26.10.07

Kreisjägerschaft Oldenburg und der Brillenhersteller Fielmann unterstützen die Wiedereinbürgerung des Steinkauzes

Der Steinkauz soll in Ostholstein wieder heimisch werden













Photo: www.naturfoto.cz Jiri Bohdal


Naturschutzarbeit ist nur durch den ehrenamtlichen Einsatz einzelner Menschen möglich. Aber auch deren Engagement stößt schnell an seine Grenzen, wenn fehlende finanzielle Mittel nicht durch Arbeit ersetzt werden können. Hier ist professionelles Sponsoring gefragt, um den Erfolg zu ermöglichen.

Ein gutes Beispiel, wie man Naturschutzarbeit einzelner Menschen, eine aktive Kreisjägerschaft und die Industrie zu einem gemeinsamen Projekt zusammenführt, ist das Projekt "Eulen-Schutz-Gemeinschaft". Die Kreisjägerschaft Oldenburg fand im Brillenhersteller Fielmann AG einen Sponsor, der mit ihr zusammen die Wiedereinbürgerung des Steinkauzes in Ostholstein unterstützt.

Wir wünschen den Auswilderungsexperten viel Erfolg bei der Auswilderung ihrer Steinkäuze und es bleibt zu hoffen, dass das Projekt in vielen Kreisjägerschaften Schule macht, um weitere Projekte, die Naturschützern und Jäger am Herzen liegen, über Sponsoring zu verwirklichen.

Über das Projekt der Wiedereinbürgerung des Steinkauzes berichtet das OnlineMagazin der Lübecker Nachrichten:


Steinkauz soll in Ostholstein wieder heimisch werden
Von Jutta Colschen

Oldenburg - Ostholstein soll wieder zur Heimat der Steinkäuze werden. Die Eulen-Schutz-Gemeinschaft in Schleswig-Holstein will die in unseren Breiten nahezu ausgestorbene kleine Eulenart wieder ansiedeln. Neu bei diesem Projekt: Erst geschlechtsreife und miteinander schon verbandelte Tiere werden im Frühjahr ausgewildert - in Biotope am Oldenburger Graben und im ländlichen Raum rund um Stockelsdorf.

Im Frühjahr dieses Jahres wurden im Rahmen des 2006 gestarteten Projektes die ersten 14 Steinkauzpaare in die Freiheit entlassen. Zur gleichen Zeit regten sich in der Zucht-Voliere von Rüdiger Fuchs in Lensahn die Gefühle von "Chucky" und "Watcher". Zwar klappte es mit der ersten Brut nicht, aber die beiden fingen unverdrossen noch einmal von vorn. Das Ergebnis heißt "Scoobydoo" und erlebt nach der Kindheit in der Elternvoliere seine Jugendzeit gemeinsam mit 16 weiteren Steinkäuzen in einer neuen Trainingsvoliere in Lübbersdorf bei Oldenburg. In dieser von der Kreisjägerschaft Oldenburg und der Fielmann-AG gesponsorten Voliere werden die Käuze fit gemacht für ein Leben in Freiheit.

Die Eulen-Schutz-Gemeinschaft - nicht zu verwechseln mit dem Landesverband Eulenschutz in SH e.V. - geht einen anderen Weg als in den meisten Auswilderungsprojekten üblich. Zum einen versucht sie, über drei Zuchtpaare an drei Orten in Lensahn, Lübbersdorf und Lütjenbrode einen Teil der später auszuwildernden Käuze selbst zu züchten - das Lensahner Baby war der erste eigene Zuchterfolg. Zum anderen werden die im Frühsommer geborenen Käuzlein nicht bereits im Spätsommer in die Freiheit entlassen, sondern erst im darauffolgenden Frühjahr, wenn sie geschlechtsreif sind und sich in der Hochbalz bereits für eine Frau entschieden haben. Dann hat das Paar nämlich ein großes Bedürfnis, ein Revier zu beziehen und zu halten. Das Revier sollte möglichst in Rufweite zu den Artgenossen sein, "denn in der Balz braucht der Steinkauz den Konkurrenzdruck", erläuterte der Vorsitzende der Eulen-Schutz-Gemeinschaft, Andreas Behrmann aus Dissau. Schließlich bekommen die Kauzpaare, die übrigens eine Ehe auf Lebenszeit führen, ihre Lieblingsröhre aus der Voliere in die Natur mitgeliefert, damit sie sich heimisch fühlen.

Bis es soweit ist, erhalten die Käuze in der 12,5 mal 2,5 Meter großen Trainingsvoliere den letzten Schliff. In diesen Monaten werden sie fit gemacht für das Leben in Freiheit. Sie trainieren Flugmuskulatur und Geschicklichkeit, lernen, Beute zu machen und nicht selbst zur Beute zu werden. "Die in Volieren gezüchteten Käuze müssen auch die Angst lernen, müssen trainiert werden, Gefahren zu erkennen", weiß Rüdiger Fuchs, der das Verhalten seines Zuchtpaares sehr genau über eine Kamera studiert.

2 Kommentare:

  1. Interessant dass Fielmann dabei mitmacht. So viel Engagement hätte ich denen gar nicht zugetraut und wenn, dann doch eher in prestigeträchtigeren Bereichen. Den Aktienkurs können sie jedenfalls hierbei auf jeden Fall nicht im Kopf gehabt haben, denn auf den dürfte sich der neue Vogelbestand herzlich wenig auswirken!

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  2. klasse – die einen werden gepflegt, und andere tiere abgeknallt.

    schöne moral.

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