Im Zeitalter der Digitalfotografie und kleinster leistungsfähiger Akkus haben wir die Möglichkeit, sehr preiswert Langzeitstudien über das Verhalten unseres Wildes zu machen. Da wir als Jäger unsere Beobachtungen nur in der Dämmerung machen, ist unser Zeitfenster sehr klein, in dem wir Informationen über die Aktivitäten unserer Wildtiere erhalten.
Diese Neugier war nach dem Jungjägerseminar bei Jungjäger Stephan geweckt und er kaufte sich eine Wildkamera, die nun als Basis für unsere Langzeitstudien im Lehrrevier eingesetzt werden soll.
Nach einer kurzen Erprobungsphase kam die Kamera über eine Dauer von 4 Wochen, genauer gesagt, vom 14.1.2012 bis zum 11.2.2012 im Revierteil "Astrid´s Weide"zum Einsatz. Es ist eine Waldwiese direkt an den Forst angrenzend. Die Kamera wurde gegenüber einem frisch mit Buchenteer bestrichenen Malbaum befestigt, unter dem im Laufe der Beobachtung einige male gekirrt wurde.
Die Ergebnisse der Aufnahmen sind in soweit verblüffend, als nur zweimal eine Aufnahme am Tage erstellt wurde, beide Aufnahmen zeigen einen Fuchs. Mehrmals zeigen sich Rehe, Sauen und der Waschbär, jedoch ausschließlich zu Zeiten, an denen wir Jäger nicht im Revier sind.
Als häufigster Gast mit 7 Besuchen erschien, und das war erstaunlich, der Dachs.
Die landläufige Meinung, dass dieses Tier eine winterschlafähnliche Winterruhe hält, sei hiermit widerlegt. Selbst in den Nächten mit bitteren Frosttemperaturen weit unter -10 Grad verließ er den Bau, um am Malbaum nach Mais zu graben.
Die Studie zeigt, wie sehr unser Wild nachtaktiv ist. Alleine unsere Wildbestände danach beurteilen zu können, was wir an Abend- oder Morgenansitzen sehen, ist nachweislich ein Irrglaube. Das viele Wild zur Nachtzeit vor der Wildkamera beweist dies.
Die Wildkamera wurde mittlerweile umgesetzt. Die nächsten Wochen wird sie aus einem sehr abgelegenen Revierteil, den das Wild als Tageseinstand nutzt, Fotos liefern. Man darf gespannt sein, ob auch dort das Wild überiegend nachtaktiv ist.
Ich möchte ich hier bei Jungjäger Stephan für diese sehr sinnvolle Investition bedanken und freue mich , dass er uns seine Wildkamera im Lehrrevier zur Verfügung stellt.
Jungjäger Stephan beim "Fängig stellen" seiner Wildkamera
Hier eine kleine Auswahl der Bilder aus der Wildkamera:
(Uhrzeit und Temperatur zum Zeitpunkt der Aufnahmen kann man lesen, wenn man auf das Bild klickt)
Der Fuchs löste zweimal ein Foto im Tageslicht aus. Alle anderen Tiere wurden nur nachts fotografiert.
Der Dachs war mit 7 Besuchen der häufigste Gast. Auch Temperaturen deutlich unter -10 Grad konnten ihn nicht abhalten, nach Mais zu graben.
Auch der Waschbär wurde regelmäßig fotografiert.
Eine Rotte war ebenso da...
...wie ein einzelner Keiler
Auch das Rehwild suchte nach dem, was die Sauen übrig gelassen hatten.
Alle Wildfotos chronologisch sortiert kann man im Fotoalbum des Lehrreviers unter Picasa Jagdblog ansehen.
waidmannsheil
Euer
stefan
Waidmannsheil,
AntwortenLöschenrichtig tolle Bilder von der Kamera.
Ich habe auch einen Jagdblog, der unter www.Jagdlektüre.de zu erreichen ist
Hallo,
AntwortenLöschenrichtig tolle Bilder von der Kamera, Hast Du/Ihr Erfahrungen mit selbstgebauten Fotofallen, würde gerne eine günstige Alternative selber bauen.
Ich habe auch einen Jagdblog / Jagdhomepage, die unter www.Jagdlektüre.de zu erreichen ist