31.1.09

Bereits jetzt schon 10 Fälle von Schweinepest in NRW

Die Schweinepest breitet sich weiter aus.

10 Fälle von Schweinepest im Januar 2009 im Bergischen Land zeigen, dass noch lange keine Entwarnung gegeben werden kann.

Die Schweinepest ist nicht nur eine Gefahr für das Schwarzwild, sondern sie kann schnell auf die Tierbestände der Schweinemästereien übergreifen. Massentötungen ganzer Bestände wären die Folge.

Besorgt zeigt sich das Onlineportal der Landwirtschaft, www.proplanta.de in seinem neusten Artikel über die Ausbreitung der Schweinepest in Nordrhein-Westfalen:


waidmannsheil

Euer

stefan

Über die Bedrohung der Schweinepest für die Landwirtschaft berichtet das Informationszentrum für die Landwirtschaft:




Seit Jahresbeginn zehn Fälle von Schweinepest im Bergischen Land

Düsseldorf - Seit Anfang Januar sind im Rhein-Sieg-Kreis (Hennef, Lohmar) und im Rheinisch-Bergischen-Kreis (Rösrath) insgesamt 10 Fälle von Schweinepest bei Wildschweinen festgestellt worden.


Die Bekämpfung erfordert ein enges Zusammenwirken von Landwirtschaft, Jägerschaft und Veterinärverwaltung. Daher hat Umweltminister Eckhard Uhlenberg für kommenden Montag alle Beteiligten zu einem Gipfelgespräch nach Düsseldorf eingeladen. "Das Ziel ist, den Bestand an Wildschweinen mittelfristig auf 2 Stück je 100 Hektar Waldfläche zu reduzieren. Nur so kann die Infektionskette im Schwarzwildbestand unterbrochen werden. Wir müssen die Schweine haltende Landwirtschaft vor einer Übertragung des Virus auf Hausschweine schützen", erklärte Uhlenberg.


Schon durch die Schweinepest bei Wildschweinen bestehen für die Halter von Hausschweinen im betroffenen Gebiet erhebliche Belastungen, die im Einzelfall auch existenzgefährdend sein können. (PD)

30.1.09

Jagdverpachtung und Jagdpachtpreise werden in Saaldorf (Oberbayern) öffentlich diskutiert

Es ist schon erstaunlich: Früher wurde über Jagdpachtpreise wenig gesprochen. Jeder Jagdpächter hütete den Preis, den er für seinen Jagdbogen bezahlte, wie ein Geheimnis.
Doch irgendwie ändern sich die Zeiten.

Bei einer öffentlichen Sitzung der Jagdvergabeversammlung in der Gemeinde Saaldorf-Surheim einer kleinen Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Berchtesgadener Land wurde nicht nur hitzig über den Jagdpachtpreis diskutiert, sondern auch inhaltlich über Klauseln des Jagdpachtvertrages gesprochen.

Beim Aushandeln der Jagdpachtpreise hat man den Eindruck, in Bayern geht es bei einer Jagdverpachtungsversammlung zu, wie auf einem türkischen Basar.
Interessant finde ich das Sonderkündigungsrecht er Jagdgenossenschaft: Sie behält sich vor, den Jagdpachtvertrag außerordentlich zu kündigen, wenn der Pächter seinen Abschußverpflichtungen zwei Jahre in Folge um mehr als 20% nicht nachkommt.


Über eine öffentliche und hitzige Diskussion über die Verpachtung der Jagdbögen Saaldorf Nord und Saaldorf Süd berichtet das Onlinemagazin Chiemgau Online:




Saaldorf: Jagdrevier Saaldorf für neun Jahre verpachtet


Saaldorf/Abtsdorf (pw). Die Jagdvergabeversammlung des Gemeinschaftsreviers Saaldorf fand im Gasthaus in Abtsdorf statt. Jagdvorsteher Georg Mayer aus Moosen konnte über 170 Jagdgenossen inklusive der Bevollmächtigten begrüßen. Dies zeige das große Interesse der Grundbesitzer daran, wie es mit der Jagd im Gemeinschaftsrevier Saaldorf weitergehen solle, so Mayer. Er erläuterte, dass das Gemeinschaftsrevier Saaldorf insgesamt 2.367 Hektar jagdbare Fläche umfasst, wovon 1.323 Hektar zum Jagdbogen Saaldorf-Süd und 1.044 Hektar zum Jagdbogen Saaldorf-Nord gehören.

Zunächst trug der Kassier der Jagdgenossenschaft Saaldorf, Georg Huber, den Finanzbericht für das Jahr 2008 vor. Gut angenommen würden die im Besitz der Jagdgenossenschaft befindliche Hackschnitzelmaschine sowie das Grünlandnachsaatgerät. Beanstandungen hatten sich keine ergeben, die Vorstandschaft wurde einstimmig entlastet.

Georg Mayer stellte dann die verschiedenen Arten der Jagdnutzung vor. Man könne die Jagd ruhen lassen, in Eigenbewirtschaftung betreiben, oder die Jagd wieder verpachten. In der Vorstandschaft habe sich der Trend zu einer Eigenbewirtschaftung zumindest für einen gewissen Zeitraum durchgesetzt, wobei jedoch die Jäger mit eingebunden werden sollten. Er stellte den Jagdgenossen die Vor- und Nachteile der einzelnen Jagdvergabearten vor. Bei der schriftlichen Abstimmung sprachen sich 147 Genossen für eine Verpachtung aus, 25 votierten für eine Eigenbewirtschaftung. Mit diesem Ergebnis war klar, dass die Saaldorfer Jagd wieder verpachtet wird.

Dann ging Mayer auf den von der Vorstandschaft entworfenen Jagdpachtvertrag ein. Die Hege müsse so durchgeführt werden, dass insbesondere Wildschäden vermieden würden und eine Naturverjüngung des Waldes nicht durch den Wildbestand verhindert werde. Die Jäger müssten der Jagdgenossenschaft jederzeit Informationen über die Erfüllung des Abschusses geben. Einmal jährlich solle auf Verlangen einer Partei eine Revierbegehung durchgeführt werden.

"Wildschäden zahlen die Pächter zu 100 Prozent. Das betrifft künftig auch solche, die durch Schwarzwild verursacht werden", sagte Mayer. Der Jagdpachtvertrag könne außerordentlich gekündigt werden, bei Nichterfüllung des Abschusses um mehr als 20 Prozent in zwei aufeinanderfolgenden Jahren. Eine Wildfütterung dürfe nur in Notzeiten erfolgen.

Nachdem sich die Jagdgenossen mit großer Mehrheit für eine freihändige Vergabe der Jagd ausgesprochen hatten, wurden auch diese Zusatzvereinbarungen zum Jagdpachtvertrag mit 156 zu 14 Stimmen bei fünf Enthaltungen abgesegnet.

Eine rege und zum Teil hitzige Diskussion entwickelte sich dann bei der Festsetzung des Jagdpachtpreises. Die Vorstandschaft der Jagdgenossenschaft wollte einen Pachtpreis von vier Euro pro Hektar verlangen, das wäre ein Pachtpreis von 9.500 Euro pro Jahr, also fast eine Verdoppelung des bisherigen Jagdpachtpreises. Angesichts dieser Forderung zeigte sich die Jägerschaft doch etwas geschockt und die Sprecher wiesen darauf hin, dass bei den umliegenden Jagdgenossenschaften ein Jagdpachtpreis zwischen zwei und drei Euro pro Hektar verlangt werde. Anton Kern und Bernhard Schnappinger von der Jägerschaft machten der Vorstandschaft ein Pauschalangebot von 6.000 Euro pro Jahr. Damit zeigten sich Georg Mayer und seine Vorstandskollegen nicht einverstanden, sie bestanden auf einem Hektarpreis und stellten die angepeilten vier Euro zur schriftlichen Abstimmung. Der Antrag wurde mit 101 zu 74 Stimmen abgelehnt. Nach einer kurzen Beratung einigte man sich auf einen Jagdpachtpreis von 3,50 Euro pro Hektar.

Da das Gemeinschaftsjagdrevier Saaldorf in zwei Jagdbögen (Süd und Nord) eingeteilt ist, mussten diese nun an die Bewerber vergeben werden. Für den Bogen Saaldorf-Süd bewarben sich als geschlossene Einheit Bernhard Schnappinger, Johann Hogger, Stefan Wallner sen. und Ernst Labude. Mit 161 zu 14 Stimmen wurde die Jagd Saaldorf-Süd für die nächsten neun Jahre an diese Bewerber vergeben.

Auch für den Jagdbogen Saaldorf-Nord trat eine gemeinsame Bewerbergruppe auf: Franz Holzhauser, Martin Holzhauser jun., Herbert Kern und Anton Kern stellten sich zur Wahl. Mit 154 zu 21 Stimmen wurde ihnen die Jagdpacht für den Bogen Nord für die nächsten neun Jahre übertragen.

Zu den aktuellen Jagdverpachtungen

St. Johann (Schwäbische Alb) gründet Wildschadensausgleichskasse

Die Jagdverpachtungen stehen vor der Tür und viele Jagdgenossenschaften müssen handeln:
Immer weniger Jagdpächter in Baden-Württemberg sind noch bereit, eine Jagd zu pachten, ohne eine Deckelung der Wildschäden oder zumindest fordern sie von den Jagdgenossenschaft mehr Solidarität. Über 5.000 ha kaum noch zu verpachtende Jagdflächen stehen auf dem Spiel.

Die kleine Gemeinde St. Johann auf der Schwäbischen Alb hat gehandelt und eine Wildsschadensausgleichskasse ins Leben gerufen.

Aus meiner Sicht der erste Schritt in die richtige Richtung, der hoffentlich Schule machen wird.

waidmannsheil

Euer

stefan

Von der ersten Wildausgleichskasse Baden-Würtemberg berichtet das Onlinemagazin des Reutlinger Generalanzeigers:


Wildschäden - St. Johann gründet Wildschadensausgleichskasse als Solidargemeinschaft.
Großes Interesse am Modell


Schwarzwild geht's an die Schwarte

von Julie-Sabine Geiger

ST. JOHANN. Soeben vom Gemeinderat abgesegnet, bekunden die Nachbargemeinden bereits Interesse am »Modellprojekt Wildschadensausgleichskasse St. Johann«. »Irgendeiner muss beginnen«, hatte sich St. Johanns Bürgermeister Eberhard Wolf gesagt und Jagdpächter und Landwirte am Tisch versammelt, um zu beratschlagen, wie der zunehmenden Schäden an Ackerfrüchten und der Feldflur durch marodierende Wildschweinerotten Einhalt geboten werden kann. Auch, was zu tun ist, damit den Jägern die Passion nicht abhandenkommt.

Herausgekommen ist eine Vereinbarung für eine Wildschadensausgleichskasse, die auf freiwilliger Basis funktionieren soll. Vorerst als Modell für ein Jahr per Vertrag angelegt. Eine Solidargemeinschaft, um die Belastung der Jäger, die zur Jagdpacht mit Jagdsteuer von den Landwirten zur Kasse gebeten werden, wenn sich die Schwarzkittel über Mais und Kartoffeln hergemacht haben, im erträglichen Rahmen zu halten. Etliche bezahlen bereits mehr für die Wildschäden als für die Jagd und sind damit zunehmend finanziell überfordert.

Finanzierung aus der Jagdpacht

Dem potenziellen Problem, die Jagden auf gut 5 000 Hektar Fläche womöglich nicht mehr an die Waidmänner zu bringen, kommt St. Johann mit der innovativen Idee Wildschadensausgleichskasse zuvor, aus der Schäden künftig ersetzt werden sollen. Die Einlage von 18 000 Euro - in dieser Größenordnung bewegen sich die Wildschäden in St. Johann - wird aus der Jagdpacht finanziert. Zwei Euro pro Hektar und Jahr legt die Gemeinde als Jagdgenossenschaft in die Kasse. Ein Euro pro Hektar und Jahr ist der Beitrag der Jäger. Die Grünröcke müssen zudem ein Viertel der Schäden berappen. »Als Anreiz, Schwarzwild zu schießen«, so Wolf. Als weiteren Anreiz, den vermehrungsfreudigen Wildschweinen nach der Schwarte zu trachten, hat die Gemeinde eine Abschussprämie in Höhe von 25 Euro pro Schwein und Jahr ausgesetzt. »Wir gehen von 50 Wildschweinen im Jahr aus«, erklärte Wolf.

Auch die Landwirte haben Pflichten. Sie informieren die Jagdpächter darüber, wo die von Schwarzwild bevorzugten Feldfrüchte Mais und Kartoffeln angebaut werden, sodass gefährdete Kulturen mit Elektrozäunen geschützt werden können. Bei waldnahen Mais- und Kartoffelfeldern muss ein mindestens fünf Meter breiter Abstand zwischen Wald und Feld eingehalten werden. Des Weiteren appellierte Herbert Feucht an die Bauern, die Jäger umgehend zu alarmieren, sobald Sauen gesichtet werden. Feucht: »Da sollte man schnell reagieren.«

Das Solidarmodell sieht noch mehr vor: revierübergreifende Drückjagden, bei denen die Bauern als Treiber mitmachen. Unternehmen zwar, die generalstabsmäßige Organisation erfordern, wie Hegeringleiter Norbert Reich dem Gremium erläuterte, die aber von Jagderfolg gekrönt sind. »Alle dürfen mitmachen«, appellierte Wolf an die Runde.

Das Gebet des Waldes

Mensch! Ich bin die Wärme deines Heimes in kalten Winternächten,
der schirmende Schatten, wann des Sommers Sonne brennt.
Ich bin der Dachstuhl deines Hauses das Brett deines Tisches.
Ich bin das Bett, in dem du schläfst.
Ich bin das Holz, aus dem du deine Schiffe baust.
Ich bin der Stiel deiner Haue, die Türe deiner Hütte.
Ich bin das Holz deiner Wiege und deines Sarges.
Ich bin das Brot der Güte, die Blume der Schönheit.

Erhöre mein Gebet:
zerstöre mich nicht!

29.1.09

Sauenvorkommen auf 80% der Fläche der Ostalb

Früher waren die Reviere auf der Alb schöne Niederwildreviere, als repräsentative Hochwildjagden wenig interessant und auch für Jäger mit wenig Ambitionen zum Hochwild deshalb auch erschwinglich.
Zudem war der karge Boden der Alb und die strengen Winter auch für die Sauen wenig attraktiv. Nur vereinzelt verlief sich mal eine Sau dorthin. Der Erleger kam dann auch gleich mit Photo in die lokale Zeitung, so selten waren Sauen dort.

Doch seit die Sauen nun auch im Ländle gibt und sie durch den Wildschaden dem sparsamen Schwaben ans wichtigste, den Geldbeutel gehen, ist es mit der Beschaulichkeit vorbei.

Aber die Schwaben sind einfallsreich und entwickeln individuelle Wildschadensersatzmodelle.

waidmannsheil

Euer

stefan


Über das Drama der Sauenprobleme auf der Ostalb berichtet das Onlinemagazin der Schwäbischen Post


Wildsauen vergraulen Jagdpächter

Jagdgenossenschaften behelfen sich mit unterschiedlichen Modellen zur Schadensregulierung Man kann es flapsig formulieren: Die Natur lässt die Sau raus – diese haust saumäßig und vergrault die Jagdpächter. Weil, nun vornehm gesprochen, das Schwarzwild immer größere Schäden anrichtet, können manche Jagdflächen kaum noch verpachtet werden. Warnt der Landesjagdverband. „Stimmt“, bestätigt der Gmünder Kreisjägermeister Albrecht Bucher.

von Anke Schwörer-Haag


Ostalbkreis. Die Zeiten sind längst vorbei, in denen die Jäger sich über die Renaissance der nach dem Krieg fast ausgerotteten Wildschweine freuten. Damals, erinnert der Ellwanger Forstdirektor Reinhold Elser, habe es höchstens im hinteren Kochertal oder auf der Alb bei Bartholomä noch vereinzelte Exemplare des schlauen Tieres gegeben, dessen Jagd wegen der besonderen Herausforderung immer reizvoll sei.
Inzwischen gebe es Wildschweine auf rund 80 Prozent der Ostalbkreis-Fläche – und in Jahren mit milden Wintern vermehre sich eine Rotte um bis zu 300 Prozent. Um das Level einigermaßen zu halten, werden Wildschweine stark bejagt. Trotzdem ließen sich Schäden nicht vermeiden und es werde langsam schwierig, für besonders schadensträchtige Jagden Pächter zu finden. Elser nennt als beim Wildschwein beliebte Gegenden Rosenberg und Jagstzell, den Raum um Neresheim und Dorfmerkingen sowie Lorch, Gschwend und Bartholomä.

Dass einige Jagdpächter inzwischen ernsthaft mit dem Gedanken spielen, ihre Verträge nicht zu verlängern, liegt an der bislang geltenden Aufteilung der Rechte und Pflichten: Es sei gang und gäbe gewesen, dass der Jagdpächter den Wildschadensersatz zu 100 Prozent zu tragen hatte. Weil die Schadensforderungen inzwischen Ausmaße annähmen, die der Privatmann nicht mehr tragen könne – der Landesjagdverband spricht von bis zu 7000 Euro im Jahr – gibt es inzwischen flexible Modelle. Kreisjägermeister Albrecht Bucher kennt aus dem Gmünder Raum alle Varianten: „Es gibt Jagdgenossenschaften (Grundstückseigentümer), die senken die Pacht. Es gibt Deckel-Modelle, bei denen der Wildschaden die Pacht nicht überschreiten kann (den Rest übernimmt die Jagdgenossenschaft). Und es gibt die Variante, dass Pächter und Genossenschaft sich den Schadensersatz teilen“. Eine Versicherung gebe es leider nicht, erklärt Bucher. Landesweit werde aber derzeit die Idee einer Ausgleichskasse diskutiert, aus der Zuschüsse für besondere Brennpunkte gezahlt werden könnten.



Den vollständigen Artikel kann man hier nachlesen.

Wenn wildernde Hunde einen ganzen Abschußplan erfüllen

Bereits vor 2 Jahren schrieb das JagdBlog über die Begriffsbestimmung und die Frage: Wann wildert ein Hund? In Kreuzal bei Olpe wird jetzt deutlich, was wildernde Hunde anrichten, wenn sie gemeinsam als eingespieltes Team ein ganzes Revier leeren. Fast den gesamten Abschussplan des Jahres haben die Hunde mittlerweile gerissen.

Bleibt zu hoffen, dass man ihnen sie irgendwann einmal habhaft wird und über den Chip die Halter zweifelsfrei ermittelt werden und Schadenersatzklage gegen die Halter erhoben wird.


waidmannsheil

Euer

stefan


Über die wildernden Hunde im Kreis Olpe berichtet das Onlinemagazin "Der Westen" von der WAZ Gruppe:




Wildernde Hunde werden in Eichen zum Problem
Kreuztal, 28.01.2009


Frei laufende Hunde setzen zunehmend dem Rehwild im Jagdrevier Stendenbach-Eichen-Bockenbach zu. In nur einem Jahr haben die Vierbeiner schon 19 Rehe gerissen. Das ist in etwa so viel Wild, wie die Jagdpächter Ludger Deimel und Frank Clemens (beide aus Olpe) laut Abschussliste erlegen dürfen.


Was Ludger Deimel erlebt hat, ist mit Worten kaum zu beschreiben: von Hunden zerfetzte Rehe, die noch lebten und unter entsetzlichen Qualen litten, bis sie von dem Jagdpächter „abgefangen”, also mit einem Gnadenschuss erlöst wurden. Ob tagsüber oder in der Nacht - die streunenden Hunde sind ständig unterwegs und haben schon Schäden von mehreren tausend Euro angerichtet. Deshalb appellieren die zu einer Jagdgenossenschaft zusammengeschlossenen Waldgenossen aus Eichen, Stendenbach und Bockenbach an alle Hundehalter, besser auf ihre Tiere aufzupassen.


Orkan „Kyrill” hat ohnehin den Wald durcheinandergewirbelt. Zusätzlich macht den Wildtieren das Problem der wildernden Hunde zu schaffen, sagt Arne Siebel von der Stendenbacher Waldgenossenschaft. Forstamtsdezernent Wolfgang Braukmann weist deshalb auf das Anleinungsgebot hin, das für alle Hunde gilt, die mit Herrchen oder Frauen den Wald betreten. Wenn ein Vierbeiner nur vom Weg abweicht, ist das schon eine Ordnungswidrigkeit, die zu einer empfindlichen Geldbuße führen kann.


Doch dafür müssten ständig Aufpasser in den Wäldern sein, sind sie aber nicht. Dass dies von Hundebesitzern als Einladung missverstanden wird, ihre Haustiere frei laufen zu lassen, wollen die Jagd- und Waldgenossen zwar nicht glauben. Dennoch passiere es seit einigen Jahren immer häufiger - mit schrecklichen Folgen für das Wild. „Falsch verstandene Solidarität”, macht zudem Paul Gerhard Gattwinkel aus Bockenbach als Hauptursache dafür aus, dass Halter nicht dingfest gemacht werden können.


Jagdvorsteherin Andrea Zimmermann muss eingestehen, dass trotz zahlreicher Spuren - gerade zuletzt im Schnee - es kaum möglich ist, Hunde oder Halter eindeutig festzustellen. Auch wollen die Jagdgenossen nicht pauschal Verdächtigungen aussprechen, obwohl manche Hunde so gut wie identifiziert zu sein scheinen. Denn: „Man müsste sie auf frischer Tat ertappen.” Und das ist bislang nicht gelungen.


Jetzt überlegen Jagdpächter und Genossenschaften, Hundehalter mit Handzetteln aufzuklären und um Verständnis zu bitten. Denn in wenigen Wochen bekommen die Rehe Nachwuchs. Und ein wildernder Hund, der einem Kitz nachsetzt - das ist ein Szenario, das sich die Eichener nicht vorstellen mögen.

28.1.09

Hundeseele und Menschenseele

"Wenn sich im Paradies eine Menschenseele und eine Hundeseele begegnen, muss sich die Menschenseele vor der Hundeseele verneigen"
(Sibirisches Sprichwort)

Landesjagdverband von Nordrhein-Westfalen verurteilt die illegale Jagd auf Greifvögel

hier die Erklärung des LJV Nordrhein-Westfalen im Wortlaut:

Aufklärung der Straftaten ganz im Sinne der Jäger


Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen verurteilt die illegale Verfolgung von Greifvögeln aufs Schärfste. «Die Aufklärung dieser Straftaten ist ganz im Sinne der Jägerschaft», betont Jochen Borchert, Präsident des Landesjagdverbandes Nordrhein-Westfalen und des Deutschen Jagdschutz-Verbandes. «Wir distanzieren uns von diesen verbotenen Machenschaften. Sollten im Zuge der Ermittlungen bei uns organisierte Jäger rechtskräftig verurteilt werden, so werden wir auch innerhalb des Verbandes entsprechende Sanktionen gegen sie einleiten.

Borchert reagierte damit auf vorschnelle Schuldzuweisungen infolge der aktuellen Funde von zwei toten Greifvögeln, deren Totesursache derzeit noch geklärt wird. Zudem waren Fallen gefunden worden. In einer davon hatte sich ein dritter Greifvogel gefangen und verletzt.


Der Landesjagdverband Nordrhein-Westfalen ist Mitunterzeichner der "Düsseldorfer Erklärung gegen illegale Greifvogelverfolgung in NRW" und steht uneingeschränkt zu den dort getroffenen Aussagen.

Der LJV verweist auf die Düsseldorfer Erklärung, die der LJV Nordrhein - Westfalen bereits am 24.8.2005 mit unterzeichnet hat.

waidmannsheil

Euer

stefan

Nicht nur Jagdgegner kritisieren die heutige Art der Bejagung

Die Disskussion des Für und Wider der Jagd wird oft ideologisch und wenig fachlich fundiert geführt.
Ein interessanter Artikel, in dem verschiedene Vertreter von Interessensgruppen und Wissenschaftler ihre Erkenntnisse zur Reform der Jagd kundtun, veröffentlichte das Onlinemagazin der Süddeutschen Zeitung "jetzt.de".
Es kommen der Münchner Zoologen Josef Reichholf ebenso zu Wort, wie der Sprecher des Deutschen Jagdschutz Verbandes (DJV) Herr Stephan Bröhl. Aber auch der Vorsitzende des Ökologischen Jagdverbandes , Herr Rainer Wagelaar, stellt Teile der herkömmlichen Jagd in Frage.
Ein Artikel, der die oft anachronistische Jagd in Deutschland emotionslos darstellt.



waidmannsheil

Euer

Stefan

Über die Reform, nicht aber über die generelle Abschaffung der Jagd berichtet das Onlinemagazin jetzt.de der Süddeutschen Zeitung:

Hegen und schießen

Naturschützer und Forstwissenschaftler kritisieren die Jagd - Tierbestände würden sich auch auf natürliche Weise regulieren.


Ursprünglich gab es für Menschen zwei gute Gründe, Tiere zu jagen: Sie brauchten etwas zu essen und verarbeiteten die Reste zu Kleidung und Gebrauchsgegenständen. Heute stellen immer mehr Menschen den Sinn der Jagd in Frage. Zwar wird das Fleisch der erlegten Tiere immer noch gegessen und Jäger führen an, dass sie die Zahl der Tiere regulieren müssen, um ökologische und wirtschaftliche Schäden zu verhindern. Doch Jagdkritiker wie Ragnar Kinzelbach, Zoologe an der Universität Rostock, lassen solche Argumente nicht gelten: "Letztlich dient die Jagd nur dem Spaß und der Befriedigung der Mordlust der Jäger", sagt er. "Die Jagd ist überflüssig. Wenn man sie einstellt, regulieren sich die Bestände von allein."





Nach Ansicht von Naturschützern ist der Mensch zumeist selbst schuld, wenn sich Tiere irgendwo so stark vermehren, dass sie zur Belastung werden. Er zerstöre die Natur, pflanze Monokulturen und wundere sich dann, wenn sich Tiere an bestimmten Stellen konzentrieren. Dass etwa riesige Raps- oder Maisfelder für Wildgänse, die am Polarkreis brüten und in Deutschland Rast machen, ein gedeckter Tisch sind, sei nicht die Schuld der Vögel, sondern die der Landwirtschaft und der Agrarpolitik. Dies gilt auch für Wildschweine, für die endlose Maisfelder regelrechtes Mastfutter sind.
Den vollständigen Artikel der Süddeutschen Zeitung kann man hier nachlesen.

26.1.09

Illegale Greifvogeljagd setzt die Jägerschaft immer mehr unter Druck

Die Meldungen in den Tageszeitungen über die illegale Jagd von Greifvögeln am Niederrhein bringt die Jägerschaft mehr und mehr unter Beschuß in den Medien. Die mühsame Öffentlichkeitsarbeit der Jagdverbände scheint einen herben Rückschlag erhalten zu haben.

Zwar mag es aus Sicht von Jagdpächtern von reinen Niederwildrevieren verständlich zu sein, Beutegreifer kurz zu halten. Auch kann man Brieftauben- und Geflügelzüchter verstehen, wenn sie Wut auf Greifvögel haben, die sich insbesondere in Notzeiten an ihrem Geflügel vergreifen. Aber die Gesetzte sind bei allem Verständnis einzuhalten!!!

Die Jagdpächter der Niedewildreviere unterliegen im übrigen einem Irrtum, wenn sie glauben, dass die Reduktion der Greifvögel den Besatz des Niederwildes hebt.
Solange wir Menschen nicht bereit sind, Brachflächen als Ausgleich für deckungsarme Agrargroßflächen anzulegen, wird sich am Verschwinden des Niederwildes nichts ändern. Selbst die Legalisierung des Greifvogelabschusses würde das Problem des geringen Niederwildvorkommens nicht ändern.
Über den Beweis, dass nicht die Bejagung der Beutegreifer zum Anwachsen der Niederwildbesätze führt, sondern dass nur deckungsreiche Brachflächen die Niederwildbesätze anwachsen lassen, berichtete bereits das Jagdblog unter: "Straßenbauruine als idealer Standort für eine hohe Rebhuhnpopulation"

Der Weg, den einige Jäger am Niederrhein eingeschlagen haben, ist nicht nur illegal, sondern schlichtweg falsch!


waidmannsheil

Euer

stefan



Über die illegale Greifvogeljagd am Niederrhein berichtet das Onlinemagazin der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung


Greifvögel

Wenn Jäger zu Gejagten werden


Essen.

Viele Greifvögel verenden in illegalen Fallen. Tierschützer schalten Polizei ein. Mit einer Großaktion hatten die Aktivisten jetzt Jagdreviere zwischen Rhein und Weser kontrolliert. Denn besonders im Winter werden Jagdvögel oft selbst zu Gejagten.

Sein weitgeöffneter Schnabel war ein stummer Schrei vor Schmerz: Die Klauen zerquetscht von einem rostigen Fangeisen hatte der braungefiederte Mäusebussard nur noch auf seinen Tod gewartet. Doch, er hatte Glück: Tierschützer vom Bonner „Komitee gegen Vogelmord” retteten ihn vor wenigen Tagen auf dem Gelände einer Fasanerie bei Dormagen. Mit einer Großaktion hatten die Aktivisten jetzt Jagdreviere zwischen Rhein und Weser kontrolliert. Denn besonders im Winter werden Jagdvögel oft selbst zu Gejagten.

Zuletzt war Ende Dezember ein 65-jähriger Jagdpächter aus dem Kreis Düren vom Amtsgericht Aachen zu 4000 Euro Geldstrafe verurteilt worden. Die Vogelschützer hatten in dessen Revier zwischen Januar 2007 und April 2008 insgesamt 66 zumeist an Rattengift verendete Greifvögel entdeckt. Darunter alleine 39 Mäusebussarde und sechs Rotmilane, eine Art, deren Bestand bundesweit stark gefährdet ist. „Er verliert damit seinen Waffen- und den Jagdschein”, zeigte sich Komitee-Sprecher Axel Hirschfeld erleichtert von dem Urteilsspruch. Der ehemalige Landwirt hat aber inzwischen Berufung eingelegt.

Fast 900 Habichte, Sperber, Mäusebussarde und Falken listet die nordrhein-westfälische „Jagdstrecke” 2007/2008 auf. Die Fundbilanz aus den Jagdrevieren zwischen Rhein und Weser soll „Fallwild” aufzählen, also tot aufgefundene Tiere. „Da dürfte auch das ein oder andere illegal gejagte Tier darunter sein”, vermutet Birgit Königs, Sprecherin beim Landes-Naturschutzbund (Nabu).


Bei der Stabsstelle für Umweltkriminalität im Landes-Umweltministerium waren im vergangenen Jahr 22 Fälle ermordeter Greifvögel gemeldet worden, mit 77 toten Tieren. Sie wurden vergiftet, erschlagen oder abgeschossen von Hühnerhaltern, Taubenzüchtern oder Jägern, die um ihre Kleintier- und -Wildbestände fürchten. Axel Hirschfeld sieht solche Zahlen „als Spitze des Eisbergs”. 105 Tiere haben die Bonner Aktivisten 2008 erfasst – „wir gehen davon aus, dass mindestens zehnmal so viele Tiere getötet wurden. Weil letztlich nur die gefunden werden, die der Jäger nicht entdeckt und der Fuchs nicht gefressen hat”.


Greifvögel als Konkurrenz


Tatorte illegaler Jagd auf Greifvögel sind laut Hirschfeld immer sogenannte Niederwild-Reviere; Offene Agrarlandschaften mit wenig Wald- und umso mehr Feld- und Ackerflächen, wie zum Beispiel am Niederrhein. Sie sind Lebensraum von Hasen, Fasanen oder Rebhühnern. Auf die es sowohl Jäger als auch Jagdvögel abgesehen haben. Der Landesjagdverband beklagte jüngst, dass in diesem Winter „erschreckend wenig” Fasane in den Revieren zu finden seien. Die Rede ist von bis zu 60 Prozent weniger als in der vergangenen Saison. Da werden Jagdvögel für einige Jäger zur unliebsamen Konkurrenz.

Verbands-Sprecher Andreas Schneider verweist auf die „Düsseldorfer Erklärung”, mit der auch die Jägerschaft 2006 bekundet hat, dass man Greifvögel künftig verstärkt schützen will. 'Schwarze Schafe' in der Jägerschaft seien aber schwer von ihrem Treiben abzubringen,meint Jäger. Der Verband jedenfalls „kann nur mahnen”.

Der Kauf von Habichtfangkörben ist im übrigen legal, sagt Götz Bernecker, Geschäftsführer eines Unternehmens in Gevelsberg, das Tierfallen herstellt und vertreibt. Preis: 275 Euro. „Wir verkaufen im Jahr vielleicht einen Fangkorb”, meint Bernecker. Ein Warnhinweis im Katalog klärt auf, dass der „nur mit Sondergenehmigung” aufgestellt werden darf. „Bei großen Chemiewerken sind die auch im Einsatz”, sagt Bernecker. Um Rohre und Kabel vor Schnabel- und Krallenattacken zu schützen.


Strafverfahren eingeleitet


Eine solche Genehmigung konnte der Jagdpächter in Düren nicht vorweisen. Dessen Fall im Mai 2003 mit einem illegal aufgestellten Fangkorb auf einem Feld bei Düren-Disternich beginnt, den ein Mitarbeiter der Biologischen Station Bonn entdeckte. In dem massiven Stahlkorb ist Platz für einen Köder – meist eine lebende Taube. Wenn ein Jagdvogel herabstützt, schnappt ein Fangarm mit einem grobmaschigen Netz zu.

Bei ihrer jüngsten Aktion stellten die Vogelschützer, begleitet von Polizisten, insgesamt 28 illegale Fallen in verschiedenen Revieren sicher. Sechs Strafverfahren laufen nun. Ein nächster Prozess läuft derzeit auch: vor dem Amtsgericht Münster. In einem Revier im Kreis Borken hatten Vogelschützer den Sohn eines Jagdpächters gefilmt, wie er eine illegale Falle präpariert. (NRZ)

24.1.09

Wenn aus Landschaftszerstörung ein Refugium wird

Über viele Jahrzehnte wurde in Wülfrath Kalk abgebaut. Ein unverzichtbarer Baustoff für die Bau- und Stahlindustrie.
Betrachtet man das Luftbild von Wülfrath bei google earth, so erinnert die Landschaft an eine Mondlandschaft. Eine Umweltzerstörung großen Ausmaßes läßt sich hier vermuten.
Eine Genehmigung zum Abbau von Kalk in diesem Ausmaß in einem dichtbesiedelten Gebiet wie das in Nordrhein-Westfalen wäre heute aus Umwelt- und Landschaftsschutzgründen undenkbar.

Doch wer einmal Industriebrachen oder Steinbrüche über mehrere Jahre beobachtet hat, stellt fest, dass sich die Natur vieles wieder zurückholt, was der Mensch ihr nahm.
Schneller als man denkt, verschwinden auf verwahrlosten Industriebrachen alte Gemäuer unter der wuchernden Vegetation. Gut läßt sich diese Rückeroberung der Natur in den neuen Bundesländern beobachten, wo große Industriebrachen 20 Jahre nach der Wiedervereinigung allmählich im Bewuchs unkontrolliert wachsender Pflanzen verschwinden.

Doch sich selbst überlassen Steinbrüche stellen eine ganz besondere Art einer neu geschaffenen Landschaft dar. Meist bildet sich am tiefsten Punkt eine Wasserfläche und die steilen Hänge des Steinbruchs bieten Tieren einen Lebensraum, den sie sonst nirgends finden.
Zudem werden Steinbrüche meist wegen der hohen Gefahren vom Zugang durch die Öffentlichkeit gesperrt.
Und wenn vor vielen Jahrzehnten so ein Steinbruch noch als eine große Landschaftszerstörung wahrgenommen wurde, sind diese Brachen heute Refugien von Tieren und Pflanzen, die man sonst nirgends mehr in Deutschland findet.
Galt vor wenigen Jahrzehnten noch der Uhu, der größte Eulenvogel in Deutschland als fast ausgestorben, so beherbergt alleine das Gebiet um die Wülfrather Kalksteinwerke 13 Paare. Auch der immer noch betriebene Abbau von Kalk scheint den eher scheuen Greifvogel nicht daran zu hindern, in den steilen Hängen des Tagebaus zu brüten.


waidmannsheil

Euer

stefan

Von den Steinbrüchen der Wülfrather Kalksteinwerke und dem Eldorado der Uhus berichtet das Onlinemagazin der Westdeutschen Zeitung:




13 Paare brüten im Gebiet der Wülfrather Kalksteinwerke





Wülfrath: Ein Eldorado für den Uhu sind die Kalkbrüche
von Anna Bossy

Mitglieder des Hegerings und der Greifvogel-Experte Detlef Regulski
trafen sich zu Erfahrungsaustausch und Bestandsaufnahme:
In der Region gibt es zurzeit 13 Brutpaare.


Wülfrath.
Schroffe Felswände mit geschützten Brutplätzen und vom Stadttrubel verschonte Rückzugsmöglichkeiten – mit seinen großen und kleinen Kalkbrüchen ist Wülfrath ein Eldorado für den Uhu.

Dem Schutz dieser mächtigsten heimischen Eulenart haben sich die Kalkwerke, die Untere Landschaftsbehörde und die örtliche Jägerschaft in einem gemeinsamen Uhu-Projekt verschrieben. Am Mittwochabend trafen sich Mitglieder des Hegerings Wülfrath und Uhu-Experte Detlef Regulski zum Erfahrungsaustausch und einer aktuellen Bestandsaufnahme.

Oft übersehen und trotzdem zahlreich vertreten: 13 Brutpaare sind zuletzt in Wülfrath und Umgebung gesichtet worden. Detlef Regulski ist ihr aufmerksamster Beobachter und kennt alle Nistplätze in den Steinbrüchen. Hier fühlen sie sich offensichtlich äußerst wohl: Denn der Bestand hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Allein im vergangenen Jahr konnte Regulski drei neue Uhu-Brutpaare in der Region registrieren. So wurde der Schlupkothener Steinbruch neu besetzt, die Grube 7 in Gruiten und auch der Bruch in Rohdenhaus. Dort suchten sich trotz der Tunnelarbeiten zwei Uhus ihr neues Heim direkt gegenüber einem schon ansässigen Uhu-Pärchen. Rivalitäten unter den Männchen, ausgelöst durch Fremdflirten der „zugezogenen“ Eulenfrau mit dem Nachbarn, waren da vorprogrammiert.


Unsere Landschaft und der Artenschutz brauchen viel mehr Brachflächen, die der Natur überlassen bleiben.
(Detlef Regulski, Uhu-Experte)

Zu der Nahrung eines Uhus gehören unter anderem Tauben, Rabenkrähen, Schleiereulen, Käuze, Mäuse und vor allem Igel, die der Greif samt Stachelkleid verspeist. Natürlich erbeutet der Uhu auch gelegentlich einen von der örtlichen Jägerschaft gehegten Hasen.

Was aber, so Detlef Regulski, den Hasenbestand nicht bedroht: „Niemals rottet eine Art eine andere aus. Daran ist vielmehr der Mensch schuld. Naturnahe Lebensräume werden immer weniger und letzte zusammenhängende Gebiete immer weiter zersiedelt und vom Straßenbau zerschnitten.

15 bis 16 Uhu-Paare könne, so der Experte, unsere Umgebung verkraften. Bei einer höheren Population käme es zu innerartlichem Stress. „Der Bestand reguliert sich von selbst“, ist Regulski sicher.

Seit 20 Jahren ist es bereits öffentlich bekannt, dass Wülfrath mehrere Uhu-Paare beherbergt, doch erzählen Wülfrather Jäger, dass sie bereits vor 30 Jahren Uhus beobachtet haben können. Trotz der momentan stabilen Uhu-Population macht sich der Experte Sorgen: „Ich befürchte, dass durch weiteren Straßenbau und zunehmende Störung von Lebensräumen die Uhus vertrieben werden könnten.

Auch der Freizeitbereich weite sich immer weiter aus: „Momentan scheint es zum Beispiel in der Mode, jede alte Bahnstrecke zu einem Fahrradweg umzubauen. Das ist zwar gut für die Wahlkampagnen, aber schlecht für bedrohte Tierarten, die hier oft letzte Refugien verlieren.

Gemeinsam mit der Jägerschaft will sich Detlef Regulski für die Uhus, den Artenschutz generell und den Biotop-Schutz stark machen. Eine konkrete Forderung: „Kompensationsmaßnahmen durch Aufforstungen sind nicht immer die beste Lösung. Unsere Landschaft und der Artenschutz brauchen viel mehr Brachflächen, die der Natur überlassen bleiben.


Erneut ein Fall von Schweinepest bestätigt

Diesmal trifft es den Rhein-Sieg-Kreis.
Die Untersuchung eines 20 kg schweren Frischlings, der tot aufgefunden wurde, hat den Verdacht bestätigt. Das Tier war mit dem Erreger infiziert.
Nachdem bereits zum Jahreswechsel im Rheinisch-Bergischen Kreis nachgewiesen wurde, dass ein Frischling sich mit dem Erreger der Schweinepst infiziert hat, trifft es nun den Rhein Sieg Kreis.

waidmannsheil

Euer

stefan



Über den 2. Fall von Schweinepest binnen eines Monats im rechtsrheinischen Rheinland berichtet das Onlinemagazin des Kölner Stadtanzeigers:


Alarm für mindestens zwei Jahre

Von Stephan Propach, 23.01.09, 18:01h

Die Schweinepest bei den Wildschweinen ruft die Europäische Union auf den Plan. Für Menschen ist die Krankheit ungefährlich, für Hausschweine dafür umso mehr. Es drohen Millionenschäden

Rhein-Sieg - Ein mit Schweinepest infiziertes Wildschwein hat gestern Alarm bei Züchtern, Jägern und Kreisverwaltung ausgelöst. Der 20 Kilogramm schwere Frischling war am Montag in Hennef-Rott tot aufgefunden worden. Der Verdacht auf den Pesterreger, den das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld geäußert hatte, wurde am Donnerstagabend vom Friedrich-Löffler-Institut auf der Ostseeinsel Riems bestätigt. Jetzt gelten weite Teile des rechtsrheinischen Kreisgebietes als „Gefährdeter Bezirk“.

Ein kleinerer Teil des Kreises unterliegt bereits seit dem 8. Januar Beschränkungen für Schweinezüchter und -halter. Damals war in Rösrath (Rheinisch-Bergischer Kreis) ein infiziertes Wildschwein gefunden worden. Jetzt können Tierhalter nur noch in Windeck und jeweils etwa der Hälfte von Ruppichteroth und Much ihre Tiere frei handeln und schlachten. In den übrigen Gemeinden rechts des Rheins müssen jeder Transport und jede Schlachtung angemeldet werden. Außerdem muss jedes Hausschwein regelmäßig zur Blutkontrolle.

Eine Ansteckung der Hausschweine müsse auf jeden Fall vermieden werden, erklärten gestern Kreisdirektorin Annerose Heinze und der Leiter des Kreisveterinäramtes, Hanns von den Driesch. Er erinnerte wie sein Abteilungsleiter Klaus Mann an rund 6000 Schweine, die 2006 im niederrheinischen Borken getötet werden mussten, nachdem in Ställen der Erreger gefunden worden war. An Rhein und Sieg sind 56 Betriebe mit 1565 Tieren betroffen, wobei fünf größere Betriebe zwischen 100 und 500 Schweinen besitzen, die Übrigen höchstens 20. Den Landwirten sei das Risiko bekannt, erklärte Mann. Schon schmutzige Stiefel oder ein Vogel, der vom Wald in den Stall fliegt, könne die heimtückische Krankheit übertragen.

„Das ist eine große Geißel“, klagte Norbert Möhlenbruch, Vorsitzender der Kreisjägerschaft, gestern bei einer Pressekonferenz. Mit seinen 1100 Jägern ist er im Kampf gegen die Pest der wichtigste Verbündete der Veterinäre. Sie sollen jetzt möglichst viele junge Wildschweine abschießen. Die werden zunächst in drei Sammelstellen des Kreises so lange gelagert, bis klar ist, ob sie infiziert sind. Schließlich darf nur nicht-infiziertes Fleisch in den Handel gelangen, damit der Erreger sich nicht weiter verbreitet. Kranke Tiere werden verbrannt. Als drittes Mittel gegen die Pest vergraben die Jäger dann ab Februar Impfköder im Wald.

Weitere Schritte werden bereits in Brüssel bei der EU beraten. Die hat festgelegt, dass Beschränkungen frühestens dann aufgehoben werden, wenn zwei Jahre kein infiziertes Tier mehr gefunden wurde. Und die EU entscheidet letztlich auch über ein Ende des Pestalarms.


23.1.09

"Die Jäger sind doch nicht die Zahlmeister der Nation"

Der Mann, der das sagt, muss es wissen.

Knut Wäldle, seines Zeichens stellvertretender Landesjägermeister, Leiter der Jägervereinigung Schwarzwald-Baar-Kreis, Hegeringleiter und Wildschadensschätzer entwickelte das "Modell Waldmössingen", dass Wildschäden aus einer Wildschadenausgleichskasse bezahlt, die von der Jagdpacht aller Jagdpächter finanziert wird.
Unsere sparsamen Schwaben sind uns wieder eine Nasenlänge voraus, denn während in Deutschland noch täglich eine Versammlung von Jägern, Bauern, Jagdgenossenschaften und Behörden die andere jagt, um das ungelöste Schwarzwildproblem zu diskutieren, reist Knut Wäldle von einer Kreisjägervereinigung zur anderen und stellt sein "Modell Waldmössingen", Baden-Württembergs erste Wildschadenausgleichkasse, vor.

Wie sehr verfahren die Situation der Schwarzwildschäden in einigen Kreisjägerschaften ist, zeigt sich beim Jagdschutzverein Miltenberg. Unter der Überschrift:

Wildschweinplage: Erneut Krisensitzung wegen zunehmender Schäden
"Alle Anwesenden ausgenommen?" -
Jäger und Landwirte suchen Lösungen

"Die Anwesenden nehme ich davon selbstverständlich aus?" - der Satz fällt oft am Mittwochabend im Vereinsheim des Bayerischen Jagdschutzverein (BJV) Miltenberg und zeigt, warum Jäger, Jagdgenossenschaften und Landwirte bei der Lösung der Sauenplage nicht vorankommen.
.....

Den vollständigen Artikel über die 3. ergebnislose Krisensitzung der Miltenberger Jägerschaft binnen 2 Wochen kann man hier im Onlinemagazin des Main Echo nachlesen.

Solange es Jagdpächter mit sehr unterschiedlichen Wildschadensproblemen und den damit verbundenen unterschiedlichen Wildschadensrisiken gibt, wird es ohne eine revierübergreifende Wildschadensregulierung keine Lösung geben.
Auch wenn die Schwarzwildbestände zurückgehen, bleibt das Problem unterschiedlich strukturierter Reviere mit sehr unterschiedlichen Wildschadensrisiken.

Die Jagdgenossenschaften und Jagdpächter mit Revieren mit hohem Wildschadensrisiko dürfen von den einzelnen Interessengruppen nicht alleine gelassen werden.
Schon deshalb wird in vielen Gebieten die Einrichtung einer Wildschadenausgleichskasse unumgänglich. Allein der bürokratische Aufwand sollte so gering wie irgend möglich gehalten werden. Dazu sollten die Wildschadensausgleichskassen immer regional begrenzt bleiben, individuelle Beiträge erhoben werden und nur Reviere mit Schwarzwildvorkommen eingeschlossen werden.

waidmannsheil

Euer

stefan


Über das Einrichten einer Wildschadensausgleichkasse von St. Johann nach dem "Modell Waldmössingen"berichtet das Onlinemagazin des Reutlinger Generalanzeigers:




Wildschäden - Jagd wird zum unkalkulierbaren Ärgernis.
St. Johann will Wildschadensausgleichskasse gründen

Die Jäger machen sonst nicht mehr mit


ST. JOHANN. Wildschweine sorgen zunehmend für Ärger. Allzu freudig haben sich die Schwarzkittel in den vergangenen Jahren vermehrt, sodass manche Landwirte von einer Plage reden und die Jagdpächter das Waidwerk am liebsten hinschmeißen würden. Sie werden zur Kasse gebeten, wenn sich Wildschweinehorden durch Maisfelder gewalzt oder Wiesen umgepflügt haben.


Während Landwirtschaftsminister Peter Hauk zur effektiven Wildschweinebejagung aufruft, sind viele Jagdpächter sauer. "Etliche bezahlen bereits mehr Geld für die Regulierung der Wildschäden als für die Pacht", erklärt Norbert Reich, Leiter des Hegerings »Lichtenstein« in der Kreisjägervereinigung Reutlingen, den sich breitmachenden Frust. Der hat gravierende Folgen. In den Maisanbaugebieten sind die Jagden kaum noch zu verpachten.

Vor einem Jahr hat sich in St. Johann deshalb ein Arbeitskreis formiert, der die Rahmenbedingungen für eine sogenannte Wildschadensausgleichskasse formuliert. Beteiligt sind Bürgermeister Eberhard Wolf, Vertreter des Kreislandwirtschaftsamts, der Jagdpächter und der Bauern. "Wir sehen uns gemeinsam verpflichtet, die Wildschäden zu minimieren", formuliert Wolf das Ziel.

Von zunehmenden Problemen der Gemeinden in den Maisanbaugebieten, die Jagden zu verpachten, weiß der Landesjagdverband mit Sitz in Stuttgart. "Die Kosten sind den Jägern allmählich nicht mehr zuzumuten", findet Pressesprecher Ulrich Baader. Mit Jagdpacht, Jagdsteuer und den Kosten des Wildschadensausgleichs, der sich im Rahmen von einigen hundert bis einige tausend Euro bewegen kann, werde die Jagd zum unkalkulierbaren Ärgernis. "Das können sich viele nicht mehr leisten", betont Baader.

Modell "Waldmössingen"

Werden die Wildbestände nicht reguliert, weil sich kein Jäger findet, hat die Landwirtschaft im Hinblick auf die Wildschadens- und Seuchenvermeidung das Nachsehen. Das war der Grund für Knut Wälde, Jagdpächter, Landwirte und die Gemeindeverwaltung zu versammeln, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. »Die Jäger sind doch nicht die Zahlmeister der Nation«, sagte sich der Mann aus Villingen-Schwenningen, der die verschiedenen Sichtweisen kennt. Wälde ist stellvertretender Landesjägermeister, Leiter der Jägervereinigung Schwarzwald-Baarkreis, Hegeringleiter und Wildschadensschätzer. Zudem war Wälde Leiter des Kreislandwirtschaftsamts Rottweil. Pressesprecher Baader nennt Wälde den Vater des Modells "Waldmössingen". Das ist die erste Wildschadensausgleichskasse in Baden-Württemberg, bestückt mit Euros von der Jagdpacht.

Pächter und Verpächter bezahlen jährlich je einen Euro je Hektar Feld in den Fonds. Auch die Landwirte sind beteiligt. Sie verpflichten sich, ein Drittel des Wildschadens nachzulassen. Inzwischen ist Knut Wälde ein gefragter Referent, der sein Modell, das vor drei Jahren im Schramberger Ortsteil Waldmössingen eingeführt worden ist, Gemeinderäten wie Jägervereinigungen im ganzen Land vorstellt.

Solidargemeinschaft der Jäger

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es die Wildschadensausgleichskassen als Solidargemeinschaften der Jäger in den Landkreisen und kreisfreien Städten bereits seit 1992. Die Kasse kommt für Agrar- und Forstschäden auf, die von Rehen und Wildschweinen angerichtet werden. Sie sollen den einzelnen Jagdpächter vor untragbaren finanziellen Belastungen bewahren, aber auch eine effiziente Wildschadensregulierung im Interesse der Landwirte sichern.

Im Kreis Reutlingen ist St. Johann die erste Gemeinde, die eine Wildschadensausgleichskasse nach eigenen regionalen Kriterien plant. Noch hat der Gemeinderat dem Projekt, das zunächst für ein Jahr angelegt werden soll, nicht zugestimmt. Dennoch seien sich Gemeindeverwaltung, Jagdpächter und auch Landwirte einig, dass die Jäger mit dem Wildschweineproblem nicht alleine gelassen werden können. »Da müssen alle zusammen helfen«, findet der St. Johanner Hegeringleiter Norbert Reich, der die Waidgenossen am Freitag, 23. Januar, um 19.30 Uhr im Gestütsgasthof St. Johann über die geplante Wildschadensausgleichskasse informieren wird.

Auf die zunehmenden Schwarzwildbestände hat das Landwirtschaftsministerium von Baden-Württemberg mit dem Modellprojekt »Wildschadensmanagement« reagiert, das im Frühjahr 2008 initiiert wurde. Gemeinsam mit den Bauernverbänden, Jagdgenossenschaften und Eigenjagdbesitzer und dem Landesjagdverband sollen praxisgerechte Empfehlungen zu wildschadensvorbeugenden Jagdstrategien, zu landwirtschaftlichen Maßnahmen sowie zu Schutzvorrichtungen erarbeitet werden. (jsg)

"Wald und Wild" - Ein Medizinprofessor mit forstwissenschaftlichen Visionen

Professor Bier (1861-1949), ein Medizinprofessor, der in der
Forstwissenschaft neue Akzente setzte



Es wird den Deutschen häufig von Außenstehenden ein übertriebenes Fachidiotentum vorgeworfen, das keinen Raum für Visionen lässt.
Besonders deutlich wird dies, wenn sich anerkannte Wissenschaftler aus Neugier in berufsfremde Angelegenheiten einmischen. Bekannte Beispiele sind Rudolf Steiner, der als Philosoph ebenso neue Akzente in der Bildungswissenschaft setzte, wie auch Maria Montessori, die als Ärztin der Pädagogik neue Ideen gab.

In der Forstwissenschaft scheint dies nicht anders zu sein.
Das Für und Wider des neuen Grundsatzes der Wald-Wildbewirtschaftung "Wald vor Wild" wird nicht nur in forst- und jagdwissenschaftlichen Kreisen heftig und streitig diskutiert.
Dass unser Wald vor großen Veränderungen steht, die durch die Abkehr von der rein am Profit orientierten Monoklturbewirtschaftung eingeleitet wird, steht außer Frage.
Dass eine reine Monokulturbewirtschaftung nicht der Weisheit letzter Schluss ist, hatte aber auch schon vor fast 100 Jahren der Chirurg Professor Dr. August Bier erkannt. Dass aber ein gesunder Mischwald auch eine viel artenreichere Tierwelt hervorbringt, wollte man vor 100 Jahren nicht sehen.

Als Chirurg hatte sich Professor Bier bereits mehrfach einen Namen gemacht.
So erfand Professor Bier ein Schröpfglas mit Saugglocke, das im Gegensatz zu den herkömmlichen Schröpfgläsern den Unterdruck nicht mehr durch eine Erwärmung der Glocke und eine anschließende Abkühlung erzeugt, sondern den Unterdruck mit einer Saugglocke herstellt.

Als Frontarzt im 1. Weltkrieg erkannt er bei den Kopfverletzungen der Frontsoldaten, dass eine neue Form des Stahlhelm notwendig war. Professor Bier entwickelte die deutsche Form des Stahlhelms (M1916), die später viele Soldaten vor schweren Kopfverletzungen schützte.

Doch diese ständigen Ausschweifungen von der Chirurgie in fachfremde Bereiche schienen ihn sein Leben lang zu begleiten. Im Jahre 1912 kaufte er das Forstrevier Sauen , das zur brandenburgischen Gemeinde Rietz-Neuendorf gehört, um sich fortan der Forschung zum Umbau der Brandenburgischen Wälder zu widmen. Mittlerweile wurde das Forstrevier Sauen in die "Stiftung August Bier" umgewandelt und ist als forstwissenschaftliche Einrichtung in Deutschland nicht mehr wegzudenken.

In einer Seminarankündigung zum Thema "Wald und Wild" faßt man die Ziele der Stiftung August Bier wie folgt zusammen:

"Die Stiftung August Bier mit Sitz in Sauen fühlt sich dem ideellen und sächlichen Vermächtnis von August Bierverpflichtet. Basierend auf dem Gedankengut von Heraklit (Alles fließt; Gegensätze fügen sich zur Harmonie) hatte Prof. Dr. Bier 1912 das Gut Sauen erworben, um hier am biologischen, komplexen Modell Wald sein heraklitisches Experiment zu starten. Herausgekommen ist ein artenreicher Mischwald, der heute quasi als Vorbild für das Brandenburger Waldumbauprogramm gilt.

Die Stiftung bewirtschaftet diesen Wald, entwickelt die Bier`schen Ideen weiter, gepaart mit modernen forstwissenschaftlichen Erkenntnissen und setzt sie vor Ort um. Das Land Brandenburg hat in 2005 der Stiftung Naturschutzflächen übertragen, überwiegend Wald und
Seen. Seitens der Stiftung werden diese entsprechend den örtlichen Naturschutzverordnungen gepflegt und besorgt. Die Stiftungswälder und die der Stiftung übertragenen Naturschutzflächen sind FSC- zertifiziert und werden nach Prinzipien des naturgemäßen Waldbaus bewirtschaftet. Auf Flächen der Stiftung führt diese in Kooperation mit der LFE und anderen wissenschaftlichen Instituten, schwerpunktmäßig aus Brandenburg, wissenschaftliche Studien durch. Die Stiftung veranstaltet jährlich eine Tagung, die sich im weitesten Sinne mit dem Problem Natur und Mensch und der daraus entstehenden Wechselwirkung auseinandersetzt. In diesem Sinne wirkt auch die Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung."

Menschen , wie Professor Bier sind Querdenker, wie sie unsere Gesellschaft braucht, aber nicht nur in der Forstwissenschaft. Immer wieder geben scheinbar fachunkundige Menschen wissenschaftlichen Bereichen, die in ihrer Forschung in einer Sackgasse stecken, neue Impulse.
Wir sollten solch umtriebige Menschen nicht als Querulanten abtun. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Wissenschaft und Kultur.

Professor Bier soll einmal bei einer Diskussion um seine vielfältigen Neigungen gesagt haben:

"Man hat mir übelgenommen, dass ich mich auch mit anderen Dingen als der Chirurgie beschäftigt habe. Man glaubt anscheinend, dass der Mensch durch die Beschäftigung mit der Chirurgie so verdummt, dass er zu nichts anderem mehr zu gebrauchen ist."

Dem ist nichts hinzuzufügen.

waidmannsheil

Euer

stefan


Hier der Bericht über die Waldexkursion bei der Stiftung August Bier


22.1.09

„Sollte im Nationalpark ein Fall von Schweinepest auftreten, dann ist die Kacke ganz schön am dampfen.“

Mit solch derben Worten faßt der Vorsitzende der Kreisjägerschaft Euskirchen (KJS), Dr. Hans-Josef Giesen die fehlende Zusammenarbeit mit der Leitung des Nationalparks Eifel zusammen.

Wieder einmal, wie so oft in diesem Jahr, wenn es um unser Schwarzwild geht, prallen die unterschiedlichen Interessen von Bürgern, Landwirten, Naturschützern und Jägern aufeinander. Dann werden sogenannte "Partikulärinteressen" einzelner Gruppen verteidigt, ohne auf die Probleme anderer betroffener Gruppen Rücksicht zu nehmen.
Im Streit um zu geringe Schwarzwildabschüsse im Nationalpark Eifel ist dies nicht anders.
Im Nationalpark richtet das Schwarzwild keinen Schaden an, aber außerhalb des Nationalparks dafür um so schlimmer.
Jagdgenossensachaften fürchten um ihren Pachtschilling, Bauern um ihre Ernte, Jäger befürchten Wildschäden, Naturschützer um die Renaturierung unserer Kulturlandschaft und Schluß endlich ist man ganz nah am Kreisgebiet, in dem die Schweinepest diagnostiziert wurde.

Da platzt so manchem Verbandsfunktionär schon mal der Kragen, auch wenn er einen Doktortitel hat.

Über die verbale Entgleisung des KJS Vorsitzenden berichtet das Onlinemagazin des Kölner Stadtanzeigers:




Jäger beklagen mangelnde Kommunikation

Von Reiner Züll


Hans-Josef Giesen kritisiert das offensichtliche Desinteresse des Nationalparks an einer Zusammenarbeit.


Kreis Euskirchen - „Wir haben demnächst am Rande des Nationalparks Eifel »Ein-Euro-Reviere«, die keiner mehr haben will“, prophezeit der Vorsitzende der KreisjägerschaftEuskirchen (KJS), Dr. Hans-Josef Giesen. Während die Zusammenarbeit der Jägerschaft mit den Landwirten gedeihe und zum gegenseitigen Verständnis Gemeinsamkeiten erarbeitet würden, herrsche seitens des Nationalparks in Sachen Kooperation Funkstille.


Dort sei man an einer Zusammenarbeit offensichtlich nicht interessiert, kritisiert der Kreisjäger-Chef den Leiter des Nationalparkforstamtes, Henning Walter. Giesen hatte Walter gebeten, ihn über geplante Jagden im Nationalpark zu informieren, damit auch die Anrainer außerhalb des Schutzgebietes zur gleichen Zeit jagen könnten. Das spreche er selbst mit den Jagdpächtern ab, habe Walter ihn mit einem Dreizeiler abblitzen lassen, berichtete Giesen jetzt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Der Nationalpark beschere den angrenzenden Revierinhabern immer größere Probleme. Die Wildschweine drängten aus dem Schutzgebiet in die Reviere, bedienten sich dort auf den Feldern, um anschließend im Rückzugsraum des Nationalparks wieder zu verschwinden. „Die Jagdpächter dürfen dann den Wildschaden zahlen, den die Sauen angerichtet haben“, kritisiert Giesen.


Zu wenig Abschüsse

In Relation zu den Nachbarrevieren müssten auf der großen Fläche des Nationalparks jährlich 1000 Wildschweine geschossen werden. Im letzten Jahr seien es mal gerade um die 250 gewesen. Bei einer Jagd vor 14 Tagen seien zwar an einem Tag über 70 Schwarzkittel erlegt worden. Giesen: „Da hat man aber seitens des Nationalparks ein großes Trara veranstaltet, obwohl mehr als die Hälfte der Sauen außerhalb des Parks geschossen wurden.“

Bedauerlicherweise habe der Kreis Euskirchen keinerlei Einfluss auf das Geschehen im Nationalpark, weil das eine Angelegenheit des Landes sei. Der Kreis könne erst eingreifen, wenn es Probleme gebe, die das Veterinäramt betreffen. Der KJS-Vorsitzende: „Sollte im Nationalpark ein Fall von Schweinepest auftreten, dann ist die Kacke ganz schön am dampfen.“

Wildschutzzaun wird zum Politikum

Dass die Schwarzwildpopulationen immer mehr ins Licht der Öffentlichkeit rücken, hat natürlich für uns Jäger etwas Gutes:

Wir werden als Regulator zur Eindämmung der Überpopulation wahrgenommen und haben erstmals eine landesweit überwiegend gute Presse.
Doch die Maßnahmen, die man im Oettinger Forst unternimmt, um die Sauen daran zu hindern, im Umfeld des Forstes Schaden anzurichten, werden nun zum Politikum.

Ein 11 km langer Zaun wurde errichtet, der nun zahlreiche Naturschutzorganisationen auf den Plan ruft.
Es ist schon von Verfassungsbruch die Rede, weil der freie Zugang in bayerische Wälder eingeschränkt ist!

Es zeigt sich am Beispiel "Wildschadenverhütungsmaßnahmen Oettinger Forst" wie schnell die unterschiedlichen Interessen berührt werden, wenn sich eine Wildart ausbreitet und in unserer Kulturlandschaft an ihre Grenzen stößt.

Der Streit um den Wildschutzzaun im Oettinger Forst ist nun sogar Thema im Bayerischen Regionalfernsehen.

Heute, am 21.1.2009 berichtet um 17.35 der Bayerische Rundfunk über den Wildschutzzaun im Oettinger Forst.

waidmannsheil

Euer

stefan


Über den Streit um den Wildschutzzaun im Oettinger Forst berichtet das Onlinemagazin der Augsburger Allgemeinen:



Kritik zieht immer weitere Kreise

Oettingen (heja) - Von Anfang an hatte sich die Ortsgruppe Oettingen des Bund Naturschutzes (BN) gegen den elf Kilometer langen Wildschutzzaun um den Südrand des Oettinger Forstes ausgesprochen. Dieser wurde im Sommer vergangenen Jahres vom Oettinger Fürsten errichtet, um damit die Landwirtschaft vor Schwarzwildschäden zu schützen (wir berichteten). Gestern rief der BN zu einer überregionalen Protestaktion gegen den Zaun auf. So wurde am Heidweiher bei Erlbach von zahlreichen Medienvertretern, von Jägern, Landwirten und Naturschützern die Waldesruhe recht empfindlich gestört.

„Dieser Zaun verschafft uns vom Bund Naturschutz echtes Bauchgrimmen“, moderierte Rudi Schubert, 1. Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Donau-Ries, das Gespräch, das nicht ohne Schärfen war. Der Zaunbau im Oettinger Forst stelle einen bayernweit bisher einmaligen Präzedenzfall dar, prangerte der Regionalreferent Schwaben des BN, Thomas Frey, die Genehmigungspraxis des Landratsamtes und der Regierung von Schwaben an. Wenn diese Schule mache, „ist zu befürchten, dass zahlreiche Wälder mit hohem Wildbestand zukünftig eingezäunt werden“.

„Verstoß gegen die Verfassung“

Der Zaun verstoße nicht nur gegen den in der bayerischen Verfassung verankerten Grundsatz des freien Zugangs zur Natur, sondern auch gegen das Naturschutzgesetz, das das Errichten von Zäunen in der freien Landschaft „aus gutem Grund“ untersage. Zudem seien das Landschaftsbild verunstaltet sowie der Wechsel von wild lebenden Tieren durch den Zaun unmöglich geworden.

Frey forderte mehr Jagd auf Wildschweine. Die Regierung von Schwaben und das Landratsamt sollten dem Zaun die Genehmigung entziehen. Das Fürstenhaus solle ihn wieder abbauen.

„Drei Hektar Wald wurden für den Zaun gerodet, der außerdem für die Waldtiere eine Verletzungsgefahr darstellt“, bekräftigte Dr. Jürgen Schittenhelm, BN-Ortsgruppe Oettingen. Vonseiten der (vor allem Erlbacher) Jägerschaft sparten dann Revierpächter Frank Bittner, der Jagdvorstand der Jagdgenossenschaft Erlbach, Johann Regele, und Peter Meyer, 2. Vorsitzender Jagdverband Kreisgruppe Nördlingen, nicht mit Kritik: „Das Wild ist herrenlos und darf nicht eingesperrt werden“, sagte Frank Bittner. Regele gab zu bedenken, dass sich die Gefahr des Ausbruchs der Schweinepest durch den großen Wildschweinbestand erhöht habe.

Zwar nicht eingeladen, aber im Vorfeld alarmiert, meldeten sich der Domänendirektor der Fürstlichen Verwaltung, Dr. Eberhard Lasson, und der fürstliche Wildmeister Matthias Meyer zu Wort. Sie unterstrichen vor allem, dass die Lage des Oettinger Forstes nicht auf andere Regionen zu übertragen sei. Als größtes zusammenhängendes Waldgebiet in der Region ziehe der Oettinger Forst die Wildschweine wie ein Magnet an. Die vielen Biogasanlagen hätten zudem Auswirkungen auf die Felderbewirtschaftung.

Rückendeckung von Landwirten

Rückendeckung erhielt der Wildschutzzaun von einigen Landwirten aus Auhausen (Ortseile Lochenbach und Dornstadt). Sie erklärten auf RN-Nachfrage, dass sich bereits im letzten Herbst der Schwarzwildschaden deutlich verringert habe.

Bayern

Fernsehtipp: Die Abendschau im Bayerischen Fernsehen berichtet heute Abend über den Konflikt in Oettingen. Beginn ist um 17.35 Uhr.



21.1.09

Auch in Namibia werden Prominente beim Wildern erwischt

Wer glaubt, dass nur prominente Politiker in Rußland wildern, der irrt.
Auch in Namibia stehen nun Prominente vor Gericht und müssen sich wegen Wilderei verantworten.
Dort trifft es Mitglieder der Königsfamilie, die die Jagd illegal und auf geschützte Tiere ausübten.

waidmannsheil

Euer

stefan

Über den Prozess gegen Mitglieder der Königsfamilie berichtet das Onlinemagazin der Allgemeine Zeitung Namibias


Mitglieder der Königsfamilie wildern. Im Regierungsfahrzeug illegal geschossenes Wild transportiert und auf Umsiedlungsfarm versteckt.

Von Dirk Heinrich

Eine wilde Verfolgungsjagd in den frühen Morgenstunden am vergangenen Freitag führte dazu, dass gestern drei Familienmitglieder des Mbanderu-Königshauses vor dem Richter erscheinen mussten, da sie jagdbare und geschützte Tierarten illegal geschossen hatten.

Ein Mitglied der königlichen Familie der Mbanderu, Charles Nguvauva (Mitte), und seine beiden Söhne erschienen gestern in Gobabis vor Gericht, nachdem Farmer sie beim Wildern erwischt hatten.












Windhoek/Gobabis – Charles Nguvauva, Sohn des amtierenden Stammesführers und Mitglied des Königshauses der Mbanderu, Peter Nguvauva und seine beiden Söhne erschienen gestern in Gobabis vor Gericht, da sich das Trio der illegalen Jagd auf jagdbares Wild, der illegalen Jagd auf geschütztes Wild und dem Missbrauch eines Staatsfahrzeuges für private Zwecke verantworten muss. Charles Nguvauva (49) und sein Sohn Mangondo (22) wurden gegen Kaution von je 2000 N$ auf freien Fuß gesetzt und der minderjährige Sohn (17) wurde der Obhut seiner Mutter übergeben. Der Fall wurde auf den 9. März dieses Jahres vertagt.

Gegen 4 Uhr am Freitagmorgen hörten Farmer im Black-Nossob-Hegegebiet in der Steinhausengegend Schüsse. Da es in den vergangenen 18 Monaten zu zahlreichen Fällen der Wilderei in der Gegend gekommen war, eilten sieben Farmer sofort los. Eine wilde Verfolgungsjagd mit sehr hoher Geschwindigkeit auf der Schotterstraße D1639 führte die Verfolger zu der Umsiedlungsfarm Plessisplaas der Regierung. „Wir folgten den Spuren des Fahrzeuges bis zum hintersten Posten und legten die letzten 200 Meter zu Fuß zurück“, sagte Kai-Dieter Rumpf. Dort entdeckten die Farmer ein Regierungsfahrzeug, dessen Ladefläche blutverschmiert war. Neben dem Bakkie (Pickup) mitten im Busch, lagen ein Oryxantilopenbulle, eine Kudukuh, eine Kuhantilope und ihr Kalb sowie ein Kronenducker. Kudu und Oryx sind in Namibia als jagdbares Wild klassifiziert, im Gegensatz zu dem Kronenducker und Kuhantilope, die zu den geschützten Wildarten zählen. Die Wilderer hätten sich aus dem Staub gemacht und seien zu Fuß in den Busch geflüchtet. „In dem Fahrzeug haben wir zahlreiche Personalausweise und andere Dokumente gefunden, die uns die Identität der mutmaßlichen Kriminellen verrieten“, sagte Rumpf. Das Regierungsfahrzeug, ein Mitsubishi Colt mit dem Kennzeichen GRN 2905, vom Ministerium für Öffentliche Arbeiten und Transport sei den Dokumenten zufolge dem Ministerium für Jugend, Nationaldienst, Sport und Kultur zur Verfügung gestellt worden. Der Fahrer des Fahrzeuges, N.K. (Charles) Nguvauva ist beim Ministerium für Jugend, Nationaldienst, Sport und Kultur angestellt und habe die offizielle Erlaubnis gehabt, den Bakkie nach Bürostunden und am Wochenende zu benutzen, um „dienstliche Fahrten zu unternehmen und um Ausbildungsmaterial zu transportieren“. In Zusammenarbeit mit Polizisten der Polizeiwache Plessisplaas und Naturschutzbeamten aus Gobabis seien die Verdächtigen, Charles Nguvauva und seine beiden Söhne, gegen 7 Uhr verhaftet worden. Sie hätten Rumpf zufolge vor Zeugen zugegeben die Tiere gewildert zu haben. Anscheinend habe Naguvauva zudem zugegeben, dass das Fleisch der Tiere für ein Fest zum Gedenken des im vergangenen Jahr im Januar verstorbenen Stammesführers Munjuku Nguvauva ll bestimmt war. Das traditionelle Fest hat am vergangenen Samstag stattgefunden. Ein 30-06-Jagdgewehr sei konfisziert worden. Dies soll dem Vater von Charles gehören. Den Farmern zufolge würden die Reifenspuren des Pickup mit denen die bei früheren Fällen der Wilderei gefunden wurden, übereinstimmen.

Illegale Jagd auf Greifvögel zieht weitere Kreise

Der Prozess um den vor dem Aachender Amtsgericht verurteilten Jägdpächter hatte für großes Aufsehen gesorgt.
Besonders empörend fanden es viele Prozessbeobachter, dass der Jagdpächter mit einem äußerst milden Urteil davonkam.
Doch nun nimmt der Verlauf eine ganz andere Wendung: Scheinbar hatte sich bei den Ermittlungen der Verdacht erhärtet, dass der Jagdpächter nicht der einzige Jäger ist, der illegal der Jagd nach Greifvögeln nachgeht.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass unmittelbar nach der Verurteilung des Jagdpächters in einer groß angelegte Razzia zahlreiche Fallen und Köder bei Jagdpächtern sichergestellt wurden.

Dies wirft kein gutes Licht auf die Jägerschaft und erhärtete die Forderung, nur noch Jägern, die einen Fallenlehrgang absolviert haben, die Jagd mit Fallen zu genehmigen.
Nur Jäger, die von der Unteren Jagdbehörde die Genehmigung zur Fallenjagd haben, dürdfen diese auch ausüben. Nur so können langfristig solch eine illegale Fallenjagd verhindert werden.

waidmannsheil

Euer

stefan


Von der Großrazzia gegen die illegale Fallenjagd in Nordrhein-Westfalen berichtet das Onlinemagazin Input aktuell:



Großeinsatz gegen Wilderei und Tierquälerei in Jagdrevieren - 28 illegale Fallen entdeckt

Komiteee gegen den Vogelmord: Sichergestellte Lebendfalle - Seit 1995 müssen diese Fallen verblendet sein, so daß gefangene Tiere nicht hinausschauen und sich beruhigen können.

Euskirchen/Düren/Düsseldorf-D. (red) Bei einer Kontrolle von Jagdrevieren in Nordrhein-Westfalen hat ein Großaufgebot von Polizei und Vogelschützern in den letzten fünf Tagen zahlreiche Umweltstraftaten und Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgedeckt. Aktivisten des Bonner Komitees gegen den Vogelmord hatten nach Hinweisen in den Kreisen Heinsberg, Euskirchen, Kleve, Wesel, Borken, Neuss und Düren zahlreiche illegale Tierfallen sowie vergiftete, gefangene und geschossene Vögel geschützter Arten entdeckt. Insgesamt wurden sechs Strafverfahren eingeleitet und 28 illegale Fallen für den Fang von Vögeln und Säugetieren beschlagnahmt oder bei den zuständigen Jagdbehörden zur Anzeige gebracht. Weiterhin wurden bei der Aktion acht tote und ein frisch gefangener Greifvogel sowie zwei mit Schrot geschossene Reiher entdeckt.

„Die Verstöße haben eine unglaubliche Dimension. Offenbar pfeifen viele Jäger im Rheinland auf das Gesetz und töten gewohnheitsmäßig geschützte Arten“, fasst Komiteepräsident Heinz Schwarze die Funde zusammen. Laut Komitee waren seit Donnerstag 20 Vogelschützer und mehr als 12 Polizeibeamte in sieben verschiedenen Landkreisen im Einsatz.

Am Sonntag wurden in einem Gehege für Jagdfasane in der Nähe des Gutes Barbarastein (Rhein-Kreis Neuss) vier illegal aufgestellte Tellereisen und zwei große Fallen zum Fang von Greifvögeln und Krähen entdeckt. Direkt neben den Fallen stellte die Polizei die Kadaver von zwei Habichten und zwei Mäusebussarden sicher, die dort teilweise verscharrt worden waren. Ein lebender Mäusebussard, der sich in einem der Tellereisen gefangen hatte, wurde umgehend in eine Tierklinik gebracht. Während Polizeibeamte den Sachverhalt vor Ort aufnahmen, erschien der Jagdpächter am Tatort und bestätigte, dass es sich um seine Fanggeräte handele. Gegen den Mann wurde seitens der Polizei ein Strafverfahren wegen Verdacht auf Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz und wegen Tierquälerei eingeleitet. Das Komitee gegen den Vogelmord hat wegen der Vorfälle am Gut Barbarastein zusätzlich Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Düsseldorf erstattet.

Ebenfalls am Sonntag meldete eine Zeugin dem Komitee drei frisch tote Mäusebussarde, die in der Nähe von Geilenkirchen (Kreis Heinsberg) neben einer offensichtlich vergifteten Ködertaube gefunden wurden. Die Kadaver wurden dem Staatlichen Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld zur weiteren Analyse übergeben. Beim Tatort handelt es sich um ein Feldgehölz, in dem bereits vor zwei Jahren vergiftete Greifvögel gefunden wurden. Bei Heinsberg wurden an einem Luderplatz für Füchse und Wildschweine die Reste von zwei mit Schrot geschossenen Graureihern gefunden. In beiden Fällen haben die Vogelschützer Strafanzeige gegen Unbekannt bei der Staatsanwaltschaft Aachen erstattet.

Bereits am Mittwoch entdeckten die Vogelschützer zwei riesige Vogel- und drei illegal errichtete Säugetierfallen in einem Jagdrevier bei Alpen (Kreis Wesel). Zuvor wurde in diesem Jagdrevier bereits eine Vogelfalle mit einer lebenden Brieftaube als Köder entdeckt. Beamte der Polizei Xanten dokumentierten die Verstöße und veranlassten anschließend den Abtransport der Fallen durch den Bauhof des Kreises Wesel. Die Staatsanwaltschaft Kleve leitete ein Strafverfahren ein.

Bei Issum (Kreis Wesel) befreiten die Tierschützer eine Hauskatze, die in einer illegal aufgestellten Durchlauffalle gefangen war. Weitere illegale Fallen dieses Typs wurden bei Großbüllesheim (Kreis Euskirchen), Linnich (Kreis Düren) und nördlich von Heinsberg gefunden.

Das Aufstellen von Tellereisen und Vogelfallen ist in NRW streng verboten und stellt einen Verstoß gegen das Jagdgesetz dar. Das Fangen und Töten von Greifvögeln kann laut §66 Bundesnaturschutzgesetz mit bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bestraft werden.

Warum es wichtiger ist, zur Jagd zu gehen, anstatt an der Börse zu spekulieren

Immer wieder ärgert man sich über schlechte Geschäfte oder über Menschen, die einem die Laune verderben.
Dann kommt man schnell zu der Weisheit, die Zeit hätte man besser damit nutzen können, zur Jagd zu gehen.
Für die jenigen, die keine Jagdmöglichkeit haben, bietet sich immer noch die nachfolgende Alternative:



Weisheit des Tages


Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in die Aktien der Commerzbank investiert hat,
musste sich 18 Monate lang über fallende Kurse ärgern und hat heute
noch 215,28 Euro übrig.
Wer vor 18 Monaten 1.158,48 Euro in Krombacher Pils investiert hat,
konnte:
- 18 Monate lang jede Woche einen Kasten herrliches Pils genießen
- war ständig heiter
- hatte viel Spaß
- hat den Regenwald gerettet
- und hat heute noch....

(Achtung, jetzt kommt's)...

Leergut im Wert von 223,20 Euro !!!!!!!!!

19.1.09

Hundegedicht

Ein treues Herz, ein treuer Blick,
das gibt´s noch auf der Welt -
denn auch im Schmerz -
nicht nur im Glück
ein Wesen zu Dir hält.

In Freud und Leid, zu jeder Stund´,
hält einer treu zu Dir:
Dein Hund.

Er dankt für jedes kleine Glück
und blickt Dich an beseelt.
Er spricht zu Dir mit seinem Blick,
da ihm die Sprache fehlt.

Erkenn´den Wert, bevor´s zu spät,
sei gut zu Deinem Tier -
denn wenn Dein Hund einst von Dir geht,
wer hält dann die Treue Dir?!

Dichter unbekannt

18.1.09

Ein Fall von Wilderei im Landkreis Hagenow bestätigt

Was Menschen dazu treibt, zu wildern, hat schon immer die Gemüter bewegt.
Früher war es oft die nackte Not, die den Wilderer in den Wald trieb, um Nahrung für die Familie zu besorgen.
Aber auch eine Art Auflehnung und Rebellion gegen die Obrigkeit oder die herrschende Klasse war oft der Anlass, sich der Wilderei hinzugeben.

Weshalb auch , insbesondere in Bayern die Wildschützen sich oft der Sympatie der Bevölkerung sicher sein konnten. In vielen Romanen und Verfilmungen wurden diese Wilderer in Bayern deshalb ehrfurchtsvoll Wildschützen genannt und ihre Taten verherrlicht. Das Wildern galt in Bayern lange Zeit mehr als Kavaliersdelikt und weniger als strafbare Handlung. Voraussetzung war es aber, dass auch der Wildschütze sich ebenso einer waidgerechten Jagd verpflichtete und nur zum Broterwerb der Wilderei nachging. Auch unter ihnen war der Jagdfrevel verpönt.

Unter dem Titel mit der Frage:

Ein Volk von Bazis:
" Warum ausgerechnet Wilderer und Bankengründer in Bayern zu bewunderten Volkshelden wurden",

berichtet zeitgleich das Onlinemagazin der Süddeutschen Zeitung über die Verherrlichung der Wildschützen in Bayern. Den Artikel kann man hier nachlesen

Im Fall der Wilderei im Landkreis Hagenow, im westlichen Mecklenburg-Vorpommern ist es wohl die reine Lust am Töten, das den oder die Wilderer in den Wald treibt. Anders ist es nicht zu erklären, warum man das Fleisch zu größten Teil im Wald verscharrte. Weder hatten die Wilderer wirkliche Kenntnisse von der Jagd, noch muss in Deutschland einer derart Not leiden, dass er sich seinen Lebensunterhalt mit dem Wildern verdienen muss. Bei der Art, wie in Landkreis Hagenow gewildert wurde, kann man nur von schlimmsten Jagdfrevel sprechen. Echte bayerische Wildschützen würden so etwas niemals tun.

waidmannsheil

Euer

stefan

Von einem Fall der Wilderei im Landkreis Hagenow berichtet das Onlinemagazin der Schweriner Volkszeitung



Wilddieberei scheint bestätigt

16.Januar 2009

von
mayk


Die am Granziner Weg notdürftig verscharrten Wildtiere sind offenkundig das Werk von Wilddieben. Das bestätigte gestern Kreisjägermeister Eberhard Spindler, der zusammen mit dem für den Bereich zuständigen Jäger Uwe Ohnedorfer und dem Jäger Horst Granzow den Fall untersucht hat. Inzwischen steht fest, dass es sich um zwei Stück Damwild und ein Stück Schwarzwild handelte, die dort verscharrt wurden. Die Überreste der Tiere sind inzwischen fachgerecht entsorgt wurden.


Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass alle drei Tiere geschossen wurden. Und die Wildtiere wurden nicht am Granziner Weg erlegt. Fest steht auch, dass die Täter die Tiere nicht weidgerecht aus der Decke schlugen. Allerdings, so räumte es Eberhard Spindler ein, müssen die Wilddiebe auch eine gewisse Übung gehabt haben. Die Fachleute gehen davon aus, dass die Tiere bereits vor gut vier Wochen geschossen wurden. Der Frost der vergangenen Tage hatte die Überreste, die von Spaziergängern gefunden worden, regelrecht konserviert. Horst Granzow: "Das waren keine Jäger, die würden die Überreste ganz anders entsorgen. Zu vermuten ist, dass es den Tätern um das ansonsten teure Wildfleisch ging." Angesichts des Fundortes liegt die Vermutung nahe, dass die Wilddiebe im Wohnviertel Viez zu suchen sein müssten. Vor gut einem Jahr waren in der Nähe der Viertel bereits schon einmal die Reste von vier Wilschweinen entdeckt worden. Die Jägerschaft prüft nun, ob sie Strafanzeige gegen Unbekannt gegen die Wilddiebe stellte. Alle Jagdfreunde sind zu mehr Wachsamkeit aufgefordert worden.

Wilderten prominente Politiker in Russland auf geschützte Tiere?

Bei einem Hubschrauberabsturz einer russichen Jagdgesellschaft im russischen Altai-Gebirge überlebten von 11 Insassen nur 4 das Unglück.
Doch die Untersuchung der Unglücksstelle offenbart, dass die Jagdgesellschaft, an der auch prominente Mitglieder der russischen Regierung teilnahmen, nicht etwa die in der Lizenz erlaubten sibirischen Bergziegen jagten, sondern scheinbar auf das streng geschützte Riesenwildschaf Argali.
Zudem, so scheint es, wurde aus dem Helikopter gejagt, was auch in Russland streng verboten ist.

waidmannsheil

Euer

stefan


Über das Helikopterunglück einer prominenten russischen Jagdgesellschaft berichtet die Internetzeitung "Russland aktuell"


Helikopter-Absturz enthüllt VIP-Wilderei im Altai

Barnaul.
Der Hubschrauber-Absturz im Altai am letzten Wochenende hat ein unerwartetes Nachspiel. Naturschützer verdächtigen die umgekommenen VIPs, aus der Luft eine geschützte Wildschaf-Art gejagt zu haben.

Die regionale Nachrichten-Webseite Altapress verbreitete dieser Tage ein Foto von der Unglücksstelle in 2.500 Meter Höhe. Darauf sind neben dem Wrack der auch zwei Tierkadaver zu sehen. In einem der Leiber scheint noch ein Messer zu stecken.

Netznutzer, die sich mit der Tierwelt des Berglandes auskennen, identifizierten sie als Argali, Riesenwildschafe eine in Russland als bedroht geltende und deshalb streng geschützte Tierart.

Da die Tiere offensichtlich nicht vom abstürzenden Helikopter getroffen wurden, müssen sie beim Absturz auf den schneebedeckten Abhang herausgefallen sein. Die Naturschutz-Organisationen WWF und Greenpeace wollen sich deshalb an die Generalstaatsanwaltschaft wenden: Es solle geprüft werden, ob hier illegal Jagd auf eine geschützte Tierart gemacht wurde.

Absturz mitten in der Berg-Einsamkeit

Der Hubschrauber der GazpromAvia war am Freitag weitab von allen Ansiedlungen im sibirischen Altai-Gebirge abgestürzt. An Bord war eine Jagdgesellschaft aus zwei regionalen Spitzenbeamten (ein Vizepremier und der oberste Jagdaufseher der Republik Altai) sowie dem hochrangigen Kreml-Beamten Alexander Kossopkin. Er vertrat Präsident Dmitri Medwedew gegenüber der Staatsduma. Kossopkin und der Jagdaufseher kam bei dem Absturz um.

Genehmigt war die Jagd auf andere Tiere

Nach Angaben der Republik-Regierung hatten die Polit-VIPs vor ihrem Jagdausflug Abschusslizenzen für zwei sibirische Bergziegen und einen Maral-Hirsch erhalten. Zur Jagd auf den Argali berechtigte dies natürlich nicht.

Vier Überlebende zwischen Toten auf dem Schneefeld

Von den elf Insassen überlebten vier das Unglück, darunter der Copilot. Über zwei Tage harrten die Überlebenden in 2.500 Meter Höhe an dem Wrack aus, bis sie gerettet wurden. Der russische Katastrophenschutz hatte zu diesem Zeitpunkt eine gewaltige Suchaktion in die Wege geleitet. Letztlich war die Rettung aber dem Copilot zu verdanken, der in ein nahes Tal abgestiegen war, wo er nach vier Stunden Fußmarsch auf eine Suchgruppe der Grenztruppen mit Schneemobilen stieß.

Nach Angaben der russischen Luftfahrtbehörde, die jetzt die Unfallermittlungen durchführt, waren beide Triebwerke des Hubschraubers zum Zeitpunkt des Absturzes in arbeitsfähigem Zustand. Der Copilot, der sich zum Absturzzeitpunkt im Laderaum aufgehalten haben will, gab hingegen an, die Triebwerke hätten plötzlich ausgesetzt.

Verhängnisvolle Ballerei aus dem Helikopter?

Daneben hält sich hartnäckig die Version, dass der Hubschrauber verunglückte, weil die Insassen direkt aus der fliegenden Maschine auf ihre Beute schossen. Das ist nicht nur nach dem russischen Jagdrecht strengstens verboten, sondern auch fliegerisch sehr gefährlich: Möglicherweise kam es bei den dafür nötigen Flugmanövern zu einem fatalen Geländekontakt.

Auch die Naturschutzbehörde der Republik fordert inzwischen zusätzliche Ermittlungen. Falls sich herausstellen sollte, dass von den Promis mit Hilfe eines Fluggerätes Jagd auf eine geschützte Tierart gemacht wurde, werde sie auf die Einleitung eines Ermittlungsverfahren wegen Wilderei drängen.

Werden VIP-Wilderer auch posthum gedeckt?

Regionale Naturschützer fürchten, dass der Skandal verschleiert werden könnte. Denn zu den Überlebenden des Absturzes gehört auch der Vizepremier der Republik, Anatoli Bannich.

Zu bedenken gab ihnen, dass entsprechende Anfragen und Bitten, die an den Web-Blog von Präsident Dmitri Medwedew gerichtet wurden, von dessen Web-Administratoren nicht freigeschaltet wurden – ganz im Gegensatz zu Beiträgen zu unverfänglichen Themen.