Als im letzten Jahr der Umweltminister von Niedersachsen die Jäger um Mithilfe bei der Dezimierung der Füchse und Marder bat, wurde dieser Aufruf von der Jägerschaft wohlwollend begrüßt. Schließlich hat sich auch bei den Naturschützern mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass man die Artenvielfalt unserer Bodenbrüter nur durch eine intensive Bejagung der Füchse sichern kann.
Doch wie bejagt man die Füchse effizient?
Wer sich einmal einige Frostnächte auf dem Hochsitz bei Mond um die Ohren geschlagen hat, der weiß, wie mühsam und wenig effizient die Ansitzfuchsjagd ist. Der wirkliche Fuchsbesatz eines Revieres aber wird erst deutlich, wenn man anfängt, den Fuchs durch das Anlegen von Kunstbauten zu bejagen.
Verfügt das Revier über ein halbes Dutzend solcher Kunstbaue, kommt man schnell auf Strecken wie auf obigem Foto.
Wann bejagt man den Kunstbau?
Wenn es auch tagsüber klar und kalt und die Ranz der Füchse im Dezember auf dem Höhepunkt sind, das ist der ideale Zeitpunkt, mit einem Terrier und 3-4 Schützen die Kunstbaue abzugehen und zu sprengen.
Erstaunlich ist dabei zu beobachten, dass in der Ranz oft 3 und 4 Füchse im Kunstbau stecken. Zudem werden die bejagten Baue schon wenige Tage danach wieder angenommen und können abermals bejagt werden.
Hat man gute Hunde, einige gute Schützen schnell rufbereit, können in den Monaten Dezember und Januar schnell 10-15 Füchse an einem einzigen Kunstbau erlegt werden und das Ganze noch ohne frieren und mit sichtbarem Jagderfolg!
Preiswerte Selbstbauvariante:
In Zeiten knapper Kassen greift man gerne zur Selbstbauvariante, zudem braucht man zur effizienten Fuchsbejagung mehrere Kunstbaue.
Der Kunstbau ist U-förmig, wobei der Kessel sich am Scheitelpunkt befindet.
Der selbstgebaute Kunstbau besteht aus:
- einem Betonschachtring, Durchmesser 100 cm mit Deckel aus Beton als Kessel,
- einer 1qm großen Estrichbewehrungsmatte, die das erweitern des Baus im Kessel verhindert,
- jeweils ein Aus- und Einlassloch für PVC Rohre
- 4 Rohrbögen mit 45 Grad, (nicht 90 Grad!)
- 5 - 7 Meter PVC Rohre als Reste für die Ausgangsröhren
Alle PVC Rohre haben einen Durchmesser von DN 200 oder DN 250 und müssen vor dem Einbau mit einer dünnen Zement/Wasserbrühe (Schlemme) innen verschlemmt werden. Sonst sind die Wandungen zu glatt und der Fuchs meidet solche glatten Rohre.
Alle Teile liegen bei jedem Tiefbauunternehmer auf dem Bauhof als Reste herum und sind gegen einige Euro und eine Kiste Bier dort erhältlich.
Montage:
Bei der Montage erlebt man das Schönste der Erstellung dieser Reviereinrichtung.
Für wenig Geld kann man sich einen Kleinbagger mit Anhänger am Wochenende leihen und dann dürfen Männer sich einen Kindertraum erfüllen: Bagger fahren!
Schließlich müssen der Kessel und die Rohre erdverlegt werden und wer will sich schon mit Hacke und Spaten herumplagen, wo es solche schönen Männerspielzeuge zu leihen gibt.
Lage:
Der Fuchs, wenn er aus dem Bau kommt, liebt einen Geländeüberblick, bevor er losschnürt. Deshalb sollte man den Bau an den Waldrand mit Hanglage eingraben.
Wichtige Anmerkung:
Die intensive Bejagung der Füchse bewirkt einen weiteren Zuzug der Füchse aus den Nachbarrevieren. Zudem nimmt die Menge der Jungfüchse in den Gehecken zu, so dass diese Art der Bejagung jährlich und an jedem Bau mehrmals durchgeführt werden muss, um den Besatz nachhaltig niedrig zu halten.
Für mich ist die Bejagung der Füchse am Kunstbau mit einigen guten Schützen und einem scharfen Bauhund bei klarem kalten Winterwetter eine der schönsten Jagdarten und ich kann jedem Jäger nur empfehlen, das Mühsal des Anlegens der Kunstbaue auf sich zu nehmen.
Für diese Arbeit wird der Jäger über viele Jahre reichhaltig belohnt.
Waidmannsheil
Euer
Stefan
Update:
Weitere Informationen auf der Internetseite zur Baujagd durch einen Baujagdspezialisten
8.3.07
Effektive Fuchsbejagung durch Kunstbaue
von Stefan am Donnerstag, März 08, 2007
Labels: Jagdhunde, Nachhaltigkeit, Naturschutz, Reviereinrichtungen, Wildkunde
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
1 Kommentar:
Habe mich die letzten Tage über natürliche Baue und Kunstbaue informiert. Um eine effektive Bejagung, der Füchse, zu gewährleisten, ist ein Kunstbaue ein Muß. Das Erstellen eines Kunstbaue ist doch wirklich nicht kompliziert, der Erfolg um so größer.
Wünsche viel Erfolg, bei der Kunstbauesprengung.
Kommentar veröffentlichen