Die Brandenburger Jäger hatten viel Hoffnung in ihn gesetzt.
Detlef Hesterberg hatte sich in Brandenburg als Jäger und professioneller Wildvermarkter einen Namen gemacht.
Auf der Grünen Woche in Berlin wollte er die Wildvermarktung weiter vorantreiben.
Doch plötzlich und völlig unerwartet verstarb der Vorzeigeunternehmer aus Neuruppin bei einem Jagdunfall.
Die Brandenburger Jäger haben einen großen Fürsprecher für die Belange der Jagd verloren.
Über den Tod des Gutsbesitzers berichtet das Onlinemagazin der Potsdamer Neueste Nachrichten.
waidmannsheil
Euer
stefan
Wildvermarkter starb bei Jagdunfall
Detlef Hesterberg sollte auf der Grünen Woche seinen großen Auftritt haben Neuruppin – Auf der Grünen Woche in Berlin sollte er den Handel mit Wildfleisch aus Brandenburg ankurbeln. Doch Detlef Hesterberg aus Ostprignitz-Ruppin ist zuvor im Alter von 61 Jahren gestorben – ausgerechnet auf der Jagd und durch eine Kopfschuss.
Der Mann galt als Vorzeigeunternehmer, im Dorf Lichtenberg, einem Ortsteil der Stadt Neuruppin 75 Kilometer nordwestlich von Berlin gelegen, hat er im Jahr 2000 das Gut Hesterberg aus dem märkischen Boden gestampft. Es ist ein imposanter Dreiseithof mit großen Ställen, umgeben nur vom vielen Weideland für die hauseigene Zucht von Galloway-Rindern, für freilaufende Legehennen, Schweine und Schafe. 90 Mitarbeiter hat der Familienbetrieb, der sich der Produktion von naturbelassenen Lebensmitteln – von der Weide über die Schlachterei bis zum Verkauf – verschrieben hat. Auch als Ausflugsziel ist Gut Hesterberg wegen des Hofladens und des Restaurants beliebt. In Berlin ist Gut Hesterberg wegen seiner Filialen etwa im Friedrichshainer Ring-Center, in den Spandau-Arcaden, im Rathaus-Center-Pankow oder am Steglitzer Damm bekannt.
Das neueste Projekt des Unternehmens: Es will Wildfleisch aus der Mark, das es auch wegen der Billig-Importe von Zuchtvieh etwa aus Neuseeland und Australien nicht in die heimischen Läden schafft, gezielt an die Kundschaft, besonders die Berliner, bringen und überhaupt die Vermarktung ankurbeln.
Der brandenburgische Jagdverband hatte dazu Detlef Hesterberg für einen Sonderstand auf der Grünen Woche ausgewählt. Auch mit Brandenburgs Forst gab es Gespräche für eine Handelskooperation. „Wir brauchen solche Leute, die Wildfleisch intelligent vermarkten können“, sagte einer Sprecher des brandenburgischen Agrarministeriums. „Wir wollen zeigen, dass die Brandenburger Forsten nicht nur Holz liefern, sondern auch etwas, das gut schmeckt und gesund ist“, erklärte Wolfgang Bethe, Präsident des Landesjagdverbandes.
Doch nun überschattet der Tod des Unternehmers die Werbeaktion auf der Verbrauchermesse unter dem Funkturm, wo Gut Hesterberg einen der größten Stände in der Brandenburg-Halle hat. Wie die Familie mitteilte, kam Dieter Hesterberg am vergangenen Donnerstagnachmittag bei einem tragischen Unfall ums Leben, er hinterlässt seine Gattin sowie zwei erwachsene Kinder. Auch Polizei und Staatsanwaltschaft gehen von unglücklichen Umständen aus, die zu dem Tod geführt haben – immerhin hat sich Hesterberg in den Kopf geschossen. Von der Staatsanwaltschaft Neuruppin hieß es, der Mann sei auf Fuchsjagd gewesen. Im laufenden Todesursachenermittlungsverfahren wird derzeit an folgender Version festgehalten: Nach einem ersten Schuss auf einen Fuchs war Hesterbergs Repetierbüchse R93 entsichert. An einer Wildtiertränke auf seinem Land rutschte er auf einer von Schnee bedeckten Eisplatte aus und stürzte auf die Waffe. Dabei habe sich der Schuss gelöst und ihn tödlich am Kopf getroffen. Selbst der Schaft der Büchse war gebrochen. Einen angeschossenen Fuchs fanden die Ermittler allerdings nicht.
„Fremdverschulden ist mit absoluter Sicherheit auszuschließen“, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Gerd Schnittcher. „Nach unseren Recherchen handelt es sich um einen Unfall.“ Selbst der Hersteller der Waffe habe bestätigt, dass eine solche Erschütterung ausreiche, damit sich ein Schuss löst. In „allen Einzelheiten“ lasse sich das Geschehen nicht rekonstruieren. Ein Selbstmord werde in dem aktuellen Verfahren nicht geprüft, es gebe es keine Anhaltspunkte für einen Suizid, sagte Schnittcher. Es liege auch kein Abschiedsbrief vor. Alexander Fröhlich
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