28.12.09

Jagdpächter in Nordbaden gehen auf die Barrikaden

In der Region des nordbadischen Landkreises Neckar-Odenwald-Kreis geht es überwiegend beschaulich zu. Insbesondere jagdlich sorgt die Gegend für wenig Schlagzeilen. Zwar verfügt man über gute Rehwildreviere, aber die Region verfügt über wenig wirklich attraktive Hochwildreviere.
Deshalb werden die Reviere auch überwiegend an ortsansässige Jäger verpachtet. Zudem verpflichen sich die Jagdpächter dazu, revierlosen Jägern und Jungjägern eine Heimat zu bieten. Eine enge Bindung der Jägerschaft zu den örtlichen Vereinen sorgte für ein harmonisches Miteinander.
Kurzum: Hier war bis vor kurzem die jagdliche Welt noch in Ordnung.
Doch der Bau von Biogasanlagen, vermehrte Schwarzwildvorkommen in der eher vom Schwarzwild verschonten Gegend und die damit verbundenen Wildschäden, sowie Verbissgutachten der Forstämter haben die Harmonie jetzt nachhaltig gestört.
Die oft über viele Jagdpachtperioden beibehaltenen Jagdpachtverträge wurden insbesondere im Bereich der Wildschadensregulierung mit zahlreichen kaum verständlichen Paragraphen erweitert. Die Jägerschaft sieht in den Zusatzparagraphen eine Jagdpachterhöhung durch die Hintertür.
Zudem empfinden viele Jagdpächter die beharrliche Weigerung des Landrates, die Jagdsteuer anzuschaffen, ungerecht, zumal viele Landkreise in Baden-Württemberg die Jagdsteuer bereits abgeschafft haben.
Doch nun gehen die Jagdpächter im Hegering Hardheim auf die Barrikaden. Nachdem ihnen eine Aussprache verweigert wurde, beschlossen alle 21 Jagdpächter des Hegerings dazu, zum Submissionstermin am 18.Januar 2010 kein Angebot abzugeben.

Bleibt abzuwarten, ob sich alle Jagdpächter daran halten werden und wenn ja, ob sie die Gemeinde zum Einlenken bewegen werden.

Über eine turbulente Hegeringversammlung berichtet das Onlinemagazin der Fränkischen Nachrichten:


waidmannsheil

Euer

stefan





Hegeringversammlung: Kein Angebot der derzeitigen Jagdpachtinhaber
Jäger finden harte Worte gegenüber der Gemeinde
Hardheim.

So grün waren sich die Jäger von
Hardheim am Ende ihrer Hegeringversammlung am vergangenen Montag in Bretzingen schon lange nicht mehr. Grund hierfür war nach Ansicht der Jäger das Verhalten der Gemeinde und des Gemeinderats im Zusammenhang mit der anstehenden Jagdverpachtung. So zeigten sich die Jäger, nahezu alle Pächter waren anwesend, verärgert und enttäuscht, wie derzeit von Seiten der Gemeinde mit ihnen umgegangen wird.

J
agdsteuer ein Relikt

Nach der Begrüßung durch Hegeringleiter Albrecht
Reichert ging es um die Entscheidung des Kreistages zur Beibehaltung der Jagdsteuer. Während bereits die Hälfte aller Landkreise in Baden-Württemberg das Relikt der Jagdsteuer in Beachtung und Anerkennung der Arbeit der Jäger abgeschafft habe, wolle man im Neckar-Odenwald-Kreis nicht auf die Einnahmen verzichten, so Reichert. Die Pächter werden daher in Zukunft das Fallwild auf den öffentlichen Straßen nicht mehr entsorgen, was sie im Falle der Abschaffung der Jagdsteuer zugesagt hatten. Letztendlich werde das Fallwild nun auf Kosten der Kreiskasse entsorgt. Hauptpunkt der Versammlung war die anstehende Verpachtung der Jagdflächen auf dem Gemeindegebiet von Hardheim. Während man in anderen Gemeinden auf ein gutes Miteinander mit den Jägern setze, das gute Verhältnis mit den Landwirten und das Engagement vieler Jäger im Vereinsleben und der Öffentlichkeit schätze, scheine dies in Hardheim nicht der Fall zu sein, so die Anwesenden. Während jahrzehntelang der Kompromiss mit der heimischen Jägerschaft gesucht und auch gefunden worden sei, scheinen nun finanzielle Gründe, forstliche Einflüsse und die Hoffnung auf ein Hauen und Stechen innerhalb der Jägerschaft die Vergabepraxis und das Vertragswerk zu bestimmen.

"Unwahrheiten"


Neben der Art der Ausschreibung, sei schon das Anschreiben an die bisherigen Pächter mit "Unwahrheiten geschmückt" worden. So sei das vom Hegering für die Verhandlungen mit der Gemeinde bestimmte Gremium permanent abgewiesen worden und habe nur schriftlich seine Anregungen und Änderungswünsche aus der
Jägerschaft vortragen können. Zahlreiche Wortmeldungen zeigten die Verärgerung und die Enttäuschung der Jäger über dieses Verhalten. Auch der Pachtvertrag selbst sei eine Zumutung. Hinter dem Begriff der "Wildschadensverhütungspauschale", die selbst anfalle, wenn es gar nicht zu verhüten gebe, verstecke sich für viele der angebotenen Revier ein gewaltige Pachtpreiserhöhung und auch eine Wildschadensausgleichspauschale scheine nur von der Idee her angebracht, vom Zahlungsmodus und der Abrechnung aber absolut inakzeptabel.

Gängelung
durch Vertragswerk

Mehr aber noch als über die finanziellen Vorstellungen und Ideen der Gemeindeverwaltung sind die Jäger über die Gängelung durch das Vertragswerk entrüstet. Nahezu rechtlos sei man, ohne genau benannte Möglichkeiten einer Kündigung von Pächterseite. Dazu kämen 15 weitere, teils haarsträubende Regelungen. So müssten sich die künftigen Pächter ihren Platz für die Hochsitze, Pirschwege oder Salzlecken genehmigen lassen, während die Vollernte-Maschinen in den Wäldern metertiefe Gräben hinterlassen dürften. Nach unzähligen Wortmeldungen und Diskussionsbeiträgen ging es dann um die weitere Vorgehensweise. Dabei wurde deutlich, dass nahezu alle bisherigen Pächter sehr gerne wieder auf dem Gemeindegebiet der Jagd nachgehen möchten und alles daran setzen, sich im Vorfeld auf eine Verteilung der Reviere zu einigen.

Erhöhung nicht gerechtfertigt

Der verstärkte Anbau von Industriemais, steigende Wildschweinbestände, fallende
Wildpretpreise und auch die zunehmende Revierbeunruhigungen rechtfertigten in keiner Weise eine Erhöhung der Jagdpacht. Das Vertragswerk mit seinen Gängelungen, unzähligen Pflichten und keinerlei Rechten sei absolut inakzeptabel, so der einstimmige Tenor der Versammlung. Man hoffe auf Einsicht und Änderung. Alle anwesenden 21 Pächter werden bis zum 18. Januar kein Angebot abgeben, um der Gemeinde zu zeigen, dass dies nicht der richtige Weg für ein vernünftiges Miteinander ist. Zudem will man sich nicht durch höhere Angebote als dem Mindestgebot, das im Moment ohnehin zu Diskussion steht, auseinander dividieren lassen.

Nach drei Stunden Diskussion, Beratung und Aussprache sah man dies als einzige Möglichkeit, die Gemeinde und den Gemeinderat zu einem Einlenken zu bewegen. Zudem setzt man darauf, dass auch bei einer überörtlichen Ausschreibung sich die Pachtinteressenten Gedanken machen, warum die heimische Jägerschaft zu den derzeitigen Kondition nicht pachtbereit ist.

Lobbyarbeit bei Gemeinderäten

Bei den Gemeinderatsmitgliedern wollen die Jäger diesen Sachverhaltung ansprechen und auch das mit den Verhandlungen beauftragte Gremium des Hegeringes werde einen weiteren Anlauf unternehmen, um mit der Gemeinde als Jagdvorstand ins Gespräch zu kommen.

23.12.09

Im Landkreis Uelzen eskaliert der Streit um die Jagdsteuer

Nachdem in zahlreichen Landkreisen die Jagdsteuer abgeschafft wurde oder man sich zwischen Jägerschaft und Kreistagen zumindest auf eine schrittweise Abschaffung geeinigt hat, eskaliert der Streit zwischen der Kreisjägerschaft Uelzen und deren Landrat.
Landrat Theodor Elster argumentiert, dass bei einer Streichung nicht nur die Jagdsteuer als Einnahme entfällt, sondern dass zudem die Zuwendungen durch das Land in nochmaliger Höhe entfällt. Aus Sicht des Landrats eine doppelte Einnahmenreduzierung.
Die internen Verrechnungsmodalitäten zwischen Land und Kreis können aber nicht als Argument zur Abschaffung einer Bagatellsteuer herhalten, weshalb der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Uelzen, Klaus Bullerjahn, nun seine Mitglieder dazu aufgerufen hat, auf die "Aneignung des Fallwildes zu verzichten".
Für die Entsorgung des Fallwildes und die damit einhergehenden Kosten muss nun der Kreis aufkommen.

Der Beschluss der Kreisjägerschaft Uelzen im Wortlaut:

Mitgliederversammlung der Jägerschaft des Landkreises Uelzen gibt dem Vorstand, befristet für drei Jahre, das Votum für die Handlungsoption, einen kreisweiten Verzicht auf das Aneignungsrecht von Fallwild sowie die Unterstützung von Monitoringmaßnahmen durchzusetzen.

Die Abstimmung hierüber erfolgt ausdrücklich unter dem Hinweis auf mögliche negative Auswirkungen für die Jägerschaft oder einzelne Mitglieder.

Diese Handlungsoption ist ausdrücklich und ausschließlich, als eine letzte Option zu sehen, die geeignet ist, die finanziellen Aufwendungen, um die der Landkreis durch die bisher erbrachten freiwilligen Leistungen der Jägerschaft entlastet wurde, zu verdeutlichen.


Die Mitglieder der Jägerschaft des Landkreises Uelzen e.V.verzichten für die Dauer von drei Jahren auf jegliche Einzelaktionen in der vor beschriebenen Form. Falls der Handlungsbedarf erkennbar ist, diese, als Option und äußerstes Mittel gedachten,Maßnahmen durchzuführen, verpflichten sich die einzelnen betroffenen Mitglieder sich dem Votum der Versammlung zu beugen und daran geschlossen mitzuwirken.



Bleibt abzuwarten, wer hier den längeren Atem hat. Doch Jäger lernen, sich bei der Jagd in Geduld zu üben, dies könnte sich auch im Falle der Abschaffung der Jagdsteuer als Tugend erweisen.

Über den eskalierenden Streit über die Jagdsteuer im Landkreis Uelzen berichtet das Onlinemagazin der Allgemeinen Zeitung.

waidmannsheil

Euer

stefan



Das Wild bleibt liegen
Protest gegen Jagdsteuer: Jäger stellen Entsorgung nach Unfällen ein

Von Thomas Mitzlaff
Uelzen. Im Landkreis Uelzen eskaliert der Streit um die Jagdsteuer: Die Jäger weigern sich ab sofort, das bei Verkehrsunfällen getötete Wild von den Straßen zu entsorgen. Einen entsprechenden Beschluss fasste jetzt der erweiterte Vorstand der Kreisjägerschaft, der den Jagdausübungsberechtigten empfiehlt, "auf die Aneignung zu verzichten". Damit ist derzeit völlig unklar, wie die Beseitigung der Kadaver ablaufen soll.

Die Kreisjägerschaft hatte nach Angaben ihres Vorsitzenden Klaus Bullerjahn im September den Antrag gestellt, die Jagdsteuer schrittweise um drei Prozent pro Jahr zu verringern und schließlich ganz abzuschaffen. Begründet wurde dies mit den freiwilligen geldwerten Leistungen der Jägerschaft, die den Betrag der Jagdsteuer übersteigen. "Die Beseitigung des Wildes haben wir gewissermaßen ehrenamtlich übernommen", sagt Bullerjahn und verweist auf andere Landkreise, die mit der Entsorgung externe Firmen beauftragen müssen und dadurch Kosten von rund 150 Euro pro Tier hätten. Bei rund 900 Wildunfällen auf den Straßen des Kreises sei es somit eine Leistung von rund 135000 Euro, die die Jäger bislang kostenlos übernahmen, argumentiert Bullerjahn: "Die freiwilligen Leistungen der Jägerschaft stellen zum einen ideelle, zum anderen auch geldwerte Vorteile für den Landkreis dar."

Derweil verweist Landrat Theodor Elster darauf, dass durch die Abschaffung der Jagdsteuer dem Landkreis nicht nur Einnahmen in Höhe von rund 125000 Euro fehlen würden. "Das Land würde uns weitere 125000 Euro an Bedarfszuweisungen streichen", erklärt Elster. Denn die angekündigte Finanzspritze des Landes für den klammen Kreis in Höhe von drei Millionen Euro gebe es nur bei einem strikten Sparkurs. "Davon würden wir mit der Abschaffung der Jagdsteuer abweichen, somit würde das Land nicht in voller Höhe zahlen und wir würden gleich doppelt bestraft", rechnet der Landrat und betont, dass niemand im Kreishaus das Engagement der Jägerschaft entwerte.

Das sieht Bullerjahn anders. Er verweist darauf, dass in zahlreichen Bundesländern und auch mehreren niedersächsischen Städten und Kreisen mittlerweile auf diese Steuer verzichtet werde, denn: "Durch die Jagd ist kein wirtschaftlicher Gewinn zu erzielen, der eine Besteuerung rechtfertigt."

22.12.09

JUN.i - Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz geht online

Pressemitteilung des Institus für Jagd Umwelt und Naturschutz (JUN.i) vom 18.12.2009:

Der erste und umfassende JAGDRECHTSBLOG im Internet bietet eine Plattform für die rege Diskussion von Jagd- und Jagdrechtsfragen und gibt Antworten und Anregungen. Wir öffnen diesen Blog vor allem für Jäger, aber auch für Landnutzer, Naturliebhaber und andere. Wir bieten darüber hinaus qualifizierte Beratung auf allen Gebieten, die Gegenstand der Arbeit unseres Instituts sind.

Die gesamte Tätigkeit unseres neuen Instituts für Jagd Umwelt und Naturschutz basiert auf unserer Jagdethik und dem Gesetz der Nachhaltigkeit.

Wir betrachten es nicht als unsere Aufgabe, Urteile zu sammeln und wiederzugeben, oder Gesetze abzudrucken, oder Formulare in´s Netz zu stellen – das auch, aber wir wollen mehr, wir wollen, wenn auch nicht nur, aktuelle Fragen des deutschen Jagdrechts aufwerfen und diskutieren, ebenso wie Fragen des Umweltrechts, des Tierschutzes und des Naturschutzes.

Auf dieser Grundlage öffnen wir diesen Blog .

Liepe, im Dezember 2009

Rechtsanwalt Dr. Wolfgang Lipps

Geschäftsführer
JUN.i Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz

Gut organisierte Drückjagd mit Rekordstrecke


Kamen mit dem Strecke legen nicht nach:
Gusower Jäger in Brandenburg mit ihrer Rekordstrecke



Gute Strecken anlässlich von Drückjagden sind kein Zufall.
Mehrere Jagdpächter im ostbrandenburgischen Gusow haben nach einer sorgfältig Planung mit disziplinierten Treibern und Schützen eine Rekordstrecke erzielt.
Mit 30 Sauen, 10 Rehen und 2 Füchsen wurde eine Rekordstrecke in Gusow erzielt. Und das Ganze bei einer gerade mal für 2 Stunden angesetzten Drückjagd.
Die Zusammenarbeit mehrerer Jagdpächter zu einer revierübergreifenden Drückjagd beweist, dass die Bestandsregulierung überhöhter Bestände durch kooperative Zusammenarbeit möglich ist.

Dass zudem ein Jungjäger mit 4 Sauen auch noch Jagdkönig wurde, beweist, dass so auch die jungen Jäger an einer solchen Jagd beteiligt werden können und ihren Beitrag leisten können.


Da gratuliert das Jagdblog den Gusower Jägern zu der Rekordstrecke und dem jungen Jagdkönig mit

waidmannsheil

Euer

stefan

Über die erfolgreiche revierübergreifende Drückjagd in Gusow berichtet das Onlinemagazin der Märkischen Oderzeitung:

Rekordstrecke bei bitterkalter Drückjagd

Von Doris Steinkraus

Gusow-Platkow (MOZ)

Einmal im Jahr lädt die Jagdpachtgemeinschaft Gusow in Zusammenarbeit mit der Seelower Hegegemeinschaft zur Ansitzdrückjagd ein. 58 Jäger kamen. 31 Treiber unterstützten sie und hatten entscheidenen Anteil daran, dass eine bisher noch nie erreichte Rekordstrecke gelegt werden konnte.

Schon einige Tage vorher trafen sich die Treiber getroffen und wurden für die Ansitzdrückjagd vorbereitet. Sicherheit ist oberstes Gebot. Alle Treiber haben eine Signalweste an, so wie die Jäger auch ein Signalband am Hut tragen. Jagdleiter Wolfgang Voegler teilt Jäger und Treiber auf. Man hat sich extra nicht am Waldrand versammelt, um das Wild nicht schon im Vorfeld unruhig zu machen. Zum Abschuss freigegeben ist Rotwild, Schwarzwild, Rehwild und Raubwild.

Die Jäger werden von dem jeweils verantwortlichen Waidgenossen zu ihren Ansitzen geführt. Sie umfahren das ausgewiesene Jagdgebiet weiträumig, pirschen sich leise vor. Erst danach machen sich die Treiber auf den Weg. Viele kennen das Prozedere, haben schon mehrmals solche Einsätze absolviert. Der Jagdleiter hatte angemahnt, dass es heute nicht um eine laute Treibjagd gehe. Vielmehr sollen die Treiber leise und langsam durch das Gelände streifen. Hin und wieder können sie an einen Stamm schlagen, um das Wild aufhorchen zu lassen.

Doris Lenz, Kerstin Voegler, Gerald Kuderski und Ronny Poplien marschieren Richtung Wald. In entsprechendem Abstand durchkämmen sie den Wald. Es dauert nicht lange und sie sichten eine Rotte Schweine. Die Schwarzkittel sind es denn an diesem Tag auch, die den Jägern bevorzugt vor die Flinte laufen.

Zwei Stunden sind für die Jagd angesetzt. Nach und nach finden sich alle Jäger und Treiber zum Streckelegen an den alten Schweineställen ein. Die Ausbeute ist enorm. Immer wieder kommt ein Jeep und lädt Wild ab. Schon bald muss die mit Tannengrün umrahmte Fläche erweitert werden.

Für die Jäger beginnt die aufwändige Nacharbeit. Jedes Tier muss gekennzeichnet und protokolliert werden. Susanne van Dyk, Hans-Joachim Lehn und Olaf Lenz haben reichlich zu tun. Es müssen sogar noch zusätzlich Zettel besorgt werden, denn mit so vielen Abschüssen hat niemand gerechnet. 2008 blieb die Fläche für die geplante Strecke komplett leer. Und in diesem Jahr nun dieses Ergebnis. Am Ende liegen 30 Sauen, zehn Rehe und zwei Füchse auf dem kalten Boden. "Eine Rekordstrecke", resümiert Wolfgang Voegler. So viel sei noch nie im Jagdgebiet erlegt worden. Die Strategie des leisen Vorgehens habe sich als genau richtig erwiesen. Er dankt den Treibern für ihr umsichtige Vorgehen und den benachbarten Jagdpächtern für ihre Unterstützung.

Die Jäger haben am Lagerfeuer, bei Glühwein und leckerem Kesselgulasch einiges zu erzählen. Und natürlich machen Jagdgeschichten die Runde. Für eine neue hat der Jüngste unter den Jägern gesorgt. Der erst 19-jährige Benjamin Treske aus Gusow ist Jagdkönig. Er hat vier Sauen zur Strecke gebracht.

Bei einer Drückjagd gehen mehrere Treiber - mit oder ohne Hunde - durch das zu bejagende Gebiet, um die Wildtiere in Bewegung zu bringen und aus den Einständen zu "drücken". Das Wild wird im Gegensatz zur Treibjagd nicht hochflüchtig aus seinen Einständen getrieben, sondern zieht in gemäßigtem Tempo durch das Gebiet. Es kommt auf seinen gewohnten Wechseln auf die wartenden Jäger zu, so dass diese ausreichend Zeit haben, das Wild zu beurteilen und zu erlegen. Die Jäger warten auf das Wild in der Nähe von dessen Einständen an festgelegten Ständen.

20.12.09

Wolfsrüde "Alan" sendet keine Signale mehr

Pressemitteilung des Kontaktbüros "Wolfsregion Lausitz"

Von dem bis nach Weißrussland gewanderten Wolf "Alan" werden keine GPS-Signale mehr empfangen. Der am 13.03.09 besenderte Jungwolf des Nochtener Rudels hatte Ende April sein Elternterritorium in der Lausitz verlassen und in ca. zwei Monaten Polen durchquert. Zuletzt hielt sich der Rüde im Grenzgebiet zwischen Weißrussland und Litauen auf. Vor einigen Wochen fiel der Sender aus. Ob es sich um einen technischen Defekt handelt, oder ob der Wolf getötet wurde, ist unbekannt.
Der Wolf hatte von April bis Oktober eine über 1500 km lange Strecke zurückgelegt und war zuletzt 800 km Luftlinie von seinem Elternrudel entfernt.
Im März wurde auch sein gleichaltriger Bruder "Karl" besendert. Dieser hält sich immer noch schwerpunktmäßig im Nochtener Revier auf, unternimmt aber häufig Wanderungen in die benachbarten Wolfsreviere und darüber hinaus.
Der dritte besenderten Wolf ist ein erwachsener, territorialer Rüde. Es handelt sich um das Vatertier des Milkeler Rudels. Dieser ist in der Lausitz sesshaft und zieht mit einer Wölfin Jungtiere auf.
Das Abwanderungsverhalten von Wölfen wird im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, erforscht.


Jana Schellenberg Projektleiterin

Kontaktbüro "Wolfsregion Lausitz" Am Erlichthof 15, 02956 Rietschen Tel. (035772) 46 76 2 Fax. (035772) 46 77 1

17.12.09

Jagdverpachtung von 35 Eigenjagdbezirken durch den Landesbetrieb Hessen-Forst

Ausschreibende Stelle: Landesbetrieb Hessen-Forst
Bertha-von-Suttner-Str. 3
34131 Kassel
Tel.: 0561 3167, oder 151 oder 115

Bundesland: Hessen
Kreis: verschieden Kreise in Hessen
Submissionstermin: 1.2.2010 12.00 Uhr
Pachtbeginn: 1.4.2010 (10 Jahre)

35 Eigenjagdbezirke (mehrwertsteuerpflichtig)


Der Landesbetrieb HESSEN-FORST verpachtet nach schriftlichem Meistgebot zum 01. April 2010 die nachfolgend aufgelisteten forstfiskalischen Eigenjagdbezirke für die Dauer von 10 Jahren.


Bad Hersfeld
Tel.: 06621-940-0
Fax: 06621-940-40
Im Stift 8, 36251 Bad Hersfeld
Mönches 192,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Burgwald
Tel.: 06451-7208-0
Fax: 06451-7208-40
Wolkersdorfer Straße 81, 35099 Burgwald, Eder
Eubenhard 153,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Darmstadt
Tel.: 06151-4091-0
Fax: 06151-4091-27
Ohlystraße 75, 64285 Darmstadt
Frankenstein I 171,00 ha Reh- und Schwarzwild
Dieburg
Tel.: 06071-9861-0
Fax: 06071-9861-40
Ringstraße 54, 64807 Dieburg
Oberklingen 89,00 ha Reh- und Schwarzwild
Frankenberg
Tel.: 06451-23009-0
Fax: 06451-23009-40
Forststraße 6, 35066 Frankenberg
Dachsloch 259,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Frankenberg
Tel.: 06451-23009-0
Fax: 06451-23009-40
Forststraße 6, 35066 Frankenberg
Hain 149,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Groß-Gerau
Tel.: 06152-9249-0
Fax: 06152-9249-40
Robert-Koch-Str. 3, 64521 Groß-Gerau
Gänswiese 158,00 ha Reh- und Schwarzwild
Hess. Lichtenau
Tel.: 05602-9356-0
Fax: 05602-9356-40
Retteröder Straße 17, 37235 Hessisch Lichtenau
Keilerborn 130,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Hess. Lichtenau
Tel.: 05602-9356-0
Fax: 05602-9356-40
Retteröder Straße 17, 37235 Hessisch Lichtenau
Normannsweg 243,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Hess. Lichtenau
Tel.: 05602-9356-0
Fax: 05602-9356-40
Retteröder Straße 17, 37235 Hessisch Lichtenau
Mühlenberg-West 187,00 ha Reh- und Schwarzwild
Jossgrund
Tel.: 06059-9006-0
Fax: 06059-9006-40
Burgstraße 5, 63637 Jossgrund
Geiersberg 245,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Jossgrund
Tel.: 06059-9006-0
Fax: 06059-9006-40
Burgstraße 5, 63637 Jossgrund
Mosborn 453,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Lampertheim
Tel.: 06206-9452-0
Fax: 06206-9452-27
Außerhalb Wildbahn 2, 68623 Lampertheim
Großhausen 158,00 ha Reh- und Schwarzwild
Lampertheim
Tel.: 06206-9452-0
Fax: 06206-9452-27
Außerhalb Wildbahn 2, 68623 Lampertheim
Auerbacher Schloßwald 168,00 ha Reh- und Schwarzwild
Langen
Tel.: 06103-5009-0
Fax: 06103-5009-40
Dieburger Straße 53, 63225 Langen
Offenbach 348,00 ha Reh- und Schwarzwild
Langen
Tel.: 06103-5009-0
Fax: 06103-5009-40
Dieburger Straße 53, 63225 Langen
Eirundwiesen 157,00 ha Reh- und Schwarzwild
Langen
Tel.: 06103-5009-0
Fax: 06103-5009-40
Dieburger Straße 53, 63225 Langen
Abtswald 147,00 ha Reh- und Schwarzwild
Neukirchen
Tel.: 06694-9628-0
Fax: 06694-9628-40
Hersfelder Straße 25, 34626 Neukirchen/Knüll
Jakobsstrauch 103,00 ha Reh- und Schwarzwild
Neukirchen
Tel.: 06694-9628-0
Fax: 06694-9628-40
Hersfelder Straße 25, 34626 Neukirchen/Knüll
Umberg 138,00 ha Reh- und Schwarzwild
Nidda
Tel.: 06043-9657-0
Fax: 06043-9657-27
Auf der Platte 34, 63667 Nidda
Michelnau/Eulobenkopf 384,00 ha Reh- und Schwarzwild
Nidda
Tel.: 06043-9657-0
Fax: 06043-9657-27
Auf der Platte 34, 63667 Nidda
Stornfels-Alte Berg 191,00 ha Reh- und Schwarzwild
Nidda
Tel.: 06043-9657-0
Fax: 06043-9657-27
Auf der Platte 34, 63667 Nidda
Eichelgrund 163,00 ha Reh- und Schwarzwild
Nidda
Tel.: 06043-9657-0
Fax: 06043-9657-27
Auf der Platte 34, 63667 Nidda
Schwickhartshausen 307,00 ha Reh- und Schwarzwild
Reinhardshagen
Tel.: 05544-9510-0
Fax: 05544-9510-40
Obere Kasseler Straße 27, 34359 Reinhardshagen
Schiffberg 210,00 ha Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Hommelberg 206,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Birkenschlag 162,00 ha Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Bieben 218,00 ha Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Mühlburg 194,00 ha Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Oberrod 326,00 ha Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Ohmes 177,00 ha Reh- und Schwarzwild
Romrod
Tel.: 06636-91793-0
Fax: 06636-91793-20
Zeller Straße 14, 36329 Romrod
Hoppenberg 132,00 ha Reh- und Schwarzwild
Rotenburg
Tel.: 06623-9202-0
Fax: 06623-9204-40
Friedenstr. 14, 36199 Rotenburg/Fulda
Hersfelder Grund 333,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Rotenburg
Tel.: 06623-9202-0
Fax: 06623-9204-40
Friedenstr. 14, 36199 Rotenburg/Fulda
Dammskopf 289,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Schlüchtern
Tel.: 06661-9645-0
Fax: 06661-9645-40
Schloßstraße 24, 36381 Schlüchtern
Alsberg 325,00 ha Rot-, Reh- und Schwarzwild
Wehretal
Tel.: 05651-94875-0
Fax: 05651-94875-99
Langenhainer Straße 5, 37287 Wehretal
Eichholz 83,00 ha Reh- und Schwarzwild

Die Verpachtung erfolgt gegen Meistgebot.
Bietende haben keinen Anspruch auf Zuschlagserteilung. Die ausführlichen Unterlagen mit Beschreibung der Revierverhältnisse können beim jeweiligen Forstamt gegen Zahlung einer Schutzgebühr von 10 Euro abgeholt oder schriftlich angefordert werden.

Polizeistation erhält Revierkarten mit Pächterverzeichnis

Schon seitdem ich zu meinem ersten Jagdunfall gerufen wurde, stellte sich mir die Frage, warum die Polizeistationen nicht nur ein Pächterverzeichnis der Jagdpächter haben, sondern gleichzeitig eine Karte mit den Reviergrenzen an den wildunfallträchtigen Stellen. Diese Karte ist notwendig, um den Unfallort direkt einem Revier und somit einem zuständigen Pächter bzw. dessen Vertreter zugeordnet werden.
Bedenkt man, wie viele Telefonate geführt werden müssen, um den richtigen Jagdpächter zu finden oder überhaupt einen Jäger ausfindig zu machen, nur weil nicht jeder Polizist alle Reviergrenzen kennen kann. Zudem reihen sich an einer mehrere Kilometer langen unfallreichen Landstraße oft mehrere Reviere aneinander.
Abgesehen von der enormen Zeitersparnis, einen Wildunfall immer sofort einem Revier zuzuordnen, sollte aus Tierschutzgründen eine solche Revierkarte obligatorisch in jedem Polizeirevier hängen.

Aber den Durchbruch schafft eine Lösung scheinbar immer erst dann, wenn eine Person die Probleme beider Seiten kennt.
So geschehen im Landkreis Märkisch-Oderland, in dem der Polizist Burkard Mordau und gleichzeitig Jäger seinen Kollegen eine Revierkarte mit den Reviergrenzen und den zuständigen Pächtern anfertigte.
Über die einfache, aber noch immer sehr seltene Lösung des "Wildunfallmanagements" im Kreis Märkisch-Oderland berichtet das Onlinemagazin der Märkischen Oderzeitung.

waidmannsheil

Euer

stefan






Mit Adleraugen: Wildunfälle - Polizist mit Jagdinstinkt

Von Mathias Hausding

Rein statistisch gibt es im Kreis Märkisch-Oderland jeden Tag mehr als zwei Wildunfälle. Autofahrer können von Glück reden, wenn es für sie ohne Verletzungen abgeht und "nur" das Auto Schaden nimmt. Experten bemühen sich seit Jahren ohne durchschlagenden Erfolg, die Tiere mit Hilfe von Duftbarrieren, Zäunen oder Reflektoren vom unüberlegten Überqueren einer Straße abzubringen.

Dass ein Wildunfall auch für die Polizei viel Ärger und eine Menge an Arbeit bringt, die mit dem eigentlichen Aufgabengebiet der Beamten nichts zu tun hat, wurde bislang kaum thematisiert. Das Jagdrecht will es so, dass Polizisten nach einem Unfall mit Wildschaden stets den jeweiligen Jagdpächter herbeirufen. Das kann dauern. Lange gedauert hat es auch, bis für das Problem nun eine einfache und gute Lösung gefunden wurde. Es ist ein Glück, dass es vielseitige und kreative Leute bei der Polizei gibt. Die Idee des Hobbyjägers, eine Karte mit den Revieren der einzelnen Pächter anzulegen, wird seine Polizei-Kollegen künftig sicher entlasten.




Karte verrät: Welcher Jagdpächter ist zuständig?

Seelow (dos)

Jeder vierte Unfall in Märkisch-Oderland ist ein Wildunfall. 2008 registrierte der Schutzbereich 879 solcher Unfälle, bei denen 82 Personen verletzt und zwei sogar getötet wurden. Ein Problem der Polizei bildet neben der eigentlichen Unfallaufnahme immer auch die Frage des zuständigen Jagdpächters. Der muss nämlich informiert werden, um verletztes Wild zu erlegen oder eine Nachsuche zu starten.
Der Seelower Revierpolizist und Hobbyjäger Burkhard Mordau hat jetzt aufwändig eine Karte für das 828 Quadratmeter große Wachengebiet erarbeitet, auf der alle 91 Jagdreviere verzeichnet sind. Dazu ermittelte er mit den Jagdgemeinschaften die im Falle eines Unfalls zuständigen Ansprechpartner. Für die Polizei bedeutet dies eine große Erleichterung, weil jetzt eine klare Zuordnung möglich ist. Die Seelower betreten damit Neuland. Bisher gab es zwar Listen von Jägern, doch ohne Kartenmaterial.

15.12.09

RP-Online sieht in der Schwarzwildüberpopulation eine PR-Kampagne der Jägerschaft

Wenn man das Internet durchsucht, findet man nicht selten sehr eigentümliche Artikel zu lesen.

Dies liegt zum einen daran, dass heute jeder ohne finanziellen Aufwand dort alles publizieren kann, was ihm gerade einfällt. Zum anderen tummeln sich im Internet massenhaft selbsternannte Aufklärer und Weltverbesserer, ohne jemals die Ausbildung des Journalisten absolviert zu haben.
Kurzum: Vielen Autoren im Internet fehlt es, im Gegensatz zu den klassischen Medien, an Professionalität bezüglich Recherche und Schreibstil. Gerne rühmen sich die Printmedien mit dieser fachlichen Qualifikation ihrer Mitarbeiter.
Doch was Herr Peter Baum von der Onlineredaktion der Rheinischen Post zum Thema Schwarzwildbejagung ins Internet gestellt hat, straft die klassischen Printmedien und ihre Behauptung einer professionellen Recherche Lügen.

Herr Peter Baum will allen Ernstes den Lesern der Onlineausgabe der Rheinischen Post glaubhaft machen, dass es sich bei den zahlreichen Berichten über die Zunahme der Schwarzwildpopulation um eine PR Aktion der Jagdverbände und Waffenlobby handelt!

Als Beweis, dass die Überpopulation eine Erfindung der Jägerschaft sei, führt er eine revierübergreifende Drückjagd mit 100 Jägern an, bei der der nur 5 Stück Schwarzwild zur Strecke kamen.

Ich habe mir erlaubt, nachfolgende email an die Onlineredaktion der Rheinischen Post zu senden.

waidmannsheil

Euer

stefan



Lieber Herr Baum,

zu Ihrem Artikel "Hundert Jäger erlegen 5 Wildschweine" will ich nachfolgend Stellung nehmen.

Den Beweis, dass sich die Schwarzwildpopulationen explosionsartig entwickelt haben, will ich hier nicht führen. Mit einer Internetrecherche können sie den Anstieg der Strecken, der Verkehrsunfälle und der Wildschäden durch Schwarzwild selbst recherchieren. Dazu sollten Sie als Publizist selbst in der Lage sein. Bitte tun Sie dies aber in Zukunft bevor Sie einen Artikel schreiben.

Als Mitarbeiter einer regionalen Zeitung sind Sie zu einer objektiven Berichterstattung verpflichtet. Dies Pflicht haben Sie nachweislich in Ihrem Artikel verletzt. Vielmehr kommt in Ihrem Artikel eine Polemik zum Ausdruck, die man nur von Internetauftritten der Jagdgegner kennt.

Der Gipfel ist aber, dass Sie allen Ernstes behaupten, dass die Jagd- und Waffenlobby die Berichte über den Populationsanstieg des Schwarzwildes in die Öffentlichkeit lanciert, um für ihre Sache zu werben.

Nun tummeln sich im Internet zahlreiche Weltverschwörungstheoretiker, die auch große Zugriffe auf Ihre Seite verzeichnen. Ich bitte Sie aber, wenn Sie solche Mutmaßungen äußern, so tun Sie dies auf einer eigenen Homepage oder auf einer Seite der Jagdgegner, aber nicht auf dem Onlineportal der Rheinischen Post.

Mit freundlichen Grüßen



Stefan Fügner

14.12.09

Erneut junger Wolf in der Lausitz überfahren

Pressemitteilung des Kontaktbüros "Wolfsregion Lausitz"

Am Sonntagabend (13.12.09) gegen 19.00 Uhr wurde auf der B156 zwischen Boxberg und Weißwasser zum vierten Mal in diesem Jahr ein Wolf überfahren. Die B 156 verläuft durch das Territorium des Nochtener Rudels.
Es handelt sich um einen jungen Rüden, der vermutlich im Vorjahr geboren wurde (Jährling). Der tote Wolf wird zur weiteren Untersuchung an das Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht.
In der Lausitz sind 6 Wolfsrudel (Eltern mit Welpen) und ein Wolfspaar ohne Junge nachgewiesen. Davon leben 5 Rudel im sächsischen Teil der Lausitz. Ein Rudel und das welpenlose Wolfspaar leben im brandenburgischen Teil der Lausitz.


Kontaktbüro "Wolfsregion Lausitz" Am Erlichthof 15, 02956 Rietschen Tel. (035772) 46 76 2 Fax. (035772) 46 77 1
E-Mail: kontaktbuero(at)wolfsregion-lausitz.de Website: www.wolfsregion-lausitz.de



Weitere Berichte zum Thema:

Auch das Naumburger Tagblatt berichtet über den überfahrenene Wolf unter dem Titel:"Erneut Wolf überfahren"

Neuer Jagdverein gegründet-auch Nichtjäger können Mitglied werden

Obwohl es im Rhein-Main-Gebiet in vielen Städten gleich mehrere Jagdvereine gibt, hat sich im Untertaunus ein neuer Jagdverein gegründet.

Zur Vorstellung des Vereins lädt der Vorstand am 16.12.2009 um 19.00 Uhr zur Weihnachtsfeier ins Cafe Platte nach Bad Schwalbach ein.

Über die Neugründung des Jagdclubs berichtet das Onlinemagazin des Wiesbadener Tagblatts:


Jagdclub Artemis e. V. Untertaunus in Bad Schwalbach gegründet


Am 4. November 2009 wurde in Bad Schwalbach der „Jagdclub Artemis e. V. – Untertaunus“ gegründet.Die Gründungsmitglieder sind allesamt passionierte Jägerinnen und Jäger aus dem Untertaunus und möchten mit dem jungen Verein ein Band zwischen Jägern, Natur-, Umwelt- und Tierfreunden, Land- und Forstwirten knüpfen.
Neben dem gesetzlichen Hegeauftrag wollen sich die Mitglieder mit allen Naturfreunden, Landwirten und den Forstverwaltungen für gemeinsame Interessen einsetzen, Symbiosen nutzen und bestehende „Barrieren“ überwinden.
Der Verein freut sich daher insbesondere über Aufnahmeanträge von „Nicht-Jägern“, die ebenfalls als ordentliche Mitglieder aufgenommen und mitarbeiten können.Für seine Mitglieder bietet der Verein in den kommenden Wochen interessante Seminare, Workshops und Diskussionsrunden.
Die Förderung von Traditionen und des Jagdhundewesens, des jagdlichen Schießens, des Jagdhornblasens, der Falknerei und der Ausbildung des Jägernachwuchses sind die Ziele im neuen Jahr. Der Verein sucht dafür noch tatkräftige Unterstützung.
Der Jagdclub Artemis e. V. – Untertaunus lädt alle Interessierten zur Weihnachtsfeier am Mittwoch, 16.12.2009 ab 19.00 Uhr ins Café Platte nach Bad Schwalbach ein.
Die Mitgliedschaft kostet für Erstmitglieder € 40,- jährlich, für Zweitmitglieder, die bereits in einem anderen hessischen Jagdverein Mitglied sind, nur € 25,-.

8.12.09

LJV Saarland gegen ein Verbot der Fallenjagd

Bei der Novellierung des saarländischen Jagdgesetzes kommt es zum ersten Streit.
Der LJV Saarland lehnt das Verbot der Fallenjagd, wie es die "Jamaikakoalition" im Saarland vorsieht ab. In der Ausnahmeregelung , nur durch behördliche Genehmigungen Fallen aufzustellen, sieht der LJV einen unnötigen weiteren Aufbau von Bürokratie.

Über den Streit des geplanten Fallenjagdverbots im Saarland berichtet das Onlinemagazin ad hoc news.

waidmannsheil

Euer

stefan



Jäger - Landesjagdverband lehnt Fallenjagdverbot im Saarland ab

Schober fügte hinzu, die Jäger im Land seien ausgebildet in der Fallenjagd und achteten auf tierschutzgerechte Fallen. Zudem würden die Fallen zweimal am Tag kontrolliert, damit kein Tier zu lange darin bleibe. CDU, FDP und Grüne hatten in ihrem Koalitionsvertrag eine Novellierung des Landesjagdgesetzes vereinbart. Vorgesehen ist dabei unter anderem ein Verbot der Fallenjagd.ddp/dri/mwa Die Vereinigung der Jäger des Saarlandes lehnt das von der Landesregierung geplante Fallenjagdverbot ab. Wenn diese Jagdform generell verboten werde, müsse ständig eine Behörde entscheiden, ob eine Ausnahme vertretbar sei, sagte Landesjägermeister Andreas Schober am Montag in Saarwellingen. Dies sei mit dem Gebot der Entbürokratisierung nicht zu vereinbaren.

7.12.09

Lebensräume vernetzen - mit System! - bundesweit 20 Wildbrücken genehmigt

Pressemitteilung des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) vom 7.12.2009:

Lebensräume vernetzen - mit System!

- Konjunkturpaket II: Zahlreiche Forderungen der Jäger wurden bereits umgesetzt -

Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) und anderer Naturschutzverbände haben erreicht, dass mit Geldern aus dem Konjunkturpaket II erstmals die Wiedervernetzung von Lebensräumen über bestehende Straßen hinweg möglich wurde. Erste Zwischenbilanz: Der Bau von bundesweit rund 20 Grünbrücken ist genehmigt. So gab das Bundesverkehrsministerium auf Vorschlag der Jäger unter anderem grünes Licht für den Bau der Grünbrücken über die A 7 bei Michelsrombach im Landkreis Fulda, über die A 3 bei der Anschlussstelle Königsforst in Köln und über die A 1 bei Greimerath, Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Der DJV begrüßt es ausdrücklich, dass sich die jetzige Bundesregierung im Koalitionsvertrag zu einem "Bundesprogramm Wiedervernetzung" bekennt. Dies hatte der DJV hartnäckig eingefordert. Künftig sollen natürliche Lebensräume - über die im Konjunkturpaket bereitgestellten Mitteln hinaus - systematisch durch Querungshilfen und Wanderkorridore vernetzt werden. Das wirkt sich insbesondere positiv auf Tiere mit großem Aktionsradius aus, etwa Hirsche, Luchse und Wildkatzen.

In Deutschland bestand bisher geradezu ein Investitionsstau, was die wildtierfreundliche Raumplanung betrifft. So gibt es derzeit lediglich etwa 40 Grünbrücken, die das über 230.000 Kilometer umfassende Straßennetz für Tiere passierbar machen. Anders die Nachbarn: Die Niederlande haben bereits vor 30 Jahren ein nationales Programm für die Vernetzung von Wildtierlebensräumen entwickelt und seitdem schrittweise umgesetzt - ähnlich wie die Schweiz und Österreich.

Bereits seit acht Jahren arbeitet der DJV zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft Lebensraum Rotwild entscheidend daran mit, dass Wildtiere die Barriere Straße besser überwinden können. Im Jahr 2005 hat der DJV in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) die erste Deutschlandkarte mit Wanderkorridoren für Tiere veröffentlicht. Diese war Grundlage für das nun angekündigte "Bundesprogramm Wiedervernetzung". Im Jahr 2008 hat der DJV zusammen mit dem BfN und Wissenschaftlern Planungshilfen für eine wildtierfreundliche Verkehrswegeplanung herausgegeben - ein Novum für Deutschland.


Weitere Berichte zum Thema Wildbrücken:

Wildbrücke über die A 11

Wildbrücke über die A 3

Wildbrücke über die A 93

Trotz Finanzkrise: Aussteller und Veranstalter mit der Pferd & Jagd 2009 hoch zufrieden

Dass man trotz Wirtschafts- und Finanzkrise eine erfolgreiche Veranstaltungen organisieren kann, beweisen die Organisatoren der Pferd & Jagd 2009.
Es zeigt aber auch, dass sich die Fachmessen stark gewandelt haben. Es sind weniger Firmen, die ihre neuen Produkte vorstellen, als vielmehr Gewerbetreibende, die den Besuchern Produkte anbieten, die der Fachhandel nicht mehr anbietet. Neben dem Onlinehandel haben sich die ehemaligen Messen zu Marktplätzen für Anbieter von Nischenprodukten entwickelt.

Wenn die Besucher beim Einkaufen mit Vorführungen und Showeinlagen unterhalten werden, wird der Messebesuch zu einem lohnenswerten Ausflug.

Über den Erfolg der Pferd & Jagd 2009 berichtet das Onlinemagazin der Schaumburger Nachrichten

waidmannsheil

Euer

stefan


83.000 Gäste auf der Pferd und Jagd

Vier Tage volle Messehallen und gute Geschäfte, zwei restlos ausverkaufte Gala-Shows und obendrein ein Weltrekord im Steckenpferd-Reiten - Die Veranstalter die Messe „Pferd & Jagd“ stießen am Sonntag zufrieden mit einem Gläschen Sekt auf den Erfolg der Ausstellung an.

Die Besucherzahl stieg um 2,5 Prozent auf gut 83.000 an. Marktforscher ermittelten, dass nach 71,3 Prozent im vergangenen Jahr dieses Mal 81,4 Prozent aller Besucher auf der „Pferd & Jagd“ eingekauft haben. Carola Schwennsen, Geschäftsführerin der Fachausstellungen Heckmann, schwärmte: „Von Krisenstimmung ist hier nichts zu spüren. Wir haben in einer allgemein angespannten wirtschaftlichen Situation einen sensationellen Erfolg erzielt.“ Einige Aussteller erklärten, ihre Erwartungen seien deutlich übertroffen worden.

Zum Abschluss am Sonntagnachmittag glückte ein Rekordversuch: 632 kleine und große Steckenpferdreiter beteiligten sich in der großen Show-Arena in Halle 25 an einer einzigartigen Quadrille. Jetzt winkt ein Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde.

Die Angler, die bisher etwas am Rande an der Ausstellung beteiligt waren, äußerten sich gestern hochzufrieden, ähnlich wie Geschäftsführer Dirk Schulte-Frohlinde von der Landesjägerschaft. Er freute sich vor allem über das große Interesse am Bühnenprogramm in Halle 19 und die gute Resonanz auf das Informationsangebot zum Thema „Schwarzwild“. Im Vergleich zu den Vorjahren fiel auf, dass wesentlich mehr Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern die Ausstellung besuchten und sich insbesondere von den Aguility-Shows zu Begeisterungsstürmen hinreißen ließen.

Im kommenden Jahr findet die „Pferd & Jagd“ vom 2. bis 5. Dezember statt, wiederum verknüpft mit zwei Galas unter dem Motto „Die Nacht der Pferde“.

4.12.09

Schweden führt die Wolfsjagd wieder ein

Während in Deutschland noch heftig über die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht diskutiert wird, ist man in Schweden nach der erfolgreichen Einbürgerung schon weiter.
Zum einen wird die stark unter Inzucht leidende Wolfspopulation mit ausgesetzten Wölfen aus anderen Regionen aufgefrischt. Zum anderen werden erste Wölfe aus zu großen Rudeln zum Abschuss freigegeben, um ein Überhandnehmen der Wolfspopulation zu verhindern.

Über die begrenzte Erlaubnis der Wolfsjagd in Schweden berichtet das Onlinemagazin der Rheinischen Post:

Schweden erlaubt wieder Jagd auf Wölfe
VON LUDWIG JOVANOVIC

Mitte Dezember soll in Stockholm die Entscheidung fallen, ob es den 220 Wölfen in Schweden an den Pelz geht. Dann möchte das Parlament die Jagd wieder erlauben – nach 45 Jahren. Die Population soll die Grenze von 210 Tieren in 20 Rudeln nicht überschreiten.

Gleichzeitig möchte Schweden aber auch Wölfe aus Finnland importieren – für 48 000 Euro pro Tier. Das klingt nach einem Widerspruch. Doch der schwedische Umweltminister Andreas Carlgren ist nicht etwa verwirrt oder hat in der Weite Schwedens den Überblick verloren. Vielmehr möchte er die Tiere retten. Denn viele Wölfe leiden mittlerweile unter Herz- oder Nieren-Problemen. Die Ursache sei der erfolgreiche Schutz der Wolfspopulation.

1966 schien das Tier in Schweden ausgerottet zu sein – bis Ende der 70er drei Wölfe aus Finnland einwanderten. Sie vermehrten sich, bis aus den dreien die derzeit 220 geworden sind – durch Inzucht. Weil sich direkt verwandte Tiere gepaart haben, konnte es nicht zur natürlichen Durchmischung der Erbanlagen kommen. Krankheiten sind nun die Folge. Mithilfe der finnischen Wölfe soll darum der Bestand genetisch aufgefrischt werden. Dafür aber müssen einige der Inzuchttiere sterben.

Schwedische Tierschützer kritisieren indes den Plan und bezeichnen es als Geschenk für eine kleine Wählergruppe wie die der Rentier-Halter. Die sehen in den Raubtieren eine Bedrohung für ihre Herden. Die Regierung verteidigt dagegen das Vorhaben und verweist auf den Erfolg des Tierschutzes in Schweden. Neben den Wölfen gebe es mittlerweile auch wieder 3000 Bären und 1500 Luchse.

Rheinischer Klüngel nimmt kein Ende. Landrat Peter Ottmann stellt sich schützend vor seinen Geschäftsführer Adolphs

Der Stein des Anstoßes:
Jagdpächter, Wildgatterbetreiber und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Viersen, Rolf Adolphs, der sich in seiner Funktion als Geschäftsführer selbst die Jagd und das Wildgatter "Brachter Wald" verpachtete.





Photo: www.wz-newsline.de




Als vor einigen Wochen der LJV Nordrhein-Westfalen bei der Unteren Jagdbehörde den Antrag stellte, dem Jagdpächter und Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Viersen den Jagdschein zu entziehen, hätte man glauben können, das für die Jägerschaft so ansehensschädigende Verhalten des Jagdpächters Rolf Adolphs hätte ein Ende.
Doch weit gefehlt:
Bei solch massiven Angriffen auf seinen Geschäftsführer musste Landrat Peter Ottmann aktiv werden. Deshalb hat er sich nun an die Presse gewandt und sich schützend vor seinen Geschäftsführer gestellt.
Schließlich gilt auch hier der rheinischen Grundsatz:
"Man kennt sich, man hilft sich"

Landrat Peter Ottmann





Photo:Foto: Alois Müller - Kreis Viersen


Wenn man die Presseverlautbarung des Landrats Peter Ottmann liest, stellt sich für den Leser nur eine Frage:

"Wieviel gemeinsame Leichen müssen Herr Adolph und Herr Ottmann im Keller liegen haben, wenn man so beharrlich an seinem Geschäftsführer festhält?"

Da appellieren landauf und landab die Politiker zu mehr Bürgernähe und beklagen den Vertrauensverlust der Bürger in "die da oben". Doch Landrat Ottmann beweist, dass diese Bekundungen im praktischen politischen Alltag nur Schall und Rauch sind, wenn es darum geht, alte Weggenossen vor unliebsamen Anfeindungen durch die Öffentlichkeit zu schützen.
Landrat Ottmann hat mal wieder einen weiteren großen Beitrag dazu geleistet, dass sich Bürger und Politiker voneinander entfernen.
Für die vielen Angestellten und Unternehmer, die täglich um ihren Arbeitsplatz oder ihre Existenz ihres Unternehmens kämpfen, ist das Affentheater um den Lokalfilz am Niederrhein ein Schlag ins Gesicht.
Scheinbar haben die Politiker am Niederrhein jegliches Gefühl für die Probleme der Bürger verloren, anders kann man das gemeinsame Streben, eine Einrichtung am Leben zu erhalten, die ihren Ursprung in der Feudalzeit hat, nicht erklären:
Das Privileg des Gatterns von Wild auf Kosten des Bürgers.

Über das Für und Wider eines Gatters mit den darin abgehaltenen Jagden kann man geteilter Meinung sein. Wenn ein Waldbesitzer ein Gatter auf dem eigenen Grund und Boden errichtet, so muss er dies ausschließlich aus ethischen Gründen verantworten. Die Kosten gehen alleine zu seinen Lasten.
Im Falle des Gatters im Brachter Wald jedoch sind öffentliche Gelder im Spiel und unter diesem Gesichtspunkt müssen andere Maßstäbe gelten.

Die hochnotpeinliche Stellungnahme des Landrat Peter Ottmanns zu den Verfehlungen des Geschäftsführers der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Viersen zeigt, wie weit die Politiker auch auf kommunaler Ebene sich von der Realität entfernt haben.


waidmannsheil

Euer

stefan


Über die Stellungnahme des Landrat Ottmann berichtet das Onlinemagazin der Westdeutschen Zeitung:


Adolphs behält Jagdschein

Verfahren: Landrat Ottmann weist die Vorwürfe gegen den Geschäftsführer der WfG zurück. Im Jagdrevier gebe es nichts zu beanstanden.


Kreis Viersen. Rolf Adolphs, Geschäftsführer der Wirtschaftsförerungsgesellschaft für den Kreis Viersen, darf seinen Jagdschein behalten. Der Kreis Viersen als Untere Jagdbehörde hat es abgelehnt, ein Verfahren zum Entzug des Jagdscheines einzuleiten, sagt Landrat Peter Ottmann im Gespräch mit der Westdeutschen Zeitung. Adolphs waren Unregelmäßigkeiten in seinem Jagdrevier im ehemaligen Munitionsdepot Bracht vorgeworfen worden. Daraufhin hatte der Landesjagdverband beantragt, ihm den Jagdschein zu entziehen.

„Die gegen Herrn Adolphs erhobenen Vorwürfe entbehren jeder Grundlage“, sagt Ottmann. Es habe keinerlei Verstöße gegen Jagdvorschriften gegeben. Vielmehr sei es bedenklich, wie ein integerer Mann wie Adolphs angeschuldigt worden sei; dies grenze an eine Rufmordkampagne.

Ottmann kritisierte am Donnerstag vor allem den Landesjagdverband, der den Antrag auf Entzug des Jagdscheines gestellt hatte. Der Verband hatte sich „auf uns vorliegende Informationen“ gestützt, keine Quellen genannt, die Vorwürfe nicht geprüft und dennoch den Entzug der Jagderlaubnis beantragt. „So einen Fall gab es noch nie“, sagt Ottmann.



„Es gibt keinen Anlass, am Pachtvertrag mit Adolphs zu rütteln.“
Peter Ottmann, Landrat


Adolphs war vorgeworfen worden, in seinem Jagdrevier im ehemaligen Munitionsdepot Bracht unerlaubter Weise Damwild gefüttert und damit dazu beigetragen zu haben, dass sich die Tiere in großem Maße vermehrten. Folge: Im Frühjahr wurden in dem vier Jagdreviere umfassenden Depot 1200 Stück Damwild gezählt. Dafür reiche das natürliche Futter nicht, die Tiere würden verhungern, so die Vorwürfe, die vor allem von der NRW-Stiftung, neben der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Eigentümerin der Flächen, erhoben wurden.

„Nichts dran“ sagt die Jagdbehörde. Adolphs habe in Notzeiten beigefüttert. Zu dieser Hege sei er verpflichtet, er habe keinen Hungertod von Tieren zu verantworten. Auch die von der Jagdbehörde in Abstimmung mit dem Forstamt festgelegte Abschussquote habe er erfüllt, so Ottmann. Es sei nicht gegen geltendes Recht verstoßen, niemand geschädigt worden. „Es ist nichts geschehen“, versteht Ottmann die Aufregung nicht.


1998 war das Jagdrevier öffentlich ausgeschrieben worden


Verschiedene Politiker aus dem Kreis hatten sich eingeschaltet und Adolphs vorgeworfen, er verknüpfe seine Privatinteressen mit denen als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Die WfG ist Eigentümerin der Jagdpacht; Adolphs habe sozusagen ein Geschäft mit sich selbst gemacht, so die Vorwürfe, die vor allem aus Reihen der FDP kamen. „Stimmt nicht“, sagt Ottmann. 1998 sei das Jagdrevier öffentlich ausgeschrieben worden. Für das später von Adolphs gepachtete Gelände am Rande des Tonabbaus inklusive des Ferienparks habe kein gültiges Angebot vorgelegen.


Dann habe der Aufsichtsrat der WfG mehrfach beraten, sich mit dem Forstamt verständigt und die Pacht an Adolphs vergeben. „Aus den Protokollen geht hervor, dass man sich damals bewusst war, dass es komisch aussehen könnte, dass der WfG-Geschäftsführer einen Vertrag über eine solche Pacht abschließt. Aber der Aufsichtsrat war der Ansicht, dass es keine bessere Lösung gibt“, so Ottmann. So sei bewusst in den Vertrag hineingeschrieben worden, dass Pächter Adolphs keine zusätzlichen Gewinnabschöpfungen (Vermietung der Pacht) erzielen dürfe.


Was Ottmann erstaunt: Über zehn Jahre habe es in diesem Revier keinerlei Beanstandungen rund um die Jagd gegeben. Ob persönliche Animositäten eine Rolle spielen könnten, dazu wollte sich der Landrat nicht äußern. Fest steht für ihn aber, dass die Diskussion um die Zukunft des ehemaligen Depots wieder versachlicht werden muss. Fest steht für Ottmann aber auch: „Es gibt überhaupt keinen Anlass, am bis 2017 laufenden Pachtvertrag mit Adolphs zu rütteln.“


Weitere Berichte zum Thema:

Das Onlinemagazin RP Online berichtet über das Jagdgatter im Brachter Wald unter den Titeln:
18.6.2009 "Zum Abschuss freigegeben"

18.6.2009 Kommentar:"Kreis Viersen: Waidmannsheil"
24.10.2009:
Kreis Viersen:"Alle Fakten auf den Tisch. Kritik vom BUND"
26.11.2009
:Jagdschein in Gefahr
26.11.2009:Kommentar:"Für die Bürger im Kreis unerträglich"
1.12.2009: WFG soll kündigen
12.12.2009: Jagdverband ist Erklärung "zu dürftig"
16.12.2009: Grüne richten Fragen an den Landrat
30.12.2009: BUND bittet NRW Stiftung zum Handeln
6.2.2010 Jagdverband hat Regierung eingeschaltet

Grenzlandnachrichten:
3.12.2009: Adolphs soll Revier abgeben


Weiterer Interessenverband der Waffenbesitzer gegründet

Viele Jäger, Sportschützen und Waffensammler fühlen sich durch die bestehenden Interessenvereinigungen nicht ausreichend vertreten.
Dies hat nun zu einer weiteren weiteren Gründung eines Interessenverbandes mit dem Namen "Pro-legal" geführt.

Das Jagdblog "Hunsrückwilderer" kommentiert unter "Prolegal- Die neue Interessengemeinschaft für legalen Waffenbesitz" ausführlich die Neugründung.


waidmannsheil

Euer

stefan

3.12.09

"Finger gerade lassen!"

von Werner Lampe
Der Autor, selbst Jäger und Hundeführer, war bei der Gerichtsverhandlung im Amtsgericht Dannenberg bei der Verurteilung des Jägers wegen des Wolfabschusses anwesend. Hier sein Eindruck:

Der Schütze ist zu 50 Tagessätze a 20 € verurteilt und die Waffe samt Futteral wurde eingezogen. Der Entzug des Jagdscheins könnte möglicherweise durch die Ordnungsbehörde angeordnet werden. Ist aber nicht zwingend.
Mit dem Angeklagten kann ich, in diesem besonderen Fall nur Mitleid empfinden.
Abgesehen davon, das er auch keinen Fangschuss hätte anbringen dürfen, war er in einer besonderen Situation. Er war in einer misslichen Lage und mit einem Jahr Jagdschein überfordert. Der mitangeklagte Schütze hatte den Wolf vorher durch den Rücken geschossen, sodass er auf ca. 80m jaulend, mit gelähmtem Hinterteil verzweifelt versuchte zu flüchten. Die Jagd sollte noch 2 ½ Std. andauern. Wer traut sich zu, so einen Zustand zu ertragen?

Heute ist im klar, dass er das hätte nicht tun dürfen. Im Anschluss der Bericht in der EJZ.

Herzliche Grüße aus dem Wendland.
Werner Lampe

Über den Prozess berichtet ausführlich das Onlinemagazin der Elbe-Jeetzel-Zeitung:


Bild: Der vor zwei Jahren bei Gedelitz erlegte Wolf sorgte beim gestrigen Prozess im Dannenberger Amtsgericht für einen regelrechten Expertenauflauf. Der Angeklagte hatte das Raubtier von seinen Qualen aufgrund einer vorangegangenen Schussverletzung erlösen wollen. Aufn.: Archiv



"Finger gerade lassen"

Wolfsurteil des Dannenberger Amtsgerichts: Jäger muss 1000 Euro Strafe zahlen

ac Dannenberg. »Nach meinem Gewissen habe ich richtig gehandelt», sagte Heinrich W. mit enttäuscht klingender Stimme nach der gestrigen Urteilsverkündung am Dannenberger Amtsgericht.

1000 Euro muss der 53-Jährige berappen und sein Gewehr, die Tatwaffe, wird eingezogen. So lautet das Urteil des Amtsrichters Thomas Stärk, der damit dem Antrag des Staatsanwaltes folgte. Der Grund: Vor etwa zwei Jahren hatte Heinrich W. als Gast-Jäger während einer Drückjagd bei Gedelitz einen schwer verletzten Wolf angeschossen - ein Kopfschuss, der allerdings nicht tödlich war.

Mit dem Schuss habe er das Tier von seinen »deutlich sichtbaren Leiden» erlösen wollen, gab der Angeklagte an. Dieser Gedankengang sei »moralisch nachvollziehbar», weil er »gut gemeint war», sagte Oberstaatsanwalt Roland Kazimierski. Dennoch sei die Tat strafbar. Und Richter Stärk hob hervor, dass der Angeklagte mit dem Wolf ein Exemplar einer durch das Bundesnaturschutzgesetz streng geschützten Art verletzt habe. Einem solch seltenen Tier auch nur nachzustellen sei bereits strafbar. Zudem sei der Hegegedanke aus dem Jagdrecht im Naturschutzgesetz nicht anwendbar, da der Wolf kein jagdbares Wild sei, das von seinen Qualen durch den Schuss eines Jägers erlöst werden dürfe.

Stärk stellte jedoch heraus, dass Heinrich W. nicht der Haupttäter sei. Doch habe er die objektive Sachlage falsch eingeschätzt: Er habe sich in ein Geschehen eingemischt, das ein anderer verursacht habe, denn der Wolf war zum Tatzeitpunkt bereits durch den Schuss eines anderen Jägers querschnittsgelähmt. Dieser war auch derjenige, der den Wolf später zur Strecke brachte. Aus gesundheitlichen Gründen war der Betreffende jedoch nicht anwesend, sein Verfahren wurde abgetrennt. Der zweite Fehler, den Stärk dem Angeklagten vorwarf, war der Schuss auf das Haupt des Tieres. Der Erfolg eines solchen Schusses sei immer zweifelhaft, da der Kopf der Teil des Körpers sei, der sich am meisten bewege. Außerdem habe der Angeklagte mit seinem Schuss gegen Normen des Bundesnaturschutzgesetzes und des Strafgesetzbuches verstoßen.

Um den Tathergang zu rekonstruieren, waren fünf Sachverständige und fünf Zeugen geladen worden. »So viele Sachverständige erlebt man in einem Gerichtssaal nicht jeden Tag», kommentierte der Oberstaatsanwalt, »nicht mal bei Tötungsprozessen.» Röntgenbilder, Gewebeproben, Schmauchspuren, Fotos der Pfotenabdrücke, ein Schweißhund, der die Fährte des Wolfes zurückverfolgt hatte - das alles wurde von den Experten angeführt.

Grund für diese ausführliche Darstellung war, dass drei Schützen auf das Tier geschossen hatten. Zu klären war, ob die Fakten und Zeugen die Aussage des Angeklagten belegten. Das war der Fall, wie sich im Prozessverlauf herausstellte.

Als Heinrich W., der damals erst seit einem Jahr im Besitz eines Jagdscheines war, seine Waffe auf den Wolf anlegte, sei dieser bereits unfähig gewesen, sich fortzubewegen. Der Schuss eines anderen Jägers hatte Minuten zuvor das Rückenmark des bereits am Vorderlauf verletzten Tieres durchtrennt. Danach sei der Wolf zu Boden gesunken, habe aber noch gelebt und sich gequält, wie der Angeklagte durch sein Fernglas beobachten konnte. Von seinem Ansitz zu steigen, sich das Tier aus der Nähe anzusehen oder um Hilfe zu bitten, war während der laufenden Jagd zu gefährlich. Ein Handy, um sich Rat oder Hilfe zu holen, hatte der Angeklagte nicht. Also handelte er.

Mit der Vorverletzung hätte der Wolf höchstens einige Tage überlebt, waren sich die Experten im Gerichtssaal einig. Dennoch hätte Heinrich W. nicht schießen dürfen. »Im Zweifel muss der Jäger den Finger gerade lassen», betonte Richter Stärk.

2.12.09

Landratsamt Neumarkt/Oberpfalz genehmigt Biberabschuss

Kein Baum scheint dem Biber zu groß zu sein, um ihn zum Anstauen von Fließgewässern zu nutzen
Photo: www.welt.de


Als man in der Oberpfalz den Biber wieder ansiedelte, konnte wohl niemand ahnen, dass sich diese Wiedereinbürgerung zu einem Problem für den Landschaftsbau auswachsen würde. Der Biber vermehrt sich nicht nur kräftig. Auch seine immense Arbeitsfreude, Dämme zu bauen, wurde in den letzten Jahren zum Problem in der Gemeinde Deining.
Vom Biber errichtete Dämme führten zu Überflutungen von Wegen und Wiesen. Nachdem ein genauer Bestand der vorhandenen Biberpopulation ermittelt wurde, konnte ein Antrag bei der Untereń Naturschutzbehörde gestellt werden, einige der nicht zum jagdbaren Wild gehörenden Biber zu erlegen. Der Antrag wurde bewilligt, aber die Genehmigung blieb nicht ohne Kritik der Naturschutzverbände.

Über das Für und Wider einer Bestandregelung der Biberpopulation berichtet das Onlinemagazin der NeumarkterNachrichten.

waidmannsheil

Euer

stefan


Auch dem Biber geht nicht alles straflos durch

Im Lengenbachtal wurden zwei Exemplare geschossen - Dämme hatten Wege und Durchlässe überflutet

Der Biber, der bei uns nahezu ausgerottet war, genießt deswegen noch einige Privilegien. Während die Wildschweine ganz oben auf der Abschussliste stehen, der Rehbestand nach Plan reguliert werden soll und der Kormoran wohl bald in die Schusslinie gerät, baut der Großnager unbehelligt vom Jagdrecht seine Burgen.

NEUMARKT - Doch eine Garantie, immer und überall ungeschoren davon zu kommen, ist das nicht. Kürzlich wurden wieder zwei Bibern im Lengenbachtal von einem Jäger das Lebenslicht ausgeblasen. Dem war ein aufwändiger Verwaltungsakt voraus gegangen, denn jagdbares Wild ist der fleißige Baumeister nicht. Die Gemeinde Deining hatte den Abschuss bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt beantragt und auch bewilligt bekommen.

Sehr zum Missfallen von Josef Guttenberger, dem Vorsitzenden der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz. Der ist zwar Realist und weiß, dass der Biber inzwischen in manchen Bereichen Probleme bereitet. Doch das Lengenbachtal ist ein Landschaftsschutzgebiet. «Wenn nicht dort, wo dann kann der Biber eine sichere Zuflucht finden?», fragt Guttenberger.

Deinings Bürgermeister Alois Scherer kann nicht verstehen, warum der Tod der beiden Biber den BN auf den Plan ruft. Seit 15 Jahren gebe die Kommune dem Nagetier im Tal der weißen Laber eine Heimat. Zunächst wurde geheim gehalten, dass dort der Biber wieder angesiedelt wurde, dann errichtete die Gemeinde einen Steg über das moorige Gelände, um Naturfreunden einen Blick auf die Aktivitäten des Bibers zu ermöglichen, ohne ihm zu dicht auf den wasserabweisenden Pelz zu rücken.
Zum vollständigen Artikel der Neumarkter Zeitung


Auch die Welt berichtet über den Eingriff in die Biberpoulation in Bayern unter dem Titel: "BUND Naturschutz gegen Abschuss von Bibern"


1.12.09

1000 Euro Geldstrafe für den Schuss auf einen Wolf

Das Amtsgericht Dannenberg fällte ein für die Jäger wichtiges Urteil:

Ein Jäger hatte einen bereits kranken Wolf beschossen, der später von einem anderen Jäger erlegt wurde.
Während der Erleger noch auf seine Verurteilung wegen Krankheit wartet, wurde der andere nun zu 1.000 Euro Geldstrafe verurteilt und muss Jagdschein und Waffenbesitzkarte abgeben. Obwohl ein Gutachten zweifelsfrei nachweisen konnte, dass er nicht der Erstschütze war, wurde er wegen des Tötens eines streng geschützten Tieres verurteilt.
Das Argument wegen des Tierschutzes, ein geschütztes und verletztes Stück Wild durch einen Schuss von den Qualen zu befreien, gilt für geschützte Tiere nicht.
Artenschutz geht vor Tierschutz muss es für uns Jäger heißen, wenn das leidende Stück Wild nicht zum jagdbaren Wild gehört.

Einen interessanten Kommentar zum verurteilten Jäger findet man auch im Jagdblog des "Hundsrückwilders"

waidmannsheil

Euer

stefan


Über die Verurteilung des Jägers vor dem Dannenberger Amtsgericht berichtet das Onlinemagazin der "Welt"

Jäger muss 1000 Euro Strafe für Schüsse auf Wolf zahlen


Dannenberg - Weil er vor knapp zwei Jahren einen Wolf im Wendland angeschossen hat, ist ein 53-Jähriger vom Amtsgericht Dannenberg zu einer Strafe von 1000 Euro verurteilt worden. Außerdem muss er die Tatwaffe abgeben, teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit. Er bestätigte einen Bericht der "Elbe-Jeetzel-Zeitung".

Dannenberg - Weil er vor knapp zwei Jahren einen Wolf im Wendland angeschossen hat, ist ein 53-Jähriger vom Amtsgericht Dannenberg zu einer Strafe von 1000 Euro verurteilt worden. Außerdem muss er die Tatwaffe abgeben, teilte ein Gerichtssprecher am Freitag mit. Er bestätigte einen Bericht der "Elbe-Jeetzel-Zeitung". Der Jäger hatte in der Verhandlung angegeben, dass er den Rüden erlösen wollte. Sachverständige bestätigten, dass der Wolf bereits verletzt war. Trotzdem hätte der 53-Jährige nicht auf das streng geschützte Tier schießen dürfen. Bei einer Jagd in der Nähe der Ortschaft Gedelitz hatte der 53-Jährige durchs Fernglas den Wolf entdeckt, der durch eine Kugel des späteren Todesschützen bereits schwer verletzt am Boden lag.

Er schoss auf den Kopf des Tieres, traf, tötete den drei bis vier Jahre alten Wolfsrüden aber nicht mit der Kugel. Dies besorgte schließlich der andere Jäger. Ein Urteil gegen den Todesschützen steht noch aus. Sein Verfahren wurde wegen Krankheit abgetrennt. Naturschützer vermuten, dass der Wolf auf Brautschau im Wendland unterwegs war und aus Ostdeutschland stammte. Experten schätzen den Bestand in Deutschland auf 35 Tiere. dpa


Bericht über den Prozessverlauf von Werner Lampe:"Finger gerade lassen"

30.11.09

Waschbär bricht alle Rekorde

Pressemitteilung des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) vom 30.11.2009

– Tierische Einwanderer weiter auf dem Vormarsch –

Deutschland wird als Einwanderungsland immer beliebter: Besonders Waschbär und Marderhund haben Deutschland für sich entdeckt. Mehr als 54.000 Waschbären kamen im Jagdjahr 2008/09 (April 2008 bis März 2009) zur Strecke – über 18.000 mehr als im Vorjahr. Darauf macht der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn aufmerksam.

Neben dem Waschbär ist auch der Marderhund auf dem Vormarsch. Über 30.000 erlegten die Jäger in der vergangenen Saison. Das sind zwar 5.000 weniger als im Jahr zuvor. Allerdings haben Seuchenzüge von Staupe und Räude den Bestand kurzzeitig stark dezimiert. Die Entwicklung der Jagdstrecken verdeutlicht die rasante Verbreitung der beiden Wildtiere: Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der erlegten Waschbären und Marderhunde auf das 9-fache angestiegen.

„Eine effektive Kontrolle von Waschbär, Marderhund und anderer invasiver Arten ist zum Schutz der Artenvielfalt in Deutschland zwingend erforderlich. Vor allem heimische Boden- und Höhlenbrüter sind sonst gefährdet“, betonte DJV-Präsident Jochen Borchert. Waschbär und Marderhund sind besonders konkurrenzstarke Raubsäuger: Sie stellen wenige Ansprüche an den Lebensraum, vermehren sich schnell und sind bei der Nahrung wenig wählerisch. Hinzu kommt das Fehlen natürlicher Feinde. Internationale Artenschutzabkommen wie das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (1992, Rio de Janeiro) und die Berner Konvention (1999) fordern deshalb eine strikte Kontrolle von Waschbär und Marderhund. Die Bejagung der dämmerungs- und nachtaktiven Räuber mit der Waffe ist allerdings schwierig. Nach Einschätzung des DJV ist deshalb die Fallenjagd unerlässlich.

Mit WILD, dem Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands, dokumentieren die Jäger flächendeckend die Ausbreitungsdynamik der beiden Raubsäugerarten Waschbär und Marderhund. Die aktuellen Zahlen erscheinen im Sommer 2010.

Freilebender Wolf in Tirol bestätigt.

Über das weitere Vordringen der Wölfe in Österreich berichtet das Onlinemagazin des Bieler Tagblatts:

Freilebender Wolf in Tirol bestätigt.

Ein freilebender Wolf hat im Oktober in Tirol insgesamt zwölf Schafe gerissen. Das hat die DNA-Analyse eines Speziallabors in Lausanne bestätigt.
(sda) Das Tier stammt aus einer italienischen Wolfspopulation, teilte das Land Tirol mit. Es sei wahrscheinlich, dass sich der Wolf nach wie vor in der Region aufhalte. Im vergangenen Monat seien aber keine besonderen Vorkommnisse gemeldet worden.
Im Tirol ist es der erste Wolfsnachweis seit 1956. In Vorarlberg wurde im August direkt an der Schweizer Grenze ein Wolf bestätigt. Im Kanton Graubünden waren in den letzten Jahren mehrere Wölfe nachgewiesen worden.

28.11.09

Advent

Von Loriot


Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken.
Schneeflöcklein leise niedersinken.
Auf Edeltännleins grünem Wipfel
häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

Und dort, vom Fenster her durchbricht
den dunklen Tann' ein warmes Licht.
Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer
die Försterin im Herrenzimmer.

In dieser wunderschönen Nacht
hat sie den Förster umgebracht.
Er war ihr bei der Heimespflege
seit langer Zeit schon sehr im Wege.

So kam sie mit sich überein:
Am Nicklausabend muß es sein.
Und als das Rehlein ging zur Ruh',
das Häslein tat die Augen zu,

Erlegte sie - direkt von vor'n
- den Gatten über Kimm' und Korn.
Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase
zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.

Und ruhet weiter süß im Dunkeln,
Derweil die Sternlein traulich funkeln.
Und in der guten Stube drinnen,
da läuft des Försters Blut von hinnen.

Nun muß die Försterin sich eilen,
den Gatten sauber zu zerteilen.
Schnell hat sie bis auf die Knochen
nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.

Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied
- was der Gemahl bisher vermied -
Behält ein Teil Filet zurück,
als festtägliches Bratenstück.

Und packt zum Schluß - es geht auf vier -
die Reste in Geschenkpapier.
Da dröhnt's von fern wie Silberschellen.
Im Dorfe hört man Hunde bellen.

Wer ist's, der in so tiefer Nacht
im Schnee noch seine Runde macht?
Knecht Ruprecht kommt mit goldenem Schlitten
auf einem Hirsch herangeritten!

»Heh, gute Frau, habt ihr noch Sachen,
die armen Menschen Freude machen?«
Des Försters Haus ist tief verschneit,
doch seine Frau steht schon bereit:

»Die sechs Pakete, heil'ger Mann,
's ist alles, was ich geben kann!«
Die Silberschellen klingen leise.
Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

Im Försterhaus die Kerze brennt.
Ein Sternlein blinkt: Es ist Advent.

27.11.09

Die Pflicht zur Nachhaltigkeit

Wir haben die Erde nicht von unseren Eltern geerbt,
sondern wir haben sie nur von unseren Kindern geliehen

(indianisches Sprichwort)

25.11.09

Niederösterreichische Jäger starten Initiative gegen die Errichtung von Jagdgattern

Schon mehrfach hat das JagdBlog über den Unmut in der Jägerschaft berichtet, wenn es um das Thema Jagdgatter geht.
Bei der Diskussion über die Notwendigkeit solcher Gatter und die damit verbundene Jagd innerhalb dieser Einrichtungen sind die Jagdverbände erstaunlich schweigsam.
Außer dem Ökologischen Jagdverband (ÖJV) , der die Einrichtung des hessischen Jagdgatters im Reinhardswald als Jagdbordell bezeichnet, wird das Thema in der deutschen Jägerschaft weitestgehend totgeschwiegen.
Doch den Schaden, den solche Jagdgatter am Bild der Jäger in der Öffentlichkeit anrichten, ist enorm.
Es ist unmöglich, einem Nichtjäger ist diese Art der Jagd zu erklären. Gatterjagden sind nicht nur Wasser auf die Mühlen der Jagdgegner. Ihre Einrichtung verleitet dazu, die dort gezüchteten kapitalen Stücke als Handelsware in Reviere zu verkaufen, die für ihre Jagdgäste Trophäenträger zum Abschuss benötigen.
Die hochnotpeinliche Erlegung des Rekordhirsches Burlei durch Baron von Gemmingen-Hornbach scheinen viele bereits vergessen zu haben.
Auch das vom Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Viersen GMBH , Herrn Rolf Adolphs betriebene Damwildgatter im Brachter Wald, das von den Behörden genehmigt wurde, fügt der Jägerschaft schweren Schaden zu.

Einige Jäger in Niederösterreich haben von der Tatenlosigkeit der Jagdverbände und des Gesetzgebers die Nase voll und haben eine Initiative zur Abschaffung der Gatterung von Waldgebieten ins Leben gerufen.

Die Initiative sollte den Verbänden zu denken geben. Der Druck der Öffentlichkeit auf diese Relikte der Feudalzeit ist zu groß, als dass man das Thema totschweigen kann.
Die Jäger in Österreich beweisen es.

Über die Gründung der Initiative zur Abschaffung der Gatterjagd berichtet das Onlinemagazin des österreichischen "Kurier"


Der Aufstand der Jäger

Weidmänner aus Niederösterreich blasen zum Halali. Eine neu gegründete Initiative bekämpft die Errichtung von Jagdgattern.

Es ist zu befürchten, dass wir bald nur noch zwischen Zäunen jagen und wandern können", sagt Guck Fischer. Er ist nicht nur der Alt-Bürgermeister von Sooß (Bez. Baden) sondern auch Jäger aus Leidenschaft. Was ihn und etlichen seiner Jagdkameraden ein Dorn im Auge ist, sind so genannte Jagdgatter.


Dabei handelt es sich um mindestens 115 Hektar große, eingezäunte Waldgebiete, in dem Wildtiere gehalten und geschossen werden. "Das hat mit Jagdethik nichts zu tun", sagt der Jäger Franz Schweiger jun. aus Rohr im Gebirge (Bez. Wiener Neustadt).

Für Aufsehen hat zuletzt der russische Milliardär Rashid Sardarov gesorgt, der in Rohr im Gebirge im großen Stil ein Jagdgatter samt Jagdschloss errichtet. Der Trophäenjäger hatte eine Gesetzeslücke genutzt. Er suchte zur Tierhaltung nach dem Bundestierschutzgesetz an und ließ einen ganzen Berg umzäunen. 2010 ist ihm die Bewilligung für eine Eigenjagd sicher. Dann darf er im Gatter auch offiziell munter drauf los schießen.


"Bei den Jagdgattern handelt es sich um ein Relikt aus der Zeit der Feudalherrschaft", sagt Guck Fischer. "Da gehen ganze Waldstücke der Natur, dem Besucher und dem Förster verloren.

"
Tiere, die oft anderswo gezüchtet werden, so die Jäger, werden in Jagdgatter verfrachtet, um dort - relativ einfach - geschossen werden zu können. "Oft sind die Tiere handzahm", so der Jäger Peter Riedmüller aus Hainfeld (Bez. Lilienfeld).

Jetzt soll eine Initiative der Jäger der Errichtung der umstrittenen Gatter Einhalt gebieten. "Wir wollen neue Jagdgatter verhindern", fordert Fischer. Das Land NÖ wurde bereits informiert. "Wenn nicht bald etwas geschieht, werden wir niederösterreichweit Unterschriften sammeln."


Auch beim NÖ. Landesjagdverband hält man nicht unbedingt viel von eingezäunten Jagdrevieren. "Eine Jagd ist nur das, was in freier Wildbahn stattfindet. Alles andere kann man nur als legalen Abschuss in einem Gehege sehen", erklärt der Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, Peter Lebersorger.


25.000 Hektar

Rund 1,5 Prozent der bestehenden Naturflächen in NÖ sind als Gatter bewilligt. "Wenn man bedenkt, dass das 25.000 Hektar sind, dann ist das ja nicht gerade wenig", so Lebersorger. Das größte Problem mit den aufgestellten Zäunen besteht darin, dass der Maschendraht oftmals wichtige Wildwechselrouten "durchschneidet". Viel bedenklicher seien jedoch die sogenannten Fleischgatter, in denen Wildtiere meist für den Verkauf gezüchtet werden. "Die Tiere werden narkotisiert und in andere Gehege in anderen Regionen gebracht. Das kann man dann als Täuschung des Konsumenten sehen", sagt Lebersorger. Etwa beim Verzehr des Wildbrets und dessen Herkunft.

Das Land ist gesprächsbereit. "Wir stehen Jagdgattern neutral gegenüber", so Kurt Wollinger, Leiter der Abteilung für Agrarrecht. "Sie sind im Jagdgesetz verankert. Mit einem Federstrich kann man sie nicht verbieten." Bei jeder Einschränkung der Eigentumsnutzung müsse man aufpassen. Wollinger: "Aber wenn alle, die am Jagdwesen mitwirken, eine Diskussion wollen, sind wir dafür offen."



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