Hohe Sauenbestände und die damit einhergehenden unkalkulierbare Wildschäden, immer älter werdende Jagdpächter und eine Pachtdauer von 9 Jahren sind die wesentlichsten Gründe für ein immer schwieriger werdendes Umfeld der Jagdverpachtungen.
Über die damit verbundenen Auswirkungen auf die die Jagdgenossenschaften referierte der Rechtsanwalt Josef Humm aus Schwäbisch-Hall vor dem Hegering 1 der Kreisjägervereinigung Hohenlohe. Die hohe Teilnehmerzahl von Jagdpächtern und Jagdpachtinteressierten zeigt, welche Bedeutung in Zukunft die Ausformulierung von Jagdpachtverträgen haben, wenn ein Jäger sich entschließt, einen solchen zu unterschreiben.
Über den Vortrag des Rechtsanwalts Josef Humm berichtet die Kreisjägervereinigung Hohenlohe.
waidmannsheil
Euer
stefan
Zeitgemäße Gestaltung von Jagdpachtverträgen
Rund 70 Teilnehmer beim Vortrag von Josef Humm im Hegering 1
Ein Jagdrevier zu pachten, ist für viele Jäger im Hohenlohekreis nicht mehr attraktiv. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Sie liegen beispielsweise in den Veränderungen in der Landwirtschaft, den steigenden Kosten für Wildschäden, den teilweise hohen zeitlichen und finanziellen Aufwendungen für Wildschadensverhütungsmaßnahmen sowie der Zunahme von Vorschriften und behördlichen Auflagen bei der Jagdausübung.
Auch die Erhebung der umstrittenen Jagdsteuer durch den Landkreis ist für viele Jagdpachtinteressenten ein Grund, keine langfristigen Bindungen in Jagdpachtverträgen mehr einzugehen. Besonders junge Jägerinnen und Jäger scheuen die Verpflichtungen und Risiken, die sich daraus ergeben.
In Jagdpachtverträgen werden in der Regel über viele Jahre die Rechte und Pflichten der Jagdpächter und der Verpächter festgelegt.
Die zeitgemäße Gestaltung von Jagdpachtverträgen und die Problematik der Jagdsteuererhebung waren deshalb die zentralen Themen des Vortrages von Josef Humm, Rechtsanwalt aus Schwäbisch Hall.
Rund 70 Pächter und Jagdpachtinteressenten Hohenloher Jagdreviere folgten der Einladung des Hegering 1 der Kreisjägervereinigung Hohenlohe am 21. November nach Neunstetten.
„Beim Abschluß von Jagdpachtverträgen haben die Vertragspartner einen sehr weiten Gestaltungsspielraum. Für Jagdpachtinteressenten ist es dabei besonders wichtig, über die gesamte Vertragsdauer von 9 bis 12 Jahren die Risiken kalkulierbar zu halten“, stellte Josef Humm zu Beginn seiner Ausführungen fest.
„Bei den Vertragsverhandlungen, die in jüngster Zeit stattgefunden haben, konnten zwischen den Verpächtern und Pachtinteressenten in aller Regel sinnvolle, zeitgemäße und intelligente Lösungen gefunden werden so Humm.
Bei den Verhandlungen über die Vertragsneugestaltung geht es besonders um drei Themenkreise: Eine Anpassung und damit meist deutliche Reduzierung der Pachtpreise, eine betragsmäßige Deckelung und Neuverteilung der Wildschadensersatz-Kosten und eine Begrenzung der Kosten, die durch Wildschadensverhütungsmaßnahmen entstehen können.
Durch die Veränderungen in der Landwirtschaft, wie beispielsweise die regional drastische Zunahme von Maisanbauflächen steigen die Kosten für Wildschäden und die von den Jägern meist freiwillig erbrachten Schutzmaßnahmen seit Jahren. „Das ist ein finanzielles Risiko für Jagdpächter und kann bis zur privaten Insolvenz führen“, sagte Humm.
Deshalb gibt es auch in Hohenlohe bereits Reviere, die trotz überregionaler Werbung nur sehr schwer oder gar nicht mehr verpachtbar sind.
„Wenn eine Verpachtung letztlich scheitert, fehlen den Jagdgenossenschaften nicht nur die Einnahmen. Sie müssen dann den geschädigten Grundstückseigentümern den entstandenen Wildschaden ersetzen und die vielfältigen Aufgaben der Jäger selbst organisieren“, schloss Humm seinen Vortrag. Das kann nicht im Sinne der Jagdgenossenschaften sein.
27.12.08
Zeitgemäße Gestaltung von Jagdpachtverträgen
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen