13.1.09

Stadt Ladenburg reduziert den Jagdpachtpreis zum 1.4.2009 um fast 20%

Bisher zeichneten sich nur in den weit abseits der Ballungsräume gelegenen Revieren eine rückläufige Jagdpachtpreisentwicklung ab.
Doch die Verpachtung von Revieren in der Nähe von Großstädten scheint sich immer schwieriger zu gestalten.
Die Stadt Ladenburg in Baden-Württemberg, eine Stadt im dicht besiedelten Ballungsgebiet zwischen Mannheim und Heidelberg zieht daraus die ersten Konsequenzen und reduziert den im Jahre 2000 vereinbarten Pachtpreis von 3,58 Euro/ha auf 3,00 Euro/ha mit Abschluss der neuen Jagdpachtverträge zum 1.4.2009, und somit um fast 20%.

Doch es ist nicht nur der kaum noch zu kalkulierende Wildschaden durch Biomaisanbau, der die Verpachtung von Jagdrevieren immer schwieriger macht, wie das Jagdblog unter: "Die Tendenz fallender Jagdpachtpreise setzt sich fort" berichtete

Auch eine immer mehr zunehmende Nutzung der stadtnahen Flächen durch Jogger, Mountainbiker, Spaziergänger und Hundehalter, die eine Bejagung am Tage fast unmöglich erscheinen lassen, ist der Grund.
Ebenso die intensive Bewirtschaftung der Felder durch Gemüseanbau in der Gegend um Ladenburg , die durch eine mehrmalige Ernte im Jahr einen Erntestreß bei den Tieren auslöst, macht jede mühevolle Arbeit der Jäger einer Niederwildhege zunichte.

Es verdirbt wohl jedem Jäger auf kurz oder lang die Freude an der Jagd und Hege, wenn die Bevölkerung und die Landwirtschaft ohne Rücksicht auf das Wild die Flur nutzen dürfen, aber der Jäger auch noch für seine Bemühungen um Artenvielfalt viel Arbeit in seiner Freizeit investiert und dafür noch eine Jagdpacht bezahlen soll.

Um das sehr aufschlussreiche Protokoll der öffentlichen Sitzung des Ladenburger Gemeinderates zur Problematik der Neuverpachtung zu lesen, bitte hier klicken.

waidmannsheil

Euer

stefan

1 Kommentar:

Paul hat gesagt…

Da gibt's auch noch die Meistbietenden mit Umsatzsteuer. So geschehen in Leimen. In der Vermittlung soll einer aus "dem Forst" einen Mittelständler bei der "Vermittlung" der Jagd behilfreich gewesen sein. Beide sind außerhalb Leimen in gleicher Gemeinde wohnhaft. Man hat da so seine Freunde, oder nicht...

Nun ist der Jagdvorstand "gewerbetreibend" oder wie ist hier Umsatz zu verstehen? Und womit?

In der Zeit wo Gemeinden ausführlich über Sauen diskutieren, wird die Verpachtung zum Kunsthandwek. Auch dort gibt's Profi's. Jeder sein (Un)Glück.

Gruss Paul