9.11.09

Moritz Fürst zu Oettingen-Wallerstein über Verbissgutachten: „Hier wird Geld regelrecht verblödet“.



Fürst Moritz zu Oettingen-Wallerstein (Mitte) im Gespräch mit Graf Guy von Moy (links) und Hans Eisenschenk. Das Gehörn ist von einem Rehbock, den Graf von Stauffenberg in der Stepperger Jagd erlegt hat. Das Gehörn des sechsjährigen Bocks wiegt 440 Gramm. - Foto: www.donaukurier.de



Hubertusfeiern zur Erinnerung an den Schutzpatron der Jäger werden in der Regel zu einem feierlichen Treffen genutzt. Nach einer Messe oder einem Gottesdienst untermalt von einem Bläserchor treffen sich landauf landab die Jäger und präsentieren sich in der Öffentlichkeit . Auch Hubertusjagden werden abgehalten.

Doch bei der Neuburger Jägerschaft nördlich von Augsburg ist dies Jahr alles anders.

Der Vizepräsident der Bayerischen Jägerschaft, Moritz Fürst zu Oettingen-Wallerstein nutze das Treffen der Jägerschaft , um gegen die Forstbürokratie hart ins Gericht zu gehen.
Mit 11.000 ha eigenem Wald weiß der Fürst, wovon er redet.
Er sieht in den Verbissgutachten Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen für 1.300 Forstleute, die die Gutachten zu Herrschaftsinstrumenten missbrauchen.
Auch die ausufernden Baumaßnahmen für erneuerbare Energien in Form von Photovoltaik- und Biogasanlagen prangerte er hart an.

Der Fürst nahm bei seiner Rede kein Blatt vor den Mund.

Von der Hubertusfeier der besonderen Art berichtet das Onlinemagazin der Augsburger Allgemeinen:

waidmannsheil

Euer

stefan


Der Biber verursacht längst mehr Schaden als das Rehwild
von Manfred Reichl

Neuburg „Der Wald stirbt nicht, weder durch das Reh, die Gams oder durch andere Wildarten“. Bei der Hubertusfeier der Jägerschaft am Samstag im Kolpingsaal sparte Moritz Fürst zu Oettingen-Wallerstein nicht mit Kritik an der Ministerialbürokratie, die mit unsinnigen Verordnungen wie etwa mit dem jährlich vier Millionen teuren Verbissgutachten den Waidmännern das Leben schwer mache.

Dieses Gutachten verkomme immer mehr zu einem Herrschaftsinstrument. 1300 bayerische Forstleute würden sich mittlerweile damit befassen, obwohl man es gar nicht benötige, so der Festredner. „Die müssen sich doch nur selbst beschäftigen“. Die Gutachten hätten kaum noch etwas mit der Realität vor Ort zu tun. Längst schon richte der Biber größere Schäden an als das Rehwild. Für Leader Management und Bibergutachten fallen laut Graf Moritz zu Oettingen-Wallerstein weitere sieben Millionen Euro an. „Hier wird Geld regelrecht verblödet“.

Scharfes Geschütz fuhr er gegen die aus dem Boden schießenden und den Lebensraum der Tierwelt beschränkenden Biogasanlagen auf. An der B2 zwischen Donauwörth und Augsburg seien mittlerweile 100 Hektar mit Solaranlagen zugepflastert. „Metall und Glas - ist das noch unsere Welt?“.

Dass es die Jäger angesichts dessen, dass sich die Gesellschaft immer mehr aus der Natur entferne zunehmend schwerer haben, unterstrich auch Landrat Roland Weigert. An seine Waidkameraden verteilte er Bestnoten. Mit 2200 erlegten Rehen war das zu Ende gegangene Jagdjahr eines der Besten überhaupt. Die ausgestellten „Gwichterl“ verdeutlichten den Fleiß der Grünröcke nachdrücklich. Mit 667 Wildschweinen wurden weitaus mehr Schwarzkittel zur Strecke gebracht als im Jahr zuvor. Von 88 Sauen, die untersucht wurden, haben immerhin 20 den Cäsium-Grenzwert überschritten. Um 20 auf insgesamt 1838 hat sich auch die Fuchsstrecke verlängert. Auch die Graugänse werden mehr und mehr zum Ziel der Jäger: 244 wurden erlegt. Revierübergreifende Drückjagden vor allem auf Schwarzwild hält Landrat Weigert für unabdingbar.

Derzeit besitzen im Landkreis 519 Personen einen Jagdschein. Jagdberater Dr. Franz Eller sprach sich ebenfalls für eine zwischen Jägern, Jagdvorstehern und Grundstücksbesitzern vereinbarte Abschussplanung aus. Hierin und nicht im Vegetationsgutachten liege die bessere Lösung.

Der vom Fischereiverein Neuburg gesponserte und mit 250 Euro dotierte Hegepreis ging für die Schaffung von Biotopen und Anpflanzungen auf deren Grundeigentum, heuer an Marianne Euring aus Burgheim.

Mit Christian Behr Neuburg, Heribert Matschina Schönesberg, Andreas Erras Karlshuld, Sonja Krieger und H. Mykiska wurden von Altmeister Joachim Birkholz fünf Jungjäger aufgenommen.

Für besondere Verdienste um die Jagd überreichten Vorsitzender Hans Eisenschenk und Stellvertreterin Christine Liepelt die Ottheinrichmedaille an Helmut Ruppert, Gunter Weinrich sowie Monsignore Vitus Wengert.

Letzterer hatte zuvor in der Hofkirche eine von den Jagdhornbläsern umrahmte Hubertusmesse zelebriert. Der Geistliche erinnerte dabei an die Verantwortung gegenüber der Schöpfung.

Im Anschluss an den Gottesdienst wurde auf dem Karlsplatz im Schein von Fackeln von den Jagdhornbläsern die von den Jungjägern getragene Wildbretstrecke verblasen.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ich habe einen tollen Gutachter für Jagdgutachten gefunden, falls du mal hilfe brauchst! :)