Der Ehrenpräsdent des Jagdgebrauchshundeverbandes (JGHV) Christoph Frucht sieht die Hauptschuld des schlechten Image der Jäger in der Öffentlichkeit in einer fehlenden professionellen Internetarbeit der Jagd- und Jagdhundeverbände
Das Verbandswesen der Jäger und Jagdgebrauchsshundeleute hat viel Ähnlichkeit mit der Hierarchie der katholischen Kirche: Ab dem 60. Lebensjahr kommt der große Karrieresprung.
Das führt im Zeitalter des Internets zu einer tiefen Spaltung der Generationen innerhalb der Jagd- und Jagdhundeverbände.
Die alten Jäger
Die Gruppe der alten Jäger knüpfen in erster Linie Kontakte auf lokaler Ebene. Um ihr Fortkommen innerhalb einer solchen auf Alter basierenden Hierarchie zu sichern, bedarf es in erster Linie der Festigung bestehender, alter Netzwerke. Das Knüpfen neuer Kontakte, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, tritt dabei häufig zurück bzw. wird als wenig zielführend erachtet. Für diese Garde der Alten macht das Netzwerk Internet wenig Sinn. Zudem gilt bei den Menschen mit über 50 Jahren der Grundsatz Bismarcks, der da lautet:" Mit dem Alter werden die guten Freunde immer weniger und neue kommen nicht hinzu."
Die jungen Jäger
In den Strukturen der Jagd- und Jagdhundeverbände gilt man mit unter 60 Jahren als Jungspunt. Für diese junge Generation, die oft noch im Beruf steht, ist das Internet ein unumgängliches Instrument des Netzwerkens. Zudem ist diese Internetgeneration viel schneller bereit, mit Kontakten aus dem Internet feste Bindungen einzugehen. In Onlineshops entstehen enge Kundenbindungen, ohne dass sich Kunde und Lieferant jemals gesehen haben. Und auch im Internet eine Jagdeinladung auszusprechen, ohne den Jagdgast je vorher gesehen zu haben, ist für die junge Generation völlig normal. Für einen älteren Menschen in der Regel unvorstellbar!
Dass diese enorme Unterschied in der Bedeutung des Internets zwischen den Generationen und dem hohen Alter der Funktionäre sich immer mehr zur Achillesverse des Jagdwesens entwickelt, hat auch der Ehrenpräsident des Jagdgebrauchshundeverbandes, Christoph Frucht, erkannt.
Als Kenner der Strukturen des Jagdgebrauchshundeverbandes sieht er die Schuld des schlechten Image der Jäger in der Öffentlichkeit alleine darin begründet, dass die Funktionäre in den Verbänden die Bedeutung des Internets als Informationsplattform für die Öffentlichkeit bis heute nicht erkannt haben.
Erstmalig, und das ist in der Jägerschaft etwas besonderes, nimmt ein Mitglied des Jagdgebrauchshundverbandes JGHV Stellung zu der stiefmütterlichen Behandlung des Internets durch die Verbandsfunktionäre. Doch Frucht hat auch schon erkannt, woran die Internetaktivitäten des Jagdgebrauchshundeverbandes immer wieder scheitern und legt den Finger in die Wunde: Die Gelder, die benötigt werden, um die Jagd und das Jagdhundewesen durch die Verbände besser ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, fließen viel zu spärlich oder gar nicht. Dies ist nicht verwunderlich, denn wie soll ein internetbegeisterter Jäger in seinem Verband dem Vorstand den Nutzen des Internets erklären, wenn der Vorstand das Internet gar nicht nutzt und den Sinn nicht erkennt!!!
Bleibt zu hoffen, dass der Aufruf des Ehrenpräsidenten des Jagdgebrauchshundeverbandes nicht ungehört verhallt, denn Ehrenpräsidenten sind schließlich dafür da, den "Jüngeren" im Verband ab und an mal den Marsch zu blasen.
Den Gastbeitrag des Ehrenpräsidenten des Jagdgebrauchshundeverbandes Christoph Frucht auf dem Jagdblog "Jagdwissen" kann man hier nachlesen
waidmannsheil
Euer
stefan
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