25.5.10

Löwenjagd



Wie heißt es so schön bei der Bundeswehr:" Die Waffe ist immer am Mann!"

24.5.10

Brackenjagd im Paradies

„Wenn ich sicher wäre, dass man im Paradiese mit Bracken jagen darf,
würde ich mich bemühen, ein Heiliger zu werden, um dorthin zu kommen“.

von Franz Simmet, österreichischer Jagdschriftsteller

10.5.10

Die Würdigung der Treue des Hundes

Du bist sein Leben, seine Liebe, sein Führer.
Treu und aufrichtig wird er dein sein, bis zum letzten Schlag seines Herzens.
Du schuldest ihm, dich dieser Hingabe würdig zu erweisen.

9.5.10

Der erste interaktive Online-Kommentar des gesamten deutschen Jagd- und Waffenrechts ist an´s Netz gegangen !

Pressemitteilung des Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz (Jun.I)

Das Jagd- und Waffenrecht begleitet den Jäger auf Schritt und Tritt. Es erschließt sich dem juristischen Laien nicht ohne weiteres. Hinweise und Fundstellen sind ü-berwiegend nur mit größtem Aufwand in jeglicher Hinsicht aufzufinden.

Deshalb haben wir uns entschlossen, FÜR JEDERMANN das für Jäger, Schützen, Waffensammler, aber auch Behörden und sonst Interessierte bedeutungsvolle Recht, vor allem aber das Jagd- und Waffenrecht, online und interaktiv zu kommentieren - also in einer für Laien verständlichen aber dennoch präzisen Sprache. Anschliessen-de Ergänzungen gehen dann juristisch tiefer und sollen auch für Anwälte, Gerichte und Behörden weitergehende Informationen enthalten.Daran schliesst sich die Kommentierung der Landesgesetze an. Online bedeutet, dass alle Kommentare je-derzeit auf den neuesten Stand gebracht werden. Sie können heruntergeladen und gesammelt werden. Sie sind interaktiv – Hinweise und Vorschläge, Lob und Kritik werden aufgenommen und verarbeitet!

Einen solchen Kommentar gibt es bisher nicht!

Als erstes haben wir den § 20 WaffG – Erben und Vererben von Waffen – und den § 13a BJagdG – Rechtsstellung der Mitpächter - kommentiert, damit Sie sich ein Bild von unserer Arbeit machen können. Weitere Vorschriften werden folgen.

Ab Herbst/Winter 2010 wird es den Kommentar dann im Abonnement geben – für monatlich € 2,50. Das heisst: für maximal € 60,00 in zwei Jahren erhält der Abbonent einen vollständigen jederzeit aktuellen Grosskommentar des gesamten deutschen Jagd- und Waffenrechts!

Wir sind mit diesem Kommentar, wie auch unserer übrigen Arbeit, ein Partner aller Jäger und Schützen und zudem auch Partner der jagdlichen Vereinigungen, sowohl der Landes- und Kreisjagdverbände als auch anderer jagdlich bedeutender Vereini-gungen wie die der Berufsjäger und Jagdaufseher und nicht zuletzt auch der Jagd-schulen.

Wir würden uns freuen, wenn wir Sie als regelmässigen Bezieher unseres Kommen-tars gewinnen könnten und wenn Sie insbesondere unseren online-Kommentar wei-terempfehlen würden. Es ist klar: je mehr Interessierte unseren Kommentar abonnie-ren, desto schneller und besser können wir arbeiten.

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In diesem Sinne: Beste Grüsse und Weidmannsheil.
Dr. Wolfgang Lipps
Geschäftsführer JUN.i Institut für Jagd Umwelt und Naturschutz

Ein Hoch auf die deutsche Büchsenmacherzunft

Aufmerksame Jagdblogleser wissen, dass man im Jagdblog wenige oder besser gesagt keine Berichte über Ballistik, Munition oder Waffen findet.
Bereits vor 3 Jahren habe ich mit meinem Beitrag "Warum erscheinen hier keine Berichte über Jagdwaffen?" auf diese Informationslücke im Jagdblog hingewiesen.

Doch ich möchte heute einmal eine Ausnahme machen.
Wer allerdings auf eine Lobeshymne auf eine neue Waffe auf dem völlig übersättigten Waffenmarkt hofft, die die Welt nicht braucht, der möge hier das Weiterlesen beenden.
Es ist ein Loblied auf eine Waffe, die es in der Form wohl nicht mehr zu kaufen gibt.

Zum bessseren Verständnis sei gesagt, dass ich ausschließlich geerbte, bzw. mir überlassene Waffen führe, die alle fast genauso alt sind, wie ich selbst, also alle schon ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel haben. Dies gilt natürlich auch für die darauf montierten Zielfernrohre. Zudem waren die Waffen alle bevor ich sie führte im aktiven jagdlichen Einsatz.

Als ich gestern, am 8.5.2010 auf dem Abendansitz im Oderbruch eine Rotte von 5 Stück Schwarzwild auf 200 Meter vor hatte, hoffte ich, dass sie auf mich zuwechseln würden. Da sie aber nach 180 Metern bereits beabsichtigten, den nächsten Schilfgürtel anzunehmen, hatte ich mich entschlossen, eine zu erlegen.
Es dauerte einige Zeit, bis ich die für mich beste Position zur Abgabe eines solch weiten Schusses gefunden hatte. Mehrmals rutschte ich auf dem Hochsitz hin und her, bis ich die optmale Auflage gefunden hatte.
Doch als der Zielstachel auf dem Wildkörper sicher ruhte, ließ ich die Kugel aus dem Lauf.
Der Überläuferkeiler blieb am Anschuss ohne auch nur einen Meter zu flüchten. Außer einem kurzen Klagen ein sekundenschneller Tod durch einen perfekten Kugelschuss. Beim Stück angekommen, untersuchte ich den Einschuss. Er lag nur wenige Zentimeter höher, als ich anvisiert hatte.

Auf dem Weg zur Kühlkammer ging mir das Erlebte noch einmal durch den Kopf und dabei fiel mir der Bericht in einem Forum ein, in dem eine völlig neue Waffe diskutiert wurde, die auf einer Austellung großes Interesse geweckt hatte. Begeisterung für diese Waffenneuheit kam bei mir nicht auf, im Gegenteil: Irgendwie liebe ich meine alten Locheisen mit aus heutiger Sicht altertümlicher Visierung.

Bei meiner Waffe, mit der ich den 30 kg Überläufer gestern auf 180 Meter streckte, handelt es sich aus heutiger Sicht um eine veraltete Technik.

Bei der Waffe handelt es sich um eine Bockbüchsflinte der Firma Krieghoff aus Ulm mit einem separaten freiliegenden Kugellauf, eine echte Neuheit vor 50 Jahren. Die dazugehörigen Wechselläufe für eine schnelle Umrüstung auf eine Bockdoppelflinte sind leider bei einem Einbruch gestohlen worden.

Doch was den mit ihr abgegebene Weitschuss besonders interessant macht, ist das Zielfernrohr.
Ebenfalls seit 50 Jahren ziert die Bockbüchsflinte ein Zielfernrohr mit Einhakmontage. Das Zielfernrohr trägt am oberen abschraubbaren Justierdeckel 2 Eintragungen : Die Zahlen 7 X 42 für die Vergrößerung und das Objektiv und den Namen "Wetzlar" für den Hersteller.
Ein Zielfernrohr, das wohl bei den meisten Jägern eher Kopfschütteln auslöst.

Viele werden jetzt sagen, es sei unverantwortlich, mit solch einer Waffe über solche Distanzen zu schießen.
Doch ich bin hier anderer Meinung. Die immer perfektere Technik verleitet viele Jäger dazu, sich weniger auf Routine und sicheres Schießen zu verlassen und sie vertrauen auf die bessere Technik. Aus meiner Sicht ein fataler Fehler.

Die große Zuverlässigkeit dieser nun fast antiquiert wirkende Waffe wurde nach fast 50 Jahren erneut unter Beweis gestellt. Deshalb möchte ich hier ausnahmsweise mit diesem waffentechnischen Beitrag im Jagdblog ein Hoch auf die deutsche Büchsenmacherzunft aussprechen.

Ein Wermutstropfen bleibt: Die Firma Krieghoff muss wohl auch noch einige weitere Jahrzehnte darauf warten müssen, bis ich mich dazu entschließe, die alte Bockbüchsflinte mit dem Zielfernrohr 7 X 42 gegen eine neue Waffe mit modernster Optik zu tauschen.
Wahrscheinlich schafft sie es sogar, für 2 volle Jägergenerationen auf der Jagd ihren Dienst zu verrichten.
Aber eine Firma, die solch hohe Anforderung an Qualität stellt, wird damit leben können.

Diesmal ein

waidmannsheil an die Büchsenmacher der Firma Krieghoff

Euer

stefan

5.5.10

Maikeiler


Der Überläuferkeiler vom 4.5.2010
Im letzten Büchsenlicht gegen 21.30 Uhr erlegt anlässlich eines Gruppenansitzes















Photo:Claudia Wilms


Bei der Revierfahrt am 4.Mai treffe ich die Mitarbeiter der Weidewirtschaft Liepe bei der Kontrolle ihrer Weidezäune. Sie berichten von mehreren Bachen, die mit ihren Frischlingen und Überläufern zwischen den Herden herumlaufen.
Schnell wird ein Gruppenansitz für den Abend mit 5 Jägern organisiert. Durch die Hinweise, welche Wiesen von den Rotten frequentiert wurden, kann eine Verteilung der Schützen vorgenommen werden.
Am Abend, gegen 18.30 sind alle Jäger auf ihre Stände verteilt. Von meinem Sitz aus kann ich zahlreiche hochbeschlagene Ricken beobachten. Einige sind sichtlich nervös. Sie sind kurz vor dem Setzen und die Anwesenheit des Schwarzwildes beunruhigt sie zusätzlich.
Lange passiert nichts, bis ich die typischen Geräusche des Schwarzwildes im Schilfdickicht vernehme.
Gegen 21.00 Uhr zeigt sich der für das Oderbruch so typische Abendnebel. Zuerst in den Gräben und dann breitet er sich zeitlupenartig auf die Wiesen aus. Ein schwarzer Klumpen steht plötzlich wie hingezaubert am Schilfrand. Ein einzelnes Stück Schwarzwild bewegt sich auf 100 Meter entlang des Schilfrandes. Als ich Ziel fasse, traue ich mich nicht zu schießen. "Niemals eine einzeln Sau!" geht es mir durch den Kopf. Sind die Frischlinge im Schilf und warten auf den Ruf der Bache, ins Freie zu kommen? Doch als ich glaube, einen Keiler vor zu haben, ist der schwarze Klumpen schon wieder im Schilf verschwunden. Aus vorbei. Aber besser kein Schuss, als eine führende Bache zu schießen.
Kaum 10 Minuten später erscheint er erneut, diesmal auf 150 Meter neben der Schilfkante.
Zügig zieht er in die offene Wiese. Nachdem er gut 70 Meter in die Wiese gewechselt ist, kann ich ihn an einer Stelle, an der das frische Grün noch nicht hoch steht, als Keiler ansprechen.
Doch die Entfernung von nun gut 160 Metern läßt mich zögern. Zudem hat sich der Bodennebel nun auch auf der Wiese ausgebreitet und in wenigen Minuten wird der Keiler in der milchigen Suppe verschwunden sein. Erneut ist es nur ein kleines Zeitfenster, das sich auftut und über Jagdglück oder Erfolglosigkeit entscheidet. Als ich mir eine gute, vor allem sichere Auflage geschaffen habe, fasse ich den Keiler im Zielfernrohr. Deutlich hebt sich der schwarze Körper vom immer dichter werdenden Bodennebel ab und ich lasse die 7x65 aus dem Lauf.
Ohne zu zeichnen stürmt der Keiler davon. Ich glaube aber, gut abgekommen zu sein.
Nach der obligatorischen Zigarette ist es dunkel geworden und der kaum 2 Meter hohe Bodennebel hat in nur wenigen Minuten die Oderbruchwiesen in einen undurchsichtigen Schleier gehüllt.
Beim Treffen mit den anderen Schützen, die alle mehrere Rotten vor hatten, ohne aber zu Schuß gekommen zu sein, wird entschieden, wegen des dichten Bodennebels die Nachsuche auf Sonnenaufgang zu verschieben. Mit mulmigem Gefühl ging es nach Hause. Hast Du zu weit geschossen? Bist Du wirklich so gut abgekommen wie du glaubst? Jeder Jäger kennt diese Selbstzweifel, die einen plagen, wenn man nach einem Schuss ohne Wild nach Hause fährt.

Am Morgen bei Sonnenaufgang ging es dann mit DD Rüde Ajax zum Anschuss, sofern man bei einer Wiese ohne markante Punkte überhaupt von einer Anschusssuche sprechen kann. Glücklicherweise hatte es am Abend aufgehört zu regnen und rauhreif hatte sich über das Gras gelegt.
Kein Schweiß war zu finden. Da ich die Flucht des Keilers über 100 Meter verfolgen konnte, arbeitet ich mich auf der beobachteten Fluchtstrecke voran. Orientierung war ein Entwässerungsgraben. Entlang diese Grabens war der Keiler geflüchtet. Nach 120 Metern blieb Ajax, der eher lustlos die Fährte arbeitete, ruckartig stehen und blickte fragend zu mir. "Such schön, such", gab ich das Kommando. Sofort zog Ajax scharf nach rechts zum Entwässerungsgraben. Ajax übersprang den Graben und in einer Senke in der Wiese 10 Meter neben dem Graben lag der längst verendete Keiler. Beim Blick zum Hochsitz klärte sich die Sache auf: Just an der Stelle, an der der Keiler verendet war, verdeckte eine Kopfweide neben dem Hochsitz den Blick! Der Keiler war nur wenige Meter, nachdem ich ihn aus den Augen verloren hatte, verendet.

Überglücklich brach ich den Keiler auf, und brachte ihn ins Kühlhaus. Dort angekommen untersuchte ich Ein- und Ausschuss. Die Kugel hatte, ohne sich groß zu entfalten, die Rippen beidseitig durchschlagen. Trotz der 160 Meter saß der Einschuss exakt dort, wo ich ihn vermutet hatte.
Der Keiler wog aufgebrochen 46 kg und hatte einen verkrüppelten Vorderlauf. Eine Kugel hatte ihm das Gelenk zerschlagen,war aber völlig verheilt. Von dieser Behinderung war beim Flüchten nichts zu erkennen.



Am nächsten Tag auf dem Lieper Vorwerk

















Als Überläufer hat er schon passable Waffen














Der verkrüppelte deutlich verkürzte rechte Vorderlauf läßt darauf schließen, dass er schon als Frischling eine Schussverletzung erlitten hatte.








Photos:Claudia Wilms



waidmannsheil

Euer

stefan

2.5.10

Abnormer Bock aus Ostbrandenburg, Revier Niederfinow


Der abnorme Bock vom 1.Mai 2010, erlegt von Mario Freund anlässlich des Gruppenansitzes am Morgen


Rehböcke, deren Gehörn von der Normalität abweicht, üben auf uns Jäger immer einen besonderen Reiz aus.
Dies war am gestrigen traditionellen morgentlichen Gruppenansitz am 1.Mai mir anschließendem Jägerfrühstück nicht anders.
Als sich gegen 8.30 Uhr die zahlreichen Jäger einfanden, konnten zwar alle von viel Anblick berichten, aber keiner hatte einen Bock gestreckt. Als alle beim Frühstück saßen, fehlte noch ein Jäger. Dies hatte seinen Grund. Er war schon auf dem Weg zum Jägerfrühstück, als er am Auto angekommen, einen bereits ausgemachten abnormen Bock entdeckte. Eine mühsame Pirsch war dann doch noch von besonderem Erfolg gekrönt:
Gegen 8.15 Uhr erlegte Mario Freund diesen abnormen Maibock.
Die Stangen sind nicht nur beidseitig abnorm. Die linke Stange weist zudem eine extreme Kuriosität in Form einer fünfzackigen Harke auf, sodass man tatsächlich von einem ungeraden Zehner sprechen kann.
Das Staunen bei der Begutachtung des Gehörns nach dem Jägerfrühstück war deshalb besonders groß, weil nicht nur dieser eine Bock die Jägerehre des Morgenansitzes rettete, sondern zudem eine solch abnorme Trophe äußerst selten ist.
(Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)


Beide Stange weisen eine abnorme Veränderung auf




















Die linke Stange ist geformt wie eine Harke














Da bleibt uns nur noch, dem Erleger ein kräftiges Waidmannsheil zu wünschen und darauf hin zu weisen, dass man solch einen Bock kaum ein zweites mal in seinem Leben erlegt.

waidmannsheil

Euer

stefan