18.3.08

Ein Todesfall mit einer glücklichen Tierschutzgeschichte

Anka vom Colditzer Forst findet Aufnahme auf Krambambulli´s Waisencouch










Photo: Z. Paetzold


Viele Menschen kennen das: Plötzlich und völlig unvorbereitet ereilt einen die Nachricht vom Tod eines Angehörigen. Dies war letzte Woche bei mir der Fall und so war die Redaktion des JagdBlogs einige Tage verwaist.


"Ach ja, und den Jagdhund haben wir im Pfötchenhotel Hilden untergebracht." So endete das Gespräch, das die Nachricht überbrachte.

Schneller als man denkt, erfassen einen die Mühlen der Bürokratie und wenn dann die Verwandtschaft noch in der Welt verteilt ist, braucht man Organisationstalent. Eine Tasche wird eilig gepackt und während der Reise alles organisiert. Wie haben die Menschen so was früher ohne Handy und eMail überhaupt bewerkstelligt?

Schon am nächsten Tag wurde Anka, wie die plötzlich verwaiste Stichelhaar-Hündin heißt, im Pfötchenhotel abgeholt. Da stand sie nun vor mir mit ihrem treuen Jagdhundblick. Aber Zeit, mich mit dem Hund zu beschäftigen, hatte ich überhaupt keine.

Vorsorglich hatte ich bei Krambambulli angerufen und die Aufnahme der schon betagten 12-jährigen Hündin angekündigt.

Ich nahm sie am Abend mit in mein Quartier und dort fand Anka erst einmal Aufnahme. Mit ihrer freundlichen Art eroberte sie die Herzen im Sturm und die Tochter des Hauses, die sich bereits als Pflegestelle bei Krambambulli beworben hatte, kümmerte sich rührend um Anka.

Schon in den ersten zwei Tagen stellte sich heraus, dass Anka auch sehr friedvoll, ja fast höflich, gegenüber anderen Hunden ist. Auch bei der Tochter des Hauses zeigt sie einen guten Gehorsam. Kurzum ein pflegeleichter Krambambulli-Hund und ein idealer Einstieg in die Pflegearbeit bei Krambambulli.


Anka auf ihrer Dauerpflegestelle
Photo: Heidi Paetzold


Da Anka vom Colditzer Forst, wie sie mit ganzem Namen heißt, mit 12 Jahren nicht mehr vermittelbar ist, wurde im derzeitigen Quartier - nach Rücksprache mit Krambambulli - eine Krambambulli Waisencouch eingerichtet, sodass Anka dort bleiben kann.

Zwar endet für Anka nun die Arbeit als Jagdhund, doch aus dem aktiven Dienst ist sie noch nicht entlassen.
Bereits am 4. Tag begleitete sie ihr neues Frauchen, im Hauptberuf Altenpflegerin, bei Hausbesuchen. Die zurückhaltende freundliche Hündin mit gutem Gehorsam ist eine willkommene Ablenkung für die pflegebedürftigen alten Menschen und bringt Abwechslung und natürlich neuen Gesprächsstoff in den Alltag dieser Menschen.

Anka tritt nun nach 12 Jahren jagdliche Einsatz ihren Arbeit im sozialen Dienst an. Was zeigt, dass ein Jagdhund auch im Alter noch Aufgaben - auch außerhalb der Jagd - erfüllen kann.


waidmannsheil


Euer


stefan


Bericht von Ankas Pflegestation


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