Der Wolf ist weiter auf dem Vormarsch.
Insbesondere die alten Truppenübungsgelände haben es ihm angetan, weshalb er nun auch in der Lieberoser Heide auf dem dortigen Truppenübungsplatz mehrfach gefährtet wurde.
Über das weitere Vorrücken des Wolfes in Brandenburg berichtet das Onlinemagazin B2B:
waidmannsheil
Euer
stefan
Zahlreiche Hinweise auf Wölfe in Lieberoser Heide
Landesumweltamt geht von dauerhafter Ansiedlung aus
Mit dicken Stiefeln, Mantel und einer Fellmütze geht Romeo Buder durch den hartgefrorenen Schnee. Dann bleibt er stehen und deutet auf drei Spuren, die auf dem weißen Untergrund zu sehen sind. «Hier ist wahrscheinlich noch heute Morgen ein Wolf vorbeigekommen», sagt der 49-Jährige, der seit vielen Jahren Revierförster auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz im südbrandenburgischen Lieberose ist.
Buder kennt jeden Winkel des riesigen Waldgebietes. «Wolfsspuren waren an dieser Stelle schon vor fünf Jahren zu sehen», sagt er. Von einer dauerhaften Ansiedlung wollte in der Vergangenheit aber niemand sprechen. Doch am Dienstag bestätigt Heiko Schumacher von der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, die große Flächen des ehemaligen Militärgeländes besitzt, offiziell die Vorkommen.
«Seit November 2009 hat es immer häufiger Hinweise von Förstern und Jägern gegeben», sagt Schumacher. Zudem deuteten zahlreiche Spurenbeobachtungen im Schnee auf die Ansiedlung des Wolfes. Mithilfe von selbstauslösenden Kameras seien auch zwei Fotoaufnahmen von Rüden beim Streifzug auf der ehemaligen Schießbahn gelungen. Ob es sich dabei um eines oder zwei unterschiedliche Tiere handle, kann Schumacher jedoch nicht sagen. Er wisse aber, dass der Wolf ein Tier ist, das starke Emotionen wecken kann, «sowohl positive als auch negative». Die Stiftung wolle dem mit sachlicher Information und Aufklärung begegnen.
«Für Menschen stellen die tierischen Gäste keine Gefahr dar», betont Schumacher. Wölfe seien scheu und reagierten auf Geräusche und Bewegungen mit einem Fluchtinstinkt. Es sei daher ein besonderes Erlebnis, einen Wolf zu sehen. Revierförster Buder ist dem seltensten Säugetier Brandenburgs schon häufiger begegnet. «Jedoch immer nur aus weiter Entfernung», wie er sagt.
Bei anderen Waldtieren habe er bereits Veränderungen im Verhalten festgestellt. So trete das Rotwild seit längerem nur noch in größeren Rudeln auf, um sich vor den Wölfen besser zu schützen. Das gleiche gelte für das Schwarzwild, deren Gruppen sich vor allem an starken Ebern orientierten. «Das Rehwild ist umsichtiger geworden und wechselt weniger», sagt Buder. Das langsame Muffelwild sei schon gänzlich verschwunden.
Steffen Butzeck vom Landesumweltamt, der Wolfsbeauftragte für Südbrandenburg, bestätigt die Beobachtungen. Er gehe davon aus, dass «auf dem Gebiet des ehemaligen Truppenübungsplatzes nun wahrscheinlich dauerhaft Wölfe heimisch werden». Die weiträumige und unzerschnittene Landschaft biete gute Voraussetzungen für die natürliche Ansiedlung einer Wolfsfamilie. Bedenken vor zu groß anwachsenden Populationen wies er strikt zurück. Wolfsrudel beanspruchten aufgrund ihres Jagd- und Revierverhaltens ein Territorium von rund 270 Quadratkilometern. Das entspreche etwa der Fläche des Truppenübungsplatzes Lieberose.
Dennoch könnten schlecht geschützte Schafe in Ausnahmefällen auch zu Beutetieren werden. Butzeck fordert die Schaf- und Ziegenhalter Brandenburgs daher auf, die Weideflächen beispielsweise mit wolfssicheren Elektrozäunen einzufrieden. In Brandenburg gab es nach Angaben des Landesumweltamtes 2008 insgesamt 71 dem Wolf zugeschriebene gerissene Nutztiere. 2009 waren 35 getötete Schafe und Ziegen registriert worden.
Lieberose war mit rund 27 000 Hektar der größte Truppenübungsplatz der DDR. Die Nord-Süd-Ausdehnung betrug etwa 15, die Ost-West-Ausdehnung 30 Kilometer. Das Gebiet befindet sich überwiegend im ostbrandenburgischen Heide- und Seengebiet, in dem viele seltene Tier- und Pflanzenarten zu Hause sind. Im Juli 1994 wurden die Flächen dem Land Brandenburg übergeben.
30.1.10
Wölfe auch in der Nähe des Biosphärenreservats Spreewald bestätigt
Tief "Keziban" hat Ostbrandenburg fest im Griff
Zur Zeit hat man den Eindruck, in Russland, aber nicht in Deutschland zu leben. Seit mehreren Wochen liegt Brandenburg unter einer geschlossenen Schneedecke und es wurden nachts Temperaturen von unter -20 Grad Celsius gemessen.
Seit Wochen zugefroren: Der Oder-Havel-Kanal bei Liepe
Und der Winter nimmt hier kein Ende.
Am Morgen setzte heftiges Schneetreiben ein und am Mittag fuhren wir Richtung Lieper Vorwerk.
Auf dem Weg dorthin kamen wir mit dem Geländewagen durch die völlig verschneiten Ortschaften noch gut voran.
Die Straßen sind kaum noch erkennbar
Doch als es aus dem Ort auf die Anhöhen der Endmoräne ging, war auch für den Geländewagen Schluss.
Meterhohe Schneewehen machten die Zufahrt unpassierbar.
Der Weg auf das Vorwerk.
Zwischen den Hecken und Bäumen kann man den Weg nur noch erahnen. Meterhohe Schneewehen versperren die Zufahrt, der Weg ist unpassierbar.
Aus dem hoffnungslos verschneiten Brandenburg grüßt das Jagdblog.
Ausführliche Photostrecke von den Schneeverwehungen
waidmannsheil
Euer
stefan
Der Amoklauf einer Sau in der Eifel wirft Fragen nach der Haftung auf
Quelle:Fotostrecke des Amoklaufs einer Sau in Schleiden/Eifel im Onlienmagazin der Kölnischen Rundschau
Die Wiedereinbürgerung von Luchs, Bär und Wolf wird von der überwiegenden Mehrheit der Menschen begrüßt.
Doch das gemeinsame Leben der Wildtiere mit dem Menschen auf engem Raum stößt schnell an seine Grenzen. Dafür braucht es nicht der Wiedereinbürgerung der durch die Zivilisation vertriebender Großraubtiere. Auch das Schwarzwild ist immer häufiger in der Nähe von menschlichen Siedlungen anzutreffen. Wenn dann Schaden angerichtet wird, ist es schnell vorbei mit der Freude über das Wild, das sich seinen verloren gegangenen Lebensraum zurück erobert.
Schnell wird dann darüber diskutiert, wer für die Schäden haftet, die das in die Siedlungen eindringende Wild übernimmt.
Bei aller Freude über die Wiedereinbürgerung unserer ehemals ausgestorbenen Wildtiere, sollte immer auch die Haftungsfrage im Vorfeld geklärt werden.
Bei einem Amoklauf einer Sau in der Eifel standen dann auch schnell die Haftungsfragen im Vordergrund der Tragödie.
Dies wird auch in Zukunft bei der Wiedereinbürgerung anderer Wildtiere eine wichtige Rolle spielen, insbesondere dann, wenn es nicht nur bei Sachschaden bleibt, sondern es auch zu Personenschäden kommt.
Über die Frage, wer für den immensen Schaden haftet, den die Sau bei ihrem Amoklauf in Schleiden angerichtet hat, berichtet das Onlinemagazin der Kölnischen Rundschau
waidmannsheil
Euer
stefan
Fotostrecke des Amoklaufs
Für „herrenloses Wild“ wird nicht gehaftet
Von Ronald Larmann
Für die Schäden, die eine wildgewordene Sau im Haus der Meyers angerichtet hat, kommt deren Hausratsversicherung nicht auf. Um nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben, wollen die Eheleute einen Anwalt einschalten.
Schleiden - Die Hausratversicherung scheidet schon mal aus. Günter Meyer hat dort gestern nachgefragt, ob sie für den Schaden aufkommt, den eine Wildsau in seinem Haus in Schleiden-Olef angerichtet hat. Meyer: „Das sei nicht versichert, wurde mir gesagt.“
Die trächtige Wildsau war am Freitagnachmittag durch eine geschlossene Glastür in das Haus gerast, hatte dort das Ehepaar Meyer aus dem Mittagsschlaf gerissen und dann im Haus eine Spur der Verwüstung hinterlassen. „Irgendwer muss für den Schaden schließlich aufkommen“, sagt der Olefer, der einen Rechtsanwalt einschalten möchte. Johann Jütten, stellvertretender Vorsitzender der Kreisjägerschaft Euskirchen, sagt: „Wild ist grundsätzlich herrenlos.“ Demnach bliebe Meyer auf den Kosten sitzen. Aber das Wildschwein soll von einem Hund gejagt worden sein, laut Zeugen habe eine Treibjagd stattgefunden.
Ob der Hundeführer oder die Veranstalter der Treibjagd haftbar seien, kann Jütten nicht sagen. „Das müssen Gerichte klären.“ Mit Wildschäden in Feldern, für die die Jagdpächter grundsätzlich aufkämen, sei dieser Fall nicht vergleichbar. Und bei Zusammenstößen im Straßenverkehr, so Jütten, greife die Kaskoversicherung. Auch die scheide in diesem Fall aus.
Wildtiere und ihre Nähe zu menschlichen Siedlungen:
Auch Spiegel Online berichtet über das Problem von Bären in der Nähe von Siedlungen und deren Einfangen
28.1.10
Im Landkreis Lüchow-Dannenberg häufen sich die Fälle von mit Staupe befallener Füchse
Pressemitteilung Hochwildringe Gartow-Lüchow, Göhrde und Oberer Drawehn:
Staupe im Landkreiss Lüchow-Dannenberg
Meudelfitz, Karwitz, Röthen - bereits an mehreren Orten in der Göhrde wurde mit der Staupe befallene Füchse entdeckt bez. erlegt. Das hiesige Veterinäramt bestätigte den Verdacht, die Staupe ist im Landkreis DAN nun mehrfach nachgewiesen!
Bei der Staupe handelt es sich um eine anzeigepflichtige Virus-Krankheit.
Achtung Hundeführer und -Züchter: Die Viren werden von infizierten Tieren mit allen Körperflüssigkeiten ausgeschieden. Eine besondere Gefahr sind Tiere, die Erreger ausscheiden, ohne selbst Krankheitsanzeichen zu zeigen. Besonders Hundewelpen sind in den ersten Lebenswochen gefährdet, aber auch ältere Hunde können erkranken.
Verdächtige Tiere müssen unschädlich beseitigt werden, bez. können dem Veterinäramt zur Untersuchung zur Verfügung gestelt werden.
Umfangreiche Informationen über die Krankheit finden Interessierte unter http://de.wikipedia.org/wiki/Staupe
Das Veterinäramt in Lüchow Königsberger Straße 10 / Telefon 05841 120286 ist an verdächtigen, oder sonst erlegten Füchsen interessiert.
Es werden etwa 50 Füchse für eine Untersuchung benötigt. Es sollen neben Staupe auch Tollwut, Fuchsbandwürmer und Räude untersucht werden.
Die Füchse bitte getrennt in Plastiktüten transportieren.
Entweder zum Veterinäramt im Kreishaus bringen. Ist das nicht möglich, werden die Füchse auch abgeholt.
Bitte Unterstützt diese Aktion nach Kräften.
ACHTUNG: Aktuelle Impftermine unserer Hund überprüfen.
Werner Lampe
26.1.10
Streit um das Tränkebachzentrum der KJS Solingen geht in die 2.Runde
Bereits im Mai berichtet das JagdBlog über den Streit der Kreisjägerschaft Solingen und seinem ehemaligen Vorsitzenden Walter Küller und dessen Eigentum am Tränkebachzentrum in Solingen .
Nachdem sich der Vorstand der KJS Solingen und der ehemalige Vorsitzende Walter Küller vor dem LG Wuppertal trafen und dort die Forderung der KJS Solingen auf Herausgabe der Anteile Küllers am Tränkebachzentrum erstinstanzlich bestätigt wurde, hätte man meinen können, es kehrt nun wieder Frieden in der KJS Solingen ein.
Doch weit gefehlt. Walter Küller zieht nun vor das OLG Düsseldorf, um dort den Fall erneut verhandeln zu lassen.
Es ist ein Trauerspiel, wenn ein 78 jähriger langjähriger Vorstand, der scheinbar unter Altersstarrsinn leidet, nicht von der Macht lassen kann und nun Anwälte und Gerichte beschäftigt, um sich Geltung zu verschaffen.
Über das peinliche Ränkespiel des ehemaligen Vorstandes Walter Küller mit dem Vorstand der KJS Solingen berichtet das Onlinemagazin der Rheinischen Post:
"Das ist ein Trauerspiel"
Solingen (RP)
Der Streit um die Geschäftsanteile an dem Vereinsheim der Kreisjägerschaft im alten Freibad Tränke geht weiter. Der Ex-Vorsitzende Walter Küller hat beim Oberlandesgericht Berufung gegen das Landgerichtsurteil eingelegt.
Albert Lambracht hat jahrzehntelange Erfahrung bei der Kreisjägerschaft in verantwortlicher Position. Den Arbeitskreis zum Schutz von Tier und Natur hat er maßgeblich gestaltet. Doch für das neuerliche juristische Verfahren um das Tränkebachzentrum hat Lambracht nur ein ungläubiges Kopfschütteln übrig: "Das ist ein Trauerspiel."
Auslöser: Der frühere Vorsitzende der Kreisjägerschaft, Walter Küller, will im Streit um die Geschäftsanteile an dem Vereinsheim der Jäger im ehemaligen Freibad Tränke die Niederlage vor dem Wuppertaler Landgericht nicht hinnehmen und hat beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf Berufung eingelegt. Am letzten Tag der Einspruchsfrist ist diese eingegangen. Küller will auf Anfrage dazu keine öffentliche Stellungnahme abgeben.
Doch für Lambracht ergeben sich jetzt nur zwei Möglichkeiten: entweder die Berufung wird abgelehnt – oder es gibt ein neues Verfahren vor dem Düsseldorfer OLG. Eine Entscheidung dazu kann nach den Worten von Frank Feller, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, einige Wochen dauern. "Wir hoffen, dass das erstinstanzliche Urteil auch von der zweiten Instanz bestätigt wird" – oder die Berufung ganz abgelehnt werde, sagte Feller gestern unserer Zeitung. Falls das Oberlandesgericht die Berufung nicht zulassen sollte, wird es nach Fellers Worten keine weitere Rechtsmittel mehr geben: Das Verfahren wäre damit erledigt.
Nach dem erstinstanzlichen Urteil des Wuppertaler Landgerichts muss der frühere Kreisjägerschafts-Vorsitzende Küller seine Geschäftsanteile an dem Vereinsheim an der Bonner Straße abgeben. Denn das Tränkebachzentrum soll laut Vereinsbeschluss stets nur in den Händen des jeweiligen Vorstandes liegen. Obwohl Küller vor über drei Jahren als Vorsitzender bereits zurückgetreten war, hält er noch 50 Prozent.
Küller weigere sich, seine Anteile zurückzugeben, so wie es von ihm selbst mit Vorstandsbeschlüssen immer festgelegt worden sei, betonte Kreisjägerschafts-Vorsitzender Feller. Seine Position: Das von der Stadt erworbene Tränkebachzentrum gehöre der Kreisjägerschaft. Sobald es sich wieder in einer Hand bei der Kreisjägerschaft befinde, solle es per Satzung abgesichert werden, um es den Jägern langfristig zu erhalten. Albert Lambracht mit seiner 40-jährigen Erfahrung im Kreisjägerschafts-Vorstand sieht das ebenso. Ob GmbH oder GbR – beide Gesellschaften gehörten dort nicht hin. "Sie belasten die Kreisjägerschaft nur." Lambrachts Ansicht: "Die Kreisjägerschaft mit ihrem Vorstand kann das Tränkebachzentrum viel besser führen als eine Gesellschaft." Keiner wolle die Tränke verkaufen. "Wir sind doch froh, dass wir das Vereinsheim haben." Derzeit läuft der Betrieb an der Bonner Straße normal weiter. Auch die Gaststätte ist verpachtet und geöffnet.
Das Naturerlebnis, oder: Auf der Suche nach dem verlorenen Ich
Es ist ein großes Glück, das eigene Selbst als Teil dieser Welt zu erkennen und das fühlbare, ja greifbare Wissen, in ihr zu leben. Je mehr die heutigen Lebensbedingungen uns krank machen, der vermeintliche Fortschritt uns blendet, je schneller unser kurzes Leben durch die paar Jahre gerissen wird, wir taub und blind werden unter tausendfältiger Ablenkung von außen, die eigenen Gedanken verkümmern, wir nachplappern und tun, was uns andere aus geschäftlichen oder sonst welchen Gründen einreden, die Hoffnung auf Entspannung sich von einem Wochenende zum nächsten weiterhangeln und es dann doch keine Entspannung gibt, je sinnloser die Jagd nach Geld wird, das dann andere abschöpfen- um so öfter werden sich Menschen herausreißen wollen und gehen.
Hier, wo sich drei Erdteile gleichweit gegenüberstehen, wird das Ich wieder fixierbar, greifbar. Leben wird wieder erlebbar. Jeder drohende Wolkenschatten, der vorüberzieht, stärkt das Wissen um dieses Leben, das einem Überleben gleichkommt, dem Bewusstsein, mit jedem Sonnenaufgang nicht nur einen neuen Sonnentag, sondern auch einen neuen Lebenstag geschenkt bekommen zu haben.
Rudolf Wagner
25.1.10
Der Club Deutscher Venatoren e.V. (CdV) lädt ein zum Blaser Cup 2010
Pressemitteilung des Club Deutscher Venatoren e.V. (CdV) :
Nach dem großen Erfolg im letzten Jahr lädt der CdV (Club Deutscher Venatoren e.V.) ein zum
Blaser-Cup 2010 über 100 Tauben Jagdparcours:
Qualifikation Nord: Sa. 17.4.2010 Coesfeld (Nordrhein-Westfalen)
Qualifikation Süd: Sa. 24.4.2010 Dornsberg (Baden-Württemberg)
Finale: Sa. 12.6.2010 Dornsberg
Da wir dieses Jahr besonders die Jungjäger zum Flintenschießen bewegen wollen, wird es erstmals eine eigene Jungjägerwertung zur Finalteilnahme geben. Neben den jeweils 10 besten Jägern werden auch die 10 besten Jungjäger jeder Qualifikation zum Finale zugelassen. Dort werden sie dann einen eigenen Preis ausschießen.
Auch dieses Jahr gibt es wieder zahlreiche und wertvolle Sachpreise. Als Hauptgewinn stiften Blaser Jagdwaffen und das Magazin "Jäger - Zeitschrift für das Jagdrevier" eine F3 im Kaliber 12/76. Die Flinte sowie alle anderen Sachpreise werden unter allen teilnehmenden Schützen verlost. Der Großteil der Sachpreise wird im Anschluss an das jeweilige Qualifikationsschießen öffentlich verlost. Wenn Sie an der Verlosung teilnehmen wollen, füllen Sie bitte bei der Anmeldung am Schießtag die dort ausliegenden Teilnahmescheine aus.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!
Bertram Graf QuadtAxel Schneemann
Club Deutscher Venatoren e.V.
Weitere Informationen zum Blaser-Cup 2010
24.1.10
Nachtansitz bei -15 Grad Celsius
Am 23.1.2010 nachmittags zeigt sich das Niederoderbruch von seiner schönste Seite.
30 cm Altschnee und strahlender Sonnenschein lassen die Schneedecke auf den Bruchwiesen glitzern und - ein bitterkalter Ostwind weht über das Land.
Am Nachmittag meldet die Wetterstation in Bernau -15 Grad Celsius. Der Rundfunk prophezeit eine eiskalte Nacht, bei der die Temperaturen in einigen Lagen unter die Marke von -20 Grad Celsius rutschen können.
Mir kommen Bedenken bei dem Gedanken an meinen Nachtansitz. Doch die noch immer vorhandene Schneedecke, zunehmender Halbmond und eine sternenklare Nacht sind ideal für einen erfolgreichen Sauansitz.
"Vor zehn Uhr laufen sie nicht" lautet der Grundsatz eines alten Saujägers aus dem Oderbruch.
Doch ich will pünktlich sein.
Um 20.40 Uhr fahre ich los. Auf den 7 km zum Revier schafft es das Gebläse des Autos nicht einmal, alle Scheiben von Eisblumen zu befreien.
Ich habe mir eine alte Kanzel nahe des ehemaligen Saugatters aus Staatsjagdzeiten als Ansitz gewählt. Von hier aus kann man eine mehrere Hektar große Wiese einsehen, die in den letzten Tagen mehrfach von Rotten aufgesucht wurde. Überall ist die Schneedecke aufgebrochen und das Erdreich ist sichtbar Die Wiese ist hufeisenförmig und ist vom Bruchwald, dem ehemaligen Saugatter umgeben. Die Öffnung des Hufeisens bildet die Straße zum Schöpfwerk. Dort wo die Schöpfwerkstraße auf die Wiese stößt, stelle ich das Auto ab und überquere die Wiese zur Kanzel.
Alles weist auf einen erfolgreichen Ansitz hin, rund um die Kanzel ist frisch gebrochen, der zunehmende Halbmond wirft zarghafte Schatten der Kanzel auf die Wiese und unterstützt das fahle Licht, das der Schnee hergibt. Fast 2 Stunden tut sich nichts, bis ich das erstemal deutliches Quieken vernehme und kurz darauf auf ca. 150 Meter vor mir etwa 10 Sauen erblicke. Im Zielfernrohr sieht man nur umherhuschende Punkte. Schnell die Waffe wieder in die Ecke der Kanzel, denn schon nach wenigen Minuten sind die Hände außerhalb des Ansitzsacks steif gefroren. "Herankommen lassen" heißt meine Devise. Doch die Rotte wechselt zuerst nach links und dann wieder nach rechts zur Schöpfwerkstraße, aber nicht in meine Richtung.
Gegen Mitternacht verschwindet der Mond hinter dem Bruchwald, die Wiese ist in milchig trübes Licht getaucht. Auch von meinen Sauen sehe und höre ich nichts mehr, scheinbar sind sie entlang der Schöpfwerkstraße Richtung Schöpfwerk gezogen.
Trotz Ansitzsack, in den ich zum Warmhalten der Füße zusätzlich eine Decke gestopft hatte, kriecht die Kälte unaufhörlich in den Körper. Ein Blick auf die Uhr des Handy sagt mir, dass es Zeit ist, nach Hause zu gehen: 1.24 Uhr. Völlig durchgefroren beginne ich, alles zusammenzupacken und trete den Weg zum Auto an.
Dort angekommen ziehe ich gerade den Ansitzsack aus, als ich eindeutig mehrmals ein Quieken vernehme. "Verdammt nochmal, wieso melden die sich erst jetzt!" geht es mir durch den Kopf.
Den Wind brauche ich nicht zu prüfen, beim Blick Richtung Sauen bläst mir der bitterkalte Ostwind ins Gesicht. Ich prüfe die Beschaffenheit der Schöpfwerkstraße. Sie wurde nicht geräumt, aber wagemutige Anwohner nutzen sie trotzdem als Schleichweg zwischen Liepe und Bralitz. 2 tiefe Fahrrinnen haben sich im Schnee ausgefahren, auf denen man völlig geräuschlos pirschen kann.
"Dann also im Nahkampf" flüstere ich, nachdem ich die Chance, an die Sauen heranzukommen für aussichtsreich eingestuft habe und arbeite mich auf der linken Fahrrinne Richtung Rotte vor.
Problemlos komme ich vorwärts, da wird die Saupirsch zum Spaziergang. Im Laufschritt, das Gewehr in der Rechten, mit gebeugten Knien und gebücktem Oberkörper die Hecke links der Straße als Sichtschutz ausnutzend, komme ich mir vor wie ein vorrückender Infanterist.
Nach 150 Metern bietet die Hecke durch eine Lücke Sicht auf die Wiese und ich sehe "mehrere Klumpen" in Schussentfernung vor mir. 10 Meter vor mir 2 Weidezaunpfähle, die in der Spitze mit einem waagerechten Holz verbunden sind. Traumhafte Auflage! Hoffentlich ist dazwischen kein zugewehter Graben. Ich taste mich langsam vor, weniger wegen der Sauen, vielmehr um nicht in einem zugewehten Straßengraben zu versinken und komme problemlos an meine Auflage. Als ich kniend Ziel fasse, habe ich sofort eine Sau im Zielfernrohr. Entsichern, Ziel fassen, stechen nochmal Ziel fassen und - es macht "klick". Die Kälte hat das Waffenöl im Schloss zu Klebstoff werden lassen. Nochmal einstechen, nochmal Ziel fassen und als der Finger an den Abzug kommt, bricht der Schuss.
Zweimal klagt die Sau und dann Stille. Absolute Stille. Noch nicht einmal das übliche poltern der flüchtenden Rotte kann ich im Pulverschnee hören. Sehen kann ich nichts, die Wiese liegt in ihrem milchig trüben Licht vor mir. Meine Erfahrung sagt mir, dass der Schuss im Leben sitzt, doch ich traue dem Frieden nicht. Ein Blick auf die Uhr, es ist 2.15.
Wieder im Laufschritt zurück zum Auto, Zielfernrohr herunter und auf den Beifahrersitz gelegt, Taschenlampe prüfen und in die Manteltasche, Schweißriemen heraus und Hund anleinen.
Wenige Minuten später arbeite ich mich mit DD Rüde Ajax, diesmal über die verschneite Wiese parallel zur Schöpfwerkstraße, Richtung Sau.
Auf halber Strecke versperrt ein doppelter Elektrozaun den Weg. Beim Übersteigen verheddert sich die Waffe im Draht und Ajax zieht heftig an. Um nicht zu stürzen, muss ich den Schweißriemen los lassen und als ich den Zaun vollständig überstiegen habe, gibt Ajax tiefen Standlaut. Ich eile in die Richtung des Standlauts, da ich immer noch nichts sehen kann. Dann sehe ich Ajax, wie er die Sau umkreist und tief Laut gibt. Mit ihrer letzten Kraft versucht die Sau, den sie umkreisenden Hund zu schlagen, ohne aber nochmal auf die Läufe zu kommen. Ein Entwässerungsgraben versperrt den Weg. Ich muss rechts 30 Meter Richtung Straße, über den Übergang, um zurück zu Ajax und der Sau zu kommen.
Als ich Ajax abrufe, um der Sau den Fangschuss zugeben, bleibt er, auf mich zukommend, nach 3 Metern stehen.
Der Schweißriemen hat sich durch das Umkreisen der Sau unter die Sau geschoben!
Ich gehe auf Ajax zu, ziehe mit aller Kraft an der Schweißleine, bis kein Widerstand mehr spürbar ist, um Ajax aus der misslichen Lage zu befreien. Als ich angebackt den Fangschuss antragen will, sehe ich mich nach Ajax um. Doch der liegt schon links neben mir. Obwohl die Sau keinerlei Leben mehr zeigt, gebe ich ihr sichheitshalber noch den erlösenden Fangschuss.
Als ich alleine die schweißtreibenden Bergung, das Aufbrechen, sowie das Wiegen und das Einlagern in der Kühlkammer hinter mir habe, ist die Kälte im Körper verschwunden und es ist 3.25 Uhr.
Ermattet aber hochzufrieden fahre ich nach 6 Stunden Saujagd bei sibirischer Kälte Heim, wo ich das Erlebte noch einmal vor dem wärmenden Ofen Revue passieren lasse.
waidmannsheil
Euer
stefan
Weitere Berichte über außergewöhnliche Trophäen und Saujagderlebnisse:
Der Saujäger des Jagdjahres 2008/09
Drückjagd im Sumpf
Saupirsch im Oderbruch
Was ist eigentlich so faszinierend an Sauen?
Die Schwarzwildpirsch-eine ganz besondere Art der Saujagd
Erneut rekordverdächtiger Keiler mit 176 kg von Jungjäger erlegt
Südtiroler Kaiserjäger Markus Pfidscher erlegt 100 kg Keiler
Jungjäger erlegt 138 Kilo Keiler
von Stefan am Sonntag, Januar 24, 2010 1 Kommentare
Labels: DD Rüde Ajax, Jagdhunde, Saujagderlebnisse, Traditionen
23.1.10
Einnahmen aus der Jagdpacht werden für die Anschaffung eines Einebnungsgerätes verwendet
Photo: Firma Fehrenbach GMBH
Während die Wildschäden des Schwarzwildes sich im Wald in Grenzen halten, ist der Schaden in den Wiesen und Feldern oft enorm.
Doch auch hier muss unterschieden werden, ob es sich um Schäden an der Feldfrucht handelt, oder ob die Schäden an Wiesen und Weiden entstanden sind.
Insbesondere im Herbst und Winter suchen die Sauen auf den im Sommer vom Vieh beweideten Wiesen unter den Fladen nach Nahrung.
Im Frühjahr sehen die Wiesen dann nach der Heimsuchung durch Rotten nach langer vegetationloser Zeit eher aus wie ein Handgrantenwurfstand, als wie eine Wiese.
Doch der Schaden wirkt optisch schlimmer als er ist.
Mit einem Einebnungsgerät, dass nach einigen trockenen Tagen im Frühjahr zum Einsatz kommt, lassen sich die Schäden vor Beginn der Vegetation leicht beheben.
Damit nun nicht jeder Landwirt auf dem Gebiet der Jagdgenossenschaft , der Viehwirtschaft betreibt, sich ein solches Gerät zulegen muss, hat sich die Jagdgenossenschaft Grenzach-Wyhlen zum Kauf eines solchen Gerätes entschlossen. Die Kosten für das Gerät werden durch die Einnahmen aus der Jagdpacht beglichen.
Lediglich die Kosten für den Schlepper und den Maschinenführer schlagen nun bei der Beseitigung zu Buche.
Wobei auch hier zu berücksichtigen ist, dass jede beweidete Wiese vor Beginn der Vegetationphase mit einem solchen Gerät zu bearbeiten ist, damit sich die Grasnarbe von der Beweidung des Vorjahres wieder erholen kann und sich eine neue ertragsstarke Grasnarbe bilden kann.
Bleibt zu hoffen, dass die Entscheidung zum Kauf eines Einebnungsgerätes durch die Jagdgenossenschaft für die Beseitigung von Wildschäden auf Viehweiden und Wiesen Schule macht.
Es zeigt, dass Jagdpächter und Jagdgenossenschaft es in Grenzach-Wyhlen geschafft haben, eine gemeinsame tragfähigen Lösung bei der preiswerten Beseitigung von Wildschäden auf Grünland zu finden.
Über den Kauf eines Einebnungsgerätes durch die Jagdgenossenschaft Grenzach-Wyhlen berichtet das Onlienmagazin des Südkuriers.
waidmannsheil
Euer
stefan
Jäger wollen Schäden beheben
Grenzach-Wyhlen (alg) Für die Anschaffung eines Einebnungsgeräts zur Beseitigung von Wildschweinschäden wird der Ertrag aus der Jagdpacht aufgewendet. Dieser Anschaffung stimmten die Mitglieder der Jagdgenossenschaft Grenzach-Wyhlen am Dienstagabend bei ihrer Hauptversammlung im Schulungsraum der Freiwilligen Feuerwehr in Wyhlen zu.
Das Gerät, für das rund 10 000 Euro aufgewendet werden (was der jährlichen Jagdpacht entspricht), steht den Landwirten der Doppelgemeinde kostenlos zur Verfügung. Seine Anwendung dürfte es überwiegend zu Jahresbeginn finden, um die über die Wintermonate aufgetretenen Umgrabungen durch die Wildschweine auszugleichen. Vor allem bei saattrockenem Boden verspricht es eine sehr gute Arbeitsqualität.
Nutznießer dürfte sicherlich auch die Gemeinde bei größeren Rasenflächen sein. Lediglich bei der Fremdausleihe soll ein Bereitstellungsgebühr verlangt werden, die von dem Vorstand noch festgelegt wird. ...
Zum vollständigen Artikel
21.1.10
Detlef Hesterberg verunglückt bei der Jagd tödlich
Die Brandenburger Jäger hatten viel Hoffnung in ihn gesetzt.
Detlef Hesterberg hatte sich in Brandenburg als Jäger und professioneller Wildvermarkter einen Namen gemacht.
Auf der Grünen Woche in Berlin wollte er die Wildvermarktung weiter vorantreiben.
Doch plötzlich und völlig unerwartet verstarb der Vorzeigeunternehmer aus Neuruppin bei einem Jagdunfall.
Die Brandenburger Jäger haben einen großen Fürsprecher für die Belange der Jagd verloren.
Über den Tod des Gutsbesitzers berichtet das Onlinemagazin der Potsdamer Neueste Nachrichten.
waidmannsheil
Euer
stefan
Wildvermarkter starb bei Jagdunfall
Detlef Hesterberg sollte auf der Grünen Woche seinen großen Auftritt haben Neuruppin – Auf der Grünen Woche in Berlin sollte er den Handel mit Wildfleisch aus Brandenburg ankurbeln. Doch Detlef Hesterberg aus Ostprignitz-Ruppin ist zuvor im Alter von 61 Jahren gestorben – ausgerechnet auf der Jagd und durch eine Kopfschuss.
Der Mann galt als Vorzeigeunternehmer, im Dorf Lichtenberg, einem Ortsteil der Stadt Neuruppin 75 Kilometer nordwestlich von Berlin gelegen, hat er im Jahr 2000 das Gut Hesterberg aus dem märkischen Boden gestampft. Es ist ein imposanter Dreiseithof mit großen Ställen, umgeben nur vom vielen Weideland für die hauseigene Zucht von Galloway-Rindern, für freilaufende Legehennen, Schweine und Schafe. 90 Mitarbeiter hat der Familienbetrieb, der sich der Produktion von naturbelassenen Lebensmitteln – von der Weide über die Schlachterei bis zum Verkauf – verschrieben hat. Auch als Ausflugsziel ist Gut Hesterberg wegen des Hofladens und des Restaurants beliebt. In Berlin ist Gut Hesterberg wegen seiner Filialen etwa im Friedrichshainer Ring-Center, in den Spandau-Arcaden, im Rathaus-Center-Pankow oder am Steglitzer Damm bekannt.
Das neueste Projekt des Unternehmens: Es will Wildfleisch aus der Mark, das es auch wegen der Billig-Importe von Zuchtvieh etwa aus Neuseeland und Australien nicht in die heimischen Läden schafft, gezielt an die Kundschaft, besonders die Berliner, bringen und überhaupt die Vermarktung ankurbeln.
Der brandenburgische Jagdverband hatte dazu Detlef Hesterberg für einen Sonderstand auf der Grünen Woche ausgewählt. Auch mit Brandenburgs Forst gab es Gespräche für eine Handelskooperation. „Wir brauchen solche Leute, die Wildfleisch intelligent vermarkten können“, sagte einer Sprecher des brandenburgischen Agrarministeriums. „Wir wollen zeigen, dass die Brandenburger Forsten nicht nur Holz liefern, sondern auch etwas, das gut schmeckt und gesund ist“, erklärte Wolfgang Bethe, Präsident des Landesjagdverbandes.
Doch nun überschattet der Tod des Unternehmers die Werbeaktion auf der Verbrauchermesse unter dem Funkturm, wo Gut Hesterberg einen der größten Stände in der Brandenburg-Halle hat. Wie die Familie mitteilte, kam Dieter Hesterberg am vergangenen Donnerstagnachmittag bei einem tragischen Unfall ums Leben, er hinterlässt seine Gattin sowie zwei erwachsene Kinder. Auch Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von unglücklichen Umständen aus, die zu dem Tod geführt haben – immerhin hat sich Hesterberg in den Kopf geschossen. Von der Staatsanwaltschaft Neuruppin hieß es, der Mann sei auf Fuchsjagd gewesen. Im laufenden Todesursachenermittlungsverfahren wird derzeit an folgender Version festgehalten: Nach einem ersten Schuss auf einen Fuchs war Hesterbergs Repetierbüchse R93 entsichert. An einer Wildtiertränke auf seinem Land rutschte er auf einer von Schnee bedeckten Eisplatte aus und stürzte auf die Waffe. Dabei habe sich der Schuss gelöst und ihn tödlich am Kopf getroffen. Selbst der Schaft der Büchse war gebrochen. Einen angeschossenen Fuchs fanden die Ermittler allerdings nicht.
„Fremdverschulden ist mit absoluter Sicherheit auszuschließen“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schnittcher. „Nach unseren Recherchen handelt es sich um einen Unfall.“ Selbst der Hersteller der Waffe habe bestätigt, dass eine solche Erschütterung ausreiche, damit sich ein Schuss löst. In „allen Einzelheiten“ lasse sich das Geschehen nicht rekonstruieren. Ein Selbstmord werde in dem aktuellen Verfahren nicht geprüft, es gebe es keine Anhaltspunkte für einen Suizid, sagte Schnittcher. Es liege auch kein Abschiedsbrief vor. Alexander Fröhlich
16.1.10
Auszug aus dem Jagdtagebuch eines passionierten Jägers
Wer außer seinem Beruf fast seine ganze Freizeit der Jagd widmet, kann in seinem Schuss- und Jagdtagebuch nach einigen Jahren erstaunliche Strecken eintragen.
Max Götzfried hatte es wegen seiner großen Passion bereits zum Saujäger des Jahres 2008/09 gebracht, weil er es schaffte, innerhalb eines Jagdjahres 142 Sauen zu strecken.
Dass er aber auch ein exzellenter Flintenschütze ist, hat er in diesem Jahr bereits vor dem Ablauf des Jagdjahres zum Jahreswechsel bewiesen. Zum Jahreswechsel reihte sich eine Jagd an die andere und bei herrlichem Jagdwetter bei viel Schnee zu Beginn des Jahres 2010 war er fast täglich auf den Läufen.
Seine großen Strecken beweisen aber auch, dass niemand ins Ausland fahren muss, um beeindruckende Jagden zu erleben, sondern gut organisierte Gesellschaftsjagden vorzeigbare Streckenerlebnisse liefern.
Hier der Auszug aus dem Jagdtagebuch des passionierten Jägers Max Götzfried.
Es ist schon erstaunlich, was man in gerade mal 5 Tagen so alles zusammenbekommt!!!
waidmannsheil
Euer
stefan
30.12.2009 Ein kleines Klepperchen:
Klepperchen bei Freunden mit einer Handvoll Leuten, 2/3 "meiner" Dackelmeute und einer hübschen DD-Hündin:
1 Fuchs, 1 Taube, 1 Schnepfe, 1 Häher, 2 Gockel, 6 Hasen, 2 Enten
-Wie immer alle guter Laune, trotz des Regens. Die Strecke war für ein solches Jächtelchen sehr gut. Es kamen weit mehr Hasen als erlegt, völlig überraschend sogar eine Sau vor. Und wem kam sie? Mir natürlich. Und wer hatte keine Bleibatzen dabei? Ich natürlich. Und wer hat sich die Daumennägel rausgebissen? Ich natürlich...
31.12.2009 Alleingang mit einer Hundführerin und jener Traum-DD-Hündin vom Vortag:
3 Hasen, 8 Kanin, 6 Tauben, 2 Enten, 3 Nil-, 2 Kanda- 1 Graugans.
Es lohnt sich manchmal doch, sich bei Regen aufzuraffen. Die junge Dame hatte schon 'ne wetterbedingte Absage befürchtet -bin ich Schönwetterjäger oder was?
So eine bunte Strecke hätte ich mir allerdings auch nicht erträumt. Sollte jemand mal eine engagierte HFin mit einer hervorragend jagenden DD-Hündin brauchen: da kenn ich jemanden...
Die 16-Monate alte, zierliche und sehr schöne Hündin hat nicht nur eine Kanadagänse aus eiskaltem Wasser, sondern auch einen kranken Hasen unheimlich weit hergeholt. Das letzte Mal gesehen habe ich sie nach rund 800m!!! Eine Super-Arbeit dieses jungen Hundes, wie tags zuvor auch schon.
Übrigens hab ich jetzt eine Verehrerin: eben diese Hündin. Ich bin nämlich der Mann, der das action-Auto mit der eingebauten Zaubertür hat. Hund steigt wie in jedes Auto ganz simpel ein. Aber wenn Hund durch die Zaubertüre wieder aussteigt, gibts Arbeit und Wild und Freude und action und Geknalle und Laufen und hetzen usw. usw.!
Eine bunte Strecke.
Verschiedene Gänse, Hasen, Kanin, und Tauben
1.1.2010 Ein Flinten-Duo unterwegs:
15 Krähen, 2 Elstern, 4 Tauben, 6 Enten.
Eigentlich siehe oben: Da quält man sich, ob man nach Sylvester und bei dem Wetter wirklich um 06.30 Uhr aufstehen soll -und dann wird es so ein spannender Tag. Es lohnt sich eben einfach.
Allerdings habe ich mich nicht gerade mit Ruhm bekleckert und ein paar ausserordentlich peinliche Luftlöcher geschossen, richtig unangenehm. Manchmal versteht man die Welt nicht mehr, wenn eine simple Krähe unverschämter Weise einfach weiterflattert. Sehr unkooperativ, sowas!
2.1.2010 Drückjagd im Vogelsberg:
Ein leichter Schneezucker mit 24 Schützen bringt ein langes Schüsseltreiben nach 14 Sauen, 3 Rehen und 3 Füchsen. Schnee ist ein Traum für Jäger!
3.1.2010 Vogelsberg II und bei Rödermark:
... deshalb und wegen des Schnees auch Planänderung: Frühe Krähen mussten ausfallen, Gänsejagd wurde in Solotour auf Enten umfunktioniert.
Andere Seite des Reviers vom Vortag mit noch 12 Schützen. Die Sauen waren ausgeflogen, Strecke war nur ein einsames Reh.
Ich hatte einen Heidenspass bei der Mittagssuppe, weil ich mir so ziemlich jeden böse vorgenommen habe - die Corona war aber wegen des Williams-Christ-Vernichtens vom abendlichen Schüsseltreiben auch eigentlich eher verbales Schlachtvieh statt Gegner.
...nachdem ich dann mit Stockschlägen zu den Enten vertrieben wurde: wunderschöne Flussjagd im Schnee. Leider 3 Enten trotz sehr guten Hundes nicht bekommen, immerhin aber noch 6 bunte, feiste Erpel und 2 noch ebenso feiste Enten.
Erlebte Gesamtstrecke der letzten 5 Tage:
14 Sauen, 4 Rehe, 4 Füchse, 9 Hasen, 8 Kanin, 3 Nil-, 2 Kanada-, 1 Graugans, 18 Enten, 11 Tauben, 2 Gockel, 1 Schnepfe, 15 Krähen, 2 Elstern, 1 Häher, -ist das bunt oder ist das nicht bunt?
Niederwild ist schon was Schönes!
Wir nutzten den Schnee für immerhin genau 60 Tauben, 44 Kanin, 5 Füchse, 1 Iltis, 1 Fasan und 1 Lachmöwe. Auch das für unsere Verhältnisse mehr als beachtlich.
Ich musste die Tauben jedenfalls noch nie mit der Schubkarre in die Kühlkammer fahren...
Die gesamte Strecke auf einen Blick
Allein die Tauben mussten mit der Schubkarre in die Kühlzelle gebracht werden.
Fünf auf einen Streich!!!
Die Strecke an einem einzigen Stand
Fuchs und Iltis
14.1.10
Hundegeleut
Denn wenn im Herbst die Hunde lustig jagen, so ists die schönste Melodie,
ja selbst in meinen letzten Tagen niemals, niemals vergess ich sie.
Verfasser unbekannt
Landkreis Märkisch-Oderland meldet Trichinenbefall bei einem Stück Schwarzwild
Es ist äußerst selten, dass ein Jagdpächter nach Einreichung der Trichinenprobe beim Tierarzt die Meldung "positiv auf Trichinen getestet" bekommt, weshalb das Entnehmen und Einsenden der Proben oft als lästige Pflicht empfunden wird.
Doch nun meldet das Kreisveterinäramt im Kreis Märkisch-Oderland, dass eine Probe einer Sau positiv getestet wurde.
Dieser, für den Menschen äußerst gefährliche Parasit, kommt nur sehr selten vor, was aber niemals dazu führen darf, die Vorschrift zur Untersuchung von Schwarzwild auf Trichinen - auch wenn das Fleisch selbst verzehrt wird- nicht zu beachten.
Jeder Jäger sollte deshalb die wichtige Information des Bundesinstituts für Risikobewertung zum Thema Trichinellenbefund beim Schwarzwild lesen.
Über den ersten Trichinenbefund seit vielen Jahren im Kreis Märkisch-Oderland berichtet das Onlinemagazin der Märkischen Oderzeitung:
waidmannsheil
Euer
stefan
Trichinenfund bei Wildschwein
Seelow (dos)
Bei einem Wildschwein im Landkreis Märkisch-Oderland sind Trichinen festgestellt worden. Darüber informierte Amtstierarzt Dr. Ralph Bötticher. Die 65 Kilogramm schwere Sau sei Mitte Dezember bei einer Jagd erlegt worden. Nach der ersten Untersuchung im Landkreis zeigten sich Auffälligkeiten. Deshalb wurde die Probe an das nationale Referenzlabor geschickt und dort noch einmal detailliert geprüft.
"Es wurde eine Mischinfektion festgestellt", so Bötticher. Er appelliert an alle Schweinehalter und Jäger, die Pflicht zur Trichinenuntersuchung ernst zu nehmen. Es ist nach Jahren der erste Fund im Landkreis und er zeige, dass die gefährliche Erkrankung nach wie vor auftreten kann.
In diesem Zusammenhang informiert Bötticher, dass es für die Untersuchungen eine veränderte Gebühr gibt. Statt wie bisher 9,89 Euro kosten sie jetzt nur noch 6,80 Euro. Sie werden im Veterinäramt des Kreises oder bei den vom Amt beauftragten Tierärzten vorgenommen.
2 Wölfe im Naturpark Nuthe-Nieplitz (Brandenburg) bestätigt
Die neuen Bundesländer sind um eine weitere Wolfspopulation reicher.
Nun wurden 2 Wölfe im Naturpark Nuthe-Nieplitz bestätigt. Im Gegensatz zur Lausitz, wo die Wölfe sich überwiegend auf dem alten Truppenübungsplatz aufhalten, grenzt der Naturpark Nuthe-Nieplitz unmittelbar an die Stadtgrenze von Berlin. Auch die südwestlich von Berlin gelegene Stadt Potsdam grenzt direkt an den Naturpark.
Am Erscheinen der 2 Wölfe im Naturpark gibt es scheinbar keine Zweifel mehr. Bleibt abzuwarten, ob die Wölfe wegen des diesjährigen strengen Winters auf ihren ausgedehnten Wanderungen den Weg in den Naturpark gefunden haben, oder ob sie sich zum Bleiben entschließen werden.
Über die Bestätigung von 2 Wölfen im Naturpark Nuthe-Nieplitz berichtet das Onlinemagazin der Märkischen Allgemeinen:
waidmannsheil
Euer
stefan
Zwei Wölfe haben Revier im Naturpark Nuthe-Nieplitz bezogen
ELSHOLZ
Wenn am Wochenende wieder der Pferdeschlitten durch den verschneiten Naturpark Nuthe-Nieplitz gleitet, können die Passagiere mit viel Glück ein seltenes Naturschauspiel bewundern: Wölfe in freier Wildbahn. Laut Jäger Falk Witt aus Körzin bei Beelitz ist eines der scheuen Tiere erst vor kurzem in der Nähe von Elsholz gesichtet worden.
"Jägerkollegen haben Tiere gesehen, ich selbst habe Fährten erkennen können“, sagt Witt, der im Vorstand des „Landschafts-Fördervereins Nuthe-Nieplitz-Niederung“ sitzt. Zweifel an der Anwesenheit der grauen Raubtiere habe er nicht. „Wolfsfährten sind sehr gut zu erkennen“, so Witt. Im Gegensatz zum Hund setze der Wolf die Pfoten hintereinander wie auf einer Schnur. Verwechslung ausgeschlossen.
Höchstwahrscheinlich handelt es sich um zwei ausgewachsene Tiere, die seit einiger Zeit auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Jüterbog Revier bezogen haben, aber gern auf ausgedehnte Streifzüge gehen – ein Wolf läuft locker 40 Kilometer in einer Nacht. Bei Treuenbrietzen etwa seien sie schon gesehen worden, sagt Andreas Hauffe, Wolfsbetreuer von der Naturwacht Nuthe-Nieplitz. Mit Fotofallen haben die Naturschützer Aufnahmen von den Tieren machen können. Der Rüde ist größer und schon länger in der Gegend, erst vor kurzem bekam er Gesellschaft eines Weibchens, wie Hauffe annimmt. Denn: Zwei Rüden in einem Revier würden sich nicht vertragen.
Unklar ist, woher die Zuwanderer stammen. Markiert sind sie nicht. Sie dürften entweder aus der Lausitz oder Polen zu uns gekommen sein. Dass sie in Verbindung mit der Wolfspopulation vom Truppenübungsplatz bei Lehnin stehen, gilt als unwahrscheinlich – die Tiere müssten die Autobahn überwunden haben. Erst mit Hilfe der geplanten Wildbrücken bei Beelitz und Niemegk (MAZ berichtete) könnten die Tiere die A9 sicher passieren. Jäger Witt nennt das Wildbrückenprojekt „phantastisch“. In einer Landschaft, die von Autobahnen und Bahnstrecken zerschnitten sei, drohten kleine Populationen durch Inzucht Schaden zu nehmen – deshalb sei es richtig, den Wildtieren große Wanderungen zu ermöglichen. Und Wölfe brauchen enorm viel Platz: Ihr Revier ist zwischen 70 und 250 Quadratkilometer groß.
Fürchten müssten sich Menschen vor wilden Wölfen nicht, sagt Jäger Witt. „Wir werden sie kaum zu Gesicht bekommen, denn sie haben Angst und ergreifen die Flucht, noch bevor wir sie überhaupt sehen.“
Mit einem neuen Risiko müssten allerdings Schafszüchter leben. Die Schäfer stellen sich bereits auf die neue Situation ein. Ein Züchter, dessen Tiere bei Jüterbog weiden, hat Herdenschutzhunde angeschafft – das sind Tiere, die mit den Schafen aufgewachsen sind und in der Herde leben. Im Falle eines Wolfsangriffs wären sie sofort zur Stelle. „Diese Tiere sind teuer in Anschaffung und Unterhalt“, sagt Züchterin Inga Ritter, deren 450 Schafe gewöhnlich bei Stangenhagen und Blankensee grasen – nur wenige Kilometer von Elsholz entfernt, wo die Wölfe aufgetaucht waren.
Direkt betroffen sei ihre Herde allerdings noch nicht, sagt Inga Ritter. Schwierigkeiten würden eher streunende Hunde bereiten, die in die Umzäunung sprängen und die Schafe hetzten. (Von Ulrich Wangemann)
von Stefan am Donnerstag, Januar 14, 2010 1 Kommentare
Labels: Nachhaltigkeit, Naturschutz, Wolfspopulation
DJV präsentiert "Wild aus der Region" auf der Grünen Woche
- Jäger bieten viele leckere Wildspezialitäten zum Probieren -
Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) präsentiert sich unter dem Motto "Natur erleben - Jagen und Angeln" in der naturnah gestalteten Halle 26a auf der diesjährigen Grünen Woche in Berlin. Themenschwerpunkt ist vom 15. bis 24. Januar das heimische Wildbret, zu dessen Vermarktung der DJV die bundesweite Initiative "Wild aus der Region" gestartet hat. Interessierte Besucher erfahren am DJV-Stand alles rund um diese Initiative - und selbstverständlich kann direkt ein Praxistest an Ort und Stelle gemacht werden: Ein Stand mit verschiedensten leckeren Wildspezialitäten bietet vielfältige Gelegenheit zum Probieren.
Der Stand der Jäger ist eingebettet in ein aufwendig gestaltetes Biotop. Zu sehen gibt es hier neben heimischen Wildtieren wie Muffel- und Damwild auch Elche und Rentiere. Schüler können auf dem weitläufigen Gelände "auf die Pirsch gehen" und spannende Naturrätsel lösen. Sie lernen heimische Wildtiere und Pflanzen mit allen Sinnen kennen. Warum sind die Zähne vom Fuchs spitz und wie weich ist das Fell vom Reh? Für Lehrer gibt es am Stand Unterrichtsmaterialien, mit denen Schulstunden über heimisches Wild interessant gestaltet werden können. Zahlreiche Materialien und Informationsbroschüren rund um Jagd, Wild und Natur runden das Angebot des DJV ab.
Den DJV finden Sie vom 15. bis 24. Januar 2010 auf der Grünen Woche in der Halle 26a, Stand 123.
Informationen zur Kampagne "Wild aus der Region" gibt es im Internet unter www.wild-auf-wild.de. Bei Fragen kontaktieren Sie bitte die DJV-Pressestelle:
Tel. (02 28) 9 49 06 22
E-Mail: pressestelle@
11.1.10
Waidgerechtigkeit versus Verbandsdisziplin
Viel wurde geschrieben in den letzten Jahren über die Abschaffung der Jagdsteuer.
Da war die Rede von einer Bagatellesteuer, deren Eintreibung mehr kostet, als sie einbringt und auch von einer Neidsteuer, die man den überwiegend reichen Jägern getrost auf die Jagdpacht noch zusätzlich aufbrummen kann, schließlich trifft es ja keine armen Bürger.
Doch die Abschaffung der Jagdsteuer vollzieht sich auf eine Art, wie es viele Jäger anfangs nicht für möglich hielten:
Mühsame "Lobbyarbeit an der Basis" könnte man den Erfolg der vielen einzelnen Kreisjägerschaften nennen, die den Vollzug der Abschaffung der Jagdsteuer meldeten.
Und noch ein weiteres Phänomen wurde erkennbar:
Nicht die Drohung, das Wild aus Verkehrsunfällen nicht mehr zu entsorgen, verschaffte den Kreisjägerschaften den Erfolg, sondern mühsame Aufklärungsarbeit bei den Kreistagsabgeordneten. Schnell wurde klar, dass Jagdpächter zu sein, in erster Linie Pflichten bedeutet. Pflicht gegenüber der Natur. Wir Jäger pachten uns eben nicht einfach eine Jagd, um dort nach Herzenslust rumzuballern, wie wohl auch viele Kreisabgeordnete ohne es laut zu sagen, glaubten, sondern unser Tun ist geleitet von der Erhaltung unserer Landschaft und den dort lebenden Tieren, völlig gleichgültig, ob wir sie jagen dürfen oder nicht.
Natürlich wurde bei dieser Lobbyarbeit auf Kreisebene auch die Entsorgung und die oft auch damit verbundenen Nachsuchen und das Erlösen des qualvoll leidenden Tieres ins Feld geführt. Mir ist aber kein Fall bekannt, in dem unter Androhung der Verweigerung der Unfallwildbergung, also unter Zwang, etwas erreicht wurde.
Im Gegenteil: Die in der Abschaffung der Jagdsteuer erfolgreichen Kreisjägerschaften setzten auf Einsicht bei den Kreistagsabgeordneten, und das mit Erfolg.
Scheinbar setzen viele Funktionäre, die den Weg der Aufklärung gegenüber den Kreistaggsabgeordneten nicht gehen wollen, weiterhin auf Zwang. Man kann die Verweigerung der Wildunfallbergung durch die Jägerschaft aber durchaus auch als Erpressung auslegen, schließlich kommen bei Nichtbergung des Fallwildes erhebliche Kosten auf den Kreis zu und somit entsteht für den Kreis ein wirtschaftlicher Schaden.
Auch der Landkreis Uelzen setzt auf das Instrument des Zwangs. Unter dem Titel "Im Landkreis Uelzen eskaliert der Streit um die Jagdsteuer" beichtete das Jagdblog über den Aufruf der Kreisjägerschaft Uelzen, "sich kein Fallwild mehr anzueignen."
Doch dieser von der Kreisjägerschaft Uelzen mehrheitlich getragene Beschluss stößt bei den Mitgliedern nicht nur auf Gegenliebe, wie nachfolgender Leserbrief zeigt.
Der Verfasser sieht im Beschluss der Kreisjägerschaft einen Widerspruch zur Waidgerechtigkeit, schließlich lassen sich unsere Pflichten als Jäger nicht materiell mit der Jagdsteuer aufrechnen. Eine aus meiner Sicht durchaus nachvollziehbare Argumentation.
Der Leserbrief führte zu einer langen Diskussion zum Thema, an dem sich auch zahlreiche Nichtjäger beteiligt haben. Es zeigt, dass in dem Thema Abschaffung der Jagdsteuer mehr steckt, als die schnöde materelle Aufrechnung der Unfallbergung durch uns Jäger.
Hier der Leserbrief aus dem Onlinemagazin der Allgemeinen Zeitung Uelzen:
waidmannsheil
Euer
stefan
Waidgerechtigkeit ist große Verpflichtung
Zu "Das Wild bleibt liegen", AZ vom 23. Dezember:
Unsanft weckt mich der schrille Ton meines Telefons. "Guten morgen hier ist die Polizei. In ihrem Revier ist ein Wildunfall" Noch etwas schlaftrunken notiere ich mir die Kilometerangabe. Ein Reh soll dort liegen. Die Fahrt im Auto ist nicht lang. Langsam rolle ich den benannten Straßenabschnitt entlang. Aber ich sehe und finde nichts. Also auf den Seitenstreifen, Warnblinkanlage an und das ganze noch mal zu Fuß mit dem Hund kontrollieren. Mittlerweile zeigt der Berufsverkehr die pulsierende Hektik des beginnenden Arbeitstages. Keiner nimmt mich wahr.
Meinen Hund beirren die vorbeirauschenden Autos nicht. Ruhig sucht er an der langen Leine Quadratmeter für Quadratmeter des Straßenseitenraumes ab.
Dann bemerke ich sie. Zwei schwarze Streifen auf der Straße. Nicht sehr lang ist diese Bremsspur. Hier kann es gewesen sein. Aber mein vierläufiger Jagdhelfer scheint nichts zu finden. Oder doch? Nur wenige Schritte weiter betupft die Hundenase immer wieder einen bestimmten Bereich der kurzen Grasnarbe des Straßenrandes. Meine Augen finden nichts. Kein Haar, kein Schweißtröpfchen (Blut) oder sonst einen kleinen Hinweis auf ein Tier. Und dennoch findet mein Hund eben an dieser Stelle einen für mich unsichtbaren Wegweiser.
Ruhig und bedächtig zieht er mich an der Leine auf seiner imaginären Straße Meter für Meter fort. Durch ein kleines angrenzendes Waldstück, über einen verwachsenen Waldweg bis hin zu hohen Kiefern. Wo die Sonne ihr Kronendach bis auf den Waldboden durchdringt wachsen kleine Fichten. Plötzlich steht mein Hund. Schaut zu mir zurück, als wolle er mir sagen: Da!
Und dann sehe auch ich. Keine 10 Schritt vor uns am Fuße einer kleinen Fichte sitzt ein Rehkitz. Zwei dunkle Augen blicken uns ruhig an. Verdreht ragt aus seinem kleinen grazilen Wildkörper ein zertrümmerter Hinterlauf.
Ganz ruhig krümmte ich den Abzug meiner Waffe und bringe das zu Ende, was ungefähr 100 von dieser Stelle entfernt auf der Straße begonnen hat.
Und dass soll ich jetzt als Jäger nicht mehr tun?
Der Zeitpunkt hätte besser nicht gewählt sein können, mir diese Botschaft zu überbringen.
Am Tag vor Heilig Abend , für eine Zeit der Besinnlichkeit, der Einkehr und des Rückblicks!
Und sie kam mit der Allgemeinen Zeitung ins Haus geflattert, die Weissagung meiner Jagdoberen, wie ich mich als Jäger und Revierinhaber ab sofort verhalten sollte.
Würde ich dem folgen, müsste ich meine jagdliche Grundeinstellung verleugnen!
Diese basiert eben nicht auf finanziellen Wertschöpfungsberechnungen der Jagd.
Vielmehr entspringt sie meiner Begeisterung für die uns umgebende Natur mit ihrer faszinierenden Tierwelt.
Als Jäger habe ich (noch) das einmalige Privileg, Teile dieser Natur mit ihren Tieren anvertraut zu bekommen. Die Pachtung einer Jagd beinhaltet große Verantwortung mit Rechten und Pflichten, geschriebenen und ungeschriebenen. Alle samt findet dies Ausdruck in unserem Begriff der Waidgerechtigkeit. Er stellt das Wildtier in den Mittelpunkt unseres jägerischen Handwerks und gebietet, ja verpflichtet uns, achtungs- und verantwortungsvoll mit den uns anvertrauten Lebewesen umzugehen. Es ist eine Frage der jagdlichen Moral ob wir uns nur um die lebende Kreatur kümmern, oder sie auch im Tod nach unseren Grundsätzen behandeln l Und dabei spielt es keine Rolle, wer den Tod brachte.
Das kleine Rehkitz habe ich an einem verschwiegenen Ort in meinem Revier in den Kreislauf der Natur zurückgegeben.
Das möchte ich auch weiterhin so handhaben, weil ich mich verantwortlich fühle. Aber ohne die Mithilfe unserer Polizei, der Straßenverkehrsteilnehmer und aufmerksamer Spaziergänger wird mir das wohl schwerlich gelingen!
Rüdiger Wnuck Jagdpächter
Die Diskussion zum Leserbrief kann man ebenfalls im Onlinemagazin der Allgemeinen Zeitung Uelzen verfolgen.
9.1.10
Wer will zu den Jägern zählen
Wer will zu den Jägern zählen,
läßt kein Wild zu Tode sich quälen,
jagt allein nicht durch die Weite,
führt den guten Hund zur Seite!“
(Alexander Schmook)
Jagdhund erkrankt an Aujeszkyscher Krankheit
Pressemitteilung des Landesamtes für Verbraucherschutz in Sachsen-Anhalt:
Das Agrarministerium weist nochmals auf die Sorgfalt bei der Hygiene hin:
Das Landesamt für Verbraucherschutz (LAV) hat bei einem Jagdhund im Landkreis Wittenberg (Sachsen-Anhalt) die Aujeszkysche Krankheit (AK) amtlich festgestellt. Der Hund hatte bei einer Gemeinschaftsjagd Aufbruch von einem Wildschwein gefressen und erkrankte an typischen Symptomen, teilt das Magdeburger Agrarministerium mit.
Die Landesbehörde mahnt daher alle Schweinehalter, die gleichzeitig Jäger sind, zur besonderen Vorsicht. Es gebe vor allem in den östlichen Landkreisen Sachsen-Anhalts viele Wildschweine mit dem Aujeszky-Virus.
Eine Übertragung des Wildschweintyps auf Hausschweine könne nicht völlig ausgeschlossen werden. Deshalb sei die wirksame tierhygienische Abschottung der Hausschweinebestände auch im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Status AK-freie Region für Deutschland unerlässlich. Eine Verfütterung von rohem (Wild)Schweinefleisch sollte unbedingt vermieden werden.
Sachsen-Anhalt wurde 1996 als AK-frei anerkannt. Die AK-Freiheit bietet laut dem Ministerium nicht nur den Schweinehaltern, sondern auch der mit der Schweineproduktion assoziierten Ernährungswirtschaft des Landes Wettbewerbsvorteile im innergemeinschaftlichen und Drittlandhandel.
Die AK ist eine anzeigepflichtige, virusbedingte, akute, fieberhafte Tierseuche, die vor allem bei Schweinen (Hauptwirt) vorkommt. Bei anderen Tierarten verläuft diese Infektion des Zentralnervensystems immer tödlich; sie scheiden das Virus allerdings nicht aus und verbreiten die Krankheit auch nicht weiter.
Auch das Veterinäramt des Kreises Potsdam-Mittelmark warnt im Onlinemagazin der Potsamer Neuesten Nachrichten vor der Verbreitung der Aujeszkyschen Krankheit
8.1.10
Jagdpachtvertag- einige Knackpunkte
Aus aktuellem Anlass- zu Beginn des neuen Jahres stehen wieder zahlreiche Jagdverpachtungen an- widmet das Jagdrechtsblog dem Thema Jagdpachtvertrag einen gesonderten Beitrag.
Natürlich ersetzt der Artikel nicht den Anwalt, den man bei strittigen Klauseln unbedingt zu Rate ziehen sollte. Der Artikel soll aber insbesondere Erstpächtern zeigen, dass auch bei Jagdpachtverträgen Fallstricke lauern, die es zu umgehen gilt.
Hier einige Knackpunkte zum Thema Jagdpachtvertrag
waidmannsheil
Euer
stefan
7.1.10
Verwaltungsgericht bestätigt Manfred Ißleibs Jagdscheinentzug
Gegen den von der Unteren Jagdbehörde angeordneten Jagdscheinentzug hatte Manfred Ißleib vor dem Verwaltungsgericht geklagt.
Das Verwaltungsgericht Weimar wies die Klage ab und bestätigte nun die Einziehung des Jagdscheins, wobei das Verwaltungsgericht die Entscheidung des Amtsgericht, sowie die Urteilsbegründung abgewartet hatte.
Gegen das Urteil kann Manfred Ißleib Berufung einlegen
Über das Urteil berichtet das Onlienmagazin "ad hoc news"
waidmannsheil
Euer
stefan
Verwaltungsgericht - Gericht bestätigt Entzug von Jagdschein
Das Verwaltungsgericht Weimar hat den Entzug des Jagdscheins eines Jagdpächters aus dem Ilmkreis bestätigt. Es bestehe Grund zu der Annahme, dass der Jäger Waffen oder Munition missbräuchlich oder leichtfertig verwenden werde, teilte das Gericht am Mittwoch mit. Der Mann hatte im Jahr 2007 einen Hund erschossen, der während einer Jagd im Nachbarrevier in sein Pachtgebiet vorgedrungen war.
Bereits das zuständige Amtsgericht Arnstadt hatte festgestellt, dass der Jäger das Tier «ohne vernünftigen Grund» getötet habe. Daraufhin habe die Untere Jagdbehörde dem Mann für zwei Jahre den Jagdschein entzogen.
Dessen Klage gegen die Entscheidung hat das Verwaltungsgericht nun mit dem Urteil abgewiesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Waschär und Marderhund weiter auf dem Vormarsch
Während aller Orten die Schwarzwildbejagung verschärft wird, um der Überpopulation Herr zu werden, vollzieht sich der Anstieg der Population von Waschbär und Marderhund zwar mit dem gleiche Tempo, aber mit viel weniger Aufmerksamkeit.
Das liegt zum einen daran, dass diese beiden Einwanderer überwiegend nachtaktiv sind und zum anderen, dass die Schäden, die sie anrichten, nicht zu Buche schlagen.
Während die Landwirtschaft enorme Schäden durch Schwarzwild meldet, werden die Schäden am Niederwild und an Vögeln nicht wahrgenommen oder registriert. Deshalb schlagen jetzt auch Naturschützer Alarm und internationale Artenschutzabkommen fordern eine strenge Bejagung, könnte es doch andernfalls zu einer starken Verringerung der Population von Tieren kommen, die auf dem Speiseplan der beiden ganz oben stehen.
Über die Ausbreitungsdynamik macht die Kreisjägerschaft Düsseldorf-Mettmann im Onlinemagazin der Westen aufmerksam.
waidmannsheil
Euer
stefan
Der Waschbär bricht alle Rekorde
Heiligenhaus, 06.01.2010,
Sabine Kreimeier
Deutschland wird als Einwanderungsland immer beliebter: Besonders Waschbär und Marderhund haben das Land für sich entdeckt.
Mehr als 54 000 Waschbären wurden im Jagdjahr 2008/09 zwischen April und März zur Strecke gebracht – über 18 000 mehr als im Vorjahr. Darauf macht die Kreisjägerschaft Düsseldorf/Mettmann aufmerksam.
Neben dem Waschbär ist auch der Marderhund auf dem Vormarsch. Über 30 000 erlegten die Jäger in der vergangenen Saison. Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der erlegten Waschbären und Marderhunde auf das Neunfache angestiegen.
„Eine effektive Kontrolle von Waschbär, Marderhund und anderer invasiver Arten ist zum Schutz der Artenvielfalt in Deutschland zwingend erforderlich”, betonte der Heiligenhauser Sprecher der Kreisjägerschaft Manfred Carl Seibel, „vor allem heimische Boden- und Höhlenbrüter sind sonst gefährdet.” Waschbär und Marderhund sind besonders konkurrenzstarke Raubsäuger: Sie stellen wenige Ansprüche an den Lebensraum, vermehren sich schnell und sind bei der Nahrung wenig wählerisch. Hinzu kommt das Fehlen natürlicher Feinde.
Internationale Artenschutzabkommen fordern deshalb eine strikte Kontrolle von Waschbär und Marderhund. Die Bejagung der dämmerungs- und nachtaktiven Räuber mit der Waffe ist allerdings schwierig. Nach Einschätzung des DJV ist deshalb die Fallenjagd unerlässlich.
Mit „Wild”, dem Wildtierinformationssystem der Länder, dokumentieren die deutschen Jäger flächendeckend die Ausbreitungsdynamik der beiden Raubsäuger. Aktuelle Zahlen erscheinen im Sommer 2010.
Über die Gefahr der Übertragung des Fuchsbandwurms durch den Marderhund berichtet das Jagdrechtsblog.
von Stefan am Donnerstag, Januar 07, 2010 0 Kommentare
Labels: Jägerschaft, Nachhaltigkeit, Naturschutz
4.1.10
Wolfsjagd in Schweden eröffnet -14 Wölfe bereits erlegt
Die Meldung Anfang Dezember hatte viel Aufsehen erregt: "Schweden führt die Wolfsjagd wieder ein"
Zu Beginn des Jahres 2010 werden nun die ersten Abschüsse gemeldet. Das Echo in der europäischen Presse ist meist negativ.
Einen wertneutralen Bericht über die Hintergründe der Bestandsregulierung erschien im Onlinemagazin des Nordbayerischen Kurier:
waidmannsheil
Euer
stefan
Inzucht: Erste Wolfsjagd in Schweden seit über 40 Jahren
STOCKHOLM.
Zum Auftakt der ersten Wolfsjagd seit mehr als vier Jahrzehnten haben schwedische Jäger am Samstag 14 Tiere geschossen.
Die Wölfe wurden in den westschwedischen Provinzen Värmland und Dalarna erlegt, wie örtliche Medien berichteten. Insgesamt sind bis Mitte Februar 27 Tiere zum Abschuss freigegeben. Nach Worten von Umweltminister Andreas Carlgreen muss sich die gegenwärtige schwedische Wolfspopulation von 220 Tieren erneuern, da genetisch bedingte Herz- und Nierenleiden das langfristige Überleben der Tiere gefährdeten.
Die skandinavische Wolfspopulation lässt sich auf nur drei Wölfe zurückführen, die in den 1980er und 1990er Jahren aus Finnland und Russland eingewandert waren, und leidet daher unter Inzucht. Das schwedische Parlament hatte im vergangenen Jahr die lizenzierte Wolfsjagd als Mittel zum Management großer Raubtiere gebilligt.
Auch Spiegel Online berichtet über die Bejagung der Wölfe in Schweden