30.9.07

Herbstmorgen

Herbstmorgen
von Geert Graf v. Uhlenbusch



Photo: www.pixelquelle.de/.../5/Am_Maisfeld.jpg


Graue Massen schiebt der Wind,
Es verschwimmen die Konturen
Grau in schwarz auf allen Fluren,
Die da schwanen, die da sind.

Raschelnd rauscht der Wind in Bäumen,
Prasselnd poltert Herbstmast nieder,
Hundert Läufe, hin und wieder,
Fliehen dort in Dämmerträumen.

Hin und her schwirrn schwarze Flecken,
Überall stehn schwarze Bassen,
Sind doch nicht in´s Glas zu fassen,
Wirrenspiel aus Wunsch und Gecken.

Da! – Jetzt reißt es mich empor!
Schwarz steht an der Maisrandwiese,
Fest im Glas, ein Borstenriese,
Nun geschwind – die Büchse vor!

Angelegt, nur noch ein Stuck,
Nun muss er im Kreuze sein ... -
Lange noch schau ich hinein -
Vom Mais verschluckt, fort der Spuk.

Heller Tag den Wald erklimmt,
Rauschend stehen Mais und Wälder,
Einsam Wiesen, Bruch und Felder,
Graue Massen schiebt der Wind.

26.9.07

Entenjagd als Auftakt zur Jagdsaison 2007

Wenn im Spätsommer die ersten Morgennebel und die beginnende Verfärbung der Bäume den nahenden Herbst ankündigen, kommt Unruhe in die Jäger. Schließlich beginnt mit dem anbrechenden Herbst auch die Jagdsaison.

Was gibt es da Schöneres, als die Jagdsaison mit einer zünftigen Entenjagd zu beginnen.

Doch solch eine Jagd, inbesondere wenn sie an Seengebieten mit großen Wasserwildvorkommen abgehalten wird, braucht nicht nur gute Flintenschützen, sondern besonders apportierfreudige und routinierte Jagdhunde in großer Zahl.

Hier einige eindrucksvolle Bilder von einer herbstlichen Entenjagd und den fleißigen vierbeinigen Helfern, an deren Ende mehrere 100 Enten zur Strecke kamen.

Die Photographin ist die Besitzerin des Zwingers "vom-Fuchseck", der die Zucht des Kleine Münsterländer Vorstehhundes als jagdliche Leistungszucht betreibt.

waidmannsheil

Euer

stefan



Eine Photoserie von Uta Schumann

Auch für die Hunde hat die schönste Zeit des Jahres begonnen.







Gespannt warten KlM Hündin Varis und KlM Rüde Tristan vom Fuchseck, bis es los geht.








Die Hundeführer und Schützen beziehen ihre Stände









Die ersten Enten streichen ab.













KlM Nike von der Fuchskaute
























KlM Rüde Tristan vom Fuchseck

















KlM Rüde Tristan vom Fuchseck















KlM Hündin Varis vom Fuchseck



















KlM Hündin Varis vom Fuchseck


















Die Hunde mussten ganz selbständig arbeiten. Enten aus dem Schilf hoch machen, tote und geflügelte suchen und apportieren.

KlM Rüde Tristan vom Fuchseck







Diese geflügelte Ente war noch sehr gut zu Fuß. Varis verfolgte die Spur über 300m durch das Hopfenfeld und konnte sie dann fangen. Eine Griffverbesserung wäre nicht möglich gewesen.
















KlM Rüde Nike von der Fuchskaute















KlM Hündinnen Udine vom Fuchseck (li.) und Maika von Paartal (re.)














KlM Hündin Varis vom Fuchseck












KlM Rüde Tristan vom Fuchseck
















KlM Rüde Neico von Paartal















Ein schöner Jagdtag geht zu Ende.







Weitere Beiträge zum Thema Enenjagd:

Entenjagd im Lehrrevier

25.9.07

In nur 8 Jahren- von der Jagscheinanwärterin zur staatlich geprüften Jagdaufseherin

Da soll ein Jäger noch einmal sagen, man kann Menschen im reifen Alter und Frauen schon gar nicht für die Jagd begeistern.

Das Problem, dass Familien- und Berufsplanung junge Menschen dazu zwingt, das Ablegen der Jägerprüfung in einen spätere Lebensabschnitt zu verlegen, haben viele junge Menschen, die gerne zur Jagd gehen würden. Diesen Meschen deshalb fehlende Passion für die Jagd zu unterstellen, ist ungerecht.

Den Beweis für ihre große Passion beweist die Jägerin Brigitte Pothen aus Velbert, Mitglied der KJS Düsseldorf-Mettmann. Sie hat in den letzten 8 Jahren nicht nur heimlich ihre Jägerprüfung gemacht, sondern zusätzlich noch die Prüfung zur staatlich geprüften Jagdaufseherin abgelegt.

Doch am beindruckendsten finde ich ihre Aussage über ihre Zeit bei ihrem Lehrprinz: "Da lernt man sehr schnell, was man alles falsch macht".

Diese Erkenntnis ist aber vor allem für Revierpächter wichtig, denn solange sie den Jungjägern nicht die Möglichkeit geben, Fehler machen zu dürfen, können diese später auch keine vorbildlichen Jäger werden.

Ich wünsche Frau Brigitte Pothen noch viele fröhliche Stunden im Revier und

waidmannsheil

stefan

Hier der Bericht des Onlinemagazins der Rheinische Post:

Jede freie Minute im Revier

Jägerin Brigitte Pothen ist der Kontakt zur Bevölkerung wichtig. Ihre beiden Hunde hat die staatlich geprüfte Jagdaufseherin selbst ausgebildet.

Dass die Velberterin Brigitte Pothen heute fast jede freie Minute in ihrem Jagdrevier in Wülfrath verbringt, sei ihr wahrlich nicht in die Wiege gelegt worden, verrät sie. In ihrer Familie hatte niemand etwas mit der Jagd im Sinn. Aber ihre Eltern seien sehr naturverbunden gewesen, „als kleiner Stupp war ich immer mit draußen", berichtet sie, damals sei wohl auch bei ihr die Liebe zu Flora und Fauna begründet worden. Dann aber standen zunächst Familiengründung und Aufbau einer Existenz im Vordergrund.

Im ersten Anlauf geschafft
Doch 1999, das Familienleben lief in geordneten Bahnen, hat sie ihrer Passion nachgegeben und ohne jemand was zu sagen, den Jagdschein gemacht. „Und gleich im ersten Anlauf geschafft", betont die heute 56-Jährige. Doch mit der Theorie allein sei es nicht getan, „die Praxis ist was ganz anderes", meint Brigitte Pothen. Das habe sie sehr schnell gelernt. Sie hatte das Glück, gleich einem erfahrenen Jäger zu begegnen, der sie ein Jahr lang als Lehrprinz mit in sein Revier nahm. „Eine gute Sache, die in Bayern sogar Pflicht ist, bevor man selbst ein Revier betreuen darf. Da lernt man sehr schnell, was man alles falsch macht".

Im folgenden Jahr legte sie sich zwei Jagdhunde zu, die sie auch selbst ausbildete. Doch ihre eigene Jagdausbildung hat sie ebenfalls vervollständigt, erwarb vor einem Jahr die Zulassung zum staatlich geprüften Jagdaufseher, ist damit Vollzugsdienstkraft der Jagdbehörde.

Und wie fühlt man sich als Frau in einem Metier, das doch meist als Männersache dargestellt wird. „Gut“, sagt Brigitte Pothen, im Umgang mit den Jägern habe sie bisher nur gute Erfahrungen gemacht. Und sie sei ja keine Exotin mehr, immerhin sind etwa 10 Prozent der Jäger im Kreis Mettmann bereits Frauen. Und die Zeiten, als die Jäger noch meist die großen Herrschaften waren, die sei ohnehin vorbei. Heute stehe es fast jedem frei, seinen Jagdschein zu machen. Ihr sei im Revier besonders der Kontakt zur Bevölkerung wichtig. Wenn sie Halter von freilaufenden Hunden gezielt anspreche, sähen die in der Regel ein, dass ihre Tiere die Unterstände des Wildes stören oder sogar Jungtiere aufscheuchen.

Hege und Pflege
Dem Vorurteil in der Bevölkerung, Jagd sei vor allem durch die Lust am Töten bestimmt, widerspricht Brigitte Pothen vehement. Jagd, das sei auch Hege und Pflege im Revier. „Natürlich will ich auch Wild erlegen, wir wollen das Wild ja auch essen“, räumt sie ein. Wichtig sei ihr aber immer, auch wenn sie Raubwild jagt, „dass das Geschöpf nicht leiden muss“. Das Raubwild wie Dachs, Fuchs und Marder sei leider wieder auf dem Vormarsch, weil es hier bei uns keine natürlichen Feinde wie Bär Bruno mehr habe. Es müsse deshalb konsequent bejagt werden, damit es nicht die Bestände von Fasan, Hase und Kaninchen dezimiere.

21.9.07

Falk´s erstes Stück

Dass Falk Brauer ein begeisterter Jungjäger ist, wissen die meisten Leser des www.wild-web.net schon lange. Besonderes Glück hat ein Jungjäger, wenn er einen gönnerhaften Vater hat, der über eine Hochwildjagd in Sachsen verfügt.

Dass Falk Brauer über Kreativität und Einfallsreichtum verfügt, hat er mit seiner graphischen Darstellung der Erlegung seines ersten Hirsches bewiesen, eine der am häufigsten aufgerufenen Seiten hier im Jagdblog!

Aber auch seine Erzählungen sind immer wieder lesenswert, was nachfolgende Geschichte über sein erstes Stück beweist.

Mir hat er versprochen, einen Bericht über die Hirschbrunft 2007 zu schreiben, um ihn hier einzustellen.
Da dürfen wir gespannt sein, doch erst einmal seine Geschichte über die erste erlegte Sau.


Mein erstes Stück
von Falk Brauer



Der Autor mit seinem 65 kg Keiler














Nun hatte ich meinen ersten Jahresjagdschein reichlich einen Monat in der Tasche und schon zwölf Ansitze ohne Waidmannsheil hinter mir, als ich mich am 16.06.2006 erneut „hinauswagte".

Heute sollte es einem Schmaltier gelten. Den mehrfach gesichteten Jährlingsböcken war ich einfach zu langsam. Die Pächter unseres Revieres hatten da einfach mehr Erfahrung und machten den Plan schon nach vier Wochen zu. Bei den Schmalspießern das Gleiche. Wer weiß für was es gut war, warum ich auf mein erstes Stück noch warten sollte. Vielleicht wartet ja der alte greise Bock oder ein kräftiger Keiler?

Es war ein sommerlich warmer Freitag Abend. Weit über 20 Grad, für die Erzgebirgskammlage doch recht warm. Ein kurzer kräftiger Schauer ließ mich noch eine Weile im Auto warten, bevor ich mich im triefnassen, hüfthohen Gras auf die ca. 400 Meter bis zur Kanzel aufmachte. Gewitter waren angesagt, aber wir hatten ja gelernt, dass nach Regen das Wild gerne zieht.


Zehn vor halb acht. Ich war spät dran, denn beim Durchqueren der Wiese machte ich unmittelbar vor mir drei Ricken hoch, die offenbar bei ihren Kitzen lagen. Gut, der Abend war ja noch lang und für alle Fälle hatte ich den Ansitzsack und ein kleines Frühstück mit Kaffee in der Thermoskanne dabei. Ich könnte also auch bis zum Morgen warten.


„Erstaunlich. So warm und noch keine Mücken.", dachte ich. Manchmal soll man solche Dinge ja nicht beschreien. Aber dazu später.


Ich baumte auf. Ich hatte mich gerade schön eingerichtet, als ein starker sechser Bock keine 30 Meter von mir entfern auf die Fläche zog. Langes Ansprechen mit dem Glas. Alt konnte er noch nicht sein. Vielleicht 3 Jahre. Aber das ist natürlich sehr vage. Kurzer Probeanschlag – ein bisschen Übung muss ja sein. Der Bock zieht weiter. So in 50 Meter Entfernung tut er sich nieder und ist so im hohen Gras verschwunden. Was nun? Natürlich brannte ich auf meinen ersten Jagderfolg, war mir aber nicht sicher. Der junge Jäger der neuen Zeit weiß Rat: Er schickt eine SMS an seinen zur gleichen Zeit in etwa 1 km Entfernung ansitzenden Vater: „Starker sechser Bock. Vielleicht drei Jahre. Schiessen?" Vielleicht wollte ich mich etwas aus der Verantwortung ziehen. Prompt kam eine SMS: „Antwort ist nein." Gut. Hatte sich erledigt. Später hatte mir mein Vater zwar gesagt, dass ich hätte auch schießen können, aber er glaubte, mein erstes Stück solle etwas anderes sein und im Nachhinein betrachtet hatte er Recht.


Der weitere Abend brachte die drei verdrückten Ricken zurück auf die Fläche. Offenbar wollten die Kitze noch gesäugt werden. Ein lustig herumtollender Jährlings-Gabler ließ mich den Finger gerade lassen, er war ja nicht mehr frei. Vielleicht war es auch ein Zweijähriger., aber eben diese „Vielleicht" ließ mich nicht schießen. Ein Fuchs wurde noch von einer Ricke vertrieben, als er sich zu nahe an ihr Kitz wagte. Schon beeindruckend, wie viel Respekt der Rotrock vor den Vorderläufen des Rehes hat.

Dann brach die Dämmerung herein. Was nun? Warten. Am Horizont zog das vorhergesagte Gewitter auf. „Gut, nun bin ich einmal draußen. Nun kann ich auch hierbleiben." Gesagt getan. Ich wartete noch ein Weilchen. Ein Stück Rotwild kam noch vorbei, ein Ansprechen war aber nicht mehr möglich. Gegen halb zwölf bette ich mich im Ansitzsack auf den Fußboden der Kanzel; Beine angezogen, geht doch!


Nun kam das Unwetter! Blitz und Donner um mich herum. Laut und hell wurde es. Eigentlich Wahnsinn: Die Kanzel auf dem Gebirgskamm, mitten auf einen Wassergraben gebaut, mit Drahtseilen nach den Seiten verankert – hier oben stürmt es halt manchmal doch etwas heftiger. Aber ich redete mir ein, dass die Kanzel ja schon sein Ewigkeiten hier steht und noch nie ein Blitz eingeschlagen hat. So kam ich schlecht zum Einschlafen. Zwei, drei Mücken taten ihr Übriges dazu. Aber das Mückendrama sollte erst später kommen.

Auf vier Uhr hatte ich den Weckruf in meinem Handy programmiert, aber schon gegen dreiviertel wachte ich auf. Zuerst schaltete ich mein Handy ab, es sollte ja dann nicht noch mal klingeln. Ein kurzer Blick durch die geschlossenen Fenster zeigte Nebel, Nebel, nichts als Nebel um mich herum. Jetzt wurde erst einmal gefrühstückt. Nach zwei Kaffee war ich doch erstaunlich wach und schlüpfte aus dem Ansitzsack. Das es nun vier Uhr war merkte ich am „Hallali"-Weckruf meines Handys, was es sogar im ausgeschalteten Zustand von sich gab. Das hatte ich nicht gewusst, aber man lernt ja nie aus. Nun begann ein hektisches Suchen nach dem irgendwie verschwundenen Telefon. Der Klingelton wurde immer Lauter, der Tag beginnt ja schon mal gut! Dann auf einmal Ruhe. „Schön", dachte ich, "da Thema hat sich jetzt erledigt." Falsch gedacht! Nach Zehn Minuten das gleiche Spiel. Jetzt war es schon schlimmer, die Fenster waren mittlerweile offen! Nach etwas intensiverem Suchen hatte ich den Störenfried im Ansitzsack entdeckt. Die in diesem Augenblick gehegten Gedanken, wie „Aus dem Fenster werfen und ála Großdobritz hinterherschießen" will ich nicht näher ausführen. Sicher hätte ich auch nicht getroffen.


Nach dem etwas hektischen Tagesbeginn ging es mit Starkregen weiter. „Na das geht heute sicher wieder in die Hose", grübelte ich so vor mich hin.

Der Regen hörte auf und auch der Nebel lichtete sich. Und schon zog eine Ricke zu ihrem Kitz, schleckte es liebevoll ab und gab ihm die Milch, die es verlangte. Ein schöner Anblick, eigentlich hatte sich der ganze Aufwand in diesem Moment gelohnt.


Eine Weile schaute ich dem Treiben zu, während ich immer wieder leise knackende Geräusche vernahm, denen ich aber keine Beachtung schenkte, schon zu oft hatte ich mich durch sich im Wind wiegende Bäume veralbern lassen.


Doch was ist das! Ein dunkler Batzen zieht fünf Meter neben meiner Kanzel aus dem Stangenholz über den Wassergraben auf die Fläche! Es ist 5:15 Uhr, taghell. Ein erster Blick hinter das Wildschwein. Keine Frischlinge. Wie denn auch, bei den Waffen und den Steinen zwischen den Hinterläufen. Ein Keiler. Vielleicht ein starker Überläuferkeiler, ich schätzte ihn auf 40 Kilogramm. Was nun? Er zog spitz von mir weg. Vorsicht, der Wind bläst meine Witterung direkt auf die Fläche, bald würde er mich mitbekommen. Die Bockbüchsflinte im Anschlag wartete ich auf den passenden Moment. Da, in etwa 15 Metern Entfernung dreht er links und steht breit vor mir. Jetzt oder nie! In der Hektik vergesse ich sogar die zur Mückenabwehr angezogenen Handschuhe auszuziehen. Ich versuche einzustechen. Irgendwie geht das nicht. Die Aufregung? Aber eigentlich ist es ja auch Nonsens, auf diese Entfernung. Also zielen und fliegen lassen!


Was dann passiert entsetzt mich extrem. Der Keiler geht raketenartig ab auf die Fläche. Nach etwa vierzig Fluchten dreht er leicht rechts ab und ist auf einmal im hohen Gras verschwunden.

Erstaunlich. Den Knall habe ich so gut wie nicht vernommen, von Rückstoß keine Spur. Aber die Aufregung ist auch erst einmal weg.

Ich hatte meinem Vater versprochen, ihn sofort anzurufen, falls ich einen Schuss abgebe. Das tat ich dann auch gleich. Um 5.17 Uhr war er wie hellwach. Er schien am Telefon geschlafen zu haben. Ich schilderte ihm die Situation. Er sagte sofort: „Das liegt! Geh zum Anschuß und ihm hinterher!". Ich baumte ab, vorher lud ich eine 7 x 65 R nach. Sicher ist sicher! Da ich nun nicht mehr genau sagen konnte, wo der Anschuß liegt , ging ich zum Graben zu der Stelle wo das Wildschwein ausgewechselt war. Ich folgte der Fährte. Und da! Da war der Anschuß. Zwei winzige Tropfen dunklen Schweißes, mehr nicht. Ich ging weiter, die Waffe in beiden Händen. Da! Noch ein kleiner Tropfen, aber es wurde nicht mehr. Nach ca. vierzig Metern lag es dann da. Mausetot. Nun begann ich zu begreifen, was eben passiert war. Ich begann aber auch zu begreifen, in was für eine Mückenhölle ich mich begeben hatte. Die Aufregung der kurzen „Nachsuche" hatte mich die Millionen von Mücken die sich über mich hermachten nicht bemerkten lassen. Mein Gesicht schwoll schon an. Aber das nahm ich in Kauf. Ich genoss den Ablick meiner ersten Strecke noch solange, bis mein Vater nebst geweckter Mutter bei mir eintrafen. Nach der obligatorischen Bruchübergabe und dem letzten Bissen für das Schwein begann ich mit der roten Arbeit, natürlich unter den helfenden Blicken meines Vaters. Den Kampf gegen die Mücken hatte ich in dem Moment verloren, als ich meine Jacke schonen wollend, diese auszog und meine Arme nebst Rücken dem Heer von Stechtieren preisgab. Es war ein Kampf mit den Mücken und dem Aufbrechen zugleich. Irgendwann war es dann geschafft und beim Verladen des Keilers in das Auto meines Vaters merkten wir schon, dass das nicht nur vierzig Kilo waren.

Beim Heimfahren schauten uns noch ein Alttier nebst Kalb (das erste gesichtete in diesem Jahr in unserem Revier) und zwei Schmaltiere (auf die ich eigentlich gewartet hatte) hinterher.


Die Wage in der Wildkammer zeigte dann 65 Kilogramm an. Ein Keiler, wie er schon seit ein, zwei Jahren in unserem Revier hier nicht mehr erlegt wurde. Im Vergleich zu anderen Revieren sicher nicht viel, den strengen Winter und die hiesigen Äsungsverhältnisse einbezogen aber sicher nicht schlecht. Anhand der Waffen und der gelernten Formel kamen wir auf einen ca. 3 Jahre alten Keiler, gestreckt direkt am Rande eines Birkwild-Schutzgebietes, die Naturschützer wird's freuen. Der Schuss saß gut, kurz hinterm Blatt; Kein Wildpret-Verlust, auf diese Entfernung aber vielleicht keine Kunst. Interessant war nur, dass trotz geringer Entfernung, 7 x 65 R, 11,2-Geschoß und spitzem Winkel kein Ausschuss vorhanden war. Das Herz war getroffen, ebenso die Leber. Der Keiler hatte vermutlich schon das Zeitliche gesegnet, als er seine Flucht begann.

Natürlich freue ich mich auf die kommenden Ansitze, die künftigen Erlebnisse und die erhoffte Strecke, aber ich denke, dieses Ereignis werde ich mein Leben lang nicht vergessen.

20.9.07

2 Deutsch Kurzhaarwelpen aus Südfrankreich kommen nach Deutschland

Über 1000 km, durch halb Europa, reisten die zwei Deutsch-Kurzhaar- Welpen an nur einem Tag aus Südfrankreich.

Ein ganzer Wurf unverkäuflicher Rüden war an der Cote d´ Azur im Tierheim abgegeben worden. Zwar weckten sie die Aufmerksamkeit vieler Hundeinteressierter, aber einen deutschen Jagdhund wollte dann doch niemand haben und so gelangten diese Welpen über den Jagdhundhilfeverein Krambambulli e.V. nach Deutschland, wo sie nun auf ihre Pflegestellen verteilt wurden.

Gestern kamen die letzten 2 von 4 Welpen in Deutschland an. Doch vor der Weiterverteilung auf Ihre Pflegestellen machten die Welpen erst einmal Rast in einem Jagdhaus im hessischen Ried. Dort konnten sie im sicher eingezäunten Garten des Jagdhauses nach Herzenslust toben und den Stress der Reise abschütteln.



















Doch auch die quirligsten Welpen verlassen einmal die Kräfte und so krochen die beiden Welpen völlig erschöpft am Abend gemeinsam in ihre Transportbox.













Photo: Volker Schlappner



Vor der Weiterfahrt am nächsten Tag war dann der Phototermin, schließlich gilt es, diese beiden Prachtexemplare auch im Internet von ihren besten Seiten darzustellen.

Bei diesem "Photoshooting" bei schönstem sonnigem herbstlichem Wetter entstanden einmalige Photos der Welpen dieser ganz besonderen Jagdhunderasse.

Nachfolgend einige Photos von den DK-Welpen.


waidmannsheil

Euer

stefan

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden



Alle Photos: Sabine Hochhäuser


Den Drosselgriff gilt es, früh zu üben!











Wo einer sucht, ist der andere nicht weit
























Caramel, der schüchterne der beiden Welpen


































18.9.07

Mobiler Ansitzbock für die Drückjagd - Testreviere gesucht

Erdsitz aufgeständert auf einen Spreizbock
(zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)













Photo: Volker Schlappner




Bei der Ansprache vor der Jagd gibt der Jagdleiter mit den Worten "Jeder ist für seinen Schuss selbst verantwortlich" die Verantwortung an die Schützen weiter.
Dies sehe ich nicht ganz so, denn auch der Jagdleiter muss mit der Platzierung der Schützen und der Reviereinrichtungen dafür sorgen, dass eine bestmöglichste Ausstattung zur sicheren Jagd vorgehalten wird.
Viel zu häufig besteht ein krasses Missverhältnis zwischen abgegebenen Schüssen und erlegtem Wild. Das Verhältnis beträgt oft 5:1 und mehr.
Meiner Ansicht nach liegt dies an zu wenig routinierten Schützen, die von Ständen schießen, die ihnen wenig Möglichkeiten einräumen, einen präzisen Schuss abzugeben.

Doch dies muss nicht sein.

Egal an welcher Standposition bietet eine 1 bis 1,5 m höher gelegene Schützenposition mit Auflage mehr Möglichkeiten, einen sicheren Schuss abzugeben. Nicht nur das Üben des Schusses auf den laufenden Keiler, sondern auch gute Jagdeinrichtung, die ein sicheres Ansprechen und die Abgabe eines sicheren Schusses ermöglichen, dienen der waidgerechten Jagd.

Obiger mobiler Ansitzbock für die Drückjagd soll dem Jagdleiter helfen, auch weniger routinierten Schützen mehr Sicherheit bei der Schussabgabe zu gewährleisten.
Der Ansitz ist sowohl als reiner Erdsitz verfügbar, kann aber auch auf einen Bock aufgeständert werden.
Der Erdsitz wird lose auf den Bock aufgesetzt. Eine klappbare Sitzfläche verhindert Verunreinigung und Nässe auf der Sitzfläche und ein bequemes Sitzen auch über mehrere Stunden. Ein umlaufendes Bord ermöglicht eine Dreipunktauflage des Schützen, sodass ein sicheres Ansprechen und ein sicherer Schuss auch auf ziehendes Wild abgegeben werden kann, ohne dass langes Verweilen im Anschlag zur Ermüdung und somit zur schlechten Schussabgabe führt.


Testreviere im Rhein-Main-Neckar-Gebiet gesucht:

Um den Nachweis zu erbringen, dass solche mobilen Ansitze nicht nur die Trefferquote erheblich verbessern, sondern auch das Streckenergebnis der Drückjagd erhöhen, suche ich Testreviere für die bevorstehende Drückjagdsaison im Raum-Rhein-Main-Neckar Gebiet, also vorderer Odenwald und vorderer Taunus, sowie östlicher Pfälzer Wald.

Es müssen lediglich die Fahrkosten erstattet werden und die Schüsse und Treffer der Drückjagd sollen erfasst werden, sowie Schüsse und Treffer von den Ansitzböcken, um den Nachweis des Vorteils des Einsatzes solcher Ansitzböcke zu führen.

Anfragen bitte an das Jagdblog,
Stefan Fügner



Mobil 0178 614 18 56

Verzeichnis von Bauplänen für Reviereinrichtungen:
Ausführliche Bauanleitungen mit Verlinkungen zu Bauplänen und Zeichnungen für Jagdleitern, Ansitzböcken, Schlafkanzeln und offenen Kanzeln haben wir unter "Reviereinrichtungen selber bauen" zusammengefasst.


waidmannsheil

Euer

stefan

15.9.07

Im grünen Wald

Schmalreh
Photo: www.was-wir-essen.de


Im grünen Wald

Im grünen Wald, dort wo die Drossel singt, Drossel singt
und im Gebüsch das muntre Rehlein springt, Rehlein springt,
wo Tann und Fichten stehn am Waldssaum,
verlebt ich meiner Jugend schönsten Traum.

Das Rehlein trank wohl aus dem klaren Bach, klaren Bach.
Während der Kuckuck aus dem Walde lacht, Walde lacht.
Der Jäger zielt schon hinter einem Baum,
das war des Rehleins letzter Lebenstraum.

Getroffen war’s und sterbend lag es da, lag es da,
das man vorher noch lustig hüpfen sah, hüpfen sah.
Da trat der Jäger aus dem Waldssaum
und sprach: Das Leben ist ja nur ein Traum.

Die Jugendjahr’, sie sind schon längst entfloh’n, längst entfloh’n,
die ich verlebt als junger Jägerssohn, Jägerssohn.
Er nahm die Büchse, schlug sie an ein’ Baum
und sprach: Das Leben ist ja nur ein Traum.


Der Jäger Karl Spaeth schreibt unter www.jagdgedanken.de nachfolgende Erläuterungen zum Gedicht:

Es war mir leider nicht möglich die Herkunft des Liedes genau zu klären. In verschiedenen Quellen heißt es zum Text, „aus dem Clevischen“, die getragene Melodie scheint schon um 1900 im Odenwald tradiert und fängt die Stimmung des Liedes treffsicher ein. Meistens wird das Lied als „Jägerlied“ bezeichnet aber öfter auch als „Schwarzwaldlied“ und in einem Liederbuch von 1920 sogar als „Soldatenlied“.

14.9.07

Die jagdpolitischen Sprecher des hessischen Landtages nutzen Podiumsdiskussion zur Selbstdarstellung


Dr.Karl-Heinz Betz von der Jagdzeitschrift Wild und Hund leitete die Podiumsdiskussion




Photo: www.wildundhund.de



Es war schon erstaunlich, was die erst 3 Jahre alte Jägervereinigung Oberhessen e.V. (Kreis Gießen) auf die Beine gestellt hatte.
Weit über 100 Jäger waren der Einladung zur Podiumsdiskussion mit den jagdpolitischen Sprechern aller im hessischen Landtag vertretene Parteien nach Grünberg in Oberhessen gefolgt.
Die Themen waren aber auch interessant, ging es doch um

  • Biomais und Wildschaden
  • Neue Länderkompetenzen bei der Jagdgesetzgebung durch die Föderalismusreform
  • Verbot der Arbeit an der lebenden Ente bei der Jagdhundeausbildung in Hessen
  • Jagdpachtsteuer in Hessen

Geleitet wurde die Podiumsdiskussion von Dr. Karl-Heinz Betz, dem Chefredakteur der Jagdzeitung Wild und Hund. Die jagdpolitischen Sprecher der hessischen Landtagsfraktionen waren Bernhard Bender (SPD), Heinrich Heidel (FDP), Roger Lenhart (CDU) und Jürgen Frömmrich (Bündnis 90 / GRÜNE).

Doch die ganze Podiumsdiskussion sollte nur 2 Stunden dauern, wobei die erste halbe Stunde alleine damit verbracht wurde, dass sich die Politiker den Anwesenden vorstellten.

Zu den jeweiligen Themen nahmen dann die Politiker einzeln ausschweifend Stellung, sodass anschließend maximal 2 Fragen aus dem Publikum erlaubt wurden, allerdings immer mit dem Hinweis, sich kurz zu fassen, schließlich habe man einen engen Zeitplan, der unbedingt einzuhalten wäre.

Dieser Versuch, gar nicht erst eine Diskussion aufkommen zu lassen, erzeugte sichtliche Unzufriedenheit bei den Anwesenden.

Ein Jagdhundeausbilder, der sich über die nach wie vor seit 11 Jahren ungeklärten Gesetzeslage bezüglich der Ausbildung von Jagdhunden an der lebenden Ente beschwerte und den Prüfungstourismus in andere Bundesländer anprangerte, testierte allen 4 jagdpolitischen Sprechern in einem barschen Ton völlige Unkenntnis der Sachlage und Untätigkeit. Seit dem Urteil im Jahre 1996 vor 11 Jahren , das den Jagdhundeausbildern die Arbeit an der lebenden Ente untersagt, ist der Gesetzgeber über die Beauftragung eines Gutachters nicht hinausgekommen.

Als die Politiker zum letzten Thema Jagdpachtsteuer Stellung nahmen, wurde es dann doch peinlich, als man feststellte, dass abermals durch den engen Zeitplan zu diesem Thema Wortmeldungen nicht mehr möglich waren. Erst durch lauten und unnachgiebigen Protest eines Hegeringleiters wurde dessen Stimme dann doch noch gehört.

Er warf insbesondere dem CDU Vertreter massiven Wahlbetrug vor, hatte die Hessen CDU doch den Jägern vor der Wahl versprochen, die Jagdpachtsteuer im Falle eines Wahlsieges abzuschaffen.

Interessant waren aber auch seine Ausführungen zur Fallwildentsorgung. Würden die Jäger sich nicht mehr freiwillig bereit erklären, bei Wildunfällen die Entsorgung des Fallwildes zu übernehmen, gäbe es in Hessen noch nicht einmal eine Behörde, die dafür zuständig sei. Und eine gesetzliche Regelung, wie mit Fallwild und dessen Bergung zu verfahren wäre, gäbe es bis heute nicht.

Der von den Politikern vorgeschriebene Zeitplan machte es unmöglich, über die Themen, die den Jägern am Herzen lagen, zu diskutieren. Kein einziger der Politiker stand nach den 2 Stunden der Podiumsdiskussion für die Anwesenden in Einzelgesprächen zur Verfügung, alle verließen sofort nach dem Ende den Saal. Keiner der Politiker zeigte wirkliches Interesse, sich den Fragen der Jäger zu stellen, die Veranstaltung diente alleine der Selbstdarstellung.

Was den Journalisten Dr. Karl Heinz Betz dazu bewogen hat, sich diesen Zeitplan, der keine Diskussion ermöglichte, von den Politikern diktieren zu lassen, bleibt wohl ein Rätsel.

Einzig die Erkenntnis bleibt, dass sich unsere Politiker weiter als je zuvor von den Bürgern entfernt haben.

Trotzdem gilt der Jägervereinigung Oberhessen e.V. Dank und Anerkennung für Zustandekommen der Podiumsdiskussion.

waidmannsheil

Euer

stefan

12.9.07

Pfuhlschnepfe bricht alle Rekorde- Nonstopflug von Neuseeland nach Alaska

Sie kann es mit einem Langstreckenflugzeug aufnehmen, die Pfuhlschnepfe schafft über 11.000 km ohne Zwischenstopp












Photo: www.schutzstation-wattenmeer.de/wissen/pfuhlschnepfe.html





Bis heute früh wusste ich gar nicht, dass es diesen Vogel überhaupt gibt: Die Pfuhlschnepfe.

Dass unsere hier heimischen Schnepfen Ende März von ihren Winterquartieren zurückkehren und mit ihrem Zickzackflug und ihrem unverkennbaren Ruf das nahende Frühjahr ankündigen, weiß jeder Jäger.
Ich selbst erinnere ich mich noch gut an den Schnepfenstrich im badischen Odenwald, den ich immer miterlebte, wenn ich meine Osterferien dort verbrachte. Erlegt habe ich aber nie eine dieser sonderbaren Vögel.
Von der Pfuhlschnepfe las ich erst gestern und, dass diese Vögel derart weite Strecken zurücklegen können, war mir völlig neu.

Der Bericht kommt vom Handelsblatt, das eigentlich mehr für Informationen aus Wirtschaft und Börse bekannt ist. Vielleicht ist der Bericht für das Handelsblatt deshalb interessant, weil die Entfernung, die die Pfuhlschnepfe zurückgelegt hat, etwa dem Langstreckenflug eine Jumbo Jets entspricht, der ohne Zwischenstop von Frankfurt/Main nach San Francisco fliegt.
Allerdings verbraucht die Pfuhlschnepfe, im Gegensatz zum Jumbo Jet, keinen einzigen Liter Kerosin auf ihrem Langstreckenflug. Sicherlich ein interessanter Aspekt unter der aktuellen Umweltdiskussion .
Über das interessante Forschungsprojekt berichtet das Onlinemagazin des Handelsblattes.



Rekord: Vogel flog nonstop von Alaska nach Neuseeland


dpa WELLINGTON. Mit einem 11 500 Kilometer langen Non-Stop-Flug hat ein Zugvogel einen noch nie gemessenen Flugrekord aufgestellt. Die Pfuhlschnepfe namens E7 sei ohne Zwischenlandung von Alaska nach Neuseeland geflogen, berichtet die Zeitung „New Zealand Herald" vom Dienstag.

Nach Angaben von Phil Battley von der neuseeländischen Massey Universität war die Schnepfe E7 auf dem Hinweg zunächst von Neuseeland aus rund 10 000 Kilometer nach China geflogen. Dort hielt sie sich fünf Wochen auf, ehe sie 7 300 Kilometer weiter zum Brüten über den Pazifik nach Alaska zog. Ende August habe sich E7 dann auf den Rückweg gemacht, ohne auf Hawaii oder den Fidschi-Inseln einen Zwischenstopp einzulegen. „Sie hätte erstmal an der Küste Alaskas entlang fliegen und die Pazifiküberquerung rund 500 Kilometer weiter südlich beginnen können, aber hat sie nicht", sagte Battley. „Das zeigt, dass ein so langer Flug kein Problem für sie ist."

Forscher um Battley hatten 16 Pfuhlschnepfen (Limosa lapponica) im Februar mit Sendern ausgestattet. Erst im Frühjahr dieses Jahres hatte die Tierschutzorganisation Birdlife International in London von dem nun eingestellten Streckerekord einer Pfuhlschnepfe berichtet: Eine andere Pfuhlschnepfe hatte 10 200 Kilometer ohne Pause zurückgelegt.

Von den 16 mit Sendern versehenen Schnepfen seien vier der Vögel ohne Pause bis nach China oder Korea geflogen, sagte Battley. „Sie fliegen in recht kleinen Schwärmen von 30 bis 70 Vögeln." Die Ausnahme-Flieger seien allerdings bedroht: Seit 1950 wurden mehr als ein Drittel der von den Vögeln besiedelten Wattregionen zu Gunsten von Landwirtschaft, Industrie und Siedlungsräumen zerstört.

Pfuhlschnepfen kommen auch in Europa vor. Im Wattenmeer sind häufig Zehntausende von Vögeln zu sehen, wenn sie in ihre Winterquartiere in Westeuropa und der Atlantikküste Afrikas ziehen. Um Energie zu sparen, richten sie ihre Flughöhe nach günstigen Windströmen aus.

11.9.07

Der Verein "Pro Natur" des LJV Schleswig-Holstein beteiligt sich mit 64.000 Euro am Naturschutzprojekt "Malenter Au"

Der Naturpark Holsteinische Schweiz zwischen Kiel und Lübeck








Photo: www.haus-krummsee.de/lage.htm




Die Holsteinische Schweiz ist wohl eine der interessantesten Landschaften Deutschlands.
Um diese einmalige Landschaft Norddeutschlands zu erhalten, haben sich vor 10 Jahren zahlreiche Natur- und Landschaftsschutzorganisationen zusammengeschlossen und ein in diesem Bereich wohl einmaliges Projekt gestartet.

Dass es möglich ist, eine kaum überschaubare Menge an Interessensgruppen mit einem gleichen Ziel, nämlich der Erhaltung einer einzigartigen Landschaft zu bündeln, beweist das Naturschutzprojekt "Malenter Au".

Auch der Verein "Pro Natur" des Landesjagdverbandes Schleswig-Holstein unterstützte das Projekt nicht nur ideell, sondern steuerte fast 64.000 Euro an finanziellen Mitteln bei.

Über die Besonderheit dieses Naturschutzprojektes berichtet das Onlinemagazin www.der-reporter.info

waidmannsheil

Euer

stefan


Naturschutzprojekt "Malenter Au" fast abgeschlossen
Verbesserung des ästhetischen Landschaftsbildes

Nach mehr als zehn Jahren ist die Renaturierung der Malenter Au als eines der größten Naturschutzprojekte in Ostholstein fast abgeschlossen. Unter Beteiligung einer Teilnehmergemeinschaft von rund 40 Grundeigentümern wurden in dieser Zeit auf 140 Hektar - innerhalb eines Flurbereinigungsgebietes von über 750 Hektar - unterschiedlichste Biotopmaßnahmen durchgeführt. Entstanden ist das auch bundesweit Aufmerksamkeit erregende Projekt auf Initiative der Landwirte Gerd Schumacher, Michel Schiele und Frank Osterkamp, die dann als Vorstand der Teilnehmergemeinschaft nicht nur koordinierend, sondern auch maßgeblich als Motor für die Umsetzung des Projektes tätig waren. In Ergänzung der vom Amt für ländliche Räume Lübeck (ALR) durchgeführten bodenordnerischen Maßnahmen mit Kosten in Höhe von 750.000 Euro hat sich auch die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Ostholstein (UNB) finanziell und beratend beteiligt. So wurden für die Umsetzung der Biotopmaßnahmen wie Gewässerrenaturierungen, Neuanlagen von Knicks und Teichen, Aufforstungen oder Wiedervernässungen Zuschüsse aus Biotopmitteln und Ausgleichsgeldern in Höhe von insgesamt rund 87.300 Euro seitens des Kreises bereitgestellt.

Erhebliche finanzielle Unterstützung bei der Planung und Durchführung vor Ort leisteten ferner auch der Landesjagdverband mit seinem Verein "Pro Natur" mit rund 64.000 Euro sowie der Wasser- und Bodenverband Ostholstein mit 10.200 Euro. Die unmittelbaren Auswirkungen dieses durch Land, Kreis, Grundeigentümer sowie Verbände realisierten Großprojektes werden schon jetzt sichtbar. Sie zeigen sich vor allem in der Neu- und Wiederansiedlung von drei Kranich-Brutpaaren, einem Seeadlerpaar mit Bruterfolg und einem Storchenpaar. Die stark gestiegene Vielfalt der Pflanzen- und Tierwelt kann besonders am durch Anstaumaßnahmen erheblich vergrößerten Subkroogsee im Zentrum des Gebietes beobachtet werden. Auch unter touristischen Aspekten ist die mit den genannten Naturschutzmaßnahmen einhergehende Verbesserung des ästhetischen Landschaftsbildes außerordentlich hoch einzuschätzen. Die Anlage von Wanderwegen, Schautafeln und vieles mehr im Flurbereinigungsgebiet tragen diesem Aspekt Rechnung. Die kürzlich erfolgte Darstellung dieses Raumes im neuen Landschaftsrahmenplan als "Schwerpunktbereich innerhalb des landesweiten Biotopverbundsystems" dokumentiert den Erfolg sowie die überregionale Bedeutung des Projektes. Der Wasser- und Bodenverband Ostholstein mit dem Wasser- und Bodenverband Schwentine schieben derzeit ein noch weit größeres Projekt an. Dieses grenzt räumlich an das vorhandene Flurbereinigungsgebiet und umfasst die gesamte auch geologisch besonders interessante Niederung zwischen Sieversdorf, Neukirchen und Söhren. In den nächsten zehn Jahren sollen hier weit über eine Million Euro Landesmittel aus dem sogenannten "Wasserpfennig" in dieses Gebiet fließen. Träger der Maßnahme ist der Wasser- und Bodenverband Schwentine. Letztendlich wird dann das gesamte Gewässersystem der Malenter-Sieversdorfer Au von der Quelle nordöstlich von Söhren bis zur Mündung in den Kellersee einschließlich der Nebengewässer sowie die angrenzenden Grünland- und Niedermoorflächen durch die Renaturierungsmaßnamen aufgewertet werden. Es kann dann als "das" Naturschutzprojekt im südlichen Schleswig-Holstein bezeichnet werden.

10.9.07

Jagdblog aus Mecklenburg-Vorpommern geht online

Promenadenschweine auf Usedom.
Man beachte den frechen Blick des kleinsten Frischlings ganz vorn im Bild!
(Zur Vergrößerung bitte auf das Bild klicken)








Photo: Hubertus von Rochow



Mecklenburg Vorpommern hat seit heute ein Jagd-Blog.

Der Jäger Hubertus von Rochow berichtet seit heute regelmäßig über das Jagen aus unserem nordöstlichsten Bundesland.
Sein erster Bericht handelt von den "Promenadenschweinen" auf Usedom.
Um zum Jagd-Blog aus Mecklenburg Vorpommern zu gelangen, bitte hier klicken.

Ein wenig stolz bin ich schon, da ich mit meinen Blogerfahrungen beim Aufbau dieses Jagd-Blogs Pate gestanden und mit Tipps zur Entstehung beigetragen habe.

Deshalb wünsche ich dem Jagd-Blog aus Meckpom viel Spaß beim Publizieren und hoffen auf interessante Beiträge aus unserem eher sensationsarmen Bundesland.


waidmannsheil

Euer

stefan

Getrocknetes Schleppwild verhindert Aasgeruch

Weimaranerhündin Afra beim Apport eines Fasans als Trockenschleppwild














Photo: Sabine Hochhäuser



Ein häufiges Problem bei der Vorbereitung des Jagdhundes auf die Brauchbarkeitsprüfung ist der Aasgeruch des mehrfach verwendeten Schleppwildes.
Da hilft es auch nichts, wenn das Schleppwild nach dem Übungseinsatz wieder eingefroren wird. Schon nach dem mehrmaligen Auftauen verbreitet das gebrauchte Schleppwild einen unangenehmen Geruch im Auto. Zudem verliert die mehrfach benutzte Ente ihre Schwimmfähigkeit und der Hund muss oft tauchend nach der Ente greifen.

Eine echte Alternative stellt getrocknetes Schleppwild dar. Zwar ist der Erwerb dieses "Trockenwildes" teurer, als der Kauf frischen Schleppwildes, aber die Möglichkeit des langen Einsatzes rechnet sich.

Zudem hat das Trockenschleppwild gleich mehrere Vorteile für die Junghundausbildung:

Das getrocknete Schleppwild ist nicht so schwer und der Junghund kann sich auf Geruch und Form des Wildes konzentrieren.

Kein unangenehmer Aasgeruch mehr im Auto. Zudem wird dem Junghund kein unangenehm riechendes Stück Wild mehr zugemutet.

Die Haltbarkeit ist sehr lang, sodass man mit ca. zwei Stücken Wild je Wildart bei der Ausbildung eines Jagdhundes auskommen kann.

Die Trockenente schwimmt auf dem Wasser und sinkt im Gegensatz zur ungetrockneten Schleppente nicht ab, wie es die gewöhnlich vollgesogenen Schleppenten nach einigen Einsätzen tun.

Das Anschneiden wird dadurch von Anfang an verhindert, denn beim Trockenschleppwild gibt es nichts anzuschneiden und so kommt der Hund erst gar nicht in die Versuchung damit zu beginnen.

Auch das anfängliche Knautschen unterbleibt gewöhnlich, da das Trockenschleppwild leichter für den Junghund greifbar ist.


In einem patentiertem Verfahren wird dieses getrocknete Schleppwild von dem erfahrenen Jagdhundausbilder Manfred Lübbehüsen hergestellt.

Als Trockenschleppwild sind Ente, Fasan und Kanin erhältlich.
Um weitere Informationen zum Thema Trockenschleppwild zu erhalten, bitte hier klicken.


waidmannsheil

Euer


stefan

Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

7.9.07

Pressemitteilung der Jägervereinigung Oberhessen e.V.





Pressemitteilung der Jägervereinigung Oberhessen:

Jägervereinigung Oberhessen e.V. hinterfragt die Zukunft der Jagd in Hessen

Podiumsdiskussion am 13. September in Grünberg, "Gallushalle", Gießener Straße 45 an der B 49.

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit wurden durch die Föderalismus-Reform Fakten geschaffen, deren Tragweite nicht abzusehen ist. Hierzu gehört auch der Wegfall der Rahmengesetzkompetenz des Bundes beim Jagdrecht. Theoretisch könnte nun jedes Bundesland sein eigenes Jagdgesetz erlassen. Der Vorsitzende der Jägervereinigung Oberhessen e.V. verurteilt diese Entwicklung: „Alles blickt nach Brüssel und jeder Bürger wird immer wieder mit fragwürdigen Aktionen der EU-Bürokratie konfrontiert, die der Bund mehr oder weniger umsetzen muss. Andererseits wird nun die Gesetzgebungskompetenz vom Bund an 16 untergeordnete Ebenen abgegeben. Dies erinnert an einen Rückfall in die Kleinstaaterei.“ Die Erfahrung, dass seither bereits zu Zeiten des Bundesjagdgesetzes die Bundesländer ihren Gestaltungsfreiraum genutzt hätten, um bundesweit unterschiedliche Gesetze zu verabschieden, ließe einiges befürchten.

Ein weiterer Punkt, der die Jägerinnen und Jäger, vor allem aber die Pächter von Feldrevieren beunruhigt, sei der geplante Anbau nachwachsender Rohstoffe. Die Jägerschaft bekenne sich zu einer verstärkten Nutzung von Energiepflanzen. Sie befürchte aber durch deren zunehmenden Anbau erhebliche Einflüsse auf Lebensräume, Wildhege, Wildschaden und Jagd.
Schon heute sei lokal und regional eine fortschreitende Veränderung des Landschaftsbildes durch großflächigen Anbau von Bio-Energie-Pflanzen feststellbar. Besonders die großen Maisschläge im Umfeld der stark zunehmenden Biogasanlagen entwickelten sich zum Problem. Befürchtet werde vor allem ein weiterer Rückgang der Biologischen Vielfalt, eine Verschlechterung der Lebensbedingungen für das Niederwild und einer Vielzahl von Bodenbrütern und Insekten, sowie eine starke Zunahme von Wildschäden, vor allem durch Schwarzwild.
„Man kann ein Umweltschutzproblem nicht wirklich lösen, um damit gleichzeitig eine Reihe von anderen Problemen zu schaffen. Wir wollen diese Probleme vor allem der Politik bewusst machen und als Betroffene bei Lösungen mitwirken“, stellt Nickel weiter fest. Man wolle auch von Politikern in Erfahrung bringen, ob diese bereit sind, tragbare Lösungen zu schaffen. Dies soll nun im Rahmen einer Podiumsdiskussion geschehen, die am 13. September 2007 unter dem Titel „Die Zukunft der Jagd in Hessen“ in der Grünberger Gallushalle stattfindet.

An der Diskussion nehmen die jagdpolitischen Sprecher der hessischen Landtags-fraktionen teil. Es handelt sich hierbei um Bernhard Bender (SPD), Heinrich Heidel (FDP), Roger Lenhart (CDU) und Jürgen Frömmrich (Bündnis 90 / GRÜNE).

Die Moderation übernimmt Dr. Karl-Heinz Betz, ein über die Grenzen Hessens hinaus anerkannter Fachmann und Chefredakteur des Jagdmagazins WILD UND HUND.
Auch der Präsident des Landesjagdverbandes Hessen e.V., Dietrich Möller (Marburg) wird als Gast anwesend sein.

Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Eingeladen sind Jägerinnen und Jäger (unabhängig von der Mitgliedschaft in der Jägervereinigung), sowie Jagdgenossen, Landwirte und interessierte Bürger.

Grünberg, den 02.09.07
Helmut Nickel
1. Vorsitzender
35305 Grünberg, Am Hirtsgarten 3
Tel.: 0172/6751601
Fax: 06400/6580
info(at)jaegervereinigung-oberhessen.de

6.9.07

Jägerschaft Gifhorn-Nord mit neuem Vorstand - Presse mußte draußen bleiben

In den meisten Fällen laufen Hauptversammlungen von Jägerschaften eher ruhig ab und deshalb folgen gewöhnlich auch wenig Mitglieder den Einladungen und auch die Presse nimmt selten Notiz von den jährlichen Versammlungen.

Doch bei der außerordentlichen Hauptversammlung der Jägerschaft Gifhorn-Nord war diesmal alles anders. 281 Jäger waren der Einladung gefolgt und da strittige Diskussionen zu erwarten waren, blieben die Vertreter der Presse vor verschlossenen Türen stehen.

Nur soviel wurde bekannt:
Mit großer Mehrheit wurde dem Vorstand das Vertrauen entzogen.
Aus meiner Sicht zu Recht, denn eine derart unprofessionelle Informationspolitik über mehrere Monate anlässlich der Veruntreuung von 62.000 Euro Vereingeldern kann sich ein Vorstand nicht erlauben.
Der Vorstand unter Hennig Stieghan wurde vollständig abgewählt und die Jägerschaft wählte Dr. Hartmut Kolbe zum neuen Vorsitzenden. Zu den weiteren Mitgliedern des Vorstandes wurden zudem Henning Cordes, Erika Bertram und Claus Grüssing gewählt.

Da wünschen wir dem neuen Vorsitzenden ein glücklicheres Händchen bei der Aufklärung um der Veruntreuung der Vereinsgelder und hoffen, dass er durch eine offenere Informationspolitik die Jägerschaft Gifhorn-Nord wieder in ruhigeres Fahrwasser führt.

Über die turbolente außerordentliche Hauptversammlung berichtet das Onlinemagazin www.newsklick.de der Braunschweiger Zeitung

waidmannsheil

Euer

stefan



Jäger wählen komplett neuen Vorstand
Vertrauensfrage: Henning Stieghan unterliegt und tritt zurück - "Das reinste Chaos"
Journalisten ohne Zutritt

von Dieter Prüschenk

WAHRENHOLZ. Die Jäger im Nordkreis haben in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung ihrem Vorsitzenden Henning Stieghan die Gefolgschaft verweigert. Mit großer Mehrheit wählte die Jägerschaft Dr. Hartmut Kolbe zum neuen Vorsitzenden.

"Es ist unverständlich, warum die Presse außen vor bleiben musste", äußerte sich der neue Schatzmeister der Jägerschaft-Nord, Claus Grüssing, gegenüber der Rundschau (wir berichteten). " Aber teilweise war es ja schon das reinste Chaos."

Die Veruntreuung von vermutlich 62 000 Euro durch den 31-jährigen, geständigen Ex-Kassierer der Jägerschaft (wir berichteten) brachte nun auch den Vorstand mit dem Vorsitzenden Hennig Stieghan zu Fall. Der Vorwurf an Stieghan: Er habe die Jägerschaft nicht rechtzeitig über das Kassen-Debakel informiert.

In der Mitgliederversammlung am Freitagabend im Saal des Gasthauses Schönecke in Wahrenholz, zu der 281 Jäger kamen, stimmten 190 Teilnehmer bei der durch den Vorstand gestellten Vertrauensfrage gegen Stieghan. Daraufhin legte wie erwartet der gesamte Vorstand seine Ämter nieder und machte so den Weg frei für eine Neuwahl. "Der Vorstand wurde mit sehr eindeutiger Mehrheit gewählt", erklärte der neue Vorsitzende, Dr. Hartmut Kolbe.

"Wir werden jetzt versuchen, die entstandenen Gräben zuzuschütten", beschrieb er seine dringlichste Aufgabe. "Von einer Fusion mit der Jägerschaft-Süd kann aber keine Rede sein. Dazu ist die Braut noch nicht schön genug." Als Stellvertreter Kolbes wählten die Jäger Henning Cordes aus Stöcken. Schatzmeister wurde Claus Grüssing aus Langwedel und Schriftführerin Erika Bertram aus Gifhorn.


5.9.07

Leinenführigkeit als Basis für die weiteren Gehorsamsfächer

Das Energiebündel Minou










Photo: Nicole Wittmann


Als Nicole Wittmann vor 2 Wochen bei mir war, und mir ihre scheinbar nicht zu bändigenden Kleine Münsterländerhündin Minou vorstellte, war mir sofort klar, dass der Hund vollständig neu durchgearbeitet werden musste.
An diesem ersten Tag standen alleine Konzentationsübungen auf dem Plan, die Nicole in ihrem ersten Bericht anschaulich darstellte. Zum 1. Bericht bitte hier klicken.

Am gestrigen 2. Tag wurden die Übungen in die Innenstadt verlegt und unter großer Ablenkung das konsequente Fußgehen in großen Menschenansammlungen und die Leinenführigkeit an der lockeren Leine, sowie das Ablegen in geringer Distanz zum Führer geübt.
Selbst mich verblüfften die großen Fortschritte, die Minou in nur 2 Wochen mit Nicole gemacht hatte und vor allem beeindruckte mich die extem schnelle Auffassungsgabe der Hündin. Selbst unter dem enorm hohen Geräuschpegel des Bahnhofes mit seinen vielen Menschen und das große Gedränge auf dem anschließend besuchten Volksfest zeigte die Hündin große Nervenstärke und konzentrierte sich auf die von ihr geforderten Kommandos.
Man merkte deutlich, dass mit dem Hund in den letzten Tagen intensiv gearbeitet worden war.

Hier der Bericht von Nicole Wittmann.

Leinenführigkeit und Fußgehen in großen Menschenansammlungen
von Nicole Wittmann


Am 4. September war ich mit unseren beiden Kleiner Münsterländer Hündinnen Aisha und Minou erneut bei Stefan Fügner. Wir haben Stefan in Bensheim am Bahnhof getroffen. Dort mussten die Hunde zunächst wieder die „Kofferraum-Ruhe“ bewahren, wie Stefan es uns beim 1. Treffen vor ca. 3 Wochen gezeigt hatte. Inzwischen dauert diese Übung meist unter 1 Minute, bei größerer Ablenkung etwas länger.
Nach dem Aussteigen werden die Hunde erneut abgelegt oder abgesetzt, bis sie vollkommen ruhig sind.
Heute ging es in erster Linie um Leinenführigkeit und Fußgehen in verschiedenen Ablenkungssituationen. Minou, die sich an der Leine gern ungeduldig verhält, vorschießt und sich generell Ablenkungen aller Art mit Vorliebe hingibt, wurde dazu genötigt, extrem langsam und mit ständigen Stops bei Fuß zu gehen, dass ihr dies nur mit starker Konzentration auf den Hundeführer und viel Disziplin überhaupt möglich war. Diese Übung ist extrem anstrengend für den Hund, wir hatten sie zwar hin und wieder beim Training gemacht, aber nie länger als maximal 1 Minute am Stück. Beim nun bevorstehenden Durcharbeiten werden wir diese Übung jetzt mindestens 2 Wochen lang jeden Tag etwa 15 Minuten lang machen, bis sie sich vollkommen auf mich und meine Bewegungen konzentriert und alles andere ignoriert. Es wird nicht geduldet, dass der Hund sich anderweitig beschäftigt. Er soll lernen, auf den Hundeführer zu achten, bis er freigegeben wird. Hat er das erst mal akzeptiert, reichen kleine Erinnerungseinheiten aus, weshalb die Zeit meiner Meinung nach wirklich gut investiert ist.
Später haben wir an der lockeren Leine mit beiden Hunden einen Stadtgang gemacht, wo u.a. Kirmes war, Minou ist größtenteils schön aufmerksam gelaufen und hat auf Richtungswechsel, Stops und Tempowechsel gut reagiert.
Dauerablage im Bahnhof und anderen stark frequentierten Plätzen rundeten das Programm ab. Minou hat sich keine Patzer erlaubt und alle Reize mit viel Nervenstärke toleriert. Sie lernt sehr schnell und braucht offenbar diesen „Drill“, es macht ihr sogar Spaß und sie tut es gern, ihr Blick verändert sich, sie wird ruhig und wirkt stolz, zufrieden mit sich und ihrer Leistung.
In den letzten 3 Wochen haben sich schon viele Kleinigkeiten in unserem Zusammenleben verbessert, mit kleinen Änderungen im Alltag und vielen Konzentrationsübungen. Sie beginnt, vermehrt auf mich zu achten und Kontakt zu suchen, langsam sogar auch im Freilauf, wenn sie sich entspannen und Dampf ablassen darf. Sie spürt, dass unsere neue Form der Zusammenarbeit uns beide weiterbringen wird. Ich kann mich jeden Tag über Fortschritte freuen und habe inzwischen wieder Spaß statt Frust an der Arbeit mit ihr. Ich sehe, dass ich schon eine gute Vorarbeit geleistet habe, die jetzt mit dem nötigen Feinschliff optimiert werden kann.

Stefan, ich danke Dir dafür, dass Du mich in den letzten 3 Wochen aus der Ferne auf unserem Weg immer wieder bestätigt hast, und Minou Dir heute die ersten Ergebnisse unserer bisherigen Arbeit mit gutem Erfolg präsentieren konnte. Wir werden Dich auch beim nächsten Treffen nicht enttäuschen.
Unser Ehrgeiz ist geweckt.
3.Bericht: Das Ergebnis der mühsamen Arbeit mit Minou



Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

3.9.07

Weimaraner in Nichtjägerhänden - eine Gradwanderung


Diese einmalig blauen Augen machen ihn so begehrt

Photo: www.weimaraner-lueneburg.de/.../welpe_klein.jpg

Erstmalig bewusst wurde mir das Problem "Weimaraner als Modehund" auf einer noblen Oldtimerausstellung: Zwischen Bentleys und Stehtischen mit Champagnerkühlern sah ich mehr Weimaraner, als ich jemals zuvor auf einer Treibjagd gesehen hatte. Ich fragte mich sofort, ob überhaupt ein einziger dieser Oldtimerbesitzer weiß, welche Aufgabe dieser Jagd- und Schutzhund vormals hatte.

Dass dieser Hund in den Händen von Nichtjägern aus der Schickeriaszene landet, die damit über die Einkaufsstraßen von Deutschland flanieren, um ihren Mitmenschen zu imponieren, hat 2 Gründe: Die auf Außenstehende faszinierend wirkende silbergraue Farbe des Fells dieses Hundes. Die stahlblauen Augen als Welpe, denen sich wohl auch ein Mensch, der Hunden distanziert gegenüber steht, kaum entziehen kann.
Ein Heer von sogenannten Dissidenzzüchtern aus dem In- und Ausland nutzt diese Laune der Natur schamlos aus und betreibt Schwarzzuchten dieser edlen Jagdhundrasse, um Welpen zu Höchstpreisen an die Schickeria unserer Großstädte zu verkaufen, die kein Jäger für einen Welpen mit Papieren zahlen würde.
Erschreckend deutlich wird dieses Geschäft, wenn man "Weimaraner" als Suchphrase bei Google eingibt. Dann erscheinen dort 1,4 Millionen (!) Eintragungen. Zum Vergleich: Die Suchphrase "Deutsch Kurzhaar" erzeugt gerademal 232.000 Treffer. Auf den Internetseiten der Dissidenzüchter liest man allerdings nichts über die Herkunft und ursprüngliche Verwendung dieser Jagdhundrasse. Kaum ein Nichtjäger weiß, dass diese Jagdhundrasse zusätzlich zum jagdlichen Einsatz überwiegend zur Wilderei- und Holzdiebstahlbekämpfung von Förstern eingesetzt wurde und dementsprechend über eine hohe genetisch vorhandene Mannschärfe verfügt. Erschwerend kommt hinzu, dass sich diese Mannschärfe, ganz im Gegensatz zum Jagdtrieb, erst deutlich später, nämlich im Laufe 2. Lebensjahr zeigt.

Besonders verwerflich ist es aber, dass die Dissidenzzüchter diesen Hund in den Internetseiten fast immer als "leicht führig" anpreisen, was die unbedarften Käufern in dem Glauben verstärkt, der Hund kommt mit Gehorsam auf die Welt! Welcher enorme Arbeitseinsatz bei der Ausbildung auf den Nichtjäger zukommen, der sich für einen Weimaraner entschieden hat, berichtet Anja F. im nachfolgenden Bericht über die zweijährige Ausbildung ihrer Weimaranerhündin Ginger.

Der Bericht zeigt aber auch, dass man mit Beharrlichkeit, Fleiß und durch Rat und Hilfe erfahrener Jagdhundeausbildern als Nichtjäger einen Weimaraner führen kann.
 Es ist aber auch ein Bericht, den Nichtjäger, die mit dem Gedanken spielen, sich einen Weimaraner zuzulegen, unbedingt lesen sollten!
waidmannsheil

 Euer

 stefan


  Die Ausbildung der Weimaranerhündin Ginger



Weimaranerhündin Ginger der Autorin

Ich habe eine inzwischen 2 1/2 jährige Weimaranerhündin. Ich habe sie, seit ihrer 9 Lebenswoche. Der Weg zu dem, wo wir heute stehen, war anstrengend und nervenaufreibend. Sie war mit solchen Sachen wie Leckerchen, Spielzeug, interessant machen usw. nicht zu kriegen. Mit 5 Monaten kam der Jagdtrieb in seiner vollen Wucht zum Vorschein. Drei weitere Monate habe ich gebraucht um zu kapieren, dass es auf diesem Wege nicht funktioniert. Ein weiterer Monat verging, bis ich eine gute und geeignete Hundeschule und Hundetrainer ausfindig gemacht und einen Kurs dort besuchen konnte. Es waren 4 Monate die ich heute mehr oder minder erfolgreich verdrängt habe.

Umdenken in der Erziehung 

Das Umdenken fand statt - "Kurswechsel" für den Hund, aber vor allem für mich.
Ich musste eine Menge lernen. Gehorsamsarbeit in strenger Form und in Anwendung von Starkzwang. Je nach Ausbildungsmittel muss eine Einweisung stattfinden - alles andere halte ich für unverantwortlich. Meine Einweisung kostete mich 1.500 € (Schulung, Unterkunft). Ein Aspekt, der vielleicht auch nicht uninteressant ist. Du kannst einen Spaziergang mit einem weniger bis gar nicht jagdlich ambitionierten Hund nicht mit einem triebigen Jagdhund vergleichen. Heute steht Ginger gut im Gehorsam - trotzdem muss ich ein Auge immer auf sie geheftet haben, die Umgebung abscannen und immer eingriffsbereit sein. Wir haben uns zusammengerauft und es funktioniert, aber ich hatte auch schon Hunde, bei denen die Spaziergänge "entspannter" verliefen.

Alternative Beschäftigung 

Viele Beschäftigungsmöglichkeiten lasten den Hund auf der einen Seite körperlich aus, auf der anderen Seite stacheln sie ihn aber auch an. Beispielsweise fahre ich mit Ginger Rad, da hat sie die Möglichkeit, sich etwas "auszupowern" - auf der anderen Seite sind auch all ihre anderen Sinne "geschärfter" - ist nicht ganz so einfach zu beschreiben.... Es geht schon viel Zeit für das "normale" Gehorsamstraining drauf - Zeit die man dringend in den Hund stecken muss. Zusätzlich betreiben wir z.B. Mantrailing. Sie ist mit Begeisterung dabei - ignoriert inzwischen währenddessen teilweise auch Wildverleitungen. Aber: Anschließend ist sie "gepuscht" - also ist wieder meinerseits gesteigerte Aufmerksamkeit verlangt. Was ich damit sagen will ist, dass diese Beschäftigungen nötig sind, sie aber nicht nur Auslastung bringen, sondern trotzdem auch eine Kehrseite haben (können).

Absolute Konsequenz 

Lasse ich eine Weile die Gehorsamsübungen schleifen, bekommen ich meist nach ein paar Tagen die "Quittung". O. k., je älter der Hund wird, desto "durchgearbeiteter" wird er - desto länger werden die "Schleifphasen" die ich mir erlauben kann. Natürlich wird alles mit der Zeit besser und "einfacher"... aber wie gesagt - meine ist jetzt 2 1/2 Jahre und so ganz fertig sind wir nicht.

Mannschärfe 

Bei den Weimaraner z.B. kommt noch der Schutztrieb und Mannschärfe hinzu. Soweit sind wir noch überhaupt nicht. Der Schutztrieb zeigt sich erst seit ein paar Wochen und in schwacher Form. Die Mannschärfe kommt oft erst noch viel später. Ob und was da noch kommt, wissen die Götter - aber ich muss darauf vorbereitet sein, um es gleich zu Beginn entsprechend lenken zu können - damit sie eben nicht (wie woanders zu lesen) anfängt fremde Leute zu stellen oder gar nach ihnen zu schnappen.

Der enorme Zeitaufwand und der Lohn 

Ginger nimmt den Großteil meiner "Freizeit" in Anspruch. Sie ist zu meiner Leidenschaft geworden - Zeiten, die ich von anderen Sachen/Menschen/Interessen abzweigen muss. Das muss einem auch liegen. Dieses Verhalten stößt im Freundes- und Bekanntenkreis nicht nur auf Verständnis. Mein "Lohn" dafür ist, dass ich heute eine einigermaßen gut erzogene und zufriedene Mistmade habe, die einer reinen Jagdhunderasse angehört und dennoch nicht jagdlich geführt wird. Wir sind dennoch zu einem Team zusammengewachsen und habe auch gemeinsam viel Spaß.

Der Rat an den Nichtjäger 

Würde ich es einem anderen Nichtjäger raten/empfehlen???? Nur, wenn er sich sehr gut infomiert hat, sein "Hobby" der Hund ist, Hundeerfahrung vorhanden ist, die Bereitschaft vorhanden ist zum Wohle des Hundes den Weg einzuschlagen, DEN der Hund vorgibt und derjenige in der Arbeit mit dem Hund auch "aufgeht" - denn nur dann beißt man sich durch und gibt nicht bei den mehr oder weniger vielen Rückschläge auf. Ich würde Ginger´s Jagdtrieb als guten Durchschnitt bezeichnen. Er ist weder in schwächster Form vorhanden, noch in ausgeprägtester Form. Es könnte also auch noch schlimmer sein. Dieser Beitrag war als ein kleiner Erfahrungsbericht einer Nichtjägerin mit Jagdhund gedacht, der Dir einen kleinen Einblick verschaffen sollte, was evtl. auf einen zukommen kann. 


Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?

Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden


  Weitere Berichte zum Thema Jagdhundeausbildung: 

Übersicht der gewerblichen Jagdhundeschulen 

Jagdhundeausbildung ist Schwerstarbeit mit einem Vermarktungsproblem

Jagdhundeausbildungsseminar in der Lüneburger Heide

Konzentrationsübungen als Einstieg in die Arbeit am Gehorsam 

Vom Welpen zum Jagdhund