Scheinbar hat die laxe Strafverfolgung im Fall Manfred Ißleib die Hundehasser unter den Jägern beflügelt, ihrem Zorn über überjagende Hunde freien Lauf zu lassen.
Anders ist es nicht zu verstehen, weshalb ein Jagdpächter abermals vorsätzlich einen Jagdhund, einen Deutsch Langhaar, während einer Nachsuche tötete.
Auch das selbstbewusste Auftreten des neuen Todesschützen zeigt, dass sich die Jäger, die glauben, Jagdhunde zum Zwecke des Jagdschutzes erschießen zu dürfen, durch den Fall Manfred Ißleib bestätigt fühlen.
Hier wird deutlich, welches Verhalten die Nichtverfolgung der Straftat im Fall Manfred Ißleib ausgelöst hat.
Unsere Jagdhunde wurden zu Freiwild erklärt!
Über die Erschießung eines Deutsch Langhaars anlässlich einer Nachsuche berichtet das Onlinemagazin von Tobias Paulsen
waidmannsheil
Euer
stefan
Erneut wurde ein Jagdhund von einem Jagdausübungsberechtigten hingerichtet
Hundeführer Mario Schiemann schilderte Hund & Jagd, was sich in den frühen Morgenstunden des 20. April in einem Revier nahe der Stadt Brandenburg ereignete.
Gegen 5 Uhr hatte er in dem Revier einen Überläufer schwer krank geschossen. Um 6.30 Uhr setzte er seine Deutsch-Langhaar-Hündin Kira vom Schatzrain am Anschuss an. Nach 100 Metern verwies der Hund ersten Schweiß, nach weiteren 200 Metern stellte die Hündin die kranke Sau in einer Brombeerhecke. Während der anschließenden Hetze stellte der Hund die Sau erneut, dann entfernte sich das Hundegeläut in das Nachbarrevier. Sekunden später vernahm Schiemann, der von einem Jagdfreund begleitet wurde, einen Schuss. Danach war kein Laut mehr zu hören. Schiemann und sein Jagdfreund entledigten sich ihrer Waffen und suchten das Nachbarrevier auf, wo sie den Eigenjagdbesitzer Joseph Schnermann antrafen, der eine Waffe geschultert hatte.
Der gab sofort zu, dass er den Hund getötet habe. "Ich töte jeden wildernden Hund in meinem Revier, ob Jagdhund oder nicht", soll der Mann gesagt haben. Der Hund habe ein Reh gehetzt und zudem keine Signalhalsung getragen. Er zeigte dem Hundeführer den Ort des Geschehens, wo eine blutige Schleifspur 15 Meter zu einem Wassergraben führte. Dorthin hatte der "Jäger" den Hund geschleift und entsorgt. Schiemann: "Wie eine räudige Katze."
Der Hund wies einen glatten Durchschuss am Kopf auf. Auf die Frage, wie er einem hetzenden Hund einen solchen Schuss antragen könne, soll der Mann geantwortet haben: "Glücksschuss." Anderen Zeugen, die ihn fragten, ob er nicht gesehen habe, dass es sich um einen Jagdhund gehandelt habe, antwortete er, er habe vor zwei Wochen eine Augenoperation über sich ergehen lassen müssen. Der "Jäger" wurde angezeigt.
Der Fall weist fatale Ähnlichkeiten mit einem Vorfall in Thüringen auf. Dort war Ende letzten Jahres der DW-Rüde Hannibal ebenfalls von einem Jagdpächter hingerichtet worden. Der Hund war im Rahmen einer Bewegungsjagd ins Nachbarrevier gelaufen. Dort hatte ihn der Jagdpächter mit einem Schuss aus naher Distanz getötet. Auch hier lautete die Begründung, der Hund habe ein Reh gehetzt und keine Signalhalsung getragen.
Zunächst stellte die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen den Pächter ein. Nach enormem Druck der Öffentlichkeit musste die Staatsanwaltschaft allerdings die Ermittlungen wieder aufnehmen.
Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden
2 Kommentare:
Ich finde es furchtbar, wie man so herzlos sein kann. Einfach einen Hund töten. Egal ob wilderner oder nicht.
Es gäbe auch andere Möglichkeiten.
Scheißt euch doch nicht so an, sind doch nur Hunde. Besorgt man sich eben einen neuen und gut ist.
Kommentar veröffentlichen