeinnützige Einrichtung die Schießstandbetreiber einer Verurteilung mit Vorstrafe entgangen sind.
Die unsachgemäße bzw. unterbliebene Entsorgung von leeren Patronenhülsen ist aus der Sicht des Amtsgerichts Gießen ein Umweltvergehen und somit strafbar.
Das Gerichtsverfahren wird weitere Untersuchungen nach sich ziehen. Auch bei anderen Schießstandbetreibern in Deutschland vermutet man bei den Staatsanwaltschäften einen unsachgemäßen Umgang mit Müll aus Schießständen.
Bleibt zu hoffen, dass es sich bei den Schießstandbetreibern schnell herumspricht, welche Maßnahmen zur Entsorgung von Schießstandabfällen zu treffen sind.
waidmannsheil
Euer
stefan
Von der Gerichtsverhandlung vor dem Amtsgericht Gießen gegen 2 Schießstandbetreiber berichtet das Onlinemagazin der Gießener Allgemeinen:
Hohe Geldstrafe für Schießstand-Verantwortliche
Pohlheim/Lich (js).
Im September 2007 hatte die Staatsanwaltschaft Gießen gegen den Vorsitzenden des Jagdvereins Hubertus Gießen, Peter Werner, und den Vorsitzenden des Wurftaubenclubs Oberhessen, Klaus Schwan, Anklage erhoben (Die »Allgemeine Zeitung« berichtete seinerzeit).
Die Vorwürfe lauteten »Bodenverunreinigung« und »Unerlaubter Umgang mit gefährlichen Abfällen«. Vor einigen Tagen fiel durch das Amtsgericht Gießen in Übereinstimmung mit allen Beteiligten die Entscheidung, das Verfahren einzustellen - allerdings unter strengen Auflagen: Die beiden Vereinsvorsitzenden mussten jeweils 10 000 Euro für soziale Zwecke zahlen, was bereits erfolgt ist.
»Hätten wir die jeweiligem 10 000 Euro nicht gezahlt, wäre das Strafmaß noch höher ausgefallen«, sagte gestern Klaus Schwan vom Wurftaubenclub auf Anfrage der »Allgemeinen«. Auf »Anraten meines Anwalts habe ich aber die juristische Entscheidung akzeptiert«, so Schwan weiter, der weiterhin die vom Staatsanwalt erhobenen Vorwürfe zurückweist.
Der Wurftaubenclub nutzt eine Schießanlage gemeinsam mit dem Jagdverein »Hubertus Gießen und Umgebung«. Das Gelände liegt nahe des Neubaugebietes von Pohlheim-Dorf-Güll - allerdings in der Licher Gemarkung. Im Herbst 2006 hatten die Strafverfolgungsbehörden unter Federführung von Oberstaatsanwalt Reinhard Hübner als Dezernent für den Umweltschutz das Gelände mit Schießstand durchsucht.
Staatsanwalt entdeckte bei Durchsuchung auch umweltgefährdende Abfälle
Die Ermittler hatten Wurftaubenbruch, Patronenhülsen mit Bleiresten, auch asbesthaltige Abfälle von Wellfaserplatten und alte Bahnschwellen gefunden, die durch ihre Konservierungsbehandlung auch Sondermüll sind. Die Ermittlungen waren durch Beschwerden einer Dorf-Güller Bürgerinitiative in Gang gebracht worden, die sich durch Lärm- und Umweltverstöße gefährdet sah. Dieser Fall hatmöglicherweise bundesweite Bedeutung: Wie Oberstaatsanwalt Reinhard Hübner bestätigte, habe sich die Polizei mit anderen Dienststellen mit dem Hinweis in Verbindung gesetzt, wonach eine Gefährdung durch umweltgefährdende Wurftauben auch auf den Schießständen anderen Vereine vorliegen könnte. Offenbar ist dies der Fall: Die Vorsitzenden von Vereinen aus Nidda und Büdingen mussten ebenfalls Geldstrafen zahlen, wenn auch nicht in dem hohen Umfang wie Peter Werner und Klaus Schwan. Auch in anderen Bundesländern wird recherchiert. »Wie gefährlich die Rückstände von umweltgefährdenden Tauben sind, wurde uns durch ein Gutachten bestätigt«, so Hübner.
Es gibt eine Untersuchung durch das Umweltministerium in Baden-Württemberg von Böden und Pflanzen an ausgewählten Wurftaubenschießanlagen. Danach können im Gebiet solcher Anlagen die Böden durch Schadstoffe beeinträchtigt werden. In der Untersuchung heißt es: »Das durch den Schießbetrieb eingetragene Bleischrot korrodiert und verwittert je nach Standortverhältnissen unterschiedlich schnell, wodurch Blei sowie weitere Schadstoffe im Boden freigesetzt werden. Diese Schadstoffe können in Pflanzen, in das Sicker- und in das Grundwasser übergehen oder die Bodenorganismen schädigen.« Klaus Schwan vom Wurftaubenclub ist der Meinung, dass die üblichen Wurftauben keine Gefährdung bedeuten, was eine Untersuchung im Auftrag des Jagdvereins Hubertus und des Wurftaubenclubs zeige.
Klaus Schwan (Wurftaubenclub) spricht von Geschäftsschädigung
Schwan, Inhaber eines Geschäfts für Schießsport (Bereich im jagdlichen und sportlichen Wurftaubenschießen) sieht eine Geschäftsschädigung (Rückgang 60 bis 70 Prozent) durch das Verhalten der Gießener Staatsanwaltschaft bzw. der Polizei, die andere Vereine vor dem Umgang mit den üblich gebräuchlichen Wurftauben gewarnt habe. Diese Vereine seien Geschäftskunden von Klaus Schwan, der ihnen diese Wurftauben verkauft habe. Schwan ist dazu übergegangen, »Öko-Tauben« zu verkaufen, die eine Umweltgefährdung ausschließen, aber teurer sind (hier wird als Bindemittel Baumharz oder Kunstharz verwendet). Schwan weist darauf hin, dass die Schießanlage in der Licher Gemarkung, die weiterhin in Betrieb ist, immer gereinigt worden sei. Die AZ versuchte, den Vorsitzenden des Jagdvereins Hubertus, Peter Werner, zu erreichen, der jedoch erst in diesen Tagen von einer Auslandsreise zurückkehrt.
Wie die Ehekrise eines Jägers 2 verrostete Kriegswaffen zum Vorschein brachte
Achtung, Jäger aufgepasst!
Wenn sich bei Euch eine Ehekrise anbahnt und ihr noch irgendwelche alten Waffen von Opa oder Vater aus dem 2.Weltkrieg herumliegen habt, könntet ihr ein Problem bekommen.
Zumindest der Jäger aus Aichach bei Augsburg hatte "vergessen" die geerbten Kriegswaffen seines Vaters anzumelden und bei einer Hausdurchsuchung, durch seine Ehefrau initiiert, wurden diese gefunden.
Nun muss er 1750 Euro Geldstrafe bezahlen, die kommen auf die Scheidungskosten noch obendrauf.
Also, immer schön artig zur Frau sein, man weiß ja nie, was sie so alles aushecken, um uns das Jagen zu verderben.
waidmannsheil
Euer
stefan
Von der Gerichtsverhandlung wegen illegalem Waffenbesitzes berichtet das Onlinemagazin der Augsburger Allgemeinen:
Rostige Knarren geerbt: Jäger vor Kadi
Von Christian Lichtenstern
Aichach. Nein, der Mann auf der Anklagebank im Aichacher Amtsgericht schüttelt energisch den Kopf: Die beiden verrosteten und etwa 70 Jahre alten Schießprügel aus der Wehrmachtszeit (Typ: Walther P 38 und Ceska), „Erbstücke“ des verstorbenen Vaters, habe er nun wirklich nicht gebraucht. Als Jäger besitzt der 38-Jährige eine Reihe von Waffen - bestens gewartet, in einem Stahlschrank gesichert und mit seiner Waffenbesitzkarte (siehe Infoartikel) vom Landratsamt legitimiert. Nur die beiden Pistolen, laut Gutachten noch schusstauglich, waren eben nicht eingetragen. Und genau diese beiden Waffen fand die Polizei bei einer Durchsuchung im vergangenen Sommer bei dem bis dato völlig unbescholtenen Handwerker und Waidmann. Die Folge: Er wurde gestern von Strafrichterin Nadine Grimm wegen unerlaubten Schusswaffenbesitzes zu einer Geldstrafe (1750 Euro) verurteilt.
Die Richterin sprach von einem minderschweren Fall und hielt dem Mann zugute, dass er ein zuverlässiger Waffenträger sei und sich nie etwas zuschulden kommen ließ. Der Angeklagte aus dem nördlichen Kreis konnte mit dem Urteil leben. Vor allem weil er durch die Strafbemessung hoffen darf, dass er seine Besitzkarte behalten darf und damit auch weiter zur Jagd gehen kann.
Aber wie ist der Mann überhaupt zu den ungeliebten „Erbstücken“ gekommen, von denen er nichts wusste, wie er vor Gericht versicherte. Nach dem Tod des Vaters habe er im Wohnhaus Zimmer für Zimmer ausgeräumt, umgebaut und renoviert. In einem alten Schrank seien dabei die beiden halb automatischen Kurzwaffen aufgetaucht, so der 38-Jährige. Die hätte er möglichst schnell eintragen lassen oder unbrauchbar machen müssen - tat er aber nicht. Wobei vor Gericht unklar blieb, wie lange die rostigen Knarren in der Wohnung lagen. Einen Monat oder ein halbes Jahr?
Vermutlich wären sie auch der Polizei nie aufgefallen, wenn sich beim Jägersmann nicht eine Ehekrise dramatisch zugespitzt hätte. Die Ehefrau befürchtete, dass sich ihr Mann nach der Trennung etwas mit seinen Waffen antun könnte. Sie schaltete Ämter ein, die alarmierten die Polizei, die durchsuchten und fanden: zwei Rostknarren.
"Wenn mitten in der Nacht Jogger, Mountainbiker & Co. mit Stirnlampen durchs Unterholz brechen, holt sich der Jäger bestenfalls einen kalten Hintern"
Mit diesen klaren Worten macht sich der Landesjägermeister des Landes Baden-Württemberg Dr. Dieter Deuschle Luft.
Wohl kein anderes Bundesland, wie Baden-Württemberg ist so stark von der Schwarzwildüberpopulation betroffen, weshalb der Landesjägermeister auf der Baden-Württembergischen Jagd- und Fischereimesse in Ulm das Problem unverhohlen ansprach.
Dem JagdBlog liegen aus gut unterrichteten Kreisen Informationen vor, wonach viele Reviere in Baden-Württemberg nicht nur nicht mehr verpachtet werden können, sondern auch bestehende Pachtverträge vorzeitig gekündigt werden.
Im Ländle, in dem wenig Wert auf hohe Jagdpachten, aber großen Wert auf eine volksnahe Bejagung durch Ortsansässige gelegt wird, sind die immensen Jagdschäden, die auf wenig zahlungskräftige Jagdpächter zukommen, ein scheinbar nicht lösbares Problem.
Es ist eigentlich kaum vorstellbar, dass ausgerechnet das Modell in Baden-Württemberg, wo man sich besonders bemüht, allen Bevölkerungsschichten die Jagd zu ermöglichen, nun an den Wildschäden zu scheitern droht.
waidmannsheil
Euer
stefan
Über den Hilferuf des Landesjägermeisters auf der Ulmer Jagd und Fischereimesse berichtet das Oninemagazin der Stuttgarter Nachrichten:
Wildschweine vergraulen Jagdpächter
Schäden machen Jagdreviere immer teurer
GERLINGEN
Die Jäger in Baden-Württemberg erbringen ehrenamtlich große Leistungen, um die zunehmende Schwarzwildpopulation einzudämmen. Dies bestätigte bei der auch der Jagdreferent des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum, Ministerialrat Helge von Gilsa gegenüber der Presse. Er sprach den Jägern seinen ausdrücklichen Dank für ihre Anstrengungen aus.
Zu verzeichnen ist, dass Jagdreviere zunehmend schwieriger zu verpachten sind.
Dies liegt daran, dass infolge der gestiegenen Schwarzwildbestände und der Veränderungen in der Landwirtschaft - vor allem mehr und größere Maisfelder - die Wildschadensforderungen der Landwirte Ausmaße angenommen haben, die von kaum einem Privatmann als Jagdpächter noch zu tragen sind. Dabei geht es um Beträge bis zu 7000 Euro im Jahr.
Außerdem wird die Jagdausübung durch zunehmenden Erholungsdruck der Bevölkerung rund um die Uhr immer mehr erschwert. "Wenn mitten in der Nacht Jogger, Mountainbiker & Co. mit Stirnlampen durchs Unterholz brechen, holt sich der Jäger bestenfalls einen kalten Hintern, aber keine Jagdbeute!", zürnt Landesjägermeister Dr. Dieter Deuschle. Viele Jäger sehen sich aus diesen Gründen nicht in der Lage, ihre Pachtverträge nach deren Ablauf zu verlängern. Der Landesjagdverband fordert deshalb, die Last des Wildschadensersatzes auf mehrere Schultern zu verteilen.
Wenn Jagdreviere nicht mehr verpachtet werden können, muss die Jagd dort auf Kosten der Jagdgenossenschaft, sprich der beteiligten Grundeigentümer, von angestellten Jägern ausgeübt werden. Was passiert, wenn etwa Wildschweine nicht mehr bejagt werden dürfen, hat man im Schweizer Stadtkanton Genf erfahren, wo die Jagd vor 20 Jahren per Volksentscheid abgeschafft wurde. Nur wenig später musste die Behörde "Schädlingsbekämpfer" engagieren, die seitdem rund 600 Wildschweine pro Jahr mit allen, z. T. mit in Deutschland verbotenen Mitteln töten. "Von einer waidgerechten Jagdausübung kann hier keine Rede mehr sein", warnt der Landesjägermeister.
18.2.09
Der Mäusebussard - unser häufigster Greifvogel
Der Mäusebussard ist häufigste einheimische Greifvogel in Deutschland. Obwohl man ihn in ganz Deutschland, gerade im Winter, sehr häufig und gut beobachten kann, ist erstaunlich wenig Wissen über diesen Greifvogel vorhanden. Im Gegenteil, sogar viele Fehlinformationen werden als Wissen weiterverbreitet, nicht gerade zu Gunsten dieses Greifes.
Ich möchte heute die Gelegenheit nutzen, ein wenig mehr Fakten über den Mäusebussard unter das jagende und natürlich auch das nicht jagende Volk zu bringen. Denn zu viele Gerüchte existieren um diesen recht harmlosen Beutegreifer.
Allgemeines
Mäusebussarde sind ca. 50 cm groß, wiegen etwa 700 - 1000 Gramm und bringen eine Spannweite von 120-130 cm zusammen. Ihre Gefiederfärbung ist sehr variabel, von einem bräunlichen Gefieder ausgehend, gehen die Variationen bis ins fast reinweisse oder nach der anderen Seite ins fast schwarze. Dieser grossen Bandbreite der Gefiederfärbung wird beispielsweise beim französischen Namen - buse variable - diese Tieres Rechnung getragen.
Ernährung und Jagd
Mäusebussarde sind zählen eher zu den schwächeren Greifvögeln. Das Beutespektrum besteht zum Hauptteil aus Mäusen. Im Winter nimmt der Vogel aber auch mit Schnecken und Regenwürmern vorlieb, welche er am Bogen sucht und 'jagd'. Das obere Ende des Beutespektrums ist maximal beim Jungkaninchen. Alles andere ist deutlich zu groß für diesen Vogel. Damit sollte auch geklärt sein, dass der Mäusebussard nicht an der Abnahme des Fasanenbestandes maßgeblich beteiligt sein kann ( hier sollte man lieber mal schauen, wieviele Biotope für den Fasan verschwunden sind, nach dem die EU den Flächenstillegungsplan aufgehoben hat).
Die Jagd erfolgt im Winter oft von der hohen Warte aus oder zu Fuss am Boden. Als Warte dienen die verschiedensten Aufblockmöglichkeiten. Scheunendächer, Verkehrsschilder, Telefonmasten und ähnliches. Von hier wird nach Beute Ausschau gehalten und dann in einem gezieltem Flug angejagt. Bei der Jagd zu Fuss sieht man den Greif auf Feldern stehen und nach Käfern, Schnecken oder Würmern ausschau halten.
Eine andere Jagdweise, welche man jedoch eher bei guten Thermik. Die Jagd aus dem Suchflug. Dabei sieht man den Bussard am Himmel kreisen, gelegentlich auch rütteln, um von oben nach Beute zu schauen.
Population und Brut
Der Mäusebussard ist in Deutschland zwar der häufigste einheimische Greifvogel, jedoch ist der Bestand deutlich kleiner, als man vor allem im Winter glauben könnte. Während unsere einheimischen Tiere meist auch bei uns überwintern, kommen in der kalten Jahreszeit noch weitere aus dem Norden dazu. So wird die Populationstarke im Winter meist deutlich größer.
Die Brutzeit geht etwa von April bis Mitte / Ende Mai, woran sich eine Aufzuchtzeit anschließt, welche ebenfalls wieder ca. sechs Wochen umfasst. Der Horst ist meist an Waldrändern oder in der Nähe von Waldwegen finden. Diese nutzt der Vogel zum An- und Abflug. Meist werden 2-3 Eier gelegt, und bei guter Nahrungsituation fliegen auch alle Jungtiere aus. Während der Brutzeit ist der sonst eher scheue Vogel aber durchaus bereit sein Brutareal zu verteidigen. Dieses Verhalten führt gelegentlich dazu, dass Jogger angegriffen werden, welche zu nahe am Horst vorbei laufen. Hier der ausführliche Bericht
Alles in allem sind Mäusebussarde mittelgroße, sehr harmlose Greifvögel, welche in Ihrem Bestand derzeit nicht bedroht sind. Sie unterliegen jedoch dem Jagdrecht ( ganzjährig geschont ) und sind laut BundesArtenSchutzVerordnung besonders- und streng geschützte Arten, so dass jegliche Störung dieser Tiere verboten ist.
Da der Vogel dem Jagdrecht unterliegt, auch wenn er nicht bejagt werden darf, hat jedoch zur Folge, dass verletzt aufgefundene Vögel, tote Vögel und auch Federn nur vom Jagdpächter angeeignet werden dürfen. Nimmt ein Spaziergänger eine Bussardfeder, welcher er zufällig findet, macht er sich von Gesetzes wegen der Jagdwilderei strafbar, da er hier fremdes Jagdrecht verletzt (vgl. Abwurfstangen von Reh oder Hirsch).
Weitere Information zum Mäusebussard:
- Greifvögel greifen Jogger und Spaziergänger an
-
Ein herzliches Waidmanns- und Falknersheil,
Achim
Es wird immer Männer geben, die mit Leidenschaft der schwierigsten Kunst anhängen werden, die denkbar ist: Ein Geschöpf an sich zu fesseln, indem man ihm immer wieder die Freiheit gibt.
(Horst Stern)
Homepage: www.achim-schmidt.com
Falknerblog: www.falknereiatlas.de
EU Umfrage zur Fallenjagd- bitte teilnehmen!!!
Die Europäische Kommission hat eine öffentliche Konsultation („Ihre Einstellung gegenüber der Regulierung der Fangnormen in der EU“) lanciert. Das Ziel dieser Konsultation ist es, Feedback zu bekommen, über was die Öffentlichkeit in Bezug auf die Prüfung und Zertifizierung von Fallen denkt und auf welcher Ebene dies verwaltet werden sollte. Der Fallenfang ist eine weit verbreitete und legitime Aktivität in der EU und ist unerlässlich zur Regulierung von wildlebenden Beständen. Es ist wichtig, dass die Gesetzgebung entweder auf EU-Ebene oder auf Ebene der Mitgliedstaaten keine unpraktikablen bzw. unangemessenen Einschränkungen erlässt.
Um direkten Zugriff auf den Fragebogen der EU-Kommission zu haben, bitte hier klicken
Zum Fragebogen in deutscher Sprache bitte hier klicken
Bitte an der Umfrage unbedingt teilnehmen.
waidmannsheil
Euer
stefan
13.2.09
Frankfurter Grünflächenamt macht es vor- 531 Stück Schwarzwild im Stadtforst erlegt
In guter Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und der Unteren Jagdbehörde scheint das Grünflächenamt in Frankfurt am Main das Schwarzwildproblem in den Griff zu bekommen. Während in Berlin immer noch keine Lösung der Schwarzwildpopulation in Sicht ist und man mittlerweile von mehreren 1000(!) Sauen im Stadtgebiet ausgeht, schafft man in Frankfurt Fakten und setzt auf großflächig organisierte Bejagung.
Mit 24 gut koordinierten Jagden und intensiven Einzelabschüssen konnten 531 Sauen erlegt werden und somit die Strecke gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt werden.
Von einem erfolgreichen Jagdjahr auf Sauen im Frankfurter Stadtforst berichtet das Onlinemagazin "Frankfurt-live"
Mehr als 500 Wildschweine erlegt
Schwarzwild im Stadtwald erheblich dezimiert
Das Jagdjahr 2008/2009 endet für das Grünflächenamt mit einem neuen Abschuss-Rekord. Im Frankfurter Stadtwald sind 531 Wildschweine erlegt worden. Die Jagdstrecke konnte gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2007/2008 (269 erlegte Wildschweine) nahezu verdoppelt werden. Diese Bilanz zog Stephan Heldmann, der Leiter des Grünflächenamtes, jetzt zum Ablauf der Jagdsaison am 31. Januar.
Vor allem in den Waldbereichen von Goldstein und Schwanheim ist die Jagd erheblich intensiviert worden, um die Schwarzwild-Population in Schach zu halten. Bedingt durch die milde Witterung und das große Nahrungsangebot im Wald hatte in den letzten Jahren ein ständig wachsender Anteil junger Wildschweine die Winter überlebt. Ein Teil der Tiere entdeckte zudem, angelockt durch Komposthaufen, Müllablagerungen und Anfütterung seitens einiger Anwohner, die waldrandnahen Siedlungsbereiche und Gärten Goldsteins und Schwanheims als sichere Nahrungsquelle. Vermehrte Wildschweinbegegnungen mit Anwohnern waren die Folge, Ängste, Anfragen und Beschwerden häuften sich.
Schwanheim ist besonders betroffen
Das Grünflächenamt half mit Rat und Tat. So gab das Amt in Absprache mit dem Ortsbeirat 6 eine Broschüre heraus, die an die Anwohner verteilt wurde. Sie vermittelte Kenntnisse über das Schwarzwild und gab Tipps zur Problemvermeidung sowie zum Verhalten in kritischen Situationen.
Die Untere Jagdbehörde des Ordnungsamtes gestattete ab Spätherbst in seinem Zuständigkeitsbereich auch die Jagd auf Schwarzwild im Stadtteil Schwanheim und der Siedlung Goldstein. Daraufhin konnten drei von der Unteren Jagdbehörde beauftragte Jäger allein 39 Tiere im dortigen Siedlungsbereich erlegen. Tiere, die vermutlich jeden Abend vom Waldrand über die Straßenbahngleise zwischen die Häuser und in die Gärten wechselten. "Allein dieses Jagdergebnis ist auf die abgestimmte Vorgehensweise insbesondere mit der Unteren Jagdbehörde zurückzuführen", so der Leiter des Grünflächenamtes, Stephan Heldmann.
Intensive Bejagung in Frankfurt
Landes- und bundesweit hat die Schwarzwildpopulation ebenfalls stark zugenommen. So intensiv wie im Frankfurter Stadtwald wurde jedoch kaum in einem anderen hessischen Forst gejagt: Es gab übers ganze Jahr insgesamt 24 Wochenjagden, an denen jeweils durchschnittlich 15 Jäger teilnahmen. Mit bemerkenswertem Erfolg, wie das Grünflächenamt bilanziert:
92 Wildschweine wurden zum 31. Januar 2006 für das Jagdjahr 2005/2006 bilanziert. Im folgenden Jahr wurden 146 Tiere zur Strecke gebracht, 269 waren es im Vorjahr, und 2008/2009 wurde der erwähnte Rekord mit 531 Exemplaren erzielt.
Wildschweinzahlen werden wieder zurückgehen
In diesem Jahr rechnen die Förster mit einer natürlichen Abnahme der Wildschweinzahlen im Stadtwald. So hätten die Tiere im vergangenen Herbst kaum Eicheln und Bucheckern gefunden, auch der bisher sehr kalte Winter mache ihnen zu schaffen. Trotzdem wird die Abteilung StadtForst im Grünflächenamt die Jagdbemühungen zunächst unvermindert fortsetzen, um die Population nachhaltig zu reduzieren.
Und auch die Untere Jagdbehörde hält die Jagdfreigabe auf Schwarzwild in den besiedelten Bereichen der beiden Stadtteile aufrecht. Stephan Heldmann nennt noch einen weiteren Grund dafür: „Auch mit Blick auf die Ausbreitungsgefahr der Schweinepest nach Hessen muss die Intensität der Jagden unbedingt fortgesetzt werden.
12.2.09
16 Kirrungen in einem Revier, trotz Schweinepest und Schwarzwildüberpopulation!
Seitdem in NRW mehrere Fälle von Schweinepest aufgetreten sind, wird das Schwarzwildproblem immer mehr öffentlich diskutiert. Im Kreisgebiet von Aachen, das an den Nationalpark Eifel grenzt, scheint nun die Sache zu eskalieren.
Hier prallen die Interessen besonders hart aufeinander.
Die Nationalparkverwaltung möchte einen möglichst naturnahen Nationalpark, ohne große jagdliche Aktivitäten.
Hohe Wildschäden machen viele Reviere unverpachtbar, was die Frage der Bejagung nach Ablauf der Pacht aufwirft, von dem Ausfall der Jagdpacht einmal abgesehen.
Unter den Landwirten macht sich Panik breit, wenn sie daran denken, was passiert, wenn in den Mastbetrieben des Niederrhein die ersten Fälle von Schweinepest gemeldet werden.
Doch einige Jagdpächter scheinen sich weiterhin um diese Probleme wenig zu scheren. Jagdpächter ohne nennenswerte Wildschadensprobleme kirren nach wie vor, als ob es weder eine Schwarzwildüberpopulation noch Schweinepest gibt. Nun ist gegen Kirrungen nichts einzuwenden, wenn der Jagdpächter ordentlich Strecke macht.
Doch ein Jagdpächter scheint nun den Zorn der Behörden auf sich gezogen zu haben:
Dieser Jagdpächter bringt es in seinem Revier auf sage und schreibe 16 (!) Kirrungen und wohnt noch nicht einmal am Ort! Damit aber 16 Kirrungen auch immer beschickt sind, wurden mittels Zeitschaltuhr Futterautomaten installiert!
Nun fragt man sich, wie ein Jagdpächter an 16 Kirrungen gleichzeitig die Jagd ausübt und was das alles noch mit der Jagd zu tun hat.
Mittlerweile sehe ich die Ursachen in der Schwarzwildüberpopulation nicht nur durch gestiegenen Maisanbau, Zunahme der Naturverjüngung und milden Wintern begründet.
Es scheint in der Jägerschaft immer noch ein Tabu zu sein, das Thema Überhege anzusprechen.
Immer noch gibt es zahlreiche Jagdpächter, die das Anpachten einer Jagd dazu nutzen, sich zum selbsternannten Zoodirektor aufzuschwingen, anstatt die Jagd auszuüben.
Da wird dann ein Jagdaufseher eingestellt, der nicht jagen darf, dafür aber die Funktion des Tierpflegers übernimmt. (Wildtiere füttern und Spaziergänger verjagen)
Gegenüber Jungjägern, wenn man sie überhaupt jagen läßt, wird mit Abschüssen gegeizt, als ob es nächstes Jahr kein Wild mehr gibt.
Es wird allerhöchste Zeit, dass die Jagdgenossenschaften Sonderkündigungsrechte bei nachweislicher Überhege in die Jagdpachtverträge einbauen! (Bei Nichterfüllung des Abschußplanes in zwei aufeinanderfolgenden Jahren hat der Verpächter das Recht der vorzeitigen Kündigung des Pachtvertrages)
Bei solchen Zuständen, wie sie in diesem Revier angetroffen werden, braucht man sich nicht wundern, wenn bei Besprechungen von Landwirten, Jägern und Behörden bei den Ministerien zur Bekämpfung der Schweinepest nur vollmundige, aber wenig greifbare Versprechungen der stärkeren Bejagung herauskommen.
Eine klares Verbot des Kirrens in den schweinepestgefährdeten Gebieten wird nicht ausgesprochen, was beweist, dass die Menge der "Zoodirektoren" unter den Jagdpächtern immer noch groß ist.
Da wirkt es fast wie Hohn, wenn dem Jagdpächter ein Bußgeld in Höhe von 3.000,00 Euro droht, aber Landwirte mit Millionenschäden beim Ausbruch der Schweinpest rechnen müssen.
Von der Schwarzwildmast an 16 Kirrungen mittels selbstgebauter Futterautomaten in einem Revier in der Nähe von Aachen berichtet das Onlinemagazin der Aachener Nachrichten:
Streit um Wildschweine in der Eifel: Anlocken und dann erschießen?
Dedenborn. Wildschweine sind in aller Munde, und dabei handelt es sich nicht um Kochrezepte. In der Nordeifel sorgt das in großer Zahl vorkommende Schwarzwild für Ärger und erregte Debatten. Die Kreisjägerschaft und die Nationalparkverwaltung sind sich nicht grün.
Einige der Protagonisten auf beiden Seiten werden in diesem Leben gewiss keine Freunde mehr.
Angst um Bestände
Die Jagdpächter haben wegen der Nähe zum Nationalpark Angst um ihre Wildbestände. Die Kommunen haben Angst, dass sie wegen rückläufiger Wildbestände in den Revieren in Zukunft Schwierigkeiten bei der Verpachtung selbiger bekommen könnten. Die Landwirte sind längst sauer, beklagen die enormen Wildschäden und fürchten den Ausbruch einer Schweinepest.
Umstrittene Kirrungen
Immer mehr Bewohner der Eifeldörfer werden allmählich sauer, weil die Tiere auf Nahrungssuche bis in ihre Gärten kommen und dort aus dem sorgsam gepflegten Rasen in Windeseile einen Acker machen.
Der Umweltminister dieses Bundeslandes produziert, wie berichtet, einiges an Action, um die Schwarzwild-Populationen nicht nur einzudämmen, sondern auch zu kontrollieren, ob sich Forstbeamte und Jäger an seine Auflagen halten.
Als eine Möglichkeit, genügend Wildschweine vor die Flinte zu bekommen, gilt das so genannte Kirren. Bei solchen Kirrungen werden die nachtaktiven Tiere mit Mais angelockt. An diesen Kirrungsplätzen sollen die Jäger und Revierpächter Gelegenheit haben, die Bestände zu dezimieren, am besten in hellen Vollmondnächten. Man will schließlich sehen, worauf man schießt.
Und während eine Fraktion auf diese Art der Wildschweinjagd schwört, lehnt eine andere, ebenfalls große Fraktion sie als kontraproduktiv ab.
Marke Eigenbau
Weil angeblich nie so viele Wildschweine erlegt werden können wie an den Kirrungsplätzen auftauchen, müsse davon ausgegangen werden, dass viele Bachen sich trotz eines so langen Winters wie diesem einen Speckvorrat anlegen können, der sie stark und gesund in die Vermehrungsphase gehen lässt: viele gesunde und starke Frischlinge, viele Wildschweine, keine Lösung des Problems.
Welche Auswüchse das treiben kann, ist jetzt in einem privaten Jagdrevier bei Dedenborn bekannt geworden. Der Pächter, angeblich kein Bewohner der Nordeifel, hat dort 16 Kirrungsplätze auf einem relativ kleinen Areal angelegt, alle in Schussweite der Ansitze.
Auch ist dort Mais gebunkert, der mit einem Futterautomaten Marke Eigenbau durch die Koppelung mit einer Zeitschaltuhr unters schweinische Volk gebracht wird.
Die Tiere kommen angeblich in reichlicher Zahl, und sollten die Essenzeiten nicht eingehalten werden, statten sie Hausgärten in der Umgebung ihren Besuch ab und führen sich dort auf - wie Schweine eben. Dieser Fall ist mittlerweile bei der Unteren Jagdbehörde des Kreises Aachen aktenkundig und von der Pressestelle bestätigt.
Situation dokumentiert
Eine Mitarbeiterin der Behörde hat sich die Situation mit einem der erbosten Anwohner gemeinsam vor Ort angeschaut und sie dokumentiert. Der Jagdpächter wird jetzt angeschrieben und muss binnen zweier Wochen erklären, was er sich dabei gedacht hat.
Denn, sowohl die 16 Kirrungsplätze als auch der Futterautomat sind wohl kaum mit der Fütterungsverordnung für Wildtiere unter einen Hut zu bringen und nicht im Sinne des Erfinders.
Sollte dem Jagdpächter keine gescheite Erklärung einfallen, wird er sich wegen einer Ordnungswidrigkeit verantworten müssen. Das Ordnungsgeld kann bis zu 3100 Euro betragen.
von Stefan am Donnerstag, Februar 12, 2009 1 Kommentare
Labels: Jagdpacht, Jägerschaft, Nachhaltigkeit
10.2.09
Was ist eigentlich so faszinierend an Sauen?
Wenn man einem Nichtjäger erklärt, warum wir in den Wald gehen, dann kommen wir ins schwärmen. Unserer Frauen sind da oft ganz anderer Meinung. Doch manchmal zweifeln wir selber an unserem Tun.
So auch der Autor des nachfolgenden Beitrages:
waidmannsheil
Euer
stefan
Was ist eigentlich so faszinierend an Sauen? Was treibt dich eigentlich bei Mond, Schnee oder Drückjagd weg von allem, was dem Durchschnittseuropäer heilig und lieb ist?
von Andreas Mohnberg
Minusgrade, Mücken im Sommermoor, Stillsitzen bis zum Wadenkrampf, Übermüdung im Ansitz,....
Was? Kurze Erklärung mit 4 Buchstaben: isso!! Wir sind so!
Sauen sind intelligent, sozial, anpassungsfähig, wehrhaft, machen Schaden und sind schlussendlich soooo lecker. Die Jagd auf Sauen gehört zu den aufregendsten Dingen, die man bekleiden tun kann!
Die letzten Wochen waren irgendwie komisch. Es ist Januar. Hauptjagdzeit. Kein Wochenende war ohne Drückjagd, Ansitzjagd.
Am 10. gab es eine Klasse Drückjagd mit netten Leuten. Ich konnte keine Sau erlegen, macht nichts! Schüsseltreiben war angesagt. Ein grauenvolles Ende leitete sich ein, als ich mich von vermeintlichen Freunden zu " Heidegeist" verführen ließ. Eine Substanz, für die man im Mittelalter die Wirtin als Hexe verbrannt hätte. Zu Recht!! Ich war hochachtungsvoll voll!
Meine Frau ertrug mich gelassen. War ja Saujagd...
Der Sonntag mit Kopfschmerzen, aber bei Jens sind Sauen im Schilf. Hund, Gewehr und los ging's! Die Strapazen im Schilf machten den schlimmen Frevel des Vortages wett. Ich schwitzte wie - die Sau! Jede Menge Sauen im Schilf. Mein Hund und ich, kämpften uns wacker durch den Hartgefrorenen See und Schilf. 3 Sauen wurden erlegt. Ich wiederum keine. Mein Hund wurde von einem starken Keiler schwer geschlagen. Die liebe Frau Heike hat ihn mit Spritzen, Spülungen und Salben versorgt.
Am Montag bei Gerd, Ansitzjagd an der Kirrung! Ein Frischling, ach ja, den wollte ja Gerd haben, für mich wiederum keine Sau.
Am Freitag drauf wiederholten wir die Schilfjagd, für mich wiederum keine Sau.
Samstag, war bei Carsten und Gerd die Rotwild- und Sauenjagd angesagt. Ich ging mit den Hundeführern, (ich ohne Hund, denn er war immer noch unverändert krank), zum Staatsforst. Leichte Bewegung an der frischen Luft. Im Treiben Sauen im Gatter. Ein Frischling flitzt immer wieder in den Zaun. Das Gewehr hatte ich nicht mitgenommen. Messer, Frischling und Schwupps.... Volle Kanne in meinen linken Unterarm. 15 Stiche, Nerv durchtrennt und somit war die Jagd für mich vorbei. Aber ich hab eine Sau, die hatte ich nicht laufen lassen, ABER die Beute gehört natürlich dem Staat. Für mich wiederum keine Sau.
Meine überaus leidensfähige Frau, die mir und der Jagd immer noch positiv gegenübersteht, zog in ihrer warmen und vorwurfsfreien Art Bilanz: "Die letzten Wochen waren ja ziemlich bewegt (sie meinte den Zeitraum von Anfang Oktober an).
Die Samstage ohne Familie – wegen der Sauen.
Ein verletzter Hund – wegen der Sauen.
Du schwer gezeichnet mit Schiene, Nähten, Schmerzen und Verband –wegen der Sauen.
Ewig die versauten Klamotten – wegen der Sauen.
Alle meine Termine mussten in der Mondwoche weichen – wegen der Sauen.
Alles nicht so schlimm - ABER IN UNSERER TRUHE IMMER NOCH KEINE SAU."
Ich wollte Luft holen, um ihr zu widersprechen. Mache ich immer, konnte ich dieses mal aber leider nicht. Sie ist nicht nur Klasse, sie hat auch manchmal Recht. Na ja. Der nächste Mond kommt.........
Andreas Mohnberg im Januar 2009
Weitere Berichte über außergewöhnliche Trophäen und Saujagderlebnisse:
Nachtansitz bei -15 Grad Celsius
Drückjagd im Sumpf
Saupirsch im Oderbruch
Saujagd im Nahkampf (Video)
Der Saujäger des Jagdjahres 2008/09
Die Schwarzwildpirsch-eine ganz besondere Art der Saujagd
Erneut rekordverdächtiger Keiler mit 176 kg von Jungjäger erlegt
Südtiroler Kaiserjäger Markus Pfidscher erlegt 100 kg Keiler
Jungjäger erlegt 138 Kilo Keiler
Schwarzwildexperten sind zur Zeit gefragte Leute
Seitdem das Schwarzwild in Gebiete vordringt, in denen es noch vor wenigen Jahren völlig unbekannt war, stehen einige Jägerschaften mit reinen Niederwildrevieren vor dem Problem, wie man das Aufkommmen von Schwarzwild und die damit einhergehende Bejagung effektiv gestaltet.
Die 3 Jägerschaften Bremervörde, Zeven und Rotenburg haben dazu den Schwarzwildexperten Norbert Happ eingeladen, der am
Samstag, den 14.2.2009 einen Vortrag hält.
Norbert Happ, der viele Jahrzehnte im Kottenforst bei Bonn als Forstamtsleiter tätig und hat intensive Studien über das Verhalten unseres Schwarzwildes angestellt.
Bei den momentanen Schwarzwildvorkommen werden sich sicherlich zahlreich interessierte Jäger einfinden.
Über die Vortragsankündigung bei den Jägerschaften im hohen Norden berichtet das Onlinemagazin der Rotenburger Rundschau:
Schwarzwildvortrag am 14. Februar in Rüspel
Landkreis Rotenburg
Am Samstag, 14. Februar, ist der Schwarzwild-Experte Norbert Happ zu Gast bei den drei Jägerschaften des Landkreises. Ab 14 Uhr referiert er in Rüspel in der Gaststätte Lüttens Hof. Dabei wird Happ, bis 2003 Leiter der Försterei Schönwaldhaus im staatlichen Forstamt Bonn-Kottenforst-Vill, auf Besonderheiten der Schwarzwildpopulationen in der Region Rotenburg eingehen.
Norbert Happ erläutert die Entwicklung und Behandlung der Schwarzwildbestände auch unter geschichtlichen Aspekten. So wurden zwischen 1936 und 1939 im Deutschen Reich rund 10.000 Sauen gestreckt, im Jagdjahr 2001/2002 waren es in der Bundesrepublik fast 532.000 Stück, die Durchschnittsstrecke der vergangenen Jahre liegt um die 400.000. Diese explosionsartige Zunahme des Schwarzwildes ist verbunden mit immensen Wildschäden und Schweinepestzügen.
Norbert Happ, Jahrgang 1938, hat vor über drei Jahrzehnten über eine sommerliche Ablenkungsfütterung Berührungskontakt zu einer großen Schwarzwildfamilie aufgebaut. Der Förster markierte 1986 bis 2000 Frischlinge, ohne sie vorher zu fangen, also aus freier Hand. Anschließend schrieb er ein Buch zur Hege und Bejagung des Schwarzwildes.
Sein Vortrag setzt sich aus der Revierpraxis heraus mit dem Schwarzwild auseinander. Neben der Biologie dieser interessanten Wildart behandelt Happ ihre Hege bis zur effektiven Bejagung und Wildschadensvermeidung- alles, was der Jäger wissen und beachten sollte.
Der Vortragsnachmittag wird gemeinsam von den Jägerschaften Bremervörde, Zeven und Rotenburg veranstaltet. Kontakt: Heiko Wolf, Vorsitzender der Jägerschaft Zeven, Telefon 04282/509575
Steinadler in Österreich an Bleivergiftung verendet
Die Diskussion um bleifreie Munition kommt nun auch in Österreich neue Nahrung.
Erstmalig wurde nachgewiesen, dass ein Steinadler in Kärnten an einer Bleivergiftung eingegangen ist.
Es wird wohl nicht bei einer freiwilligen Einschränkung beim Gebrauch von bleihaltiger Munition bleiben. Der Tod des Steinadlers zeigt, dass mehr Tiere, als man bisher an nahm, von bleihaltiger Munition in Mitleidenschaft gezogen werden.
waidmannsheil
Euer
stefan
Vom Tod eines Steinadlers im österreichischen Kärnten berichtet das Onlinemagazin der Kleinen Zeitung Steiermark:
Adler verendete in Kärnten an Bleivergiftung
Steinadler, der bei Eisenkappel gefunden wurde, löst Diskussion um bleihaltige Munition aus. Er soll laut Experten bleihaltiges Aas gefressen haben.
In der Nähe von Eisenkappel wurde Anfang Jänner ein flugunfähiger Steinadler gefunden, der, wie spätere Untersuchungen ergaben, eine Bleivergiftung hatte und an dieser vor wenigen Tagen auch verendet ist.
Bleivergiftung.
"Damit hat Kärnten den ersten nachgewiesenen Fall von Bleivergiftung bei einem Greifvogel", sagt Remo Probst, Geschäftsführer der BirdLife Landesgruppe Kärnten. Es müsse mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgegangen werden, dass die Aufnahme über bleihaltige Munition erfolgt sei. Das sei besonders ärgerlich, weil die Steinadlerpopulation zwar stabil erscheine, es in Kärnten aber nur 25 bis 40 Brutpaare gebe. "Damit besteht über die Grenzen hinaus eine große Verantwortung für diese Art", sagt Probst.
Blei im Blut. "Prinzipiell sind zwei Wege denkbar, wie das Blei ins Blut gekommen ist. Der Steinadler könnte angeschossene Tiere erbeutet haben oder aber an Aas oder Aufbrüchen gefressen haben, die entweder Bleischrote oder Splitter bleihaltiger Teilmantelgeschosse beinhaltet haben", sagt der Experte Oliver Krone. Blei sei speziell für Greifvögel sehr gefährlich. Es gelange mit dem Blut in die Organe des Körpers. "Bei chronischen Bleivergiftungen verhungern die Adler häufig, weil sie Probleme mit der Köperkoordination haben und oft erblinden", sagt Krone.
Problemlösung.
Könnte auf die Jagd mit Blei verzichtet werden? "In einigen Ländern hat man das Problem der Bleivergiftungen bei Greifvögeln erkannt, und es gibt bereits Bemühungen, dieses Problem zu lösen", sagt Krone. Und wie sieht es in Kärnten aus? "Die Kärntner Jägerschaft hat festgestellt, dass eine Diskussion über bleihaltige Geschosse im Gange ist und in absehbarer Zeit eine Umstellung auf bleifreie anzustreben ist", sagt Landesjägermeister Ferdinand Gorton. Ein erster Schritt in diese Richtung sei erfolgt. Der Empfehlung der österreichischen Jägerschaft, in Niedriggewässergebieten auf Bleischrote zu verzichten, werde bereits nachgekommen. Das sei im Sinne des Naturschutzes auch ein Anliegen der Kärntner Jägerschaft.
Jagverpachtung Roseburg
Ausschreibende Stelle: Jagdgenossenschaft Roseburg Jagdvorsteher Jens Hahn Dorfstr.15 21514 Roseburg
Bundesland:Niedersachsen
Landkreis: Herzogtum-Lauenburg
Pachtbeginn:1.4.2009
Submissionstermin: nicht angegeben
Gemeinschaftlicher Jagdbezirk
Niederwildrevier
Reviergröße:510 ha
vorkommende Wildarten: Rehwild, Schwarzwild als Wechselwild
weitere Informationen bei Jagdvorsteher Jens Hahn , Tel. 041 58/468
email: jenscase@online.de
9.2.09
Über die Falknerei
Die Falknerei ist eine der ältesten Jagdarten und -künste, die wir kennen. Die Grundzüge der Falknerei gehen zurück auf die zentralasiatischen Nomadenvölker, welche bereits vor über 3500 Jahren mit Greifvögeln zur Jagd gingen.
Über eine frühe falknerische Hochkultur in Persien, verbreitete sich die Kunst der Falknerei west- und Ostwärts, so dass um die Zeitenwende bereits Japaner und Chinesen dieses Handwerk beherrschten. Nach Europa kam das Wissen erst durch die Germanen, welche dieses im 2. bis 4 Jahrhundert n.C. von den Sarmaten kennenlernten. Im Mittelalter war die Falknerei in Europa auf Ihrem Höhepunkt angelangt. Der Stauferkaiser Friedrich II. war einer der engagiertesten Falkner der modernen Geschichte. Ihm verdankt die moderne Falknerei noch eines der wichtigsten Falknerbücher. Friedrich selbst verfasste das bis heute noch in den Grundsätzen gültigen Meisterwerk „De arte venandi com avibus“ - Über die Kunst mit Vögeln zu jagen.
Mit Erfindung von Schusswaffen, dem Einzug der Parforcejagd und letztendlich der französischen Revolution geriet die Beizjagd und das damit verbundene Handwerk wieder komplett in Vergessenheit. Lediglich in Großbritanien wurde die Beizjagd vom Landadel noch weiterhin ausgebübt.
In Kontinentaleuropa wurde die Falknerei dann erst wieder Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entdeckt und wieder organisiert ausgeübt. Heute ist die Beizjagd wieder fester Bestandteil der zentral europäischen Jagdkultur, und nach wie vor eine der Fasizierensten.
Vom aktiven Falkner wird nicht nur ein ordentliches Maß an Geduld gefordert, sondern auch an Konsequenz beim Abtragen (sprich der Ausbildung des Vogels), sowie bei dem realistischen Blick auf die möglichen Jagdstrecken. Durch die extreme Selektivität dieser Jagdart erreicht man immer deutlich kleinere Strecken als bei der Jagd mit der Waffe. Aber das Zusammenspiel zwischen Falkner, Hund, Frettchen und Vogel, die spektakulären Jagdflüge und nicht zuletzt der sich immer wieder einstellende Jagderfolg wiegen die niedrigeren Strecken bei Leibe auf.
Ein herzliches Waidmanns- und Falknersheil,
Achim
Es wird immer Männer geben, die mit Leidenschaft der schwierigsten Kunst anhängen werden, die denkbar ist: Ein Geschöpf an sich zu fesseln, indem man ihm immer wieder die Freiheit gibt.
(Horst Stern)
Homepage: www.achim-schmidt.com
Falknerblog: www.falknereiatlas.de
Ein Falkner als Gastautor stellt sich vor
Vor einigen Tagen habe ich mich mit Stefan unterhalten und irgendwie sind wir darauf gekommen, dass ich den ein oder anderen Beitrag zu seinem Blog beisteuern könnte. Der Bitte werde ich auch gerne nachkommen. Zunächst aber möchte ich mich einmal kurz vorstellen.
Ich heiße Achim Schmidt, bin 36 Jahre alt und lebe seit 12 Jahren mit meiner Lebensgefährtin zusammen. Mein berufliches zu Hause ist die IT Welt und zur Jagd bin ich erst über die Fotografie gekommen. Seit vielen Jahren beschäftige ich mich bereits mit der Natur- und Tierfotografie. Ein fotografisches Projekt über den Luchs hat mich diesen Tieren sehr nahe gebracht. Nach den Luchsen kamen Greifvögel vor die Linse, welche mich dann vollends in Ihren Bann zogen.
Ich fing an mich mit dem Themen Greifvögel und Falknerei intensiv zu beschäftigen, kam darüber zur Jagd. Über diese Wegstrecke kam ich dann schließlich auch zum Jagd- und Falknerjagdschein, welche ich beide nicht mehr missen möchte. Vorallem die Beizjagd, sprich die Jagd mit dem abgetragenen Greifvogel erfüllt mich mit sehr viel Zufriedenheit. Diese Jagdart ist nicht nur eine der ältesten Jagdkulturen, sondern auch eine sehr selektive und faire Jagd, die mir immer wieder sehr schöne Erlebnisse und eindrucksvolle Momente liefert.
Gerade das Thema Greifvögel liegt mir daher sehr am Herzen. Dass auch unsere Jägerschaft hier zum Teil noch Wissenslücken hat, sieht man immer wieder, aktuell gerade bei den furchtbaren Vogelfunden in NRW. Ich möchte die Jagdkameraden gerne für das Thema sensibilisieren und bin deshalb auch in der Jägerausbildung, vor allem im Bereich Greifvogelkunde engagiert.
Entsprechend meiner Vorlieben und Leidenschaft, werdet Ihr hier von mir hauptsächlich zum Thema Greifvögel, Falknerei und vielleicht ja auch mal etwas zum Thema Naturfotografie lesen.
Ein herzliches Waidmanns- und Falknersheil,
Achim
Es wird immer Männer geben, die mit Leidenschaft der schwierigsten Kunst anhängen werden, die denkbar ist: Ein Geschöpf an sich zu fesseln, indem man ihm immer wieder die Freiheit gibt.
(Horst Stern)
Homepage: www.achim-schmidt.com
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8.2.09
Der Wolf soll als Touristenattraktion herhalten
Nachdem der Wolf zweifelsfrei auf dem Truppenübungsplatz von Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern von der Bundesforstverwaltung bestätigt wurde, ruft dies nun unsere Politiker auf den Plan.
Im angrenzenden Niedersachsen hofft man auf eine touristische Attraktion und will gleich mit EU Fördergeldern ein "Informationszentrum der Artenvielfalt" einrichten.
Es mag erfreulich sein, dass ausgerechnet Truppenübungsplätze wegen ihrer von der Öffentlichkeit abgeschotteten Lage prädestiniert sind, um dort seltene oder sogar vom Aussterben bedrohte Tiere anzusiedeln, was die Truppenübungsplätze in der Lausitz bewiesen haben.
Manchmal fragt man sich, ob unsere Politiker nichts besseres zu tun haben. Es mag zwar erfreulich sein, dass der Wolf nun auch in Niedersachsen angekommen ist, aber es wird sich schnell zeigen, welche Probleme ein für einen Wolf dicht besiedeltes Gebiet wie das von Niedersachsen mit sich bringt.
Es ist eben die völlige Abgeschiedenheit großer Truppenübungsplätze, die die Ansiedlung menschenscheuer Tiere überhaupt erst ermöglicht. Eine touristische Attraktion daraus zu machen, ist kontraproduktiv und dient nicht der Erhaltung seltener Tiere.
Ohne die Abwägung, ob der Wolf überhaupt in Niedersachsen eine Chance hat, schon von einer faktischen Neuansiedlung zu sprechen, ist unverantwortlich.
Über den Bau eines "Informationszentrums der Artenvielfalt" berichtet das Onlinemagazin der Schweriner Volkszeitung:
Wölfe kommen nach Neuhaus
07. Februar 2009
von Maria Nielsen
Die Wölfe sind wieder da. Um über die scheuen Zeitgenossen und andere Arten zu informieren und gleichzeitig eine weitere touristische Attraktion bieten zu können, soll im Haus des Gastes ein Informationszentrum der Artenvielfalt entstehen.
NEUHAUS - Wolfsgeheul tönt aus dem ersten Stock des Hauses des Gastes. Haben die auf dem Truppenübungsplatz in Lübtheen gesichteten Wölfe ihr Revier verlassen, um sich in Neuhaus umzusehen? Mitnichten, der Wolf ist ein scheuer Zeitgenosse. Aber Wolfsgeheul aus dem Haus des Gastes kann trotzdem in absehbarer Zeit ertönen, wenn auch vom Band. Die Wahrscheinlichkeit, dass hier ein Wolfsinformationszentrum beziehungsweise ein Informationszentrum der Artenvielfalt entstehen kann, ist groß.
Vor kurzem befasste sich der Ausschuss für Raumordnung, Wirtschaft und Touristik des Landkreises mit diesem Thema und stimmte mehrheitlich dafür, sich bei der Finanzierung zu beteiligen. Die Idee, zwei solcher Zentren aufzubauen, kommt aus der Kreisjägerschaft Uelzen. Neben dem Standort in Neuhaus soll das zweite Zentrum im Museumsdorf Hösseringen bei Uelzen entstehen. "Das Wolfsinformationszentrum soll einen wesentlichen Beitrag leisten, die Öffentlichkeit umfassend und sachlich über mögliche Nutzungskonflikte, die durch die Rückkehr des Wolfes in unsere Landschaft entstehen können, zu informieren", erläutert dazu Ulrich Mentz, der beim Landkreis Lüneburg mit dieser Sache befasst ist. Das Informationszentrum in Neuhaus soll aber auch andere Tierarten vorstellen, wie zum Beispiel die Wildgänse oder auch den Fischotter.
Das Info-Zentrum wird attraktiv gestaltet werden. Man hofft zusätzlich auf eine touristische Wirkung. Dafür muss der erste Stock des Hauses des Gastes ausgebaut werden. Gespräche mit den Fördermittelgebern sind bereits geführt worden. Es sieht gut aus, dass Mittel aus der EU Ziel I-Förderung und dem Förderfonds Metropolregion Hamburg nach Neuhaus fließen. Veranschlagt sind für beide Vorhaben 420 000 Euro. Das meiste Geld würde aus Brüssel kommen, aber einen Anteil von je zehn Prozent, also 42 000 Euro, müssten die Kreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg selber berappen. Das viele Geld war es dann wohl auch, das Manfred Heinrichs (CDU) zu seiner Bemerkung bewog: "Ich freue mich, dass der Wolf in unsere Landschaft zurückkommt, sehe das Ganze aber als recht teure Maßnahme an."
Landrat Manfred Nahrstedt widersprach: "Der Wolf ist da, das ist inzwischen eine Tatsache. So ein Zentrum würde Angst abbauen und außerdem Touristen in die Region bringen. Ich sehe die Errichtung eines solchen Zentrums auch als Wirtschaftshilfe für einen besonders strukturschwachen Raum des Landkreises. Wir sind als Landkreis in der Pflicht, dem Amt Neuhaus zur Seite zu stehen."
Bürgermeister Dieter Hublitz und Manfred Ruffing, Betreiber des Hauses des Gastes sind beide begeistert. "Ich kann gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue, das damit der erste Stock im Haus des Gastes einer sinnvollen Nutzung zugeführt wird", so Manfred Ruffing und der Bürgermeister ergänzt: "Das Zentrum wäre eine Bereicherung für das Amt, sowohl für Einheimische als auch für Touristen."
Weitere Berichte zum Thema Wolfspopulation in Brandenburg:
Baumaßnahmen in der Lausitz bedrohen Wolfspopulation
Lausitzer Wolfsrüde "Alan" wandert 1.000 km weit
Rumänien: Wolf attakiert drei Menschen
Die noch junge Wolfspopulation in Brandenburg erfährt einen herben Rückschlag
Wolf in Sachsen-Anhalt illegal erlegt
Feste Wolfspopulation auch in Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg
Freilebende Wölfe in Brandenburg geboren
von Stefan am Sonntag, Februar 08, 2009 0 Kommentare
Labels: Naturschutz, Wildkunde, Wolfspopulation
7.2.09
Der ÖJV nimmt Stellung: "Diffamierungen unter der Gürtellinie"
Vor einigen Tagen berichtet das Jagdblog über die scharfen Angriffe des BJV gegen den ÖJV.
Anlass war der Tod des zahmen Rehs "Felix" anlässlich einer Bewegungsjagd.
Der ÖJV, traditionell in Bayern und dort im Fränkischen stark vertreten, nimmt in Person des 1. Vorsitzenden des ÖJV Bayern, Herrn Dr. Wolfgang Kornder, Stellung.
Nachfolgend sein Leserbrief, den er verschiedenen Redaktionen als Stellungnahme zusandte:
Diffamierungen unter der Gürtellinie!
Dass der BJV vor nichts zurückschreckt und dabei gerne Andersdenkende diffamiert, wissen wir ja seit langem. Unlängst hat dies der der BJV-Funktionär Weindl anschaulich bestätigt: Dieser schreckt nicht davor zurück, den Abschuss des Kitzes Felix als Anlass für eine von Falschaussagen und Verleumdungen strotzende Keule gegen den ÖJV zu nehmen, obwohl der ÖJV an der betreffenden Jagd überhaupt nicht beteiligt war. Doch lesen Sie selbst.
Meinen Leserbrief dazu, dessen Veröffentlichung verschiedene Redaktionen zugesagt haben, hänge ich ebenfalls an.
Dr. W. Kornder
(Vorsitzender des ÖJV Bayern)
Wer im Glashaus sitzt...
Als Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereins Bayern darf ich mich kurz zu den üblen Verleumdungen und durchsichtigen Unterstellungen des Herrn Weindl äußern:
Der ÖJV bedauert natürlich die tragischen Umstände beim Tod des Kitzes "Felix". Allerdings ist der ÖJV für die besagte Jagd in keiner Weise verantwortlich, weil er nicht beteiligt war.
Der ÖJV ist keine Gruppe von Wildgegnern. Mitglieder sind Jägerinnen und Jäger, die das Wild in seinem Lebensraum sehen und Rehe und Hirsche so regulieren wollen, dass der Wald wächstund damit die Rechte der Grundeigentümer , der Gesellschaftaber auch des Wildes selbst gewahrt bleiben. Daher steht "Wald vor Wild"
Ökologisch orientierte Jäger gibt es nicht nur in Bayern, sondern in der ganzen Bundesrepublik, und auch in Österreich, weil auch dort im Wald auf großer Fläche unerträgliche Verbiss- und Schälschäden zu beklagen sind.
Der ÖJV ist ein anerkannter und wichtiger Partner im Meinungsaustausch mit den Natur- und Tierschutzverbänden, den forstlichen Organisationen und auch den Fachministerien. Besonders mit dem Bund Naturschutz in Bayern, der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft und dem Bayerischen Tierschutzbund arbeiten wir seit langem eng zusammen.
Im Gegensatz zum Bayerischen Landesjagdverband, dessen hoher Funktionär Weindl ist, treten wir schon immer für ein grundsätzliches Verbot des Haustierabschusses ein. Die grausigen Bilder von abgeschlachteten Hunden und über zugerichteten Katzen haben den BJV nicht davon abgehalten, ein solches Verbot zu verhindern -letzmalig 2008.
Die vom BJV hoch gerühmte "Weidgerechtigkeit" stört sich weder am Abknallen von Hunden und Katzen, noch am Beschießen von schnell fliegenden Enten in der Dämmerung. Viele Tiere werden dabei nicht getötet, sondern nur verletzt. Auch die Fallenjagd wird nicht untersagt, ebenso wenig der Abschuss von Elstern und Eichelhähern. Diese Tiere werden damit wie "Ungeziefer" und "Schädlinge" behandelt.
Vielleicht möchte Weindl mit seinen Unterstellungen auch vom krassen Versagen des BJV ablenken:
- nach nunmehr über 20 Jahren Vegetationsgutachten ist auf großer Fläche in Bayern noch waldgefährdender Verbiss zu beklagen. Naturnahe Waldverjüngung hat oft keine Chance.
- Die Massenvermehrung der Wildschweine , mit der die Schweinepest droht, konnte nicht gestoppt werden.
Der<ÖJV sieht sich als Anwalt der Tiere, des Waldes und der ganzen Umwelt des Menschen. Wir wollen, dass künftige Generationen außer Wild auch intakte naturnahe Wälder erleben können und vor den Gefahren der Klimaveränderung geschützt werden
Dr. Wolfgang Kornder
(1. Vorsitzender des Ökologischen Jagdvereins in Bayern e.V.)
Ulsenheim 23
91478 Markt Nordheim
Tel.: 0 98 42/95 13 70
Fax: 0 98 42/951371
www.oejv.de
Update vom 10.2.2009:
Herr Dr. Kornder bat mich, nachfolgenden Zusatz zur Stellungnahme einzusellen:
Der ÖJV will sich nicht mit Ruhm bekleckern, doch er will dieses völlig unsachliche Bild so nicht in Der Öffentlichkeit stehen lassen. Mit Eitelkeiten hat das nichts zu tun, eher mit Selbstschutz.
Dass die gesamte Jagd darunter leidet, ist uns bewusst. Aber: Der BJV hat damit angefangen, den ÖJV, der mit dieser Jagd nichts zu tun hat, in diesem Zusammenhang in den Dreck zu ziehen.
Vielleicht wird das der Auftakt, so manchen alten Zopf abzuschneiden? --- Der ÖJV jedenfalls hat keine Angst davor.
Dr. W. Kornder
(Vorsitzender des ÖJV Bayern)
5.2.09
Wegen Überalterung den Zuschlag bei der Jagdverpachtung nicht erteilt
Dass es mit dem Altersdurchschnitt unserer Jägerschaft in vielen Kreisjägerschaften nicht zum besten steht, ist hinlänglich bekannt.
Das Durchschnittsalter der Jagdpächter ist aber oft noch viel höher als der Durchschnitt der Jägerschaft selbst. Wenig bejagte Reviere, Überhege und die Zunahme an Wildschäden sind die Folge.
Ein wesentliches Problem bei der momentanen Schwarzwildüberpopulation sind überalterte Jagdpächter, die viel Kirren, aber wenig oder gar nicht mehr jagen. Selbst bei der Freigabe von Abschüssen an Jungjäger wird geknausert oder die Freigabe unterbleibt gänzlich.
Als erstes hat eine Gemeinde in der Schweiz daraus die Konsequenzen gezogen und den Zuschlag an die bisherige Jagdgemeinschaft versagt, mit der Begründung von Überalterung und zu hohem Wildschaden durch Überhege. Zudem sollen jüngeren Jägern die Möglichkeit der Jagdausübung eingeräumt werden.
Ein Beispiel, was in Deutschland schnell Schule machen könnte, wenn eine oft völlig überalterte Pächtergeneration sich in einigen Kreisjägerschaften weigert, die Schwarzwildbestände auf ein verträgliches Maß zu reduzieren.
waidmannsheil
Euer
stefan
Von der Zuschlagsverwehrung der bisherigen Jagdpächter berichtet das Onlinmagazin "Züricher Unterländer"
Jagdgesellschaft verliert nach 40 Jahren ihr Revier an fünf jüngere Unterländer
«Alte» Jäger haben ausgeschossen
Der Hochfelder Gemeinderat nimmt der Jagdgesellschaft Strassberg ihr Revier weg. Die Gesellschaft sei überaltert und habe nicht genug gegen Wildschäden gekämpft.
Kathrin Morf
"Ich merkte schnell, dass irgendwas nicht stimmt. Niemand konnte mir in die Augen sehen", erinnert sich Bruno Hildenbrand. Am Dienstag wollte er die Jagdpacht für das Hochfelder Revier, in welchem er seit nunmehr 40 Jahren die Flinte anlegt, für weitere 8 Jahre ersteigern.
Er und seine Kollegen waren bereit, den Höchstbetrag von 4725 Franken jährlich hinzublättern. "Ist dies der Fall und liegen keine Jagd-Vergehen vor, ist es höchst unüblich, die Pacht nicht der bisherigen Gesellschaft zu vergeben", betont Hildenbrand.
Der Hochfelder Gemeinderat sprach das Revier aber fünf anderen Unterländern zu. "Unsere Gesellschaft sei überaltert, sagten sie", erzählt Hildenbrand, "wir sind aber nicht zu alt zum Jagen." Die Gemeinde will Jungen eine Chance geben. Ausserdem seien die Bauern unzufrieden, weil die bisherigen Pächter nicht genug gegen Wildschäden getan hätten.
Laborkönig Dr. Bernd Schottdorf will seinen Jagdschein wiederhaben
Den Jägern sagt der Name nicht viel. In Ärztekreisen ist er bekannt, wie der sprichwörtliche "bunte Hund".
Laborkönig Dr. Bernd Schottdorf, angeblich Europas größter Laborbetreiber, steht mal wieder vor Gericht.
Unter der Überschrift: " Dr. Bernd Schottdorf – ein Laborbetreiber gegen alle // Der Platzhirsch des deutschen Labors ist angeschossen" berichtet das Onlinemagazin "Ärztliche Praxis" über Dr. Schottdorfs rechtliche Verfehlungen.
Doch diesmal will nicht die Staatsanwaltschaft etwas von ihm, sondern Dr. Bernd Schottorf will was vom Amt, nämlich seine Jagdschein wiederhaben.
Den Laborkönig hatte ein Amtsrichter wegen Vorteilsgewährung zur Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 5000 Euro verurteilt, weil er einem Staatsanwalt ein privates Darlehen gewährte, womit der Mediziner 450 000 Euro in die Staatskasse zahlte. Aber auch der Jagdschein und die Waffenbesitzkarte wurden eingezogen.
Nun klagt Dr. Schottdorf mit seinem Anwalt Peter Gauweiler vor dem Verwaltungsgericht auf Wiedererlangung des Rechts , die Jagd auszuüben.
waidmannsheil
Euer
stefan
Vom Prozessauftakt berichtet das Onlinemagazin der Augsburger Allgemeinen
Schottdorf will wieder jagen
03.02.2009
Augsburg (peri) - Deutschlands wohl bekanntester Labormediziner Bernd Schottdorf liegt erneut im Clinch mit der Justiz. Diesmal allerdings nur wegen eines Hobbys. Der 68-Jährige würde gerne wieder zur Jagd gehen.
Nach einer Verurteilung wegen Vorteilsgewährung hatte das Landratsamt Augsburg seinen Jagdschein und die Waffenbesitzkarte eingezogen. Gegen beides klagt der Mediziner vor dem Verwaltungsgericht. Gestern trafen sich die Parteien zu einem Gütetermin.
Schottdorf, der selbst zur Verhandlung mit Anwalt Peter Gauweiler erschien, ließ danach offen, ob er die Klage aufrechterhält.
Die Rechtslage ist an und für sich klar. Wird ein Angeklagter zu einer Strafe von mehr als 60 Tagessätzen verurteilt, erfolgt der Einzug der Waffenbesitzkarte automatisch. Pikanterweise hatte der Labormediziner einem früheren Staatsanwalt, der gegen ihn ermittelt hatte, privat ein Darlehen gewährt. Dies wurde publik und ein Amtsrichter verurteilte Schottdorf wegen Vorteilsgewährung zur Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 5000 Euro, womit der Mediziner 450 000 Euro in die Staatskasse zahlte. Außerdem ermittelt gegenwärtig die Augsburger Staatsanwaltschaft gegen ihn. Er steht unter dem Verdacht des „gewerbsmäßigen Bandenbetrugs“. Grund genug für das Landratsamt, Schottdorf die gesetzlich geforderte Zuverlässigkeit abzusprechen.
4.2.09
Bundesregierung kommentiert den "Bericht zur Lage der Natur"
Eigentlich müßten wir stolz sein: Der Uhu, der Schwarzstorch der Wanderfalke und der Seeadler sind von der roten Liste der gefährdeten Tier gestrichen worden, weil sich ihre Bestände erfreulich erholt haben.
Doch Anlass zur Freude gibt es wenig, schließlich stuft man laut "Bericht zur Lage der Natur" 75% der Biotope als gefährdet ein.
Zwar sellt die Bundesregierung 125.000 ha für Naturschutzgebiete zur Verfügung, aber im Verhältnis zur Gesamtgröße der Bundesrepublik eine verschwindend kleine Fläche.
Ziel muss es sein, nicht weitere Insellösungen zu schaffen, sondern auch auf den nicht explizit ausgewiesenen Flächen einen Zustand zu erreichen, in denen Natur und Mensch ebenso harmonisieren, wie sie die Auflagen von Naturparks vorsehen.
waidmannsheil
Euer
stefan
Über die Stellungnahme der Bundesregierung Zum bericht über die Lage der Natur berichtet das Onlinemagazin des Nachrichtensenders n-tv:
Mittwoch, 4. Februar 2009
Alarmierende Lage
Biotope in Gefahr
Ungeachtet kleiner Erfolge hält die Bundesregierung den Zustand der Natur und die Entwicklung der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten weiterhin für alarmierend. Etwa 75 Prozent der Biotope in Deutschland seien nach der Roten Liste von 2006 gefährdet, betont die Bundesregierung nach Vorlage des "Berichts zur Lage der Natur" im Bundeskabinett. Es gebe aber auch Erfolge, berichteten Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) und Regierungssprecher Ulrich Wilhelm: Seeadler, Wanderfalke, Schwarzstorch und Uhu seien erstmals wieder von der Roten Liste genommen worden, weil ihr Bestand wieder zugenommen habe. "Wir können uns auf unseren Erfolgen (aber) nicht ausruhen", betonte Gabriel.
"Uns bleibt eine Menge zu tun"
In dieser Legislaturperiode sei der Naturschutz in Deutschland stark voran gebracht worden. "Wir haben die richtigen politischen Entscheidungen im Naturschutz getroffen aber es wurde auch allerhöchste Zeit energisch zu handeln. Und uns bleibt noch eine Menge zu tun", sagte Gabriel. Im Herbst 2007 hatte das Umweltressort erstmals eine Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt vorgelegt. Sie werde mittlerweile weltweit als vorbildlich angesehen.
Zur langfristigen Sicherung für den Naturschutz stellt die Bundesregierung derzeit 125 000 Hektar an Bundesflächen den Ländern, Naturschutzverbänden oder Umweltstiftungen zur Verfügung. Mit den National- und Naturparken, Biosphärenreservaten und mit dem Nationalen Naturerbe sei Deutschland für den Naturschutz gut aufgestellt, sagte Gabriel. "Unbefriedigend ist aber nach wie vor der Naturzustand in der allgemeinen Agrarlandschaft. Hier müssen wir Schutz und nachhaltige Nutzung stärker miteinander verknüpfen."
Führungsrolle im Naturschutz
Im weltweiten Naturschutz habe Deutschland eine Führungsrolle übernommen. "Die Weichen hierfür wurden bei der UN- Naturschutzkonferenz im Mai 2008 in Bonn gestellt." So habe sich die Bundesregierung bereiterklärt, zusätzlich eine halbe Milliarde Euro bis 2012 sowie eine halbe Milliarde Euro jährlich ab 2013 für den Schutz von Wäldern und anderen bedrohten Ökosystemen in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen.
Schonzeit beim Schwarzwild in den gefährdeten Gebieten in NRW aufgehoben
Um die Ausbreitung der Schweinepest zu verhindern, wurden in den gefährdeten Gebieten in Nordrhein-Westfalen die Schonzeit für Schwarzwild, die am 1.2.2009 begonnen hätte, aufgehoben.
Ziel der Landesregierung ist es, den Bestand an Schwarzwild auf 2 Stück/100 ha zu reduzieren.
Eine längst überfällige Entscheidung. Aber die Beschränkung der Jagdzeit über den 1.2. hinaus nur auf die gefährdeten Gebiete greift zu kurz, die Bejagung hätte landesweit genehmigt werden müssen. Zudem sollte ein generelles Kirrverbot erlassen werden, aber scheinbar konnte sich der Landesumweltminister Uhlenberg in diesem Punkt nicht durchsetzen.
waidmannsheil
Euer
stefan
Über die verlänegerung der Jagdzeit auf Schwarzwild berichtet das Onlinemagazin des Kölner Stadtanzeigers:
Den Frischlingen an den Kragen
Von Malte Ewert 03.02.09
Nach dem Gespräch zwischen Landesumweltminister Uhlenberg und Vertretern der Kreise, der Jägerschaft und der Landwirte soll nun die Schonzeit für Wildschweine aufgehoben und auch Frischlinge verstärkt gejagt werden dürfen.
Rhein - Berg / Oberberg -
Mit noch härteren Bandagen soll ab sofort gegen die Schweinepest vorgegangen werden. Bei einem Spitzengespräch beim Düsseldorfer Landwirtschaftsminister einigten sich Vertreter der drei betroffenen Kreise Rhein-Berg, Rhein-Sieg und Oberberg mit Ministeriumsvertretern und Jägerschaft auf drei konkrete Maßnahmen:
Frischlinge sollen verstärkt bejagt werden. Bisher waren die Jungtiere der Wildschweine und auch ihre Mütter von den Jägern verschont worden, sofern man davon ausgehen musste, dass die Bachen noch mit der Aufzucht beschäftigt sind. Der Einsatz von Frischlingsfallen wurde genehmigt.
Die Schonzeit für Wildschweine wird im gefährdeten Bezirk aufgehoben. Ab den ersten Februartagen hätte nämlich eigentlich kein Schwarzwild mehr geschossen werden dürfen. Minister Eckhard Uhlenberg hat vorgegeben, dass der Bestand auf zwei Stück Schwarzwild pro 100 Hektar verringert werden soll. Mit Wärmebildkameras soll die Verbreitung erfasst werden.
Es werden zahlreiche Wildsammelstellen im Bergischen eingerichtet. Kein Jäger soll ein erlegtes Tier mehr als 20 Kilometer weit transportieren müssen. Hintergrund dieser Anweisung ist die Gefahr, dass der Pest-Erreger an Kleidung, Schuhwerk oder Autoreifen haften bleiben kann und so möglicherweise vom Menschen über weite Strecken mitgeschleppt wird. Pro erlegtes Tier soll eine Anlieferprämie von 25 Euro gezahlt werden.
Bei diesem als „Schweinepestgipfel“ bezeichneten Gespräch im Landwirtschaftsministerium, an dem 60 Personen teilnahmen, wurde erneut klar, wie teuer der Ausbruch der Seuche werden kann, wenn sie auf die Hausschweinbestände übergreift. Von Millionenkosten war die Rede. Uhlenberg: „Wir müssen alles tun, damit das Infektionsgeschehen nicht überspringt.“ Mit den Jägern sei deshalb sogar eine „intensive landesweite Bejagung verabredet worden“. Eine Fütterung von Schwarzwild soll weitgehend unterbleiben.
Der Landesjagdverband bot an, Informations- und Schulungsveranstaltungen für die Jägerschaft abzuhalten. Uhlenberg: „Die meisten Jäger sind sich ihrer Verantwortung bewusst. Dennoch müssen wir die Aufklärung verstärken und die Jäger noch mehr sensibilisieren.“
3.2.09
Zum Für und Wider der Fallenjagd
Es ist schon verhext.
Da fordern die Naturschützer wegen einer scheinbar unsachgemäßen Benutzung einer Marderfalle ein generelles Verbot der Fallenjagd.
Doch wie kann der explodierenden Ausbreitung der Marderhundpopulation in den nördlichen Bundesländern Einhalt geboten werden?
Wie bejagt man ein rein nachtaktives Tier, das sich mit atemberaubender Geschwindigkeit ausbreitet und sogar den Fuchs als Nahrungskonkurrenten verdrängt, wenn nicht mit der Falle?
Nun mehren sich sogar Stimmen bei den Naturschutzorganisationen, dass gegen den Marderhund etwas unternommen wird, sonst bedroht er seltene Vogelarten.
Man vermutet sogar, dass die erfolglose Bruttätigkeit des Seeadlers in Schleswig-Holstein in einem Zusammenhang zu den gesichteten Marderhundspuren steht, die man am Horst gefährtet hat. Dass die meisten Marderhunde zudem mit der für die unsere Hunde gefährliche Staupe infiziert sind, macht seine Verbreitung noch problematischer.
Vom Problem des Marderhundes im Norden Deutschlands berichtet das Onlinemagazin des Hamburger Abendblatt.
Kletterschutz am Adlerhorst in Haseldorf
Auch der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) ist "nicht begeistert" vom Vordringen des Marderhundes und des Waschbären, so Nabu-Sprecher Hans Ewers. Ob der Vormarsch der neuen Arten durch die Jagd reguliert werden kann, bezweifelt er allerdings. Schon die Fuchsbejagung habe gezeigt, dass entstehende Lücken im Bestand schnell wieder von außen aufgefüllt werden. Die Fallenjagd gehöre allemal abgeschafft, so Ewers, da die Fanggeräte oft unsachgemäß aufgestellt werden und nicht gewährleistet sei, dass sich nicht auch andere Tiere darin verfangen. "Die sterben dann oft einen qualvollen und grausamen Tod." Erst einmal seien neuen Arten zu akzeptieren, müssten aber schon genau beobachtet werden, gerade im Hinblick auf die gefährdeten Bodenbrüter. Doch auch Vögel auf Bäumen sind in Gefahr. So seien rund um einen der Seeadlerhorste in Haseldorf Waschbär-Spuren entdeckt worden. Es sei nicht auszuschließen, so Ewers, dass die bisherige Brut-Erfolglosigkeit des Paares damit zusammenhänge. Ein rund zwei Meter hoher Kletterschutz am Baumstamm des Horstes soll den Adlern nun die nötige Ruhe geben.
Ein weiterer Artikel zum Thema im Onlinemgazin des Hamberger Abendblattes lautet:
Phänomen: Marderhund und Waschbär breiten sich immer stärker aus
Sie werden langsam zur Plage
Phänomen: Marderhund und Waschbär breiten sich immer stärker Die possierlichen Tiere bedrohen die am Boden brütenden Vogelarten und übertragen Staupe auf unsere Hunde
Sie sehen possierlich aus, sind als nachtaktive Tiere selten zu sehen - und werden auch im Kreis Pinneberg immer zahlreicher: Marderhund und Waschbär. Vor allem die Population der Marderhunde, die aussehen wie eine Mischung aus Hund und Kleinbär, explodiert förmlich - zu Lasten der heimischen Tierarten.
Den vollständigen Artikel kann man hier nachlesen.