Pressemitteilung des Tiroler Jägerverbandes
Tirols Landesjägermeister DI Anton Larcher strebt
Umsetzung eines Maßnahmenplans an:
„Wer sich bei uns nicht an die Regeln hält, der gehört
aus dem Kreis der Jägerschaft dauerhaft und in aller Härte ausgeschlossen.
Ermittlungen der Polizei waren dem Jägerverband nicht
bekannt!“
Nach dem Bekanntwerden eines YouTube-Videos, in dem zu
sehen ist, wie ein russischer Jagdgast in einem Tiroler Jagdrevier auf
abscheuliche Art und Weise eine angeschossene Gämse lebend über ein
Schotter-und Steinfeld zieht, fordert der Tiroler Landesjägermeister Anton
Larcher nicht nur eine harte Bestrafung des Schützen und seiner Pirschbegleiter
und Jagdführer, sondern auch ein Überdenken des Umgangs mit Jagdgästen.
„Es kann nicht sein, dass einer, der auf derart verrohte
Art und Weise mit einem Tier umgeht irgendwo in der zivilisierten Welt legal
jagen darf. Um zumindest sicher zu stellen, dass so etwas in Tirol nicht mehr
passiert, rege ich an, eine Datenbank über alle ausländischen Jagdgäste
anzulegen. Wer sich daneben benimmt, dem steht auch keine Jagdkarte bei uns zu
- auch wenn es sich um zahlendes Klientel handelt“, fordert Larcher. Dabei
könnte sich der Tiroler Landesjägermeister durchaus vorstellen, sich des in den
USA und auch in Alaska bereits bewährten Models zu bedienen. Larcher: „Damit
wäre sichergestellt, dass wir und die Behörden vor Antritt einer Jagd wissen,
wer bei uns in Tirol zu jagen gedenkt, und gegebenenfalls die Ausstellung einer
Jagdkarte verweigert werden kann. Denn: Wer sich so daneben benimmt, wie der Jäger
im aktuell diskutierten Fall, der hat sein Gastrecht auf Dauer verwirkt.“
Im aktuellen Fall werden neben dem Schützen vor allem der
Jagdpächter und der vom Pächter namhaft gemachte Jagdleiter sowie die Begleiter
des russischen Jägers zur Verantwortung gezogen. Dazu Landesjägermeister
Larcher: „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass Menschen, die bei uns die
Jagdprüfung abgelegt haben, zu so irrwitzigen Fehlhandlungen fähig sind. Für
mich ist jeder, der da mit von der Partie war, mit für diese Aktion
verantwortlich und auch für den schweren Imageschaden, den die Jägerschaft
erlitten hat. Deshalb werden alle jene, die identifiziert werden können und
Mitglieder des Tiroler Jägerverbandes sind vor den Disziplinarausschuss des
Tiroler Jägerverbandes zitiert. Die Staatsanwaltschaft wird ihren Teil, so
hoffen wir, erledigen. Dass hier schon seit 16. August eine Anzeige vorlag, war
uns als Jägerverband nicht bekannt. Dennoch: für Milde ist hier kein Platz.“
Was die möglichen Strafen betrifft, so kann sich der
Tiroler Landesjägermeister bei derart schweren Fällen durchaus den Entzug bzw.
die Verweigerung der Tiroler Jagdkarte auf Dauer vorstellen: „Im konkreten Fall
bin ich dafür, den Jagdpachtvertrag mit dem Pächter behördlich aufzulösen und
die Jagd in verlässliche Hände zu geben. Wer solche Tierquälereien in seinem
Revier zulässt, und damit die Jagd als solches in Verruf und existenziellen
Misskredit bringt, muss mit den härtesten Konsequenzen rechnen. Das sind wir
unserem Gewissen und unserem Ansehen in der kritischen Öffentlichkeit
schuldig.“
Larcher kündigt an, noch heute mit den zuständigen
Regierungsmitgliedern in Tirol Kontakt aufzunehmen, um rasch legistische
Anpassungen einleiten zu können: „Der Tiroler Jägerverband ist für moderne
schlagkräftige gesetzliche Rahmenbedingungen. Ganz Europa schaut mit Argusaugen
auf uns - das haben sich die vielen ordentlichen und korrekten Tiroler Jäger so
nicht verdient. Wir müssen hier schnell und dennoch überlegt handeln und die
Streu vom Weizen ohne Pardon trennen!“
Rückfragen
LJM DI Anton Larcher
Tel.: 0664 6181610
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