2.12.09

Landratsamt Neumarkt/Oberpfalz genehmigt Biberabschuss

Kein Baum scheint dem Biber zu groß zu sein, um ihn zum Anstauen von Fließgewässern zu nutzen
Photo: www.welt.de


Als man in der Oberpfalz den Biber wieder ansiedelte, konnte wohl niemand ahnen, dass sich diese Wiedereinbürgerung zu einem Problem für den Landschaftsbau auswachsen würde. Der Biber vermehrt sich nicht nur kräftig. Auch seine immense Arbeitsfreude, Dämme zu bauen, wurde in den letzten Jahren zum Problem in der Gemeinde Deining.
Vom Biber errichtete Dämme führten zu Überflutungen von Wegen und Wiesen. Nachdem ein genauer Bestand der vorhandenen Biberpopulation ermittelt wurde, konnte ein Antrag bei der Untereń Naturschutzbehörde gestellt werden, einige der nicht zum jagdbaren Wild gehörenden Biber zu erlegen. Der Antrag wurde bewilligt, aber die Genehmigung blieb nicht ohne Kritik der Naturschutzverbände.

Über das Für und Wider einer Bestandregelung der Biberpopulation berichtet das Onlinemagazin der NeumarkterNachrichten.

waidmannsheil

Euer

stefan


Auch dem Biber geht nicht alles straflos durch

Im Lengenbachtal wurden zwei Exemplare geschossen - Dämme hatten Wege und Durchlässe überflutet

Der Biber, der bei uns nahezu ausgerottet war, genießt deswegen noch einige Privilegien. Während die Wildschweine ganz oben auf der Abschussliste stehen, der Rehbestand nach Plan reguliert werden soll und der Kormoran wohl bald in die Schusslinie gerät, baut der Großnager unbehelligt vom Jagdrecht seine Burgen.

NEUMARKT - Doch eine Garantie, immer und überall ungeschoren davon zu kommen, ist das nicht. Kürzlich wurden wieder zwei Bibern im Lengenbachtal von einem Jäger das Lebenslicht ausgeblasen. Dem war ein aufwändiger Verwaltungsakt voraus gegangen, denn jagdbares Wild ist der fleißige Baumeister nicht. Die Gemeinde Deining hatte den Abschuss bei der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt beantragt und auch bewilligt bekommen.

Sehr zum Missfallen von Josef Guttenberger, dem Vorsitzenden der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz. Der ist zwar Realist und weiß, dass der Biber inzwischen in manchen Bereichen Probleme bereitet. Doch das Lengenbachtal ist ein Landschaftsschutzgebiet. «Wenn nicht dort, wo dann kann der Biber eine sichere Zuflucht finden?», fragt Guttenberger.

Deinings Bürgermeister Alois Scherer kann nicht verstehen, warum der Tod der beiden Biber den BN auf den Plan ruft. Seit 15 Jahren gebe die Kommune dem Nagetier im Tal der weißen Laber eine Heimat. Zunächst wurde geheim gehalten, dass dort der Biber wieder angesiedelt wurde, dann errichtete die Gemeinde einen Steg über das moorige Gelände, um Naturfreunden einen Blick auf die Aktivitäten des Bibers zu ermöglichen, ohne ihm zu dicht auf den wasserabweisenden Pelz zu rücken.
Zum vollständigen Artikel der Neumarkter Zeitung


Auch die Welt berichtet über den Eingriff in die Biberpoulation in Bayern unter dem Titel: "BUND Naturschutz gegen Abschuss von Bibern"


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