Die Jäger Andreas Mües (links)und Stephan Esch pirschen an der Reviergrenze zum Saupark. Sie bekommen immer weniger vor die Flinte
Foto: Eberhard Wedler und Stephan Esch
Dass der Staat Geld braucht, ist hinlänglich bekannt.
Die Forstreform, die aus den Forstämtern, auf denen es früher eher gemütlich zuging "Profitcenter" gemacht hat, war ein wesentlicher Schritt, zusätzliche Einnahmen aus Forst und Jagd zu generieren.
Scheinbar versuchen sich einige Forstbeamte durch überzogenen Diensteifer bei der vorgesetzten Dienststelle zu profilieren.
Zumindest hat der Jagdtourismus im Saupark Springe seit einigen Jahren rapide zugenommen.
Dies zum Leidwesen der angrenzenden gemeinschaftlichen Jagdreviere.
Die örtliche, an den Saupark angrenzende Jägerschaft hat sich nun an die Presse gewandt und ihrem Unmut Luft gemacht.
Auch Niedersachsens Landwirtschaftsminister Heinrich Ehlen (CDU) hat sich bereits eingeschaltet und will sich der Sache annehmen.
Über die Zunahme des Jagdtourismus im Saupark Springe und die in Mitleidenschaft gezogene angrenzende Jägerschaft berichtet das Onlinemagazin Bild.de:
"Sie ballern auf alles, was sich bewegt"
von Henning von Steuben
Der Saupark in Springe – eines der beliebtesten Jagdreviere in Deutschland (u.a. Rothirsche, Schwarzwild). Wo einst Kaiser und Könige dem Wild nachstellten, gehen heute zahlende Jagdtouristen auf die Pirsch. Eindrucksvolle Trophäen gegen harte Euros – die benachbarten Privatjäger treibt das auf die Barrikaden.
"Die Rot- und Rehwildbestände werden aus kommerziellen Gründen regelrecht kaputtgeschossen“, klagt Jäger Stephan Esch (45). „Das zeigt sich in den umliegenden Revieren und hat mit Jagdethos nichts mehr zu tun."
Der „Kleine Deister“ bei Wülfinghausen. Die Feldmark gehört zum Revier (rund 250 Hektar) einer Pächtergemeinschaft, der angrenzende Wald zur Staatsforst. Gespannt beobachtet Esch ein paar Rehe durchs Fernglas: „Fast nur noch Ricken – weibliche Rehe“, sagt er verbittert. „Böcke gibt es hier kaum noch – alle weggeschossen im Saupark.“
Das Geschäft mit den Trophäen. Bis zu 500 Euro Standgebühr pro Tag kostet der Ansitz. Ohne Erfolgsgarantie. Die männliche Jagdbeute kostet nochmal – ein stattlicher Keiler bis zu 3000 Euro! Wird er trotz Verbots geschossen, wird die doppelte Gebühr fällig. Ein teures Hobby, dennoch klingelt die Kasse. „Holländische Jagdtouristen werden gleich in Bussen rangekarrt“, sagt Wolfgang Harnisch (45). „Sie ballern auf alles, was sich bewegt.“
Die Vorwürfe: Festgesetzte Abschusszahlen würden aus Geldschneiderei überschritten. Tiere aus reiner Lust am Abknallen geschossen, statt verwertet zu werden, achtlos vergraben. Verbotene Fehlschüsse „auf höherer Ebene“ vertuscht. Andreas
Mües (43) stocksauer: „Für einen verbotenen Bock zahle ich 300 Euro Strafe, für einen falschen Hirsch werde ich fünf Jahre gesperrt. Denen im Saupark passiert nichts. Da wird doch mit zweierlei Maß gemessen.“
Der Niedersächsische Landesforstverband weist die Vorwürfe zurück: 2008 habe es im Saupark nur 40 zahlende Jäger gegeben. Und von 13 freigegebenen Stücken Rotwild seien nur fünf erlegt worden.
Niedersachsens Landwirtschaftsminister Heinrich Ehlen (CDU): „Wild und Wald müssen sich die Waage halten, das ist Aufgabe der Jagd. Natürlich werde ich diese Vorwürfe prüfen lassen.“
1 Kommentar:
Geld regiert nur mal die Welt !!!
Mit waidgerechter JAgd hat der Saupark sowieso nichts mit zu tun da es ein Gatter ist und nur eine reine Tierbestandregelung!!!
Wer bereits dort aktiv war wird dieses bestätigen!!!
Das zahlungskräftige Holländer aufalles schießenwassich bewegt ist nicht nur im Saupark springe so sondern in allen Staatsforsten Deutschland weit !!!!!!
Z.B bei Wörnitz vor 2 Jahren wurde mit Automaten auf Rehwild geballert ohne Ansprechen und sauberes Abkommen.Männliches Rehwild was erlegt wurde trotz Schonzeit wurde einfach zur seite gezogen und totgeschwiegen keine Strafe etc !!!!
Hauptsache der Waldschädling Nr.1 wird bekämpft mit allen Mitteln. Wenn man dann noch Profit damit machen kann ...wunderbar !!!
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