12.2.10

117 Füchse in einer Woche in der Kreisjägervereinigung Leonberg erlegt

Dass die revierübergreifende Intervalljagd ein effizientes Mittel ist, Überpopulationen entgegen zu wirken, beweisen die Strecken anlässlich großangelegter Saujagden.

Doch insbesondere auch die Niederwildreviere mit einer hohen Population an Füchsen können durch konzertierte Aktionen effizient der hohen Raubwildpopulation entgegenwirken.

Die Kreisjägerschaft Leonberg hat in einer revierübergreifenden Fuchsbejagung binnen einer Woche 117 Füchse erlegt, eine sicherlich rekordverdächtige Strecke.

Ein fader Beigeschmack bleibt:
Die wunderbaren Winterbälge wurden nicht verwertet, da sich durch Anfeindungen in der Öffentlichkeit kaum noch jemand traut, ein Kleidungsstück mit Fuchs zu tragen. Fuchsbälge will niemand mehr haben. Alle 117 Füchse wurden in der Tierkörperbeseitigungsanstalt entsorgt.

Trotzdem gilt der Kreisjägervereinigung Leonberg großes Lob, dass sie es geschafft haben, so viele Revierpächter für diese Aktion zu gewinnen.

Von der Rekordstrecke anläßlich der revierübergreifenden Fuchsjagd berichtet das Onlinemagazin der Leonberger Kreiszeitung:

waidmannsheil

Euer

stefan



Der Schnee hat die Fuchsjagd erleichtert

Leonberg Reinecke geht"s an den Kragen: Bei der Fuchswoche wurden 117 Tiere erlegt. Von Ralf Recklies

Nächstes Jahr werden wir ein Problem haben, das Ergebnis nochmals zu verbessern", mutmaßte Kreisjägermeister Bodo Sigloch am Ende der Fuchswoche. Grund: Mit 117 Tieren haben die Jäger der Kreisjägervereinigung Leonberg binnen Wochenfrist mehr Füchse zur Strecke gebracht als je zuvor. Im vergangenen Jahr waren es 33 gewesen, 2008 nur 28. "Es ist diesmal eine wirklich sensationelle Strecke", sagte Sigloch zufrieden, als die erlegten Füchse beim Naturfreundehaus Wanne weidmännisch auf Tannengrün und verschneitem Grund präsentiert wurden. Hilfreich bei der Fuchsjagd ist nach Einschätzung Bodo Siglochs vor allem der Schnee gewesen. Auf hellem Grund habe man bessere Chancen gehabt, die Tiere zu sehen und zu erlegen. Rund 50 Jäger hatten sich an der Fuchswoche beteiligt.

Nicht der Spaß am Jagen veranlasst die Kreisjägervereinigung aber seit geraumer Zeit dazu, regelmäßig Fuchswochen zu veranstalten. Vielmehr stelle der Fuchs "eine zunehmende Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung dar", erklärte Bodo Sigloch. Weil die Population in den vergangenen Jahren stark gestiegen sei und die sonst in Wald und Flur beheimateten Tiere zunehmend auch in Städten heimisch würden, müssten sie konsequent bejagt werden. Denn: "Der Fuchs ist stark vom Fuchsbandwurm befallen", weiß der Vorsitzende der Kreisjägervereinigung.

Dieser befällt aber als Endwirt nicht nur den Fuchs, sondern als Zwischenwirte vor allem am Boden lebende Kleintiere und Vögel und kann - auch beim Menschen - zu erheblichen gesundheitlichen Schäden führen. Dies, obwohl die Bandwurmgattung nur eine Länge von drei Millimetern bei einem Durchmesser von einem Millimeter erreicht. Zum Vergleich: Der größte Bandwurm kann bis zu 20 Meter lang werden.

Meist zerstört der Fuchsbandwurm die Leber seines Wirts . Schwierig zudem: Die Erkrankung wird meist erst zehn bis 20 Jahre nach der Infektion bemerkt, unter anderem, weil die Symptome bei Befall der Leber große Ähnlichkeit mit einem Leberkarzinom oder einer Leberzirrhose haben. Nach Schätzungen sind rund 70 Prozent der Füchse in der Region durch den Fuchsbandwurm befallen. Auch über Haustiere wie Hunde und Katzen kann bei mangelnder Hygiene eine Übertragung erfolgen.

Grund zur Panik sieht Sigloch dennoch nicht. Schließlich sei die Zahl der registrierten Fälle, in denen Menschen während der vergangenen 20 Jahre Opfer der Parasiten geworden sind, europaweit sehr gering. Wichtig, so unterstreicht Sigloch, sei aber gerade für Menschen mit Haustieren eine gute Hygiene. Beim Verzehr von Waldfrüchten empfiehlt Sigloch daher vorheriges Abkochen. "Bei mehr als 60 Grad werden die sonst sehr resistenten Bandwurmeier, die bis zu 190 Tage lebensfähig bleiben, abgetötet", erklärt er.

Die mehr als 100 Füchse, die während der Fuchswoche in den Jagdrevieren rund um Leonberg geschossen wurden, finden zum Bedauern einiger Jäger keine weitere Verwendung. Die Kadaver wurden am Wochenende daher auch komplett abgefahren und werden beseitigt. "Das Problem ist, dass man heute ja kein Fuchsfell mehr tragen kann", erklärt ein Jäger. Man werde sofort von Tierschützern angefeindet. Dabei würde es aus seiner Sicht Sinn machen, die Felle zu verwerten. Auch wenn die Kosten zum Gerben eines Fells, wie von einigen Jägern beklagt, inzwischen stark gestiegen seien, da immer weniger Felle verarbeitet würden.

Musikalisch wurde der Abschluss der Fuchswoche von den Jagdhornbläsern umrahmt. Ihren Ausklang fand die Aktion der Kreisjägervereinigung Leonberg im Naturfreundehaus in geselliger Runde.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Waidmannsheil an die Leonberger
Jägerschaft.
Die Waiblinger waren mit 149 Füchsen und 4 Steinmardern noch erfolgreicher.
s. u. www.jaeger-waiblingen.de