Pressemitteilung des Deutschen Jagdschutzverbandes (DJV) vom 30.11.2009
– Tierische Einwanderer weiter auf dem Vormarsch –
Deutschland wird als Einwanderungsland immer beliebter: Besonders Waschbär und Marderhund haben Deutschland für sich entdeckt. Mehr als 54.000 Waschbären kamen im Jagdjahr 2008/09 (April 2008 bis März 2009) zur Strecke – über 18.000 mehr als im Vorjahr. Darauf macht der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) heute in Bonn aufmerksam.
Neben dem Waschbär ist auch der Marderhund auf dem Vormarsch. Über 30.000 erlegten die Jäger in der vergangenen Saison. Das sind zwar 5.000 weniger als im Jahr zuvor. Allerdings haben Seuchenzüge von Staupe und Räude den Bestand kurzzeitig stark dezimiert. Die Entwicklung der Jagdstrecken verdeutlicht die rasante Verbreitung der beiden Wildtiere: Innerhalb von zehn Jahren ist die Zahl der erlegten Waschbären und Marderhunde auf das 9-fache angestiegen.
„Eine effektive Kontrolle von Waschbär, Marderhund und anderer invasiver Arten ist zum Schutz der Artenvielfalt in Deutschland zwingend erforderlich. Vor allem heimische Boden- und Höhlenbrüter sind sonst gefährdet“, betonte DJV-Präsident Jochen Borchert. Waschbär und Marderhund sind besonders konkurrenzstarke Raubsäuger: Sie stellen wenige Ansprüche an den Lebensraum, vermehren sich schnell und sind bei der Nahrung wenig wählerisch. Hinzu kommt das Fehlen natürlicher Feinde. Internationale Artenschutzabkommen wie das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (1992, Rio de Janeiro) und die Berner Konvention (1999) fordern deshalb eine strikte Kontrolle von Waschbär und Marderhund. Die Bejagung der dämmerungs- und nachtaktiven Räuber mit der Waffe ist allerdings schwierig. Nach Einschätzung des DJV ist deshalb die Fallenjagd unerlässlich.
Mit WILD, dem Wildtierinformationssystem der Länder Deutschlands, dokumentieren die Jäger flächendeckend die Ausbreitungsdynamik der beiden Raubsäugerarten Waschbär und Marderhund. Die aktuellen Zahlen erscheinen im Sommer 2010.
30.11.09
Waschbär bricht alle Rekorde
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