13.2.09

Frankfurter Grünflächenamt macht es vor- 531 Stück Schwarzwild im Stadtforst erlegt

In guter Zusammenarbeit mit der Jägerschaft und der Unteren Jagdbehörde scheint das Grünflächenamt in Frankfurt am Main das Schwarzwildproblem in den Griff zu bekommen. Während in Berlin immer noch keine Lösung der Schwarzwildpopulation in Sicht ist und man mittlerweile von mehreren 1000(!) Sauen im Stadtgebiet ausgeht, schafft man in Frankfurt Fakten und setzt auf großflächig organisierte Bejagung.
Mit 24 gut koordinierten Jagden und intensiven Einzelabschüssen konnten 531 Sauen erlegt werden und somit die Strecke gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt werden.


Von einem erfolgreichen Jagdjahr auf Sauen im Frankfurter Stadtforst berichtet das Onlinemagazin "Frankfurt-live"



Mehr als 500 Wildschweine erlegt

Schwarzwild im Stadtwald erheblich dezimiert

Das Jagdjahr 2008/2009 endet für das Grünflächenamt mit einem neuen Abschuss-Rekord. Im Frankfurter Stadtwald sind 531 Wildschweine erlegt worden. Die Jagdstrecke konnte gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2007/2008 (269 erlegte Wildschweine) nahezu verdoppelt werden. Diese Bilanz zog Stephan Heldmann, der Leiter des Grünflächenamtes, jetzt zum Ablauf der Jagdsaison am 31. Januar.

Vor allem in den Waldbereichen von Goldstein und Schwanheim ist die Jagd erheblich intensiviert worden, um die Schwarzwild-Population in Schach zu halten. Bedingt durch die milde Witterung und das große Nahrungsangebot im Wald hatte in den letzten Jahren ein ständig wachsender Anteil junger Wildschweine die Winter überlebt. Ein Teil der Tiere entdeckte zudem, angelockt durch Komposthaufen, Müllablagerungen und Anfütterung seitens einiger Anwohner, die waldrandnahen Siedlungsbereiche und Gärten Goldsteins und Schwanheims als sichere Nahrungsquelle. Vermehrte Wildschweinbegegnungen mit Anwohnern waren die Folge, Ängste, Anfragen und Beschwerden häuften sich.

Schwanheim ist besonders betroffen
Das Grünflächenamt half mit Rat und Tat. So gab das Amt in Absprache mit dem Ortsbeirat 6 eine Broschüre heraus, die an die Anwohner verteilt wurde. Sie vermittelte Kenntnisse über das Schwarzwild und gab Tipps zur Problemvermeidung sowie zum Verhalten in kritischen Situationen.

Die Untere Jagdbehörde des Ordnungsamtes gestattete ab Spätherbst in seinem Zuständigkeitsbereich auch die Jagd auf Schwarzwild im Stadtteil Schwanheim und der Siedlung Goldstein. Daraufhin konnten drei von der Unteren Jagdbehörde beauftragte Jäger allein 39 Tiere im dortigen Siedlungsbereich erlegen. Tiere, die vermutlich jeden Abend vom Waldrand über die Straßenbahngleise zwischen die Häuser und in die Gärten wechselten. "Allein dieses Jagdergebnis ist auf die abgestimmte Vorgehensweise insbesondere mit der Unteren Jagdbehörde zurückzuführen", so der Leiter des Grünflächenamtes, Stephan Heldmann.

Intensive Bejagung in Frankfurt
Landes- und bundesweit hat die Schwarzwildpopulation ebenfalls stark zugenommen. So intensiv wie im Frankfurter Stadtwald wurde jedoch kaum in einem anderen hessischen Forst gejagt: Es gab übers ganze Jahr insgesamt 24 Wochenjagden, an denen jeweils durchschnittlich 15 Jäger teilnahmen. Mit bemerkenswertem Erfolg, wie das Grünflächenamt bilanziert:

92 Wildschweine wurden zum 31. Januar 2006 für das Jagdjahr 2005/2006 bilanziert. Im folgenden Jahr wurden 146 Tiere zur Strecke gebracht, 269 waren es im Vorjahr, und 2008/2009 wurde der erwähnte Rekord mit 531 Exemplaren erzielt.

Wildschweinzahlen werden wieder zurückgehen
In diesem Jahr rechnen die Förster mit einer natürlichen Abnahme der Wildschweinzahlen im Stadtwald. So hätten die Tiere im vergangenen Herbst kaum Eicheln und Bucheckern gefunden, auch der bisher sehr kalte Winter mache ihnen zu schaffen. Trotzdem wird die Abteilung StadtForst im Grünflächenamt die Jagdbemühungen zunächst unvermindert fortsetzen, um die Population nachhaltig zu reduzieren.

Und auch die Untere Jagdbehörde hält die Jagdfreigabe auf Schwarzwild in den besiedelten Bereichen der beiden Stadtteile aufrecht. Stephan Heldmann nennt noch einen weiteren Grund dafür: „Auch mit Blick auf die Ausbreitungsgefahr der Schweinepest nach Hessen muss die Intensität der Jagden unbedingt fortgesetzt werden.

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