DK Rüde Jens beim Einarbeiten des Grundgehorsams im freien Gelände mit der Schleppleine
Photo: Michaela Kuntsch
Die Feldleine, auch Schleppleine oder Langleine genannt, ist ein wichtiges Werkzeug zur Ausbildung des Jagdhundes. Leider sieht man zu häufig, dass diese Leine, insbesondere bei unerfahrenen Hundehaltern, völlig falsch eingesetzt wird.
Für viele Hunde wird das Anlegen der Feldleine zum Dauerzustand, das richtige Anwenden als Instrument der Ausbildung jedoch unterbleibt.
Die Länge der Feldleine entspricht dem Radius, in dem der Hund sich später ohne Leine um den Führer bewegen soll. Diesen Radius soll er lernen, penibel genau einzuhalten. Dazu dient im ersten Ausbildungsschritt die Feldleine, nicht jedoch, um den Hund auszuführen.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie schnell die Hunde lernen, den gewünschten Radius einzuhalten.
Allerdings fordere ich vom ersten Schritt mit der Langleine an, das Kommando "Hier" zu befolgen, wenn das Ende des Radius erreicht ist. Kurz vor dem Spannen der Leine kommt das laute:"Hier!" und kaum eine Sekunde später erzeugt der ungehorsame Hund selbst den gewünschten Leinenruck. Hat der Hund durch den Leinenruck Kontakt zum Führer aufgenommen, kommt abermals das Kommando "Hier!" und durch heranziehen wird das Herankommen des Hundes nötigenfalls erzwungen und beim Erreichen des Führers wird der Hund ausgiebig gelobt.
Am Anfang wird dann auch das grundsätzliche "Sitz" gefordert, wenn der Hund zum Führer gekommen ist und es geht erst weiter, wenn der Hnd sich im Sitz völlig beruhigt hat.
Oft benötigt man nur 3-5 Wiederholungen, bis der Hund anfängt, beim Laufen den "Dauerkontakt " zum Führer zu halten. Allerdings gilt dies nur bei geringer oder gar keiner Ablenkung. Hält der Hund den Radius ein, ist die Feldleine nur noch dazu da, das Kommando "Hier!" bei Nichtbefolgung durch starke Ablenkung zu erzwingen. Aber auch hier stellt sich sehr schnell der Erfolg ein, der die Feldleine bei Reviergängen oder beim Ausführen ohne starke Ablenkung überflüssig macht.
Der zweite wichtige Einsatz der Feldleine kommt beim Arbeiten im Feld und das Erlernen der Quersuche. Fast alle Vorsteher haben die Neigung, gegen den Wind vor dem Führer hin und her zu laufen. Die Quersuche ist ihnen in die Wurfkiste gelegt, alleine die für den Schrotschuss notwendige kurze Entfernung zum Führer muss eingearbeitet werden.
Auch hier zeigen sich nach dem sachgemäßem Einsatz der Feldleine im Grundgehorsam auch schnelle Erfolge bei der Suche im freien Feld, die die Feldleine nach einigen Tagen intensiven Arbeitens überflüssig macht. Nur zur eventuellen Korrektur des nicht schnell genug ausgeführten Kommandos "Hier!" bei der Wendung bei der Quersuche oder beim Abgehen eines Hasen wird korrigierend mit der Feldleine eingegriffen.
Je schneller der Gehorsam mit der Feldleine eingearbeitet wird, desto geringer ist die Gefahr, dass der Hund zwischen angeleintem und unangeleintem Laufen unterscheidet. Nur der völlig falsche Gebrauch, nämlich die Feldleine zum Dauerzustand zu machen, erzeugt Hunde, die genau zwischen Freilauf einerseits und Feldleine andererseits unterscheiden und somit den Gehorsam im Freilauf verweigern.
waidmannsheil
Euer
stefan
Sie sind Nichtjäger und benötigen Hilfe bei der Erziehung Ihres Jagdhundes?
Jagdhundeseminar für Nichtjäger und Erstlingsführer von Jagdhunden
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen