24.1.08

Erfolgreiche Arbeit einer Jagdhundepatenschaft

Dass der Besitz von Jagdhunden in Nichtjägerhänden immer auch eine Gradwanderung ist, habe ich in vielen Beiträgen bereits geschrieben.

Doch mit vereinten unterstützenden Kräften von erfahrenen Jagdhundeleuten aus der Jägerschaft und der Einsicht der Halter, mit einer Mischung aus Geduld und Beharrlichkeit ans Ziel zu kommen, lässt sich auch ein passionierter Jagdhund von Nichtjägern führen.

Als Nicole Wittmann erstmalig zu mir kam, wusste ich gleich, dass hier eine Mammutaufgabe vor ihr lag. Über den Besuch, bei dem sie mir ihre Kleine Münsterländerhündin Minou bei mir vorstellte, schrieb sie ihren ersten Bericht.


Einige Wochen später dann konnte ich mich von ihren Fortschritten überzeugen und in ihrem zweiten Bericht wurde deutlich, dass die Arbeit erste Früchte trägt.

Nun nach über einem halben Jahr erhielt ich nachfolgenden Dankesbrief, der mich schon ein wenig stolz macht.

Ich wünsche Nicole weiterhin noch viel Freude mit Minou und würde mir wünschen, dass noch mehr Jagdhundeführer sich als Jagdhundepaten zur Verfügung stellen würden, um das Bild der Jäger in der Öffentlichkeit weiter zu verbessern, ist doch die hier geschilderte Hilfe zur Selbsthilfe für Nichtjäger mit Jagdhunden die beste Werbung für die Jägerschaft.


waidmannsheil


Euer


stefan



Kleine Münsterländerhündin Minou
Alle Photos: Nicole Wittmann


Lieber Stefan, liebe Leser des Jagdblogs,

vielleicht erinnert sich die/der eine oder andere Leser/in an uns. Letztes Jahr im August hatten wir uns an Stefan gewandt, weil wir mit unseren derzeitigen Erziehungsbemühungen bei unserer 2. Münsterländerhündin Minou – damals 1 Jahr alt - auf Granit gestoßen waren. Sie war ein gerissener, cleverer Teufel, der uns eigentlich nur auf der Nase herumtanzte und dabei so charmant war, dass man ihr kaum böse sein wollte. Doch unsere Nerven lagen blank und wir hatten das Bedürfnis, sie zu zähmen. Stefan bot uns sofort seine Unterstützung an und wir trainierten 2-mal gemeinsam und blieben in Kontakt.


Als ich im Münsterländer-Forum (www.muensterlaender-forum.de), wo ich langjähriges Mitglied bin, erzählte, dass ich bei Stefan war, bekam ich unverhofft ein freundliches Hilfsangebot von einem Jäger dort, den ich seit gut 3 Jahren kenne und schätze und der ebenfalls Münsterländerführer ist. Er hat mir angeboten, mir beim weiteren Durcharbeiten zu helfen und Minou Schritt für Schritt in seinem Revier ans Wild heranzuführen. Wir haben uns getroffen, und auch von ihm konnte ich wieder viel Neues lernen. Wir trainierten zunächst je nach Bedarf - meist wöchentlich dort - und kamen jedes Mal ein großes Stück weiter. Inzwischen reicht es, wenn wir uns ab und zu mal treffen und ansonsten eben in Kontakt bleiben, ich bekomme jederzeit zuverlässig gute Tipps und Zuspruch und kann mich voll und ganz auf die Kompetenz verlassen. Vom Kaninchengehege, Wildgehege bis zum Ententeich haben wir alles durchgearbeitet und inzwischen hört sie bei Wildkontakt so gut, dass sie zumindest verharrt bzw. sich meist sogar ohne Kommando setzt. Ich kann z. B. Minou vorm Ententeich, welcher von Anfang an unsere größte Schwierigkeit war, minutenlang ablegen und mich entfernen, aus dem Vorstehen abrufen ist eine ihrer leichtesten Übungen. Auch auf den Triller reagiert sie inzwischen sehr schön aus der Bewegung heraus. Die Leinenführigkeit ist – ganz münsterländertypisch – zugegebenermaßen trotz täglicher Übungseinheiten immer noch nicht perfekt. Hier haben wir fast täglich noch Situationen, in denen sie wissen möchte, ob die Regel gilt. Aber sie gilt, und irgendwann wird das auch Dickschädel Minou noch verstehen.
















Im November letzten Jahres haben wir unsere Begleithundeprüfung mit Leichtigkeit bestanden. Nach ihrer zweiten Läufigkeit hat sich ihr Wesen noch einmal stark verändert, sie ist einsichtiger, vernünftiger geworden. Sie hält im Freilauf wunderbar Kontakt und gehorcht inzwischen sehr gut. Ich bin wunderbar zufrieden mit ihr, auch wenn sie alle 1, 2 Monate erneut die Grenzen austestet. Inzwischen reicht es aber, sie ein bis drei Tage intensiver zu arbeiten, und sie ist wieder in der Spur. Demnächst stehen für uns noch Reizangeltraining und evtl. Apportieren auf dem Programm, wobei letzteres eigentlich nur ein nettes Gimmick wäre, das sie nicht unbedingt können muss, um mich glücklich zu sehen. Da sie aber recht gute Anlagen hat, wäre es wahrscheinlich keine große Sache, sie heranzuführen, und eine weitere gute Gehorsamsprüfung.
















Ich freue mich unsagbar über diese Entwicklung, deren Anfang wir ja mit Dir, Stefan, gemacht haben. Hätten wir Dich nicht getroffen, wären wir vielleicht nie so weit gegangen und wer weiß, wie es uns als Team heute gehen würde. Sicher sehen wir uns bei irgendeiner Gelegenheit dieses Jahr mal wieder. Ich bin gespannt, wie Minou auf Dich reagieren wird.



Liebe Grüße
Nicole

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