1.12.08

Hervorragende Pressearbeit der Graf von Pückler und Limpurgschen Wohltätigkeitsstiftung

Viele Jagdverbände tun sich schwer, wenn es darum geht, die Jagd in der Öffentlichkeit darzustellen.
Das liegt zum einen daran, dass wir Jäger die Jagd weitestgehend ohne Teilnahme der Öffentlichkeit ausüben und dies dazu führt, dass Gerüchte und Halbwahrheiten über die Jagd schnell von der schlecht informierten Öffentlichkeit als Tatsachen wahrgenommen werden.
Zum anderen wird die aktive Öffentlichkeitsarbeit in den Jagdverbänden noch sehr stiefmütterlich behandelt. Eine über viele Jahre überwiegend schlechte Presse der Jägerschaft hat zu einer großen Verunsicherung dahingehend geführt, dass man Berührungsängste hat, wie man aktiv an die Presse und Journalisten herantritt.
Es wird dabei oft nicht gesehen, dass fast alle Journalisten schlechte oder faktisch keinerlei Kenntnisse über die Jagd besitzen. Um dieser damit verbundenen Gefahr einer unsachlich und fachlich schlechten Berichterstattung entgegenzutreten, ist es notwendig, die Presse mit den nötigen Fachinformationen zu versorgen. Journalisten, die über die Jagd berichten wollen, nehmen diese fachliche Unterstützung in der Regel gerne an.

Der Forstbetrieb der Graf von Pückler und Limpurg´schen Wohltätigkeitsstiftung beweist wie eine gute Pressearbeit aussieht,

Unter der Leitung des Revierleiters Manfred Rehm wurde eine hervorragend organisierte Drückjagd abgehalten.
Im Pressebericht der lokalen Zeitung wird erkennbar, dass man großen Wert darauf gelegt hat, der anwesenden Presse genau über die Einzelheiten des Jagdablaufs zu informieren. Sogar die Hilfe der Jäger, die Jungjäger an das Aufbrechen heranzuführen, wird erwähnt!
Der Revierleiter Manfred Rehm hat hier eine hervorragende Pressearbeit nicht nur für die Stiftung, sondern für die gesamte Jägerschaft geleistet.

Von der Drückjagd im "Pückler Forst" unter Leitung des Stiftungsförsters Manfred Rehm berichtet die Südwestpresse.


waidmannsheil

Euer

stefan


"Reh tot, Fuchs tot - zu den Schüsseln
Hohe Sicherheitsstandards: Treibjagd im Pückler-Forst - Hälfte des Abschussplanes erfüllt


Dieter Mausers Fox Terrier bebt vor Jagdfieber. Der passionierte Jäger aus Eutendorf schnallt sich ein Messer um - für die Begegnung mit dem Keiler im Unterholz. Diesmal ist er mit seiner Meute als Treiber dabei.

Rotenhar Die Luft vibriert an diesem himmelblauen Samstagmorgen. Die Gäste kommen von weit her. Sie alle sind einzeln geladen. Die Treibjagd bei Pückler gilt in Jägerkreisen als das gesellschaftliche Ereignis. 400 Hektar werden dutzende von Treibern an diesem Vormittag durchkämmen, quer durchs Unterholz, durch Klingen, über Steilhänge und Bäche, durch dorniges Brombeergestrüpp.

Revierleiter Manfred Rehm weist die Jagdgesellschaft eindringlich auf die Sicherheitsvorschriften hin. Treiber und Jäger tragen Warnwesten. Selbst Waldi trägt ein auffallendes Halsband aus rot-weißen Plastikstreifen, die ihm um die Ohren flattern. Sicher ist sicher. Vier Wochen Vorbereitungszeit erfordert eine Treibjagd dieser Größenordnung. Revierleiter Rehm hat hundert Stände inspiziert, letztlich 80 ausgewählt. Sie sollten einen guten Schuss ermöglichen und einen sicheren Kugelfang bieten. Die Wege zu den einzelnen Ständen wurden mit blauem Band markiert. Sieben bis zehn Ansprechpartner stehen der Jagdgesellschaft zur Verfügung. Rehm hat auch Treiber organisiert, bestimmt ihre Anführer. Sechs Gruppen werden gebildet. Jede hat ihre präzise Route. Die gilt es einzuhalten. Mit lautem "Hopp, hopp" und "heija, heiiiija" streifen sie durch den Forst und treiben das Wild - möglichst vor die Flinte der akribisch postierten Jäger.

Die erhoffte Rotte bekommt an diesem Vormittag kein einziger Treiber zu Gesicht. Zuvor die Etikette: Das Signal zum Start geben die Jagdhornbläser. Sie formieren sich, während die Gespräche verstummen und nur noch die vorbei fahrenden Autos zu hören sind. Sie setzen ihre Instrumente an, unterbrechen die feierliche Stille mit ihrer Melodie. Das Jagdfieber steigt - unbeeindruckt vom bemitleidenswerten Heulen des Rauhaardackels zu Füßen seines hornblasenden Herrchens. Jonas Strobel tritt ungeduldig von einem Fuß auf den anderen. Sein Papa, der Murrhardter Bürgermeister, ist soeben im Wald verschwunden. Von Vorfreude auf seine erste Treibjagd - selbstverständlich abseits der Strecke - ist dem Neunjährigen nichts anzumerken. "Ich würde jetzt lieber meinen Harry Potter 7 weiterlesen". Harry Potter 7 muss warten, viele Stunden. Auch Hans Untheims neue Lok. "Eisenbahn ist mein halbes Leben", bekennt der Sohn des stellvertretenden Kreisjägermeisters aus Crailsheim und schultert seinen Rucksack mit Ersatzkleidern und Vesper. Nachmittags hat sich ihre Meinung schon geändert. Bis dahin hallen im Wald vereinzelt Schüsse, hier und da ist das Echo der Rufe der Treiber zu hören.

Nach dreieinhalb Stunden schweigen die Waffen. Kein Schuss darf mehr fallen. Die Treibjagd ist zu Ende. Mausers Meute liegt flach - bis auf den Fox.

27 Rehe und fünf Füchse sind zur Strecke gebracht - nicht ein einziges Wildschwein ist dabei. Die Hälfte des Abschussplanes ist damit erfüllt. Nach und nach finden sich die Jäger beim Treffpunkt ein, begutachten die Strecke. Auf der Lichtung wird das Wild aufgebrochen, für manche Jungjäger eine Premiere. Erfahrene Kollegen geben ihnen Anleitung und Tipps. Die Gedärme und Mägen landen in einer großen Tonne. Alles ist perfekt organisiert - selbst ein großes Wasserfass zum Hände waschen, zum Säubern der Messer. In der darunter stehenden Schüssel färbt sich das Wasser allmählich blutrot.

In Grüppchen stehen die Jäger zusammen, manche sitzen am Feuer, fachsimpeln, genießen ihr "Häberlen". Die Strecke wird auf Tannenwedeln ausgebreitet. Die stolze Beute. Matthias Rebel, Geschäftsführer der Stiftungsverwaltung Pückler, wundert sich: "Seit elf Jahren hab ich das noch nicht erlebt: Kein einziges Wildschwein wurde heute zur Strecke gebracht". Im Pücklerwald hält sich die Wildschweinpopulation in Grenzen. "Dank der Jagd", sagt Manfred Rehm. Er kürt alle erfolgreichen Jäger, vor allem Chantal Mack. Zwei Rehe und zwei Füchse hat sie erlegt. Die junge Frau aus Schwäbisch Gmünd ist die Jagdkönigin - mit dem Kaliber 7 mal 64.

Schnell ist die Sonne hinterm Wald verschwunden, es zieht an, als die Jagdhornbläser zum Finale blasen: Reh tot - Fuchs tot - zu den Schüsseln. Und wieder heult Waldi, Herrchen kanns nicht lassen. Viele Stunden sitzt die Jagdgesellschaft noch zusammen - diesmal in der "Schnitzelfabrik". Dieter Mauser ist schon weiter, zur nächsten Treibe - die Drückjagdsaison hat begonnen."

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