9.9.09

Waldexkursion bei der Stiftung August Bier

Bereits im Januar berichtet das JagdBlog über den Chirurgen Professor Bier unter dem Titel "Wald und Wild"- ein Medizinprofessor mit forstwirtschaftlichen Visionen.
Heute wurde mein Wunsch wahr und ich konnte an einer waldbaulichen Exkursion durch einen Teil des Waldes der Stiftung August Bier teilnehmen.



Das tadellos renovierte Forstgut der Stiftung August Bier













Treffpunkt war der Parkplatz vor dem Gut der Stiftung im Dorf Sauen, im Landkreis Oder-Spree zwischen Fürstenwalde und Beeskow.
Nach der Begrüßung und einigen einleitenden Worten insbesondere über die Historie der Stiftung durch den Enkel des Stifters, Frank Bier, wurde den Exkursionsteilnehmern durch die Försterin der Stiftung, Frau Monique Müller, die Ideen des Medizinprofessors und forstwirtschaftlichen Visionärs August Bier näher gebracht.
Den überwiegend aus Kiefern bestehenden Monokulturen der brandenburgischen Forstwirtschaft, die ausschließlich auf Ertragsoptimierung ausgerichtet war, wollte August Bier einen gesunden Mischwald als Alternative gegenüber stellen.
Dadurch sollte der Wasserhaushalt und das Waldklima verbessert werden. ("Wasser und Wind")
Insbesondere in dem extrem trockene Klima in Brandenburg und dem nährstoffarmen märkischen Sand sah er eine Herausforderung, seine Visionen umzusetzen.
Dabei ließ er sich insbesondere von den Grundsätzen des Philosophen Heraklit leiten. "Alles fließt" und dem Grundsatz, dass Gegensätze in einer spannungsgeladenen Einheit zueinander stehen.

Es ist schon erstaunlich, 80 Jahre nach dem Beginn seines waldbaulichen Konzeptes die heutige von diesen Gedanken geprägte Landschaft unter fachkundiger Leitung betrachten zu können.

Ich kann allen Naturmenschen nur empfehlen, einmal an einer Exkursion der Stiftung August Bier teilzunehmen, zumal die waldbaulichen Visionen des Chirurgieprofessors von vor über 80 Jahren - insbesondere unter dem Aspekt des ökologischen Umbaus unseres Waldes durch zunehmend wärmere und trockenere Sommer- aktueller den je sind.

Dank an alle, die die Exkursion ermöglichten.

waidmannsheil

Euer

stefan



Hier einige Bilder von der Exkursion:






Prominenter Exkursionsgast:
Die Bundestagsabgeordnete der Grünen, Frau Cornelia Behm, Sprecherin für Agrar-, Waldpolitik, ländliche Räume und regionale Wirtschaftspolitik
















Der Enkel des Stifters, Herr Frank Bier begrüßt die Teilnehmer der Exkusion

















Revierförsterin Frau Monique Müller leitete die waldbauliche Exkursion


















Ein Feldweg als Kastanienallee...


















...oder als Speierlingallee, eine Baumart, der man im kargen trockenen Sandboden Brandenburgs vor 80 Jahren zu Beginn der waldbaulichen Umgestaltung keine Chance gab.










Auch Alleen aus Eichen säumen die Feldwege der Gemarkung Sauen

















Zahlreiche Knicks, wie man sie nur aus Norddeutschland kennt, verhindern landwirtschaftliche Monokulturen


















Die Grabstätte Professor August Bier inmitten seines Waldes, an einer Stelle, an der er gerne verweilte.

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