Große Teile der Jägerschaft erkennen den Sinn des Internets als Informations- und Kommunikationsplattform (noch) nicht.
"Zwischen Hirschruf und Twitter" war das Motto der 51. internationalen Jagdkonferenz
Hier das Photo der Delegierten
Hier das Photo der Delegierten
Im Jagdtalk von Jagdundnatur tv musste dann der Organisator der internationalen Jagdkonferenz, der Landesjägermeister Dr. med Ernst Albrich, kleinlaut zugeben, dass von den vollmundigen Bekenntnissen und Versprechungen der Delegierten auf der Jagdkonferenz nichts übrig geblieben ist, weshalb wohl auch der Titel des Jagdtalks: "Jagd und Öffentlichkeit- Das Schweigen im Wald" durchaus treffend gewählt wurde.
Doch was ist der Grund, dass ausnahmslos alle Experten dringenden Handlungsbedarf im Bereich der jagdlichen Öffentlichkeitsarbeit sehen, aber alleine der Wille zu fehlen scheint?
Der Grund für diese Untätigkeit kann nur in der Basis Jägerschaft selbst zu suchen sein. Die Jagd findet in der Regel unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt und da fragt sich natürlich der Jäger, wofür brauche wir dann Öffentlichkeit? Diese Frage ist durchaus berechtigt und erst wenn die Verbandsfunktionäre es schaffen, der Basis von der Notwendigkeit der Öffentlichkeitsarbeit zu überzeugen, werden sie die Unterstützung durch die Basis auch bekommen. Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Ein Blick ins Internet beweist dies zu deutlich.
Während Naturschutzverbände schon lange das Internet als das Medium der Zukunft entdeckt haben und bei Ihnen das Internet oft das größte Budget beansprucht, diskutieren Jäger in vielen Kreisjägerschaften immer noch darüber, ob ein Internetauftritt überhaupt notwendig ist. Alleine in den neuen Bundesländern haben fast 50% der Jägerschaften bis heute keinen Internetauftritt und es scheint vieles daraufhin zu deuten, das sich an diesem Zustand in den nächsten Jahren nichts ändern wird, obwohl es sicherlich am Preis nicht mehr scheitern kann, wie der Beitrag auf dem Jagdportal zum Thema "Präsentation ihres Reviers im Internet, der 1. Schritt zur Öffentlichkeitsarbeit" beweist.
Wie will eine Verbandsspitze eine großangelegte Initiative im Bereich Öffentlichkeitsarbeit im Internet starten, wenn die Hälfte der Jäger in den neuen Bundesländern das Internet als Kommunikationsplattform und Netzwerkmedium ablehnt?
Seit wir mit dem Jagdportal vor 2 Monaten online gingen, ist die Entwicklung der Besucherzugriffe enorm und sie übertreffen alle Erwartungen. Dafür sind wir mit vielen Arbeitsstunden in Vorleistung gegangen. Nicht nur viele 100 Softwarearbeitsstunden mussten investiert werden. Die einzelnen Datenbanken weisen eine fast 100% ige Erfassung der Akteure auf. (745 Einträge in der Datenbank "Prüfungstermine für Jagdhunde, 177 Einträge Jagdschulen, 324 Einträge Jagdhundrassevereine, 694 Einträge Nachsuchenführer, 59 Einträge Stöberhundgruppen) In der Summe ergeben sich zur Zeit 4623 Einträge von Vereinen, Verbänden und Jagddienstleistern rund um die Jagd.
Die Zugriffe auf das Portal liegen über den Erwartungen und auch das Lob vieler Jäger freut uns, schließlich wird erkennbar, dass wir mit dem Jagdportal eine wichtige Lücke in der Vernetzung der Jägerschaft geschlossen haben. Doch ein fader Beigeschmack bleibt: Während wir 4623 Einträge und somit Vernetzungen zu Vereinen und Verbänden vorweisen können, gibt es seitens der Vereine, Organisationen und Verbände keinerlei Unterstützung. Kein Hinweis auf die Existenz des Portals mit dem Hinweis des kostenlosen Eintrages, keine Verlinkung, nichts. Für die jagdlichen Verbände und Vereine hat das Deutsche Jagdportal als kostenlos nutzbare Datenbank und Internetmedium keine Bedeutung.
Wie wollen wir Jäger bei der Nutzung des Internets als Kommunikationsplattform und als Instrument der Öffentlichkeitsarbeit mit den Naturschutzverbänden zu den großen Naturschutzverbänden aufschließen, wenn große Teile der Jägerschaft den Sinn von Öffentlichkeitsarbeit im Internet scheinbar gar nicht erkennen?
Hier gilt es, zunächst die Jägerschaft selbst als Ganzes von der Notwenigkeit der Öffentlichkeitsarbeit im Internet zu überzeugen. Das Netzwerken im Internet ist keine Einbahnstraße, doch bis dies erkannt wird, liegt noch ein steinger Weg vor uns.
waidmannsheil
Euer
stefan