16.7.09

Die Schwarzwildpirsch -eine ganz besondere Art der Saujagd

Unsere Natur ermöglicht es dem Jäger, auf zahlreiche Wildarten zu waidwerken. Doch durch örtliche Gegebenheiten bilden sich immer wieder Jagdspezialisten heraus.
Immer wieder berichten die Jagdmedien von Jägern, die sich auf eine ganz bestimmte Wildart mit einer ganz ausgefeilten Jagdmethode spezialisiert haben.
Der besondere Reiz einer Spezialisierung liegt wohl darin, dass man sich die Methode, effizent auf eine Wildart zu jagen, nicht anlesen kann.
Nur viele Jahre des Jagens auf eine Wildart, bei dem man die Methoden durch Erfahrungen immer wieder verfeinert und verbessert, lassen einen zu einem echten Jagdspezialisten heranreifen.
Wenn man dabei zudem noch eine eigene Jagdart entwickelt, um große Strecken zu erzielen, kann man wohl behaupten, dass diese Jäger sich einen Platz im Olymp der Jagdspezialisten gesichert haben.

Als das JagdBlog am Ende des Jagdjahres Max Götzfried zum Saujäger des Jagdjahres 2008/09 erkor, waren die Reaktionen groß. Doch die Diskussion drehte sich fast ausschließlich aus einer Mischung von Jagdneid und Bewunderung über seine 142 gestreckten Sauen. Die ausgeklügelte und sicherlich in Deutschland einmalige Art, wie diese enorme Jahresstrecke zustande kam, ging dabei völlig unter.

Max Götzfried hat, und das soll nachfolgender Bericht beweisen, viele Saujäger eines besseren belehrt.
Es ist eben nicht die Ansitzjagd, die den Saujäger ausmacht, sondern die Pirsch.

Weit über die Hälfte aller seiner gestreckten Sauen erlegte Max Götzfried im Jagdjahr 2008/09 nicht, wie viele Jäger , vom Ansitz aus, sondern bei der Wald- und Feldpirsch.

Nun wäre Max Götzfried ein schlechter Jäger, wenn er nicht zugeben würde, dass bei der Jagd auch immer eine Portion Glück mit im Spiel ist, und dass auch den besten Saujäger einmal dieses Glück verlassen kann.
Doch in seinem Bericht über seinen eher glücklosen Anlauf in diesem Jagdjahr gibt er uns einen Einblick in die Art der Saupirsch.
Jeder Jäger kennt es: Die Sauen stehen, ohne dass man sie frei bekommt, in der Feldfrucht.
Doch wer hat es schon einmal gewagt, auf Socken in der Fahrspur des Treckers die im Getreide im Gebrech stehende Rotte bis auf wenige Meter anzupirschen und dann einen guten Schuss abzugeben?

Von einer wohl einzigartig perfektionierten Jagdart, der Saupirsch im Feld, berichtet Max Götzfried

waidmannsheil

Euer

stefan



Das Ende einer Pechsträhne -high Noon-
von Max Götzfried


Ich hab ne Pechsträhne. Nicht nur, dass es generell dieses Jahr offensichtlich deutlich weniger Schweinchen gibt. Das ist nicht schlimm, denn es waren ja eigentlich überall deutlich zu viele. Aber zum Beispiel wurde eines meiner "Cropmarauder"-Reviere zum Wald hin wilddicht eingezäunt -dort gibt es jetzt im Feld (Vorsicht, Wortspiel) mehr Meer- als Wildschweinchen. In einem anderen hat der Pächter beschlossen, dreimal pro Nacht als Sheriff durch den Wheat-City zu reiten. Heisst: er fährt durch die gesamte Feldfläche seines Revieres und schießt pro Fahrt etwa 30 Mal in die Luft... Ein drittes Standbein hat drei neue Jungjäger eingestellt, denen ich nicht im Weg rumstehen will. Und unsere eigenen Sauen sind offensichtlich noch eingeschnappt wegen der letzten Saison und glänzen durch häufiges, unentschuldigtes Fehlen. Ausserdem hat mich die ein oder andere holde Weiblichkeit des Nächtens manches Mal im Kessel behalten -insgesamt also deutliche Rückschläge, ich habe nicht mal ein Drittel der Sauen des letzten Jahres.

Dafür hatte ich wenigstens anfänglich kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu, wie Bruno Labbadia sagen würde. Wobei es ehrlich gesagt auch schlicht menschliches Versagen war, aber so klingt es besser.
Kleiner Ausschnitt gefällig...?

Los gings mit einer schon beschriebenen, sagenumwobenen Fehlleistung auf Böcke -Ralf und ich haben den selben Bock im selben Acker innerhalb einer Woche 2x angeflickt. Die Beschreibungen an die Nachsuchenführerin waren slapstickhaft... Jedenfalls schoss mein uralter 98er um mindestens zwei Ecken und war beim Knarrenschmied meines Vertrauens. Also musste meine Benelli und das Drückjagdglas ran. Man ist ja flexibel.

Anfang Juni, "der Weizen geht los", wie wir sagen. Mein Vater ist tierisch aufgreregt, denn direkt am Wald, neben einem Roggen, sei schon ein Wahnsinnsschaden, brüllt er ins Handy. Ich soll anrücken und auf die Akazienleiter gehen. Früh soll ich sein, die Sauen würden bestimmt auch zeitig auf der Bildfläche erscheinen.
Ich kenne solche Weltuntergangs-Anrufe meines Vaters, meist halb so wild. Also checke ich erst mal in Ruhe meine Krankenversicherung, die Akazienleiter ist mehr als baufällig. Auch sonst nehme ich mir Zeit, denn noch gießt es in Strömen. Als ich dann endlich losziehe, dämmert es allmählich. Ich kämpfe mich den völlig zugewachsenen Waldrand entlang, möglichst geräuschlos -selbst für mich als bekannt elfenhaftes Bewegungstalent mit katzenartiger Geschmeidigkeit allerdings ein illusorisches Vorhaben. Schon nach 50m frischeste Fährten nach dem Regen. Ich kann sie nicht riechen, also kein direkter Kontakt. Alle Systene gecheckt, Kampfbereitschaft hergestellt, Nackenhaare gesträubt. Ich wär dann psychisch soweit.
Keine 20m weiter ein kurzes "Wuff" -ich habe zwei oder drei 8-Kilo-Knirpse aus dem Kessel gestoßen, die mich auf 2m verschlafen anschauen. Mama war vermutlich an der nahen Eisenbahn überfahren worden, wir kennen die Jungs. Das wäre wie Robbenschlachten, das will ich nicht. Die paar Ähren sind geschenkt. Da ich sie auch nicht zu sehr verschrecken will, starren wir uns einfach minutenlang an -ein Fehler.
Als ich endlich zur Leiter am Weizen/Roggenrand komme, höre selbst ich taube Nuss schon die größeren Kollegen hinter mir. Die Leiter ist klitschnass und rutschig, ich hangele mich verkrampft hinauf. 5 Überläufer kann ich in der sinkenden Sonne sehen, die sich rasch entfernen. Depp, wärste früher gegangen! Ich komme leise in Anschlag. Der ist aber für die Katz, denn die Auflage ist weggebrochen und ein Ast hängt in die Schussbahn. Super. Todesmutig wieder runter, angehen. Pirschstock im Auto vergessen -Vollidiot! Ich kämpfe mich, um nicht gesehen zu werden, in Socken und Unterhose durch den Roggen, komme endlich auf in etwa eine Höhe, etwa 50m von der letzten Sau weg. Völlig überhastet und stümperhaft werfe ich ihr unnötig hektisch einen Schuss hinterher, bei dem ich offensichtlich nicht genug in das Getreide tunke. Ich bin mir zwar recht sicher, doch wir finden nichts, gar nichts. Dafür bin ich pitschenass und sauer. Eine ganze Serie von Fehlern gemacht, wie ein Greenhorn. Ein toller Abend.

Ein paar Tage später, der selbe Acker. Ein einzelner ÜK ragt etwas aus dem Weizen heraus. Es ist sehr still, der Kollege sehr vorsichtig. Also beschließe ich, nicht näher als 50m heran zu gehen und "tunke" diesmal etwas mehr. Kugelschlag, seltsame Geräusche -nach 500m breche ich die Nachsuche vor der Grenze ab. Besagte Nachsuchenlady bekommt Ede nach 6 Stunden Suche und etwa 6 Km. Meine Schussvermutung kann sie nicht bestätigen, Ede wurde mehrfach hochgemacht, gehetzt und noch 7x beschossen... Wieder blöd gemacht. Herrgottsakra!

Vortag des Dograce. Schon im hellen Licht der Morgensonne zwei oder drei Einzelne, ausgerechnet im Roggen. Er ist das komplizierteste Pirsch-Getreide, denn er ist hoch, dicht gewachsen und die hohen Halme knicken leicht in die Traktorspuren. In der Nacht war ich schon einmal dran -der Leuchtpunkt meines Varipoints fiel aus, die reine DJ-Visierung alleine war nicht zu erkennen. Ich hatte Rache geschworen und war bis zum Morgen geblieben. Ich komme ganz gut ran, muss aber sehr vorsichtig sein. Es ist hell, still, die Schweine einzeln. Sie können also recht gut sehen und haben nur sich selbst als Geräuschkulisse... Jetzt wird es erst richtig spannend. Man hört das Schmatzen, sieht ab und zu eine Borste, einen Teller. Es wackeln die Halme, man riecht die Sauen. Schwieriges Ansprechen und Schießen, ganz anders als in aller Ruhe an der Kirrung, aufgelegt auf der Kanzelbrüstung, mit viel Zeit. Das hier ist Sekundensache.
Ist man in solchen Situationen unter 15m an den Sauen dran, ist Crunch-Time. High-noon. Irgendjemand wird einen Fehler machen: Das Schwein oder ich. Gerade morgens etwa: nach stundenlangem pirschen und kriechen beachtet man das Gewehr nicht, ist endlich dran, hat die Viertelsekunde zum Schuss -und Tau auf dem Objektiv. Aus, vorbei. Oder Das Schwein macht den Fehler, hält das Haupt zu hoch, stellt sich in eine Traktorspur, wechselt über eine Freifläche. Spannung pur.
Ich habe das hundert Mal gemacht, absolute Routine -von wegen. Ich zittere wie Espenlaub, wie ein Terrier morgens am Sammelplatz. Immer.
Es wird immer heller, die Sauen wechseln gen Waldrand. Ich kann nicht quer hinterher, bin in meinen Traktorspuren gefangen. Quer wäre zuviel Krach. Schwupps, Schwupps, raus sind sie. Mist. 2 Stunden für nix. Aber eine is ja noch da, wahrscheinlich Ede (Ja, die heissen alle Ede bei mir. Ich bin ja nun schon was älter, da is das einfacher mit einem einzigen Namen. Bei Frauen ist das natürlich anders. "Schatz" und "Hase" sind vollkommen individualisierte und zärtlich gemeinte Kosenamen. Basta.)
Irgendwann sehe ich Ede. Fast jedenfalls. Ich sehe nämlich durch eine kleine Lücke im Getreide seine Steine. Aber auch nur die, nichts anderes. Minutenlang nur Steine, kein Schuss möglich. Irgendwann hat Ede die Schnauze voll und wackelt auch Richtung Wald. Ich nutze ein paar Freiflächen und schaffe es auch quer zu den Traktorspuren rechtzeitig auf den Weg. Ede kommt immer näher, es raschelt, wackelt, 10m, 8, 5, 2 -Ede verhofft. Miststück. Zack ein Riesensatz in den Wald, weg isser. Ich hab ja bekanntlich nen recht schnellen Finger, aber das ging echt nicht. Und im Wald höre ich ihn wieder ganz vertraut bummeln, den Drecksack... 0430 Uhr. Wieder ne lange Nachtschicht umsonst.

Auch ein Kinobesuch war erfolglos. Die altbekannte Rotte, die wir uns wie berichtet jeden Tag Pizza essend und pünktlich wie die Uhr ansehen konnten, kommt nicht mehr. Natürlich das erste Mal, als ich beschlossen habe, die Frischlinge seien nun groß genug, und bis 0200 Uhr umsonst da sitze. Is klar.

In der Zwischenzeit hatte auch Damwild, bei uns recht seltener Gast, einen Weizen für regelmäßige Gourmetbesuche ausgesucht. Meist drei Normalos, schön knallig bunt, und ein Mephisto, ein schwarzer Spiesser. Oft hab ich sie gesehen beim pirschen, manchmal auch Ede -der schwarze, in dem Fall- allein. Frl. Pfeffergrün kennt ihn auch. Brav kamen die jeden Abend und hauten sich die Hucke voll bis zum Platzen. War ja auch noch Schonzeit. Ab dem 1. Juli ging alles schief. Ralf sollte Ede zwecks Abschreckung den Garaus machen. Einmal bekam er ihn von einer Leiter aus nicht rein, einmal standen wir pirschend 30m vor ihm -und er immer spitz und im Nebel, bis er seinen Besuch für beendet erklärte. Jetzt ich mal. Perfekt kam ich an den Acker ran, 10m vor der entscheidenden Ecke wurde der Azubi ins Down getrillert. Die letzten Meter macht man besser immer allein -auch das kennt Frl. Pfeffergrün, beim Dograce ja mein Unterhosenhalter.
Aufgeregt und stolz, denn Damwild ist nicht so leicht zu erpirschen, lugte ich auf 30m auf die drei Normalos. Die standen brezelbreit und ahnungslos. Nur Ede stand abseits, 20m dahinter, stets spitz. Ich glaube, breit gibts den gar nicht. Aber alles war perfekt, ich musste nur Geduld haben. Viel Geduld. Sehr viel Geduld. Enorm viel Geduld, der Mistbock, der. Ede bewegte nur seinen Träger und seine Kaumuskeln, während seine Kumpels sich munter umeinanderschoben. Ich wurde von sämtlichen Arheilger Mücken aufgefressen -nix anmerken lassen, alles nur eine Frage der Zeit. Plötzlich ein leichtes Knacken direkt hinter mir, noch eines -ein Reh will ausgerechnet genau bei mir aus dem Wald wackeln, erschrickt sich natürlich tierisch und schreckt wie die Hölle. Ede and the Flintstones nutzen die Gelegenheit zum geordneten, würdevollen Rückzug. Ich rase wie bekloppt am fast eingeschlafenen Azubi vorbei zur nächsten Ecke -auf 100m ziehen sie durch, zu weit. Weiter, nächster Graben -80m, hohe Wiese. Langes Verhoffen vor meinem Auto, ineinandergeschoben -weg. Aus, vorbei.

Zwei Tage später waren sie wieder da, also hingesetzt. Die Wiese, aus der sie immer kommen, ist frisch gemäht. Eine neue Situation. Ich hoffe trotzdem, bin guter Dinge. Pünktlich zum Dunkelwerden ein Feuerwerk. Super. 10 Min später plötzlich der Ausbruch der Hölle: die gar nicht so nahe Grillhütte wurde für die Geburtstagsfeier eines Hardrockers gemietet. Süffisanterweise heisst sie "Liederkranz". Ich kann jedes Lied der plötzlich SEHR nah klingenden Hütte mitgrölen, aber Ede und Co steht wohl nicht auf "Highway to Hell" und Co. Nix kommt, gar nix.

Um 0200 geh ich runter und suche Schweine -Ede, der graue jetzt, is wieder da. Nur keinen Fehler machen, denke ich. Gewehr gecheckt, ZF gewienert, Pirschstock dabei. Ich komme sehr gut dran, schiebe mit den Fußzehen Halme auseinander, hebe vorsichtig den Pirschstock um Halme herum Nie zu hoch über den Horizont. Sauen sind nicht so blind wie alle sagen. Jede Bewegung muss durchdacht sein. Alles.
High Noon, Vollkontakt. Endlich sehe ich auf 12m Edes langen Wurf, ein Stück des Blattes, will entsichern -nicht gespannt, die Knarre. Idiot. Im Zeitlupentempo tauche ich ab. Versucht mal, einen 98er geräuschlos zu laden. Es gelingt, Ede merkt nichts. Aber er ist weitergezogen, nur noch im hohen Zeug. Eine Viertelstunde noch, dann ist er satt und verlässt das Lokal...

Wieder zwei Tage später. Ich sitze wieder beim schwarzen Ede. Um 2330, Crunch-Time, läuft ein Mitjäger über die Anwechsel-Wiese zu seinem Auto. Mein Vater hatte ihn dort hingesetzt, ich hatte keine Handy-Nummer für das Abmarschkommando -Nix kommt, gar nix. Wieder suche ich um 0200 Uhr Sauen.
Die Kino-Rotte war verschollen, ich suche sie in den umliegenden Feldern -Kontakt, auf einer gemähten Wiese!
Sehr sehr vorsichtig pirsche ich sie auf der Teerstrasse an. Die Bachen wären natürlich leicht zu schießen, wie immer. Die Frischlinge wuseln, sind nervös. Ich mucke ja seit dem Unfall, habe mehrfach schlecht geschossen -ruhig bleiben, ganz ruhig. Die Kleinen wiegen etwa 12 Kilo, also nichts kaputt schießen, sauber drei Finger hinter das Blatt, nur ganz breit. Plötzlich fängt eine der Bachen das windeln an, kommt immer näher, sucht den Störenfried, von dem sie eine Mini-Nase bekommen hat. Ich habe nur noch Sekunden. 3m vor mir verhofft sie, ich bin ein Baum, ich bin ein Baum... Ein Auto kommt von hinten, leuchtet uns beide voll an, dreht direkt neben mir -weg. Aus, vorbei. Ich versuche, altbewährt den Weg abzuschneiden, keine Chance. Als ich von seitlich zurück schaue, sitzt genau auf der Stelle, auf der ich vor 2 Minuten stand, ein Fuchs. Veflucht!!

Gestern. Ede, der schwarze wieder. Wieder bis fast 0200 Uhr. Nix kommt, gar nix. Also gehe ich Schweine suchen, richtig geraten. Müde kämpfe ich mich am Roggen entlang. Da -Ede, der Graue jetzt! Ganz vorsichtig, ganz leise. Unsere Schweine wissen, das Getreideäcker deren ganz persönliche verbotene Stadt sind...
Schnell zurück zu den Ansätzen der Traktorspuren, Schuhe aus, Hose aus, Taschenlampe in die Kimme geklemmt,Pullover zur Schweiß-Vermeidung ausgezogen, leichteste Bekleidung im Nahkampf -Angriff!
Ich komme gut voran, kenne den Acker in- und auswendig. 25m, 20m... allmählich könnte ich was sehen, das Schmatzen kommt von einer Freifläche. Alles ist zehnmal gecheckt, die Knarre diesmal geladen, alles in Ordnung. Schön wäre nur gewesen, wenn ich auch ein Fernglas mitgenommen hätte! Das gibt es doch nicht! So schnell wie möglich zurück und das Glas von der Hose gesammelt. Wo ist Ede? Weg von der Freifläche jedenfalls. Himmelkruzefix! Etwas rechts, im hohen Zeug. Verdammt. Aber es ist nicht Ede, oder er hat seine Skatrunde dabei. Zwei oder drei müssten es sein. Sehr vorsichtig. Inzwischen bin ich auf etwa 5m dran. High noon again! Wer macht den Fehler? Schlechte Position für mich, winzige Freiflächen und eine Traktorspur als einzige Möglichkeiten. Sie fressen leicht auf mich zu... 4m. Ich bin wieder der Zitter-Terrier. 3m. Sie wechseln wieder Richtung Freifläche. Ich konzentriere mich auf die Traktorspur. Zack, die erste, kein sicher Schuss. Wieder wackeln Halme, diese ist langsamer. High noon im Quadrat. Plötzlich sehe ich aus dem Augenwinkel, wie die Freifläche links von mir dunkler wird... im Zeitlupentempo verschiebe ich den Stock, sehe schemenhaft durch die Halme zwei Teller, die mich direkt ansichern... Sofort nach dem Schuß Totenstille. Gibts das? Nach 5 endlosen langen Sekunden ein leichtes Kratzen -Muskelkrämpfe, typischer tiefer Kopfschuss... Normalerweise werfe ich ein Kleidungsstück oben auf den Anschuss und schaue immer nach einer schnellen zweiten Sau. Aber erstens höre ich alter Mann von denen gleich null, zweitens scheint die Pechsträhne vorbei zu sein. Ich springe zur Sau, falls sie nur betäubt ist. Nein, ich habe wohl mit der Präzision eines High-Society-Piercers gearbeitet. Sie hat jetzt eine englische Steckdose, mit drei Löchern. Das letzte, was sie gedacht hat, war wohl "Komisch. Der Pfahl stand doch vorhin noch nicht da, oder?".

Ich könnt noch bißchen Pech dazu schreiben. Aber dann wäre es noch länger geworden...



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2 Kommentare:

  1. Hej Stefan!

    Gib mir einen Papa, der mir mein Leben finanziert... Gib mir genügend Reviere mit entsprechendem Sauenbestand... Nimm mir die Betreuung meiner Frau und meiner zwei Kinder ab... Und Du wirst sehen, die 142 Sauen im Jahr sind nicht so schwer zu bekommen.

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  2. sehr spannend und aufregend geschrieben...

    zu meinem vorposter:

    ich kenne max nicht persönlich, wer im das leben finanziert ist mir persönlich auch egal.

    ich finde es gehört sehr viel jagdliches geschick und können (natürlich auch die möglichkeit diese einzusetzen) dazu um solch eine strecke zu bekommen.

    so lapidar wie du schreibst, sie auch zu bekommen, das würde ich mir geren anschauen...

    in diesem sinne

    wh max, immer weiter so...

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