Das Modell Münsingen macht Schule
Die Stadtverwaltung Blumberg hat mit ihrem 2.000 ha großen Waldbesitz ein großes Problem. Der Pachtpreis von 10 Euro/ha steht in keinem Verhältnis zum Schaden an den Kulturen, die der beauftragte Forsteinrichter feststellte. Deshalb wurde nun, nach dem Beispiel Münsingen, viele Reviere nach jagdlichen Kriterien völlig neu gegliedert. In besonders schadensträchtigen Revieren wird bis auf weiteres die Regejagd eingeführt.
Von den 25 bisherigen Jagdpächtern akzeptieren 13 die neuen Pachtverträge nicht und sind unter Leitung des Hegeringleiters in den "Pachtstreik" getreten. Man begründet den Streik mit der Einführung der Regiejagd in Teilen der Gemarkung von Blumberg. Diese Art der Jagdbewirtschaftung lasse eine waidgerechte Jagd nicht zu und an solch einer Bejagung wolle man sich nicht beteiligen, auch als Pächter nicht.
Doch die Stadt Blumberg läßt sich als Eigentümer des Waldes nicht erpressen und hat kurzfristig die Reviere, für die sie am Ort keinen Pächter fand, öffentlich im Internet ausgeschrieben.
Wie auch das Beispiel der Stadt Münsingen zeigt, sind die Zeiten des selbstherrlichen Wirtschaftens von Jagdpächtern vorbei. Die Interessen der Eigentümer, ob Waldbesitzer oder Landwirte treten in den Vordergrund. Viele der überalterten Pächterschaft scheint das noch nicht begriffen zu haben, anders läßt sich das Verhalten der Altpächter von Blumberg und ihre Streikdrohung nicht erklären.
Man darf gespannt sein, wieviele Streikbrecher am Ende bei der aktuellen Jagdpachtausschreibung der Stadt Blumberg ein Angebot abgegeben haben!
waidmannsheil
Euer
stefan
Lesen Sie dazu auch die Artikel aus dem Schwarzwälder Boten: "Regiejagd bleibt Stein des Anstoßes" und "Jäger gehen künftig eigene Wege"
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen