13.4.07

Woran erkennt man den alten Bock?


Wenn zum Monatswechsel März-April die ersten warmen Tage das Grün sprießen lassen, kommt Bewegung in unser Rehwild. Schon nach wenigen Tagen lösen sich die Sprünge, zu denen sich das Rehwild in der vegetationsarmen Zeit zusammengeschlossen hatte, auf.

Die frische Vegetation und die Sonneneinstrahlung aktivieren die Hormone. Die alten Böcke beginnen zu fegen und sind die ersten, die die besten Standorte besetzen.
Auch die Ricken, mittlerweile sichtbar hochbeschlagen, dulden die Kitze des Vorjahres nicht mehr in ihrer Nähe und suchen geschützte Einstände für den heranwachsenden Nachwuchs.

Diese zu Schmalrehen und Jährlingen mutierenden Jungrehe ziehen nun orientierungslos durch die Flur. Der Jährling wird ständig von seinen älteren Geschlechtsgenossen herumgestoßen. Kaum hat er einen Einstand gefunden, bringen ihn die älteren Böcke auf die Läufe und er wird verjagt.
Einzig das zarte Schmalreh wird nicht nur geduldet, sondern ist bereits jetzt begehrt. Gerne sucht es nach dem Verlust der Führung durch die Ricke eine neue Führung. Was bietet sich da besser an, als sich einem alten erfahrenen Bock anzuschließen, schließlich weiß er, wo es lang geht.

Deshalb schrieb F. Czernin in seiner Jagdfibel so schön:


Zur Blattzeit pirscht das Reh dann fiepend,
da dann der Bock nur einen Trieb kennt
und durch den Ruf der Geiss "bezirzt",

Gar menschlich ist hier das Verhalten
der Rehe, denn es wählt den Alten
zum Bräutigam die Kleine, Schmale.
Ihr imponiert das Kapitale.

Die alte Geiss, sich zu verjüngen,
befasst sich mehr mit dem "Geringen".



Deshalb, liebe Jäger und Jägerinnen, achtet auf die Schmalrehe, sie sind gerne in Begleitung eines "Alten".

Waidmannsheil

Euer

Stefan




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