8.6.09

Feste Wolfspopulation auch in Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg


Der Wolf ist auch im Norden Brandenburgs angekommen











Photo: B.Fischer
http://www.boehmerwaldnatur.at/wolf.htm








Als vor einigen Jahren ein festes Wolfsrudel in der Lausitz bestätigt wurde, waren die Medienberichte zahlreich. Diese Wolfspopulation im südöstlichen Zipfel der Bundesrepublik hat sich nicht nur gefestigt. Man kann mittlerweile von mehreren Rudeln sprechen, die die stabile Wolfspopulation in der Oberlausitz ausmachen.
Doch weitestgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit hat sich die Wolfspopulation in Brandenburg weiter ausgedehnt und man kann davon ausgehen, dass auch im Norden Brandenburgs und bald auch Mecklenburg-Vorpommern von einer festen Wolfspopulation ausgegangen werden kann.
Zumindest war das Thema "Wolfspopulation im Ruppiner Land" das beherrschende Thema auf dem Kreisjägertag in Zechlinerhütte, weshalb man als Referenten den Jäger Christian Berndt aus der Oberlausitz eingeladen hatte.

Vom Kreisjägertag in Zechlinerhütte und von der Wolfspopulation im Ruppiner Land berichtet das Onlinemagazin der Märkischen Allgemeinen.


waidmannsheil

Euer

stefan

KREISJÄGERTAG

Der Wolf ist angekommen


Sorge ums Gleichgewicht wächst

ZECHLINERHÜTTE Der Wolf ist auch im Ruppiner Land angekommen. Darüber waren sich die Jäger auf dem Kreisjägertag in Zechlinerhütte einig. Im Hotel „Haus am See“ sprachen am Sonnabend mehrere Referenten, darunter der Leiter des Forstamtes Alt Ruppin, Wolfram Hitzschke, Andreas Sidow von der Unteren Jagdbehörde des Landkreises und Christian Berndt, ein Jäger aus der Oberlausitz.
Berndt berichtete, dass der Wolf in der Lausitz bereits heimisch geworden ist. Er sprach von mehreren Rudeln und 50 bis 80 Wölfen. Die Population, so der Vorsitzende des Kreisjagdverbandes Niederschlesische Oberlausitz, mache den Jägern durchaus Probleme. Denn weil das Wild zunehmend den Schutz des Menschen suche, wage sich auch der Wolf näher an die Siedlungen. „Wir begrüßen den Wolf nicht – wir tolerieren ihn“, sagte Berndt. Wissenschaftler und Naturschützer würden davon ausgehen, dass die Anzahl der Wölfe auf 500 Tiere ansteigen könnte – die meisten davon würden wohl in den neuen Bundesländern bleiben. Es sei also besonders wichtig, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.

Für Reinhard Jacobi, den Vorsitzenden der Zechlinerhütter Jägerschaft, sind 500 Wölfe eine zu hohe Zahl. Er befürchte, dass das Gleichgewicht in der Natur leiden würde – zumal auf der Speisekarte der Wölfe neben Rehwild auch junges Rotwild, Mufflons, Schafe und Ziegen stehen. „Unsere Aufgabe ist es, den Schutz der Natur durch nachhaltige Nutzung zu sichern“, so Jacobi. Es sei wichtig, junge Jäger zu gewinnen, denn der Neuruppiner Jagdverband sei überaltert.

Entwarnung, was die Tierseuchen im Ruppiner Land betrifft, gab auf dem Kreisjägertag Ralf-Peter Roffeis vom Amt für Verbraucherschutz des Kreises. Weder Tollwut oder Blauzungenkrankheit noch Geflügel- oder Schweinepest seien im Moment problematisch. Lediglich der Befall des Fuchsbandwurmes sei festgestellt worden.


„Im Kreis gibt es 350 Jagdbezirke“, erklärte Andreas Sidow von der Unteren Jagdbehörde. Mit Hilfe der Jäger sei es gelungen, ein Jagdkataster zu erstellen. Dieses sei wichtig, um etwa bei einem Wildunfall schnell feststellen zu können, welcher Jäger oder Jagdpächter sich um das angefahrene Tier zu kümmern hat.

Nach dem ernsten Teil ihres Treffens nahmen die Jäger und ihre Gäste die ständige Ausstellung in der Jagdhütte in Augenschein. Neben präparierten Wildtieren und Vögeln sind dort zahlreiche Trophäen zu sehen. Einige Jäger, wie der Rheinsberger Revierförster Björn Plazikowski, versuchten sich als Bogenschützen. Andrang herrschte auch an der Laser-Schießanlage, wo die Treffsicherheit bei der Wildschweinjagd unter Beweis gestellt werden konnte. Die Naturwacht war mit einem Bastelstand für Kinder vertreten. (Von Jürgen Rammelt)


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