25.4.07

Lauenburgische Jäger in Sorge um qualifizierten Nachwuchs

Auch in der Jahreshauptversammlung der Kreisjägerschaft Lauenburg stand der fehlende Jungjägernachwuchs im Mittelpunkt der Diskussion.

Erfreulich jedoch finde ich, dass der Vorsitzende Meyer-Loos erkannt hat, dass das Problem überwiegend bei den Jägern selbst zu suchen ist. Und er fordert die Jagdpächter auf, ihre Reviere den Jungjägern zu öffnen, da diese immer öfter nicht mehr in der Lage sind, die Jagdpacht zu zahlen.

waidmannsheil

Euer

stefan

Die Lübecker Nachrichten berichten:

"Schwarzenbek - Zu wenig Nachwuchs, unqualifizierte Ausbildung der Jung-Jäger und Beitragserhöhung waren Themen der Kreisjägerschaft.

Will-Hendrik Beckmann ist ganz aufgeregt. Der Zehnjährige darf jetzt bei der Bläsergruppe der Kreisjägerschaft mitmachen. Bei der Jahresversammlung am Freitag war sein großer Auftritt.

Seit gut einem Jahr gibt es Nachwuchs in der Bläsergruppe unter der Leitung von Michael Moll. Etwa zehn Jungs, die über ihre Eltern Kontakt zu den Jägern haben und jetzt mit Eifer üben. Als der neue Kreisjägermeister Horst Meister die Jagdstrecke verlas, spielten die Bläser die Signale "Hirsch tot" und "Flugwild tot". Aber die Gruppe kann noch viel mehr Signale. "Ungefähr zwanzig", sagt Sören Runge stolz. Der Elfjährige aus Sierksrade ist mit großem Ernst dabei. Er sagt, dass ihm der Umgang mit dem Jagdhorn Spaß mache, erklärt auch gleich, wie es geht: "Man muss den Mund spitz machen."

Doch bevor Horst Meister die Jagdstrecke verlas, trug der Vorsitzende Hubert Meyer-Loos den Jahresbericht vor. Sorge bereite, dass es zu wenig Jungjäger gebe. Grund: Der Nachwuchs hat keine Möglichkeit zu jagen, kann sich die teure Jagdpacht nicht leisten. Meyer-Loos appellierte an die Jäger, ihre Reviere zu öffnen und auch die Fallenjagd zu ermöglichen, um das Niederwild zu unterstützen.


Schatzmeister Sven Michelsen stellte die finanzielle Situation der Kreisjägerschaft dar. Das Vereinsvermögen betrage zwar noch rund 107.000 Euro, dennoch müsse der Verein eine Erhöhung der Mitgliedschaft erwägen, da hohe Abgaben an die Bundes- und Landesverbände zu zahlen seien. Dem Vorschlag des Vorstands auf Erhöhung auf 75 Euro jährlich folgte der Vorschlag eines Mitglieds, doch gleich auf 80 Euro zu erhöhen, um ähnlichen Diskussionen in den nächsten Jahren vorzubeugen. Hierfür fand sich eine Mehrheit der Jägerschaft (die LN berichteten am Sonntag).


Der neue Kreisjägermeister Horst Meister möchte sich für eine "saubere Jagd" einsetzen. "Nur eine waidgerechte Jagd hat Chancen auf Akzeptanz in der Gesellschaft", sagte Meister. Es sei nur soviel Wild zu erlegen, dass eine natürliche Waldverjüngung stattfinden könne und die Lebensgrundlage des Wildes erhalten bleibe. In diesem Zusammenhang kritisierte Meister die Jungjägerausbildung einiger Anbieter: ein Zwei-Wochen-Kursus für 6000 Euro. "In dieser Zeit ist keine vernünftige Jagdausbildung möglich", sagte Meister.



Zur Jagdstrecke:

2006/07 wurden 2518 Stück Schwarzwild erlegt, 757 weniger als im Vorjahr. Außerdem: 377 Stück Rotwild (-19), 196 Stück Damwild (-74), 4881 Rehe (-347), 544 Hasen (-113), 1226 Füchse (-297), 163 Marderhunde (plus 60), 153 Marder (+ 7), 2860 Enten (+ 356)."

Quelle: Lübecker Nachrichten

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