30.9.09

Wolf & Mensch - eine Ausstellung auf Spurensuche in Brandenburg

Der Europaticker meldet:


Am

1.Oktober 2009

eröffnet die die Ausstellung

"Mensch & Wolf -auf Spurensuche in Brandenburg"

im

Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft, Kreismuseum Bad Liebenwerda
Burgplatz 2,
04924 Bad Liebenwerda

Fon 03 53 41/1 24 55
email: kreismuseumbadliebenwerda@lkee.de

Schirmherr
Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD).





Schon seit Jahrzehnten versucht der Wolf bei uns wieder Fuß zu fassen


Eine Ausstellung „Wolf & Mensch - auf Spurensuche in Brandenburg“ öffnet am 1. Oktober im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. Unter dem Blickwinkel der Rückkehr des Wildtieres nach Brandenburg geht sie der besonderen Beziehung nach, die der Mensch seit jeher - Sagen, Märchen, Ortsnamen belegen es – zum Wolf hat. „Schon seit Jahrzehnten versucht der Wolf bei uns wieder Fuß zu fassen“, so der Präsident des Landesumweltamtes Brandenburg, Matthias Freude, bei der Eröffnung. „Mittlerweile ist das Auftreten von Wölfen Normalität und keine Sensation mehr. Dies sollte, und die Ausstellung trägt dazu bei, den Umgang des Menschen mit dem Wolf bestimmen.“ Schirmherr der Ausstellung ist Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Dietmar Woidke (SPD).

Wölfe sind in Deutschland seit knapp zehn Jahren wieder heimisch und Fachleute gehen davon aus, dass es mittlerweile acht „Brandenburger“ Wölfe gibt. Sie leben fast alle auf militärischen Übungsplätzen und dort wurden im Sommer 2009 auch erstmals in Brandenburg wieder Welpen gesichtet. Viele Menschen akzeptieren oder freuen sich über die Rückkehr des Wolfes, andere sehen sie mit Sorge. Denn manches Vorurteil sitzt tief. Mit der Ausstellung „Wolf & Mensch - auf Spurensuche in Brandenburg“ wird das Mit- und Gegeneinander von Wolf und Mensch seit Beginn der Menschheitsgeschichte beleuchtet. Alte Mythen werden aufgegriffen und Geschichten wie die von der Doberluger Wolfssäule erzählt. Geschildert wird, wie Wölfe einst gejagt wurden. Man hört Wölfe heulen und Welpen um Nahrung betteln. Schon vor Jahren wurde in Brandenburg zum Beispiel ein landesweites Netz von Wolfsbetreuern eingerichtet, darunter auch Förster, Jäger und Bürger, deren Arbeit vom Landesumweltamt angeleitet und koordiniert wird. Vorträge zu Wölfen in der Lausitz und in Russland, zur Jagdgeschichte in Brandenburg oder einfach nur Wolfsgeschichten ergänzen die Ausstellung. Für Kinder und Schulklassen werden spezielle Mit-mach-Nachmittage angeboten. Die vom Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft e.V. erarbeitete und vom Brandenburger Agrar- und Umweltministerium und vom Landkreis Elbe-Elster finanzierte Ausstellung ist bis März 2010 im Kreismuseum Bad Liebenwerda zu sehen. Im Anschluss geht sie in Brandenburg auf Wanderschaft.

28.9.09

Entenjagd im Lehrrevier


Abstreichende Enten über dem Finowkanal, dahinter das Niederoderbruch
Photo: Kathreen Mangatter

Am Anfang stand die Idee, mittels einer Entenjagd im Lehrrevier das nicht nur unter Jägern noch weitestgehend unbekannte Niederoderbruch bekannt zu machen, liegt es doch im östlichen Brandenburg und somit weit ab der traditionellen Urlaubsgebiete.
Über das Jagdforum Xing wurde eine Anfrage gestartet, ob Interesse besteht, eine solche Jagd zum Kennenlernen des Lehrreviers abzuhalten und spontan sagten zahlreiche Jäger des Forums zu.

Am 25.9.2009 war es dann soweit. 33 überwiegend junge Jäger, Jägerinnen und Hundeführer trafen bei herrlichem Herbstwetter im Laufe des Nachmittags im Landhof Liepe ein. Damit sich alle Teilnehmer auf die Jagd konzentrieren konnten, war die professionelle Eventphotographin Kathreen Mangatter aus Dresden angereist, um die Entenjagd auf Bildern festzuhalten. Sie stellte dem JagdBlog die hier eingestellten Bilder zur Verfügung.

Nicht wenige hatten mehrere 100 Kilometer Anreise hinter sich, sodass die bereitgestellte Bergische Kaffeetafel zur Stärkung und zum Kennenlernen der Jagdgäste großen Anklang fand.
Erfreulich war es für mich, dass das Durchschnittsalter der Jagdgäste unter 40 Jahren lag und die Idee, vor allem jungen Jägern das Lehrrevier näher zu bringen, schon in diesem Punkt ein echter Erfolg war. Viele Jagdgäste kannten sich nur aus dem Jagdforum und so bestand die Möglichkeit, sich beim Stärken nach der langen Anfahrt und vor der Jagd sich erstmals persönlich gegenüber zu sitzen.

Warten auf die Enten
Photo: Kathreen Mangatter


Nach der Begrüßung durch den Jagdherrn ging es dann in vier Jagdgruppen hinaus ins Niederoderbruch und an die Kanäle. Schon wenige Minuten nach dem Anstellen der Jagdgruppe am Finowkanal stiegen gleich mehrere große Schofe Enten gleichzeitig auf, die jedoch schnell an Höhe gewannen und unerreichbar die anderen Jagdgruppen das Niederoderbruch überflogen.
Die Hoffnung, dass die Sauen durch den Jagdlärm die Bruchwälder verlassen würden, erfüllte sich nicht, obwohl in allen Bruchwäldern, die abgestellt waren, Sauen von den angestelleten Schützen vernommen wurden.
Nach dem Abendstrich trafen dann alle Jagdgäste und Hunde wieder wohlbehalten im Landhof Liepe ein.
Die Jagdhornbläser bliesen dem Forumsmitglied Malte Dörter und seinen zwei Jagdkameraden, die bei einem Brand einer Jagdhütte in Sibirien ums Leben gekommen waren, ein letztes Halali und die Jagdgäste gedachten in einer Schweigeminute der verunglückten Jäger. Nach einigen abschließenden Worten durch den Jagdherrn wurde die Strecke verblasen und bei einem Wildschweingulasch klang der erste Jagdtag aus. Wissend um das frühe Aufstehen am nächsten Morgen endete der erste Jagdtag früh und am nächsten Morgen trafen sich alle Jagdgäste pünktlich um 5.15 Uhr vor dem Hotel zum gemeinsamen Morgenstrich.
Diesmal kam auch das Schützenboot, das am Abend leider auf dem Weg vom Webellinsee an den Oder-Havel-Kanal aufgehalten worden war, zum Einsatz.

Als ich gegen 6.15 Uhr im Niederoderbruch Richtung Osten schaute, um den Sonnenaufgang zu beobachten, zeigte sich das Niederoderbruch von seiner allerbesten Seite:
Während es im Osten langsam heller wurde und noch einige Sterne am Himmel funkelten, lag vor mir ein Schilfgürtel, dahinter noch im Morgendunst die "Honeckerkanzel", ein Relikt aus der Zeit, als das Oderbruch noch Staatsjagdgebiet war. Weiter Richtung Osten ragte der Kirchturm von Bralitz aus dem dichten Nebel in den Morgenhimmel und die ersten Kraniche zogen aus ihren Schlafplätzen im Norden laut trompetend ins Oderbruch.
Jägerherz, was willst Du mehr!

Sonnenaufgang im Niederoderbruch
Photo: Kathreen Mangatter


Als gegen 9.00 Uhr Schützen , Hundeführer und Hunde wieder wohlbehalten am Landhof eintrafen, fehlten noch einige Hundeführer und die Bootsbesatzung. Der Einsatz des Schützenbootes hatte sich als unabdingbar herausgestellt, da viele Enten erst durch den Bootseinsatz zum Aufsteigen zu bewegen waren. Hätte das Boot auch am Abend zur Verfügung gestanden, wäre die Strecke sicherlich größer gewesen.
Im Laufe des Jägerfrühstücks trafen dann auch die Bootschützen und Hundeführer , die einige Enten nachsuchen mussten, ein und bei herrlichem sonnigem Herbstwetter fand dann die Abschlussbesprechung im Gutshof des Landgutes statt.
Mit 11 Enten und einer Taube fiel die Strecke in Anbetracht der vorgekommenen Enten dürftig aus. Dies ist aber auf das Vorkommen der Enten an nur einigen wenigen Ständen zurückzuführen, sowie auf eine noch zu verbessernde Tarnung der angestellten Schützen. Auch der erfolgreiche Einsatz des Bootes am Morgen zeigte, dass der Einsatz von Booten entscheidend für den Jagderfolg ist.

Nach der Abschlussbesprechung lud Familie Lipps alle Jagdgäste noch zu einem kleinen Empfang auf das Lieper Vorwerk ein, was von vielen Jagdgästen, die es nicht eilig hatten, angenommen wurde.
Hier konnten sich die Jagdgäste ein Bild von der hügeligen Endmoränenlandschaft machen, die an das Niederoderbruch angrenzt, und doch so anders ist. Bei einem herrlichen Blick über das Niederoderbruch genossen die Jagdgäste den sonnigen Herbsttag und müde, aber zufrieden traten gegen 15.00 Uhr die letzten Gäste die Heimreise an.

Fazit:
Für mich war es ein großer Erfolg, so vielen jungen Jägern die einmalige Landschaft des Niederoderbruchs näher zu bringen. Zudem haben die ausnahmslos sehr disziplinierten, überwiegend jungen Jäger bewiesen, dass es möglich ist, eine Jagd zu organisieren, ohne die Teilnehmer persönlich zu kennen.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass von den Anstellern das disziplinierte Verhalten der Jagdgäste explizit gelobt wurde und kein einziger Jagdgast Anlass zur Klage gab.
Besonders hat es mich gefreut, dass ich viele Verbesserungsvorschläge erhalten habe und sich spontan einige Gäste bereit erklärten, mich beim nächsten Mal bei der Vorbereitung aktiv zu unterstützen.
Auch Familie Lipps war angetan von den vielen jungen und disziplinierten Jägern.
Meine Idee, die Entenjagd als feste Veranstaltung im Niederoderbruch zu etablieren, wurde sofort begrüßt und ich kann schon jetzt sagen:
"Wir freuen uns jetzt schon auf die Entenjagd 2010"

waidmannsheil

Euer

stefan



Hier noch einige Photos von Thorsten Fahrer von der Entenjagd 2009:


Am Finowkanal











Kraniche am Abend auf dem Weg zu ihren Nachtquartieren














Hundeführer unter sich














2 Flatcoated Retriever vom Zwinger "Arecas Hunter of dreams"...











... und ihr Züchter Walter Coenen

































Der "Entenspezialist" Bertram Graf von Quadt















Es wird Tag im Niederoderbruch

























Abschlussbesprechung nach dem Morgenstrich











































Strecke verblasen
























Glückliche Entenschützen


















Weitere Beiträge zum Thema Entenjagd:

Entenjagd als Auftakt zur Jagdsaison








27.9.09

Mehr als 600 Auerhühner zwischen Rhein und Neckar

Im Schwarzwald noch heimisch: Das Auerwild
Photo: wikipedia


Pressemitteilung des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg vom 25.9.2009

Jäger erfassen und schützen Charaktervogel des Schwarzwaldes

334 Auerhähne und ähnlich viele Hennen tummeln sich im Schwarzwald; davon gehen Experten nach der diesjährigen Frühjahrszählung aus, deren Ergebnisse jetzt vorliegen. An den Balzplätzen, an denen die großen, schwarz glänzenden Hähne mit den markanten roten „Augenbrauen“ ab März um ihre deutlich kleineren, bräunlich gefiederten Hennen werben, haben Jäger und Förster in diesem Jahr im Regierungsbezirk Karlsruhe 179 und im Regierungsbezirk Freiburg 155 Hähne gezählt. Die exakte Zahl aller Auerhühner könne zwar nie ganz genau erfasst werden, aber durch die einheitliche Methodik seien Bestandestrends sehr gut ablesbar, erläutert Klaus Lachenmaier, Wildtierexperte beim Landesjagdverband: „Wir freuen uns, dass seit vier Jahren ein kleiner, aber konstanter Anstieg beim Auerwild zu verzeichnen ist.“ Ob im Langzeittrend die Wende geschafft ist, bleibe abzuwarten.

Die Jäger bemühen sich, die seit 1971 nicht mehr bejagte Vogelart zu erhalten. Viele Jäger und Förster tragen alljährlich zur Bestandszählung der Auerhühner bei. In so genannten Hegeringen und Hegegemeinschaften haben sich Jäger bereits vor 30 Jahren zum Schutz der Auerhühner organisiert. Die seit vier Jahren steigende Population macht den Jägern Mut zu weiteren Aktivitäten zum Schutz des Auerhuhns. Deshalb wollen sie den bedrohten Vögeln durch verstärkte Bejagung ihrer immer zahlreicher gewordenen natürlichen Feinde, vor allem des Fuchses, helfen. Wildbiologe Lachenmaier schätzt, dass es heute dreimal so viele Füchse gibt wie Ende der 1980er-Jahre. Der Vermehrung der Füchse steht ein starker Rückgang der Auerhühner im gleichen Zeitraum gegenüber.

Entscheidend sei natürlich auch der Lebensraum der Auerhühner, zu dessen Verbesserung die Jäger mit Pflegemaßnahmen beitragen. Der Landesjagdverband fordert, den „Aktionsplan Auerhuhn“ des Landes dringend umzusetzen, um den Charaktervögeln des Schwarzwaldes eine langfristige Perspektive zu geben: „Speziell die Staatsforstverwaltung hat in vielen Bereichen des Schwarzwaldes eine große Verantwortung für den Erhalt des Auerhuhns. Wir freuen uns daher, dass Landwirtschaftsminister Peter Hauk den Aktionsplan Auerhuhn im Staatswald für verbindlich erklärt hat, und hoffen auf eine konsequente Umsetzung“, so Lachenmaier: „Viele Förster engagieren sich für die Auerhühner und sollten dafür auch die notwendigen Mittel vom Land bekommen.“ Der Aktionsplan Auerhuhn wurde unter Federführung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg mit Wissenschaftlern, Naturschützern, Förstern und Jägern erarbeitet und bildet die Grundlage für die gemeinsamen Anstrengungen zum Erhalt der Auerhühner.


Mit freundlichen Grüßen

Ulrich Baade


Landesjagdverband Baden-Württemberg e. V.
Felix-Dahn-Str. 41, 701597 Stuttgart
Tel.: 0711 268436 – 0
Fax: 0711 268436 – 29
E-Mail: info@landesjagdverband.de
Mitglied des Landesnaturschutzverbandes (LNV) Baden-Württemberg

22.9.09

Trauerfeier für Malte Dörter auf Gut Grambow

Die Familie Lösch, Inhaber der Jagdschule Gut Grambow, lädt anlässlich des Todes von Malte Dörter auf Wunsch seiner Angehörigen zu einem Trauergottesdienst

am 2.10.2009 um 14.00 Uhr

in die Kirche von Groß Brütz ein.

Danach findet eine Trauerfeier auf Gut Grambow statt.
Teilnehmer werden gebeten, sich bei der Jagdschule Gut Grambow anzumelden.

Weitere Informationen zum Trauergottesdienst und der Trauerfeier

waidmannsheil

Euer

stefan

21.9.09

DJV Präsident Jochen Borchert beschwört den Willen zur Einheit

DJV Präsident Borchert auf der außerordentlichen Delegiertenversammlung am 15.9.2009



Photo:www.jagdnetz.de





Dass die Landesjagdverbände, allen voran der Bayerische Landesjagdverband, mit der Struktur des DJV nicht mehr zufrieden sind, ist schon lange kein Geheimnis mehr.
Ein eher vorgeschobenes Argument zur Reform der Struktur des DJV ist die im Juni und Juli 2006 verabschiedete Föderalismusreform. Diese Reform hatte zur Folge, dass zahlreiche, vorher beim Bund angesiedelte jagdliche Gesetzgebungsverfahren in die Länderparlamente verlagert wurden. Diese Föderalismusreform wurde zum Anlass genommen, den Verteilungsschlüssel der Mitgliedsbeiträge in Frage zu stellen.
Doch DJV Präsident Borchert spielte auf Zeit.
Im März 2009 kam es dann zum offenen Schlagabtausch. Der Präsident des BJV, Professor Vocke, untersagte Borchert und dem gesamten DJV Präsidium die Teilnahme am Landesjägertag.
Unter dem Druck weiterer Landesjagdverbände hat nun der DJV auf einer außerordentlichen Delegiertenversammlung am 15.9.2009 eine Reform des DJV beschlossen und Präsident Borchert beschwört die Einheit der Jägerschaft.

Hier die Punkte im einzelnen:

Der Umzug der Geschäftsstelle nach Berlin wird spätestens 2011 abgeschlossen. Bereits ab dem 2. November 2009 wird der Geschäftsführer in Berlin sein.

Ein Verbindungsbüro in Brüssel wird zeitgleich mit dem Berlin-Umzug eingerichtet.

Die Organisations- und Personalstruktur der DJV-Geschäftsstelle wird weiter gestrafft, die Mitarbeiterzahl wird künftig auf 12,5 Stellen begrenzt.

Die Neuverteilung der Aufgaben von Landesjagdverbänden und DJV sowie die Stärkung des Ehrenamtes über Fachausschüsse und Gremien.


Die Satzung des DJV wird auf Grundlage von Vorschlägen der Landesjagdverbände überarbeitet, der neuen Aufgabenverteilung angepasst und 2010 der Delegiertenversammlung in Templin zur Verabschiedung vorgelegt.

Der in Berchtesgaden beschlossene Sparhaushalt für 2010 bleibt bestehen. Ab 2011 soll dann ein Mittelrückfluss von 3 Euro pro Mitglied an die Landesjagdverbände erfolgen.

Nach Ablauf eines vollen Geschäftsjahres in Berlin – spätestens 2013 – wird ein mittelfristiger Finanzplan vorgelegt. Dieser soll Grundlage sein für den künftigen Mittelrückfluss an die Landesjagdverbände.


Doch diese Schritte werden nicht reichen, denn in Wirklichkeit geht es um den schnöden Mammon und um eine einzige Frage:

Kann sich die Jägerschaft 2 Verbandsebenen, 1 auf Bundes- und 16 auf Landesebene, noch leisten?

Das Jagdblog hat einmal recherchiert und kommt zu nachfolgendem Ergebnis:

Bayern hat 51.000 Jäger, von denen sind laut BJV Homepage 44.500 Mitglieder im BJV.
Laut Obermainzeitung erhebt die Jägerschaft Lichtenfels im BJV einen Mitgliedsbeitrag von 75 Euro.
Davon müssen 47 Euro an den Landesjagdverband abgeführt werden.
Davon wiederum müssen 12,00 Euro Mitgliedsbeitrag vom BJV an den DJV abgeführt werden.

Die Rechnung für den einfachen bayerischen Jäger aus Lichtenfels sieht daher ganz anders aus:

Mitgliedsbeitrag an die KJS 75,00 Euro
abzügl. für den LJV 35,00 Euro
abzügl. für den DJV 12,00 Euro

Restbetrag für die Jägerschaft Lichtenfels 28,00 Euro

Nun darf man hierbei nicht vergessen, dass die Kreisjägerschaften nicht nur die gesamte Last der Mitgliederwerbung tragen. Die KJS bilden die Jagdscheinanwärter aus, stellen die Hundeobleute für die Vorbereitungen auf die Brauchbarkeitsprüfung und halten diese ab. Zudem leisten sie praktische Öffentlichkeitsarbeit in der Region.
Fast die gesamte Arbeit der Vorstände und Obleute erfolgt auf ehrenamtlicher Basis.

Für den einfachen Jäger aus Lichtenfels ergibt sich eine ganz andere Aufteilung:
65,5 % seines Beitrages für Lobbyarbeit
34,5% seines Beitrages für die Basisarbeit der Kreisjägerschaft

2 Dachverbände, die selbst keine Mitgliedswerbung betreiben und sich ausschließlich auf die Lobbyarbeit berufen, benötigen 65,5 % des gesamten Mitgliedsbeitragsaufkommens der organisierten Jägerschaft!

Sowohl Herr Borchert, als auch Herr Professor Vocke sollten sich unter dem Aspekt, dass immer weniger Jungjäger nach der Jägerprüfung bereit sind, Mitglied in den KJS zu werden und dort ehrenamtlich zu arbeiten, und vielen Jägern das Zahlen des Beitrags von 75,00 Euro schwer fällt, über diesen Verteilungsschlüssel Gedanken machen.

Aber hier sind sich die Verbandsfürsten wohl einig und wollen mit ihrem
öffentlich wirksamen Streit über die Frage, wie man 2/3 des Mitgliedsbeitragsaufkommen untereinander aufteilt wohl vom eigentlichen Problem eines nicht mehr zeitgemäßen Verteilungsschlüssels ablenken.


waidmannsheil

Euer

stefan

Update 20.9.2009:
Das Onlinemagazin Blizz meldet: Bayern treten aus dem Deutschen Jagdschutzverband aus.



16.9.09

Nachruf auf Malte Dörter

in memoriam
Gruppenphoto in fröhlicher Runde mit Malte Dörter (ganz rechts) mit seiner steierischen Bracke anlässlich des "Dograce" bei Familie Götzfried in Darmstadt
(zur Vergößerung bitte auf das Bild klicken)
Photo: Ralf Fehler


Mit nur 42 Jahren wurde Malte Dörter völlig unerwartet aus dem Leben gerissen.
Anlässlich einer Jagdreise nach Sibirien in die Region Altai kam er bei dem Brand einer Jagdhütte ums Leben.

Es gibt wohl für Freunde und Verwandte nichts schlimmeres, als der plötzliche Tod eines Angehörigen.

Wer Malte kannte, weiß welch geselliger und fröhlicher Mensch er war. Gespräche mit ihm waren nicht nur jagdlich interessant. Auch über Themen, die die Jagd weniger berührten, konnte man mit Malte wunderbar diskutieren. In Maltes Jagdrunden wurden geistreiche Gespräche geführt. Seiner lebensbejahende Fröhlichkeit konnte sich keiner entziehen.
Bei ihm verbanden sich Geselligkeit und jagdliche Passion, wie bei kaum einem anderen Menschen.

Die gesellige und kameradschaftliche Jagd war sein Ein und Alles.

Malte hatte mit dem Wechsel zur Jagdschule Gut Grambow nicht nur die Stelle gewechselt, sondern auch einen neuen Lebensabschnitt begonnen. Er wechselte sofort seinen Wohnort und ging mit großem Elan an seine neue Aufgabe. Kurz nach seinem Arbeitsbeginn bei der Jagdschule Gut Grambow führten wir ein langes Gespräch miteinander und er strotzte vor Tatendrang, sah er doch hier ein neues Betätigungsfeld außerhalb des Journalismus, ohne sein Metier, die Jagd verlassen zu müssen.

Seine Tätigkeit beim Jagdreiseveranstalter Westfalia Jagdreisen GMBH vor seiner journalistischen Arbeit beim Paul Parey Verlag hatte ihn zwar jagdlich in viele Länder geführt, eine Tätigkeit von der viele Jäger träumen, aber er hatte auch einen hohen Preis bezahlt, denn an Familie war zu der Zeit nicht zu denken.

Auch dem Stress, den die Tätigkeit als Journalist beim Paul Parey Verlag mit sich brachte, wollte er sich nicht mehr aussetzen. Er wollte, so war in unserem Gespräch erkennbar, mit seiner Lebensgefährtin beim neuen Arbeitgeber, der Jagdschule Gut Grambow, einen Beruf ausüben, der mit seinem Privatleben zu vereinbaren war. Eine neue berufliche Herausforderung, in der das Private und Familiäre nicht mehr hinten anstehen muss, sah er in seinem neuen Job erstmals gegeben.

Die Tätigkeit in der Geschäftsleitung bei der Jagdschule Gut Grambow war somit für ihn nicht nur eine neue Herausforderung, sondern er sah darin auch den Beginn eines neuen Lebensabschnitts.

Deshalb blickte Malte nach seinem Wechsel nach Mecklenburg-Vorpommern voller Zuversicht in die Zukunft. Eine Lebenseinstellung, wie man sie in der heutigen Zeit so selten findet.
Dass ausgerechnet Malte in so jungen Jahren und mit solch großer Begeisterung für seine neue Aufgabe plötzlich und unerwartet abgerufen wird, schmerzt um so mehr.

Ich wünsche den Angehörigen und seiner Lebensgefährtin alle Kraft, den schweren Verlust von Malte zu überwinden.

Uns Jägern soll Maltes Tod daran erinnern, dass das Leben endlich ist. Sein Tod soll uns als Mahnung dienen, jeden Tag, den der Herrgott uns schenkt und an denen wir jagen und die Natur erleben dürfen, in vollen Zügen zu genießen.

Die Jägerschaft ruft Malte ein letztes Waidmannsheil zu.
Malte, wir werden Dich nie vergessen.


waidmannsheil

Euer

stefan

Update 17.9.2009:
Analyticon Chef Fiedrich von Dalwigk ist tot

Update 20.9.2009
Trauerfeier für Malte Dörter auf Gut Grambow


15.9.09

Crottorfer Jagdtage 2009

Pressemitteilung des ÖJV Rheinland-Pfalz vom 15.9.2009:

Der ÖJV Rheinland-Pfalz lädt zu den Crottorfer Jagdtagen 2009 ein.

Thema: Schwarzwild zwischen Hege und Pest

Datum: Samstag 3. Oktober 2009

Tagungsort:Gaststätte „Zur alten Kapelle“, Hauptstr. 205, 57587 Birken-Honigsessen

Weitere Informationen zum Tagungsprogramm und Anfahrtsskizze

Wolfswelpe überfahren

Foto: "I. Reinhardt"


Presseinformation der „Wolfsregion Lausitz“ vom 15.9.2009:

Heute Morgen wurde an der B156 zwischen Boxberg und Weißwasser ein überfahrener Wolf gefunden.
Es handelt sich um einen 4 Monate alten weiblichen Welpen des Nochtener Rudels. Der tote Wolf wird zur weiteren Untersuchung an das Institut für Zoo- und Wildtierforschung nach Berlin gebracht.
Seit 2007 sind bereits 4 Jungwölfe auf der B 156 überfahren worden.

Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“
Am Erlichthof 15
02956 Rietschen
Tel.:(035772)46762
Fax:(035772)46771
E-Mail:kontaktbuero@wolfsregion-lausitz.de

3 deutsche Jäger kommen bei einem Brand in einer Jagdhütte ums Leben


Nach bisher unbestätigten Angaben befindet sich unter den Toten der erst kürzlich vom Paul Parey Verlag zur Jagdschule Grambow gewechselte Malte Dörter.

Das Flensburg online Blog berichtet über einen grausigen tödlichen Unfall dreier Jäger in der Region Altai in Sibirien. Während eines Jagdurlaubes sind drei Männer aus Deutschland in einer Jagdhütte durch einen Brand umgekommen.

Sollte sich der Tod Malte Dörters bestätigen, hat die Jägerschaft einen noch jungen passionierten Jäger verloren.

Jäger, die Malte kannten, sind geschockt und fassungslos. Ihr Mitgefühl ist bei seiner Lebensgefährtin und seinen Angehörigen.


Über den Tod der 3 Jäger in Sibirien berichtet das Flensburger Online Blog



Jagdausflug: Tod von 3 Deutschen in Sibirien, Region Altai Nowosibirsk (dts) -

In der südsibirischen Region Altai sind heute Nacht drei deutsche Staatsbürger ums Leben gekommen.


Nach Angaben der örtlichen Behörden wurden die drei Männer durch ein Feuer in einer Jagdhütte getötet. Das Feuer sei durch “unsachgemäßen Umgang” in der Hütte ausgebrochen, sagte ein Sprecher der Polizei.
Die Deutschen waren zum Jagen nach Russland gereist. Weitere Informationen zur Identität der Opfer wurden bisher noch nicht mitgeteilt.

Update 15.9.2009:
Die Deutsche Jagdzeitung meldet: Malte Dörter tödlich verunglückt

Update 16.9.2009:
Nachruf auf Malte Dörter

Update 17.9.2009:
Analyticon Chef Fiedrich von Dalwigk ist tot


Update 20.9.2009
Trauerfeier für Malte Dörter auf Gut Grambow

11.9.09

Berufsjäger Helmut Hilpisch fordert mehr Sicherheit bei der Jagd am Maisfeld

Mit Beginn der Erntezeit der großen Maisschläge werden auch wieder kurzfristig einberufenen Saujagden abgehalten.
Doch diese Jagden sind mit hohen Risiken verbunden. 30 Wildunfälle wurden alleine in Mecklenburg-Vorpommern im letzten Jahr gezählt. Doch diese Unfälle sind vermeidbar, wenn strenge Sicherheitsregeln eingehalten werden.

Im Magazin für moderne Landwirtschaft gibt Berufsjäger Helmut Hilpisch Ratschläge, wie eine Maisjagd auch ohne ein Unfallrisiko abgehalten werden kann.



Kein blinder Aktionismus bei Maisjagden


Maisjagd: Schwarzwildbejagung mit hoher Unfallgefahr
Photo: www.topagrar.com



Mit der beginnenden Maisernte werden auch wieder zahlreiche Jagden am Feldrand angesetzt, um das Schwarzwild in den Griff zu bekommen. Vielfach herrscht jedoch Zurückhaltung bei den Waidmännern. Grund ist der oft zu unkoordinierte Aktionismus, schreibt das Wochenblatt Westfalen-Lippe. Sind Sauen im Mais, werden häufig in Windeseile Reviernachbarn oder andere Schützen verständigt und der Maisschlag umstellt. Doch schon allein aufgrund des hohen Bewuchses sind solche Jagden unübersichtlich. Fehlt dann noch eine klare Jagdleitung und kommt Übereifer einzelner „Hitzköpfe“ hinzu, sind Unfälle vorprogrammiert.

Besondere Brisanz erhält das Thema, wenn Erntefahrzeuge ins Spiel kommen. So soll es bereits Hächslerfahrer geben, die sofort das Feld verlassen, wenn sie einen Jäger erblicken. Allein in Mecklenburg-Vorpommern hätten sich im vergangenen Jahr 30 Jagdunfälle allein bei Maisjagden ereignet, sagt Berufsjäger Helmut Hilpisch aus Kirchen in Rheinland-Pfalz. Weit höher sei die Zahl der Beinahe-Unfälle. Daher erlaube Mecklenburg-Vorpommern diese Jagdart nur noch mit Drückjagdböcken, wo von oben geschossen wird. Jäger auf dem Häcksler seien auf jeden Fall tabu.

Weitere Ursachen für Unfälle sind laut dem Wochenblatt:

fehlende bzw. mangelhafte Planung und Organisation der Jagd,
falsches Abstellen der Schützen,
Jagd während der Maisernte,
mangelhafte Jagddisziplin,
unerlaubte Schussabgabe von außen in den Mais und Abschussvorgaben.


„Werden nur Frischlinge, maximal noch Überläufer bis 40 kg freigegeben, besteht der Zwang, genau hinzuschauen“, betont der Experte. Besteht dagegen keine solche Vorgabe, wird oftmals sehr schnell und gleich auf das erstbeste Stück geschossen, das aus dem Mais kommt – häufig handelt es sich dabei um die Leitbache oder grundsätzlich in dieser Jahreszeit noch um säugende Bachen.

Laut Wildmeister Hilpisch beginnt die richtige Jagdplanung bereits beim Maislegen. Wo haben die Schweine ihren Wechsel und, daraus ableitend, wo sollten Reviereinrichtungen aufgestellt werden. Und wo sind Straßen, die später gesichert werden müssen?
Zudem dürfe die Meldung „Sauen im Mais“ keinen „jagdlichen Volkssturm“ auslösen. Weniger ist manchmal mehr. Das gilt auch bei der Maisjagd, was die Zahl der Jäger und Hunde betrifft. Anstatt mit 30 Schützen ein Maisfeld zu umstellen, sei es besser, wenige Jäger effektiv einzusetzen und weiträumig, also revierübergreifend, abzustellen. „Das Schwarzwild im Mais darf dabei von den Jägern keinen Wind bekommen“, betont Hilpisch. Weiterer Vorteil der abgestellten Fernwechsel: Die Tiere kommen deutlich langsamer vor.

Auch seien wenige, gut einzeljagende Hunde effektiver als eine Meute. „Leider gibt es mittlerweile viele Meuten, die ihr Geld nicht wert sind“, beklagt der Fachmann. Entscheidend sei sowieso die erste halbe Stunde der Maisjagd. Seien die Schweine bis dahin nicht raus, kämen sie auch nicht mehr.

Weitere Sicherheitstipps vom Experten:

Warnwesten tragen
Hundeführer müssen die Waffe entladen haben
Bei Fangschüssen im Mais an die außen stehenden Schützen denken
Bei Schussabgabe an die Erntefahrzeuge, Fußgänger und Wege denken
Warnschilder aufstellen

Ministerin Margit Conrad will das rheinland-pfälzische Jagdrecht novellieren




Die rheinland-pfälzische Staatsministerin für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz, Margit Conrad, will das Jagdrecht in Rheinland-Pfalz novellieren.





Photo: www.margit-conrad.de




„Die Jagd hat wichtige kulturelle, ökologische und ökonomische Bedeutung“, so Margit Conrad.

Trotzdem soll das Jagdrecht in einigen wesentlichen Punkten geändert werden:

Die Verpachtbarkeit von Jagdbezirken wird verbessert. (Bsp: die gesetzlichen Mindestpachtdauer wird von 12 Jahren in Hochwild- und 9 Jahren in Niederwildrevieren auf 5 Jahre vermindert).

Die Verantwortung von Grundbesitzern und Jägern vor Ort wird gestärkt (Bsp.: Abschussvereinbarungen zwischen Verpächtern und Pächtern bzw. Hegegemeinschaften ersetzen grundsätzlich behördliche Abschusspläne).

Die revierübergreifende Hege und Bejagung wird gefördert. (Bsp: Hegegemeinschaften für Huftierarten mit großen Lebensraumansprüchen – Rotwild, Dammwild, Muffelwild - werden durch verpflichtende Mitgliedschaft der Revierinhaber gestärkt).

Die für die Jagdausübung geltenden Verbote bestimmter Handlungen und Hilfsmittel werden aus Umwelt- und Tierschutzgründen aktualisiert. (Bsp: Verbot bleihaltiger Schrotmunition bei der Jagd auf Wasservögel).

Die Tierseuchenbekämpfung wird als Auftrag an die Jagd aufgenommen (Bsp: bei den Abschussfestsetzungen sind Belange des Tierseuchenschutzes zu berücksichtigen).

Die Aspekte des Tierschutzes kommen in den Regelungen zum Umgang mit verletztem und krankem Wild zum Tragen (Bsp: verunfalltes Wild darf zur Behandlung und Pflege aufgenommen bzw. von Jägern und Förstern durch einen Fangschuss von seinen Leiden erlöst werden).


Der Gesetzentwurf ist den betroffenen Verbänden und Interessengruppen zur Stellungnahme zugeleitet worden. Der Ministerrat wird sich nach der Anhörung abschließend mit dem Entwurf befassen und dem Landtag zur Beschlussfassung zuleiten.


Die Ankündigung der Novellierung kann auf der Seite der Seite "Das Informationszentrum für die Landwirtschaft" nachgelesen werden.

waidmannsheil

Euer

stefan



Update:
Auch das Jagdblog Hunsrückwilderer widmet der Novellierung des Jagdgesetzes einen Beitrag unter dem Titel: "Rauer Wind: Jagrechtsnovellen in Rheinland-Pfalz und Saarland"

9.9.09

Waldexkursion bei der Stiftung August Bier

Bereits im Januar berichtet das JagdBlog über den Chirurgen Professor Bier unter dem Titel "Wald und Wild"- ein Medizinprofessor mit forstwirtschaftlichen Visionen.
Heute wurde mein Wunsch wahr und ich konnte an einer waldbaulichen Exkursion durch einen Teil des Waldes der Stiftung August Bier teilnehmen.



Das tadellos renovierte Forstgut der Stiftung August Bier













Treffpunkt war der Parkplatz vor dem Gut der Stiftung im Dorf Sauen, im Landkreis Oder-Spree zwischen Fürstenwalde und Beeskow.
Nach der Begrüßung und einigen einleitenden Worten insbesondere über die Historie der Stiftung durch den Enkel des Stifters, Frank Bier, wurde den Exkursionsteilnehmern durch die Försterin der Stiftung, Frau Monique Müller, die Ideen des Medizinprofessors und forstwirtschaftlichen Visionärs August Bier näher gebracht.
Den überwiegend aus Kiefern bestehenden Monokulturen der brandenburgischen Forstwirtschaft, die ausschließlich auf Ertragsoptimierung ausgerichtet war, wollte August Bier einen gesunden Mischwald als Alternative gegenüber stellen.
Dadurch sollte der Wasserhaushalt und das Waldklima verbessert werden. ("Wasser und Wind")
Insbesondere in dem extrem trockene Klima in Brandenburg und dem nährstoffarmen märkischen Sand sah er eine Herausforderung, seine Visionen umzusetzen.
Dabei ließ er sich insbesondere von den Grundsätzen des Philosophen Heraklit leiten. "Alles fließt" und dem Grundsatz, dass Gegensätze in einer spannungsgeladenen Einheit zueinander stehen.

Es ist schon erstaunlich, 80 Jahre nach dem Beginn seines waldbaulichen Konzeptes die heutige von diesen Gedanken geprägte Landschaft unter fachkundiger Leitung betrachten zu können.

Ich kann allen Naturmenschen nur empfehlen, einmal an einer Exkursion der Stiftung August Bier teilzunehmen, zumal die waldbaulichen Visionen des Chirurgieprofessors von vor über 80 Jahren - insbesondere unter dem Aspekt des ökologischen Umbaus unseres Waldes durch zunehmend wärmere und trockenere Sommer- aktueller den je sind.

Dank an alle, die die Exkursion ermöglichten.

waidmannsheil

Euer

stefan



Hier einige Bilder von der Exkursion:






Prominenter Exkursionsgast:
Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Frau Cornelia Behm, Sprecherin für Agrar-, Waldpolitik, ländliche Räume und regionale Wirtschaftspolitik
















Der Enkel des Stifters, Herr Frank Bier begrüßt die Teilnehmer der Exkusion

















Revierförsterin Frau Monique Müller leitete die waldbauliche Exkursion


















Ein Feldweg als Kastanienallee...


















...oder als Speierlingallee, eine Baumart, der man im kargen trockenen Sandboden Brandenburgs vor 80 Jahren zu Beginn der waldbaulichen Umgestaltung keine Chance gab.










Auch Alleen aus Eichen säumen die Feldwege der Gemarkung Sauen

















Zahlreiche Knicks, wie man sie nur aus Norddeutschland kennt, verhindern landwirtschaftliche Monokulturen


















Die Grabstätte Professor August Bier inmitten seines Waldes, an einer Stelle, an der er gerne verweilte.

8.9.09

"Die Tötung eines Wolfes stellt einen schwerwiegender Verstoß gegen den Artenschutz da"

Dies ist zusammenfassend das Ergebnis eines strafrechtlichen Gutachtens, das der Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. bei der Rechtsanwaltskanzlei Caspers & Mock in Koblenz in Auftrag gegeben hat.
Die ausführliche Stellungnahme zum Gutachten des NABU Wolfexperten Magnus Herrmann und des NABU-Präsident Olaf Tschimpke kann man auf der Homepage des NABU nachlesen.
Dort kann auch das Gutachten heruntergeladen werden.

Für Rückfragen:
Magnus Herrmann
NABU-Referent für Natur- und Artenschutz
Tel. 030-284984-1618
Magnus.Herrmann@NABU.de

Rechtsanwalt Roland Schmidt
Rechtsanwalt Simon Lüders, LL.M.
Tel. 0261-4049924
schmidt@caspers-mock.de

waidmannsheil

Euer

stefan

6.9.09

Saupirsch bei Vollmond- High noon im Oderbruch

Bei einem Reviergang am Morgen mit DD Rüde Ajax wollte ich prüfen, ob die Sauen die in diesem Jahr reichlich tragenden Pflaumenbäumen auch am Ortsrand angenommen haben.
Zwar war nicht erkennbar, dass sie da waren, aber die sumpfigen Wiesen zwischen Dorfrand und Oder-Havel Kanal wiesen zahlreiche, mit dem Wurf geschaffene Löcher auf. Überall waren kleine Gruben in der Grasnarbe und die tiefschwarze Erde der Oderbruchwiesen wurde sichtbar.
Hier wollte ich mich am Abend ansetzen, schließlich war Vollmond und am gestrigen Tage hatte mir eine Regenfront just zu Beginn des Mondscheins den Ansitz verdorben.
Nach einem Wolkenbruch am späten Nachmittag riss der Himmel auf und bei einer herrlichem Spätsommersonne bezog ich eine offene Kanzel am Rande eines langgezogenen Bruchwaldes, der 200 Meter breit vom Ufer des Oder-Havel-Kanals in die sumpfigen Wiesen Richtung Ortsrand hineinragt.
Da der Boden der Kanzel nur 2 Meter hoch ist, konnte Ajax, der sonst immer am unteren Ende der Leiter liegt, mit auf die Kanzel.
Bis zum Sonnenuntergang tat sich nichts, kein Reh trat aus, kein Fuchs ließ sich blicken. Dies war ein gutes Zeichen, denn dann sind die Sauen oft in dem Bruchwäldchen.
Orangerot erhob sich der Mond im Osten und nur einige kleine Wölkchen bedeckten den Himmel. Als die Sonne untergegangen war und er seine Strahlkraft voll entfaltet hatte, war der Rand des Bruchwaldes hell ausgeleuchtet. War da nicht ein Quieken rechts hinter mir zu hören? Schnell setzte ich mich rittlings auf das Sitzbrett und legte die Waffe entsichtert auf die rechte Brüstung der Kanzel. Der Wind wehte heute konstant direkt vom Schiffshebewerk und wenn die Weiden nicht im Wind rauschten, konnte man die Musik vom dortigen Fest hören.
Tatsächlich. Wenn der Wind nachliess, konnte ich das Grunzen, Blasen und Quieken, die so typische Geräusche einer Rotte Sauen im Gebrech vernehmen. Sie kommen näher. Ich spürte meinen ansteigenden Puls und wartete auf ihr Erscheinen auf der Wiese. Doch anstatt am Waldrand zu erscheinen, brach die Rotte im Bruchwald und kam bis auf wenige Meter von hinten an den Sitz heran. Auch Ajax begann heftig die Witterung einzusaugen und beim Herausblasen seiner eingeatmeten Witterung befürchtete ich, dass dies uns verraten würde. Nun konnte auch ich den unverkennbaren Maggigeruch einatmen!
Doch der urwaldähnliche Bewuchs aus Ackerwinden, Weiden und Schilf des dunklen Bruchwaldes gab keinen Blick auf die Sauen frei, obwohl ich glaubte, sie fassen zu können, so deutlich vernahm ich die Sauen hinter mir.
Fast eine Stunde verging unter höchster Anspannung, ohne dass sich auch nur ein einziges Schwein auf der hell erleuchteten Wiese zeigte.
Dann irgendwann war nichts mehr zu hören außer der Festmusik vom Schiffshebewerk.
Die Bruchwiesen lagen vom Vollmond hell erleuchtet vor mir, die Gewehrläufe der Bockbüchsflinte blinkten in dem ungewöhnlichen hellen weißlichen Mondlicht. Ansonsten Totenstille.
"Die sind bestimmt auf der anderen Seite des Bruchwäldchens und brechen in der Wiese", ging es mir durch den Kopf. Der Wind war gut und dann ging mir der "Schweinepapst Max Götzfried" durch den Kopf.
"Was der kann, das kann ich auch" schoss es mir durch den Kopf.

Also ganz langsam herunter vom Hochsitz und mit Rucksack, Gewehr Schießstock und Ajax erst einmal weg vom Sitz auf die offene Wiese , um die Spitze des Bruchwäldchens zu umschlagen.
Auf der weichen Wiese komme ich gut voran, vor allem aber geräuschlos. An der Spitze des Bruchwäldchens schließt sich ein mit hohem Schilf gewachsener Entwässerungsgraben an, der mir beste Deckung bietet. Diesen muss ich bis zum Ende mit sicherer Entfernung entlang gehen, um dort über einen Feldweg auf die andere Seite zu gelangen. Leider versperrt mir das hohe Schilf jede Sicht auf die dahinter liegende Wiese.
Auf halber Strecke entlang des Grabens auf offener Wiese fängt Ajax an, wie zuvor auf dem Hochsitz, die Witterung vom Graben her wie in kocksender Junkie mehrmals tief einzusaugen. Wenn der Hund mir bloß sagen könnte, was er riecht! Ich verweile, in der Hoffnung, wenn ich schon nicht riechen kann, wenigstens etwas zu hören.
Und tatsächlich : Ich höre ein kurzes, aber eindeutiges Grunzen von der Wiese hinter dem Graben! Die Sauen sind direkt auf der anderen Seite des Grabens! Nichts wie zum Feldweg, um die andere Seite des Grabens einsehen zu können! Zügig marschiere ich zum Feldweg.
Dort bin ich fast angekommen, als die Leine ruckt. Ich will Ajax schon anmaulen, warum er nun gerade jetzt sein Geschäft verrichten muss, wo ich es doch so eilig habe, als ich sehe , dass Ajax den Blick nach hinten gewendet hat. Ich verlängere seinen Blick und traue meinen Augen nicht. Ich sehe im Mondlicht auf 70 Meter drei dicke Schwarze Klumpen genau zwischen der Kanzel, auf der ich saß und meinem jetzigen Standort. Die Sauen ziehen vom Graben in die Wiese.
"Wärst Du doch sitzen geblieben, Du Idiot, dann könntest Du in aller Ruhe eine Sau erlegen, aber nein, wolltest den Schweinepapst nacheifern", schimpfe ich gedanklich über mich selbst.
Wenn sie noch 50 Meter weiter in die Wiese ziehen, kommen sie auf meine Fährte und der Spuk ist vorbei!

"High noon" würde Max Götzfried sagen und bei dem Gedanken an diesen Ausdruck ramme den Schießstock in den weichen Wiesenboden des Oderbruchs, lege die Waffe auf und will Ajax ins Platz befehlen. Doch beim Blick zu Ajax liegt dieser bereits. "Waffe auf Schießstock" heißt "Platz", das kennt er mittlerweile. Der Hund macht in liegender Haltung einen Hals wie eine Giraffe und zittert am ganzen Körper. "Schön Platz bleiben" flüstere ich.
Wenigstens ziehen die Sauen nun nicht mehr weiter in die Wiese und kommen meiner Fährte nicht mehr näher. Doch als ich versuche, mit dem Zielfernrohr eine Sau zu fassen zu bekommen, sehe ich nur dicke Klumpen. Ist denn keine schwache Sau dabei? Doch dann kommen auf einen Schlag etwa 10 weitere Sauen durch den Graben auf die Wiese und beginnen sofort damit, die Grasnarbe am Grabenrand nach fressbarem abzusuchen. Einen schwächeren kleinen Überläufer direkt am Graben habe ich sofort im Zielfernrohr. Doch die Schießstockneigung ist noch nicht optimal. Noch einen kleinen Schritt zurück und nun sind Schulter, Schießstockgabel und Sau genau eine Linie. Ich bin mal wieder erstaunt, welch ruhige Zielerfassung bei dieser optimalen Austarierung der Linie Wildkörper-Schießstockgabel-Schulter möglich ist. Ohne die Sau aus dem Zielstachel zu verlieren, entsichere ich, steche ein und lasse fliegen. Die Sau sackt ohne noch einen Meter zu flüchten in sich zusammen und der Rest der Rotte stürmt, nachdem sie kurz orientierungslos herumwirbelt, Richtung Schilfgürtel des Oder-Havel Kanals. Nachdem ich die Waffe erneut geladen habe und Ajax für seine vorbildliche Standruhe gelobt habe, suche ich meine Sau. Doch ich sehe einfach nichts mehr. Ein Blick zum Himmel liefert mir den Grund: Eine dicke Wolke hat sich vor den Mond geschoben. Als ich bei dem schwachem Licht, das der Mond noch durch die Wolken spendet, an der Überläuferbache stehe, fallen einige Regentropfen. Zufrieden schaue ich zum Himmel. Der Mond wird für die nächsten Stunden oder womöglich die ganze Nacht keine Helligkeit mehr spenden.

Glück gehört zum Jagderfolg einfach dazu, oder um im Sprachgebrauch des Schweinepapstes zu bleiben:
Gestern bei Vollmond war High noon im Oderbruch.

DD Rüde Ajax mit der Überläuferbache am nächsten Tag auf dem Lieper Vorwerk















waidmannsheil

Euer

stefan



Weitere Berichte über außergewöhnliche Trophäen und Saujagderlebnisse:

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1.9.09

Modenschau auf Schloss Ulrichshusen

Zwischen Tradition und Moderne - Träume aus echtem Tweed

Kunst & Kultur

Pressemitteilung von: Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V.

(openPR) - Junge Jäger laden zur ersten Modenschau auf Schloss Ulrichshusen ein

Ulrichshusen hat schon viele Premieren und große Künstler erlebt. Der beliebte Festspielort ist auch immer für eine Überraschung gut. Am

Sonnabend, dem 24. Oktober 2009,

laden die Jungen Jäger des Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern zu einer ersten jagdlichen Modenschau in den Festsaal des Schlosses ein. Rund 200 Gäste aus ganz Deutschland werden erwartet, wenn auf dem Catwalk innovative Kreationen zwischen Tradition und Moderne für junge Jägerinnen und Weidmänner präsentiert werden. Das Modeevent mit anschließender Open-End-After-Show-Party ist eine gemeinsame Veranstaltung mit Marie-Hélène von Maltzahn und der Designerin Esther John. Die Tickets inklusive Empfang und Flying Dinner kosten 32 Euro. Ein Teil der Einnahmen kommt der Aktion „Lernort Natur“ zugute.

„Zur Ulrichshusener Modegala sind nicht nur Freunde der Jagd eingeladen“, betonte der Organisator und Vorsitzende der Arbeitsgruppe der Jungen Jäger, Dr. André Prusa. „Wir wollen angesagte Landhausmode präsentieren und gemeinsam in stilvollem Ambiente feiern. Die Modenschau ist der glanzvolle Höhepunkt des Jahres. Insgesamt streben wir eine stärkere Öffentlichkeit an, um das vielfältige Betätigungsfeld und die Bedeutung des Jägernachwuchses für unsere Naturlandschaft aufzuzeigen“, so Prusa. „Die Anforderungen an die Jägerschaft wandeln sich, schon deshalb suchen wir bewusst Schnittstellen zu anderen Interessengruppen.“ Dem Landesjagdverband in Mecklenburg-Vorpommern gehören aktuell 10.200 Mitglieder an, davon besitzen 9.830 einen Jagdschein.

Schweriner Modelabel ist bundesweit gefragt

Auf der ersten jagdlichen Modenschau im Nordosten werden hochwertige Modelle aus echtem Harris Tweed, extravagante Husaren-Westen und erstklassige Hemden zu bestaunen sein. Stardesignerin des Abends ist die gebürtige Kielerin Esther John, die seit 1997 in Schwerin lebt und eine eigene Tweed-Marke betreibt (www.masskontor.com). Die Designerin gehört zu den wenigen Produzenten weltweit, die ausschließlich den ursprünglichen handgewebten Harris Tweed verwenden. Der Stoff aus reiner Schurwolle wird auf den äußeren Hebriden, einer Inselkette an der Westküste von Schottland, gefärbt, gesponnen und von Hand gewoben. Die Neuschwerinerin ist längst kein Geheimtipp mehr. Zunehmend lassen sich unter anderem auch renommierte Privatschulen von Esther John exklusive Schuluniformen anfertigen.

Die Modenschau beginnt um 18.30 Uhr mit einem Sektempfang. Um 19.00 Uhr eröffnet Esther John das Fashionereignis. Anschließend werden die Gäste mit köstlichen Wild- und Fischgerichten verwöhnt. Im Kaminzimmer und auf der Galerie des Herrenhauses sind zugleich eine feine Auswahl an passenden Accessoires, exquisiten Tabakwaren und erlesener Schokolade nicht nur zu bewundern, sondern auch sofort erhältlich. Ab 22.00 Uhr kann die Location gewechselt und die Party der besonderen Art in der Bar fortgesetzt werden.

Weitere Infos und Tickets (Pressekarten frei) unter www.ulrichshusen.de

Kontakt
Der Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V.
Arbeitsgruppe der Jungen Jäger
Vorsitzender: Dr. André Prusa
Burg Klempenow 17, 17089 Breest
T: + 49 3965-257 288
M: +49 170-27 63 900
E: prusa@bossmail.de
www.ljv-mecklenburg-vorpommern.de

Der Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern e. V. wurde im Mai 1990 in Klockenhagen als Interessenvertretung der Jäger des Landes gegründet.

Die Verpflichtung der Jäger für die Hege des Wildes und die Erhaltung seiner Lebensräume schließt die Verantwortung für die gesamte freilebende Tier- und Pflanzenwelt ein. Dies kommt der Allgemeinheit zugute, und der damit verbundene persönliche Einsatz und die freiwilligen Aufwendungen der Jäger unterstützen das Land beim Natur- und Artenschutz sowie bei der Landwirtschaftspflege.

Dem Landesjagdverband in Mecklenburg-Vorpommern gehören aktuell 10.200 Mitglieder an, davon besitzen 9.830 einen Jagdschein.
Landesjagdverbandes Mecklenburg-Vorpommern e. V.


Update vom 26.10.2009:

Jagdmodenschau in Meckenburg-Vorpommern mit Mode-Designerin Esther Johns auf Schloß Ulrichshusen

Der Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern veranstaltete gemeinsam mit der Schweriner Modedesignerin Esther Johns und den Gastgebern von Maltzahn auf Schloss Ulrichshusen eine Modegala für Jäger.

“Jagdwesen und Mode sind zukunftsträchtige Felder, die Nischenmärkte für das Handwerk eröffnen. Der Jagdverband ist zudem mit seinen etwa 10.200 Mitgliedern ein wichtiger potentieller Auftraggeber für die verschiedenen handwerklichen Gewerke im Land”, sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph am Samstag, dem 24. Oktober 2009, in Schwerin.


Der vollständige Artikel von der Modenschau auf Schloss Ulrichshusen im Onlinemagazin Flensburg Online


Update vom 1.11.2009:

Erste Jagdmodenschau in MV

26.10.2009:
Schwerin/MVregio

Der Landesjagdverband Mecklenburg-Vorpommern veranstaltete gemeinsam mit der Schweriner Modedesignerin Esther Johns und den Gastgebern von Maltzahn auf Schloss Ulrichshusen eine Modegala für Jäger.

"Jagdwesen und Mode sind zukunftsträchtige Felder, die Nischenmärkte für das Handwerk eröffnen. Der Jagdverband ist zudem mit seinen etwa 10.200 Mitgliedern ein wichtiger potentieller Auftraggeber für die verschiedenen handwerklichen Gewerke im Land", sagte der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Dr. Stefan Rudolph am Samstag in Schwerin.

weitere Informationen


Wolf „Alan“ erneut auf Wanderschaft

Presseinformation der „Wolfsregion Lausitz“ vom 1.9.2009:

Der am 13.03.09 im Nochtener Rudel besenderte Wolf „Alan“ ist nach Litauen gewandert. Ende April hatte der einjährige Wolf sein Elternterritorium in der Lausitz verlassen und in ca. zwei Monaten Polen durchquert. Nach einem kurzen Aufenthalt in Weißrussland Ende Juni, hielt er sich sechs Wochen lang im Augustow-Wald in Nord-Ost Polen an der Grenze zu Weißrussland auf. Mitte August überquerte der Rüde die Grenze zu Weißrussland erneut und wanderte Ende voriger Woche von dort nach Litauen.

Sein Bruder „Karl“ hält sich schwerpunktmäßig noch immer in seinem Elternterritorium im Nochtener Rudel auf. Ab und zu unternimmt er Ausflüge in die Territorien der benachbarten Rudel.

Auch der dritte im Rahmen des F+E Vorhabens „Pilotstudie zur Abwanderung und zur Ausbreitung von Wölfen in Deutschland“ besenderte Wolf, hält sich in seinem Heimatterritorium in der Lausitz auf.

"Das im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, geförderte Projekt soll helfen, das Verhalten von Wölfen, die abwandern, zu erforschen. Die Erkenntnisse zum Ausbreitungsverhalten können in Managementpläne einfließen und auch bei der gezielten Öffentlichkeits- und Aufklärungsarbeit zum „Neubürger Wolf“ genutzt werden.

Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“
Am Erlichthof 15
02956 Rietschen
Tel.:(035772)46762
Fax:(035772)46771
E-Mail:kontaktbuero@wolfsregion-lausitz.de

Amtsgericht weist Haftungsansprüche gegen Jagdpächter zurück

Immer wieder kommt es zu Unfällen, die durch Wild, dass bei Drückjagden die Treiben verlässt, verursacht werden.

Ein ganz besonders schweren Schaden richtete der Amoklauf eines kapitalen Keilers an. Dieser 180 kg schwere Basse hatte gleich 2 Personen schwer verletzt. Erst der Schuss aus der Maschinenpistole eines Polizisten beendete den Amoklauf.

Das Amtsgericht von Gemünden musste nun entscheiden, ob die in einigen Kilometer vom Unfallort abgehaltene Drückjagd Auslöser der Unfälle war und ob deshalb der Jagdpächter deshalb schadensersatzpflichtig sei.

Die Klage des Geschädigten wurde nun vom Amtsgericht zurückgewiesen, da die Haftung eines Jagdpächters einem Jagdverbot gleich käme.

Über das wohl für viele Jagdpächter richtungsweisende Urteil berichtet das Onlinemagazin der Main Post.

waidmannsheil


Euer


stefan



Ende eines tierischen Amoklaufs: Mit einer Maschinenpistole streckte im November 2005 ein Polizist mitten in Retzbach diesen 180-Kilo-Keiler nieder. Das Tier hatte am helllichten Tag zwei Frauen attackiert und schwer verletzt. Nun beschäftigte der Fall die Justiz. Das Amtsgericht Gemünden wies eine Klage gegen vier Jagdpächter ab, die an diesem Tag auf der anderen Mainseite Drückjagden veranstaltet hatten.

ArchivFOTO Diehm

RETZBACH/GEMÜNDEN
Nach Attacke durch 180-Kilo-Wildschwein: Tierischer Amoklauf vor Gericht

Urteil: Jäger müssen nach Attacke durch das Tier nicht haften

Können Jagdpächter zur Verantwortung gezogen werden, wenn ein freilebendes Wildschwein außer Rand und Band gerät und Menschen attackiert? Nachdem ein kapitaler Wildschweinkeiler 2005 mitten in Retzbach zwei Frauen schwer verletzt hatte, musste sich das Gemündener Amtsgericht mit dieser Frage befassen.

Der Fall sorgte überregional für Schlagzeilen: Am 11. November 2005 hetzte am helllichten Tag ein 180 Kilo schwerer Wildschweinkeiler durch Retzbach. Dort attackierte er zwei Frauen, die ihm über den Weg liefen. Beide Frauen trugen schwere Verletzungen davon. Erst ein Polizist konnte mit mehreren Schüssen aus der Maschinenpistole den tierischen Amoklauf beenden.

Am gleichen Tag fand auf der anderen Mainseite in den Wäldern um Zellingen, Himmelstadt und Laudenbach eine revierübergreifende Drückjagd statt. Es liegt der Verdacht nahe, dass sich etliche Wildschweine mit der Flucht durch den Main vor den Jägern in Sicherheit bringen wollten. Jedenfalls sahen Zeugen etliche Schwarzkittel, die sich am helllichten Tag auf Retzbacher Seite in den Mainauen umhertrieben.

Eines dieser Wildschweine war der mit einem Lebendgewicht von 180 Kilo für hiesige Verhältnisse außerordentlich kräftige Keiler. Offenbar völlig in Panik geriet er in die Retzbacher Wohnbebauung. In der Thüngener Straße attackierte er eine 28-Jährige. Das Tier stieß die Frau von hinten um und verletzte sie mit den Hauern, seinen messerscharfen Eckzähnen, an der Achsel. Als sich die am Boden liegende Frau mit Händen gegen weitere Attacken wehrte, biss ihr der Keiler in die Hand. Dabei wurden an einem Finger Sehnen und Nerven durchtrennt.
Auch eine 51-Jährige, die dem Tier in die Quere kam, erlitt schwere Verletzungen. Sie musste wegen Problemen bei der Wundheilung mehrfach am Bein operiert werden, was einen längeren Krankenhausaufenthalt bedingte.

Im vergangenen Herbst, kurz vor Ablauf der Verjährungsfrist, reichte der Anwalt der jüngeren Frau nun eine Klage gegen vier Jagdpächter ein. Forderung: Schadenersatz für „künftig nicht von dritter Seite übernommene Folgeschäden“ und 3000 Euro Schmerzensgeld.

Die Versicherung der Frau forderte von den Jagdpächtern überdies die Begleichung von 34 438,15 Euro, die für die medizinische Behandlung angefallen waren. Die Frau hat seit dem Biss eine bleibende Bewegungseinschränkung am Finger.

Die Drückjagd sei eindeutig die Ursache für das Auftauchen des Keilers auf der anderen Mainseite gewesen, so der Anwalt in seiner Klage. Der Keiler sei durch das jagdliche Treiben „verängstigt und verstört“ gewesen und habe in Retzbach daher quasi „in Notwehr alles, was sich bewegte“, angegriffen.

Die Jagdpächter müssten für die Folgen der Wildschweinattacke haften, weil sie „die erforderlichen und zumutbaren Maßnahmen unterlassen haben, um ein Ausweichen des Wildes in den bewohnten Bereich zu unterbinden“, so die Argumentation. Es hätte eine „Treiberkette“ postiert werden müssen, um das Ausbrechen des Wildes aus dem Wald zu verhindern. Statt derartige „besondere Schutzmaßnahmen“ zu ergreifen, sei das Wild jedoch sogar in Richtung Main getrieben worden, so der Vorwurf in der Klageschrift.

Dem widersprechen die Jagdpächter. In ihrer Klageerwiderung heißt es, dass das Wild bei der „generalstabsmäßig geplanten“ Jagd „ohne Ausnahme“ vom Main weggetrieben worden sei. Man habe „sämtliche überhaupt erdenklichen Maßnahmen für eine gefahrlose Durchführung“ der Jagd ergriffen.

Anhand der von den einzelnen Jägern unmittelbar nach der Jagd in einer Landkarte einzuzeichnenden Wildbeobachtungen sei „mit absoluter Sicherheit“ auszuschließen, dass Wild Richtung Main geflüchtet sei. Überdies habe auch niemand Wildschweine beim Durchschwimmen des Maines beobachtet. Die Attacke auf die Frauen sei ein „bedauerlicher Vorfall“, es bestehe jedoch „kein Zusammenhang zwischen der Jagd und dem Auftreten des Wildschweins“ in Retzbach, so die Jäger.

Die Polizei indes schrieb in ihrer Stellungnahme, dass es „nicht ganz auszuschließen“ sei, dass der Keiler aus der Drückjagd geflüchtet ist. Ein „kausaler Zusammenhang“ zwischen Drückjagd und Angriff lasse sich jedoch „nicht herleiten“. Das Fazit des Polizeiberichts: „Ein strafrechtlich relevantes Verhalten ist nicht gegeben.“

Auch das Gemündener Amtsgericht kam zu dem Urteil, dass die Jagdpächter nicht für den Amoklauf des Wildschweins zur Rechenschaft gezogen werden können. Ein Zusammenhang zwischen der Drückjagd und der Attacke sei nicht erwiesen. Angesichts der Siedlungs- und Straßendichte käme es einem Jagdverbot gleich, wenn man Jäger dafür verantwortlich machen würde, wenn Wild selbst in eineinhalb Kilometern Entfernung zur Jagd einen derartigen Schaden anrichte, so das Gericht. Da den Jägern kein schuldhaftes Handeln anzulasten sei, „scheidet eine Haftung aus“, begründer der Richter die Abweisung der Klage.