15.10.09

Der Wolf und die Aufnahme ins Jagdrecht- der MDR widmet der Diskussion einen Fernsehbericht

Mittlerweile leben in Sachsen und Südbrandenburg nach 10 Jahren der Neuansiedlung über 40 Wölfe.
Die Wolfsansiedlung in der Niederlausitz ist somit ein fester Bestandteil der Naturschutzarbeit in der Region geworden. Doch die immer weiter ansteigende Population der Wolfsbestände bereitet der dortigen Jägerschaft zunehmend Sorge, schließlich ist der Wolf erstmals ein ernst zu nehmender Jagdkonkurrent und die Schalenwildbestände in der Region gehen auch ohne ihre Bejagung deutlich zurück.

Immer wieder wird v0n Seiten der Jägerschaft gefordert, den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.

Über das Für und Wider dieser Aufnahme in das Jagdrecht berichtet der MDR im Sachsenspiegel. mit einem interessanten Filmbericht und einem Interview mit Christian Berndt, dem Vorsitzenden des Jagdvereins Niederschlesische Oberlausitz am Ende des Artikels.

waidmannsheil

Euer

stefan




Wölfe in der Lausitz töten wieder Schafe

In der Gemeinde Hohendubrau im Landkreis Görlitz sind am Wochenende zwei Schafe offenbar Opfer von Wölfen geworden, ein weiteres Schaf wurde verletzt. Wie Jana Schellenberg vom Kontaktbüro "Wolfsregion Lausitz" dem MDR sagte, waren die Schafe angekettet und nicht ausreichend gegen Wolfsangriffe gesichert. Insgesamt seien in den vergangenen zehn Jahren rund 200 Schafe und Ziegen in der Lausitz von Wölfen gerissen worden. In den meisten Fällen waren die Weiden der Tiere nur ungenügend geschützt. Besteht im Wolfsgebiet ein sogenannter Mindestschutz, erhalten die betroffenen Nutzviehhalter Schadenersatz vom Freistaat Sachsen.


Europäisches Recht über Landesjagdgesetz

Nach Meinung der Lausitzer Wolfsexperten ist der strenge Schutz der Wölfe weiter gerechtfertigt. Der Landesjagdverband Sachsen sieht das anders. In einem offenen Brief an Landtagsabgeordnete fordern die Jäger, den Wolf künftig dem Jagdgesetz zu unterstellen. Bisher stehen die Tiere unter strengem Naturschutz. Ob durch die Übernahme des Wolfes in das Jagdgesetz der Abschuss - trotz ganzjähriger Schonzeit - vereinfacht wird, ist umstritten. Wolfsexpertin Schellenberg gibt allerdings zu bedenken, dass auch weiterhin nationale und europäische Schutzgesetze Bestand hätten. "Demnach wäre eine Bejagung des kleinen, instabilen Wolfsbestandes nicht möglich", so Schellenberg.


Akzeptanz der Raubtiere bei Lausitzern steigt


Bis Ende des Jahres sollen die Ergebnisse von zwei Gutachten vorliegen, welche die Landesregierung in Auftrag gegeben hat. Sie sollen klären, welche Vor- und Nachteile sich aus der Behandlung des Wolfes im Jagdgesetz ergeben würden.
Das Kontaktbüro macht nach eigenen Angaben inzwischen eine zunehmende Akzeptanz der Wölfe in der Lausitzer Bevölkerung aus. Das liege an der Aufklärung sowie daran, dass bisher noch kein Wolf Menschen angegriffen oder bedroht habe. Nach Schellenbergs Angaben sei in der Lausitz bisher kein "Problemwolf" registriert worden. Die jetzigen Naturschutzgesetze würden den Abschuss eines solchen Tieres erlauben, wenn es artuntypisch eine Gefahr für den Menschen darstelle oder außergewöhnlich hohe Schäden an geschützten Nutztieren verursache.

Etwa 50 Wölfe in der Lausitz heimisch


In der Lausitz sind Wölfe seit etwa zehn Jahren wieder heimisch. Aktuell leben in Ostsachsen und Südbrandenburg sechs Rudel sowie ein Wolfspaar. Wie Schellenberg vom Kontaktbüro sagte, wird die Zahl der Tiere auf 45 bis 50 geschätzt. Die Hälfte der Population seien Jungtiere aus diesem Jahr, die wahrscheinlich nicht alle überleben werden. Zwei Welpen des Nochtener Rudels kamen bereits bei Wildunfällen an der B 156 ums Leben. Dort prüfen die Behörden ein Tempolimit zum Schutz der Wölfe.

1 Kommentar:

cavecanem hat gesagt…

Wieso beschwert sich nur ein einzuger Wildhändler über zu wenig Umsatz? Wir haben hier nicht nur diesen einen Wildhändler. Aber andere, deren Kühlhäuser voll hängen, die befregt man in keinster Weise. Darüber sollte man sich mal Gedanken machen und sich auf der ausgewiesenen Seite die Jagdsetrecken in Sachsen anschauen.

CC