31.10.07

Neumarkter Jäger gründen neuen Jagdverein nach Massenaustritt

Der Gründung des neuen Jagdvereins Hubertus im Kreis Neumarkt/Oberpfalz waren jahrelange Streitigkeiten vorausgegangen.

Als der Vorsitzende der Kreisgruppe Neumarkt, Lothar Sagerer auch den langjährigen bewährten Jungjägerausbildern Herbert Eichenseer, Hubert Bösl, Walter Mösbauer, Hubert Moosburger und Josef Kralik kündigte, kam es zum Massenaustritt von über 100 Mitgliedern, die durch die Initiative einiger ausgetretender Mitglieder sofort einen neuen Verein mit 75 ausgetretenen Mitgliedern gründete.

Über die Neugründung des Neumarkter Jägervereins Hubertus berichtet das Onlinemagazin der Mittelbayerischen Nachrichten.

waidmannsheil

Euer

stefan

Nach Streit entsteht neuer Verein

Mitglieder gründen Jagdschutzverein Hubertus / Massenaustritt aus Kreisgruppe LANDKREIS
Am Donnerstagabend ist der neue Jagdschutzverein gegründet worden. 74 neue und damit stimmberechtigte Mitglieder wählten Hans Bradl zum ersten und Martin Macher zum zweiten Vorsitzenden. Dank guter Vorarbeit der Initiatoren wird es die Möglichkeit der Jungjägerausbildung, der Hundeausbildung und die Jagdhornbläsergruppe geben.

Die Gründungsversammlung des neuen Jagdschutzvereins Hubertus Neumarkt wurde von Erwin März im Pfarrheim an der Saarlandstraße eröffnet. Der neue Vorsitzende Hans Bradl war seit 1977 Mitglied in der Kreisgruppe Neumarkt und trat zusammen mit 73 weiteren Mitgliedern aus dieser Kreisgruppe aus, da er wie viele andere mit der Arbeit der Kreisgruppe in den vergangenen Jahren nicht zufrieden war. So kündigte die Kreisgruppe unter Lothar Sagerer auch den langjährigen bewährten Jungjägerausbildern Herbert Eichenseer, Hubert Bösl, Walter Mösbauer, Hubert Moosburger und Josef Kralik.

Diese Ausbilder haben vom zuständigen Amt für Landwirtschaft und Forsten in Landshut die Genehmigung zur weiteren Jungjägerausbildung erhalten und bilden zurzeit 18 aus. Erfreulich dabei sei, dass im neuen Verein die Jägerprüfung wohnortnah und mit am kostengünstigsten angeboten werden könne, so der Tenor.

Mit dem Bezirksvorsitzenden des Bayerischen Jagdverbands, Dr. Günther Baumer, haben die Vorstandsmitglieder bereits ein Gespräch geführt, um die Gründe für den neuen Verein darzulegen. Baumer sei von den Argumenten überrascht gewesen, hieß es, ein zweites Gespräch folgt.
Den neuen Mitgliedern wurde nach der Wahl die neue Satzung vorgestellt, die nach einer Mustersatzung des BJV erarbeitet wurde. Die Mitgliederbeiträge wurden auf 70 Euro für jedes Vollmitglied und auf 35 Euro für fördernde Mitglieder festgesetzt. Die Hundeausbilder Reinhard Iberl und Josef Kreilich wollen alle Hunderassen aufnehmen und zugleich Verständnis für Wald und Wild wecken.
Der Schießplatz am Grünberg kann auch als Nichtmitglied genutzt werden. Daneben besteht es die Möglichkeit, bei der Schützengesellschaft 1433 zu schießen. Hier soll auch der monatliche Stammtisch eingerichtet werden. Aber auch in Beilngries und Traunfeld kann man schießen. Da die gesamte Bläsergruppe mit Leiter Gustl Tischner ebenfalls dem neuen Verein beitrat, ist außerdem eine Jagdhornausbildung möglich.
Ansprechpartner ist nun Hans Bradl unter Tel. (09188) 3366. Die Wahlergebnisse: Vorsitzender Hans Bradl (Postbauer-Heng), zweiter Vorsitzender Martin Macher (Mühlhausen), Schriftführerin Christiane Dümler (Berngau), Schatzmeister Josef Bleicher (Neumarkt), zweiter Schatzmeister Bernhard Pirzer (Freystadt) und die Kassenprüfer sind Erwin März und Wolfgang Steindl. Inzwischen hat der Verein 111 Mitglieder.

28.10.07

Straßenbauruine als idealer Standort für eine hohe Rebhuhnpopulation

Brachflächen haben für das Rebhuhn eine doppelte Bedeutung. Sie sind Nahrungsquelle und sie bieten Schutz vor Beutegreifern.






Photo: Klaus Reinke, veröffentlicht unter www.nabu.de/m01/m01_02/

Der Bau der Ortsumgehungen der B44 von Groß-Gerau nach Mannheim durch das hessische Ried ziehen sich nun schon mehrere Jahrzehnte hin und immer werden nur Teilstücke erstellt. Seitdem aber Verkehrswegeplanung ausschließlich nach Kassenlage erfolgt, kommt es immer wieder zu Straßenbauruinen, halbfertige Trassen warten viele Jahre auf ihre Fertigstellung.

Als ich mit dem Hund am gestrigen Abend die geschotterte Trassierung einer dieser unfertigen Ortsumgehungen mehr aus Verlegenheit wegen der vorgerückten Dämmerung als Spazierweg benutzte, machte ich eine erstaunliche Entdeckung.

Kaum war ich 100 Meter auf der breiten Schotterpiste gelaufen, stieg eine Kette Rebhühner aus dem bereits ausgekofferten Straßengraben auf und fiel schnell wieder unweit in den noch unbepflanzten Ausgleichflächen ein.

Diese großflächigen Ausgleichsflächen, oft direkt neben der Fahrbahn gelegen, werden scheinbar sofort nach dem Ankauf durch das Land von der Landwirtschaft aufgegeben und sind dann sich selbst überlassen. Auf dem kargen sandigen Boden des hessischen Rieds keimen sofort über ein Meter hohe Kräuter, wie das Franzosenkraut. Auch die Schafgarbe und andere anspruchslose, aber hochwachsende Wildkräuter gedeihen hier scheinbar schon nach wenigen Jahren dicht und prächtig.

Meine Neugier war geweckt und ich lief weiter am Rand der breit geschotterten Piste der unfertigen Umgehungsstraße, ohne diese aber zu verlassen. Zur Eigenheimsiedlung sind es kaum 100 Meter und auch die Eisenbahntrasse Mainz-Mannheim, auf der im Minutentakt Schnellzüge vorbeirasen, verläuft direkt neben dieser Straßenbauruine.
Schon wenige Meter nach der Stelle, an der ich die erste Kette Hühner hochgemacht hatte, stieg abermals eine Kette Hühner auf, die aber deutlich über 10 Hühner stark war.

Nach 300 Metern verließ ich die Schotterpiste auf einem mittlerweile wegen der Trassierung überflüssig gewordenen Feldweg, der die Ausgleichsflächen durchschnitt und am Rand der Ausgleichsflächen an einem Zuckerrübenacker vorbeiführte. Kaum hatte ich den Zuckerrübenacker erreicht, stiegen an dessen Grasrand 3 Hühner auf, um nur wenige Meter wieder in den Ausgleichsflächen einzufallen.
Ohne auch nur ein einziges mal die Schotterpiste oder den Feldweg zu verlassen hatte ich auf weniger als 5 Hektar über 15 Rebhühner hochgemacht, die direkt daneben nach Nahrung suchten. Nach nur wenigen Metern Flug aber fanden sie wieder sichere Deckung in den verunkrauteten Ausgleichsflächen.

Der Menge der Beutegreifer wird auf den wenigen Hektar Ausgleichsflächen nicht geringer sein, als in der nahen Umgebung der unfertigen Umgehungsstraße. Befährt man das hessische Ried, so fallen einem immer wieder die großen Mengen an Krähen auf, die auf den großflächigen und deckungslosen Feldern nach Nahrung suchen. Diese landwirtschaftlichen Monokulturen, sind genauso wertlos für den Artenreichtum, wie asphaltierte Flächen, und sie sind die Ursache für das Fehlen unseres Niederwildes. Einzig der deckungs- und gleichzeitig nahrungsreiche Kräuterbewuchs der Ausgleichsflächen ermöglicht den Rebhühnern eine hohe Population auf dieser kleinen Fläche.

Diese Ausgleichsflächen für neu versiegelte Flächen müssen , wenn nicht in der Menge wie beim Straßenbau, auch als Ausgleich für landwirtschaftliche Monokulturen geschaffen werden. Die Bejagung von Raubwild und Raubzeug braucht dann nicht mehr mit der Konsequenz verfolgt werden, wie es zur Zeit praktiziert wird, um die Population des Rebhuhns zu erhöhen. Die wenigen Hektar verunkrautete Brachflächen der Straßenbauruine mit diesem hohem Rebhuhnbesatz auf kleinstem Raum beweisen dies.

waidmannsheil

Euer

stefan

26.10.07

Kreisjägerschaft Oldenburg und der Brillenhersteller Fielmann unterstützen die Wiedereinbürgerung des Steinkauzes

Der Steinkauz soll in Ostholstein wieder heimisch werden













Photo: www.naturfoto.cz Jiri Bohdal


Naturschutzarbeit ist nur durch den ehrenamtlichen Einsatz einzelner Menschen möglich. Aber auch deren Engagement stößt schnell an seine Grenzen, wenn fehlende finanzielle Mittel nicht durch Arbeit ersetzt werden können. Hier ist professionelles Sponsoring gefragt, um den Erfolg zu ermöglichen.

Ein gutes Beispiel, wie man Naturschutzarbeit einzelner Menschen, eine aktive Kreisjägerschaft und die Industrie zu einem gemeinsamen Projekt zusammenführt, ist das Projekt "Eulen-Schutz-Gemeinschaft". Die Kreisjägerschaft Oldenburg fand im Brillenhersteller Fielmann AG einen Sponsor, der mit ihr zusammen die Wiedereinbürgerung des Steinkauzes in Ostholstein unterstützt.

Wir wünschen den Auswilderungsexperten viel Erfolg bei der Auswilderung ihrer Steinkäuze und es bleibt zu hoffen, dass das Projekt in vielen Kreisjägerschaften Schule macht, um weitere Projekte, die Naturschützern und Jäger am Herzen liegen, über Sponsoring zu verwirklichen.

Über das Projekt der Wiedereinbürgerung des Steinkauzes berichtet das OnlineMagazin der Lübecker Nachrichten:


Steinkauz soll in Ostholstein wieder heimisch werden
Von Jutta Colschen

Oldenburg - Ostholstein soll wieder zur Heimat der Steinkäuze werden. Die Eulen-Schutz-Gemeinschaft in Schleswig-Holstein will die in unseren Breiten nahezu ausgestorbene kleine Eulenart wieder ansiedeln. Neu bei diesem Projekt: Erst geschlechtsreife und miteinander schon verbandelte Tiere werden im Frühjahr ausgewildert - in Biotope am Oldenburger Graben und im ländlichen Raum rund um Stockelsdorf.

Im Frühjahr dieses Jahres wurden im Rahmen des 2006 gestarteten Projektes die ersten 14 Steinkauzpaare in die Freiheit entlassen. Zur gleichen Zeit regten sich in der Zucht-Voliere von Rüdiger Fuchs in Lensahn die Gefühle von "Chucky" und "Watcher". Zwar klappte es mit der ersten Brut nicht, aber die beiden fingen unverdrossen noch einmal von vorn. Das Ergebnis heißt "Scoobydoo" und erlebt nach der Kindheit in der Elternvoliere seine Jugendzeit gemeinsam mit 16 weiteren Steinkäuzen in einer neuen Trainingsvoliere in Lübbersdorf bei Oldenburg. In dieser von der Kreisjägerschaft Oldenburg und der Fielmann-AG gesponsorten Voliere werden die Käuze fit gemacht für ein Leben in Freiheit.

Die Eulen-Schutz-Gemeinschaft - nicht zu verwechseln mit dem Landesverband Eulenschutz in SH e.V. - geht einen anderen Weg als in den meisten Auswilderungsprojekten üblich. Zum einen versucht sie, über drei Zuchtpaare an drei Orten in Lensahn, Lübbersdorf und Lütjenbrode einen Teil der später auszuwildernden Käuze selbst zu züchten - das Lensahner Baby war der erste eigene Zuchterfolg. Zum anderen werden die im Frühsommer geborenen Käuzlein nicht bereits im Spätsommer in die Freiheit entlassen, sondern erst im darauffolgenden Frühjahr, wenn sie geschlechtsreif sind und sich in der Hochbalz bereits für eine Frau entschieden haben. Dann hat das Paar nämlich ein großes Bedürfnis, ein Revier zu beziehen und zu halten. Das Revier sollte möglichst in Rufweite zu den Artgenossen sein, "denn in der Balz braucht der Steinkauz den Konkurrenzdruck", erläuterte der Vorsitzende der Eulen-Schutz-Gemeinschaft, Andreas Behrmann aus Dissau. Schließlich bekommen die Kauzpaare, die übrigens eine Ehe auf Lebenszeit führen, ihre Lieblingsröhre aus der Voliere in die Natur mitgeliefert, damit sie sich heimisch fühlen.

Bis es soweit ist, erhalten die Käuze in der 12,5 mal 2,5 Meter großen Trainingsvoliere den letzten Schliff. In diesen Monaten werden sie fit gemacht für das Leben in Freiheit. Sie trainieren Flugmuskulatur und Geschicklichkeit, lernen, Beute zu machen und nicht selbst zur Beute zu werden. "Die in Volieren gezüchteten Käuze müssen auch die Angst lernen, müssen trainiert werden, Gefahren zu erkennen", weiß Rüdiger Fuchs, der das Verhalten seines Zuchtpaares sehr genau über eine Kamera studiert.

24.10.07

Wieviele Jagdhunde hatten/haben Sie?

Jagen und Hunde, für mich gehört das seit Jahrzehnten zusammen.

Und wie ist das bei Ihnen?

Links oben finden Sie eine neue Umfrage.
Wieviele Jagdhunde haben Sie?
Oder möchten Sie sich erst noch einen zulegen?

Ich bin sehr gespannt.

waidmannsheil,

Euer

stefan

Was Sie interessiert

Auf meine Frage "Wozu möchten Sie mehr lesen?" antworteten 56 Leser, Ihnen allen vielen Dank!

Das meiste Interesse gilt demnach Jagdhunden mit 46%, dann den Reviereinrichtungen und der Wildkunde sowie Traditionen.

Nochmals vielen Dank für das Feedback und

waidmannsheil

Euer

stefan

22.10.07

Gemeinderat räumt erstmalig Sonderkündigungsrecht bei Jagdpachtverträgen bei hohen Wildschäden ein

Der Anstieg der Maisanbauflächen durch Biogasanlagen und die damit verbundenen, nicht mehr kalkulierbaren Wildschäden, die bei der Anpachtung eines Reviers entstehen können, haben erstmalig zu Konsequenzen bei der Jagdneuverpachtung geführt.

Der Gemeinderat der Gemeinde Weikersheim in badisch Franken beugte sich dem Druck der Jagdpächter und räumte den Jagdpächtern in den neuen Jagdpachtverträgen ein außerordentliches Kündigungsrecht ein, sollten die Wildschäden den jährlichen Jahrespachtpreis überschreiten. Den Jagdpächtern obliegt es, den Nachweis der Wildschäden durch einen Wildschadensschätzer zu erbringen.

Aus meiner Sicht eine längst überfällige Entscheidung, um den Jagdpächtern mehr Sicherheit bei der Kalkulation ihrer Jagdpachtkosten zu ermöglichen. Bleibt zu hoffen, dass weitere Jagdgenossenschaften dem Beispiel folgen und Ausstiegsklauseln bei überhöhten Wildschäden in die Jagdpachtverträge einbauen.

waidmannsheil

Euer

stefan

Über die Beschlussfassung der Ausstiegsklausel im Gemeinderat berichtet das Onlinemagazin der Frankischen Nachrichten


Jagdbögen sorgen für einigen Gesprächsstoff
von Sascha Bickel


Zur Absetzung kam es aber nicht, vielmehr zu einer lebhaften Diskussion, die dazu führte, dass der Gemeinderat den Jägern einen wichtigen Wunsch erfüllte. Sie erhalten ein außerordentliches Kündigungsrecht für ihre Jagd-Pachtverträge, "wenn der jährlich auftretende Wildschaden", den sie zu bezahlen haben, "die Jahrespacht übersteigt". Der zahlenmäßige Nachweis gegenüber der Stadt ist dabei von den Jägern zu erbringen - vielleicht auch mittels eines amtlich vereidigten Schaden-Schätzers.
Bürgermeister Klaus Kornberger sträubte sich in der Debatte gegen die Aufnahme des außerordentlichen Kündigungsgrundes in die neuen Pachtverträge, was die Jäger anscheinend geahnt hatten und deshalb mit ihren verteilten Zetteln neue Gespräche gefordert hatten.
Er habe im Vorfeld viele Gespräche mit Verantwortlichen geführt, sogar mit dem Kreisjägermeister, betonte Kornberger und meinte: "Wir brauchen die Jäger um den Bestand an Wildschalentieren zu regulieren. Auf ein außerordentliches Kündigungsrecht könne die Stadt aber verzichten." Bisher habe stets die Regelung gegolten, dass die Stadt den Jagdpächtern Material für die Wildschadensverhütung zur Verfügung stelle, während diese dann für den Aufbau der Umzäunungen zuständig seien. Dabei soll es auch in Zukunft bleiben.
Aktuelle Ereignisse mit von Wildtieren verwüsteten Maisfeldern hätten nun, so das Stadtoberhaupt, Ängste vor Regressforderungen durch die Landwirte geschürt, Fakt sei aber auch, dass es in Weikersheim bisher keine schwerwiegenden Fälle dieser Art gab. Der größte Schaden, den ein Jagdpächter in Weikersheim bisher zu berappen hatte, lag bei 350 Euro und damit weit unter der Jahrespacht, hieß es von Seiten der Hegering-Vertreter.
"Wir schießen mit Kanonen auf Spatzen", erklärte CDU-Stadtrat Eberhard Ehrmann, ehe sein Fraktionskollege Albert Herrmann sein "Ja" zum außerordentlichen Kündigungsrecht bekundete - und schließlich einen Antrag auf Abstimmung stellte. Geheim, wie es der Bürgermeister verlangt hatte, wurde dann mit 11:5-Stimmen entschieden, dass dem Wunsch der Jäger entsprochen wird.

Den gesamten Artikel kann man unter
http://www.fnweb.de/regionales/me/region/20071020_srv0000001614237.html

nachlesen

19.10.07

Eine Jagdtasche mit Erinnerungen

Durch den starken Rückgang der Niederwildstrecken bei gleichzeitiger Zunahme der Schwarzwildbestände und die damit verbundenen jagdliche Hinwendung zu Drückjagden hat dazu geführt, dass nicht nur für die Vorstehhunde die Arbeit weniger wurde. Auch einige Jagdutensilien waren bei mir seit vielen Jahren unberührt in Schränken verschwunden.
Als es dann gestern nach einigen Jahren mal wieder hieß: "Wir wollen mal nach den Fasanen sehen", mussten abends zuvor die Jagdsachen für eine Niederwildjagd zusammengestellt werden. Dabei kramte ich auch nach meiner lieben Jagdtasche mit Hühnergalgen, die ich schon einige Jahre ungenutzt im Schrank liegen hatte.
Sofort sah ich mit Schrecken, dass sie eine dringende Behandlung mit Lederfett benötigte und so machte ich mich an die Arbeit.
Und während ich mit Wischlappen und Lederfett der Tasche neues Leben einhauchte, gingen mir die Erinnerungen an diese Tasche durch den Kopf. Sie ist ein Erbstück meines Lehrprinzen Heinrich Kaiser, ein jagdliches Urgestein, der keine Kinder hatte und dessen Witwe mir das Stück, wie viele andere seiner Jagdsachen, vermacht hatte.
Nun bin ich selbst nicht mehr der jüngste und ich begann zu rechnen und stellte fest, dass die Tasche nun weit über 70 Jahre alt sein muss, denn mein Lehrprinz hatte 1928 seinen ersten Jagdschein gelöst und war vom ersten Tag an ein begeisterter Niederwildjäger. Da er alle seine Jagdsachen, auch seine Gewehre (aber das ist eine andere Geschichte) über die Nachkriegszeit gerettet hatte, kann davon ausgegangen werden, dass diese Tasche mittlerweile ein Alter erreicht hat, das ihr eigentlich den Daueraufenthalt in einem Jagdmuseum sicher wäre.

Als ich genügend Fett auf die Tasche und den Riemen aufgetragen hatte, schwelgte ich geistig in meinen jagdlichen Erinnerungen an meinen Lehrprinzen und griff zu meinen alten Jagdtagebüchern. Dort stieß ich dann auf ein kopiertes Blatt Papier, dass ich dort eingeklebt hatte. Es ist der Text der Grabrede anlässlich der Beerdigung meines Lehrprinzen, die ich dort zu meinen eigenen Eintragungen beigefügt hatte. Ein wenig feucht wurden die Augen schon, als ich nach vielen Jahren den Text der Rede wieder las. Aber dafür sind schließlich Jagdtagebücher da, damit man sich das Erlebte ab und an wieder in Erinnerung rufen kann und wenn der Auslöser das Herrichten einer über 70 Jahre alten Tasche ist und ich dadurch die Erinnerung an meinen Lehrprinzen wieder auffrischen kann.

Die Person meines Lehrprinzen konnte wohl kaum treffender beschreiben werden, wie durch die Grabrede seines Jagdfreundes Dr. Peter Doll, der fast 50 Jahre mit ihm zur Jagd ging und selbst nun schon viele Jahre tot ist.

Zur Erinnerung an meinen Lehrprinzen und das jagdliche Urgestein Harry Kaiser die Grabrede von vor 27 Jahren hier im Jagdblog.

waidmannsheil

Euer

stefan



Am offenen Grabe von Heinrich Kaiser . 15. Juni 1980
von Dr. Peter Doll

Liebe Angehörige! Liebe Trauergäste!

Heinrich Kaiser ist von uns gegangen.
Mit ihm stirbt eine Ära, in der die jagdliche Welt noch in Ordnung war!
Heinrich Kaiser übte die Jagd in Sindolsheim fast ein halbes Jahrhundert aus und ist so zu einem integrierten Bestandteil Sindolsheims geworden.
Im Jahresverlaufe waren es immer Festtage in Sindolsheim, wenn die Düsseldorfer Jäger zur Treibjagd kamen und das ganze Dorf, vor allem auch die Kinder als Treiber, feierten mit.
Unser Harry Kaiser war ein Jäger der alte Schule, ohne Fehl und Tadel, mehr Heger als Jäger!
Nicht Beute, sondern das Naturerlebnis waren ihm Lohn der Jagd.
Er war immer freundlich, hatte für jeden Zeit und Rat, sagte nie ein Wort zuviel, hatte keine Feinde, drängte sich nie in den Vordergrund und war trotzdem Mittelpunkt, um den sich die Jäger scharten, eine Gallionsfigur, nach dem sich die Jäger ausrichteten.
So wurde er ein leuchtendes Beispiel für uns Jäger, vor allem ein guter Lehrprinz der Jungjäger!
Bei Treibjagden stets der erste, beim letzten Trieb- wie ein Fels in der Brandung der Letzte.
Für mich ein unvergessliches Bild, wenn er im herbstlich-winterlichen Nebelwald, im flatternden langen Mantel, die Waffe um den Hals, einen überdimensionalen, irgendwo aufgenommenen Knotenstock in der Linken, unwirklich durch den Nebel schwebte, wie ein urweltlicher Berggeist, wie eine Christopherusfigur!
Er war fromm auf seine Art, ehrte den Schöpfer im Geschöpfe, einer innigen Naturverbundenheit, in der der Jäger das Gefühl hat, Gott besonders nahe zu sein.
In einem ewigen Kreislauf der Natur kehrt sein Leib zurück in den Schoss der Mutter Erde, seine Seele heim zum Schöpfer.
Für uns aber lebt er weiter in unseren Herzen, unseren Erinnerungen und Erzählungen am Lagerfeuer und letzten Trieb nach der Jagd.
Lieber Harry, wir rufen Dir ein letztes Halali zu!
Wir wollen uns bemühen, Deine jagdliche Ethik weiterzuführen.
Wir danken Dir für die vielen schönen jagdlichen Erlebnisse, die wir mit Dir verbringen durften!
In Trauer und tiefer Verehrung lege ich Dir, dem Freund und Waidgenossen im Namen der Sindolsheimer Jäger diesen Kranz nieder.

Ruhe in Frieden

14.10.07

DK Rüde Joe´s erste Ausbildungsschritte in Bildern

Um die ersten Ausbildungsschritte vom DK Joe auch in Bildern zu dokumentieren, wurden bei herrlichem Herbstwetter einige Bilder über die Arbeitsweise und die Ergebnisse der ersten 14 Tage gemacht.

Alle Photos: Ulrich Döring
Zur Vergrößerung auf das jeweilige Photo klicken


Leinenführigkeit an der Pirschleine


Jeder Übungsschritt beginnt mit der Grundstellung, d.h. der Hund ist in sitzender Position und wartet ruhig, bis das nächste Kommando erfolgt











Bei der Leinenführigkeit lernt der Hund als erstes, sich völlig auf den Führer zu konzentrieren.











In langsamen Schritten bewegt sich der Führer vorwärts und der Hund folgt ihm, die Leine ist immer locker und ohne Spannung. Ist der Hund zu schnell, bleibt der Führer stehen und wartet, bis der Hund in die Leine läuft. Auf das Kommando "Hier" kommt der Hund zum Führer zurück und der Führer wartet, bis der Hund wieder neben ihm steht.






Konzentriertes Fußlaufen nach nur wenigen Tagen des Übens














Die Arbeit mit der Feldleine


Die Arbeit beginnt mit dem Anlegen der Feldleine. Der Hund wartet in sitzender Position geduldig bis er angeleint ist.














Auch beim Herrichten der Feldleine wartet der Hund in sitzender Position, bis er weitere Kommandos erhält.














Auf dem Weg zum Einsatz












Warten auf den Einsatz. Erst wenn der Hund absolut ruhig sitzt, geht es zum Suchen ins Feld.

















Kurz vor dem Spannen der Feldleine kommt das Kommando "Hier".














Ständiger Richtungswechsel zwingen den Hund , sich beim Suchen auf den Führer zu konzentrieren










Auch die Feldleine ist immer locker und ohne Spannung und dient nur zur Korrektur





























Die freie Suche

Wie auch bei der Arbeit mit der Feldleine sollten anfangs wildarme Gebiete als Ort gewählt werden, damit der Hund sich völlig auf die Kommandos konzentrieren kann. Erst wenn durch die intensive Arbeit in der freien Suche der Gehorsam gefestigt ist, beginnt man mit der Arbeit in wildreichem Areal.



Sind die Kommandos verinnerlicht, beginnt das Suchen ohne Feldleine















Mit Handzeichen wird der Richtungswechsel optisch verdeutlicht, damit später das Suchen völlig lautlos erfolgen kann









































Immer wieder wird der Hund herangerufen und ins Sitz befohlen, damit er nicht "Überdreht" und sich beruhigt.














Gute jagdliche Anlagen mit 6 Monaten




Obwohl erst 6 Monate, macht Joe schon eine echt gute Vorsteherfigur....














...sowohl beim Suchen mit tiefer Nase,..













...als auch mit hoher Nase





























Das freie Ablegen

Damit der Hund nach dem Suchen zur Ruhe kommt, werden immer wieder Konzentrationsübungen eingebaut, wie das Üben des freien Ablegens



Mit Handzeichen wird das Kommando "Dableiben" verdeutlicht













Der Hund hat den Führer aufmerksam, aber nicht ängstlich beim Entfernen zu beobachten































5-10 Meter mit Sichtkontakt sind in den ersten 2 Monaten als Konzentrationsübung völlig ausreichend













Lesenswerte Homepage der Jägerschaft Wernigerode


Banner der Jägerschaft Wernigerode http://www.jaegerschaft-wernigerode.de


Googelt man bei der Suchphrase "Jägerschaft" durch das Internet, wird schnell erkennbar, dass sich viele Jägerschaften mit der Gestaltung ihrer Homepage noch recht schwer tun. Einige haben bis heute keine Internetpräsenz, andere pflegen ihren Internetauftritt nicht regelmäßig und die Inhalte veralten. Doch augerechnet im weit abseits der Großstädte gelegenen Ostharz, im kleinen Städtchen Wernigerode hat die örtliche Jägerschaft Wernigerode in Bezug auf die Darstellung ihrer Jägerschaft im Internet Maßstäbe gesetzt. Über einige Jahre wurde fleißig Informationen rund um das Jagen gesammelt und auf der Homepage zusammengetragen. Von der ausführlichen Beschreibung über die Schweißarbeit, bis zu einer umfangreiche Rezeptsammlung von Wildgerichten findet sich viel informatives. Der Inhalt hätte vor einigen Jahrzehnten noch als Unterrichtsstoff zum Bestehen der Jägerprüfung ausgereicht.
Der Internetseite der Jägerschaft Wernigerode kann man den aktuellen Berichten auch entnehmen, dass diese Jägerschaft zu den wenigen in Deutschland gehört, die über einen "Luchsbeauftragten" verfügt. Das mittlerweile im Harz auch unter Jägern nicht ganz unumstrittene Projekt forderte wohl einen Beauftragten für diesen Bereich.

Dass von Wernigerode aus die Schmalspurbahn zum Brocken fährt, weiß jeder Harzbesucher. Doch auch für junge Jäger hat Wernigerode etwas besonderes zu bieten. Alljährlich treffen sich in Wernigerode im Mai die Jagdstudenten der Jagdverbindungen, die im Wernigeroder Jagdkorporationen Senioren-Convent (WJSC) zusammengeschlossen sind zu ihrer Jahrestagung. Dann ist Wernigerode voll junger farbentragender jagender Studenten aus den verschiedensten Universitätsstädten Deutschlands. Solche Verbandstreffen sind in den Städten, in denen sie abgehalten werden , immer ein echter Höhepunkt des Jahres
Es ist unschwer erkennbar, dass die Jagd im Harz eine sehr lange Tradition hat und da ist es lobenswert, wenn die Jägerschaft im Ostharz mit einem vorbildliche Internetauftritt auch im Internet darauf aufmerksam macht und damit für den Fremdenverkehr und die Region wirbt.


Da wünsche ich allen Mitglieder der Jägerschaft Wernigerode weiterhin viel Spaß bei der Internetgestaltung und natürlich

waidmannsheil

Euer

stefan





9.10.07

Der DK Welpe Caramel heißt jetzt Joe

Als vor 3 Wochen 4 DK Welpen von Südfrankreich nach Deutschland kamen, stand bereits fest, dass alle in Jägerhände zum jagdlichen Einsatz vermittelt werden sollten. Da bot es sich an, einen der Hunde in meine Nähe zu vermitteln, damit ich die Ausbildung begleiten kann.
Da die neueste Umfrage hier im Jagdblog deutlich über der Hälfte der abgegebenen Stimmen mehr Hundegeschichen fordert, werde ich nun in unregelmäßigen Abständen über den Werdegang eines der DK Rüden berichten.

Hier mein Bericht über die ersten 3 Wochen

waidmannsheil

Euer

stefan

Der DK Welpe Caramel heißt jetzt Joe
von Stefan Fügner

Da die Zeiten vorbei sind, in denen sich Jäger einfach einen Jagdhund anzuschaffen, gilt es heute, mit viel diplomatischem Geschick die gesamte Familie von der Notwendigkeit eines Jagdhundes zu überzeugen.
Deshalb war Caramel, der schüchterne der 4 Südfrankreichwelpen erst einmal Pflegehund, der schnell vermittelt werden sollte. Doch Caramel, der sich vorbildlich in die Familie einfügte und keinerlei Probleme bereitete, eroberte alle Herzen der Familie im Sturm und so wurde aus der Pflegestelle für Caramel ein Dauerarbeitsplatz, schließlich steht der 3. Generationswechsel in den nächsten Jahren in der Jagdverpachtung an und somit war die Anschaffung eines brauchbaren Jagdhundes auch für den Jäger der Familie unumgänglich.

Was in den letzten 3 Wochen geschah:


Als der Familienrat einstimmig beschlossen hatte, dass Caramel bleiben darf, erhielt er erst einmal den Namen Joe. Joe war vom ersten Tag an sauber, zeigte bei Männern große Scheu , die bis heute immer noch anhält und liebt dafür Kinder über alles. Die Trennung von seinen extrem wilden Brüdern, die ihn völlig an den Rand gedrängt hatten, war weit überfällig. Sichtlich genoss er sein neues Zuhause, was dazu führte, dass er die ersten 2 Wochen fast nur schlief. Auch das Areal des Jagdhauses, zu dem er fast täglich mitgenommen wurde, wurde intensiv inspiziert, um danach stundenlang unter dem Tisch zu liegen und zu schlafen.



So verbrachte Joe die ersten Wochen:

vormittags schlafend unter dem Schreibtisch auf dem Jagdmantel...







Photo: Fritz Schlappner





... und nachmittas zwischen den Kindern schlafend vor der Playstation








Photo: Volker Schlappner




Seit einer Woche nun hat er sich "ausgeschlafen" und es geht täglich ins Revier, Joe´s zukünftiger Arbeitsplatz, ein sehr gut mit Hasen und Fasanen besetztes Niederwildrevier des Oberrheintals im hessischen Ried. Hier ist er wie ausgewechselt, ist in keinsterweise ängstlich und er zeigt jetzt schon mit 6 Monaten beste Anlagen. Die Nase ist fast nur am Boden und als er Anfang der Woche mit mir die ersten Felder arbeitete, ist seine Quersuche schon fast perfekt. Dabei arbeitet er nur mit mit sehr tiefer Nase, ist dabei ruhig und ohne Hast.
Als das trockene Herbstwetter zum Baden einlud ging es zur Kiesgrube um die Wasserfreudigkeit zu prüfen. Ich bin mir sicher, das die 4 Welpen in Südfrankreich keine Möglichkeit hatten, das Schwimmen zu üben, trotzdem näherte sich Joe dem Wasser wie ein alter Jagdhund, glitt langsam ohne geschickt zu werden hinein und drehte ein kurze Runde. Als ich ihn lobte, wiederholte er die Prozedur abermals.
Den Test Wasserfreudigkeit im ersten Anlauf mit Bestnote bestanden!

Joe vor dem Jagdhaus










Photo: Ulrich Döring



Nach nur einer Woche ist das Abrufen mit der Feldleine gut eingearbeitet, das Kommando "Sitz" ist sehr gut gefestigt und das Ablegen auf einige Meter Distanz klappt auch schon sehr gut. Deshalb ging es gestern erstmalig ohne Feldleine über die weiten Felder des hessischen Rieds. Als er fast auf einen Fasanenhahn mit 3 Hennen trat, stiegen diese auf und er jagte ihnen einige Meter hinterher und beim 3. lauten "Hier!" kam er zurück und begann auf Kommando noch etwas unbeholfen mit dem Stöbern an der Stelle, wo er die Fasane hochgemacht hatte.
Nach gerade mal einer Woche täglicher Arbeit im Revier macht Joe seiner Rasse alle Ehre und hat von seinen Anlagen bewiesen, er ist auf dem besten Wege ist, ein brauchbarer Jagdhund zu werden.


Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?


Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden

7.10.07

Jagd und Angeln 2007 in Leipzig-Markkleeberg

Sie ist zu einer festen Institution geworden, die Ausstellung Jagd und Angeln in Leipzig-Markkleeberg.

Zum 17. Mal laden die Veranstalter vom 12.- 14 Oktober zu dieser Veranstaltung Jäger, Angler, Sportschützen, Falkner, Jagdhundehalter, Land- und Forstwirte, sowie Naturfreunde nach Leipzig ein.

Hier die wichtigsten Daten:

Öffnungszeiten & Eintrittspreise:

• Freitag - Sonntag, von 9:00 - 18:00 Uhr
• 7,- Euro, ermäßigt 5,- Euro
• Kinder bis 12 Jahre in Begleitung Erwachsener frei

Themenbereiche:
  • Bekleidung für Jäger, Angler, Sportschützen und für Freizeit
  • Jagd und Sportwaffen, Waffenteile, Büchsenmacherbedarf, Munition
  • Optische Erzeugnisse
  • Jagdzubehör (Waffenschränke, Lederwaren, Taschen)
  • Jagdliche Einrichtungen und Revierbedarf (Saatgut, Düngemittel, Baumschulware, Zäune, Jagdhütten, Hochsitze, Fallen u.a.)
  • Jagdhundebedarf
  • Messer und Werkzeuge für Jagd und Sportfischerei
  • Ausrüstungen für das Angeln und Fischen
  • Ausrüstungen für Fischaufzucht und Gewässerpflege
  • Schiesssportbedarf, Ausrüstungen für Schiessstandanlagen
  • Vereinsbedarf
  • Trophäen, Präparationen und Verarbeitungsprodukte
  • Delikatessen aus Wild und Fisch
  • Geschenkartikel, Schmuck und Kunstgegenstände
  • Jagd- und Stilmöbel
  • Jagd-, Angler-, und Abenteuerreisen
  • Spezial-Kraftwagen und -Anhänger
  • Aus- und Weiterbildung für Jäger, Sportschützen und Angler
  • Fachbücher und Fachzeitschriften
  • Fachinformationen zu Naturschutz, Jagdwesen, Falknerei, Jagdhundewesen, Angeln und Fischzucht, Schießsport, Waffenkunde und Waffenrecht
Da wünschen wir den Ausstellern viel Erfolg

waidmannsheil

Euer

stefan

Die Weisheit des Brackenführers

Brandlbracke, wegen seiner 2 hellen Punkte über den Augen auch Vieräugl genannt

Photo: http://de.wikipedia.org/wiki/Benutzer:Caronna


Wer einen Jagdhund ausbilden will braucht dazu Einfühlungsvermögen, Ruhe und Ausgeglichenheit, Konsequenz und Geduld.

Wer eine Bracke ausbilden will braucht von allem ein wenig mehr.

waidmannsheil

Euer

stefan

3.10.07

Der richtige Umgang mit der Feldleine

DK Rüde Jens beim Einarbeiten des Grundgehorsams im freien Gelände mit der Schleppleine









Photo: Michaela Kuntsch



Die Feldleine, auch Schleppleine oder Langleine genannt, ist ein wichtiges Werkzeug zur Ausbildung des Jagdhundes. Leider sieht man zu häufig, dass diese Leine, insbesondere bei unerfahrenen Hundehaltern, völlig falsch eingesetzt wird.
Für viele Hunde wird das Anlegen der Feldleine zum Dauerzustand, das richtige Anwenden als Instrument der Ausbildung jedoch unterbleibt.

Die Länge der Feldleine entspricht dem Radius, in dem der Hund sich später ohne Leine um den Führer bewegen soll. Diesen Radius soll er lernen, penibel genau einzuhalten. Dazu dient im ersten Ausbildungsschritt die Feldleine, nicht jedoch, um den Hund auszuführen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die Hunde lernen, den gewünschten Radius einzuhalten.
Allerdings fordere ich vom ersten Schritt mit der Langleine an, das Kommando "Hier" zu befolgen, wenn das Ende des Radius erreicht ist. Kurz vor dem Spannen der Leine kommt das laute:"Hier!" und kaum eine Sekunde später erzeugt der ungehorsame Hund selbst den gewünschten Leinenruck. Hat der Hund durch den Leinenruck Kontakt zum Führer aufgenommen, kommt abermals das Kommando "Hier!" und durch heranziehen wird das Herankommen des Hundes nötigenfalls erzwungen und beim Erreichen des Führers wird der Hund ausgiebig gelobt.

Am Anfang wird dann auch das grundsätzliche "Sitz" gefordert, wenn der Hund zum Führer gekommen ist und es geht erst weiter, wenn der Hnd sich im Sitz völlig beruhigt hat.

Oft benötigt man nur 3-5 Wiederholungen, bis der Hund anfängt, beim Laufen den "Dauerkontakt " zum Führer zu halten. Allerdings gilt dies nur bei geringer oder gar keiner Ablenkung. Hält der Hund den Radius ein, ist die Feldleine nur noch dazu da, das Kommando "Hier!" bei Nichtbefolgung durch starke Ablenkung zu erzwingen. Aber auch hier stellt sich sehr schnell der Erfolg ein, der die Feldleine bei Reviergängen oder beim Ausführen ohne starke Ablenkung überflüssig macht.

Der zweite wichtige Einsatz der Feldleine kommt beim Arbeiten im Feld und das Erlernen der Quersuche. Fast alle Vorsteher haben die Neigung, gegen den Wind vor dem Führer hin und her zu laufen. Die Quersuche ist ihnen in die Wurfkiste gelegt, alleine die für den Schrotschuss notwendige kurze Entfernung zum Führer muss eingearbeitet werden.

Auch hier zeigen sich nach dem sachgemäßem Einsatz der Feldleine im Grundgehorsam auch schnelle Erfolge bei der Suche im freien Feld, die die Feldleine nach einigen Tagen intensiven Arbeitens überflüssig macht. Nur zur eventuellen Korrektur des nicht schnell genug ausgeführten Kommandos "Hier!" bei der Wendung bei der Quersuche oder beim Abgehen eines Hasen wird korrigierend mit der Feldleine eingegriffen.

Je schneller der Gehorsam mit der Feldleine eingearbeitet wird, desto geringer ist die Gefahr, dass der Hund zwischen angeleintem und unangeleintem Laufen unterscheidet. Nur der völlig falsche Gebrauch, nämlich die Feldleine zum Dauerzustand zu machen, erzeugt Hunde, die genau zwischen Freilauf einerseits und Feldleine andererseits unterscheiden und somit den Gehorsam im Freilauf verweigern.

waidmannsheil

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stefan


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