30.8.14

Förderverein Wisent-Welt-Wittgenstein e.V. wird für Wildschäden durch die Wisente haftbar gemacht

Ein Urteil zur Schadensersatzpflicht des Amtsgerichtes Schmallenberg wird weitreichende Folgen für die Wiedereinbürgerung der Wisente im Sauerland haben.

Die Auswilderung des Wisents im Sauerland sorgt für den ersten Wildschadensersatzprozess
Foto: wikipedia


Normalerweise kann ein Grundstückseigentümer den Jagdpächter oder die Jagdgenossenschaft für eventuell anfallende Wildschäden haftbar machen. Doch dass ein Waldbesitzer es im Sauerland  geschafft hat, den Förderverein Wisent-Welt-Wittgenstein e.V. zur Begleichung seiner Schälschäden heranzuziehen, wird nicht nur für die Wisenteinbürgerung, sondern auch für andere Einbürgerungsmaßnahmen weitreichende Folgen haben.
Mehr noch: Das Amtsgericht Schmallenberg ist der Meinung, dass der Verein als Verantwortlicher des Wisentprojektes nicht nur die Schäden zu ersetzen hat, sondern auch Wildschadensverhinderungsmaßnahmen einzuleiten hat und diese vom Verein zu bezahlen sind.

Vereine und Naturschutzorganisationen sollten sich dieses Urteil des Amtsgerichtes Schmallenberg sehr genau durchlesen. Insbesondere dann, wenn sich Naturschutzorganisationen für die Wiedereinbürgerung von Tierarten stark machen, die in unserer Kulturlandschaft verschwunden sind. Der Grund für ihr Verschwinden liegt in der Regel in den nicht mehr hinnehmbaren Schäden, die diese Tiere angerichtet haben, als sie noch in unserer Landschaft lebten, als diese sich von der Wildnis zur Kulturlandschaft veränderte. Insbesondere für die Wiedereinbürgerung des Bibers und des Wolfes, die von vielen Naturschutzorganisationen uneingeschränkt gefordert wird, sollten dafür verantwortliche Vereine gegründet werden. Diese Vereine müssten dann Lebensräume festlegen, in denen diese Tiere leben dürfen, aber auch die Verbreitung der Tiere kontrollieren, sowie die Haftung und Schadensverhinderung bei Schäden durch diese Tiere übernehmen. Viele Wiedereinbürgerungsprojekte würden dann auch unter Schadensersatzgesichtspunkten  gesehen, was bisher weitestgehend unterbleibt.

Hier der Bericht zum Schadensersatzprozess im Sauerland:

Rückschlag für Wisentprojekt
In der Wisentwelt Wittgenstein rumort es gewaltig: Die Urwald-Rinder, die erst vergangenes Jahr testweise bei Bad Berleburg ausgewildert wurden, dürfen Privatwald im benachbarten Hochsauerland ab sofort nicht mehr betreten. Sollten Tiere der freilaufenden Wisent-Herde dennoch dort auftauchen, droht dem Trägerverein der Wisentwelt als „Eigentümer und Halter“ ein Ordnungsgeld bis zu 25 000 Euro oder gar Ordnungshaft bis zu sechs Monaten. Erster Vorsitzender des Vereins ist Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann

Den vollständigen Bericht über das Urteil kann man im Onlinemagazin der Westen nachlesen.

waidmannsheil

Euer

stefan

25.8.14

44-jähriger bei einer Treibjagd tödlich verunglückt

Ein 44-jähriger Mann ist am Sonntagabend bei einem Unfall im Rahmen einer Treibjagd in der Nähe des Weikersheimer Ortsteils Nassau erschossen worden.

Das teilten die Staatsanwaltschaft Ellwangen und das Polizeipräsidium Heilbronn am Montag in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Der Unfall ereignete sich am Sonntag kurz vor 21 Uhr im Jagdbezirk Weikersheim, etwa 200 Meter nordöstlich von Nassau. Nach den derzeitigen Ermittlungen des Kriminalkommissariats Tauberbischofsheim war es vermutlich ein 74 Jahre alter Jäger, der den 44-jährigen Mann während einer Ansitzjagd durch einen Schuss tödlich verletzte.

weitere Informationen im Onlinemagazin der Fränkischen Nachrichten    

23.8.14

Die gewerbliche Tätigkeit des Hundetrainers, Hundepsycholgen und des Hundeausbilders ist ab dem 1.8.2014 genehmigungspflichtig

Auch gewerbliche Jagdhundeschulen und die Hundeobleute der Kreisjägerschaften sind betroffen. Die Veterinärämter als Genehmigungsbehörden sind vielerorts kaum vorbereitet.


Der ausufernde gewerbliche Handel mit Haustieren aus dem Ausland und die teilweise völlig Unkenntnis bezüglich der Hundeausbildung bei Hundeschulinhabern war wohl der Auslöser, dass der Gesetzgeber sich gezwungen sah, beide Tätigkeiten nicht mehr nur meldepflichtig, sondern mit der Novellierung des Tierschutzgesetzes nach § 11 TierSchg auch genehmigungspflichtig zu machen.

Auch für die Jagdhundeschulen und die Hundeobleute der Kreisjägerschaften gilt nun ab 1.8.2014 § 11 Abs.1 Nr.8 Buchstabe f) TierSchG

Für die Inhaber von gewerblichen Hundeschulen, aber auch die Hundeobleute der Kreisjägerschaften müssen sich nun bei den zuständigen Veterinärämtern um eine Genehmigung bemühen. Nach Aussagen der Behörden reicht ein formloser Antrag, dem die bisherigen Referenzen angehangen werden, um die Erlaubnispflicht zu erlangen.

Wichtig für die Hundeobleute: Laut AVV TierSchG 12.1.6 müssen die vertretungsberechtigten Vorstände der Kreisjägerschaften im Besitz der Erlaubnis sein.

Bei alleine ca. 2.000 Hundeschulen kommt ein Berg an Arbeit auf die Veterinärämter zu, die wohl der Gesetzgeber beim Erlass des Gesetzes (mal wieder) nicht berücksichtigt hat. Auch wurden keine klaren Aussagen zu Übergangsfristen für bestehende Hundeausbilder festgeschrieben, was die Verwirrung noch größer macht. Wie Prüfungen für zukünftige Hundeausbilder auszusehen haben, die keine Referenzen vorweisen können, streiten sich die Experten noch.

Auch wir vom Jagdblog wollen hier keinen vorschnellen Rechtsrat geben, aber soviel sei allen Hundeobleuten und Jagdhundeschulen gesagt: Bei jedem Gesetz sind entsprechende Übergangsfristen durch die Behörden zu berücksichtigen und den bestehenden Hundeausbildern einzuräumen.

Ausführliche Informationen und eine Interpretation der Ausführungsverordnung zur Novellierung des Tierschutzgesetzes (TierSchG) § 11 kann man hier nachlesen

Jagdhundeschulen und Hundeobleute sollten sich jetzt um Anträge bei den Veterinärämtern bemühen und sich dort über den Sachstand der Antragstellung erkundigen. Das Jagdblog wird zu gegebener Zeit weiter berichten.

waidmannsheil

Euer

stefan


Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

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21.8.14

Das Jagdblog kürt "Das ist Jagd" zum Jagdvideo des Jahres 2014

Unternehmensberater Carsten Raukohl zeigt, dass dringend Professionalität bei der Darstellung der Jagd im Internet gefordert ist,  wenn die Jagd überleben will.

Das Internet hat nicht nur die Landschaft der Printmedien gehörig durcheinander gebracht. Auch privat gedrehte Filme können problemlos zur kostenlosen Ansicht ins Netz gestellt werden. Schnell kommt es zu einer Flut von Videos mit einer eher zweifelhaften Qualität. Viele Besitzer einer Digitalkamera glauben, mit ihren Filmkünsten die Welt zu beglücken zu müssen. Das ist bei den Jägern nicht anders, als beim Rest de Welt. Um so schwerer wird es für den Einzelnen, sich aus der Menge mit einer hohen Qualität hervorzuheben.

Der selbständige Unternehmensberater Carsten Raukohl hat sich schon früh mit den neuen Medien beschäftigt und erkannt, welche Möglichkeiten sich bei der Publikation eines Unternehmens durch das Internet ergeben. Da lag es nahe, auch einmal ein Video über die Jagd zu drehen, dass allen Anforderungen gerecht wird.
Ich persönlich halte dieses Video den bisher gelungensten Film über die Jagd. Kein anderes Video hat mich derart berührt, wie die Darstellung der Jagd durch den passionierten Jäger Carsten Raukohl.
Aus diesem Grund haben wir vom Jagdblog das Video "Das ist Jagd" von Carsten Raukohl zum Jagdvideo des Jahres 2014 gewählt.

Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie diese einmalige Darstellung der Jagd!
 


Wir danken Carsten Raukohl  für dieses imagefördernde Video und wünschen für ihm für die Zukunft alles Gute, weitere solcher Darbietungen und natürlich

waidmannsheil

Euer

stefan

13.8.14

Wenn wir Jäger die Jagd als ein Teil unserer Kultur etablieren wollen, dann muss ihre stilvolle Darstellung selbstverständlich sein

Die Präsentation der Jagd ist ein wichtiger Bestandteil der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit

Immer wieder findet man in den Sozialen Medien (Facebook, Foren) Bilder grauenhaft zerschossenen Wildes. Und obwohl ich als alter Jäger schon viel erlebt habe, muss ich mich beim Anblick immer mit Ekel abwenden. Für mich aber ist es immer noch unverständlich, wie heftig  der Protest ist, der losbricht, wenn  man die Veröffentlichung solcher Bilder rügt. Viele Jäger haben nie gelernt, dass die stilvolle Darstellung der Jagd und auch der Trophäen ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit ist.

In Österreich ist die Jagd ein wesentlicher Bestandteil des Tourismus. Viele Menschen leben von den Einnahmen aus dem Jagdtourismus und somit lernen die Jäger in Österreich schon früh, dass die Darstellung der Jagd immer auch Werbung für ihr Land und für ihre Region darstellt. Die Jagd wird hier wesentlich professioneller betrieben, als in Deutschland.

Damit ich aber nicht immer als Nörgler und Besserwisser angefeindet werde, möchte ich hier den noch jungen Jäger Florian Guggenberger erwähnen und eines seiner Photos, das mir ganz besonders gefällt, ins Blog stellen. Es ist nicht nur eine Werbung für seine Heimat Kärnten, sondern insbesondere Werbung für die Jagd an sich.

Doppeltes Waidmannsheil auf 2000 Meter
16 Jahre alter Gamsbock und alter Spießer

Obwohl Florian die Jagd im Nebenberuf betreibt -im Hauptberuf ist er Metzger und seit April ist er Aufsichtsjaga- wirken seine Photos auf seiner Facebookseite professionell. Vor allem sind sie ein Aushängeschild für die Jagd. Florian Guggenberger beweist mit seinen stilvollen  Bildern, dass Hobbyjagd einerseits und Professionalität andererseits sich niemals ausschließen!

Ein Botschafter für die Jagd in Kärnten: Der erst 22 jahrige Florian Guggenberger, Jagdschein seit 2009


Wir wünschen Florian noch viele wunderschöne Jagdtage im Lesachtal  und hoffen, dass er noch recht viel Werbung  für seine seine kärntnerische Heimat und das einmaliges Jägerparadies, in der er lebt, macht.

waidmannsheil

Euer

stefan


8.8.14

"Wo die Sonne der (Jagd)kultur niedrig steht, da werfen Zwerge lange Schatten"

Wenn die Verbandsdisziplin erste Auflösungserscheinungen zeigt und Interessensgruppen innerhalb  der Jägerschaft anfangen, ihr eigenes Süppchen zu kochen.

Die Verhandlungen über ein neues Jagdgesetz in Nordrhein-Westfalen ziehen sich in die Länge und einen echten Erfolg kann der Landesjagdverband seinen Mitgliedern nicht bieten. Scheinbar verlieren immer mehr Jäger an der Basis die Geduld und halten sich für die besseren Kämpfer, wenn es darum geht, die traditionelle  Jagd zu erhalten.

Nach vielen Jahrzehnten als Jäger bin ich zu der Erkenntnis gekommen, dass die Hobbyjagd oft auch mit Stümperei gleichzusetzen ist und es sogar einige Jäger gibt, die auf den Dilettantusmus, den sie täglich produzieren auch noch stolz sind.

Seit einigen Tagen verbreitet eine Organisation mit Namen "Für Jagd in Deutschland gemeinschaftliche Organisation" Hetzschriften gegen den ÖJV und die Ökojagd.. Einen Vereinsstatus hat die Organisation scheinbar keinen, aber ein Plakat hat man schon einmal entworfen, das man vorsorglich anonym und ohne Impressum im Internet verbreitet:





Bei diesem Plakat sind die Verfasser dem jagdlichen Grundsatz der Hobbyjagd treu geblieben und man handelt nach dem Motto: "Wofür braucht man Profis, wir können  alles besser". Unter Werbeleuten gilt bei diesen Werbeaktionen der Grundsatz: "Hier textet der Chef noch selbst."

Einige  Hobbyjäger betätigen sich als Hobbytexter und verfassen eine Hetzschrift im Stil von 3.Reich Propaganda oder DDR Sozialismus. Dazu verfasst ein Hobbytlayouter ein hochnotpeinliches Plakatlayout ohne Impressum,  dass einem schlecht wird. Eine konzertierte professionelle Pressearbeit spart man sich ebenfalls, wozu gibt es Facebook.

Deutsche Jagdkultur, wie tief bist Du gesunken? 

Mir tun die Jagdfunktionäre nur noch leid, die sich mit diesen undisziplinierten Mitgliedern, die ihnen in die Parade fahren, herumschlagen müssen. Es ist wirklich an der Zeit, eine radikale Reform er Jagd einzuleiten, allerdings bekomme ich den Eindruck, diese Reform muss zuallererst bei den Mitgliedern der Jägerschaften ansetzen.

Diese Jägerschaften benötigen dringend eine neue, vor allem straffere Verbandsdisziplin!!! 

waidmannsheil

Euer

stefan 

6.8.14

Was ist Jagd ?

Jagd ist Schauen, 
Jagd ist Sinnen,

Jagd ist Ausruhen, 
Jagd ist Erwartung
Jagd ist Dankbarsein,
Jagd ist Advent,
Jagd ist Vorabend,
Jagd ist Bereitung und Hoffnung.

Heinrich von Gagern, Jagdschriftsteller 


4.8.14

Der "Hirschrufer" Immo Ortlepp, ein Botschafter für die Jagd


Berufsjäger und Waldpädagoge Immo Ortlepp 
Photo: www. jagd-und-naturkonvent.de

Es gibt kaum einen Bereich, den Menschen aller Altersklassen derart fasziniert, wie die Natur und den Wald. Und so kommt es, dass über das Jahr verteilt alle möglichen gesellschaftlichen Gruppen auf dem Anwesen von Immo Ortlepp in Niedersachsen einfinden.

Ob Kindergartengruppen oder Schulklassen ob Jagdscheinanwärter oder Hundeführer, ob Jagdhornbläser und die , die es werden wollen, oder Jäger zur Bockjagd, oder Väter, die mit ihren Kindern ein Wochenende in der Natur verbringen wollen, sie alle sind fasziniert von der Natur, die ihnen der Berufsjäger Immo Ortlepp näherbringt.

Da wundert es nicht, wenn das Fernsehen auf Immo Ortlepp aufmerksam wurde und eine fast einstündige Reportage über den umtriebigen Berufsjäger, im Nebenberuf  Natur- und Waldpädagoge, drehte. In dieser Reportage fällt kein kritisches Wort über die Jagd, alleine die vielfältigen Lehrtätigkeiten, die so ein "Waldschrat" ausüben kann, geben der Reportage eine ganz andere Bedeutung, als alle bisherigen Reportagen über die Jagd.

Hätten wir überall in Deutschland solche Berufsjäger, die als Wald- und Naturpädagogen den naturfremden Menschen aus der Stadt die Natur näherbringen, wäre die Zukunft der Jagd gesichert. Es ist eben nicht die Presse, die schlecht oder tendenziös über die Jagd berichtet, es ist alleine die Art, wie wir Jäger die Jagd und unsere Naturverbundenheit präsentieren.

In der Fernsehreportage des Norddeutschen Rundfunks unter dem Titel: "Die Nordstory- Der Hirschrufer" kann sich jeder von der authentischen Lebensform des Berufsjägers und Wild- und Waldpädagogen Immo Ortlepp informieren.

Bleibt zu hoffen, dass die Jägerschaft erkennt, dass Menschen wie Immo Ortlepp echte Botschafter für die Jagd sind. Aber eine faszinierende Aussage von Immo Ortlepp bleibt mir in ewiger Erinnerung: "Viele Menschen  machen den Jagdschein, weil es für sie die einzige Möglichkeit darstellt, den praktischen Bezug zur Natur zu erlernen" Welche Chancen die Jungjägerausbildung uns Jägern bietet!!!

Berufsjäger Immo Ortlepp
Am Born 21 OT Abbensen
30900  Wedemark
Mobil: 0170 6068941

waidmannsheil

Euer

stefan