29.3.09

Das Lehrrevier des Jagdverein Lehrprinz e.V. in Liepe

Als ich mich im Herbst des vergangenen Jahres entschloss, ein Lehrrevier für den Jagdverein Lehrprinz e.V. in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern zu suchen, hatte ich nicht geahnt, wie schnell ich bei der Suche vorankomme.
Eigentlich war es nur die Faszination der Landschaft, die mich beim ersten Jungjägerseminar auf Usedom dazu bewogen hatte, hier jagdlich sesshaft zu werden.
Doch durch die große Begeisterung, die ich für meine Idee bei den ersten Kontakten wecken konnte, wurde die Suche nach einem Lehrrevier für Jungjäger beflügelt und so kann der Verein termingerecht zum 1.4.2009 der Öffentlichkeit sein erstes Lehrrevier vorstellen.
Da natürlich noch keine konkreten Berichte über die Jagd vorhanden sind, sollen nachfolgende Photos einen ersten Eindruck über die Einmaligkeit der Endmoränenlandschaft des südlichen Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin geben.

Hier die Vorstellung des Lehrreviers in Bildern:


Schiffshebewerk
Foto Dr. W. Lipps: In Sichtweite: Das Schiffshebewerk in Niederfinow

Das Lehrrevier umfasst den gemeinschaftlichen Jagdbezirk des Dorfes 16248 Liepe. Es liegt auf der Grenze zwischen der Schorfheide und der Uckermark im Niederoderbruch. Das ist etwa 10 km südlich von Chorin, direkt an der Oder und am Oder-Havel-Schifffahrtskanal. Das Dorf und die Straße von Eberswalde nach Oderberg teilen das rund 881 ha große Revier in zwei unterschiedliche Jagdbögen, Liepe I und Liepe II.

Kolbenhirsche im Mai
Foto Dr. W. Lipps, Kolbenhirsche im Mai

Die durchschnittliche Jahresstrecke beträgt rund 30 Stück Rehwild, über 40 Sauen und, im Rahmen eines Gruppenabschussplanes mit benachbarten Revieren, bis zu 4 Stück Rotwild. Auch Raubwild - u. a.Fuchs, Dachs, Marderhund, Waschbär - ist reichlich vorhanden. Besonders ergiebig ist die Jagd auf Enten.

Liepe I
Der Jagdbogen Liepe I im Norden ist um das alte Vorwerk des Dorfgutes herum gelegen. Es besteht überwiegend aus Weideflächen sowie Knicks, Buschwald, kleinen Waldstücken, kleinen Wasserflächen und teilweise bewaldeten Schluchten.

FrühlingI
FrühlingII
FrühlingIII
FrühlingIV
Fotos Dr. W. Lipps: Frühling in Liepe I

Es bildet eine Insel im Choriner Forst, so dass dort Rotwild und gelegentlich Damwild neben Rehwild und Sauen bejagt werden kann.

Liepe II
Der südliche Jagdbogen Liepe II liegt mitten im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin im Niederoderbruch. Er besteht aus einer ausgedehnten Bruchwiesenlandschaft, deren Wiesen nur ökologisch bewirtschaftet werden dürfen. Dieser interessante und mit zahlreichen Wasserläufen durchzogene Revierteil bietet ein ideales Biotop für Sauen und gutes Rehwild. Deshalb ist dort der Schwerpunkt der Jungjägerausbildung angesiedelt und bildet Liepe II den Kern des Lehrreviers des Lehrprinz e.V.. Seminarteilnehmer des Jagdvereins Lehrprinz e.V. werden außerdem Gelegenheit haben, in weiteren Revieren in Niederfinow und Groß Ziethen zu waidwerken.

Mit Kraftfahrzeugen kann der Jagdbogen Liepe II eigentlich nur über eine größere Brücke vom Dorf Liepe aus erreicht werden. Eine kleine Brücke am Schöpfwerk bietet einen weiteren Zugang von Bralitz aus. Allerdings ist der Weg nicht für den öffentlichen Verkehr zugelassen. Deshalb und der zahlreichen Gräben und Wasserläufe wegen, die Wege unvermittelt enden lassen, wird das Gebiet selten von Wanderern besucht und ist deshalb ungestört.

Schiffshebewerk im Winter
Kopfweide
Entwässerungsgraben
Saufährte
Liepe II im Winter (Fotos C. Wilms)

Einmalig als Bruchlandschaft ist das Revier ein begehrtes Ziel durchziehender und heimischer Wasservögel: Kranich, die seltene Wiesenweihe, Schrei- und Seeadler sowie der Eisvogel sind hier heimisch. Weitere Bewohner sind Biber, auf dessen Spuren man überall trifft, und Fischotter. Neben dem Jäger kommt somit auch der Naturliebhaber durch den Anblick zahlreicher Tiere, die es sonst nirgends mehr oder nur noch selten in Deutschland gibt, ganz auf seine Kosten.

Morgenstimmung
Morgenstimmung
Morgenstimmung
Fotos Dr. W. Lipps: Im Morgengrauen in Liepe II

Dichter Bewuchs alter Weiden entlang des Oder-Havel-Kanals birgt Sauen in großen Mengen. Eine Kinderstube der Sauen, ein früheres Gatter, das jetzt nicht mehr gegattert ist, wird vom Beständer für die Hege der Sauen besonders geschützt. Im weichen morastigen Untergrund mit ausgedehnten alten Weidenbeständen finden Sauen das ganze Jahr über ausreichend Deckung und Nahrung. Auf dem Weg in die ansehnlichen Maisfelder und auf die Kartoffel- und Rübenäcker des Nieder-Oderbruchs - vor allem in dem benachbarten gemeinschaftlichen Jagdbezirk Niederfinow, in dem die Lehrgangsteilnehmer ebenfalls Jagdgelegenheit erhalten - wechseln die Rotten durch das gesamte Revier. So können und müssen sie auch im Lehrrevier stark bejagt werden. Dementsprechend ist die Strecke im Jagdbogen Liepe II auch besonders gut.
Hiervon abgesehen ist der Jagdbogen ein ideales Einstandsgebiet für Rehwild. Jedem Seminarteilnehmer sollte es möglich sein, im Verlaufe einer Lehrgangswoche jedenfalls ein Stück Rehwild oder ein Stück Schwarzwild zu erlegen.
erlegte Sau
Wild am Haken
Arbeit in der Wildkammer
Fotos Dr. W. Lipps: Erlegtes Wild wird in der Wildkammer fachgerecht versorgt

Das Lehrrevier Liepe ist außerdem durch seine großen Wiesenflächen, die zum Teil beweidet, zum Teil aber auch gemäht werden, ideal für die Hundearbeit.
WasserarbeitI
WasserarbeitII
WasserarbeitIII
Apport am Wasser (Fotos C. Wilms)

Die Hunde können an zahlreichen Uferböschungen die Angst vor Wasser und dichtem Schilf verlieren, sowie Apport und Appell geübt und gefestigt werden. Es sind ferner Waldstücke vorhanden, in denen Fährtenstrecken gelegt werden, auf denen die Fährtenarbeit und die freie Verlorensuche gearbeitet werden kann.

Das Lehrrevier kann auf Wunsch gerne von den Seminarinteressenten vorab besucht und besichtigt werden.

Weitere Informationen zu den Preisen, den Seminarabläufen und der Unterbringung erhalten Sie bei:

Stefan Fügner
Am Bahnhof 3
16259 Falkenberg/Mark
email: jagdblog@gmail.com
Mobil: 0178/6141856
Festnetz: 033458/64247


waidmannsheil

Euer

stefan

15.3.09

Trauriger Fund: Erneut ein Seeadler mit Bleivergiftung verendet

Kaum zwei Wochen nachdem zwei Seeadler an einer Bleivergiftung verendet sind, wird erneut ein Seeadler gefunden, den scheinbar eine Bleivergiftung durch Geschoßfragmente verenden ließ.
Auch wenn der im April anstehende Kongress in Berlin über die Ursachen der Bleivergiftung von Seeadlern mehr Klarheit bringen wird, steht wohl schon jetzt fest, dass das Sterben auf Bleirückstände aus Jagdmunition zurückzuführen ist.
Anders ist es nicht zu verstehen, warum der hohe Anstieg immer im Winter zu verzeichnen ist, wenn die Jagd am intensivsten ausgeübt wird und die Seeadler besonders häufig verendetes Wild aufnehmen.


Über einen erneuten Fund eines bleivergifteten Seeadlers berichtet der NABU Brandenburg


Schon wieder vergifteter Seeadler gefunden

Jetzt reicht es! NABU fordert endlich Bleimunitionsverbot

Potsdam/Berlin. Es ist gerade einmal zwei Wochen her, dass zwei Seeadler aus Berlin und Brandenburg aufgrund von Bleivergiftungen verendet sind. Gestern wurde schon wieder ein bei Himmelpfort aufgefundener männlicher Altvogel in die Tierklinik Berlin-Düppel eingeliefert. Nach ersten Untersuchungen bestätigt sich der Verdacht auf Vergiftung durch Bleimunition, denn auf dem Röntgenbild waren eindeutig Geschossfragmente im Magen des Tieres zu erkennen.


Seit Jahren ist bekannt, dass sich Seeadler bei der Aufnahme des sogenannten "Aufbruchs", also Überresten von erlegtem Wild, an Blei vergiften, das aus der Jagdmunition stammt. Deshalb fordert der NABU seit langem, dass nur noch bleifreie Munition zugelassen wird. Wolfgang Mädlow, NABU Landesgeschäftsführer und Ornithologe: „Angesichts des dramatischen Anstiegs vergifteter Seeadler in diesem Winter ist es um so unverständlicher, dass das Brandenburgische Umweltministerium das 2005 für die Verwaltungsjagd ausgesprochene Verbot von Bleimunition im Sommer 2008 wieder aufgehoben und sogar in ein Verbot bleifreier Munition umgewandelt hat.

Seit Wintereinbruch werden zunehmend vergiftete Seeadler aus allen Bundesländern mit Seeadlervorkommen in die Berliner Tierklinik gebracht. Brandenburg ist mit über 130 Brutpaaren eines der seeadlerreichsten Bundesländer und hat daher eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Art. Bundesweit gibt es noch rund 500 Seeadlerpaare.


Weiter Infos auch unter:
www.NABU-Brandenburg.de
www.NABU.de


Rückfragen an: Wolfgang Mädlow, NABU Brandenburg, Tel: 0331 – 20 155 70

10.3.09

Vermenschlichung von Hunden

Hunde sind keine mit Pelzmänteln herausgeputzte Menschen. Und wer ihnen ihre Natur verweigert, tut ihnen großes Unrecht an.
(Jeanne Schinto)

9.3.09

Ein Apportierbock aus Biberfertigung

Dass das Niederoderbruch unter einer Überpopulation an Bibern leidet, erregt zunehmend den Zorn der Landwirte, sorgt er doch immer wieder für umgestürzte Weiden, die Wege versperren, Zäune zerstören und Kanäle und Gräben anstauen.

Den Jäger freut sich über die Arbeit des Bibers,sorgt er doch so für immer neue Feuchtgebiete, die wiederum dem Wild neuen Lebensraum bieten.

Dass der Biber aber auch brauchbares Nutzholz liefern kann, weiß ich erst seit letzter Woche. Schon mehrere Anläufe hatte ich unternommen, um einen Apportierbock zu kaufen, als ich bei einem Spaziergang mit Ajax einen Weidenknüppel aus dem Wasser zog, der vom Biber exakt für die Weiterverarbeitung zum Apportierbock vorgefertigt worden war. Beidseitig war er sauber spitz abgenagt worden und auf eine ideale Länge gefertigt.
Nur mit Säge und Stechbeitel wurde mittig noch die Grifffläche eingearbeitet und fertig war der Apportierbock "made by Biber".




Vom Biber angenagter Baumstamm.
Hier wird gerade ein Apportierbock für indische Arbeitselefanten gefertigt.











Photo:wikipedia







Das sichere Apportieren und Halten einer geklauten Futterschüssel eines Falkenberger Dorfköters ist bei DD Rüde Ajax gut gefestigt und zeigt, dass die Arbeit mit dem schweren Apportel aus Biberfertigung begonnen werden kann.




















Ajax greift und hält sicher den über 3 kg schweren Apportierbock "made by Biber"














Zum Ausprobieren des Apportierbockes geht es an einen Entwässerungsgraben im Niederoderbruch, wo die Biber über ein eigenes Testgelände verfügen, um die Qualität ihrer Apportierböcke vorzuführen.














Nach dem Werfen kommt das Kommando "Apport" und Ajax überquert den Graben....













.. und beginnt am andern Ufer mit der Suche...














...findet den Apportierbock und greift ihn...














... nimmt das Wasser erneut an...















...erreicht sicher das andere Grabenufer...















...und gibt ohne abzusetzen beim Führer aus.














Hundeführer , die einen Apportierbock aus Biberfertigung benötigen, melden sich bitte beim Jagdblog. Der Versand wird von mir übernommen. Die Biber haben mir eine weitere leistungsstarke, vor allem kostenfreie Produktion von Apportierböcken zugesichert, wenn wir Jäger uns im Gegenzug für eine weitere Schonzeit stark machen.


diesmal mit

biberheil

Euer

stefan

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?


Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

7.3.09

Das Vegetationsgutachten als Richtschnur

Es gibt wohl kein Thema, bei dem die Gemüter zwischen Jägern und Waldbesitzer derart hochkochen, wenn es um die Frage des Wildbestandes geht.
Für den Waldbesitzer, meist vertreten in der Person des Forstwirts, ist jedes die Naturverjüngung verbeißende Reh oder Hase ein Dorn im Auge.
Doch der Jäger, der eine Jagd pachtet, wünscht sich ein Revier, das sich durch Artenvielfalt und durch einen hohen Wildbestand auszeichnet.
Nun kann es nicht sein, dass der Waldbesitzer das Geld, das er für die Jagdpacht einnimmt, gleich wieder für Gatterungen und Junganpflanzungen ausgeben muss, nur damit der Jäger einen wildreiches Revier vorfindet.
Eine wirtschaftlich vertretbarer Waldbau, der auf weitestgehend kostenlose Naturverjüngung setzt, muss das Ziel in der Zukunft sein.
Trotzdem muss noch Platz für das Wild vorhanden bleiben, schließlich wollen wir alle einen nachhaltig wirtschaftenden Waldbau und eine nachhaltige Bejagung des heimischen Wildes.

Obwohl beide, der Forst und der Jagdbetreib dem Nachhaltigkeitsgedanken folgen, sind bei der Umsetzung der partikulären Interessen der jeweils einzelnen Gruppe der Konflikt vorprogrammiert.

Natürlich können die aufwendigen Vegetationsgutachten keine genauen Angaben liefern, wie hoch das Missverhältnis von Waldfläche zu Wildbestand ist, aber es ist eine Richtschnur, an der die Parteien sich beim Aufstellen der Abschußpläne orientieren können.

Eine interessanten Bericht über die Funktion und die Aufgabe von Vegetationsgutachten liefert das Onlinemagazin der Hallertauer Zeitung:


waidmannsheil

Euer

stefan


Ein weiterer Bericht zum Thema Vegetationsgutachten: Regiejagd statt Jagdverpachtung


Wildbestand und Waldverjüngung muss kein unlösbarer Zielkonflikt sein


Mainburg/Kelheim. Ein neutraler Wegweiser zur Situation der Waldverjüngung soll das forstliche Gutachten sein, über das das Amt für Landwirtschaft und Forsten Abensberg jetzt im Wald bei Hienheim informiert hat. Die Verbiss-Situation wird dafür an verschiedenen Knotenpunkten erfasst.

Die Ausgangslage zur Erstellung des Vegetationsgutachtens, für das die amtlichen Förster in den nächsten Wochen ausschwärmen, ist einfach erklärt: Im Wald leben Rehe, und die fressen gerne junge Bäume. Viele Rehe fressen viele junge Bäume. Aber was genau denn viele Rehe sind, daran scheiden sich oft die Geister.


Jäger und Waldbesitzer sehen die Definition dessen, was an Wildbestand für den Wald ideal ist, oft unterschiedlich. Und so soll das forstliche Gutachten zur Situation der Waldverjüngung ein neutraler Weiser sein. "Ziel des Gutachtens ist es, durch einen sachgerechten Wildstand die Waldverjüngung aufkommen zu lassen", formulierte Nikolaus Ritzinger, neuer Leiter des Bereiches Forsten am Amt für Landwirtschaft und Forsten Abensberg.

Gut 35 Jäger, Waldbesitzer und Vertreter der Jagdgenossenschaften waren der Einladung in ein Waldstück bei Hienheim gefolgt, um sich die diesjährigen Aufnahmekriterien erklären zu lassen. Alle drei Jahre müssen die Forstbeamten die Situationsaufnahme zur Verbissbelastung zeitgleich in Bayern nach einem festgelegten Schema vornehmen.

Dazu, so erläuterte Förster Hubert Beslmeisl, wurde ein fiktives Gitternetz über den Freistaat gelegt. Für die sechs Hegegemeinschaften im Landkreis Kelheim geben etwa 30 bis 40 solcher Schnittpunkte je Hegegemeinschaft einen Anhalt für die Verbissbelastung in den Landkreisregionen. "Da kann es vorkommen, dass in manchen Jagdrevieren überhaupt keine Aufnahmepunkte liegen, aber für die jeweilige Hegegemeinschaft ist der Aussagewert dennoch repräsentativ", erläuterte Beslmeisl die Ansicht der Statistiker.

Auf einer nahen Verjüngungsfläche mit zahlreich stehendem Baumnachwuchs zeigten Ritzinger und Beslmeisl die Details der Erfassung. Beslmeisl wählte diese zum Knotenpunkt nächstgelegene Jungwuchsfläche und pflockte eine mindestens 50 Meter lange gerade Linie mit fünf Fluchtstäben ab.

An jedem dieser Stäbe werden die nächsten 15 Forstpflanzen mit einer Mindesthöhe von 20 Zentimetern gesucht. Danach wird festgestellt, ob sie verbissen sind oder Fegeschäden aufweisen. Anhand der Verbisszahlen und der maximalen Entfernung der Pflanzen zum Stab kann die Bestockung der gesamten Fläche und die Höhe des Verbisses berechnet werden.

Die Ergebnisse dieser flächigen Aufnahmen werden zentral ausgewertet und den Jägern wie den Jagdgenossen zur Stellungnahme zugeleitet. "Die Jagdgenossenschaften sollen mit ihren Jägern besprechen, wie die Verbisssituation in ihren Revieren behandelt werden soll", ist dazu der Wunsch von Ritzinger. Erst danach wird das Gutachten erstellt und den Landratsämtern überlassen. Die Jagdbehörden dort setzen dann den Rehwildabschuss für die einzelnen Reviere fest.

Die Frage von Jäger Hans Pause, wozu denn die teueren Gutachten seit 1986 erstellt werden, wenn die Umsetzung ohnehin zwischen Jägern und Waldeignern stattfindet, schien nicht unberechtigt. "Erst durch diese Gutachten ist die Diskussion über die Verbissbelastung in Gang und damit Bewegung in die Sache gekommen.

Seither hat der Laubholzanteil im Landkreis deutlich zugenommen", argumentierte Ritzinger. Auch Kreisjagdberater Albert Blüml sieht das Verfahren als hilfreiche Einrichtung, bei der die Interpretation wichtig ist. "Die Akzeptanz bei den Jägern könnte allerdings besser sein. Man muss auch ihre Bedürfnisse sehen", räumte er jedoch ein.

6.3.09

Informationsveranstaltung LJV Nordrhein-Westfalen zur Schweinepest

Mehrere Fälle von Schweinepest haben nicht nur in der Jägerschaft, sondern auch bei den Landwirten zu großer Sorge geführt.

Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen lädt deshalb am

10.März 2009 um 19.00 Uhr nach Sondern in die Biggeseehalle

ein.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung, Landesbetrieb Wald und Holz statt.

Über die anberaumte Informationsveranstaltung berichtet das Onlinemagazin der Siegener Zeitung:


1000 Jäger werden erwartet

Sondern - Überregionale Informationsveranstaltung zur Schweinepest / Große Angst herrscht


Aufklärungsarbeit und das Erarbeiten von Strategien gegen die Ausbreitung der Seuche stehen am
10. März im Vordergrund.

Der Landesjagdverband (LJV) veranstaltet am Dienstag, 10. März, in Kooperation mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und der Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung, Landesbetrieb Wald und Holz, in der Biggeseehalle in Sondern ab 19 Uhr eine überregionale Informationsveranstaltung zur Schweinepest. Etwa 1000 Jäger werden hierzu erwartet. Unter der Leitung von LJV-Vizepräsidenten Ralph Müller-Schallenberg referiert Dr. Birgit Jahn vom LANUV über die Ausgangslage bei der Schweinepest. Dr. Michael Petrak, Forschungsstelle für Jagdkunde und Wildschadenverhütung, informiert über den Themenkreis Schweinepest und Jagd, während Revieroberjäger Peter Markett jagdpraktische Erläuterungen an die Jägerinnen und Jäger weitergibt.
Die im Rhein-Sieg Kreis, im Rheinisch-Bergischen Kreis sowie in Rheinland-Pfalz im Grenzbereich zu NRW bei Wildschweinen nachgewiesene klassische Schweinepest ist eine hochansteckende, in unregelmäßigen Abständen immer wieder auftretende Viruserkrankung.
Große Angst herrscht in Kreisen der Landwirtschaft vor einem Überschwappen der Seuche auf die großen Schweinemast- und Zuchtbetriebe – ein Supergau für eine ganze Region. Schweine könnten über einen längeren Zeitraum nicht vermarktet werden, Sperrgebiete würden eingerichtet, unzählige Tiere müssten gekeult werden, bäuerliche Existenzen wären gefährdet.
Vor diesem Hintergrund dient die Informationsveranstaltung dazu, neben der notwendigen Aufklärungsarbeit Strategien weiterzugeben, die ein Absenken der hohen Wildschweindichte mit jagdlichen Mitteln zum Ziel hat. »Um Missverständnissen vorzubeugen: Die Jäger sind nicht schuldig für das Auftreten der Schweinepest, es liegt jedoch in ihrem Interesse, als Partner der Landwirte auch für deren wirtschaftliche Interessen Flagge zu zeigen und überhöhte Schwarzwildbestände zu reduzieren«, bezieht die Kreisjägerschaft »Kurköln« Olpe eindeutig Stellung. Je höher nämlich der Wildschweinbestand, desto größer die Gefahr, dass infizierte Tiere mit Artgenossen in Kontakt treten und die Seuche verbreiten. Eine weitere zielführende Maßnahme, die Impfung der Wildschweine über Köder, ist bereits in den gefährdeten Gebieten – beispielsweise den Kommunen Olpe, Drolshagen und Wenden – angelaufen (die SZ berichtete).
Die Ursachen für die Explosion der Schwarzwildbestände sind vielfältig. Die Lebensbedingungen der Schwarzkittel sind laut LJV durch die Landwirtschaft, z.B. durch die erhebliche Ausweitung des Maisanbaus, optimiert worden.
Milde Winter haben zu einer weitaus geringeren Frischlingssterblichkeit geführt, häufige Mastjahre, wodurch selbst Frischlinge schon geschlechtsreif wurden, ließen die Wildschweinpopulation stark anwachsen. Die durch den Klimawandel bedingten schneearmen Winter verhinderten langfristig eine erfolgreichere Bejagung – alles Faktoren, die den Jägern nach eigenen Angaben letztlich nicht anzulasten sind.

5.3.09

Der Hund, das beste Geschäft des Menschen

Wir schenken unseren Hunden ein klein wenig Liebe und Zeit.
Dafür schenken sie uns restlos alles, was sie zu bieten haben.
Es ist zweifellos das beste Geschäft, das der Mensch je gemacht hat.

R.A. Caras

Der Jagdterrier, das etwas andere Rasseportrait

von Robert Hoffmann

Stellen Sie sich einmal vor, Sie betreten abends eine Bar. Ihre Laune ist blendend, Sie fühlen sich begehrenswert, attraktiv, charmant, voller Esprit. Sie schauen sich um und dann sehen Sie SIE. Die ultimative Traumfrau. (Leserinnen ersetzen das „Sie“ bitte durch „Ihn“) Sie zaubern Ihr bestes Lächeln ins Gesicht, laden sie zu einem Drink ein und Sekunden später verfallen Sie schlagartig aus Ihrem Hochgefühl in tiefste Depression. Denn Ihnen wird mit schonungsloser Nonchalance klar gemacht, dieses Top – Model mit zwei Doktortiteln spielt in einer ganz anderen Liga als Sie. Jeder Annäherungsversuch kann nur mit einer Katastrophe enden.
Sie haben diese Katastrophe nie erlebt? Sie besuchen keine Bar, keine Diskothek? Kein Problem, dann verlieben Sie sich doch einfach in einen Jagdterrier.

Macht man sich von Rassebeschreibungen frei, die meistens doch etwas "kundenorientiert" formulieren, sondern sieht den Jagdterrier wie er ist, kommt man zu der Erkenntnis, daß diese Rasse nichts, aber auch absolut nichts in Nichtjägerhaushalten zu suchen hat.
Der Jagdterrier will jagen, will packen, will Beute machen. Bekommt er diese Arbeit nicht, sucht er sich 14 bis 18 Stunden täglich Ersatzbeschäftigungen, die meistens nicht mit den Vorstellungen des Halters konform gehen, von denen der Jagdterrier aber nicht abzubringen ist. Versucht man das trotzdem, ist meistens die Hose oder der Ärmel kaputt. Was da drin steckt, häufig auch. Härtere und schmerzunempfindlichere Hunde als Jagdterrier habe ich nie gesehen. Treulosere auch nicht. Sie halten sich ihre Menschen nur, um von Jagd zu Jagd transportiert zu werden und weil sie die telefonischen Einladungen nicht selbst annehmen können.
Die sprichwörtliche Härte der Terrier ergibt sich aus ihrem hauptsächlichen Betätigungsfeld. Der Jagdterrier wird vorwiegend bei zwei Arbeiten eingesetzt, nämlich beim Sprengen, also der Baujagd, und bei der Jagd an Schwarzwild. Bei der Sprengerei zeigt er wesentliche Unterschiede zum dabei ebenfalls eingesetzten Teckel: Der Teckel jagt unter Tage an Fuchs, selten am Dachs, da der Dachs den Teckel einzugraben vermag. Teckel machen unter Tage solange Krach, bis der Fuchs den Bau verlässt. Falls der Fuchs die schützende Burg überhaupt nicht verlassen will, kann es auch zu gelegentlichen Raufereien kommen. Dem Jagdterrier ist egal, ob er an Fuchs oder Dachs jagt. Er wird höchst selten vom Dachs eingegraben, denn i.d.R. lebt der Dachs nicht mehr lange genug, um seinen Gegner einzugraben. Findet der Jagdterrier im Bau einen Fuchs und der verlässt nicht sofort seinen Bau, ist es meistens um ihn geschehen.
An Sauen ist es ähnlich. Während Stöberhunde wie Bracke, Spaniel oder Wachtel einzeln arbeiten und Wild vor die Schützen bringen, neigen Jagdterrier zum Beischlagen, also zu gemeinschaftlichem jagen, und stellen Sauen deshalb mehr oder weniger regelmäßig. Damit ist der Hundeführer gezwungen, den vielen eine Sau stellenden Hunden zu helfen und die Sau zu erlegen. Dass er dabei von den Hunden gelegenlich mit der Sau verwechselt wird, ist selbstverständlich und macht das ganze nicht unbedingt reizvoller.
In der Haltung verlangt der Jagdterrier Konsequenz, vor allem, wenn kleine Kinder im Haus sind. Dann verlässt entweder der Jagdterrier konsequenter Weise den Zwinger nicht oder der hoffnungsvolle Nachwuchs bleibt konsequenter Weise im Kinderzimmer. Anders wäre es mir jedenfalls zu gefährlich. Auch zwischen HF und Hund ist Konsequenz erforderlich: Nachdem der Hund morgens wach wurde, verlangt er vom HF die Konsequenz, sofort und unmittelbar zur Jagd zu gehen. 7 Tage in der Woche, 365 im Jahr. Weniger ist dem Hund zu wenig.
In der Führung ist der Jagdterrier problematischer als die meisten anderen Rassen. Mit Zwang geht gar nichts, denn Schmerz interessiert den Jagdterrier nur insoweit, dass er das/den entfernt, der ihm Schmerz verursacht. Also muss man ihn locken und verführen. Wer genug Sauen im Revier hat, kann das, indem er dem Hund jeden Tag eine spendiert. Andernfalls wird `s schwierig, denn - s.o. - etwas anderes als schlafen, fressen oder jagen kommt für Jagdterrier überhaupt nicht in Frage. Er ist durch und durch Profi.
Nun könnte man meinen, alle Jagdterrier seien verrückt. Das ist zweifellos nicht so. Es soll welche geben, die annähernd normal sind, nur, ich habe in rund 40 Jagdjahren keinen gesehen. Aber man soll die Hoffnung ja nicht aufgeben. Die Jägerei kennt die Probleme des Jagdterriers, anders ist das vehemente Zunehmen des Westfalenterriers nicht zu erklären, denn diese Kreuzung aus Jagdterrier, Lakeland - und Foxterrier zeigt die Nachteile des Jagdterriers hinsichtlich Unführigkeit und Schärfe nicht so ausgeprägt. Sehr viele Hundeführer sind inzwischen auf diese Neuzucht umgestiegen und sehr zufrieden. Als Familienhund ohne jagdliches Arbeitsfeld sind sie aber genau so ungeeignet.
Verschlägt es einen Jagdterrier in einen Nichtjägerhaushalt, potenzieren sich die Probleme. Aus dem Schwererziehbaren wird ein unzufriedener Schwersterziehbarer. Die Folgen sind jedem klar. Deshalb sollte die Unterbringung bei Nichtjägern in jedem Fall nur eine vorübergehende sein. Ein Hundeleben hält 10 bis 15 Jahre und 10 bis 15 Jahre einen Triebtäter im Hause zu haben, ist der erspriesslichsten Zustände keiner.
Nun wird garantiert irgend jemand kommen und dagegen halten, ich würde übertreiben. Der kennt dann jemanden, der einen weiß, dessen Schwester einen Schwager hat, der vor vielen Jahren einen Jagdterrier als Familienhund besaß und in Frieden und Eintracht lebte. Ich nehme das dann mal so hin, aber sehen möchte ich es schon gerne. Gäbe es diesen Jagdterrier tatsächlich, nähme ich ihn und seinen Besitzer mit zur Drückjagd, zeigte beiden eine Sau und dem HF würden die Nichtigkeiten seiner pädagogischen Bemühungen sofort klar. Die Uhr der Erziehung würde schlagartig wieder auf Null gedreht.

Sollten Ihnen also jemals eines dieser zwei – oder vierbeinigen Top – Models begegnen, verzichten Sie auf jeden Annäherungsversuch. Wenn `s gar zu schwer fällt, bestellen Sie sich lieber einen Underberg. Das kommt erheblich billiger und der bittere Nachgeschmack hält nicht so lange an.


Der Beitrag erschien erstmalig auf der Homepage des Jagdhundhilfevereins Krambambulli e.V.


Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?


Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

3.3.09

Ein Jäger ohne Hund ist wie eine Leiter ohne Sprossen

Mancher tut sich als Jäger kund,
als Weidmann unverdrossen,
doch gleicht der Gute ohne Hund
der Leiter ohne Sprossen!

Das JagdBlog privat

Es hat sich mittlerweile bei den Lesern des JagdBlogs herumgesprochen, dass ich die Bergstraße verlassen habe und mich fast 700 km weiter, im nordöstlichen Brandenburg, genauer in Falkenberg/Mark niedergelassen habe.
Der Ort liegt im südwestlichsten Zipfel des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin und liegt zwischen Eberswalde und Bad Freienwalde an der Bahnlinie Eberswalde -Frankfurt/Oder.

Nun brodelt die Gerüchteküche, weil niemand so recht meine Beweggründe kennt, weshalb ich den Umzug vorgenommen habe und viele möchten wissen, weshalb ich in die Einsamkeit Nordostdeutschland gezogen bin.
Viele Leser vermuten, dass ich als Bewunderer des alten Reichskanzlers Otto von Bismarck genau das tue, was auch er überlegte, als das Deutsche Reich in einer schweren Finanzkrise steckte und sich Weltuntergangsstimmung breit machte.
In seiner Verzweiflung sagte von Bismarck:"Wenn die Welt untergeht, dann gehe ich nach Mecklenburg-Vorpommern"
Auf die Frage, warum er denn ausgerechnet in diese gottverlassene Gegend gehen will, antwortete von Bismarck: "Dort passiert alles 50 Jahre später"

Nun bin ich nicht nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen und der Grund liegt auch nicht in der sich zuspitzenden Finanzkrise, obwohl ich zugebe, dass man in der Abgelegenheit Brandenburgs durchaus die Krise irgendwie gelassener und distanzierter betrachtet, womit von Bismarck schon irgendwie recht hatte, dass sich eine Krise in einer ländlichen Umgebung besser ertragen läßt.

Der Grund liegt einzig darin, dass ich durch das Jungjägerseminar auf Usedom vom Reiz der hiesigen Landschaft fasziniert war und nach über 30 Jahresjagdscheinen und weit über 100 Revieren, die ich kennen gelernt habe, sagen kann, dass die Landschaften im Nordosten Deutschlands einen unvergleichlichen Wild- und Artenvielfalt zu bieten haben, den es in der Form nirgends wo sonst in Deutschland gibt.
Immer wieder faszinieren mich die großen Schwärme an Gänsen und wilden Schwänen, aber auch Kraniche, die täglich über das Haus ziehen, um im Naturschutzgebiet Niederoderbruch einzufallen. Waren mir diese Wildarten bisher völlig unbekannt, so kann ich die Rufe der ziehenden Schwärme auch ohne sie zu sehen, mittlerweile zuordnen. Das Niederoderbruch gilt als das größte Winterquarier der Kraniche auf ihrem Weg von Rußland in den Süden. Durch die milderen Winter aber bleiben sie hier und man kann sie das ganze Jahr über hier beobachten.
Auch der Biber ist hier ein ganz gewöhnlicher Bewohner des Oderbruchs und durch die Nähe zu Polen haben schon öfters Wolfsrudel ihre Fährte durch den Oderbruch und das angrenzende Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gezogen.

Natürlich begegnen einem Zugereisten die Menschen hier wie überall mit Skepsis. Doch es ist erstaunlich, wie schnell die Skepsis der Freude weicht, wenn jemand hier in diese Gegend zieht, verlassen doch viele junge Menschen das Land, um sich im Westen eine Existenz aufzubauen.
Dies ist wohl auch der Grund, weshalb ich bei meinen jagdlichen Kontakten schneller vorankomme , als ich dachte und die Arbeit der Suche nach einem Lehrrevier ist weit fortgeschritten, sodass ich hoffe, bereits zum 1.Mai die ersten Jungjägerseminare im eigenen Lehrrevier abhalten zu können. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg und hier will ich den Verhandlungen nicht vorgreifen.

Damit sich der JagdBlogleser ein Bild vom Niederoderbruch und dem Domizil des JagdBlogs machen kann, nachfolgend eine Bilderserie, die im Februar 2009 entstand, als das Niederoderbruch unter einer dichten Schneedecke lag und die Temperaturen in der Nacht unter die -10 Grad Marke sanken.


waidmannsheil

Euer

stefan


Abseits von Falkenberg/Mark, am Rande des Niederoderbruchs, liegt das Domizil des JagdBlogs.
















Blick auf Falkenberg/Mark, im Hintergrund beginnen die ausgedehnten Wälder des Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin














Blick aus dem Fenster in das Naturschutzgebiet Niederoderbruch, davor die Bahnlinie Eberswalde - Frankfurt/Oder














Besichtigung von Reviereinrichtungen in einem Revier im Niederoderbruch


















Die Sauen waren da!!!
















Ein für das Niederoderbruch typischer Entwässerungsgraben. Dichte Schilfgürtel und alte Weiden bieten nicht nur dem Wasserwild, sondern auch den Sauen Deckung.














Durch den Oder-Havel Kanal und den Finowkanal ist das Naturschutzgebiet Niederoderbruch weitestgehend vom Tourismus abgeschnitten und nur durch einige wenige Brücken erreichbar.












Alte Kopfweiden und großflächige Wiesen , die nur durch verwachsenen Kanäle getrennt sind, prägen das Bild des Niederoderbruchs.














Der fast zugefrorene Oder-Havel Kanal mit dem Schiffshebewerk Niederfinow im Hintergrund
















Toben im Schnee!

2.3.09

Der Investmentbanker und der Jäger über den Sinn des Lebens

Ein Investmentbanker saß in einem kleinen Bergdorf der Alpen in einem Wirtshaus . Ein Jäger betrat das Wirtshaus. Er hatte eine Gams geschossen und bestellte sich nun ein großes Bier. Der Banker gratulierte dem Jäger zu seinem Abschuss und fragte, wie lange er dazu gebraucht habe. Der Jäger antwortete: "Ein paar Stunden nur am Morgen , nicht lange."

Daraufhin fragte der Banker, warum er denn nicht länger auf die Jagd geht , um noch mehr zu Gemse zu erlegen. Der Jäger sagte, die Gams reiche ihm, um seine Familie die nächsten Tage zu versorgen.

Der Banker wiederum fragte: "Aber was tun sie denn mit dem Rest des Tages?" Der Jäger erklärte: "Ich schlafe morgens aus, dann gehe ich ein bisschen jagen; spiele mit meinen Kindern, mache mit meiner Frau Maria nach dem Mittagessen ein geruhsames Mittagsschläfchen, gehe ins Dorf spazieren, trinke im Wirtshaus einige Bier und singe Lieder mit seinen Jagdfreunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben".

Der Banker erklärte: "Ich bin ein Harvard-Absolvent und könnte ihnen ein bisschen helfen. Sie sollten mehr Zeit mit dem Jagen verbringen und von dem Erlös eine größere Jagd pachten. Mit dem Erlös hiervon wiederum könnten sie mehrere Jagden pachten und statt das Wildbret an den Händler zu verkaufen, könnten Sie direkt an viele Restaurants verkaufen und schließlich eine eigene Wildbretverarbeitungsfabrik eröffnen. Sie könnten Produktion, Verarbeitung und Vertrieb selbst kontrollieren. Sie könnten dann dieses kleine Alpendorf verlassen und nach Berlin, München oder Hamburg umziehen, von wo aus Sie dann ihr florierendes Unternehmen leiten."

Der Jäger fragte: "Und wie lange wird dies alles dauern?" Der Banker antwortete: "So etwa 15 bis 20 Jahre." Der Jäger fragte: "Und was dann?" Der Banker lachte und sagte: "Dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, könnten sie mit ihrem Unternehmen an die Börse gehen; ihre Unternehmensteile verkaufen und sehr reich werden. Sie könnten Millionen verdienen."

Der Jäger sagte: "Millionen. Und dann?" Der Banker sagte:

"Dann könnten Sie aufhören zu arbeiten. Sie könnten in eine kleine Jagd in den Alpen pachten , morgens lange ausschlafen, ein bisschen jagen gehen, mit ihren Kindern spielen, und dann ein Mittagsschläfchen mit ihrer Frau machen, im Dorf spazieren gegen, am Abend im Wirtshaus einige Bier trinken und mit Jagdfreunden Lieder singen."



waidmannsheil

Euer


stefan