14.5.07

Landesjagdverband Sachsen-Anhalt rät zum frühzeitigen Bejagen der Frischlinge












Bache mit Frischlingen
Photo:www.weilburg-lahn.info/freizeit/tieschw.htm



Da beim Schwarzwild, im Gegensatz zum anderen Wild, der Nachwuchs schon sehr früh zur Welt kommt und zudem die Frischlinge in den ersten Wochen sehr anfällig gegen Kälte und Nässe sind, ist der Witterungsverlauf im März und April sehr entscheidend für den Anstieg der Schwarzwildpopulation im darauffolgenden Jahr.

Ein kaltes Frühjahr kann dazu führen, dass die Bachen einen Teil oder sogar ihren ganzen Frischlingsbestand verlieren.
Ob der Rückgang der Schwarzwildstrecken im letzten Jahr auf eine intensivere Bejagung oder auf den langanhaltenden Winter zurück zu führen ist, lässt sich im Nachhinein nicht feststellen.

Entscheidend aber für die Wildschweinpopulation des kommenden Jagdjahres wird der milde Winter und das ebenso milde und trockene Frühjahr sein, das zu fast keinerlei Ausfällen bei den Frischlingen in den ersten Wochen durch Kälteeinbrüche führte. Fast alle Bachen führen, das haben die ersten Beobachtungen im Mai gezeigt, sehr viele Frischlinge.

Da der größte Teil des Wildschadens durch führende Bachen mit ihren Frischlingen verursacht wird, rät der Geschäftsführer des LJV Sachsen-Anhalt, Dietrich Kramer, den Jägern auf dem Landesjägertag in Wernigerode schon frühzeitig, also in den Sommermonaten, mit der intensiven Bejagung der Frischlinge zu beginnen.


Vom Landesjägertag berichtet die Mitteldeutsche Zeitung:

Mildes Wetter beste Voraussetzung für Frischlinge

Deutlich mehr Wildschweine in Wäldern unterwegs - Schäden für Landwirtschaft

von Thomas Struk

Wernigerode/dpa.
In Sachsen-Anhalts Wäldern sind in diesem Frühjahr deutlich mehr Wildschweine unterwegs als vor einem Jahr. Wegen des milden Wetters seien viel mehr Frischlinge durch den Winter gekommen als 2006, sagte der Geschäftsführer von Sachsen-Anhalts Landesjagdverband, Dietrich Kramer, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.

«Im Winter 2005/2006 hatten wir erhebliche Verluste bei Frischlingen. Die Tiere vertragen Nässe und Kälte auf Dauer nicht.» Sachsen-Anhalts Jäger, die sich an diesem Samstag in Wernigerode zum Landesjägertag treffen, müssten die Frischlinge jetzt verstärkt ins Visier nehmen, damit die Schäden für die Landwirtschaft nicht allzu groß ausfallen.
«Die Masse der Frischlinge wird von Februar bis Mai zur Welt gebracht», erklärte Kramer. Weil es kaum Frost gab, konnten die jungen Tiere ihre Nahrung problemlos aus dem Boden holen. «Es scheint, landauf, landab Frischlinge satt zu geben.»
Wildschweine verursachen laut Kramer die größten Schäden in der Landwirtschaft. «Die Tiere nehmen im Frühjahr den frisch gelegten Mais auf und buddeln die frisch gelegten Kartoffeln aus.» Besonders häufig gibt es Schäden an jungen Maiskolben, weil sich Wildschweine sehr gerne in Maisfeldern aufhalten, wie Kramer erklärte. Um die Schäden in Grenzen zu halten, «muss rechtzeitig mit dem Abschuss begonnen werden, so brutal das für den Tierfreund auch klingen mag».
Als Maßstab für die Wildschweinpopulation wird die Zahl der erlegten Tiere genommen: 2005 wurden rund 31 000 Wildschweine erlegt. Die Zahl für 2006 liege vermutlich deutlich unter 30 000. «In diesem Jahr können wir wieder mit 35 000 Tieren rechnen», sagte Kramer. Er wies darauf hin, dass es persönliches Interesse der Jäger sei, die von Wildschweinen verursachten Schäden in der Landwirtschaft in Grenzen zu halten. «Die Jäger haften als Revierinhaber persönlich für den Schaden, den beispielsweise eine Rotte Wildschweine verursacht. Dadurch entsteht Druck, intensiv zu jagen.» Der Landesjagdverband mit Sitz in Langenweddingen hat rund 9000 Mitglieder, die in 39 Jägerschaften organisiert sind.



waidmannsheil

Euer

stefan

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