15.5.09

DJV startet Protestbriefaktion, bitte alle mitmachen!!!!

Der DJV als Interessenverband der deutschen Jägerschaft startet eine Protestbriefaktion, zu der sich auch das JagdBlog anschließt und alle Leser bittet, sich daran zu beteiligen.

Hier die wichtigsten Informationen:

DJV Stellungnahme Waffenrecht bitte hier klicken

Koalitionsgruppe Waffenrecht
bitte hier klicken


Ich bitte alle Jäger, nachfolgenden Brief zu kopieren und auf den eigenen Briefkopf im Rechner zu übertragen.

Hier der zu kopierende Brief:

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Absender

Vorname und Name MdB (Um den MdB Deines Wahlkreises zu finden, bitte hier klicken)
Platz der Republik 1
11011 Berlin

(Datum)



Modifizierung des Waffenrechts – Sachargumente haben Vorrang


Sehr geehrter Herr , / Sehr geehrte Frau ,



seit dem 13. Mai 2009 liegen nun die Ergebnisse der Koalitionsarbeitsgruppe vor. Daher wende ich mich heute an Sie:

Am 11. März 2009 tötete ein verwirrter 17-jähriger im baden-württembergischen Winnenden 15 Menschen und sich selbst. Die Schusswaffe gehörte dem Vater, der diese nicht ordnungsgemäß und nicht gesetzeskonform im Waffenschrank aufbewahrte.

Der Druck auf alle Parteien, etwas gegen die zunehmende Gewalt von Jugendlichen zu unternehmen, wächst. Verständlicherweise. Aber: Die vorgelegten Waffenrechtsänderungen, vor allem verdachtsunabhängige Kontrollen, sowie teure und bisher technisch nicht ausgereifte oder zugelassene Sicherungssysteme, sind kaum mehr als eine Alibi-Aktion. Auf Kosten der über 349.000 Jäger in Deutschland und Millionen anderer legaler Waffenbesitzer sowie zu Lasten jedes einzelnen Steuerzahlers: Polizei und der Deutsche Städte- und Gemeindebund haben bereits vermeldet, dass es mehrerer tausend zusätzlicher Beamter bedürfe, um die geplanten Kontrollen überhaupt umzusetzen.

Ich finde es sehr wichtig, dass Konsequenzen aus dem tragischen Amoklauf gezogen werden, aber es dürfen nicht nur symbolische Handlungen sein. Das Waffenrecht zu ändern, ist laut Experten nicht der richtige Ansatzpunkt, um Amokläufe zu verhindern. Viel wichtiger ist es, unsere Jugendlichen in ihrer Entwicklung besser zu begleiten, sie in unsere Gesellschaft einzubinden und ihnen Anlaufstellen im Krisenfall anzubieten.

Legalwaffenbesitzer sind überdurchschnittlich gesetzestreu und werden bereits heute stärker auf ihre Zuverlässigkeit geprüft als nahezu alle anderen Bevölkerungsgruppen. Das vorhandene Waffengesetz ist auch laut Bundesregierung eines der schärfsten der Welt. Aber auch das schärfste Gesetz kann Straftaten nicht verhindern. Die richtige Aufbewahrung von Waffen und Munition kann bereits beim Lösen der Waffenbesitzkarte oder des Jagdscheins vom Amt geprüft werden – ohne zusätzlichen finanziellen und personellen Aufwand. Sobald ein Verdacht über die Unzuverlässigkeit besteht, können die zuständigen Behörden schon heute die Aufbewahrung vor Ort überprüfen. Die Innenminister der Länder und die Behörden müssen nur bestehendes Recht umsetzen.

Statt auf fragwürdige Kontrollen zu setzen, fordere ich Sie deshalb auf, das Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft langfristig zu stärken. Wir brauchen eine Kultur des Zuhörens – zu Hause und an Schulen –, damit gefährdete Jugendliche erst gar nicht im Abseits landen und zur Waffe greifen. Zusätzliche Sozialarbeiter und Psychologen kosten Geld. Viel Geld. Dieses Engagement ist aber unendlich viel wirksamer als die nun vorliegende „Waffenrechtsreform“.

Ich bitte Sie eindringlich, diese Argumente zu berücksichtigen, wenn die Diskussion zur Modifizierung des Waffenrechts ansteht. Die Waffengesetzreform darf nicht im Eilgang durchgepeitscht werden, ohne sachliche Argumente zu berücksichtigen. Beigefügt finden Sie eine fachliche Aufarbeitung zu den geplanten Modifizierungen des Waffenrechts. Ich bin sicher, Sie werden mir zustimmen und selbst feststellen, dass viele der geplanten Änderungen nicht praxistauglich sind oder der erhoffte Erfolg schon durch die jetzige Gesetzeslage erzielt werden könnte.

Ich verwahre meine Waffen schon jetzt sicher und gesetzestreu und hoffe sehr, dass die Politik mich und eine große Gruppe von Bürgern nicht für das rechtswidrige Handeln Einzelner bestraft.

Ich vertraue darauf, dass Sie so wichtige Diskussionen und Entscheidungen besonnen und kritisch begleiten. Ich würde mich freuen, wenn Sie mir Ihre Position zu der Debatte um das Waffenrecht mitteilen könnten.

Mit freundlichen Grüßen




(Unterschrift)


Anlage: Stellungnahme des Deutschen Jagdschutz-Verbandes zu den geplanten Modifizierungen des Waffenrechts


Diese Stellungnahme des DJV ausdrucken und an den Brief anhängen


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