Im Rahmen des sechsspurigen Ausbaus der A3 zwischen Frankfurt/M. Würzburg durch den Spessart wird zwischen dem Autobahndreieck Würzburg-West und der Anschlussstelle Würzburg Heidingsfeld die erste Wildbrücke Bayerns errichtet.
Die A3 zerschneidet in diesem Bereich den Gutenberger Forst in zwei 2 Teile und würde die Wanderungsbewegung des Wildes unterbinden.
Über den Bau des 1,4 Millionen teuren Bauerks berichten die Fränkischen Nachrichten:
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Wildtiere erhalten eigene Brücke
von Monika Schmidmeier
Kist. Auf einer Länge von acht Kilometern wird zurzeit die A 3 zwischen dem Autobahndreieck Würzburg-West und der Anschlussstelle Würzburg-Heidingsfeld sechsspurig ausgebaut. Für das Wild stellt jedoch eine solche breite, viel befahrene Straße, die den Gutenberger Forst in zwei Teile schneidet, ein unüberwindbares Hindernis dar. Durch den Bau einer so genannten Grünbrücke, die aktuell zwischen Kist und Heidingsfeld entsteht, soll dieser Trennungseffekt für die Wildtierpopulationen abgemildert und ihnen ein gefahrloses Hin- und Herwandern ermöglicht werden.
Die Querungshilfe, die knapp 60 Meter lang und zirka 20 Meter breit werden soll, wird genau an der Stelle gebaut, an der bisher ein schmaler Steg Waldspaziergängern das Überqueren der Autobahn ermöglichte. Dieser war im Rahmen der Ausbaumaßnahmen der A3 abgerissen worden. Bis zum Herbst soll die nun wesentlich breitere und zusätzlich begrünte Nachfolgerin fertiggestellt sein.
Die Grünbrücke, die auch von Fußgängern benutzt werden kann, wird die einzige Querungshilfe dieser Art für das Wild auf dem gesamten Streckenabschnitt sein. Grund dafür sind die Kosten. 1,4 Millionen Euro in diesem Fall. "Das ist schon eine sehr teure Angelegenheit", sagt Jens Ehmke von der Autobahndirektion Nordbayern, Dienststelle Würzburg. Deshalb sei eine solche Grünbrücke "nach wie vor etwas Besonderes", so Ehmke.
"Leider", meint dazu Eric Imm, Naturschutzreferent des Landesjagdverbandes Bayern und Geschäftsführer der verbandseigenen Wildlandstiftung. "Bayern war da lange Zeit Entwicklungsland. Leider kommt man jetzt erst dazu, die Bedeutung solcher Korridore zu erkennen." Denn die negativen Auswirkungen, die solche breiten, viel befahrenen Straßen auf die im Wald lebenden Arten haben, sei bisher unterschätzt worden.
"Wenn es nur um die Vermeidung von Unfällen ginge, könnte man es mit Zäunen entlang der Autobahn bewenden lassen", erklärt der Naturschutzreferent. "Aber nur Zäune und keine Querungshilfe ist für die Tiere eine Katastrophe. Es ist für viele Arten überlebensnotwendig, dass sie wandern können". So sei es durchaus schon vorgekommen, dass durch den Bau von Straßen ganze Arten, zumindest regional, ausstarben. "Gerade kleine Populationen laufen Gefahr, ausgerottet zu werden, wenn sie nicht durch Zuwanderung immer wieder die Gelegenheit erhalten, sich fortzupflanzen". Aber auch die Verinselung von Populationen, deren Lebensraum zertrennt wurde, und eine damit einhergehende genetische Verarmung einer Art seien ernstzunehmende negative Folgen. "Es muss deshalb unsere Aufgabe sein, wieder einen überregionalen Biotopverbund herzustellen. Solche Grünbrücken sind dafür ganz wichtige Elemente", betont Imm.
Den vollständigen Bericht der Fränkischen Nachrichten kann man hier nachlesen.
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