Hallo,
Kaspar Hauser mal wieder.
Mit der veränderten Einstellung zu Hunden und Haustieren in unserer Gesellschaft hat sich das JagdBlog schon öfter befasst, auch im Zusammenhang mit dem Fall Manfred Ißleib. Und ich wandte mich z. B. hier gegen die Vermenschlichung von Hunden.
Nun hat die FTD hier einen interessanten Artikel zum Thema "Der Milliardenmarkt Haustier". Nachfolgend einige Auszüge, Bedeutsames ist fett hervorgehoben:
Haustiere sind ein riesiges Geschäft: Mit Futter und Zubehör setzt die Branche weltweit mehr als 50 Mrd. Euro um - dominiert wird der Markt von Multis wie Nestlé, Mars und Procter & Gamble. In Deutschland sorgt derweil die Discountkette Fressnapf für Aufsehen.
Weltweit setzt die Branche allein mit Futter und Tierzubehör mehr als 50 Mrd. Euro jährlich um - davon gut 3 Mrd. Euro in Deutschland, wie die Zahlen des Industrieverbands Heimtierbedarf (IVH) zeigen, die kommende Woche veröffentlicht werden. Tatsächlich wirft das Geschäft mit dem Haustier sogar noch weit mehr Geld ab. Schließlich will Waldi nicht nur gefüttert, sondern gezüchtet, gepflegt, frisiert, versteuert, versichert, mitunter geröntgt und schlussendlich begraben werden.
"Viele Halter sparen eher bei sich selbst, als dass sie minderwertiges Futter für ihr Haustier kaufen", sagt Ralf Majer-Abele, Chef des Branchendiensts Petonline. Knapp 1000 Euro, so zeigt eine 2007 veröffentlichte Untersuchung der Göttinger Ökonomen Renate Ohr und Götz Zeddies, gibt ein durchschnittlicher Hundehalter jährlich für seinen Vierbeiner aus.
Die Göttinger Studie erfasst erstmals auf breiter Grundlage die wirtschaftliche Bedeutung der Hundehaltung in Deutschland. Danach setzen Herrchen und Frauchen rund 5 Mrd. Euro jährlich um, was einem Anteil von 0,22 Prozent am Bruttoinlandsprodukt entspricht.
- Fast 400 Mio. Euro davon landen bei den Züchtern,
- 700 Mio. Euro bei den Tierärzten,
- knapp 150 Mio. Euro in der Versicherungswirtschaft und
- ebenso viel in der Pharmaindustrie.
- In die Kassen der Hundesalons fließen 50 Mio. Euro,
- den Tierfriedhöfen bleiben etwa 8 Mio. Euro,
- den Bestattern rund 4,5 Mio. Euro.
- 75 Mio. Euro gehen schließlich für Hundeliteratur drauf -
mehr als 1100 Sachbücher sind zum dem Thema derzeit im Handel erhältlich.
Konjunkturelle Schwankungen kennt die Branche quasi nicht. Als die deutsche Wirtschaft vor einigen Jahren stagnierte, "waren unsere Unternehmen davon kaum betroffen", sagt Detlef Nolte vom Branchenverband IVH - in dieser Hinsicht seien Produzenten von Tierbedarf mit Herstellern von Kleinkindartikeln vergleichbar. "Einmal angeschafft, gehört der Hund zur Familie."
Längerfristig betrachtet erlaube die Haustierpopulation gleichwohl Rückschlüsse auf wirtschaftliche Befindlichkeiten, sagt der Bremer Marktforscher Uwe Friedemann: "Wer einen Hund kauft, trifft damit eine Investitionsentscheidung für die nächsten 15 bis 20 Jahre.
Zweifel an der heutigen Bedeutung des Hundes als "Familienmitglied" dürften damit ausgeräumt sein.
Und jeder Jäger sollte sich im Klaren sein, welchen Imageschaden er mit dem Erschießen eines angeblich wildernden Hundes für alles Jäger anrichtet.
Frohe Ostern,
Ihr Kaspar Hauser
Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden
20.3.08
Das Haustier als Familienmitglied, ein Milliardenmarkt
von Anonym am Donnerstag, März 20, 2008
Labels: Der Fall Manfred Ißleib, Ethik, Gastbeiträge, Jagdhunde, PR
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