Hallo,
die "Seminar-Vertretung" Kaspar Hauser mit einer Meinung zur Polarisierung bei der Bock-Jagd.
Da gibt es zum Einen die Trophäen-Jäger.
Für die ist das Schönste ein kapitaler Sechserbock, weit über Lauscher auf, massives Gehörn, Dachrosen und Perlung. So etwas ist ein seltenes Erlebnis und macht sich auch toll an der Wand, am Besten noch mit Medaille von der Trophäenschau.
Dann gibt es die Heger, die von mir so genannten Knopfbock-Jäger.
Stefan ist so einer, er lernte es von seinem Lehrprinz. Der Knopfbock-Jäger erfreut sich ungemein am Hege-Abschuss. Ein schwaches Tier aus der Vererbung genommen, Raum für stärkere und gesündere geschaffen.
Den Knopfbock-Jägern zolle ich den höheren Respekt. Warum?
Es ist vergleichsweise einfach, den kapitalen Sechserbock anzusprechen. Das kann fast jeder. Und im heißen Juli oder August zur Blattzeit ist der Sechserbock beinahe blind und vergisst alle Vorsicht. Wer seinen Einstand kennt, erlegt den Sechserbock vergleichsweise einfach.
Das Erlegen von Knopfböcken hingegen ist schon eher eine Kunst.
Das Ansprechen eines kümmerlichen Knopfbockes ist schwieriger. Leicht verwechselt der Anfänger ihn mit weiblichem Rehwild.
Dann sieht man Knopfböcke seltener. Sie werden ständig von stärkeren Böcken vertrieben, manche sind heimlich.
Es erfordert also Zeit, Fleiß und Beharrlichkeit, die Knopfböcke überhaupt ausfindig zu machen.
Hier hat Stefan letztes Jahr einen sehr guten Beitrag zur Jagd auf schwache Jährlinge und Knopfböcke geschrieben. Und warum es so wichtig ist, jetzt im Mai die schwachen Böcke zu schießen. Der Sechserbock hat Zeit bis zum Sommer.
Allen Hegern in den kommenden Wochen Waidmannsheil!
Ihr,
Kaspar Hauser
Gruß zuvor!
AntwortenLöschenDie Argumentation mit der Hege teile ich nicht. Die Geweihentwicklung bei Rehen wird maßgeblich von zwei Punkten beeinflusst:
- Ruhe im Revier
- Äsungsangebot / vorhandene Nährstoffe
Das Auftreten von Knopfböcken liegt oftmals auch daran, daß ihnen die Geis weggeschossen wurde. Bei entsprechend guten Vorraussetzungen im Revier können Sie im Folgejahr jedoch ein ordentliches gehörn entwickelt haben.
Wenn z.B. die "kapitalen" 6er weggeschossen werden, so entstehen Lücken im Revier, die neu zu besetzen sind. Somit auch wieder neue Chancen für scheinbar schlecht veranlagte Jährlinge.
Ich persönliche halte es eher nach dem Grundsatz "hauptsache genug Strecke", statt meiner Meinung nach unrealistischen Zuchtversuchen.
Waidmanns heil!