31.7.07

Die Wiedereinbürgerung des Seeadlers im Kreis Pinneberg stößt an seine Grenzen


Seeadler im Anflug



Durch die Wiedervereinigung übernahm die Bundesrepublik die weitgehend zerstörte Infrastruktur der DDR. Doch die oft nur dünn besiedelte DDR hatte für die Naturschützer auch große Schätze zu bieten. Der in den alten Bundesländern fast verschwundene Seeadler war in der DDR noch vorhanden und diese sehr seltene Greifvogelart rückte nach der Wiedervereinigung in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit.

Doch das weitestgehende Verschwinden des Seeadlers in den alten Bundesländern hat wohl auch seine Gründe gehabt. Scheinbar duldet der äußerst scheue Greifvogel auch einen sanften Tourismus nicht. Und auch der kurze Aufenthalt oft nur weniger Menschen in seinem angestammten Brutgebieten führt dazu, dass er sein Brutgeschäft aufgibt.

Die Kieler Nachrichten berichten über die Rückschläge bei der Wiederansiedlung des Seeadlers im Kreis Pinneberg.

Besonders traurig finde ich, dass der Tierschutzverein Elmshorn als einzige Organisation mit einer Spende das Projekt unterstützt, obwohl solche Vereine selbst auf Spenden angewiesen sind. Die Erhaltung dieses einzigartigen Greifvogels sollte uns mehr wert sein, als 5.000,00 Euro. Bleibt zu hoffen, dass sich noch mehr Spender finden, die das Projekt unterstützen.


waidmannsheil

Euer

stefan

Über die Schwierigkeiten bei der Wiederansiedlung des Seeadlers im Kreis Pinneberg berichten die Kieler Nachrichten.


Sensible Seeadler:

Weder im Horst in Eschschallen noch im Naturschutzgebiet nahe Haseldorf gelingt es den Greifvögeln, Nachwuchs heranzuziehen.

von Michelle Kossel

Elmshorn. Es hat den Anschein, als ob der Kreis Pinneberg sich als Brutgebiet für Seeadler nicht eignet. Und das, obwohl die Greifvögel im Marschgebiet genug Nahrung vorfinden.
Der Grund: „Schuld ist der Mensch", berichtet Professor Rainer Kollmann, Vorsitzender der Projektgruppe Seeadlerschutz, die landesweit den Bestand der Greifvögel betreut.
So dringen Angler in Haseldorf widerrechtlich ins Naturschutzgebiet ein und stören die dort seit 1997 ansässigen Adler beim Brüten.
Auch in Seestermühe – seit 2001 beherbergt der Horst in Eschschallen ein zweites Adlerpärchen – werden die Menschen für die sensiblen Greife zum Problem. „Dort sind es die Segler im nahen Hafen, die für Unruhe sorgen." Wenn sich Menschen dichter als 200 Meter den Brutgebieten nähern, flüchten die Tiere. Die ausgekühlten Eier können dann nicht mehr erfolgreich bebrütet werden.
Damit es wenigstens im kommenden Jahr mit dem Nachwuchs klappt, hat der Tierschutzverein Elmshorn und Umgebung eine Patenschaft für den Horst in Seestermühe übernommen. Gabriele Witt, Vereinsvorsitzende der Tierfreunde, übergab einen Spendenscheck in Höhe von 5000 Euro an Rainer Kollmann. Damit ist die Elmshorner Einrichtung die einzige Tierschutzorganisation, die die Projektgruppe Seeadler unterstützt.
„Schwerpunkt unserer Arbeit sind eben nicht nur die Betreuung ausgesetzter Hunde und Katzen. Wir päppeln auch Wildtiere auf, sorgen uns um die ganze Tierwelt", betont Gabriele Witt.
Mit dem Geld soll unter anderem die Bewachung der Horste in der Region gesichert werden.
Mitte der 80er Jahre brüteten in Schleswig-Holstein nur vier Seeadlerpärchen. 2006 war die Zahl auf 53 angewachsen, von denen 34 in der Brutzeit zwischen Februar und Juli 58 Jungvögel zur Welt brachten.

28.7.07

ÖJV Hessen fordert Abschaffung des "Jagdbordells Reinhardswald"

Staatsjagd in der DDR, Dachdecker Erich Honecker als Jagdherr


Es ist schon erstaunlich:
Da betonen unsere Politiker immer ihre Nähe zum Volk, appellieren an Sparsamkeit und brüsten sich gerne mit ihrer proletarischen Herkunft, aber wenn sie einmal den Gipfel der politischen Macht erklommen haben, hat das feudalistische Jagen in Form großer Strecken und kapitaler Trophenträger eine magische Anziehungskraft auf unsere politischen Emporkömmlinge.

Das war bei der Nazigröße Herrmann Göring nicht anders, als bei Erich Honecker (Dachdecker) und seinem Parteikumpel und Harry Tisch (Schlosser).

Auch Joschka Fischer war Stolz darauf, seine Karriere als Frankfurter Taxifahrer begonnen zu haben. Als Rächer der kleine Leute war er zudem nebenberuflich in diesen Jahren als Steinewerfer und "Bullenklatscher" tätig.
Als er aber dann endlich den Gipfel der Macht erklommen hatte und Bundesaußenminister war und seine ich-weiß-nicht-wievielte Frau ehelichte, musste die Hochzeitsfeier unbedingt im feudalen Jagdschloss Kranichstein stattfinden, um es mit alten Spontikumpels mal richtig krachen zu lassen.

Nun genügt es den politischen Emporkömmlingen nicht, einfach nur auf die Frühpirsch zu gehen. Auch scheint nicht das einzigartige Erlebnis eines anbrechenden Morgens in der einsamen Natur zu sein, was die Politgrößen an der Jagd reizt. Beim mühsamen Erpirschen des Gamsbockes mit anschließender schweißtreibender Bergung trifft man unsere Politiker auch eher selten an.

Nein, es ist einzig die Faszination an der Prunk- und Protzsucht unserer Feudalherren vergangener Zeiten, die es ihnen angetan hat. Zudem lässt es sich, das ist allzu menschlich, auf Kosten anderer besonders gut feiern.

Anders lässt es sich nicht erklären, warum immer noch viele Landesregierungen an einer völlig sinnlosen Gatterhaltung mit hoffnungslos degeneriertem und inzestivem Wild auf Steuerzahlerkosten festhalten.
So auch das hochverschuldete Land Hessen. Man gibt sogar zu, keinerlei Forschungsnutzen aus dem Jagdgatter im Reinhardswald ziehen zu können.

Der Ökologische Jagdverein Hessen fordert deshalb zu Recht, dies sinnlose Gatterhaltung im "Wildschutzgebiet Reinhardswald" aufzugeben und das "Jagdbordell" zu schließen.

Hier die Stellungnahme des ÖJV Hessen:

waidmannsheil

Euer

stefan

Steuergelder für „Jagdbordell"

Der Ökologische Jagdverein Hessen kritisiert die Absicht der Landesregierung, den verrotteten Zaun um das „Wildschutzgebiet Reinhardswald" bei Kassel zu erneuern. Die 65 Kilometer lange Zaunlinie weist mittlerweile Lücken auf. Die Instandsetzung soll über eine Million Euro kosten. Die Folgekosten für die laufende Unterhaltung sind noch nicht einkalkuliert. Nach offizieller Lesart dient das 10.000 Hektar große Wildgatter der Forschung. Doch jeder Forstmann in Nordhessen weiß, dass dort nicht geforscht, sondern gejagt wird.
Ministerpräsident Koch und Landwirtschaftsminister Dietzel laden alljährlich zu repräsentativen Staatsjagden ein, deren Gäste möglichst starke Hirsche vor die Büchse bekommen sollen. Für den Jagderfolg sorgt eine künstlich überhöhte Rotwilddichte von etwa 12 Tieren pro 100 Hektar. Lokale Kritiker sprechen von einem„Jagdbordell". Zwei Tiere pro 100 Hektar halten Fachleute für eine Populationsdichte, die mit dem Ökosystem des Reinhardswalds im Einklang wäre. Das Sechsfache ist Realität. Entsprechend hoch sind die Wildschäden im „Schutzgebiet". Die einseitige Belastung des Ökosystems hat zu einer Artenarmut bei Flora und Fauna geführt. Junge Bäume müssen vor dem hungrigen Rotwild geschützt werden. Bei alten, erntereifen Bäumen sorgt das rotwildtypische Schälen der Rinde für hohe Wertverluste. Durch den eingeengten Lebensraum muss das Wild zusätzlich gefüttert werden. Im zuständigen Landwirtschaftsministerium wird eingeräumt, dass die Forschungsmöglichkeiten „derzeit nicht nachgefragt werden" (hr-Fernsehen , 15.07.07), man wolle aber das Gatter für einen künftigen Bedarf erhalten. Das Ministerium muss sich fragen lassen, was denn in einer wirklichkeitsfremden „Laborsituation" mit 1200 Stück Rotwild auf engstem Raum erforscht werden könnte. Der ÖJV hält die angebliche Forschung für durchsichtigen „Etikettenschwindel", der bemänteln soll, dass man ein landeseigenes Jagdgatter kostenträchtig renovieren will. Der ÖJV Hessen betrachtet die Jagdeinladungen der Landesregierung als legitimes Mittel offizieller „Kontaktpflege". Dies rechtfertigt aber keineswegs, überhöhte Rotwildbestände in Gattern vorzuhalten und die Kosten dem Steuerzahler aufzubürden. Aus Sicht des ÖJV ist die „Gatterjagd" ein Relikt aus Zeiten feudaler Jagdprivilegien. Sie steht im Widerspruch zu einem zeitgemäßen, ökologisch ausgerichteten Wildmanagement. Deshalb sollte das Rotwild im „Schutzgebiet" auf ein verträgliches Maß reduziert und der marode Zaun vollständig abgeräumt werden.
29.07.07 / gb

Pressekontakt:

G. Bauer Tel.: 0611 – 84 65 43 Mobil: 0170 – 344 14 58


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27.7.07

Und er läuft und läuft und läuft...

Ein treuer Diener seines Herrn:
Der Volkswagen "T2" mit 23 Jahren und 226.000 km tut er seinen Dienst wie am ersten Tag






Photo: Volker Schlappner






Der exklusive Fahrbericht über den Volkswagen "geschlossener Kasten T2 syncro"


Wenn man im Winter anlässlich einer Drückjagd am Sammelplatz eintrifft, kann man sie bestaunen: Die Geländewagen der Jäger. Vom kompakten Kleingeländewagen, bis zur exklusiven Großraumlimousine für den Wald mit Ledersitzen, Metalliclackierung und Mäusekino jenseits der 50.000 Euro Kaufpreis.

Doch bei dem großen Angebot an Geländewagen ist ein Jagdwagen völlig unberechtigt ins Abseits gedrängt worden, den ich hier würdigen möchte:

Der Volkswagen geschlossener Kasten "T2 synchro"

Schon beim Einsteigen überkommen einen Jugenderinnerungen. Der typische Käfergeruch, bestehend aus einem Gemisch von Kunststoffen und des luftgekühlten Motors, steigt einem in die Nase. Auch beim Starten wird man an den Käfer aus Jugendtagen erinnert. Zwei Umdrehungen des Starters und der Boxermoter läuft rund wie am ersten Tag und das obwohl er schon 226.508 km auf dem Tacho hat. Erstzulassung 2.11.1984 steht in den Papieren.

Vor 13 Jahren trat er mit 130.000 km seinen Dienst als Jagdwagen an, damals war er schon stolze 9 Jahre alt. Ganze 2.000 DM hatte er noch gekostet. "Immer noch der erste Motor" verkündet mir der Jagdpächter stolz, als ich mich in das Fahrzeug setze.

Der alte VW Bulli ist in der Version "T2" ausgestattet mit einem Sperrdifferenzial, einem stark untersetzen Geländegang, Allradantrieb und einem extrem hohen Fahrwerk, was ihn wesentlich "hochläufiger" macht, als sein Bruder in der Standardversion.
Wer einmal als Beifahrer mit Gewehr, Rucksack und Jagdhund in einem Geländewagen der Kompaktklasse Platz genommen hat, wird wissen, dass in solch einem Fahrzeug die Revierfahrt schnell zur Qual werden kann.
Nicht so beim "T2".

Eine durchgehende Sitzbank bietet Fahrer und Jagdgast ausreichend Platz und selbst der Deutsch Drahthaar in XXL mit 1 Zentner Lebendgewicht hat in der Mitte der Sitzbank noch ausreichend Platz, um bei der Revierfahrt die Hasen mitzählen zu können.
Der Rundumverglasung des Busses ermöglicht den großzügigen Panoramablick bei der Gummipirsch durch das Revier. Zudem lassen sich problemlos Wild , ob Hirsch oder Sauen im Innenraum transportieren. Die schnell montierbare Mittelsitzbank macht aus dem Jagdwagen einen Transporter, mit dem man eine halbe Treiberwehr oder eine Stöberhundgruppe zum Einsatz fahren kann.

Doch die Fahrt durch das Gelände zeigt erst die wahren Vorteile dieses Jagdwagens.
Hat man beim herkömmlichen Geländewagen durch den kurzen Achsstand das Gefühl, in einem "Schlaglochsuchgerät" zu sitzen und jede Unebenheit miterleben zu müssen, wirkt die Fahrt im T2 wie eine Reise in einer gut gefederten Barockkutsche. Der für einen Geländewagen ungewöhnliche lange Achsstand lässt den T2 durch das Gelände schaukeln und macht die Revierbesichtigung zu einer angenehmen Revierfahrt.

Okay, der 4. Gang will nicht mehr so richtig und der Benzinverbrauch liegt jenseits der 10 Liter und die Kompression bringt nicht mehr die volle Leistung, aber wer fragt schon danach, wenn der T2 ausschließlich zu den kurzen Fahrten ins Revier und als Transporter in der Jagd benutzt wird.

Da wünschen wir dem Jagdpächter, dass der Jagdwagen T2 ihm noch viele Jahre dient und ihn mit seiner sprichwörtlichen "VW Treue" niemals im Revier stehen lässt.

waidmannsheil

Euer

stefan

24.7.07

Regeln für die Bockjagd zur Blattzeit


Rehbrunft, für den Rehwildjäger die schönste Zeit im Jahr
Photo: www.natur-5seenland.de/Jahreslauf/rehbrunft.htm


Das Jagen zur Blattzeit ist sicherlich für den Rehwildjäger ein Höhepunkt im Jagdjahr. Ich habe fast alle meine Urlaube immer in die Blattzeit gelegt und durch zahlreiche Jagdtagebucheintragungen eine recht genaue Erfassung der Blattzeiterlebnisse.

Hier meine Erkenntnisse aus vielen Jahren des Jagens zur Blattzeit:

Wetter:

Der Bock liebt die Hitze des Hochsommers, weshalb auch der Höhepunkt der Blattzeit Anfang August - während der Hundstage - stattfindet. Die unerträgliche Hitze scheint den Bock regelrecht anzustacheln und er treibt dann auch tagsüber.
Ist der Monatswechsel Juli/August kühl und nass, verläuft die Blattzeit fast unbemerkt, das Revier wirkt wie ausgestorben.

Blatten:

Bis zum 5. August hat das Blatten noch nie funktioniert, da fast alle Böcke bei einer Ricke stehen. Ich habe einmal geblattet, als ich einen ein Bock vor hatte, der bei einer Ricke stand; er hat nur gelangweilt die Lauscher bewegt. Das Blatten braucht man nicht zu üben, die Böcke springen ab August auch auf ein quietschendes Karrenrad, wenn sie auf der Suche nach einem weiblichen Stück sind. Dabei ziehen sie suchend und völlig geistesabwesend durch den Wald und nehmen oft den Menschen gar nicht wahr.

Ab Anfang August ist jedoch einfach alles möglich. Scheinbar sind alle Regeln des Jagens außer Kraft gesetzt. Die Böcke treiben dann oft auch am Tag und an den unmöglichsten Stellen. Ich habe sie schon inmitten eines Autobahnkreuzes, in den Krautgärten am Dorfrand, oder 10 Meter neben dem mit ohrenbetäubenden Lärm arbeitenden Mähdrescher treiben sehen, wobei sie dabei oft keinerlei Notiz vom Menschen nehmen.

Für die Ansitzjagd gilt:

Morgen- und Abendansitz wie immer.
Tagsüber an den extrem heißen und völlig windstillen Tagen einen Hochsitz besetzen, an dem man in den letzten Monaten weibliche Stücke beobachtet hat. Maximal 2 Stunden sitzen. Wenn kein Keuchen oder Fiepen zu hören ist, abbaumen und zum nächsten Sitz pirschen. Dann geht es im gleichen Zeitraum weiter.
Beobachtet man führerlose Kitze, heißt es aufgepasst: Die Ricke steht nur unweit beim Bock und kommt alle 3-4 Stunden zum Säugen der Kitze zurück. Wenn man Glück hat, begleitet sie der Bock, um sie nicht aus den Augen zu lassen. Auf jeden Fall aber treibt der Bock die Ricke in unmittelbarer Nähe der abgelegten Kitze. Das Hochzeitspaar kann nicht weit sein!

Zwei Blattzeiterlebnisse, die Aufschluss über den "geistigen Zustand" der Böcke zur Blattzeit geben, sind in meinem Jagdtagebuch vermerkt:

Am 2.8.1978 erlegte ich abends um 17.50 einen Knopfbock, der sichtlich nervös auf einer Wiese, immer in den Wald sichernd, erschienen war. Ich brach den Bock auf und da es noch früh am Abend war und ich als Jungjäger ohne Auto und Führerschein auf meine Abholung warten musste, hing ich den Bock unter den Hochsitz und setzte mich wieder auf den selbigen. Kaum saß ich wieder, eine halben Stunde mag vergangen sein, trat an exakt der Stelle, an der der Knopfbock ausgetreten war, ein starker Sechser mit einer Ricke aus. Und es kam noch besser: Sofort fing der Bock genau an der Stelle an, die Ricke zu treiben, wo ich eine halbe Stunde vorher den Knopfbock geschossen und aufgebrochen hatte.
Die Erlegung von 2 Böcken binnen 1 Stunde an ein und der selben Stelle wäre möglich gewesen!

Am 28.7.2001 sitze ich in der Früh auf einer Leiter an einer versteppten Wiese. Dahinter beginnt ein Weizenschlag. Kaum ist es hell, steht vor mir ein Knopfbock im verfilzten Gras und ich erlege ihn. Nachdem ich abgebaumt war und wenige Meter vor meinem Bock stehe, stürmt aus dem vor mir liegenden Weizenfeld sein Rivale und beginnt nur 2 Meter vor dem toten Bock mit gesenktem Haupt an zu plätzen. Von mir nahm er keinerlei Notiz. Erst als ich ihn anschrie: "Mach dich vom Acker, das ist mein Bock!", trollte er sich sich. Wirkliche Scheu aber zeigte er keine.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Ab 25.7. wird es interessant. Man kann den ganzen Tag, auch mittags raus gehen, die Chancen, einen treibenden Bock anzutreffen, sind überall im Revier und zu allen Tageszeiten gleich hoch.
Ob Lärmbelästigung, direkte Ortsnähe oder das Erlegen eines Geschlechtsgenossen, scheinbar gibt es in diesen Tagen nichts, was den Bock davon abhält, seine Angebetete zu treiben.

Eine bestätigende Statistik eines alten Jägers mit über 100 Böcken:
Seine 3 Goldmedallienböcke hat er alle in einer ersten Augustwoche, mittags zwischen 12.00 Uhr und 15.00 Uhr, bei brütender Hitze erlegt.


waidmannsheil

Euer


stefan


Nachtrag:
Wie der Zufall so spielt. Nur wenige Tage nach dem Einstellen dieses Artikels bestätigen sich am 28.7.2007 obige Regeln!

Hier meine Erlebnisse vom 28.7.2007

Wenn ich die Regel des alten Jägers zitiere, der mit über 100 erlegten Böcken seine 3 Goldmedaillienböcke zur Mittagszeit bei brütender Hitze Anfang August erlegt hat, ernte ich oft nur Kopfschütteln.

"Brütend heiß muss es sein und mittags musst du raus, dann erlegst Du den kapitalen Bock, wenn es kühl und nass ist, dann treiben sie nicht", war seine Erfolgsdevise.

Gestern, am 28.7.2007 bestätigten sich alle Regeln auf einmal.
Morgens um 4.30 hinaus. Bei kühlem Wind wirkt der vor mir liegene Stoppelacker mit seinen Strohballen und dem bleiernen Himmel schon fast herbstlich. Einige Tauben und Hasen sammelten die einzelnen verloren gegangenen Körner auf. Ansonsten absolute Funkstille. Kein Bock, keine Ricke, nichts.
"Wenn es kalt und windig ist, dann liegen sie nur herum und treiben nicht" ging mir der Spruch des erfahrenen Jägers durch den Kopf.
Also wieder nach Hause und ins Nest , um den Schlaf nachzuholen.
Um 13.00 dann der Anruf und eine Einladung zum Hundespaziergang durch die Weinberge. Regenjacke und lange Hosen waren angesagt bei diesem Herbstwetter. Natürlich schweift der Blick auch außerhalb des Reviers über die Landschaft und ich konnte es nicht lassen, trotz des anstrengenden Gesprächs aufmerksam die Reihen der Weinreben genau abzusuchen.
Da lag er dann auch: Kaum 50 Meter rechts neben dem Wanderweg zwischen den Reben. Ein hochkapitaler Sechser, gut doppelt Lauscher hoch und völlig ermattet vom Treiben.
Doch es kam noch besser. Kaum 200 Meter weiter das gleiche Bild , diesmal links im Weinberg ein etwas jüngerer und nicht ganz so starker Bock, aber deutlich über Lauscher hoch auf. Diesmal lag er neben seiner Angetrauten. Der Blick auf die Uhr bestätigte die Regel: Es war 14.15.

Das diesjährige herbstliche Regenwetter bringt sie nicht auf Trab, wir brauchen die Hitze des Hochsommers, erst dann treiben sie.
Hoffentlich wird es nächste Woche richtig heiß!!!

waidmannsheil

Euer

stefan



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23.7.07

2. Leserumfrage

Lieber Leser, liebe Leserin!

Nach vier Wochen schloss ich die erste Umfrage.
Hier noch einmal das Ergebnis.

Sind Sie ......

  • Kein Jäger 25% (20)
  • Jäger ohne Jagd 24% (19)
  • Mit-Jäger 27% (21)
  • Jagdpächter 22% (17)
  • Eigenjagdbesitzer 3% (2)
Total: 79

Nun finden Sie oben Links eine neue Umfrage zur Jagderfahrung.


Wie lange gehen Sie schon zur Jagd?


Vielen Dank fürs Abstimmen und ich bin gespannt auf das Ergebnis.
Die Umfrage endet am 27. August.


waidmannsheil,

Euer

stefan

22.7.07

"Dograce in Darmstadt"


Die Teilnehmer vom Dograce
(zur Vergrößerung auf das Bild klicken)
Photo: Ralf Fehler


Unter diesem Motto hatte Familie Götzfried die Jäger des Rhein-Main-Gebiet zum Sommerfest in ihr Jagdhaus geladen und viele kamen.

Wie aus dem Ei gepellt präsentierte sich das Jagdhaus, als ich gegen 13.00 dort ankam.
Der Rasen war frisch vom Friseur, die großzügigen Außenanlagen gepflegt wie ein Barockgarten und selbst die Wege waren geharkt wie zu einem Staatsempfang.
Damit sich auch jeder Gast vom aktiven Jagdbetrieb überzeugen konnte, war die Kühlkammer mit tags zuvor erlegten Frischlingen und Tauben reich gefüllt.

Das Wetter meinte es gut mit den Gästen und außer einigen kurzen Schauern herrschte angenehmes mildes Sommerwetter. Auch die Gäste hatten sich selbst übertroffen:
Die mitgebrachten Speisen und Getränke zum Grillen hätten problemlos auch für die doppelte Anzahl an Gästen gereicht. Kulinarisch allerdings stand die Hausspezialität der Familie Götzfried im Mittelpunkt, die alles andere Fleisch in den Schatten stellte:

Gegrillte Taubenbrüste!

Ein Dutzend Jagdhunde, darunter viele Junghunde, vom Jagdterrier bis zur steirischen Bracke nutzten die großzügige Anlage zum Herumjagen und Löcher graben. Der Ententeich diente an diesem Tag den Hunden als Badewanne. Den ganzen Nachmittag über bot das ausgelassene Toben der Hunde für ausreichend Gesprächsstoff, um sich näher zu kommen und über das Jagen zu philosophieren.
Da sich viele Gäste erst vor Kurzem über das Internet kennen gelernt hatten, waren viele froh, sich nun endlich auch einmal persönlich gegenüber zu stehen.

Für mich war zudem eine große Freude, überwiegend junge Gesichter zu sehen. Aber auch der hohe Anteil an Jägerinnen auf dem Fest zeigt, dass sich im Jagen nicht nur ein Generationenwechsel vollzieht, sondern dass das Jagen auch als reine Männerdomäne endgültig der Vergangenheit angehört.

Als die Dämmerung hereinbrach und einige schon den Heimweg angetreten hatten, wurde für den Rest der Gäste ein wärmendes Lagerfeuer entzündet, um das sich die Übriggebliebenen scharten und die völlig ermatteten Hunde fielen in ihren wohlverdienten Schlaf.

Während Vater Götzfried im Jagdhaus saß und aus aus seinem schier unerschöpflichen Fundus von Jagdgeschichten erzählte, denen die jungen Jäger aufmerksam lauschten, stellte Frau Götzfried, die diese Geschichten scheinbar schon einige hundertmal gehört hatte, routiniert langsam wieder die Ordnung im Jagdhaus her.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es weit mehr als nur eine gelungene Veranstaltung war.
Familie Götzfried ist ein hervorragender Gastgeber, die ihre Gäste zu verwöhnen weiß.

Für die großzügige Einladung vieler auch bisher fremder Gäste möchte ich mich im Namen Aller recht herzlich bedanken und wünsche der Familie Götzfried noch viele gesellige Stunden in ihrem Jagdhaus.

waidmannsheil

Euer

stefan

21.7.07

Vor fast 70 Jahren: Wachtelrüde "Claus v. Wiesenbeks" wurde mit allen jagdlichen Ehren zu Grabe getragen


Wachtelhund mit Fasanenstrecke


Photo:
www.thepetdirectory.us/deutscher_wachtelhund.htm












Dass es unsere Vorfahren mit den jagdlichen Traditionen viel genauer nahmen als heute, ist bekannt. Dass Jäger aber früher ihren Jagdhunden weniger Respekt und Achtung entgegenbrachte, ist hingegen eine Mär.

Im Gegenteil: Viele Jagdhunde standen bei Förstern in fast täglichem Einsatz und dadurch entstanden Bindungen zwischen Jäger und Jagdhund, die kaum auf andere Art erreicht werden können.
Diese im Forstdienst eingesetzten Hunde konnten ihr ganzes Können unter Beweis stellen und so wurden einige dieser Hunde weit über ihren Forstbezirk hinaus bekannt.

Der Wachtelrüde Claus vom Wiesenbeks des Preußischen Forstmeisters Franz Müller war solch ein Ausnahmehund.
Als der Hund hochbetagt starb, erwiesen ihm zahlreiche Jäger die letzte Ehre und er wurde, begleitet von einer Gruppe Jagdhornbläser, mit allen jagdlichen Ehren zu Grabe getragen. Ein solches Ritual wäre heute kaum noch vorstellbar.
Dies zeigt, welch tiefe Ehrfurcht unsere Vorfahren vor dem Mut und der jagdlichen Passion unserer Hunde hatten.

Im Jahr 1940 veröffentlichte Wild und Hund den unten stehenden Nachruf des Preußischen Forstmeisters Franz Mueller (Zwinger Moorbergs) auf seinen Wachtelrüden Claus vom Wiesenbeks.

Ein absolut lesenswerter Nachruf auf einen wohl einzigartigen Jagdhund!

waidmannsheil

Euer

stefan


Unlängst wurde am Grabe "Claus v. Wiesenbeks“ DGStB 2644/28 „Jagd vorbei!" geblasen, als er im fünfzehnten Jahre seines Lebens in die ewigen Jagdgründe abberufen wurde. Wenn ein Hund es verdient, dass nach seinem Tode zu seiner Ehre gesprochen wird, so war es dieser Hund, der in jeder jagdlichen Disziplin das Beste leistete, was ein Hund leisten kann.
Ob es sich darum handelte, den angeschweißten Hirsch nach 24 Stunden zu arbeiten und zu Stande zu Hetzen, ob es sich darum handelte, die streunende Katze, ehe sie den rettenden Baum erreichte mit einem einzigen Griff abzuwürgen oder den leicht angeschweißten Fuchs nach schneller Hetze noch schneller abzuwürgen und zu apportieren, ob es darauf ankam, der tauchenden Ente in den großen Boddenschilfgehegen zu folgen oder die Sauen vor die Schützen zu bringen: immer war "Claus" ganz gleich in seiner Unübertrefflichkeit.
Zahlreiche Jäger und Jagdfreunde, die ihn hier im Verlauf von zwölf Jahren jagen sahen, werden seiner mit Freude gedenken und mit Trauer, weil es eben nur alle 10 Jahre einen solchen Hund gibt. Und wenn man "Claus von Wiesenbek“ ein Denkmal setzt, so muss man es dem Deutschen Wachtelhund überhaupt setzen.
Auf der Entenjagd verdiente sich „Claus“ sofort die Sporen, indem er krank geschossenen Enten unbedenklich nachtauchte und sie unter Wasser griff und dann apportierte. Ich sehe noch unsere erstaunten Gesichter, als er das erste mal mit kurzem Ruck verschwand und nach etwa einer Minute aus ziemlich tiefem Wasser mit der Ente im Fang wieder hoch kam.
Unermüdlich sein Stöbern! Er hielt immer länger aus als wir Jäger, im Boot und auf dem Lande. Und da wo er suchte, blieb bei seiner phänomenalen Nase keine Ente im Rohr.

Dann kam die erste Nachsuche auf einen Rehbock. Vorderlaufschuss. Diese unangenehmste aller Nachsuchen. Aber sie dauerte nicht lange, denn als "Claus" erst geschnallt war, endete nach etwa 1,5 Kilometer Riemenarbeit die Hetze nach gar nicht langer Zeit, und zu meiner Freude verbellte er tot bzw. verwies laut.
„Claus“ findet sich auch in der sehr lesenswerten Chronik zum Leben des Forstmeisters Franz Mueller-Darß: Wolfgang Frank, Verklungen Horn und Geläut, Oldenburg 1959.
Ihm ist auf Prüfungen hier und da nachgesagt worden, dass sein Spurlaut nicht unbedingt sicher sei. Nun: Meine Jagdfreunde und ich haben ihn hunderte Male jagen hören, und ich kann versichern, dass kein Hund besser spurlaut war als er. Jahr reihte sich an Jahr, und immer mehr bestätigte sich, dass, mochte ein Stück auch noch so leicht getroffen sein, "Claus“ es unbedingt zu Stande hetzte. Ich habe leider nicht genau Buch über die Zahl seiner Schweißarbeiten auf Rehwild, Rotwild und Sauen geführt; aber sicher hat er mehr als hundert schwere Arbeiten meist in schwierigen Hetzen - ungerechnet all die kranken Sauen, die er auf der Jagd selbst gleich zu Stande brachte - vollbracht. Eins war sicher: wenn "Claus" nicht mehr weiter fand, dann war das Stück bestimmt nicht zu haben. Denn seine geradezu fanatische Passion für Schweißfährten ließ ihn immer weiter finden. Und man muss es erlebt haben, wie er - dieser immerhin nicht schwere, wenn auch unerhört muskulöse Hund - selbst Rot-Alttiere einfach nieder zog und abwürgte. Mit seiner damaligen Partnerin "Tatü" (Amsel von Ruhden 135/26) zusammen hat er Hetzen gemacht, die der allerbester Schweißhunde nicht nachstehen. Man war stets sicher, dass jedes auch nur schlecht getroffene Stück Wild zur Strecke kam, wenn man diese beiden "Wölfe" angehetzt hatte.
Beim Fuchssprengen war es ein besonderes Vergnügen, "Claus“ bei sich zu haben, denn er hatte auch auf Füchse eine geradezu irrsinnige Passion. Und obwohl er sonst so überaus artig und gehorsam war, musste er auf dem Bau angeleint werden, weil er sonst doch einmal in den Schuss gesprungen wäre. Ich weiß noch, wie er einen sehr starken Fuchsrüden, der - wie ich später feststellte - nur drei Körner im Vorderlauf hatte, nach etwa dreiviertelstündiger Hetze griff, abwürgte und langsam herbei trug. Eine der Glanzleistungen der Wachtel: wenn diese kleinen Tiere, nur durch ihre wunderbare Energie dazu befähigt, einen Fuchs herbei tragen; wenn sie müde werden, legen sie ihn ab, warten ein bisschen und dann tragen sie ihn weiter. Aber ich habe nie erlebt, dass einer meiner Wachtel den Fuchs hätte liegen lassen.

In solchem Gelände ist es für den Hund schwer, der Sau auszuweichen, und so strebte ich eilig heran, um den Fangschuss zu geben, ehe der Hund geschlagen würde.
Plötzlich klagte „Claus“, was selten bei ihm vorkam, aber im nächsten Augenblick stellte er bereits wieder, und dann ging die Hetze langsam weiter. Ich versuchte, heran zu kommen. Das glückte aber nicht. Plötzlich fiel ein Schuss: Die Sau war ins Treiben zurück und dabei von einem Schützen gestreckt. „Claus“ verbellte tot. Ich lief heran, um zu sehen, was die Sau eigentlich für einen Schuss gehabt hatte, stellte fest, dass sie gesund gewesen war und als ich wieder ins Treiben mit „Claus“ hineinging, bemerkte ich erst, dass sein Hinterlauf zerbrochen war und nachschleifte. Die Sau – es war eine zweijährige Bache – hatte ihn im Rohr also doch gefasst und den Hinterlauf zermalmt. Der ganze Lauf war gesplittert, und trotzdem hatte „Claus“ weiter gejagt. Und die Sau totverbellt. Es gibt von hundert Hunden nicht einen, der so tut. „Claus“ wurde sofort zum Tierarzt gebracht. Ich war in schrecklicher Sorge. Als er abends schön eingegipst zurückkam, sah er auf dem Hof gerade einen anderen Hund an der Strecke stehen. „Claus" mit einem Satz aus dem Auto, und schon entbrannte ein wilder Kampf, in dem „Claus“ selbstverständlich wie immer Sieger blieb.
Es war wieder Jagd. „Claus“ war eingesperrt in seinem Zwinger zu ebener Erde. Wir hatten alle Vorsicht angewendet, dass er nicht merken sollte, dass Jagd war.
Im zweiten Treiben hörte ich plötzlich „Claus“ Laut. Ich grübelte darüber nach, welches seiner Kinder denn auf einmal einen dem seinen so ähnlichen Hals bekommen hat, als auch schon eine Rotte Sauen bei mir erscheint - lauthals „Claus“! – sein Verband hatte sich teilweise gelöst und schleppte etwa 6 bis 7 Meter lang hinter ihm her.. Man stelle sich vor welche geradezu irrsinnigen Schmerzen der Hund gehabt haben muss, aber nichts konnte, wie gesagt, seinen Jagdeifer mindern. Der Lauf heilte auch wieder. Er war etwas dicker geblieben.
Jahr für Jahr gab es hier und da kleine ehrenvolle Schmisse und Narben, bis ihm wiederum der verdickte Hinterlauf von einer Bache verbissen wurde, und diesmal heilte leider die Verletzung nicht mehr so gut. Trotzdem jagte "Claus". Er war immer noch der beste Finder auf Schweißfährte und an Sauen wie alle die Jahre. Wir haben hier zuweilen Treiben von 1000 bis 2000 Morgen Größe, manchmal mit viel Rotwild, Damwild, Rehen darin. Aber wenn eine Sau im Treiben war, so fand sie "Claus" in aller kürzester Frist und brachte sie vor die Schützen.
Ein paarmal konnte ich sehr hübsch beobachten, wie er mit seiner Partnerin zusammenwirkte. "Claus" stellte vor mir im Bruch einen zweijährigen Keiler, und ich wunderte mich, wie überaus vorsichtig er dem Keiler von der Schwarte blieb - bis plötzlich wie ein brauner Pfeil "Tatü" erschien, und sie beide schneller, als man es erzählen kann, dem Keiler an den Tellern waren. Wenn man bedenkt, dass durch "Claus"' eigene Arbeit im Verlauf eines Jägerlebens vielleicht (vorsichtig gerechnet) dreihundert Sauen zur Strecke gekommen sind auf dem Darß und in den anderen Revieren, so ist es ja ein Wunder, wie wenig er geschlagen ist. Und das ist überhaupt bei den Wachtelhunden immer wieder zu beobachten: ihre fabelhafte Wendigkeit (wie die Gummibälle prallen sie vor und zurück), lässt Geschlagenwerden bei ihnen alles in allem genommen doch selten sein. Ich wundere mich immer, das man auch in gemischten Revieren diese einzigartigen Hunde, die jede Arbeit leisten, die so überaus gelehrig und dressurwillig sind, dabei leicht zu erhalten, durch ihre geringe Größe bequem im Auto, ja selbst auf einem Notsitz auf dem Fahrrad, so wenig geführt werden. … gibt es keinen Hund, der besser sich gerade auch für die Saujagd eignet als die Wachtel. Man sagt zwar, das ist die leichteste Arbeit, weil die Sau eine starke Witterung hat; aber ich möchte doch bezweifeln, dass es leichte Arbeit ist, wenn in einer Dickung eine Rotte Sauen zehnmal hin und her gehetzt ist und die Fluchtfährten sich unzählige Male kreuzen, die ganze Dickung voll Sauwitterung hängt, auch das letzte Stück sicher herauszubringen. Und das war "Claus“ allergrößte Kunst. Wenn alle anderen Hunde heraus waren und ermüdet herumlagen, die Schützen unruhig vom langen Stehen auf ihren Ständen wurden und ich im Begriff war, abzublasen - dann konnte ich sicher sein, dass plötzlich aus dem scheinbar leeren Treiben "Claus“ Hals erschallte und er doch noch ein Stück Schwarzwild herausbrachte. Unangenehm war er und seine Sippe, wenn schwache Frischlinge, die hier oft nur 20 Pfund wiegen, oder schwache Überläufer im Treiben waren; dann war häufig die Strecke der von den Hunden abgefangenen Sauen größer als die draußen von den Schützen erlegte. Ein ganzes Buch könnte man füllen mit Erinnerungen an diesen unvergleichlichen Hund.
Wie viele Schnepfen habe ich vor ihm und seinen Kindern auf der Suche geschossen, wie viele geflügelte Hühner brachten sie mir. Ich habe immer gesagt, wenn ich im Urwald leben müsste und dürfte nur eine Hunderasse haben, dann könnte es nur der Wachtel sein, denn ich bin überzeugt, dass man mit ihnen vom Bären bis zur Schnepfe jedes Wild jagen könnte, und immer wieder begeistert sein müsse über diese einzigartigen Jagdkameraden.
"Claus" hatte unschönes Haar. Bärenhaar. Sicher ist es nicht so ansehnlich, aber mir war es das schönste Haar der Welt, das ein Hund haben konnte. Und ich wünsche mir, dass einer seiner Nachkommen noch mal so wird, wie es der alte "Claus" sein Lebetag war. Seine Nachkommen machen ihm so viel Ehre, dass dieser Wunsch wohl seine Erfüllung finden wird. Dann macht es Freude zu züchten, und noch mehr: zu jagen.


Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden


Weiter Geschichten über den Deutschen Wachtelhund:
Der Deutsche Wachtelhund - mehr als nur ein Stöberhund Hommage an (m)eine Wachtel

Jeder Tag ist ein Jagdtag, aber nicht jerde Jagdtag ein Beutetag

Die Totenwacht-ein Moment der Besinnlichkeit

Vom Welpen zum Jagdhund

Wenn man ohne seinen Hund von der Jagd nach Hause kommt

19.7.07

Freilebende Wölfe in Brandenburg geboren

Der Wolf in der Oberlausitz


Photo:
Landesfachausschuss Säugetierkunde
Brandenburg-Berlin im Nabu
www.lfa-saeugetiere.de










Das vor einigen Jahren aus Polen eingewanderte Wolfsrudel, das sich auf einem Truppenübungsplatz in der Lausitz eingelebt hat, scheint Nachwuchs bekommen zu haben. Erstmals wurden Wolfswelpen auf einem südbrandenburgischen Truppenübungsplatz gefährtet.
Ein weiterer wichtiger Schritt hin zur Wiedereinbürgerung des Wolfes im Osten Deutschlands scheint getan zu sein.

Ein kurzer Bericht vom heutigen Tage erschien in der Onlineausgabe von Radio Berlin Brandenburg.

waidmannsheil

Euer

stefan


Freilebende Wölfe in Brandenburg geboren
In Brandenburg sind seit sehr langer Zeit erstmals wieder Wolfswelpen in freier Wildbahn geboren worden. Ihre Spuren wurden auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Südbrandenburg entdeckt, teilte das Umweltministerium am Donnerstag mit.

"Mit den ersten brandenburgischen Jungwölfen ist nun endgültig auch in der Niederlausitz der Durchbruch bei der Wiederkehr der Wölfe erfolgt", stellte Minister Dietmar Woidke (SPD) fest. Das Land habe 1994 in einem "Wolfsmanagementplan" die Grundlagen für den Umgang mit dieser Tierart erarbeitet.

In West- und Mitteleuropa war der Wolf bis zum 19. Jahrhundert fast ausgerottet worden.


Weitere Berichte zum Thema Wolfspopulation in Brandenburg:

Baumaßnahmen in der Lausitz bedrohen Wolfspopulation

Lausitzer Wolfsrüde "Alan" wandert 1.000 km weit

Die Heimkehr der Wildnis

Rumänien: Wolf attakiert drei Menschen

Die noch junge Wolfspopulation in Brandenburg erfährt einen herben Rückschlag

Wolf in Sachsen-Anhalt illegal erlegt

Der Wolf soll als Touristenattraktion herhalten

Feste Wolfspopulation auch in Mecklenburg-Vorpommern und Nordbrandenburg







18.7.07

Der Jagdschulatlas- ein informatives Internetportal für Jagdscheinanwärter

Mit zur Zeit 167 eingetragenen gewerblichen Jagdschulen, Jägerschulen, sowie den Anschriften der Kreisjägerschaften, die Jagdkurse anbieten, gibt das Internetportal Jagdschulatlas wohl ein fast vollständiges Verzeichnis aller im Bereich der Jungjägerausbildung tätigen Einrichtungen wieder.

Die fast vollständige Erfassung aller Jagdschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist sehr professionell aufgebaut. Schnell findet man durch die Gliederung in Bundesländer die Jagdschule oder die Kreisjägerschaft mit Jungjägerausbildung in der Nähe. Eine einheitliche Maske zur Registrierung schafft Chancengleichheit zwischen gewerblichen Jagdschulen und Jagdkursen der Kreisjägerschaften.

Nun wird heftig über die Vor- und Nachteile der gewerblichen Jagdschulen gegenüber den herkömmlichen Kursen bei den Kreisjägerschaften gestritten.
Ich meine, dass sich Vor- und Nachteile die Waage halten, da beide Ausbildungswege eine weitere praktische Ausbildung nicht anbieten können. Die aber ist im Anschluss an die Jägerprüfung dringend notwendig.

Ich halte es aber für wichtig, dass sich der Jagdscheinanwärter durch ein solches Portal einen Überblick des Angebots im Bereich der Jungjägerausbildung verschaffen kann.

Alle eingetragenen Jagdschulen kann man bewerten, aber davon wurde noch recht wenig Gebrauch gemacht.

Rundum ein gelungener Internetauftritt, zu dem ich herzlich gratuliere und deren Besuch ich Jagdscheinanwärtern und Jungjägern dringend empfehle.

Kontakt:
Jagdschulatlas
www.jagdschulatlas.de
c/o mindlabel
Alexander Baenz
Dorfstraße 14
19412 Kaarz
Tel.: 038483-27759
Fax: 038483-27767
E-Mail: info(at)jagdschulatlas.de


waidmannsheil

Euer

stefan

17.7.07

Erster Wildnachwuchs im Otter-Zentrum Hankensbüttel

Fischreiche und klare Fließgewässer sind die Heimat des Fischotters













Photo:www.wildtierstiftung.de






Überall in Deutschland versuchen Biologen und Naturschützer in Aufzuchtstationen, selten gewordene oder vom Aussterben bedrohte Tierarten aufzuziehen und wieder in ihren angestammten Lebensräumen anzusiedeln. Mit oft spärlichen Etats und dem Einsatz vieler ehrenamtlicher Helfer stehen diese Aufzuchtstationen selten im Rampenlicht der Presse.

Wenn aber dann ein großer Schritt in Richtung Nachzucht gelungen ist, ist ihnen die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gewiss. So auch dem Otterzentrum in Hankensbüttel, wo man in diesen Tagen die erste Nachzucht eines ehemals wildlebenden Fischotterspärchens meldet.

Da wünsche ich dem Otterzentrum weiterhin viel Erfolg bei der weiteren Aufzucht dieser ersten Nachkommenschaft.

waidmannsheil

Euer

stefan

Über den Erfolg berichtet das Onlinemagazin PR-online:

Erster Wildnachwuchs im Otter-Zentrum Hankensbüttel


Hankensbüttel (ddp-nrd).
Das Fischotter-Zentrum in Hankensbüttel zwischen Gifhorn und Uelzen vermeldet erstmals Nachwuchs zweier ehemaliger Wildtiere. Das Junge sei wahrscheinlich bereits 14 Tage alt, teilte das Otter-Zentrum am Mittwoch mit. Über das Geschlecht und das genaue Geburtsdatum könne man noch keine Auskunft geben, da die Pfleger bisher nicht an das Tier herangekommen seien. Einen Namen habe der Nachwuchs auch noch nicht. Für das
Naturerlebniszentrum in der Südheide ist dieser Zuchterfolg von großer Bedeutung. Nach Angaben eines Sprechers ist zum ersten Mal in Deutschland unter ehemals wilden Fischottern eine Zucht gelungen. «Der sonstige Nachwuchs kommt meist von Eltern, die auch in Gefangenschaft aufgewachsen sind oder aus dem Ausland kommen», sagte der Sprecher des Zentrums, Mark Ehlers. Die Eltern Henri und Naima sind waschechte Brandenburger. Sie wurden als Findelkinder aufgezogen, bevor sie ins Otter-Zentrum kamen.

"Agrarpolitische Diskussion zur Zukunft der obligatorischen Flächenstilllegung darf den Naturschutz nicht vergessen"

Diesen dringenden Aufruf richtet die Deutsche Wildtier Stiftung an Bundesumweltminister Seehofer.

Grund ist die weiterhin anhaltende Diskussion um Flächenstillegungen in der Landwirtschaft, um den Überproduktionen der EU Einhalt zu gebieten. Leider aber geht es in dieser Diskussion oft nur um Ausgleichszahlungen und Einkommensverlusten in der Landwirtschaft.

Die großen Chancen , die sich hier bezüglich des Arten-, Natur- und Landschaftschutzes bieten, werden immer noch zu wenig gesehen. Deshalb hat die Deutsche Wildtier Stiftung in einem Brief an Bundesminister Seehofer aufgerufen, diesem Aspekt mehr Beachtung zu schenken:

Hier der Brief an Bundesminister Seehofer, der auf der Homepage www.uni-protokolle.de, ein Internetportal der Universitäten in Deutschland, veröffentlicht wurde.

waidmannsheil

Euer

stefan


16.07.2007 - (idw) Deutsche Wildtier Stiftung

Agrarpolitische Diskussion zur Zukunft der obligatorischen Flächenstilllegung darf den Naturschutz nicht vergessen

Das Projekt "Lebensraum Brache" hat Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer in einem Schreiben dazu aufgefordert, den Natur- und Umweltschutz bei den bevorstehenden Beratungen um die Zukunft der obligatorischen Flächenstilllegung nicht zu vernachlässigen. "Stillgelegte Flächen sind wichtige Lebensräume gerade in intensiv genutzten Ackerbaulandschaften. Fällt die Flächenstilllegung ohne eine Kompensation für Umwelt und Natur, wird die Artenvielfalt auf landwirtschaftlichen Flächen weiter sinken", so Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Geschäftsführer der Deutschen Wildtier Stiftung.

Zahlreiche Untersuchungen aus dem Projekt "Lebensraum Brache" zeigen, dass schon mit einem Anteil von 5% wildtierfreundlicher Stilllegungsflächen im Offenland Vielfalt und Anzahl an Wildtieren und -pflanzen deutlich zunehmen.

Deshalb fordern die Partner des Projektes "Lebensraum Brache" Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer dazu auf, die Flächenstilllegung, die einst zur Begrenzung von Überschüssen in der Agrarproduktion eingeführt wurde, künftig zu einem Instrument zum Erhalt und zur Förderung der biologischen Vielfalt in der Agrarlandschaft weiter zu entwickeln.

Kontakt:
Deutsche Wildtier Stiftung, Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg
Hilmar Freiherr v. Münchhausen, Telefon: 040 73339-1872, Fax: 040 7330278
H.v.Muenchhausen(at)DeWiSt.de
Marcus Börner, Telefon: 040 73339-1873, M.Boerner@DeWiSt.de

Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC)
Gothaerstr. 9, 34289 Zierenberg
Joachim A. Wadsack, Telefon: 056 0653-4609, Fax: 056 0653-4608
Joachim.Wadsack(at)t-online.de
Weitere Informationen: http://www.Lebensraum-Brache.de

16.7.07

Das Maul etwas voll genommen...

Photo: Jörg Klüber


... hat wohl diese Ringelnatter, als sie sich über das 10cm lange Erdkrötenmännchen hermachte.
(Bitte auf das Bild klicken, um das Photo in seiner ganzen Größe zu betrachten.)


Dieses Photo zeigt auch, wie wichtig es als Jäger ist, nicht nur Waffe und Glas mit zu führen, sondern auch die Kamera immer dabei zu haben, damit man auch solche einmaligen Aufnahmen als Beute mit nach Hause nehmen kann.

Diese äußerst seltene Aufnahme, die eine Ringelnatter beim Verschlingen eines Beutetieres zeigt, machte Jörg Klüber aus Oppenau-Ramsbach im Schwarzwald (300m ü. NN) am 14.07.07 um 19:57 h.

Jörg Klüber ist gelernter Forstmann des gehobenen Dienstes. Nach zwölf Jahren Uni Freiburg im Forstzoologischen Institut (Jagdausbildung, Wildforschung und Borkerkäferforschung) ist er nunmehr seit 14 Jahren im Nordschwarzwald als hauptamtlicher Naturschutzwart oder besser gesagt Ranger tätig.

Führungen, Naturerlebniswanderungen, Schutzgebietsbetreuung und Organisation der Landschaftsplege und Beweidung sind seine jetzigen Aufgaben.

Jörg Klüber hat den deutschen Jagdschein seit 1979 und den französischer Jagdschein seit 2002.
Er ist Delegierter für Deutschland des französischen Club du Bleu de Gascogne, Gascon- Saintongeois, Ariégeois, sowie Mitgründer und 1. Vorsitzender des 2003 gegründeten Clubs Jagender Laufhunde.

Da wünsche ich Jörg Klüber weiterhin viel Erfolg in seinem beneidenswerten Beruf als Ranger im Schwarzwald und hoffe auf auf weitere solcher einmaligen Aufnahmen.

Vom Jagdblog erhältst Du schon jetzt den 1. Preis für das diesjährige Photo des Jahres.

waidmannsheil

Euer

stefan

15.7.07

Die Lust am Luchs- das "Auswilderungsprojekt Harzluchs" findet breite Zustimmung bei Jägerschaft und Öffentlichkeit

Luchsdame Pamina in ihrer ganzen Schönheit









Photo: Ole Anders





Weitestgehend unbemerkt von der breiten Öffentlichkeit fand in den letzten Jahren die Einbürgerung des Luchses im Harz statt. Scheinbar liefert dieses edle Tier keinerlei reißerische Berichte über gerissene Haustiere und angefallene Wanderer, anders lässt es sich nicht erklären, warum kaum jemand von diesem erfolgreichen Wiedereinbürgerungsprojekt Notiz nimmt.

Dass sich Jäger und Öffentlichkeit der Frage der Wiedereinbürgerung von Luchs, Wolf und Bär stellen müssen, wurde nach der Einwanderung und Erlegung von Braunbär Bruno im letzten Jahr und den Wölfen in der Lausitz deutlich.

Was der junge Förster Ole Anders seit dem Start des Wiedereinbürgerungsprojektes des Luchses im Nationalpark Harz im Jahre 2000 bis heute geleistet hat, verdient Lob und Anerkennung. Nicht nur, dass die Jäger dem Projekt offen und positiv gegenüber stehen, ist sein Verdienst. Auch die Harzer sind stolz auf das Projekt. Der Fremdenverkehr hat den Luchs im Harz als werbewirksames Instrument erkannt und wirbt zahlreich mit dem neuen Wildtier.

Ausgewilderte Luchse wurden mit Jungtieren gesehen und dies zeigt, dass das Projekt nach nur 7 Jahren im wahrsten Sinne des Wortes erste Früchte trägt.

Da kann man Ole Anders weiterhin viel Erfolg und Freude bei dem Projekt wünschen und hoffen, dass durch dieses Luchsprojekt im Nationalpark Harz ein weiterer Schritt getan ist, zumindest teilweise die bereits ausgestorbenen Wildarten in den dünnbesiedelten Gebieten Deutschlands wieder einzubürgern.

Hier der ausführliche Bericht in der Onlineausgabe der Sächsischen Zeitung:


Die Lust am Luchs


von Von Frank Tausch

Sie sind zurück: Wie Wölfe durch die Lausitz, streifen Luchse durch den Harz. Aber die Katzen sind nicht eingewandert, sie wurden dort angesiedelt.


Als sei sie selbst in Stein gemeißelt, sitzt Pamina auf dem Granitfels. Kein Muskel zuckt unter dem Fell, auf das die Sonne durch die Fichtenwipfel hindurch noch ein paar Kringel mehr malt. Erst als sie den Geländewagen hört, kommt Bewegung in das Tier. Buchstäblich mit den Ohren eines Luchses hat Pamina ausgemacht, dass Ole Anders in der Nähe ist. In wenigen geschmeidigen Sätzen springt die zweijährige Luchsdame den Hang hinab, verharrt, wartet. Noch ist Ole Anders weit weg. Der junge Forstmann kümmert sich um die Auswilderung der Luchse hier im Harz. Und er kümmert sich auch um Pamina und ihren gleichaltrigen Partner Tamino hier im Gehege auf den Rabenklippen bei Bad Harzburg in Niedersachsen.
Pamina ist nicht zur Auswilderung vorgesehen. Sie ist mit der Flasche aufgezogen worden und viel zu zahm. Wer sich zum Menschen hingezogen fühlt, bleibt in dessen Obhut. Wer ihm aus dem Weg geht, darf in die Fußstapfen seiner wilden Vorfahren treten. Ein Tier aus dem Wildgehege Moritzburg bei Dresden erfüllte die strengen Aussiedlungs-Kriterien auch nicht: „Wir hatten den schon hier, aber wir mussten ihn zurückschicken," sagt Anders. „Am Ende entscheidet das Tier, ob es ein Wildtier sein will", sagt Peter Sacher. Er ist der Zoologe im Nationalpark Harz. So bleiben Pamina und Tamino und ein zweites Luchspaar in den Gehegen im Wald. Besucher können einen Blick auf die sonst scheuen Tiere werfen. Ein Bus bringt die Leute herauf. Ein umweltfreundlicher Erdgas-Bus natürlich, die Rabenklippen gehören zum Nationalpark.

Wanderer im Graben


Zwei der insgesamt 26 ausgewilderten Luchse hat Ole Anders wieder einfangen müssen. Wenn die Wandergruppe im Böschungsgraben zur Salzsäule erstarrt und der Luchs stattdessen auf dem Weg promeniert, dann mag das später zu Hause eine tolle Geschichte sein. Zuerst aber ist da Schreck, Angst und auch Ärger. Deshalb ist es Anders am liebsten, seine Luchse lassen sich gar nicht blicken. Vor Kurzem war es wieder soweit. Anders, sonst ein freundlicher, aufgeschlossener 36-Jähriger, wird zurückhaltend. „Luchs greift Hund an – Frau vertreibt Raubkatze mit Wanderstock" hieß eine Meldung, die bundesweit verbreitet wurde. Der Luchs soll aufgetaucht sein, als die 71-Jährige mit ihrem Hund spazieren ging, erzählt Anders. „Sie sagt, der Hund war angeleint. Der Luchs habe wenige Meter vor ihr gestanden. Sie hat sich zurückgezogen, da sei der Luchs ihr noch gefolgt. Die Frau sagt selbst, es habe keine Berührung zwischen ihr, dem Hund und dem Luchs gegeben." Das Wort Angriff ist schnell in der Welt. Es suggeriert eine blutgierige Bestie. Die Frau wohnt in einem Dorf im Harz, beschauliches Fachwerk, Lutherlinde neben der kleinen Dorfkirche, gelegen in einem tief eingeschnittenen Tal zwischen dichtem Wald. Hier ist die Geschichte ad acta gelegt. „Jaja, die Frau macht gern ein bisschen mehr, als eigentlich ist", spöttelt eine andere ältere Dame. Sie selbst gehe viel und sorgenfrei wandern und liebe Tiere, Angst hat sie nicht. Auch ein Mann, der gerade Zigaretten holt, zuckt die Achseln. „Ich hab das nur durch die Zeitung mitgekriegt. Große Aufregung hat es hier nicht gegeben." Ein 85-Jähriger aber schüttelt wütend seinen Krückstock gen Wald: „Was soll so was hier herumlaufen, die brauchen wir nicht, die sind gefährlich." Er wisse das, als ehemaliger Waldarbeiter. Die Luchse im Harz sind schon vor 200Jahren ausgerottet worden. „Der Luchs ist ein alter Harzer", sagt Peter Sacher. Er selbst ist ein alter Sachse, geboren in Freiberg. Vielleicht geht er zurück, wenn er Rentner wird, meint der 63-Jährige. Aber noch ist es nicht soweit und die Luchse können Unterstützung brauchen. Vorerst sind sie die „Neuen". An die muss man sich erst gewöhnen. Kennenlernen mussten sich auch Sacher und Anders. Äußerlich unterscheiden sich die beiden. Sacher in rauer Lederhose, Karohemd und Goldkette, Anders in adretter Ranger-Uniform, mit elegantem Kinnbart. Der sachsen-anhaltinische Zoologe und der niedersächsische Forstmann sind Kollegen, seit die Nationalparks der beiden Bundesländer vergangenes Jahr zu einem Harz-Nationalpark vereinigt wurden. Sacher hält sich beim Luchsprojekt zurück, das vollständig von Niedersachsen initiiert und bis heute bezahlt wird. Anders schätzt den Fachverstand des Kollegen. Die beiden verstehen sich. Sie verbindet mehr als ihre Begeisterung für die großen Katzen.

Ein Publikumsliebling

Seit dem Jahr 2000 hat Ole Anders Luchse ausgewildert. Neun haben es nicht geschafft. Einer wurde vom Zug überfahren, einer tot gefunden, einer mit Beinbruch eingesammelt, zwei eingefangen, der Rest erlag Krankheiten wie der Fuchsräude. Aber seit 2003 sorgen die Luchse selbst für Nachwuchs. Ein Tier wurde von Autofahrern gesehen, als es mit drei Jungen die Bundesstraße 4 überquerte und im Wald verschwand. Just neben einem Weg, der seit alters her Luchssteig heißt. Nun wieder zu Recht. Der Luchs ist in kurzer Zeit im Harz ein Sympathie-Tier geworden. Seine majestätische Erscheinung, das prächtige Fell, die Pinselohren und der Stummelschwanz machten ihn zum Publikumsliebling. Der Luchs steht nicht nur in der Nahrungskette ganz oben – die Einzelgänger brauchen große Reviere – auch in der Gunst der Besucher liegt er vorn. Die Tourismusindustrie hat das erkannt. Nicht nur im „Haus der Natur" in Bad Harzburg, einer Außenstelle des Nationalparks mit Ausstellung und Information, ist der Luchs allgegenwärtig – als Buch, als Plüschtier, als Poster. Es gibt einen Likör, den „Scharfen Luchs", einen Luchswanderweg. Viele Bedenken sind ausgeräumt. Bevor die Auswilderung begann, hat Anders einen Werbefeldzug für den Luchs geführt, hat aufgeklärt, informiert, debattiert. Es kommen keine Leute mehr, wenn sie hier von Raubtieren angefallen werden, hatte mancher gefürchtet. Die Wildtierbestände werden zusammenbrechen, sorgten sich andere. Ob Luchs im Harz oder Wolf in Sachsen – die Bedenken waren ähnlich. Kaum waren die ersten Luchse ausgewildert, kam ein Anruf: In Wernigerode sitzt ein Luchs mitten auf dem Bahnhof. Peter Sacher kann sich erinnern, wie ihm das Herz in die Hose rutschte: Kaum in Freiheit, finden sich die Luchse schon in Städten ein. Das Tier war aber handzahm, „aus einer offenbar illegalen Haltung entsorgt", sagt Anders. Er ist sich sicher. Der Luchs hatte eine ganz andere Markierung, als Anders sie verwendet.

Kofferluchs am Hauseingang


Noch drei solcher „Kofferluchse" tauchten auf. Einer saß vor einem Hauseingang. „Der war völlig fertig, abgemagert auf nur noch acht Kilogramm. Ein Held hat ihn erschlagen und die Nachbarn vor der blutrünstigen Bestie bewahrt", sagt Sacher voll bitterem Sarkasmus. Das Tier steht heute ausgestopft im Brockenmuseum. Wer schlecht reden will über die Auswilderung, erzählt noch heute, das seien gefährliche Tiere aus dem Programm gewesen. Ansonsten wird die Luchs-Ansiedlung von einer breiten Mehrheit getragen, vom Landesjagdverband bis zu örtlichen Politikern.
Gefahr für den Menschen geht von den Luchsen nicht aus. Schafe oder Ziegen werden ab und an gerissen, ein bis zweimal pro Jahr. Dann wird entschädigt. Auch Zwischenfälle mit Hunden hat es gegeben, meist mit freilaufenden. Die Hunde stöbern die Luchse mit Beute auf oder eine Luchsin mit Jungen. Oft bleibt es bei blitzschnellen Prankenhieben und Kratzern. Ein Hund freilich musste vom Tierarzt genäht werden. „Solche Zwischenfälle gibt es mit Wildschweinen auch. Das interessiert nur die Öffentlichkeit nicht", sagt Anders.

Kein Platz mehr frei
„Warum muss es hier wieder Luchse geben?" Diese Frage hört Ole Anders oft, wenn er am Gehege an den Rabenklippen Wanderern begegnet. „Wir können doch nicht nur den Reichtum der Menschen mehren wollen, wir müssen auch Naturreichtum bewahren", antwortet Anders dann. Er hat dazu beigetragen im Harz. In diesem Jahr wird kein Tier mehr ausgewildert. Im Harz mit seinen 250000 Hektar leben 25 bis 30 Luchse, genau weiß es Anders nicht. Für mehr Tiere ist kaum Platz. Erfolgreich aber sei das Projekt erst, wenn die Population stabil ist, mit den Luchsen im Thüringer Wald und in Bayern eine Verbindung besteht, sagt Anders. Pamina reibt sich am 3,5Meter hohen Zaun, die schwarze Spitze ihres Stummelschwanzes zittert, sie will spielen. Anders sprintet ein Stück. Die Luchsin hat ihn in zwei Sätzen eingeholt, wirft sich herum, steht kurz auf den Hinterpfoten und hascht mit den Pranken in der Luft, macht einen weiten Satz, bis sie das Gitter stoppt und sie zurückgeht zu Tamino, der sich hingelegt hat, aber das Geschehen aus bernsteinfarbenen Augen mustert. Nur wenige Meter entfernt ragen die Rabenklippen über den Harz, der Blick geht über dunkle Wälder und Täler hinüber zum Brocken. Da unten in diesem dichten Wald tummeln sich Paminas wilde Verwandte. Da gehören sie auch hin.



Weitere Beiträge zum Thema Luchspopulation:

Luchse auch in den Alpen auf dem Vormarsch

"Der Luchs und die Jagd – aus der Sicht eines Biologen und Jägers" eine Stellungnahme des Wildbiologe Michael Fasel

Jahrestreffen der Jungjäger des Landesjagdverbandes Bayern in Wunsiedel am 8.September 2007


Verfolgt man aufmerksam die Aktivitäten der Landesjagdverbände und Kreisgruppen bezüglich der Nachwuchswerbung, so ergibt sich ein sehr unterschiedliches Bild.

Fast rührend bemühen sich einige Kreisgruppen und Landesverbände, dem Thema Nachwuchswerbung Gestalt zu geben. In den lokalen Medien wird auf Veranstaltungen hingewiesen und auch die für Nachwuchsarbeit zuständigen Funktionäre üben sich erfolgreich in Öffentlichkeitsarbeit.

Leider jedoch sind diese Aktivitäten immer noch die Ausnahme. Viele Vertreter der Jungjäger in den Kreisgruppen und Landesjagdverbände treten kaum in die Öffentlichkeit, sind per Email nicht erreichbar und die hoffnungsvoll gestartete Arbeit der Jungjäger, mehr junge Menschen an die Verbände heranzuführen, ist zum Erliegen gekommen.

Ganz anders beim Landesjagdverband Bayern:
Zwar beklagen die Jungjäger auch dort das Mühsal der Verbandsarbeit und stellen eine allgemeine Verbandsmüdigkeit fest, aber man gibt nicht auf und organisiert regionale und landesweite Veranstaltungen.

Die Jungen Jäger Bayerns sind auch die einzige Jungjägerorganisation, bei der man über einen Newsletter regelmäßig zu Veranstaltungen informiert wird. In einem dieser Newsletter weisen die jungen Jäger Bayern bereits jetzt auf ihr diesjähriges Landestreffen am 8.September 2007 in Wunsiedel hin.

Ich wünsche den Organisatoren ein gutes Gelingen, weiterhin viel Spaß und Erfolg bei der Nachwuchsarbeit und allen Teilnehmern des Landestreffens ein fröhliches Wochenende.

waidmannsheil

Euer

stefan



Landestreffen der jungen Jäger Bayern 2007 am 8. September, Wunsiedel

Nach dem großen Erfolg unseres landesweiten Treffens 2006 im schwäbischen Reimlingen soll dies zu einer festen Einrichtung im Jahresplan der Jungen Jäger Bayern werden. Die Bezirke wechseln sich dabei als Gastgeber ab, dieses Jahr hat Oberfranken die Organisation übernommen.

Das diesjährige Landestreffen startet am 8. September um 8 Uhr mit verschiedenen Seminaren an der Landesjagdschule Wunsiedel (siehe Programm unten).

Wer Lust hat, kann schon am Freitag, den 7. September, anreisen und an unserem gemütlichen Vorabend-Treffen in Wunsiedel teilnehmen.

Des weiteren steht ein Besuch des neu eröffneten Greifvogelparks auf dem Katharinenberg, circa 200 Meter von der Landesjagdschule entfernt, mit spektakulärer Flugvorführung auf dem Programm.

Im Anschluss werden wir geschlossen nach Hof fahren, wo wir untergebracht sind.
Abends sind wir beim Hubertusball der Hochfränkischen Kreisgruppen zu Gast. Dort haben wir einen exklusiven Platz an der Bar, an der die jungen Jäger der Kreisgruppen ausschenken. Bei einer Tombola gibt es wertvolle Preise zu gewinnen ( u.a. ein 8x56 Zeiss Fernglas). Die Unterbringung erfolgt von Samstag auf Sonntag in der Kaserne in Hof.
Am Sonntag lassen wir unser Treffen mit einem gemeinsamen Frühstück ausklingen. Programm:

7. September: Vorabend-Treffen in gemütlicher Runde in Wunsiedel.

Treffpunkt: 20 Uhr an der Landesjagdschule Wunsiedel, Katharinenberg 1,
95632 Wunsiedel

8. September:


8 Uhr: Seminare an der Landesjagdschule (Teilnehmerbetrag: 15 €):

Seminar 1:
Zeitgemäße Raubwildbejagung
Zeigt moderne Möglichkeiten zur effizienten Raubwildbejagung hinsichtlich der Niederwildhege auf.
Referent:
Severin Wejbora; Forst Dipl.Ing.(FH)
Seminar 2:
Niederwildseminar/Naturschutz
Möglichkeiten zur Biotopverbesserung für Hase, Fasan und Rebhuhn im Revier, um auch in Zukunft noch Niederwildjagd durchführen zu können. Referent: Klaus Schmidt; Forstbetrieb Fichtelberg
Seminar 3:
Swarovski DIGISCOPING
Absolute Neuheit! Seminar über Naturfotografie mit Hilfe von Spektiv und Digitalkamera. Referent: Johannes Fischer; Firma Swarovski
Seminar 4:
Jagdliches Kurzwaffenschießen
Kurzwaffen (Pistole/Revolver) werden kostenlos auf der Schießanlage an der Landesjagdschule zur Verfügung gestellt. Munition kann am Stand entgeltlich erworben werden. Referent: Oliver Küspert; Kurzwaffenausbilder Bundespolizei
13 Uhr: Mittagspause
14.30 Uhr: Besuch des neuen Greifvogelparks mit Flugvorführung

20 Uhr: Hubertusball der Kreisgruppen Hochfranken Naila, Hof und Münchberg


9. September:


9.30 Uhr: Gemeinsames Abschlussfrühstück


Anmeldung bis spätestens 25. August bei: Stephanie Geißendörfer,
E-mail: redaktion(at)jagd-bayern.de, Fax: 089/990234-35
Bitte angeben: Name, Kreisgruppe, welches Seminar, wie viele Übernachtungen (Freitag auf Samstag in Wunsiedel oder Samstag auf Sonntag in Hof oder beides)


Wir freuen uns auf Dich und ein erfolgreiches Treffen!


Marcus Wähner Markus Pransky (Reg.bezirksbeauftragter Oberfranken) (Landesbeauftragter)

13.7.07

Wenn Sie ein Hund wären ......

was für einer wären Sie dann?

Zum Wochenende etwas amüsantes.

Sind Sie neugierig, zu erfahren, welcher Rasse Sie angehören?

Hier können Sie es testen:

http://de.tickle.com/test/dog.html
Zur Auswahl stehen:

Pit Bull
Golden Retriever
Pudel
Cockerspaniel
Berner Sennhund
Collie
Yorkshire Terrier
Schäferhund
Mops
Basset
Schottischer Terrier
Irish Setter
Pekinese
Deutsche Dogge
Chihuahua
Bernardiner

Ein schönes Wochenende und

waidmannsheil

Euer

stefan

10.7.07

Siegener Jugendfreizeit baut Hochsitze für Glücksburger Jagdpächter

Richtfest der Siegener Jugendfreizeit anlässlich des Hochsitzbaus bei Jagdpächter Nis mit Betreuer
Photo: Axel Roth



Axel Roth ist nicht nur passionierter Jäger, sondern er engagiert sich auch seit vielen Jahren als Betreuer in der Siegener Jugendfreizeit .
Insbesondere Kindern aus sozial schwachen Familien wird dort die Möglichkeit gegeben, dem tristen Alltag zu entfliehen und ebenfalls, wie allen anderen Kindern auch, einen Urlaub außerhalb des Heimatortes zu verbringen.
Als Betreuer muss man sich immer etwas neues einfallen lassen, schließlich fordern die Jugendlichen ein abwechslungsreiches Ferienprogramm und zudem soll die Kreativität gefördert werden.
Axel Roth kam die Idee , im Jagdforum wild-web.net einen Aufruf zu starten, in dem er einen Jagdpächter im Raum Glücksburg sucht, der Material, Werkzeug und Verpflegung zur Verfügung stellt, um mit den Jugendlichen einen Hochsitz zu bauen.


Axel Roths Aufruf vom 21.5.2007 im wild-web.net
Hallo allerseits, kommt jemand von Euch aus der weiteren Umgebung von Glücksburg (bis etwa 20 km Umkreis) oder kennt jemand Jemanden? Der Grund: Ich betreue in der Zeit vom 25. Juni bis 10. Juli eine Kinder- und Jugendfreizeit der Stadt Siegen in Glücksburg. Es sind einige ältere Jungs dabei (ca. 14 jahre alt), mit denen wir programmmäßig auch Kreativprojekte machen möchten. Meine Idee ist, einen Jäger zu finden, mit dem oder für den wir einen Hochsitz aufstellen oder ein vergleichbares Projekt machen können. Einzige Voraussetzung: Er muss Material und Werkzeug stellen und sagen, wo er den Sitz/die Kanzel hinhaben möchte. Kompetente Bauleitung, Besprechung der Örtlichkeit/Ausrichtung vor Ort und Betreung der Kids durch mich persönlich ist garantiert. Er muss noch nicht einmal mitbauen, es wäre aber eine schöne Geste, wenn er später im Rahmen eines "Richtfestes" einige Grillwürstchen für die fleißigen Arbeiter springen lassen würde. Es handelt sich übrigens bei den Jugendlichen NICHT um "schwererziehbare" oder so etwas. Sondern um "ganz normale" Kinder, z.T. aus nicht so gut betuchten Elternhäusern, die ihren Sommerurlaub im ADS-Waldschulheim Glücksburg verbringen. Ich würde mich sehr freuen, wenn das Projekt möglich würde. Gruß Axel


Die Resonanz war enorm. Viele Jäger ließen ihre Kontakte spielen und tatsächlich fand sich ein Jagdpächter, der bereit war, einen Hochsitzbau zu begleiten. Schnell schlossen Jugendliche und Jagdpächter Freundschaft und aus einem Hochsitz wurden zwei und eine zudem eilig einberufene Ansitzjagd ermöglichte es den Jugendlichen, die im Revier befindlichen Hochsitze auch zu benutzen und die Jäger beim Ansitz zu beobachten.

Hier Axel´s neuester Bericht vom heutigen Tage über den gelungenen Hochsitzbau, Richtfest und Ansitzjagd der Siegener Freizeit bei einem Glücksburger Jagdpächter Nis:


Unser Hochsitzprojekt war sehr erfolgreich.
Der Jagdpächter von Glücksburg, Nis, war ein absoluter Glücksgriff. Auf seinen Vorschlag hin hatten wir eine Leiter nach Bauanleitung aus der Wild und Hund 17/07, Seiten 38 ff. gebaut. Das war mit jeweils 5 - 6 Kindern an einem Tag (mit Unterbrechung für Mittag- und Abendessen) zu schaffen. Und weil es so gut geklappt hat, haben wir in der zweiten Woche eine weitere Leiter gebaut. Im Wechsel waren insgesamt 11 Kinder mit großem Eifer beteiligt. Aufgrund des humorvollen und kinderlieben Wesens von Nis wurde er bald auch von den Kindern gemocht. Am letzten Samstag war großes Aufstellen mit Richtfest angesagt. An Stelle des übli-chen Schnapses wurden Mars- und Snickers- Minis gereicht. Ein Mädel hat einen Richtspruch vorbereitet und jeweils nach dem Aufstellen von oben vorgetragen. Die gesamte Gruppe (32 Kinder und 7 Betreuer) waren Samstag Abend zu einem gro-ßen Grillabend bei Nis eingeladen. Ein gelungener Abschluss, nicht nur für das Projekt, sondern für die gesamte Freizeit. Besonderer Höhepunkt für die Projektteilnehmer war die Möglichkeit, mit einem Jäger richtig jagen zu gehen. Donnerstag Abend sind 2 Kinder mit zur Jagd auf Bock und Fuchs gegangen. Einer mit Nis und einer mit mir. Ich habe dazu eine Leihwaffe von Nis bekommen. Für Sonntag Abend hat Nis noch mit einigen Mitjägern eine weitere Ansitzjagd organisiert, an der alle interessierten Projektteilnehmer teilnehmen konnten. Er selber hatte 2 Kinder mitgenommen. Ich versuche mal, einige Bilder anzuhängen. Weitere Bilder könnt Ihr auf der Freizeit-homepage: www.siegenfreizeit.de auf den Seiten Do, 28.06., Di, 03.07. und Sa, 07.07. sehen Gruß Axel

Der Einsatz des Jägers Axel Roth zeigt, wie schnell und einfach man Öffentlichkeitsarbeit leisten kann. Vor allem aber zeigt es, dass der Einsatz einzelner engagierter Jäger den größten Erfolg garantiert.
Bleibt zu hoffen, dass das Beispiel Schule macht und noch viele Jäger dem Beispiel folgen.

Nochmals Dank und ein Waidmannsheil an Axel Roth für diese großartige Leistung.



Verzeichnis von Bauplänen für Reviereinrichtungen:

Ausführliche Bauanleitungen mit Verlinkungen zu Bauplänen und Zeichnungen für Jagdleitern, Ansitzböcken, Schlafkanzeln und offenen Kanzeln haben wir unter "Reviereinrichtungen selber bauen" zusammengefasst.


waidmannsheil

Euer



stefan

7.7.07

Niedersachsen: Ausnahmen bei Pflegeverpflichtung

Es ist ein bürokratisches Sprachmonster:

Direktzahlungsverpflichtungsverordnung

Dahinter verbirgt sich die Verpflichtung der Landwirte zur Pflege stillgelegter Flächen.
Darunter versteht der Gesetzgeber, die Stillegungsflächen mindestens einmal im Jahr zu mähen, damit diese nicht versteppen.

Seit es diese Verordnung gibt, beschweren sich die Jäger über diesen bürokratischen Unsinn, sind die Stillegungsflächen doch ideale Rückzugsgebiete für das Wild.

Das Land Niedersachsen kommt nun den Jägern entgegen und hat Ausnahmen für die Jäger zugelassen, wenn die Flächen in das Naturschutzprogramm der Niedersächsischen Landesjägerschaft e.V. zur Verbesserung der Nahrungs- und Lebensbedingungen einheimischer Wildtiere einbezogen werden.

Bleibt zu hoffen, dass viele Jagdpächter von der Möglichkeit Gebrauch machen und die Sonderregelung auch auf andere Länder ausgedehnt wird.


waidmannsheil

Euer

stefan

Über die Mitteilung des Landwirtschaftsministerium des Landes Niedersachsen berichtet agrarheute.com, das Internetportal für die Landwirtschaft

Niedersachsen:

Ausnahmen von der Pflegeverpflichtung für stillgelegte Flächen

Das Landwirtschaftsministerium in Niedersachsen ermöglicht jetzt weitere Ausnahmen von der Pflegeverpflichtung für aus der Erzeugung genommenen Flächen.

Wie Landwirtschaftsminister Ehlen mitteilt, gelten diese Ausnahmeregelungen hinsichtlich der Pflegeverpflichtung nach der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung für landwirtschaftliche Flächen, wenn diese in das Naturschutzprogramm der Niedersächsischen Landesjägerschaft e.V. zur Verbesserung der Nahrungs- und Lebensbedingungen einheimischer Wildtiere einbezogen werden. Für den Aufwuchs derartiger Flächen könne für einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren auf das Zerkleinern oder das Abmähen im ein- beziehungsweise zwei-Jahresrhythmus verzichtet werden.

Dadurch bleibe der Aufwuchs aus dem Anbau mehrjähriger standortangepasster Saatgutmischungen erhalten und biete das gesamte Jahr über vielen Insektenarten, Kleinvögeln, Feldhasen, Rebhühnern und anderen Wildtieren Schutz, Deckung und Nahrung. Im Frühjahr seien diese Flächen eine vielfach genutzte Brut- und Aufzuchtstätte und bilden damit einen wichtigen Rückzugsraum in der Agrarlandschaft. Für die Schaffung dieser Flächen dürfe kein Dauergrünland umgebrochen werden und bestehende Schutzgebietsverordnungen seien zu berücksichtigen, wie es in der Mitteilung des Ministeriums für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen weiter heißt.

Den betroffenen Landwirten oder dem Revierinhaber werde alsdann von der zuständigen Kreisjägerschaft bescheinigt, dass diese Flächen an dem Programm der Landesjägerschaft teilnehmen und dadurch von der Pflegeverpflichtung nach der Direktzahlungen-Verpflichtungenverordnung befreit sind.

Zum 1. Mal hier?

Fragen Sie sich, was das hier ist und soll?

Dann finden Sie nachfolgend einige Antworten.
Auch auf Fragen, die Sie sich gar nicht stellen.


Wer schreibt hier?

In meinem Profil hier finden Sie einiges über mich.

Wer mehr über mich wissen will,
schreibt mir bitte ein Email:



Wem schreibe ich?

Das JagdBlog wendet sich an Jägerinnen und Jäger, Natur- und Jagdhundeliebhaber. Natürlich dürfen auch alle anderen weiter lesen, ich verbiete das ja Niemandem.


Seit wann?

Am 4.1.2007 legte ich das JagdBlog an und am 5.1. schrieb ich den ersten Beitrag zum Thema "Wann wildert ein Hund".


Was finden Sie hier?

Als freier Publizist schreibe ich Ihnen 5 - 10 Beiträge pro Woche rund um die Jagd und Jagdhunde.

Auf der Startseite, http://JagdBlog.BlogSpot.com, finden Sie umgekehrt chronologisch die Beiträge der letzten Woche, also den Neuesten zuerst.
Am Ende der Seite können Sie zu älteren Beiträgen klicken.

Oft beziehe ich mich in meinen Beiträgen auf aktuelle Meldungen, setze einen Link dorthin und gebe meine Meinung zum Besten.

Ich verweise auch auf Homepages und Portale zu Jagd und Jagdhunden, z. B. unter "Links" zu Krambambulli. Aber nur, wenn ich sie für lesenswert halte oder wenn ich aus einem anderen Grund der Meinung bin, sie sollten gewürdigt werden.

Meine Kritik kann auch einmal negativ ausfallen; auf alle Fälle gibt dies Blog meine eigene Meinung wieder.

Daneben veröffentliche ich auch Gastbeiträge.

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