30.3.08

Der Sinn eines Jagdtagebuches

Als ich vor einem Jahr den Bericht über die Nähe der Schwarzwildbestände zu unseren Siedlungen hier ins JagdBlog stellte, war der Auslöser der Anblick von mehreren Bachen in der Abfahrtsschleife der Abfahrt Riedrode der B47 von Worms nach Bensheim. Es war Ostermontag der 9.4.2007.

Immer wieder beobachtete ich das Jahr über die Abfahrtsschleife während meiner häufigen Befahrungen, ohne aber ein weiteres mal Schwarzwild beobachten zu können.

Doch heute, am 30.3.2008, fast genau so wie auch vor einem Jahr, haben wir den ersten wirklich warmen Frühlingstag. Als ich die B47 gegen 12.00 Uhr befahre und in die Schleife einbiege, geht mein Blick wie immer in den Hang und ich traue meinen Augen nicht. Fast auf den Tag genau nach einem Jahr, an einem ebenso sonnigen Frühlingstag, sehe ich 2 Sauen, die die Abfahrtsschleife zum Brechen und Sonnenbaden aufgesucht haben.

Scheinbar ist die Abfahrtsschleife aber auch der einzige Zufluchtsort für die Sauen, um an diesem ersten Sonnentag vor den Unmengen an Menschen und Hunden, die den Wald bevölkern, Ruhe zu finden.

Der Tagebucheintrag zeigt auch: Wer Begegnungen mit Wild, die Erlegung der Wildart, das Wetter und das Datum über viele Jahre genau erfasst, kann sich irgendwann ein sehr genaues Bild machen, wie sich unser Wild über das Jahr hinweg verhält und kann erkennen, wann die Jagd von Erfolg gekrönt ist.

Also, immer fleißig Tagebuch führen, dann klappt´s auch mit dem Jagderfolg.

waidmannsheil

Euer

stefan

26.3.08

Jagdverein Lehrprinz e.V. nimmt seine Arbeit auf

Pünktlich zum Beginn des neuen Jagdjahres 2008/09 nimmt der im Januar im Vereinsregister Darmstadt unter VR Nr. 82327 eingetragene Jagdverein Lehrprinz e.V. seine Arbeit auf.

Auch die Homepage des Vereins ist online. Dort können sich sowohl Jungjäger als auch zukünftige Lehrprinzen, die die Arbeit des Vereins unterstützen wollen, informieren.

Oberstes Ziel des Vereins ist, Jungjäger ohne jagdliche Kontakte nach dem Ablegen der Jägerprüfung möglichst schnell an das aktive Jagen heran zu führen. Hierzu stehen diesen die Lehrprinzen des Vereins zur Seite.

Als Einstieg in die Jungjägerausbildung nach der Jägerprüfung hält der Verein nun sein erstes Jungjäger-Seminar ab.

Über 5 Tage veranstaltet der Verein ein Jungjägerseminar. Der/die Jungjäger/-in wird auf seinen/ihren ersten Bock geführt und alles, was zu einer zünftigen Bockjagd dazugehört, wird den Teilnehmern näher gebracht.

Weitere Informationen findet Ihr beim Klick auf die Seminarbeschreibung.


Dieses Seminar ist erst der Anfang. Der Verein wird möglichst vielen Jungjägern in verschiedenen wildreichen Revieren in Deutschland das Jagen näher bringen.

Dazu ruft der Verein die gesamte Jägerschaft auf, den Verein zu unterstützen. Denn ohne einen gut ausgebildeten Jungjägernachwuchs, insbesondere nach der Jägerprüfung, ist das Kulturgut Jagd in Deutschland gefährdet.


waidmannsheil

Euer

stefan

PS:
Offenlegung, ich bin Gründungsmitglied des gemeinnützigen Lehrprinz e. V.

21.3.08

Wiederaufnahmeverfahren im Fall Manfred Ißleib eröffnet

Mit Schreiben vom 14.3.2008 teilt die Staatsanwaltschaft dem Beschwerdeführer Axel Jendrusiak mit, dass sie beabsichtigt, das Verfahren gegen Manfred Ißleib wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz wieder aufzunehmen.
Der Forstrat Axel Jendrusiak hatte eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen den Staatsanwalt von Wagner bei der zuständigen Staatsanwaltschaft eingereicht.
Zudem hatte der Rechtsanwalt des Hundeführers Widerspruch gegen die Verfahrenseinstellung eingelegt.

Das geschlossene Vorgehen und Auftreten der Hundeführer in der Öffentlichkeit und der massive Druck, der durch die Veröffentlichung des Falls Manfred Ißleib erzeugt wurde, zeigt damit Wirkung. Auch der Versuch, die Sache aus zu sitzen, ist gescheitert.


Bleibt zu hoffen, dass das Gericht ähnlich entscheidet, wie im Fall des Acherner Jagdaufsehers, der behauptete, eine Tiroler Bracke erschossen zu haben, weil sie in seinem Revier gewildert und ihn angegriffen hatte. Das Gericht wertete die Schilderung des Jagaufsehers als Schutzbehauptung (Lüge) und glaubte einem Zeugen, der diesen Angriff des Hundes nicht bestätigte, sondern den Eindruck hatte, dass der Hund mit dem Jagdaufseher gespielt habe. Einem Angriff des Hundes konnte der Zeuge nicht erkennen. Auch ein Diplom-Biologe, der den Hund begutachtet hatte, konnte die Behauptung des Jagdaufsehers, der Hund sei aggressiv, nicht bestätigen. Er schilderte den Hund als kinderfreundlichen und ruhigen Hausgenossen.

Das Amtsgericht Bühl verurteilte den Jagdaufseher zu 45 Tagessätzen je 25 Euro, allerdings wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.
(Amtsgericht Bühl AZ: 3 C 376/01)

Über den Fortgang des Verfahrens gegen Manfred Ißleib wird das JagdBlog weiter berichten.


waidmannsheil

Euer

stefan

Anka – Das höfliche Ü-Ei

Von Ankas Waisencouch bekam ich den nachfolgenden Bericht.

Viel Vergnügen bei der Lektüre.

waidmannsheil

Euer

stefan


Hallo Stefan!

Vielen Dank für Anka, die durch den Todesfall in Deiner Familie zu uns kam.


Wir nennen sie inzwischen das „höfliche Überraschungs-Ei“.

Ankas hervorstechende Merkmale sind ihr toller Appell und ihre Höflichkeit gegenüber anderen Hunden. Anka gehorcht aufs Wort. Und wenn sie einen anderen Hund sieht, wedelt sie freundlich. In Hörweite des Artgenossen beginnt sie zu fienzen und wedelt noch stärker. Ist der andere Hund interessiert oder freundlich, wird sich kurz begrüßt und bei Gefallen gespielt.
Zeigt der andere Hund irgendwann auch nur ein wenig Angst oder Aggression, wendet sich Anka ab und lässt den anderen Hund in Ruhe.

Wie zu erwarten, war die 12 Jahre alte Hündin die ersten drei Tage verunsichert. Sie folgte uns in jeden Raum, ließ uns nicht aus den Augen und beobachtete ständig.

Einige ihrer Verhaltensweisen warfen Fragen auf.
Anka bettelte ständig um Fressen. War sie zu wenig oder nicht regelmäßig gefüttert worden?
Wenn man sich Anka in ihrem Blickfeld mit der Hand näherte, zuckte sie zurück. Hatte man sie geschlagen?
Am ersten Tag bekam Anka Durchfall. Vertrug sie das Futter nicht?
An ihre Pfoten ließ uns Anka nur sehr ungern und entzog sie uns immer sofort. Hatte da jemand drauf getreten?
Wenn wir Ankas Flanken streichelten, zuckte sie zusammen. Uns war bekannt, der Besitzer hatte „aus Zuneigung“ hart auf ihr herum geklopft.

Wir taten einiges, um den Hund zu beruhigen. In jedem Raum bekam Anka einen eigenen Platz, damit sie immer Anschluss hatte. Vom ersten Tag hielten wir eine feste Futterzeit ein, es gab nichts zwischendurch. Anka wurde von uns allen beschmust und gestreichelt, sie hatte ständig Ansprache. Man hatte uns erzählt, Anka sei viel auf Feldwegen neben dem Auto her gelaufen. Also bekam sie täglich mehre Stunden Auslauf.

Am 4. und 5. Tag ging dann das Ü-Ei auf.



Beim ersten Spaziergang auf weitem Feld und ohne Leine zeigte sich, dass Anka offensichtlich oft alleine unterwegs gewesen war. Wenn sie sich 10 Meter von uns entfernt hatte, blickte sie kurz zurück. Kam kein Kommando, machte sie sich auf und war schnell außer Rufweite. Als sie dabei einmal einen Hasen hoch machte, konnten wir sie allerdings durch lautes Rufen vom Hasen abrufen. Da nicht alle so laut brüllen können, wollten wir eine Pfeife anschaffen.

Jagdlich scheint Anka kaum ausgebildet.
Quersuche? Fehlanzeige. Vorstehen? Nur einmal aus Versehen.
Sichtlaut? Was ist das? Apportieren? Findet sie langweilig.
Anka hat zwar immer „die Nase im Dreck“, aber dabei geht es mehr um Abfälle und Aas als um Fährten. Scharf ist Anka allerdings auf Katzen. Da steht uns wohl noch etwas bevor.

Am 5. Tag kam der große Schreck.
Auf einer Treppe knickten Anka die Läufe ein und sie kugelte drei Stufen abwärts. Erschrocken, mit der Befürchtung einer Lähmung oder HD, pausierten wir und beruhigten den Hund. Zurück zu Hause untersuchten wir Anka und legten sie ab.

Und dann schlief Anka. Und schlief und schlief und schlief.
Die Aufregung des Ortswechsels, das ständige auf uns aufpassen, unsere Aufmerksamkeit und die viele Bewegung hatten die alte Dame wohl völlig erschöpft. An den darauf folgenden Tagen schlief Anka stundenlang, eben die für einen Hund ihres Alters übliche Zeit.

Am 6. Tag bestätigte sich dann, dass wir eine Pfeife anschaffen sollten. Beim Auslauf begegneten wir einer Dame, die für Ihren Terrier eine klassische Hundepfeife nutzte. Und Anka reagierte auf den Pfiff sofort. Also kauften wir eine Pfeife. Seitdem ist die Leine fast obsolet.

Das regelmäßige Füttern zeigt Wirkung. Anka bettelt kaum noch und ihr Interesse an der Küche hat deutlich abgenommen.

Das viele Schmusen hat auch gewirkt. Anka dackelt uns nicht mehr permanent hinterher, ihre Streicheleinheiten holt sie sich. Dabei hat sie sich allerdings zum „Kampfschmuser“ entwickelt.

Ankas Vertrauen ist inzwischen so groß, dass wir sowohl an ihre Pfoten dürfen, als auch an ihre Flanken. Und die Handscheu ist verschwunden.

Wir hoffen auf ein paar schöne Jahre mit unserem „höflichen Ü-Ei“ und sind gespannt auf Alles, was noch kommt.

Vielen Dank und schöne Grüße von der Waisencouch

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

20.3.08

"Wie alt fühlen Sie sich?", fragte Stefan in der letzten Umfrage die JagdBlog-Leser.

Hier nun Ihre Antworten:

unter 20 Jahre
16 (12%)
20 - 30 Jahre
39 (30%)
30 - 40 Jahre
39 (30%)
40 - 50 Jahre
20 (15%)
50 - 60 Jahre
10 (7%)
über 60 Jahre
3 (2%)


Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Das Haustier als Familienmitglied, ein Milliardenmarkt

Hallo,

Kaspar Hauser mal wieder.

Mit der veränderten Einstellung zu Hunden und Haustieren in unserer Gesellschaft hat sich das JagdBlog schon öfter befasst, auch im Zusammenhang mit dem Fall Manfred Ißleib. Und ich wandte mich z. B. hier gegen die Vermenschlichung von Hunden.

Nun hat die FTD hier einen interessanten Artikel zum Thema "Der Milliardenmarkt Haustier". Nachfolgend einige Auszüge, Bedeutsames ist fett hervorgehoben:


Haustiere sind ein riesiges Geschäft: Mit Futter und Zubehör setzt die Branche weltweit mehr als 50 Mrd. Euro um - dominiert wird der Markt von Multis wie Nestlé, Mars und Procter & Gamble. In Deutschland sorgt derweil die Discountkette Fressnapf für Aufsehen.


Weltweit setzt die Branche allein mit Futter und Tierzubehör mehr als 50 Mrd. Euro jährlich um - davon gut 3 Mrd. Euro in Deutschland, wie die Zahlen des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) zeigen, die kommende Woche veröffentlicht werden. Tatsächlich wirft das Geschäft mit dem Haustier sogar noch weit mehr Geld ab. Schließlich will Waldi nicht nur gefüttert, sondern gezüchtet, gepflegt, frisiert, versteuert, versichert, mitunter geröntgt und schlussendlich begraben werden.


"Viele Halter sparen eher bei sich selbst, als dass sie minderwertiges Futter für ihr Haustier kaufen", sagt Ralf Majer-Abele, Chef des Branchendiensts Petonline. Knapp 1000 Euro, so zeigt eine 2007 veröffentlichte Untersuchung der Göttinger Ökonomen Renate Ohr und Götz Zeddies, gibt ein durchschnittlicher Hundehalter jährlich für seinen Vierbeiner aus.

Die Göttinger Studie erfasst erstmals auf breiter Grundlage die wirtschaftliche Bedeutung der Hundehaltung in Deutschland. Danach setzen Herrchen und Frauchen rund 5 Mrd. Euro jährlich um, was einem Anteil von 0,22 Prozent am Bruttoinlandsprodukt entspricht.

- Fast 400 Mio. Euro davon landen bei den Züchtern,
- 700 Mio. Euro bei den Tierärzten,
- knapp 150 Mio. Euro in der Versicherungswirtschaft und
- ebenso viel in der Pharmaindustrie.
- In die Kassen der Hundesalons fließen 50 Mio. Euro,
- den Tierfriedhöfen bleiben etwa 8 Mio. Euro,
- den Bestattern rund 4,5 Mio. Euro.
- 75 Mio. Euro gehen schließlich für Hundeliteratur drauf -

mehr als 1100 Sachbücher sind zum dem Thema derzeit im Handel erhältlich.



Konjunkturelle Schwankungen kennt die Branche quasi nicht. Als die deutsche Wirtschaft vor einigen Jahren stagnierte, "waren unsere Unternehmen davon kaum betroffen", sagt Detlef Nolte vom Branchenverband IVH - in dieser Hinsicht seien Produzenten von Tierbedarf mit Herstellern von Kleinkindartikeln vergleichbar. "Einmal angeschafft, gehört der Hund zur Familie."


Längerfristig betrachtet erlaube die Haustierpopulation gleichwohl Rückschlüsse auf wirtschaftliche Befindlichkeiten, sagt der Bremer Marktforscher Uwe Friedemann: "Wer einen Hund kauft, trifft damit eine Investitionsentscheidung für die nächsten 15 bis 20 Jahre.


Zweifel an der heutigen Bedeutung des Hundes als "Familienmitglied" dürften damit ausgeräumt sein.

Und jeder Jäger sollte sich im Klaren sein, welchen Imageschaden er mit dem Erschießen eines angeblich wildernden Hundes für alles Jäger anrichtet.

Frohe Ostern,
Ihr Kaspar Hauser

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

18.3.08

Ein Todesfall mit einer glücklichen Tierschutzgeschichte

Anka vom Colditzer Forst findet Aufnahme auf Krambambulli´s Waisencouch










Photo: Z. Paetzold


Viele Menschen kennen das: Plötzlich und völlig unvorbereitet ereilt einen die Nachricht vom Tod eines Angehörigen. Dies war letzte Woche bei mir der Fall und so war die Redaktion des JagdBlogs einige Tage verwaist.


"Ach ja, und den Jagdhund haben wir im Pfötchenhotel Hilden untergebracht." So endete das Gespräch, das die Nachricht überbrachte.

Schneller als man denkt, erfassen einen die Mühlen der Bürokratie und wenn dann die Verwandtschaft noch in der Welt verteilt ist, braucht man Organisationstalent. Eine Tasche wird eilig gepackt und während der Reise alles organisiert. Wie haben die Menschen so was früher ohne Handy und eMail überhaupt bewerkstelligt?

Schon am nächsten Tag wurde Anka, wie die plötzlich verwaiste Stichelhaar-Hündin heißt, im Pfötchenhotel abgeholt. Da stand sie nun vor mir mit ihrem treuen Jagdhundblick. Aber Zeit, mich mit dem Hund zu beschäftigen, hatte ich überhaupt keine.

Vorsorglich hatte ich bei Krambambulli angerufen und die Aufnahme der schon betagten 12-jährigen Hündin angekündigt.

Ich nahm sie am Abend mit in mein Quartier und dort fand Anka erst einmal Aufnahme. Mit ihrer freundlichen Art eroberte sie die Herzen im Sturm und die Tochter des Hauses, die sich bereits als Pflegestelle bei Krambambulli beworben hatte, kümmerte sich rührend um Anka.

Schon in den ersten zwei Tagen stellte sich heraus, dass Anka auch sehr friedvoll, ja fast höflich, gegenüber anderen Hunden ist. Auch bei der Tochter des Hauses zeigt sie einen guten Gehorsam. Kurzum ein pflegeleichter Krambambulli-Hund und ein idealer Einstieg in die Pflegearbeit bei Krambambulli.


Anka auf ihrer Dauerpflegestelle
Photo: Heidi Paetzold


Da Anka vom Colditzer Forst, wie sie mit ganzem Namen heißt, mit 12 Jahren nicht mehr vermittelbar ist, wurde im derzeitigen Quartier - nach Rücksprache mit Krambambulli - eine Krambambulli Waisencouch eingerichtet, sodass Anka dort bleiben kann.

Zwar endet für Anka nun die Arbeit als Jagdhund, doch aus dem aktiven Dienst ist sie noch nicht entlassen.
Bereits am 4. Tag begleitete sie ihr neues Frauchen, im Hauptberuf Altenpflegerin, bei Hausbesuchen. Die zurückhaltende freundliche Hündin mit gutem Gehorsam ist eine willkommene Ablenkung für die pflegebedürftigen alten Menschen und bringt Abwechslung und natürlich neuen Gesprächsstoff in den Alltag dieser Menschen.

Anka tritt nun nach 12 Jahren jagdliche Einsatz ihren Arbeit im sozialen Dienst an. Was zeigt, dass ein Jagdhund auch im Alter noch Aufgaben - auch außerhalb der Jagd - erfüllen kann.


waidmannsheil


Euer


stefan


Bericht von Ankas Pflegestation


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Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

14.3.08

Wenn die Ausbildungsarbeit beim Junghund Druck erzeugt

"Vor der Schleppe"

Photo: Anna Deimel












Sein Ehrgeiz ist kaum zu bändigen, was man dem zarten DK Rüde Joe nicht ansieht





Auch nach vielen Jahren der Arbeit mit Jagdhunden gibt es immer noch Hunde, die einen vor neue Ausbildungsprobleme stellen.
Dies ist beim DK Rüden Joe nicht anders.
Seit einigen Wochen hat Joe´s jagdliche Ausbildung begonnen und das stupide Gehorsamstraining wurde um die Fächer Quersuche, Apportierarbeit und Verlorensuche erweitert, was seinen Ehrgeiz sichtlich geweckt hat. Wenn ich ihn abhole, sitzt er aufgeregt im Auto und kann es nicht erwarten, zum Arbeiten zu kommen. Ist das Revier in Sichtweite, dann ist er nicht mehr zu bremsen.
Gespannt wie ein Flitzebogen liegt er neben dem geparkten Auto, wenn ich Feldleine, Fuchsdummy und Schleppwild im Rucksack verstaue. Dabei zittert er wie Espenlaub.
Mittlerweile kann man mit ihm 2 Stunden ohne Unterbrechung Übungen abhalten, ohne das er Ermüdungserscheinungen zeigt. Wie ein Schwamm saugt er alles auf, was man ihm beibringen will.

Zudem hat er eine blitzschnelle Auffassungsgabe. Schon jetzt weiß er, das das Verfolgen von Flugwild nichts bringt. Das hat dazu geführt, dass er nach dem Aufsteigen von Fasan oder Rebhuhn diesen nur noch kurz nachschaut, einige Meter zu mir zurückkommt und sich hinsetzt, um dem abstreichenden Flugwild nachzuschauen.

Obwohl er noch sichtliche Scheu vor dem unbekannten Wasser zeigte, holte er gestern sowohl eine Taube , als auch ein Kanin aus dem immer noch sehr kalten Wasser. Immer lief er knurrend am Ufer entlang, das Wild im Auge kämpfte er gegen seinen inneren Schweinehund, um sich dann in einem mutigen Sprung schwimmend dem Schleppwild zu nähern. Der quälende Zwangsapport aber zeigte seine Wirkung: Beherzt griff er sowohl Taube als auch Kanin genau mittig und trug es ohne Abzusetzen den Hang am Seeufer zu mir hinauf!
Es ist eine wahre Freude, mit einem solchen lernwilligen und ehrgeizigen Hund zu arbeiten.
Doch dieser Ehrgeiz hat auch seine Schattenseiten.
Wenn die Übungen beendet sind, geht mir Joe wie die sprichwörtlichen Pferde durch. Wie besessen rast er dann über die Felder und Äcker und scheint dadurch seinen Druck, dem ihm das Arbeiten macht, abzubauen. Dabei ist er weder abrufbar noch ansprechbar. In einem Bogen in Form einer Schleife rast er um mich herum, schießt an mir vorbei, um sofort auf einem anderen Feld die nächste Schleife zu drehen. Glücklicherweise werden mit jedem Tag die Schleifen kleiner und der Druck scheint auch schneller nachzulassen, denn mittlerweile reichen 5-6 Schleifen aus, um mit rasender Geschwindigkeit zu mir zurück zu kommen und sich neben mich zu setzen. Wenn man beim Herannahen nicht zur Seite geht, läuft man Gefahr, von ihm umgerannt zu werden, denn Joe kommt ungebremst herangeflogen, von rennen kann schon keine Rede mehr sein.

Lässt man Joe neben dem Auto herlaufen, so scheint es für Joe nur 2 Geschindigkeiten zu geben, entweder Vollgas oder gar kein Gas. Hat er den weichen Sandboden eines unbestellten Feldes unter den Pfoten, was seinem Rasen scheinbar einen besonderen zusätzlichen Kick verleiht, zeigt die Tachonadel deutlich über 40 km/h an! Auf holprigen Wegen kommt man kaum hinterher. An Wegkreuzungen rast Joe immer erst einmal geradeaus, erst wenn man ihn ruft, dreht er um. Die Idee, an der Kreuzung zu warten, ist ihm bis heute noch nicht gekommen.

Doch den meisten Druck macht ihm das langsame Laufen ohne Leine nah beim Führer, umgangssprachlich "Spazieren gehen" genannt. Entweder er läuft mit dem Kopf an den Oberschenkel geschmiegt bei Fuß, oder er läuft stur nach vorne, ohne sich einmal um zusehen, wo der Führer bleibt und er muss ständig zurückgerufen werden, was ihn sichtlich nervt.

Um ihm das normale Spazieren gehen beizubringen, muss er seither bei normalem Laufen ohne Feld- oder Kurzleine den Fuchsdummy mit sich herumtragen. Mit gequälter Miene zieht er dann seine Kreise um mich. Dies führte zu einer sehr lustigen Gegebenheit: Irgendwie war wieder der Arbeitsdruck durch das monotone Tragen des Fuchsdummies so groß, dass er losrasen wollte. Doch schon nach wenigen Metern merkte er, dass beim Herumrasen mit Dummy irgendwie keine Freude aufkommt. Da das Loslassen bei Höchststrafe ( Dummy kommt wieder ins Maul) verboten ist, unterließ er das Ausspucken, drehte nach einem kurzen Spurt um und blieb bei mir.

Irgendwie erinnert er mich an einen Ferrari, der in Sekunden höchste Drehzahl erreicht, aber Minuten braucht, um wieder auf Standgasumdrehungen zu kommen.

Wenn solch ein Hund dann noch extrem wehleidig ist, stößt man oft an seine Grenzen. Joe hatte sich bei einer seiner Rasereien die Kralle verletzt. Schwer humpelnd schleppte er sich durchs Haus. Ich wurde gerufen und sollte mir die Pfote ansehen, ob nicht irgend etwas gebrochen sei. Als ich zu ihm kam, lag er seitlich auf dem Sofa und streckte er mir die Pfote wehleidig entgegen. Als ich die Pfote in die Hand nahm, wimmerte er herzerweichend, obwohl ich noch gar nicht getastet hatte. Schnell hatte er gemerkt, welche Aufmerksamkeit ihm dadurch zuteil wurde, Das führte dazu, dass er 2 Tage allen Menschen, denen er begegnete, seine Pfote hinhielt und beim Anfassen der Pfote wimmernd um Mitleid gebettelt.

Wie man sieht, haben extrem jagdtriebige und ehrgeizige Hunde mit einer schnellen Auffassungsgabe auch ihre Schattenseiten und sind auch für erfahrene Hundeführer eine echte Herausforderungen. Aber sich ihnen zu stellen ist es, was die Arbeit mit Jagdhunden so spannend macht.

waidmannsheil

Euer

stefan


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Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden


Weitere Berichte zum Thema Zwangsapport:
"Das heikle Thema Zwangsapport 1. Schritt:""Die Reizangel" bitte hier klicken
"Das heikle Thema Zwangsapport 2. Schritt: "Der Fuchsdummy"" bitte hier klicken
"Das heikle Thema Zwangsapport 3. Schritt: "Der Apportierbock"" bitte hier klicken
"Apportierbock aus Biberfertigung" bitte hier klicken.
"Zwangsapport mal anders" bitte hier klicken
"Joe´s Durchbruch beim Apport" bitte hier klicken
Apportiertraining anläßlich des Jungjägerseminars bitte hier klicken




9.3.08

Ökologischer Jagdverband e.V. mit einem eigenen Blog



Seit Anfang Februar ist der Ökologische Jagdverband e.V. (ÖJV) mit dem ÖJV - Blog online.

Der ÖJV hat hier als erster Jagdverband die Inititative ergriffen und nutzt das Bloggen als Kommunikationsmedium für die Öffentlichkeit.
Ausschlaggebend war wohl die Zurückhaltung der traditionellen Jagdverbände, zum Fall Manfred Ißleib Stellung zu nehmen. Auch die klassischen Printmedien, die erst seit einigen Tagen und aus Sicht von Internetnutzern völlig verspätet berichten, scheinen den ÖJV dazu bewogen zu haben, über einen eigenen Blog die Interessen des Vereins zu kommunizieren.

Der ÖJV stellt sich im Blog voll und ganz hinter die Hundeführer und hat zu einer Spendenaktion aufgerufen, um dem Hundeführer des erschossen Wachtelhundes, Nikolai Savov und auch zukünftig betroffene Hundeführer finanziell zu unterstützen.

Alle Jäger und Jagdhundefreunde, die sich angesprochen fühlen und helfen wollen, sollten dem Spendenaufruf des ÖJV folgen und die Hundeführer unterstützen.

Hier das Spendenkonto:

Spendenkonto „Jagdhunde"
VR-Bank Seebachgrund e.G. Ktnr. 420611, Blz. 76069602,

Es ist schon äußerst peinlich, dass zwar der LJV Thüringen den Abschuss des Wachtelhundes verurteilt hat, er aber bis heute dem Wachtelführer Nikolai Savov keinerlei Hilfe angeboten hat.

Mag man über die Ziele des ÖJV streiten, den Wachtelführer Nikolai Savov und auch zukünftig betroffene Hundeführer finanziell bei Rechtsstreitigkeiten zu unterstützen, ist lobenswert.

Da wünschen wir der Redaktion des ÖLV Blogs viel Spaß und Erfolg bei Bloggen und natürlich

waidmannsheil

Euer

stefan

Gedicht zur Jagdhundprüfung I

Warten auf den Einsatz



Nase hoch -
heißt schlecht geschnüffelt,
dabei hab ich`s doch gebüffelt,
Herrchen sieht mich strafend an,
obwohl man nichts mehr ändern kann.

Dann hab ich auch noch "Platz!" vergessen,
und hab gestanden statt gesessen,
und als ich stand -
und alle schauen -
da ist der Hase abgehauen,
und weil ich ziemlich clever bin,
sah ich im Folgen keinen Sinn.

Ich glaub, das war nicht ganz so gut,
denn Herrchen wurde rot vor Wut .
Am Abend hört ich ihn dann lallen:
"Der blöde Hund ist durchgefallen!


8.3.08

Das letzte Photo meiner Wachtelhündin

Mit 13 Jahren: Das letzte Photo meine Wachtelhündin in den Schweizer Bergen



Obwohl die Digitalphotographie es möglich macht, binnen Sekunden Photos um die Welt zu schicken, erhielt ich heute mit fast 2 Jahren Verspätung das letzte Photo, das von meiner Wachtelhündin Dixi anlässlich einer Reise in die Schweiz entstand, nur wenige Wochen vor ihrer Einschläferung.
Es war wohl bei den zahlreichen Photos, die gemacht wurden, verloren gegangen.

In über 13 Jahren hat sie mich auf allen Reisen durch Europa begleitet, von Spanien bis Dänemark, kaum ein Land in Europa, das wir nicht zusammen bereist haben.
Die Reise in die Schweiz war die letzte der zahlreichen Reisen, auf der obiges Photo entstand.

Noch immer, nach fast 2 Jahren, erfasst mich Wehmut, wenn ich auf längst vergessen Bilder dieses für mich einmaligen Hundes stoße.

weidmannsheil

Euer

stefan

7.3.08

Gedicht zur Jagdhundprüfung II

Schlecht geschnüffelt - hochgeguckt,
eine kleine Maus verschluckt,
fand nicht wo die Fährte winkelt,
hab dann mehrfach drauf gepinkelt.

Einmal leider Platz vergessen,
Gänseblümchen aufgefressen.
Hundeführer schlimm genarrt,
Kaninchen lieber gleich verscharrt,
Führerleine durchgekaut,
hinterm Hase abgehaut.

Bin der Liebste Hund von allen,
Richter sagte: "Durchgefallen"!

Auf der Flucht vor Jagdhunden - Wildsau schwimmt neun Kilometer durchs Meer

Dass Schwarzwild anpassungsfähig ist, beweist es besonders in Berlin, wo Schwarzwild in Schrebergärten und Vororten bereits als Standwild eingestuft werden kann.
Dass Sauen aber auch in der Lage sind, sich mehrere Kilometer schwimmend fortzubewegen, ist neu und in Frankreich nachgewiesen worden.

Hierzu der Bericht aus Frankreich:


Auf der Flucht vor Jagdhunden - Wildsau schwimmt neun Kilometer durchs Meer


Eine Wildsau ist nach Medienberichten neun Kilometer durchs Meer geschwommen, um sich auf eine Insel vor der südfranzösischen Mittelmeerküste zu retten. "Das Tier ist wahrscheinlich auf der Flucht vor Jagdhunden ins Meer gesprungen, geradeaus geschwommen und von einer günstigen Strömung auf die Insel gebracht worden", sagte ein Naturschutzexperte der Insel Port-Cros am Donnerstag im französischen Rundfunk. Das etwa 40 Kilogramm schwere Tier sei vier bis fünf Jahre alt.

So weit schwamm noch keine Sau


Wildschweine sind nach Angaben des Experten sehr schwimmtüchtig, "doch das ist schon eine außergewöhnliche Leistung". Andere Wildschweine hätten so lange Schwimmstrecken bisher nicht überlebt. So habe man schon einmal am Strand ein ertrunkenes Borstentier gefunden und nahe der Insel ein totes Wildschwein aus dem Meer gefischt.


waidmannsheil

Euer

stefan

6.3.08

Der Fall Manfred Ißleib als Leitartikel in der Deutschen Jagdzeitung


Der Fall Manfred Ißleib auf dem Titelblatt der Deutschen Jagdzeitung



Nachdem über viele Wochen in den Blogs und Foren der Fall Manfred Ißleib diskutiert wurde, greift als erstes Printmedium die Deutsche Jagdzeitung den Fall Manfred Ißleib auf und widmet ihm einen Bericht.
Während den anderen Jagdmagazinen der Fall des Erschießung des Wachtelrüden Hannibal bestenfalls eine Randnotiz wert war, setzt die Deutsche Jagdzeitung den Fall nicht nur auf das Titelblatt, sondern bringt darüberhinaus einen ausführlichen Bericht.

Ein fader Nachgeschmack bleibt. Warum reagieren die Printmedien erst jetzt auf den Fall und widmen ihm erst jetzt einen Leitartikel? Scheinbar waren die Reaktionen im Internet doch so groß, dass man sich notgedrungen des Themas annehmen musste und über eine Randnotitz hinaus dem Fall einen eigenen Bericht widmete.

Doch die Veröffentlichung des Falls Manfred Ißleib in der Deutschen Jagdzeitung zeigt auch eines deutlich: Der Druck, den das Internet auf die klassischen Printmedien ausübt, ist auch bei den Jagdzeitungen angekommen. Das Internet hat nun auch in der Jägerschaft als Teil der Informationsbeschaffung seinen festen Platz gefunden.

waidmannsdheil

Euer

stefan

4.3.08

Video vom Pudlich Seminar für Hundeausbildung

Hier ein Amateur-Video vom Hundeausbildungsseminar in der Lüneburger Heide bei Pudlich.

Es zeigt, wie man eine Schleppe legt, sowie die Arbeit des Hundeführers beim Arbeiten der Schleppe an der Feldleine mit einem jungen Hund.

Das Video drehte der Jäger, Weimaranerführer und Moderator des Jagdhundeforums, Hartmut Joswig, der das Jagdhundeausbildungsseminar in der Lüneburger Heide am Sonntag besuchte.

Zu seiner lesenswerten Homepage geht es hier, wo man sich über Weimaraner und deren Ausbildung informieren kann.










Viel Vergnügen!


Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

3.3.08

Jagdhundeausbildungsseminar in der Lüneburger Heide 1.Tag

Durch das Internet haben sich völlig neue Möglichkeiten des Gedankenaustausches ergeben. Es gibt kaum ein gesellschaftliches Thema, zu dem es nicht ein oder mehrere Foren gibt, in denen die Menschen ihre Probleme diskutieren.

So auch das Thema Jagdhundeausbildung.
Obwohl es immer nur um das eine Ziel geht, das da lautet: "Ich will doch nur, dass der Hund hört", können die Vorstellungen zur Erreichung dieses Ziels widerstreitender nicht sein. Ein Forum, in dem die Ansichten einer zielführenden Jagdhundeausbildung heftigst diskutiert werden, ist das Jagdhundeforum.

Doch grau ist bekanntlich alle Theorie, weshalb es irgendwann unumgänglich ist, dass sich Jagdhundehalter, Jagdhunde und Jagdhundeausbilder einmal persönlich kennen lernen.

So entschloss sich Robert Hoffmann, im Hauptberuf Förster in der Lüneburger Heide und vehementer Befürworter einer härteren Gangart bei den Jagdhundeausbildern (Hardliner), den zögerlichen Jagdhundeführern in einem Seminar die Angst vor einer konsequenten Ausbildung zu nehmen. Und er lud im Forum zu einem Jagdhundeausbildungsseminar in die Lüneburger Heide ein.

Es ging also darum, die monatelang im Forum diskutierten Ausbildungsmethoden praktisch vorgeführt zu bekommen. Und natürlich, sich in einer ungezwungenen Atmosphäre einmal kennen zu lernen.

Da in einem passionierten Jagdhundeausbilder auch viel Idealismus steckt, hat Robert Hoffmann, im Internet besser unter dem Spitznamen "Bob" oder "Pudlich" bekannt, nicht nur ein ganzes Wochenende geopfert, sondern auch seine Jagdhütte, sein Revier und sein ganzes Wissen aus über 30 Jahren Jagdhundeausbilung zur Verfügung gestellt.

Als die Teilnehmerzahl das Dutzend überschritt, wurde auch mir ein wenig mulmig, schließlich ist auch der beste Seminarleiter irgendwann überfordert und ich stellte mich als Assistent zur Verfügung.

Ich reiste mit dem DK Rüden Joe bereits einen Tag früher an, bezog Bob´s Jagdhütte und wir besprachen abends zuvor den Ablauf der 3 Tage. Die meisten Teilnehmer kannten wir nur über das Forum, zudem war eine Unwetterwarnung für Niedersachsen herausgegeben worden und vom unterschiedlichen Ausbildungsstand der Hunde hatten wir keinen blassen Schimmer. Ein Gefühl der völligen Ratlosigkeit machte sich bei uns breit. Die Idee eines Zeit- und Arbeitsplans verwarfen wir und beschlossen, das Ganze einfach auf uns zukommen zu lassen. Immer nach der Devise: "Wird schon schief gehen".

Doch alle unsere Befürchtungen, das Treffen wird ein Reinfall, lösten sich in den Tagen in Luft auf. Auch das Unwetter, das ein Arbeiten mit den Hunden kaum möglich machte, konnte die Stimmung nicht trüben. Es war wohl die Neugier auf so viele völlig unterschiedliche Menschen, die man kennen lernen wollte, die dem Treffen die Garantie des Erfolges gab.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Viel Naturerlebnisse, die Arbeit an der frischen Luft, einige Tage die Alltagssorgen in einer Urlaubslandschaft vergessen und lange Gespräche in Dorfkneipen sind der Garant für ein Seminarwochenende, das Allen in guter Erinnerung bleibt.

Dank gilt Robert Hoffmann, alias "Bob", alias "Heidejäger" alias "Pudlich" alias "Drillsergant" für die Bereitstellung seines Reviers, seiner Jagdhütte und seiner scheinbar unendlich strapazierfähigen Nerven, der dieses Wochenende erst möglich gemacht hat.

Da es vom ersten Tag des Seminars keine Bilder gibt, hier der Bericht von Bob und seinen ersten Eindrücken von den Hunden.


Der Ankunftstag
von Robert Hoffmann


Moin moin,

wie sagt man in Jägerkreisen?
Und wieder geht ein schöner Jagdtag zu Ende.

Und das war es, nämlich ein wirklich schöner Tag.

Gegen Mittag haben wir uns in Bommelsen getroffen und haben auf der Terrasse meiner Jagdhütte bei Kaffee und Tee auf die tröpferlweise eintreffende Mannschaft gewartet.

Gegen 15:00 Uhr waren wir weitestgehend komplett, nur Dissens und Amigo fehlten noch. Die beiden saßen im Stau fest.
Und Oliver in der Kneipe, weil mir die 85. Sturmwarnung auf den Keks ging und ich mein Handy ausgeschaltet hatte.

Wir übrigen haben einen langen Spaziergang gemacht, dabei ein wenig an den Hunden gearbeitet.

Womit wir beim Thema wären.
Elisabeth (Kim) hatte zwei GS dabei, natürlich zwei ganz ruhige abgeklärte Hunde, souverän wie ihre Hundeführerin.
Anjas Ginger war doch etwas lebhafter, ihr merkt man an, dass sie jetzt angejagt ist. Im Appell aber eine Bank wie gewohnt.

MichiK hatte seine DD dabei, eine hübsche Schwarzschimmelhündin mit ganz viel Typ. Hier wird der Hundeführer noch einiges an Arbeit haben, die Hündin braucht und bekommt Konsequenz, schwimmt aber manchmal noch etwas.
Sehr viel Freude habe ich an Jörgs DD-Hündin, einer ausgesprochen typvollen Braunschimmel-Hündin. Leider mit Gebissfehler, was der gut ausgeprägte Bart aber bestens verdeckt.
Die Hündin ist zum Klauen. Ungeheuer führig, dabei in sich ruhend, immer auch im Kopf beim Hundeführer - der Hund macht einfach Spaß.
Interessant ist Dennies Hund, ebenfalls ein Braunschimmel, aber mit deutlichem Pointereinschlag, ich vermute in ihr eher eine BF als einen DK. Im Gatter, wo wir die Wackelkandidaten arbeiten ließen, zeigte sich, dass ihre Hundeführer die Bindung des Hundes eher etwas unterschätzt - vertrauensbildende Maßnahmen tun not. Wie so oft ist die Hundeführerin viel weiter, als sie glaubt. Insgesamt ein Gespann, dem man zusehen kann.
Der Womanizer reiste bereits gestern mit seinem DK - Rüden an, einem feinen, etwas fremdelndem Braunschimmel. Der Hund geht im Moment noch weite Wege, hat aber bereits die Nase ständig "im Dreck". Für den Hund wäre Wild wichtig, er sollte Erfolge haben, um noch etwas ruhiger zu werden. Im Umgang natürlich, wie nicht anders zu erwarten, problemlos.
Zu Tinas RR kann ich noch nicht viel sagen, außer dass sie in der Kneipe neben mir lag und mich immer wieder musterte. Die Hündin strahlt eine unglaubliche Ruhe und Willensstärke aus.
Sara kam etwas später, ihr und ihrem Hund werde ich mich verstärkt morgen widmen.
Ganz viel Freude habe ich an Anna mit Bruja und Amigo. Dieses Mädel hat die Hunde im Griff. Keine Diskussionen, kein Nachfragen - Cheffe sagt, wo Norden ist, Hunde marschieren.
Mein Sorgenkind ist Nicoles Ginny. Man merkt ihr an - sie ist nicht fit. Hat deutlich an Form verloren, guckt auch irgendwie anders - schaumgebremst - dem Hund geht`s noch nicht wieder gut.


Gegen 18:00 saßen wir dann mit 7 Hunden in der Kneipe, die Hunde alle platt auf der Seite. Gegen 23:30, nach interessanten Gesprächen haben wir die Tafel dann aufgehoben, morgen um 10:00 geht`s weiter - wenn das Wetter es zulässt. Im Moment regnet es Hunde und Katzen, meine Schweißfährten dürften hin sein.

Und zum Schluss der Clou:

Anja hat ihre Camera im Hotelzimmer vergessen!



Anja F. hatte über 400 Bilder gemacht und diese mühevoll mit Text ins Forum gestellt. Unter dem Druck der auf die Photos wartenden Forenmitglieder opferte sie ihren Schlaf und arbeitete die ganze Nacht hindurch, um auf ihre humorvolle Art die Auswahl der Bilder zu kommentieren. Für die Mühe und die Schnelligkeit herzlichen Dank, Anja.

Damit alle, die nicht am Seminar teilnehmen konnten oder keinen Forumszugang haben, sich ein Bild machen können, hier der Bericht über das Jagdhundeausbildungsseminar in der Lüneburger Heide:


Heidespaziergang (1.Tag)
Bilder und Text Anja F.

Wie bekannt, gibt es ja von Freitag keine Bilder. Aber dafür eine Menge von Samstag und Sonntag.
Die Qualität lässt leider zu wünschen übrig, aber bei dem Licht kriege ich es nicht besser hin.
Samstag morgen.... noch fanden wir Unterschlupf in der Scheune.

















Dann teilte sich die Truppe. Unsere lief übers Feld und der Regen klatschte uns waagerecht ins Gesicht. Also beschlossen wir umzudrehen und ließen uns es derweil völlig durchnässt auf der Terrasse von Bob´s Jagdhütte bzw. darin gut gehen.













Stefan mit Joe










Bis der andere Teil der Truppe wieder eintrudelte...






Aber nicht, dass dort nicht gearbeitet wurde. Bob machte sich an den Apport bei Fanni























Angeregt durch Bob´s sanfte Stimme, hielt sie es auch schon sehr gut.




























Halten!!!!












Braver Hund....














Und dann das Unfassbare.... Bob schmust tatsächlich mit nem Hund






Übrigens ist Bob nicht geschrumpft, sondern er ging vor dieser Drahthaarhündin buchstäblich in die Knie




Ja.... danach sind wir erstmal etwas essen gegangen - ich die von Bob bereits erwähnte Kleinigkeit. Übrigens war es nur eine halbe Riesencurrywurst als Vorspeise, also 20 cm... Immer dasselbe.... Männer und Zentimeterangaben.


Und da es in der Zwischenzeit aufgehört hatte zu regnen, beschloss Dr. Bob mit uns in einen anderen Teil seines Revieres zu fahren.

Bob hat übrigens immer tolle Ideen. Nein, wirklich....

Ich meine, der Revierteil war ja wirklich schön... nur der Weg dort hin... naja, sagen wir mal etwas feucht, etwas arg feucht. Zumindest wenn man keinen Geländewagen unterm Hintern hat.

Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich ziemlich weit hinten in der Autoschlange stand und vor mir war Stefan mit seinem Jeep. Ich konnte also nicht sehen, warum die Autoschlange anhielt. Ich wartete brav, bis Stefan auf die Seite fuhr.

Und dann sah ich den Grund. Vor mir tat sich ein See auf und die Hälfte unserer Autos war weg. Ich konnte nicht sehen, wie tief die Straße tatsächlich unter Wasser stand. Naja, dachte ich. Die sind da wohl alle durchgefahren. Sarah hat ja den kleinen Polo, also wenn die damit durch kommt, dann werde ich das ja wohl auch.

Also fuhr auch ich durch.... und kurz vor Schluss drohte mein Auto zu verrecken. Aber es ging noch mal gut.

Hier mal der Hinweg.





Stefan kam nach mir..... dieses Riesenkind































Alles strahlende Gesichter, froh, drüben angekommen zu sein









Aber zu früh gefreut.... so ging es dann weiter... ich sage nur Schlaglöcher





















Aber auch das hatten wir dann schließlich überlebt.

Dann hatten wir endlich wieder festen Boden unter den Füßen und einige noch die Hoffnung, es gäbe einen anderen Rückweg..








Oliver, Jörg, Petra und Denny











v.l.n.r. Stefan (halb), Jörg, Anna, Tina, Sarah, Oliver, Bob, Elisabeth













Pia













Die einsame graue Zicke ließ alle weit hinter sich...















Tina, Anna und Elisabeth











Bob und Stefan

























Badawi (Tina, nur für alle Fälle, das kann man auch so schreiben)









Oliver mit Pia

















Jörg mit Fanny (ich hoffe, die heißt auch so)






















Falls nicht, dann ist hier noch die Drahthaarhündin, die ich jetzt Fanni nenne









Petra und Denny















Anna mit ihren Wuffis, wovon einer 100%-ig Amigo heißt















Ja, ja.... nicht jeder verträgt so viel frische Luft





















Nicole mit Ginger
















Dat ist meine Ginger












Elisabeth mit Alina (???)






















Weimaranersuchbild






Nicole und ich waren immer zuerst am Ziel. Die anderen brauchten länger. Ich weiß gar nicht, wie man so langsam laufen kann







Erst kam der Michael....









...und dann der Rest...












...und die Schlusslichter...















...mit dem hübschen Joe.








Und dann brauchten die auch noch eine Pause






































nun mach schon.....









Tina und Michael













Dann durfte ich endlich meinen Hund quälen


















































Dann wurden wieder wir gequält. Zuerst fuhr sich Sarah im Acker fest und musste von Bob bzw. mit Hilfe seines Autos rausgezogen werden. Ich war selber nicht dabei, daher habe ich auch keine Fotos.

Bevor jetzt einer stöhnt, aber ich hatte die Order von Dr. Bob, mich im See an Stefans Stoßstange zu hängen, damit er schön das Wasser für mich wegdrückt.

Ja, ne is klar..... unten hat er es dann auch schön weggedrückt, allerdings kam es dann von oben und ich ....

Egal, jedenfalls wollte ich zuerst durch, damit ich anschließend die absaufenden und wegschwimmenden Autos photographieren kann.

In dem Stil ist Stefan vor mir hergefahren... Das bedarf keiner weiteren Kommentare.






































































Dann wurde es spannend.... Jörg traut sich als erster. Die Scheinwerfer hängen schon tiefer als beim Geländewagen...




















Dann kam Sarah...















Oliver
















Tina











Denny drohte abzutauchen











Nach der Aufregung hatten wir uns den leckeren Butterkuchen, den Imke so liebevoll gebacken hatte, auch wirklich verdient.

Aber bevor wir zu diesem kamen, musste Stefan noch tanken. Ich sags Euch, so tankt noch nicht mal der amerikanische Präsident.

Die restlichen Autos stellten sich zwangsläufig im Halbkreis um die Zapfsäulen. Leider bekam ich es nicht ganz drauf, daher in 3 Teilen, aber es war ein Bild für die Götter...









































Gut, dass da kein Kassenhäuschen mit Mensch war.....

Nach dem leckeren Butterkuchen ging es erstmal zurück zu den Ferienwohnungen, Hunde füttern usw.

Auf der Strecke blieb die Autoschlange wieder stehen... ich natürlich wieder am Ende der Schlange und kriege nichts mit.
Nicole wendete schon mal... also mal nachschauen gegangen. Ein Baum lag quer über der Straße und die vereinten Kräfte von Michael und Jörg, vermochten ihn nicht, von selbiger zu bewegen.

Als ich aber photographieren wollte, stürmten die Herren auch schon zurück ins Auto - also alle kehrt gemacht.

Auf der der anderen Strecke begegneten wir dann wieder Nicole, die uns mit Handy am Ohr rauswinkte.
Unfall mit einem Rehbock. Aber es war nicht Nicole´s Waidmannsheil - wie wir anfänglich alle dachten. Nicole eilte der Unfallbeteiligten "nur" zur Hilfe. Aber das müsste eigentlich Nicole dann erzählen, denn ich fuhr dann auch bald schon weiter.

Ja, und mit dem Abendessen ging dieser unvergessliche Tag auch schon zu Ende und wahrscheinlich fielen die anderen mindestens so tot ins Bett wie ich.

Wer weiß, was uns der morgige Tag bescheren würde.

Was der 2. Tag brachte, erfährt man hier



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