Kaum zwei Wochen nachdem zwei Seeadler an einer Bleivergiftung verendet sind, wird erneut ein Seeadler gefunden, den scheinbar eine Bleivergiftung durch Geschoßfragmente verenden ließ.
Auch wenn der im April anstehende Kongress in Berlin über die Ursachen der Bleivergiftung von Seeadlern mehr Klarheit bringen wird, steht wohl schon jetzt fest, dass das Sterben auf Bleirückstände aus Jagdmunition zurückzuführen ist.
Anders ist es nicht zu verstehen, warum der hohe Anstieg immer im Winter zu verzeichnen ist, wenn die Jagd am intensivsten ausgeübt wird und die Seeadler besonders häufig verendetes Wild aufnehmen.
Über einen erneuten Fund eines bleivergifteten Seeadlers berichtet der NABU Brandenburg
Schon wieder vergifteter Seeadler gefunden
Jetzt reicht es! NABU fordert endlich Bleimunitionsverbot
Potsdam/Berlin. Es ist gerade einmal zwei Wochen her, dass zwei Seeadler aus Berlin und Brandenburg aufgrund von Bleivergiftungen verendet sind. Gestern wurde schon wieder ein bei Himmelpfort aufgefundener männlicher Altvogel in die Tierklinik Berlin-Düppel eingeliefert. Nach ersten Untersuchungen bestätigt sich der Verdacht auf Vergiftung durch Bleimunition, denn auf dem Röntgenbild waren eindeutig Geschossfragmente im Magen des Tieres zu erkennen.
Seit Jahren ist bekannt, dass sich Seeadler bei der Aufnahme des sogenannten "Aufbruchs", also Überresten von erlegtem Wild, an Blei vergiften, das aus der Jagdmunition stammt. Deshalb fordert der NABU seit langem, dass nur noch bleifreie Munition zugelassen wird. Wolfgang Mädlow, NABU Landesgeschäftsführer und Ornithologe: „Angesichts des dramatischen Anstiegs vergifteter Seeadler in diesem Winter ist es um so unverständlicher, dass das Brandenburgische Umweltministerium das 2005 für die Verwaltungsjagd ausgesprochene Verbot von Bleimunition im Sommer 2008 wieder aufgehoben und sogar in ein Verbot bleifreier Munition umgewandelt hat.
Seit Wintereinbruch werden zunehmend vergiftete Seeadler aus allen Bundesländern mit Seeadlervorkommen in die Berliner Tierklinik gebracht. Brandenburg ist mit über 130 Brutpaaren eines der seeadlerreichsten Bundesländer und hat daher eine besondere Verantwortung für die Erhaltung dieser Art. Bundesweit gibt es noch rund 500 Seeadlerpaare.
Weiter Infos auch unter:
www.NABU-Brandenburg.de
www.NABU.de
Rückfragen an: Wolfgang Mädlow, NABU Brandenburg, Tel: 0331 – 20 155 70
15.3.09
Trauriger Fund: Erneut ein Seeadler mit Bleivergiftung verendet
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